Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, October 28, 1869, Image 4

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    (Fortsetzung von der ersten Seite.'»
le nicht, nachdem es eben seinen Freunden ,
gegluckt sei, die Spur wieder auszufiaden,
die Schurken zu fassen.
Arthur fühlte nun, daß seine Anwesen
heit lange genug gedauert habe und daß
es Zeit sei, sich z» empfehlen, zumal die
tiefstehende Sonne mit ihrer über den
Himmel gegossenen Purpurgiuth den schei
denden Tag bezeichnete. Er wandte sich
zum Gehen, nachdem er die Einladung
Wallmanns, wieder zu kommen, ange
nommen hatte. Im Innern über da«
Entgegenkommen de« Alten entzückt, begab
er sich unter dem Geleit Verenas au« dem
Hause.
Die Sonne tauchte noch einmal vor
ihrem gänzlichen Scheiden die Wipfel der
Tannen in tiefe« Roth, dann fchwaad e«,
und zeigte nur noch hie und da Spuren
feines Daseins, al« Verena mit Arthur
über den Kiesweg nach der Gegend der
Rasenbank zu schritt.
„Vermissen Sie nicht«, mein F'äulein?"
fragte Arthur, al« ste an der Stelle des
zerbrvchentkl StacktteS angekommen waren.
Verena senkt« nachdrnklich da« schön«,
vom Ab«ndiicht btituchtttt Köpfchtn, ohne
daß sie sich auf da« Fehlen eint« Gtgtn
stände« hätte besinne» können.
„Ich wüßte nicht!" sagt« sit zu Arthur
ausblickend.
„Dann kennen Sie wohl auch diesen
Gegenstand nicht?" fragte Arthur, dem
Mädchen seine feingeschnittene Hand hin
b«t>«nd, an deren Mittelfinger der gefun
dene Ring mit seinen Steinen in seltsamer
Einfassung glänzte.
Erschrocken blickte Verena auf die Hand.
„Ach Gott! da« einzige Andenken an
meine selige Mutter;.... Aber wie kom
men Siez» meinem Ring, Herr Falkening?"
„Auf die einfachste Weise von der Welt.
Als Sie gestern so plötzlich schnell nach
Ihrem Hause eilten, zwang mich eine un
erklärliche Gewalt, stehen zu bleiben und
Ihnen nachzublicken, bi« Sie verschwun
den waren. Al» Sie hinter der Thür ver
schwunden waren, blickte ich zu Boden und
fand hierauf dieser Stelle den Ring. Der
Gedanke, daß Sie die Besitzerin sein müß
ten, bewog mich, denselben zu mir zu neh
wen. Der Ring hat aber für mich noch
dadurch einen Werth, daß ich entweder
ganz denselben oder einen diesem täuschend
ähnlichen, irgendwo gesehen habe, und
zwar an der Hand meiner Mutter!"
„lind Sie geben ihn mir doch wieder?"
„Gewiß, mein Fräulein. . . .doch bevor
ich die« thue, müssen Sie sich verbindlich
machen, einen Vorschlag von meiner Seite
anhören zu wollen!"
„Ich bin htgitrig, zu hörrn!"
„Da »un dtrsrlbt jtdtnfall» dti Erwä
gung von Ihrrr Sritt bedarf, mit tinigtn
kurzen Worten jedenfalls auch nicht ent
wickelt ist, so wiO es am heften sein, wir
lasse» uns so lange auf diese Rasenbank
nieder!"
Verena gehorchte schweigend. Arthur
fetzte sich neben sie.
„Mein Fräulein," begann er nach einer
kurzen Pause, „Ihr Schicksal, Ihr trübe»
Berhängniß, von dem ich gestern, ohne daß
ich es wollte, Kenntniß erhielt, ist mir so
zu Herzen gegangen, daß wir während der
verflossenen Nacht tausend Projekte zur
Besserung ihr«r Lag« durch drn Kopf jag-
Rettungsweg erschien, den ich Ihnen jetzt
zur Begutachtung auseinandersetzen will!"
„Aber, mein Herr!"
„Höre» Sie nur weiter, mein Fräulein!
Doch erst beantworten Sie mir noch eine
Frage!"
Verena blickte aus.
„Wjz hoch belauft sich die Schuld Ih
>e» Baters?"
