Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 24, 1870, Page 1, Image 1

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    HcrNnton Wochenblatt.
«). Jahrgang.
Dr. N. Bodeman,
Zni Hause de« Herrn Peter Treter.
Vfstce-Stu.lden, Morgen» von B—9
Nachmittags „ ü—»
Abends „ B—9
In Abwesenheit wii» Herr Creter Nachricht er
heilen. 7m,7
Dr. Caniill Krejei,
deutscher
Arzt, Wundarzt n. Geburtshelfer,
Office in Wyoming Avenue, Kaiser'S Haus,
dinirt von l l Uhr Vormittags bis Z Übr Nach-
Impfini g ieren Montaq. Mittwoch und Frei
ag, von l l Vorm. bis 3 Übr Nachm. 28n7
Dr.
Deutscher Arzt,
Wundarzt und Geburtshelfer.
—3, Abends von li—B. l«>s8
Deutsche Apotheke,
9apB H. F. Lubrck.
(!. 6c 00.,
Deutsche Apotheke,
Öfficcstundeii: Morgen« von 7—-9, Nachinit
ag« von l2j— 2»nd öj—B Von 8 Übr Abend« '
bis 7 MorgrnS in seiner Wolmung, No Al-t
verfertigt künstliche Zäbne, welcbe die natürlichen
an Schönheit und Dauerhaftigkeit übertreffen.
Pr is- Halbe« w-biß"?A"gan>"' «'biß »W
Auch werden Zähne ausgefüllt und schmerzlos ge
»gen.
Office oberhalb Mathew« Apotheke. l to9
(V uft a v Hahn,
Advokat und NechtS-Aukialt,
Wilkesbarre, Luzerne Co.. Pa.,
si^de^
gegenüber.
Chas. Dupant Breck,
Advokat und Sachwalter,
fäbrt fort, zu
Johu (V. Tailer,
re^na» jedem Sladttbnle geliefert. ÄmB
Fischer «^lssion^
Grvcerien und Provision««,
«rocerien, Mehl u»d Butler, deutsche Früchte,
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blikum ist eingeladen, un« mit seiner Kundschaft
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breitung derjelden.
Hede Lieferung wird einzeln verkauft.
Verlangt werden zur Verbreitung von
grih Reuter'S Werken,
Zimmermann'« Wunder der Urwelt,
Ltefgn. mit vielen Illustrationen, (K tu S,nis,
j19,7m E. Steiger,
SS u. 2t g»«nkf«rt St., Ne» Siek.
-
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Die Deutschen «erden finden, daß unser Ge
behandelt werden. ' l2l»9)
Karl D. Nenffer,
Kappen- Fabrikant,
Günster Sf HnU,
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Scranton, t». Jan. IBK6. ba !
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straße, ein Spezerei und Proruktengeschafl eeöff-
hallung gebrauch« wird.
ltidZ« Hsffman» u. Scheuer.
Scranton, Luzerne County, Pa., Donnerstag den 24. März lB7v.
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Joseph Becker,
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W n,'
lameS Blair, Präsident.
Lame« Archbald, >
lohn H. Dutphin, >
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2jlB Scranton, Po. Ij
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2908 Scranton, Pa. ba
A. C. Konarson,
deutscher Uhrmacker L« Juwelier,
Scranton, li). Jan. lB<>k ba
E. Merrifield,
'Advokat «nd Sachwalter,
Office im Erchange Block, Lackawanna Ave
nue. 19mz8
Der
Geheiumißvolle Pedlar,
Die Töehter des Schiffbrüchigen.
E« war Abends 10 Übr. In den alten
Bahnhof der Stadt P. rollte der Erpreh-
Farben, alle Raren, alle Typen sind »er
treten. Doch jeht aufgepaßt. Ein kur
zer, dicker Herr macht eben sein Erscheinen,
mit leichtem, graziösem Sprunge steht ste
auf der Plattform. Welche Form, geho
ben durch den leichten geschmackvollen Rei
me dich, rauchige Aibmospbäre; dir ist e«
alle die Detail« dieser jugendlichen Reize
! "
„Gott sei Dank, Vater," sagte ste auf
keit, welcher schlecht zu dem lieblichen Ge
ilchtchen stand, „wir sind endlich da. Aber
SOVÜveSS, das nennen sie hier einen
Babnhos: Ich meine, unser Hühnerstall
wischt."
Pab! welche gemeine Stimme! und
das der Vater dieses Engeld? Nun, die
fliehen."
„Nur Geduld, Lischen! ein bischen
Geduld. Weißt, ich habe dem Agenten
schon einen Wagen besorgen."
„Oder auch nicht, Vater. Geh doch
selbst nach einem. Dort schrei» sich ja ein
halbe« Dußend von Lohnkutschern den
Hals ab.''
