Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, December 23, 1869, Image 4

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    l Fortsetzung von der erst»» Seite.)
eine dämonische Gewalt in die
nun gar hörte, wie die Personen, welche
hereinkamen, sich über mich unterhielten,
al» mich der Arzt für todt erklärte, ,dil
Gerichte meine Leiche besichtigten und den
Thatbestand aufnahmen, da wurde e« mir
immer schrecklicher zu Muthe. Man legte
mich in einen Sarg und schmückte ihn, ich
hörte dabei, wie sie davon sprachen, daß
Arthur auch lebensgefährlich verwundet
fei und daß man Verdacht auf einen ent
fprungenen Sträfling habe. Ich vermag
die Angst und die Oual nicht zu beschrei
hen, die mich folterte, und dennoch ver
mochte ich kein Lebenszeichen von mir zu
geben. Ueber die Fahrt auf der Eisen
bahn und die Beisetzung in das Erbbe
gräbniß der Falkenings, oder, wie e» rich
tiger heißen müßte, der Gnllloch» sind mir
nur dunkle Vorstellungen geblieben.
Wie lange ich in dein Metallsarg» ge
rnht habe, da» weiß ich nicht, nur dessen
erinnere ich mich, daß mich plötzlich ei»
Gefühl durchrieselte al« ströme Feuer
durch meine Adern. Ich schlug die Augen
auf. sah aber Nicht« als die tiefste Nacht
um mich. Mein Körper war wie in
Schweiß gebadet und mein Herz klopfte
heftig. Schon glaubte ich, mit diesem
Leben abschließen zu können, denn daß
mich von bier unten aus Jemand hören
könne, war mir unglaubhaft. Bei diesem
Gedanke» fuhr ich in die Höhe, wobei der
Deckel de« Metallsarges herabfiel. Ich
athmete auf. Der Tag drqng matt durch
die an der Decke der Gruft angebrachten
Fenster und beleuchtete den kleinen Raum
mit den Särgen. E« schüttelte mich wie
im Fiebersrost, und ich wundere mich noch
heute, daß alle diese Schrecknisse aus die
Geburt meines Kindes, da« ich unter dem
Herzen trug, keinen Einfluß gehabt haben.
Ich wollte zuerst rufen und Lärm machen,
da fiel mir ein, daß e« besser fei, wen« ich
für ihn, meinen Mörder, todt bliebe. Ein
in der Gruft liegender Nagel diente mir
als Griffel, um den« mich jedenfalls Su
chenden zu Wissen >u thun, daß ich lebe,
für ihn aber todt sei. So wartete ich die
Nacht ab, kletterte dann über das Gitter
thor und entdeckte mich dem Todtengräber.
Diesen, einen verschwiegenen Mann, weihte
ich, so weit es mir thunlich erschien, in
das Geheimniß ein und verschaffte mir
dadurch, daß ich an Ihre Frau Gemah
lin, meine frühere Freundin, um Mittel
schrieb und diese mir dieselben sofort schick
te, wie Sie ja wissen werden, auch Klei
der. Auf der Reife nach Thüringen fand
ich auch unseren alten Diener Jean Pois
son mit dem Goldkoffer und seinem In
halt, den derselbe ans die seltsamste Weise
wiedererlangt hatte.
Seit 4 Wochen befinden wir un«, d. h.
mein Gemahl und ich, in Paris. Mein
Mann hat bier das für den Gensd'armen
deponirte Geld an denselben auszahlen
lassen und dadurch einen i» sehr mißlichen
Verhältnissen lebenden Mann zu einem
Glücklichen gemacht. Mein Arthur selbst
bittet Alles auf, um durch alle Brweife
der Liebe und Aufopferung s<inen frühe
ren Fehltritt gut zu machen und zu ver
wischen, so daß es mir scheint, als lächele
mir die Sonne des Glück« erst jetzt in ih
rer ganzen Wärme. Mein Vater lebt in
ungestörtem Glücke auf feinen beiden Gü
tern. Auf seinen Ritten durch die Felder
und Wiese» begleitet ihn stet« der Vater
Vater, daß die Bewohner der Umgegend
die Beiden „die zwei Unzertrennlichen"
nennen. Sic müssen nämlich wissen, Ar
thur» Vater hat die Villa in der thürin
gischen Residenz verkauft und ist mit dem
Rest feine« Vermögen« hierher gezogen,
um, wie er sagt, seine letzten Tage in Ruhe
und Friede zubringen zu können. Mein
Mann lebt den Künsten und Wissenschaf
ten. Mein kleiner Sohn erfreut stch, wie
seine Mutter, der besten Gesundheit.
