Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, November 11, 1869, Image 1

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    Scrunton Uaclirnlilutt.
5. Jahrgang.
Dr. F. Bodeman,
Im Haus» de» Herrn Prter Sreter.
OPce- Stu.iden. Morgen» von B—98 —9
Rachmittag» „ 3—6
Äbend« ~ B—S
I» Abwesenheit wird Herr Treter Nachricht er
theilen.
Dr. Tamtll Kreiei,
deutscher
Arzt, Wundarzt«. Geburtshelfer,
rdinirt »on t l Uhr Vormittag» bi»3 Uhr Nach
mittag» täglich.
Impfung leben Montag, Mittwoch und Krei
ag, von 1 t Vorm. di» 3 Uhr Nachm. 28n7
Dr
Deutscher Arzt.
Wundarzt nnd Geb»rt«helfer.
Office im Hause von I. Schimpff, Tedarstraße.
EprechAuttden MoTgeii» oonö—!>, Mittag» von
t—g, Atenhv »» lvjv
Deutsche Apotheke,
«18 La«ffawanna Avenue.
nebe» Merchant« «. Mechanic» Bank.
VapS H. F. Lobrck. ls
o. Bekini6t Lc 00.,
Deutsche Apotheke.
SIS Lackawanna «venu«.
garantirt. In der GeburwhiUfe ist er seh/erfah-
Öfficrstunden: Morgen« von 7—9. Nachmit
ag« von 2 und tij—B. Von 8 Uhr Abend«
bi» 7 Uhr Morgen» in seiner Wohnung. No. A>4
WIIM.
WWWWMI
WWW 3abnar;^
Prci»! Weiiß KW, ganze» Webiß
«gen.
Office oberhalb Mathew« Apothete. tto!>
Gustav Hahn,
Adv«t»t «üb RechtS-Auwolt,
Wilki»barre,
tl/zanuar >Bkti. da
Advokat^u^
Diese NescUschaft fährt fort,
Job« <S. Satler,
um gefälligst durch zahlreichen
re?»ach jedem Stadttheüc geliefert!' 2VnB
Ebarleö Fischer,
«Sroeerien u»d Proviflouen,
Or»«cri«», Mehl deutsche Früchte,
Mucker, Kaffee, Thee u. s. w. deutsche Pw-
<ha«. gischer
Lei E. Steiger, Z? u. 2t Frankfort St..
Kritz Reuter'S Werke
«üblikum «o» ungewöhnlichem Interesse,'und der
dillige ermöglicht die ausgedehnteste Vt,»
grix Reuter'» Werken,
Zimmermann» Wunder der Urwelt,
g iiiefgn. mit »ielen Illustrationen. <z» w Sent»,
Schweiz, Wochenblatt <A tu Cent»,
«i sehr güustigen Bedingungen thätige Veute an
Orte« wo dieselben nicht zu haben sind. Ue
«jt»,7m «. Steiger,
ZZ u. 2-t Zraukfort St., Re» Joe«.
VittSburg, Stneinnatt und >Ut. Vvuis Vlf««babn.
VI.N «ov'riz.
Vermittelst dieser Bahn eisparen Paffagiere Iv Stunde» Zeit, zwe> Wechsel in de»
Wagen, l «t> Meilen »ach Tinclimati, 112 Meilen nach St. t!oui« und SS Meile» nach Shicago.
Dieses ist ebenfalls die kürzeste und schnellste i!i»ie nach
Indianapolis, Louisville, Memphis, Mobil«, New-Orlean«,
Kansas Li»,, z» Milwaukee, St. Paul,
Drei durehfahrende Züge
»erlassen Harrisburg t-chlich und stellen ihre Verbindung »ach folgender Zeit-Tabelle her,
verlassen Harrisburg, ... 4.tb Nachm. l2.2t)Vorm. ä.lü Vorni.
„ Altoona, .... G.tz „ „
„ PittSburq, .... 3.VVVorm. lp.tlj „ Nachm.