„Nun gut, Schatz, gutl so laß un« ge
hen," sagte der Alte in nachgiebigem Tone
und bewegte sich nach der angedeuteten
Richtung, so schnell sein Schmerbauch
gen knüpften sich daran! Wäre er nicht
gewesen, so hätte das Paar unbehindert i
den Wagen erreicht, so wäre unser Held
Strom der Passagiere wurde dünner; aber
kein Vater gesellte sich wieder an ihre!
Seite. Sie erreichte die schreiende Aut-
Verlorengegangenen; allein obschon sich
jetzt die Menschenmenge gänzlich verflu
tdet hatte und nur hier und dort eine Ge-
R^f.
Die Sache fing an ernsthaft zu werden.
Wohin in alle Welt konnte der Vater ge
kommen fein? Die grämliche, gereizte
künde zu Sekunde steigenden Aengstlich
keit Platz. Der Ton, womit ste den Vater
rief und sich an die Umstehenden um Aus
kunft wandte, «ar der treue Autdruck ih
rer Stimmung »nd so konnte e« denn nicht
fehlen, daß ste bald von einem Haufen
müssiger Gaffer umringt war, deren
Hauvtbestandtheil dem edlen Stande der
Droschkenkutscher angehörte. Die Rosse
bändiger waren sogleich mit ihrem Rath
thu» könne, al« sich in ihre» Schutz d. h.
in ihre Droschke zu begeben, natürlich ge
gen billig« oder auch vielleicht unbillige
Vergütung. Es war rüdrend, den Elser
zu sehen, womit diese Rosselenker ihre
Dienste ««h»te», und ste nana «»»« »«r»
an, sich durch denselben so weit verleiten
zu lassen, sich um ihren Schützling und
vielleicht auch ein wenig diesen selbst zu
reißen, als auf einmal eine neue Person
auf dem Schauplätze erschien und der Sa
che eine neue Wendung gab. Es war ein
junger Mann von etwa 2V Jahren, wel
cher eben mit einem Mantelfack in der Hand
von dem Gepäckzimmer kam, als die Angst,
laute der jungen Dame und die streiten
den Stimmen der Kutscher sein Obr tra
fen. Er stand einen Augenblick still, wahr
scheinlich, um sich von der Natur des
Streite« z» überzeugen, dann aber trat er
zu der Gruppe, schob die zudringlichsten
der Gesellen bei Seite und sagte in gutem
aber fremdartig betontem Englisch:
„Ist das die Art und Weise, mit einer
Dame zu sprechen? Wenn die Dame eine
Droschke will, so wird ste es Euch schon zu
erkennen geben."
, „Seien Ste ohne Sorgen, Fräulein,"
sagte er dann, sich an die Fremde wen
dend, ~e« soll Sie Niemand inkommodi
ren. Kann ich Ihnen in irgend etwas zu
Diensten sein?"
„Gott sei Dank, daß er mir einen an
ständigen Menschen schickt in dieser Noth,"
sagte da« Mädchen mit einer Stimme, in
welcher Sorge, Gereiztheit und Muthwil
len um den Vorrang stritten. „Allerdings
können Sie mir einen großen Dienst lei
sten, den ich um so lieber beanspruche, da
Ste ein halber Bekannter sind, wenn ich
nicht ir>/. Waren Sie nicht in einem
Wagen mit uns?"
„Ich hatte das Vergnügen, von New
Jork denselben Wagen mit Ihnen zu thei
len."
„Ach, lieber Herr, dann müssen Sie auch
meinen Vater bemerkt haben. Dick, fett,
schläfrig?"
Der junge Mann verneigte sich lä
chelnd.
„Nun denken Sie, er ist soeben aufräth
selbaste Weise verschwunden und ich sterbe
vor Angst, wen» wir ihn nicht finden."
Das flüchtige spöttische Lächeln um den
Mund des Andern schien die« zu bezwei
feln. Doch zögerte er nicht, seine Bereit
willigkeit zu einer genauen Nachforschung
zu erkennen zu geben und vereint began
nen die jungen Leute noch einmal, das
Revier nach dem Verlorene» durchzusu
chen and abzurufen. Allein das Revier
war sehr beschränkt und schon nach wein
mag."
Dann nach kurzer Paus« fuhr er fort:
„Nicht, daß ich etwas für ihn befürch
tete. Ein Mißverständniß liegt hier zu
Grunde, welches stch nothivenvlgerweise
bald ausklären muß. Aber darauf können
Ste hier nicht warten. Sagten Sie nicht.
„Allerdings."