und Sie und Ihre Frau Gemahlin zu ei
nem längeren Besuche einlade, füge ich
nur »och die Bitte hinzu, im Fall Sie
durch Ihren Beruf abgehalten sein soll
ten, meinen! und meine« Manne« Wun
sche nachkommen zu können, mir wenig
sten« meine herzige Freundin, Ihre liebe
Clara, auf einige Wochen nach hier zu
schicken.
Es zeichnet in freundschaftlicher Hoch
achtung Sophia Verena de Rempart."
„Und Deine Gemahlin ist natürlich
dort gewesen?" fragte ich ihn, als ich den
Bries gelesen hatte.
„Versteht stch!" antwortete er mir.
„Beinahe ein Vierteljahr."
„Und wie hat sie da« Paar gefunden?"
„Sie konnte mir »ach ihrer Rückkehr
nicht genug da« glückliche Znsammensetn
der Beiden schildern."
„Nun bist Du mir aber noch eine Auf
klärung schuldig!' sagte ich, als er geen
det. „Wer ist William? Obgleich er wie
ein finsterer Geist durch die Erzählung
schleicht, so hast Dn mir doch keine Aus
kiär>lng über feine Person gegeben und
mir auch nicht mitgetheilt, was au« ihm
geworden ist."
Der Urzt holte, anstatt meine Frage zu
beantworten, eine Pariser Zeitung herbei,
die srineHrau mitgebracht hatte. Unter
den Tagesneuigkeiten war zu lese»:
„Gestirn entdeckte man in Woh
nung der bekannten Wahrsagerin Flam
inarion, einer jungen Norddeutschen, wel
che stch hier den französisch klingenden Na
men Flamniarion beigelegt hat, obwohl sie
eigentlichen»,- „glamM" heißt, einen durch
eine» «chuß verwundeten Mann, den von
»»snr Polizei längst gesuchte», vieler
Diebstähle und sogar einiger Morde ver
dächtigen Rempart. Derselbe ist? wie sich
herausgestellt hat, der Sohn de« hier le
benden Obristen Gnillaume de Rempart.
In der Nacht halb zwölf e»dete der Ge
fangene sein Leben dadurch, daß er den
Verband der Wunde abriß und auf diese
Weist verblvtete. Während der Frühe
de« heutigen Morgens fischte man auch
den Leichnahm der verfolgten Flammarion
aus der Seine."
Ein eigenthümlicher Vergistungssall
ereignete sich in Pagevill», East Creek
Township, Pa., in voriger Woche. Das
zweijährige Söbnchen de« Herrn Seth Al
len gehoß von einer rohen weißen Rübe,
an welcher kurz vorher ein Hund geaalt
hatte, verfiel gleich daraus in heftige Kräm
pfe und starb bald darauf unter den ent
setzlichsten Schmerzen. Der Hund krepirte
um dieselbe Zeit. Man vermothet, daß
der Hunt vergiftet war, und m de? 'Un
ruhe, welche ihm die Schmerzen verursach
ten, an der Rübe nagte, und dieser den
giftigen Speichel mittheilte.
Am Weitz«achts-Abt«d.
Nun laßt uns eine» 'jtuaenbtick
Bei Seite schiebe» Politik,
Welthändel, Tag-Sfroßk»!
Der Ehristbaum winkt mit gold'nem «chein
Auch Denk», au«, Jlchr ein
W»hk der Wel» sich Plagen.
will Männer, kampfbereit.