Dennis-». - - - - K.»l) .. l Nachm. i ?.-»«> ..
Newark, . - - - 11.05 ~ i.2ö „ ~
„ EolumbuS, .... 1.>5 Nachm. Ä.ü» „ >2.ji) „
Ankunft in Einrinnati, ... „ Ili.iil „ 7.2t1 „
„ Indianapolis, ... g„'>ü „ 2.8 b Vorm. k.ü(l Vorm.
Logansport, Borm. 2.5 t) „ 9.äli ~
„ llhicago, .... 9.11> Nachm. 8.10 „ 2.<5 Nachm.
~ llairo, »-!?.- „ Z.ijil Vorm.
St. Louis, . . . 3.«5 Nachm. l«>.»0 Nachm.
„ LouiSville, . » - - l.btt „ 7.A1l Vorm. 4.15 „
„ Nashville, .... 5.21) Nachm. S.2t> Nachm. A.55 Vorm.
~ Humboldt, .... k Borm. lll.lK „
„ Memphis, .... 5.W 2.tü Nachm.
„ ... 2.VÖ ~ 12.31 l >.
Mobile, j.3» ..
Passagiere mit der „Pan Handle Stoute" fahren direkt von Harrisdur, n«ch Eivrinnati, ohne
Wechsel der Wagen, und «it nur rinem Wechsel nach Thicago und St. LouiS. 15» Pfd. Gepäck
frei von Srranto» oder WilkrSbarre bis nach St. Joseph, Mo., gecheckt.
Man frage nach Tickets via „Pan Handle Route und Indianapolis", welche an alle» Haupt-
Ge». Ticket Ageat für de» Osten, N». 526 Broadway, New-Zjork ttitp.
In Srranto» kann man Tickets erhalten bei Hrn. O'llonnor, Office der D., V. u. W. R R.
In Wilkesbarre bei Hrn. Taplor, Office der Lehigh Ballep Eisenbahn. Sap9
Karl D. Reuffer,
K Vpcil ab r t kun^
cht» -erhalte. Bestellungen au/deutscht »nd
englische Bücher, tileslge und in Deutsilland er»
scheinende Zeitschriften und Pamphlet« '»«rde»
Güuster St Hull,
Großes Mobilien-Lager.
Lacka«anna Aveuui, Scranto», P».
Alle Zeit in geoHer Auswabl v,n!»ia, Bu
reau», Eommoden, Nachttische, gewöhnliche und
AuSzieh-Tische, Bettstätten jeder Art, Matrazzen
von alle» «orte», mit uud ohne Zedern, Sch«»-
kl- und andere Stühle, M«-
mor-üsche, Ruhbetten,^ Spiegel jeder
Kommt und desett Such unsre Waa««>
Scranton, t(>. Jan. lBöt>. da
Lokal-Beränderung.
Möbeln! Möbeln!
Grießer St Eo.,
EedarstraHe Möbel-Geschäft,
»^n
den niedrigst» Presen prompt au»zefichrt.
Äe»l« u. Svhn u. E o.
GermmUa
Lrbrn»-Brrflchrrung»-Eompag»ie,
zu Stew-Bor?.
«aar-Vermigen. » 4>two.lXX>
Jährliches Einkommen >,<XXI,(XIt)
Vehterklärte Dividende, A» Projekt.
Der Unter,richnete ist A««nl für »iese «Sesoil
schast für Scranton und Umgehend und »immt
Versicherte Personen d.iden ihre Prämien an
ihn zu iahten. M. Keheu, Aldeeman,
2i,l> Office! PittSlon Avenue, Scr«nt«n.
9teue«
Etablissement.
wohner und llmgegen/'aufmkr?-
sam auf ihr neue»
Kleider-Geschäft,
t» I. Zetdler'S Gebäude.
Deutsche, übtrjlugt euch und spricht vor,
so «erdet ihr defriedigt «erden.
Zahlreichem Zusprach seien achtungsvoll ent-
Belme><lkl'.
207 Vacka»»»>ia A»e«u», ÄN
Zeidln'« »lock.