„Nun gut denn, so nehmen wir einen
Wagen, fahren in'« Hotel, lassen Ihnen
ein Zimmer geben, und im Falle der Herr
Papa nicht vor un« angekommen sein
sollte, was leicht möglich ist, so eile ich
den ist." >
„Ach ja, da« wird wohl da« Beste sein,"
bedeutend zusammengeschmolzen war. Die
Wahl wurde deßhalb nicht schwer und
nachdem der Kutscher vorher noch die Wei
sung erhalten hatte, den Reisekoffer des
junge» Manne« aufzuladen, stieg da«
Paar ein und rollte rasch dem erwählten
Hotel zu. Während ste so neben einan
der sitzen und denken (denn die geschlosse
nen Lippen deuten auf innere rege Thä
tigkeit de» Geistes), laßt un« Gebrauch
ist. Ebenso wie Le Sage von dem Herrn
Urian die Dächer der Häuser abgedeckt be
kam, habe ich die Macht, Euch die geisti
gen Deckel der Menschheit, ihr« Hirnschä
del, offen zu legen und Euch da« wunder
bare Gewebe zu zeigen, worau« de« Men
schen Denken, Streben, Weben und Trach
ten besteht. Zum Dank für meine Mühe
erwarle ich bloß, daß Ihr Euch jedweden
Vergleich« zwischen mir und jenem hinken
den Gentleman entbaltet, welcher De Sa
ge die oben erwähnte Gefälligkeit erwie«.
Die Gedanken der jungen Leute weilten
wechselweise auf der Person de« Andern
und die» hättet Ihr am Ende auch ohne
mich errathen können; aber wa« dachten
st'?
Laßt un« »unst bei »nferer D««e »»»
No. 12.
j schauen und zwar hübsch säuberlich, denn
den Kopf eine« Frauenzimmer« legt mair
nicht so ohne Weitere« offen, zumal nicht
bei der jetzigen Haartracht, wobei S—6
Pfund fremde«, schwer zu ordnende« Haar
immer lieber, al« daß man stch de« »er
hältnißmäßig prosaischer« Denk-Geschäf
te« befleißigt. Und hübsch mußte der
Begleiter wohl sein, denn das Bild, da«
ihre Erinnerung vor da« halb geschlosse
ne Auge zaubeit, ist gewiß nicht zu ver
achten. Seht! wie ste malt; wie die Um
risse einer hohen, schlanken, und doch kräf
tigen Gestalt sich erst in zarten Formen
entspinnen und immer festere Gestalt an
nehmen. Jetzt geht« an s Detail. Da«.
Gesicht erhält ein männliches Braun,
welches wie Lasirfarbe über dem röthli«
genpaar von dunkelbrauner Farbe. Um
die Stirne kräuseln sich reiche Massen ähn
lich gefärbten Haare« und da« Kinn faßt
Aber die Phantasie spiegelt thr nicht al
lein diese« Bild vor; e« ruft ihr auch alle
jene kleine» Reiseumstände in« Gedächt
die Brust auf Augenblicke zusammenge
schnürt hatte. Ihr Begleiter hatte ver
fproche», ihn zu suchen, da« Mißverständ
niß aufzuklären und ste zögerte nicht, ihm
zu vertrauen. Ja, sie hatte im Gruude
gar nicht« gegen den Wechsel der Perso
nen einzuwenden, wenigsten« nicht auf
ein Paar Stunden, dachte ste gleichsam
zur Entschuldigung. Die Situation war
kam, al« dle Droschke hielt, al« der Kut
scher den Schlag ausriß und den Herr
schasien verkündigte, daß sie an Ort und
Stelle seien.
Wir könnten da« Paar nun ohne Wei
tere« »»«steigen lassen; allein dabei käme
der Leser, der junge Mann und ich, der
Autor, zu kurz; der Leser, weil ihm dt»
Au«legung der Gedanken deffelben ver
sprochen wurde, der junge Mann, weil
seine Begleiterin sonst einen offenbaren
Vorzug erhalten hätte, und ich, weil mir
dadurch eine glänzende Gelegenheit ent
schlüpft wäre, meine Kunst in der Ahwicke
lung von Gedankenreihen zu zeigen. Zwar
denk ich schon bei der Traumdeutung un
serer Schönen ziemliche Ehre eingelegt zu
haben, aber die jetzige Aufgabt ist ganz
ander«, ungleich schwieriger. Ein Mäd
chenkopf nun ja lieblich wie er auch
sein mag,—umfaßt eine engere Welt, al«
der de« Manne«. Er steht mit dem Her
zen i». zu enger Verbindung, al« daß er
nicht von demselben beeinflußt werde»
sollte. So eng ist Gefühl und Gedanke
bei der Frau verbunden, daß ste oft selbst
nicht weiß, wann ste denkt und wann ste
fühlt.
Ander« ist e« mit dem Mann«. Auch
er hat ein Herz; auch bei idm machte« stch
zu Zeiten gellend, ja unterjocht sogar auf
Minuten den Verstand; aber auch nur
auf Minuten. Bei ibm ist da« Gefühl
nicht Lebenszweck, nicht ausschließliche
Beschäftigung. S« übt seinen Einfluß
! auf ihn au«, str»ut Blumen auf feine«
»wte «et-.)