„Herr Falkening, ich weiß nicht, was ich
. von Ihnen denken soll!" sagte Verena
verwirrt werdend.
„Bitte, niein Fräulein, nennen Sie mir
die Summ»! Denke» Sie, ich sei Ihr
Arthur bemerkte bei seinen letzten Wor
ten ganz deutlich, wie Verena alles Blut
Vtrena kämpfte einige Sekunden mit
sich, dann sah sie zu Arthur mit jenem
wunderbar wirkende», milden Blick auf,
den Arthur bereits kannte und sagte mit
einem Tone, der ihn durch seine Weichheit,
wie man sie nur bei zart besaiteten Mäd
chtnnaluren trifft, erbeben machte: „Es
sind elftausend Thaler!"
„Dann hören Sie meinen Vorschlag,
mein Fräulein. Ich bin Herr über mein
mütterliches Vermögen, das mehr als das
Vierfache dieser Summe beträgt. Ich will
nun, um Sie und Ihren Herrn Vater
aus jener Bedrängniß zu retten, diese
Summe Ihnen zur Verfügung stellen!"
Verena hatte das nicht erwartet; sie
starrte eine kurze Zeit Arthur ungläubig
an, dann erhob sie sich von ihrem Sitze
und schüttelte traurig den schönen Kopf.
„Nein, nein, Herr Falkrning, da» grht
nicht!" rirf sie errrgt. „Da« kann und
darf ich nicht annehmen! .... Wo den
ken Sie hin? ... . Sit, tin Frrmdtr woll
ten einen beträchtlichen Theil Ihre« Ver
mögens für zwei Ihnen ganz und gar
fernstehende Menschen zum Opfer brin
gen? Nein. Herr Falkening, das wäre un
erhört! Ueberdieß müsse» Ste wissen,"
sagte ste. in ihre vorige Niedergeschlagen
heit zurückfallend, „daß ich mir fest vorge
nommen hab», das Opfer zu bringen,
schluß auch b»r»it« mitgttheilt!"
„Ist das Ihr unabänderlich«» Ent
' schluß?" sagt« Arthur, indem er sich eben
falls von seinem Platze erhob.
»Ich glaube und denke es!"
„Und er wäre gar ircht wankend !
machen?"
„Jch kkiliite mir kein«». Aueweg denken!"
„Würden Sie aus meinen Vorschlag!
auch dann nicht eina» hen, wenn ich eine
Bedingung daran tapste, deren Erfül
lung einzig v»d allrüi von Ihnen ab
hängt?"
Writt. E« kam Arthur vor, als füllten sie
sich mit jenem leuchtenden Schimmer, der ja
stet« da« Zeichen ist, daß ein unnennbares
Weh, oder ei» beseligendes Gefühl das
Innere eines Menschen durchzieht.
Arthur trat einen Schritt näher an sie
heran und faßte, als er bemerkte, daß die
Innere Erregung ihre Zunge gelähmt hielt,
ihre nicht widerstrebende, zitternde Hand.
„Ich will Ihnen die Bedingung nen
nen, mein Fräulein!" flüsterte er in leisem
Tone.
Da«Abendlicht war noch deutlichgenug,
um Arthur in den großen, sinnenden Au
gen lesen zu lassen, als sie einen Schritt
zurückwich, und dann ihren Blick auf Ar
thur heftete, daß sie gesonnen sei, die Be
dingung zu hören.
„Sie sollen meine Freundin sein, Vere
na! .... Wollt» Sie da«?"
Vtrena vermochte nicht, zu antworte».
Da« schöne Gesicht beugte sich zur Erde,
als wollte es den.Purpur, der es überzog,
dem Blicke Arthur entziehen; der Busen
hob sich schneller, die feine weiße Hand er
zitterte fichtlicher.
„Ich kann eS mir denkt»," sagte Arthur
in leisem Tone zu Verena, „daß jetzt gt
waltigt Erregungen Ihr Inneres erfüllen
mögen; ich kann mir dir Gefühlt vorstellen,
welche in diesem Augenblicke Ihr Heri
durchziehen und verlange deßhalb auch
heute keine Antwort, obgleich ich l
hrem Schweigen fast eine Btjahung Mtintr
Frag« herauslestn möchte.... Ich werte
morgen wiederkommen, werde Sie hier an
dieser Stelle wieder sprechen und Ihre
Antwort und Ihren Entschluß erfahre».