Scranton, 2?. April kHW.
OO»L'
Welu- und Bter-Wir<bfchaft.
Münster bewohnten Lokale, eine Wirthschaft eröff
net hat «nd ladet Alle freundlichst »um Besuchs
ei». Getränke frisch »nd Speisen schmackhaft.
(HS) C»»kle« Och».
Seranton, Luzerne County, Pa., Donnerstag den 11. November IBM.
Philip Robinson,
Bierbrauer,
Empfiehlt sein auSaezeichoellS st.idrikul de» »er
ehrten Wirthen bestens. tt>jrL
Liefen! Oefen!
Art. Preise eben so dillig als anderswo und die
Waare gut. AiagLba
Henry I.
Joseph Ober.
Blech-, Kupfer- ä- tzist«wa»ren,
stände, als Messer, Löste?
bester Qualitt». h 112 st
Wasserle^lui^en
Gef<bäftS-Ä«;etge.
Thüre
auf Vorrath haltet Alle Artikel sind von bester
Qualität.
(Is diu»« »m geneigten Zusprach
Henrp Luther.
neuer Arde» jeder Art, sow
Z rranton, Z. Juni 1869.
Spart Guer Geld.
Gcrantvn Spartasse.
Diese» Institut ist eröffnet in
A». ZVS Lackawa»»»
- - tgegeukter der Post,)
zur «on im Letrege
' «'» sch in i ste »,
Handwerker ns^
«,i»e»s
ch,
Regeln und !ttegut«l>»»en, v»u Sopie
Jame« Vlair, Präsident.
Ja«et >rchd«lb, j
lohnH, Tutphin, j «ice-Vriftd-te».
OSrar S. M»»ee, Tashier.
Direktoreruund Verwalter.
LameS Archbald, Sanford Brant,
I ohn H. Sutphi», T. g. Hunt,
Daniel Howe», George Aisher,
Scranton, Z. Okt. IBL7.
Friedrich Gcdrader»
Sarsaparitla und Miseralwasser,
gabrik in Mulberrpsiraße, zwischen Penn u. Wvo-
Porter, «le und <«ift«rbier,
in Maschen, wird zu de« Prenr» im
2', I b e i i <ve
Gesundheit sehr niträglich ist. Da» Geschäft steht
unter meiner per>önlichen Leitung, nnd volle Zu
friedenheit wird aarantirt.
Aufträge, weicht dei Herrn John Zeidler abge
geben oder durch die Post mir zugesandt werden,
ftndeu prompte Beeli<kflchtig»ng.
«h« Sr. Schräder.
Der N e etor;
Der beste Kohle» brennende Ofen.
Zum Verkauf bei
Gebrüder Leonard,
O»' GefcbnftS-Karten.
E. Li. Earman, Händlerin
PineßrookKohlen
2jlB Ecranton? Va. lj
K. D. EollinS,
Rechts-Ri.ivalt,
N». 306 Lackawanna Avenue (über dem
Store v»n NebrSder Orr),
Peter Grete»,
HauS-, Tcbtld-,
FreSeo- Sk Ornamental-Maler.
Ward Äk Günster, ,
Kdvobaten und RechtS» Auwälte,
QffiteinZakob Schläger« Bebäule,
S«an«»n> ?n. t>a
A. V. Konarfo«,
deutscher Uhrmacher Li Zuwelier,
Scranton, IU. Jan. tk<i<i ba
G. Merrifleld,
Advokat und Taeh«»alter,
<« «rchan«. «los. »ckaw-nm^Ar--
Der Goldtoffer.
(Fortsetzung)
de« Ort« zu sein, an dem ihm doch mög
licherwets« irgend «eiche Gefahr drohen
könne, so unlieb war ihm auf der anderen
Seite der Befehl seines Valer«, weil er
ihm die Gelegenheit und Möglichkeit ab
schnitt, mit Verena, in der er jetzt mehr
al« eine Freundin erblickte und erkannte,
zu sprechen und fernere Schritte zur wei
teren Entwickelung des freundschaftlichen
Verhältnisse« zwischen ihr und ihm thun
zu können. Nach kurzem Ueterlegen setzte
„Geehrt« Freundin!"