Doch auch der Mann hat «in Gemüth:
Manch' schlichte«, zarte« Blümchen blüht
Dort still und ungesehen.
Roch fuhlt^»e« Herzen« Triehe,
Der schüttelt ab MnchtMaiq und Ruhm
I« seine« Hauses Heiligthum,
Dem Tempel seiner Liede.
Hier ist sein heimische« Asyl;
Und bei der Jugend heiterm SM
Wird Kind er unter Kindern.
Und drückt und naget ihn ein Schmerzt
Wie ist die Mutter hoch entzückt,
Wenn Väterchen den Ehristbainn schmückt!
O, süße Elternfrnide!
Darob «ergisset er ja nicht
Für'S Vaterland die heilte Pflicht
Beim Ruf des TrommrlschalleS.
Wie Kleinen fröhlich!
Und Dank und Lieb' in ihrem Blick!
O, welches reiche, reine Glück,
Ihr Eltern, wundcrselig!
Dir Trunksucht der alten Deutschen.
Daß schon unsere germanischen Vor
fahren großen Durst besahen, ist zwar be
kannt, wird aber noch deutlicher durch ein
Büchlein, da« unter dem Titel lau
tere Wahrheit" Int JahrelBk>!i zum ersten
male erschien, aber vielem«!« snoch im
Jahre 1766) neu aufgelegt wurde, weil
unsere Vorväter darin eine Fülle prakti
scher Lebensweisheit und belerzigeriswer
ther Ermahnungen fanden. Der Verfasser
war ein protestantischer Geistlicher, Bar
tholomäus Ningwaldt, der von 1531 his
1578 lebte. Der größte Theil des Inhalt«
besteht au« Klageliedern und Strafpredig
ten gegen die Trunksucht der Deutschen.
Ein Wechselblatt führt die folgenden Stel-
Noch mit der Zunge Antwort gebn.
Und so geht es fort durch endlos lange
Reihen von Knüttelversen hindurch, in
welchen jeder einzelne Stand und Rang
st« abgekanzelt wird.
Aphorismen von Bayard Taylor.
tAu« einem in Chicago gehaltenen Vortrage.)
„Ohne Leidenschaft ist der Mensch nickt«.
Leidenschaft ist die bewegende Kraft. Sie
im Zaum« z» halten und richtig zu ver
wenden, ist die Kunst de« Lebens. Der
Mensch besitzt eher zu viel als zu wenig
Leidrnschaft."
„Die Trunkenheit entspringt au« der
Triebkraft des Menschen; es ist eine Lei
zu entfliehen. Der Zweck ist beiderseits
ein guter, aber das Mittel wurde falsch
gewählt."
„Mensch«», die sich mit ei««m Helligen
fchein umgeben, schade» der Gesellschaft
mehr, als solche, die sich gehen, wie sie
sind, und ihre Unvollkoinmcnheit zeigen."
„Leute init kaltem Blute, d. h., Men
schen ohne Leidknschaft, besitzen kein Ur
theil über Andere. Leidenschaften lassen
sich nicht zerstören, wohl aber bekämpfen."
„Die Agitation für Temperenzlerei bat
mehr geschadet als genützt. Ein freier
schreiben, was er essen und trinken soll.
Fettes Schweinefleisch und „PieS" haben
ebenfall« viel Unheil angerichtet. In
Ländern, wo billige und nahrhafte Ge
tränke, die wenig Alcohol cnthaltk», ein
geführt sind, wird die Trunken
heit bemerkt."
„In Betreff de« Frauenstimmrecht« ist
es einzig zu bedauern, daß die Agitation
in falscher Weise betrieben wird. Frauen
sollten alle Rechte haben, die sie vertreten
verhandeln. Verheirathete Frauen und
Männer kenne» den Unterschied ihrer
Slellunaei» i< jvcialvi und'politischen
Leben imd k glt l und stinrUiiterflhlK kann
nicht ganz ausgehoben werden."