Durch eine telegraphische Depesche mei
ne» Vater» tin ich gezwungen, zur Ab
wickelung eine« höchst nothwendigen <Ze>
schästes, sofort nach Augsburg z» reise».
Es ist mir sür den Augenblick nicht mög
lich, zu bestimmen, wie lange mich die
Angelegenheit doit aufdalten wird. Zur
Begegnung etwaiger Eventualitäten füge
ich Ihne» eine kleine Summe im Betrage
von 25VU Zhlr. in guten Banknoten bei,
welche Sie beliebig benutzen und al« die
Ihrige betrachten möge». Erblicken Sie
in meiner Handlnngsweise nicht« Andere«
al« einen Beweis meiner Freundschaft,
der ich mich ja durch Ihre Aussage Her
sichert halten kann. —An den Bauer
Hannes Müller in Ulmhofen wollen Si«
gefälligst vorläufig 200 Tba!er abgeben,
da mir derselbe einen Dienst e>wiesen, der
für mich von ungeheurer Si>,»iigkeit ge
wesen ist.
Unter der Versicherung seiner aufrich
tigsten Freundschaft zeichnet sich
Hochachtungsvoll
Arthur »salkening."
Ällhoftn, den .... 18»".
Als Ärlhur den Brief gesiegelt und dem
herbeig«lufenen Kellner befohlen hatte, ihn
durch den Hausknecht wecke» lasten, t»
er mit teiii ersten Zrühzvgr wegfahren
wolle, begab er sich zur Aube, die aber
erst spät eintrat und dann noch durch die
erlebten Bilder in ihrer bunten Wechsel
folge gestört ward, die ihn so lange quäl,
ten und beunruhigten, bis da« Tageslicht
in behrer Prach! heraufstieg und ihn au«
seinen Träumereien «reckte. Er sprang
auf und kleidete flch a». Eine Stunde
sxätee trug da« Dampfroß den jungen
Mann, nachdem er zuvor den Brief an
Verena in den Briefkasten gesteckt hatte,
unter den sonderbarsten Mefühlen auf
dem eisernen Wege dabin.
Zwei Tage nach der Abreise Arthur«
bracht« da« Morgenblatt folgende« Refe
rat über einen in der Nähe Ulmhofen«
verübten Straßenraub:
„Am Sonntag Abend zwischen acht und
neun Uhr fubr der Banquier Obermaun
von dier an« dem Waldhause bei Ulmho
fen, ohne etwas Böses zu ahnen, in einem
leichten Cabriolet weg. Kurz vor der
Stelle, wo flch der Meg nach Allhvfen ab
zweigt. strauchelte plötzlich das Pferd,
ebenso dekain der Wagen eine« heftige»
Se«ß von unten, daß sich der Besitzer des
selben genöthigt sab. auszusteigen, um
nach der Ursache zu sehen. Derselbe war
kaum abgestiegen und hatte bei der Unter
suchung, die durch die vollständige Dun
kelheit—der Himmel war an diesem Abend
beceutend mit Wolken bedeckt sehr er
schwert wurde, kaum da« Hinderniß, ei
nen, wie e« scheint, absichtlich quer über
d»n Weg gelegten Baumstamm, erkannt,
al« plötzlich ein Mann mit vollem Bart
wuchs« und geschwärztem Besicht au« lein
falls stark mit Thloroform getränkte« Ta
schentuch dermaßen über Rase und Mund
preßt, daß derselbe bewußtlos umsinkt.
Derß»täubt»ist nun hieraus seiner sämmt
lichen Baarschaft, seiner Uhr, .stelle und
Briestasche beraubt morde». Als Herr
Obermann wieder zur Besinnung kam,
sab er sich Hilsts« allein im Walde, da sein
Wagen und Pferd ebenfalls verschwunden
waren.