„Ich glaube an Reformen durch Liebe,
Freiheit, Hoffnung und Kraft. D«»ch
Lameittireit von Jeremia bis Wendel Phi
lipp« ist noch nicht» Gutes erwachsen."
„Mann lerne erst die Menschennalur
kenne«, ehe man sie erzieht und reformirt.
Unser Leben ist kälter und beschwexlicher,
als «« ftin sollte. Wir haben sechs Werk
tage und nur einen Sonntag."
Ein arger Mißgriff.
Ein Pfarrer wählte die Geschichte von
der Heirath Noah's zum Thema seiner
frommen Betrachtungeis. Er läS wie ge
wöhnlich de» Tert zuerst aus der Bib«l
vor und da hi«ß e« unter Anderem: „Und
Noah nahm «in Weib u. s. w." nun mußte
er umblättern. Anstatt aber ein Blatt
umzuwenden, »ahm er zufällig zwei und
hier war die N«de vo» dem Archenbau. Er
las also folgendkrmaßen: „Und Noah
nahm ein Weib und beklebte sie mit Pech
Die weiblich«« Zuhörer schnitten Ge
sichtir, al» dätten sie'« Grimme»; die
Männer spitzen die Ohren und riefen:
„Hortl Hort!" Alle aber dankten Gott,
daß jene barbarischen weit hinter
uns liegen, i« welchen man »j, Weiber
inwendig und auswendig mit Pech au«.
kl«bt«.
So geschehen in Leavenworth', dm 2.
Dezember, im Jahre des Herrn IB6S.
Vi« «eitraH zur viefchichte de»
Krieges.
Bitle unserer L»ser werden sich Zweifels
ohne noch an jene plötzliche Abberufung«-
Ordre an Gen. Thomas erinnern, wel
che ihm hätte noch vor der Schlacht
Nafhville zukommen sollen, jedoch auf bis
her »»erklärbare Weise in Washington
zurückgehalten würd«, bis Thvma« jene
für das Geschick de« Landes entscheidende
Stlacht bei Nashville glänzend gewann
unb jtne D'rdre natürlich kdfsirt ward.
Die ganze Geschichte war bisher in ein
I mystische« Dunkel gehüllt, da später Nie
mand «twOS von der Ordre wissen wollte
»Od man hatte die Generäle Halleck und
lobn A. Logan In Verdacht, gegen Tho
mas intriguirt zu haben; ersteren, weil er
in seiner Eigenschaft als G«neral-Adju
tant der Ver. Staaten jedenfall« mit der
Otdre zu thun haben mußte, und Logan
als den muthmaßlichen Nachfolger von
Thomas.
Jetzt endlich nach fünf Jahren bat
Gen. Halleck die Angelegenheit aufgeklärt
und bewiesen, daß man ihn in ungerech
tem Verdacht hatte. Er benutzt« dazu di«
Gel«g«nheit ein«» Abschied».Banquet«,
welche« er dem General Thomas, seinem
Nachfolger gab. Wir entnehmen die Ein
zelheiten dieser historischen Unterredung
der drastischen Schilderung eiue« Corre
spondenten der „Chicago Tribune." >
Das Diner war vorüber. Das Blut
der „Wittwe Eliquot" hätte die Erinne
rung an frühere Tage aufgefrifcht, und
die Unterhaltung drehte sich um d>e Span
nung, welche seit der Schlacht von Nash
ville zwischen Halleck und feinem jetzigen
Nachfolger im Commando de« Pacific-De
partements bestand.
„Gen. Thomas," sagtt Halleck. „ich
war gerade zugegen, al« die Ordre zu Jh.
rer Ablösung von City Point kam. Ich
war erstaunt, bestürzt darüber. Ich nahm
sie zu Stanton und ersuchte ihn, dazwi
sche» zu treten, oder wenigsten« die Ab
sendung der Ordre drei Tage lang aufzu
schieben."