Es erfüllt diese« neue werblichen die
-chrecken, al» Ulmhofen, wir wir schon
kürzlich mittheilten, erst kürzlich in Unruhe
verseht wurde. Man v»rmuth«t, daß der
icherbande ist."
Im Insrratintheil desselben Bialte«
fund sich außerdem noch folgende von dem
Banquier Obermann unterzeichnete An
nonce : .
„Fünfhundert lhaler Belohnung
sichere ich Demjenigen zu, der mir genü
gende Verdachtsspuren über den Äann
geben kann, der mich am vergangenen
Sonntag Abend auf dein vom
Waldhause nach Zillhofen angefallen und
bePohlen hat, daß ich ihn gerichtlich be
langen kann. Erlange ich außerdem die
in der Brieftasche enthaltenen Werthpa
pi»r» «Wechsel.) die nur für mich, den
rechtmäßigen Btsitze», von Werth stnd,
wieder, s» füg» ich der oben ausgesetzten
Summe auch noch den Werth der wieder
erlangten Gegenstände hinzu.
F. Obermann, Banquiers"
Daß dieser Annonce auch eine gerlcht
liche Aufforderung mit annähernder An
gabe der Persönlichkeit, dle jedoch auf die
se« Signalement hiu schwerlich ermittelt
werten konnte, da der Banquier durch di«
Schnelligkeit de« Angriffes, so wie durch
die eingetretene Dunkelheit speziellere An- j
gaben nicht zu machen wußt», folgte, kann
sich der Leser leicht denken.
Es blieb Alle« natürlich ohne Er'slg.
Eine Woche später sand sich wieder »iue
von Obermann verfaßte Annonce in dem
selben Blatte. Sle lautete:
Aufruf!
noch vorhandenem Inhalt bei mir einzu
stellen. Ich verspreche ihm, außer der ge
fundenen und behaltenen Summe Gelle«,
auch »och die ausgesetzte Belohnung da
für; eben so »erficher» ich demselben aus
mein Ehrenwort, daß ich, wenn er mir
meine« Wunsch erfüllt, von jeder straf
rechtlichen Verfolgung der Angelegenheit
absehen will.
F. Obermann,
Auch dieser Aufruf fchiui ohne Erfolg
zu sein, denn er wiederholte sich noch »I
staud vor dem Eingange zu dem Garten
d:« Waldhause« ein junger Mann, in dem
wir sofort Arthur Falkening wiedererken
nen. Seine Augen blickten forschend und
beobachtend umher und blieben immer und
immer wieder an dem Waldhause hängen.
In diese« herrscht» ein» seltsam» R«he.
Di» grünen Jalousi»»n war»n f»st ge
schlossen, daß kein Sonnenstrahl in die
Räume zu dringen vermocht hätte. In
dem Wege nach der Rasenbank wucherte
Gra«, ebenso breitet« sich elne grüne Fläch»
über den Platz beider Eingangspforte, ein
Zeichen, daß schon seit längerer Zeil Nie
mand diesen Weg betreten habe. Obgleich
»r junge Mann durch diese Beobachtun
gen hätte übrrzrugt s»in müssen, daß da«
iichen Gewißheit wurde, daß kein» Men
sch»ns»»lt mehr hier lebe. Zs war ihm wie
ein Traum, a!» die seltsamen Gktanken-
Wus war au» Verena, was war au«
der Familie geworden? Welche Beweg
qrünve mußten so bedingend aus st» ein
gewirkt hab»», um di»s»« Haus s» me>-
re»? Hatte sie der Banquier zu diesem
Schrille getri»b»n, oderhatttn and»r» Um
ständ» »inen so starken Einfluß ausgeübt,
daß die Familie diesen Schritt hatte thun
INÜfftN? '
Alle dies« Gedanl»« kr«uztea sich
thur. Jetzt trat ihm aber auch s»i« »ige.
ne« Verhältniß vor di» Äugen; er mußte
sich gestehen, daß da» rrin freundschaftliche
Gefühl, da« Mitleid, w«lche« «r für di« so
unglücklich« Famili« gehest da»««, «iner
ii«s«r«n Regung da« Feld geräumt hatt«;
er vermochte sich nicht mehr wegjuläugnen,
daß da« Blld Verena« in unauslöschU.
ch«n Zügen vor ihm stand, und daß ihn
der Verlust nicht nur «mpfindltch berühr»,
soaderu ihn sogar—schm«rz«.
Darüber war die Z»it dahin gejttich»»,
ohne daß er e« ahnte. Da schreckte ihn
plötzlich der Gesang »in»r volltönend»»,
kräftig»» Mä«n»rstimmt aus s»i,»m dum
pf«n Hinbrütrn. Dir Ton d»r Stimm«
würd» mit j«d«m Augenblick ve>n»hmU
ch»r, als »r sich uniwentete und dem Na
henden entgegenschritt. Dort bei der Ecke,
wo sich der Weg nach Ulmhoftn abzweigt,
»rblickt» Arthur d»n Sänger. Dt»s»r brach,
sobald »r Arthur gewahrte, sein»n G»sa»g
plötzlich ad, hielt di« Hand schützend üb«r
di» Augen und blieb stehen, als ob er sich
über die Person Arthurs vergewisstrn
wollte. Ar:hur war »b»nfall« strhrn g»-
blieben; auch er blickte den Landmann
nicht ohn» Ileser»» Interesse an, wie dir
aufl«ucht«ndt Glan, seiner Augen bewie«.
„Nicht wahr, e« hat sich hier drübtH
vieles gränvert, seitdem Sie nicht hier
waren?" fragt» d«r Landmann, nach»»«
»i» Gruß,»isch»n «h»»» l«»e«s»l» »ar.
80. 45.
„««rwtß, mein Freund!" antwortete«»,
ibur. „Ich bin sedr begierig, über »te
näheren Umstände Etwas zu hören ....
wollen Sie mir Mittheilungen machen?"
„Was ich von der Geschichte weiß, da«
sollen Sie bald hören! An dem Tage, an
dem Sie abgereist waren, kam Fräulein
Verena zu mir und brachte mir da« Gel»,
wofür ich Ihnen meinen Dank hiermit
nachträglich abstatte. Sie erzählte mir
dabei, daß Tie nicht hätten selber kommen
können, weil Sie schnell eine Siels» unter
nehmen müßten. Nun, ich dachte wir
mein Beste»! .... Sie wollte nun gern
wissen, we«ha>b und wofür ich da» lOelv
bekäme, aber ich gab ihr au»weichend,
Antworten, denn die Mädel, nnd wenn
Sie noch so hübsch sind, die Wunen Nicht«
verheimlichen, da« muh Alle« berau«
darum schwieg ich lieber."
..Das war ganz richtig von Ihnen ge
bandelt, doch weiter!"
„Gleich am Tag» darauf kam n»n die
Aufforderung in die Zei«u»g, Derjenige,
der d»n Räuber oder verdacht«spuren an
z»igen könne, soll» !>W Tbaler Belohnung
bekommen. Sie können denken, »aß e»
mir nicht so ganz zu Muthe war, denn »«
blieb d»ch möglich, daß etwa« v»r»athen
werdrn könnt», obgleich ich all» vorstch»
angeirandt Halle, mich unkenntlich zu ma
che»!."
Der Bauer erzählte nun Arthur den
vorsall wie wie ihn bereit» i» seine« Et»,
zelheiten au» dem oben angegebene» Zei
lungebericht lrn»e»,
.Ich danke Such nochmal« für Eure»
Dienst!' sagt» Arthur, al« der Sprech»»
geendet ,.Wa« ist aber au« vere»a
und dem alteu Wallmann geworden?"