Thomas, der bis dahin sich seinem
Wirth gegenüber ziemlich kühl benommen
hatte, richtete sich jetzt suf. legte die Hände
auf den Rücken und sah Gen. Halleck starr,
ich möchte sagen durchbohrend, in« Auge.
„Stanton sagte," fuhr dieser fort, „ich
bin gerade so erstaunt wie Sie und glau
be, die Angelegenheit beruht auf einem
MiHverstäodniß; aber ich mag die Ve»
antwortlichktit nicht auf mich nehmen,
mich einzumischen, die Ordre muß abge
hen."
> Thoma« folgte der Erzählung mit der
gespanntesten Aufmerksamkeit und stieß
nur ein ungeduldige» „Well? Well?" aus.
„Ich will Ihnen Alle« erzählen," fuhr
Halleck fort, „wer weiß, wann wir wieder
einmal Gelegenheit haben, un« auszu
sprechen. Also lassen Sie un» jetzt in» Kla
re kommen!"
„Well, «ir, well?"
„Ick »ahm Grant's Ordre darauf zu
Präsident Lincoln, und bat ihn zu inter
veniren oder mir wenigstens zu erlauben,
die Ordre ein paar Tage zurückzuhalten,
bis wir von Ihnen horten. Es that ihm
eben so leid wie Stanton; aber er sagte:
„Die Ordre kommt von Grant und muß
abgehen." Ich kehrte nun wieder zu
Stanton zurück und sagte ihm, die Ordre
sei unzeitig und ungerecht und fügte hin
zu: „Mr. Stanton, wenn ich diese Ordre
in die Tasche stecke und sie drei Tage lang
zurückhalte, werden Sie mich in Arrest
schicken?"
„Thun Sie ihre Schuldigkeit, es ist ein
Irrthum, aber Sie müssen Ihre Pflicht
thun."
„Ich will wissen, ob Sie mich vor da«
Kriegsgericht stellen werden, wenn ich die
selbe zurückhalte."
„Nein," sagte Stanton, „das werde ich
nicht."
„So steckte ich den« die Ordre in die
Tascbe, Gen. Thomas," fuhr Halleck fort,
während die ganze Gesellschaft gespannt
horchte, „und sie fochten die Schlacht bei
Nashville graoe zeitig genug, um sich selbst,
Grant, Stanton, Lincoln, mich und das
„Well? well? Slr," sagte Thomms,
sichtlich erregt, „ist da« Alles?"
„Ich sagte Ihnen ja schon," versetzte
Halleck, „daß ich Ihnen Alle« sagen wolle,
da ich schwerlich je wieder eine so günstige
Gelegenheit finde. Also jene Ordre ent
setzte Sie des Eommandos und ernannte
auch ihren Nachfolger, und zwar hieß je
»er Man» nicht Job» A. Logan."
Hier gab es eine Aufregung in der
ganzen Gesellschaft. Vater Thomas schien
seinen Gleichmut!« gänzlich verloren zu ha
ben, er vergaß sogar „Well? well?" zu
sagen.
„Ich sagte schon, daß ich die Ordre ge
lesen habt. Ich trug sie in der Tasche ber
uni, der Name Ihres Nachfolgers war
nicht Johu A. Logan—"
Jeder war gespannt und wollte hören,
Schofield."
.»Ick wußte c«!" brach Gen. Thoma«
jetzt los, ohne sich länger beherrsche» zu
können, „ich wußte ja, daß er der Mann
war."
Eine schauderhafte Mordthat, die
der neulich bei Huntingdon verübten in
ihrer Art und Weise völlig gleichkommt,
wurde am Morgen de« L. Dezember In
Greenville, Pa., verübt. Ein altes Ehe
paar, Namen» Vauduser, wurde während
der Nacht von Räubern in seiner Behau
sung überfallen, gemordet, da« Hau« au«,
geplündeit und dann in Brand gesteckt.
Die That ist zwa? nicht völlig ernuesen,
doch läßt sich kaum etwa« Andere« anneh.
men, al«, daß ewe Mordthat begangen
sei. Der alte Vanduser war am Tage zu
zum Verkauf angeboten, da er glaubte,
daß da« Goldagio bedeutend fallen müsse.