„Ja. da, ist so »in Ding, Herr! Weiß
der leusel, wa, die Ben«darme» und
Grenzjager plötzlich »ackte! Zwei Zag»
nach dem Vorfall» d»rchstöb»rt»n ste noch
einmal die ganze Umgegend, horchten
überall, forschten und fragt»» und käme»
bei dieser Gel»g»nh»it auch in da« Wald
haue. Hier muß nun Tlwa« nicht ganz
richtig gewesen sein. Man sagt», die
Grenzjäger kälten einen Verwund»«»» lo
dem Waldhaust gefundin. dann sei »«
Trovdeln war an einem der nächsten Tage
das Waldbau« leer."
~Obne daß der Posten etwa« bemerkt
hätte?"
„Ha, ba, ter Kalle ebenso ireaig wie
zwanzig andere etw.'S merken können!"
„Wie so?"
„Ja seben Sie, da» ist eben da« Ding!
Nur wenige Leute in Ulmhofen wisse,',
daß zwischen der allen Klosterruin» im
Wald» und dem Waldhause ein unterir
discher Gang ist. Nun wußte der Pasch»
major, de, alte Invalide im Hirlenhaus»,
d»r »ou Verena, wie ich Ihnen ja erzählt
habe, sehr oft unterstützt und erquickt wor
den ist, von dem allen Gange u»d hat Bch
jedensall« durch denselben gewagt den«
in der letzten Zeit war er wieder so ziem
lich auf den Belsen und Wallmann«
den Weg gezeigt, auf dem fle fliehen konn
ten."
„New, da« ist nicht gut möglich, denn
der Alle ist mit der Familie ebensall» ver
schwunden!"
„so wissen Sle weiter Nicht» k"
„Nein, Herr!"
„Sie wissen auch nicht, w»r d»r Fremd»,
der Verwundete war, der dort gefunden
worden ist?"
Der Bauer blickte Arthur fragend an
und zuckte dann, wie um eine Antwort
»erlegen, die Achseln. „Ja, da» ist so »in
Ding .... ich kann» nicht behaupt»»
... h«!"
Mit Dämo»«g»walt packt, Arthur aus
Warum hat ihm Verena di» Aaweft«-
heit d»« angebliche» gr»md»n verschwie
gen? in welcher Beziehung stand derselh»
überhaupt zu der Familie? Noch m»hr
aber al« dies» beiden Fragen foltert« ihn
c»r Gedanke, al« »r daran dacht», daß ihm
schon einmal ein» räthMlhafte Person bet
seinem »rsteu mit Verena
begeguet war. die l» »iaem ziemlich »er
traute» Verhältniß zu dem Mädchen stehen
mußte, da er Verena «it Du angeredet
und ihr sogar eine Drohung zugerus»»
hatte« al« »r sortgegange» war.
Dies» plötzlich auftauchende Erinaeruag
verbunden mit der soeben empfange»«»
Nachricht, versetzten ihn in eine außrrge
wohnliche Aufregung. Er packt« den Bauer
„Sie wissen wer der gremd» wa» ....
Sir müssen e» mir sofort sagen!" rief er.
„Ich weiß e« nicht, Herr, »,» ich Jh.
nen schon sagt,, ich »»rmuthe nu»."
„Dann sprechen Si» Ihr» Vermuthung
aü<!"
~E« muß der Anfuhr»» d»r Schmuggler
gewesen sein!"
„Und we» da«?"
„Sei»«» »igentlicht» Namen hat hi«
jetzt noch Niemaud erfahren." Mit leiser
Stimme setzte »r dann hinzu, nachd«« »r
sich vorsichtig umgeblickt hatt«; „wir nann
ten ihn gewöhnlich William!"
William! So hatt» Verena ja a»ch den
grheimnißvollt» Fremden genannt. Wer
war dieser William?
Arthur drückte dem Bauer noch »la
Goldstück in di» Hand und sagt« da«».-
„Lassen Sie mich fetzt allein e« let
det ickch nicht länger an dies«« Orte!"
Seltsame Sr«chrtchte».
Der Ga»g unserer Erzähiuag »ersetz»
da« Somptoir »»» Arthur vaka»
(Giehe »iert» Seite.)