Von diesem Angebot scheinen die Mörder
Wind bekommen zu haben. Sobald die
Bürger «on G«envill» Vanduser« Haus
in Flammen s>O»n, eilte» sie »«« R«tt«ag
herbei, sanden aber da» Feuer schon so
verbreitet, daß an Rettung des Hause«
nicht mehr zu denken war. Die Leiche der
Frau Landuser wurde im Keller, aus ei
»cm Brett liegend gesnnden, die de« Hrn.
vanduser in der Halle. Die Hinterthür
de« Hause«, sowie ein dort gelegene« Fen
ster wZrd« offen gesnnoen, in der Nähe
ein große« Messer. Die Leiche» war,» so
bedeutend vom Feuer verbrannt, daß man
nicht mehr sehen konnte, welche Wunden
dieselben erhalten hatten. Die ganze
Umgegend ist in Aufruhr, doch hat man
«o» keine Spur gefunden, die zur Ent
deckung der Mörder führen könnte.
Die Weihe der Lieb«.
Ein hübsches Eisenbahn-Abenteuer er
zählt die N. I. Stz. au« Station Spring
field: Am in Vallup
Stream eine junge schwarz gekleidete Frau
mit einem Zug der South Side Bahn
und nahm neben einem jungen Bürger
au« New Jersey Platz. E« entspann sich
bald zwischen ihnen ein Gespräch, in des
sen Verlauf die schwarze Dame erzählte,
daß sie vor einigen Tagen ihren Gatten
begraben habe und sich jetzt auf dem Wege
nach Philadelphia befinde, wo sie den
Winter zubringen wolle. In Springfield
treffe sie einen Oheim, der sie dann weiter
begleiten werde. Während der Fahrt
beugte sie sich über den jungen Mann hin,
dem e« dabei ganz warm Äm's Herz wurde,
zum Fenster hinan«, um nack der Station
auszuschauen. Als man endlich die Sta
tion Springfield erreicht hatte, rief die
Schwarze, indem sie mit der Hand hinau«
winkte: „Ei, da ist mein guter Onkel I Der
liebe alte Mann ist nicht gut zu Fuße.
Ich muß gehen, ihn zu begrüßen und her
einzuholen. Darf ich Sie wohl bitten,
diese Kleiulgkeit hier in ihre Obhut zu
nehmen?" und damit reichte sie ihm da«
Baby. Der junge Mann ist ganz über-
Pfand liebreich auf dem Arme hin und
der. Plötzlich aber setzt sich der Zug in
Bewegung kein Onkel, keine Akuter
Niemand läßt sich sehen. Da wird der
Jüngling unruhig und faßt nach seiner
Tasche. Und Himmel! seine Uhr ist fort
und seiu Taschenbuch mit seinem ganze»
Reisegeld dazu. Ja feiner Aufregung
schleudert er da« Baby von sich. Die a».
deren Passagiere eile» dem kleinen unschul
digen Wurme zu Hülfe. Da ergreift Alle
Entsetzen, denn das Kind gibt kein Lebens
zeichen von sich. Man reißt ihm die Tü
cher ab und siebe — e« erscheint ein liebli
cher Puppenkopf, der in Verbindung mit
einigen zusammengewickelten Tüchern da«
Baby vorzustellen hatte. Der Jersey,
mann hat sich verschworen, sich auf Reifen
niemals wieder durch schöne Augen bethS
ren zu lassen und sich auch neben keine
Wittwe mehr zu setzen, dle ein kleines
Kind bei stch hat. Den Puppenkopf hebt
er sich zum Andenken auf.
In der Umgegend von Pari« trug
sich kürzlich ein Ereigniß zu, da« in einer
Posse gewiß mit dem besten Erfolg ange.
Fontainebleau lebt ein Bauersmann, der
wegen Wilddieberei zu sech« Tagen Ge
säugniß verurtheilt wurde. Al» die ge
setzlich anberaumte Frist seiner Sitzirung
herankam, machte er sich schweren Herzen»
auf den Weg nach der Stätte, wo er für
den Frevel büßen sollte. ..Unterweg« ge
sellten sich Freunde zu ihm, auch der Durst
stellte stch ein, und so machte er eine Sta
tion, wo Kanne um Kanne geleert, und
schließlich der Delinquent 43 Stunden am
Weitergehen verhindert wurde. Endlich
kam er in sehr trauriger Verfassung an
der Pforte de« Keiker« an. Allein sie
wurde ihm, so gründlich er auch die Iden
tität feiner Person und den Endzweck sei
ner Pilgerfahrt nachwies, nicht aufgethan.
Der Wilddieb P —t, hieß e«, sitzt schon
seit 24 Stunden in Numero Sicher. Nach
langem Hin- und Herstreiteo wurde ihm
zuletzt, freilich nicht zu seiner Freude, die
Sache klar gemacht. Während der Ge
fängniß-Eandidat in dem Wirth«haus»
saß, waren die Gensd'armen in sein Hau»
gekommen, um ihn zu holen, und fanden
daselbst in Gesellschaft der Frau ein In
dividuum unter Umständen vor, die es den
Gensd'armen schon im Interesse der öf
fentlichen Moral zur Pflicht machten, ihn
für den straffälligen Gatten zu halten.
Der falsche Wilddieb folgte dtch Wächtern
de« Gesetze« um so williger, al« er in sei
nem bösen Gewissen stch wegen eine« ganz
biete jagt.
Dieselbe hat, dem Jahresberichte de«
schwader im aktiven Dienst.
Nordatlantisches Geschwader: 12 Fahr
zeuge, 76 Kanonen. Südatlantische«
Geschwader: 4 Fahrzeuge, 43 Kanonen.
Da» europäische Geschwadert k Fahr
zeuge, Il>K Kanonen. —Da« asiatische Ge
schwader: 10 Fahrzeuge, 72 Kanonen.
Oer Besehl«haber de« nordatlantischen
Geschwader« ist angewiesen, in Bezug auf
die kubanischen Streitigkeiten streng neu
tral zu bleiben und dabei amerikanische
Bürger zu schützen. Jede unserer Flagge
gewordene Beleidigung soll zurückgewiesen
werden.
Die Marine sollte, der Ansicht des Se-
Nothwendigkeit, jetzt möglichst sparsam mit
den öffentl. Geldern umzugehen.
der Bau von 4 sollte aber sosort in An
griff genommen werden. Die Monitor«
sollen stärker bekleidet und mit Geschütz
neuesten Modell« »ersehen werden.
Vorgeschlagen wird, die Marine vor
läufig auf die Bast« von 12,W0 Mann
hin (4,0t)0 mehr al« jetzt im Dienst sind)
zu vermehren. Die Au«gaben de» De
partements in dem Jahr bi« zum 1. Dez.
1860 betrugen?2<l,UBl,2Bs; für da« 1au
?28,2vü,ö71 veranschlagt.
Gregorg 65 Snover,
Lekk u.
Tcrantou, Pa.,
haben da« großartigste Lager von
Schnupf-, Kau
RauchTaback,
Cigarren, Pfeifen,
und Alle« in diese« Fach einschlagend«, «a« in
eine» Geschäfte erster Klasse gefunden w«rden
kann.
Aufträge von Auswärt« ««rdcn prompt
kffektuirt und i» all«» Fällen Zufr irden heit ga
rantirt. (2dS) Gr«g»rp». Sno»«r.
Cigarre» und Taback
AllklionS'Stort, M!>
C^mmttcialHails.
ünb'n."" /sr."
Der Svste Jahrgang!
Neue Serie? Stene« Format!!
Das itlustrirte
Phrenologie Journal,
Eine Familirnzritschrift erster Älassc,
Gewidmet der „Kenntniß des Möschen," seinrr
Verbesserung, durch alle Littel der Wissenschaft.
deren Kennzeichnung, ist unser spezi
elle« Fach.
Bildung und Funktionen des menschlichen
Körpers; die Besehe des Lebens und der Gesund
heit; was wir essen und trinken, wie wir uns klei-
'tS Lk' h 't '
Lebensstellungen, erhalten spezielle Berücksichti
gung.
(9d2w) W9 Broadway, New-Zlork.
Des Volkes Store,
im Exchange Block,
Wir machen dem deutschen Publikum achtungs-
Jahre Hrn. THarles M. Weifen?luh, einen
deutschen Verkäufer, in unserm «^kschafl
/ >'er^'^e^l
umfassen alle neuen und wünschenswerthen Ar
Alle Straßeneisenbahnen fahren bis nahe an
unser Geschäft. 2208
Seranton Haus,
2i>s7 Loui« Koch, Prep.
llolvii
werden. Gute« Bier und die auSaesuchtcstc»
Weine, sowie kalte Speisen stet« vorrathig. Zu
zahlreichem Zuspruch ladet ein
2loö Loui« Sivbinson.
S al t s
Lager-Bier,
Okarles l'ropp,
bUer.^
L acta Wanna Hans
kung und ist.
Gute« Vier, die feinsten Weine, Liquörr und
Zigarren, warme und kalte Epeisen; Austern, auf
lsa«. Tr?pp.
ChaS. H. Schobt,
Nestauration,
halt bestm Weine, Bier, Ale und andere
Ar» zubereitet ; Gesellschaften und Familien wer- >
den in Privatzimmern bedient. 24dK
Winton und
Nachfolger von Warner und Wiuton
an den« alten Stand»,
Drlj Goods snr Baar
Bnssalo Fabrikat schwarzer Alpaeas,
Strnmvfwaaren, Handschilkc, Bȟnder, Sttckcreicu, Samm
Waaren, »i. f. w., ». s. w.
Burl o ck S Diamond Hemden
können wir billiger als irgend eine andere Firma liefern. Nach Maß angefertigt und
<?S wird im Geschäft geläufig deutsch gesprochen.
Scranton, 2t. Ma^lB68 —ba
Herren
Garderobe-Handlung,
voll
Gebrüder Sutto
im Hanse der Wasbington Halle,
<Kcke der Laekawanna und Penn Avenue,
Seranton, Pa.
Unser Borrath von fertig gemachten Kleidern
unbedingt der beste und größte in der Stadt ist,
Eine große Auswahl von
Tücher, Kasimir und Westenstossen
Gebrüder Sutto.
Seranton, 7. Februar 1866.-Ij
'
Scranton
Colonie von Missouri.
!iegt in Kalb «löuut», an beiloen Seiten der!
Hannidal u. St. Joseph Eisenbahn, 181 Meilen
von Hannidal, 2-i Meilen von St. Joseph, 282 !
Meilen von St. Louis und 52 Meilen von Kan
sas City. Die zunächst gelegenen Ortschaften sind
StewartSvillc und Osborn, dac eine Zj Meilen
koste, von sechs bis zu »wanzi/Dollar« per Acker,
zig bis per Acker. Zur Viehzucht
eignen flch die weiten, kass«reichen Prairielän
aber P!iX>. Der Preis für die Ecklotten an allen ,
I '
!
für MiMlotttn
In Blocks No. t—29 sind die Lotten 50 Fuß
! bei t'><> ffuß Tiefe. Umsein abgerundete«
Dir Kotten in den Blocks No. s(>, Äi, 52, kl,
W, 61. 65, kll, 7ti und 77, die
und St. Joseph Rai! Road sind vorläufig nicht
ten sind: ein Hotel, zu <81>»r«);
i eine PS() per <im Umkreise
Ältir. Steinen
Mau adressire an:
F.E. Fahrig, Sekretär,
oder: Pur li(Ä, Scrantoi.
Gr. Wagner, General-Agent,
Bor 2IV, Scrantou, Pa.
Lokal-Agenten sind »orlausig in folgenden Ov
kunft ertheilt werden; nämlich in