Leben Sie wohl, Verena!"
Arthur zog die Hand des Mädchens an
seine Lippen und preßte ei»»» glühende»
den Hut und war nach wenig Minuten
außerhalb der Gartenpforte. Er blieb ste
hen. Verena verweilte »ock auf demselben
Platze, auf dem erste verlasse» hatte—doch
nur noch einen Augenblick; denn trotz des
eintretenden Zwielichts konnte er ganz
deutlich bemerken, wie sich die Gestalt in
dem bauschigen, hellen Sominerkieide auf
die Bank niederließ und den Kopf
Hand stützte.
4.
Win Schmuggler.
Sonderbare Gefühle mußten Arthur
durchziehen, als er langsamen Schrittes
aus dem Waldwege dahin ging, und ohne
es zu ahnen, von den, Wege der nach der
Stadt führte, abbog.
Die Sonne war zwar untergegangen,
allein der Refle, des Lichte» in de» Wol
ken währte noch eine ziemliche Weile und
verbreitete auf der Erde ein magisches
Halbdunkel, da«, wen» e« un« im Walde
allein überrascht, unseren Gedanken uud
Empfindungen eine Weihe verleiht und
uns über die allläglichen Dinge und ihre
Erscheinungen hinweg zu tragen vermag.
letzte» Erlebnisse noch einmal zurück; er
mußt« sich eingestehen, daß dieselben be
reitS eine» bestimmenden Einfluß auf ih»
ausübten.
Aus diesem Sinne» und Grübeleien
erhob sich die Kirche, in der er die Stimme
" Verenas vor wenige« Tage» gehört hatte.
Der Gedanke, daß er sich verirrt habe,
wurde ihm plötzlich zur unumstößlichen
Auf dem Wege zurückzugehen, war bei der
einbrechend«» Dunkelheit nicht mehr rath
sam, da er überdies nicht mit Bestimmt
loniite, er aber auch, wenn tr nack dem
vor ihm liegenden Orte ging, jedenfalls
sehr leicht einen Führer erhalten. Er
schritt deßhalb etwas schneller vorwärts,
so daß er sich schon nach wenigen Minu
ten mitten im Dorfe befand.
Htzr war Alle« ruhig. Di« Atzendglocke
hatte schv» längst der Tagesarbeit ihr
weithintönendt« Halt zugerustn. Dtr
Landmann hatte bei dem schönen warmen
Sommerabend wohl noch bis »vr kurzer
Zeit vor der Thüre gesessen, um mit seine»
Angehörigen über den Stand der Saaten,
Eruteaussichteil und dergleichen »Dinge zu
plaudern. Die einbrechende Nacht hatte
diesem Allem ein Ziel gesetzt, denn sowohl
auf der Dorfstraße, wie vor den Thüren
war kein Mensch mehr zu sehen.
Arthur ging, in der festen Hoffnung,.
Dorfstraße weiter. Und er hatte sich nicht
getäuscht. Au« einem der sauher grhalte
nen Häuser trat ehe» ein Mann heraus,
der hei dem ungewohnten Anblicke des da
herkommende» Fremden zurückfuhr, in
da« kleine Gärtchen vor dem Hause trat
und sich hier Etwas zu schaffen machte.
„Hrda, gutrr Frrund!" rief Arthur dtn
stlben an. „Können Sie mir nicht sagen,
wie dieser Ort heißt?"
Herr!" antwortete der Ange-
Die Stimme kam Arthur bekannt vor.
„Wollen Sie mir nicht sage», wo das
Wirthshaus zu finden ist, oder wissen Sie
viellticht Jemand, der mick nach Allhofen
Ter Bauer räusperte sich und t.al
„Ab," sagte tiefer, ..Sie sind ja der
Herr, den ich vor einigen Stunden auf
tem Wege »ach dem Waldhause traf!
Sie hahen sich wohl verirrt?"
werden!"
„Die Gelegenheit ist kostbar!" murnielte
er tu sich hinein; dann wandte er sich an
den Fremden und sagte:
„Wenn es Ihnen recht ist, Herr, so be
gleite ich Si« selber nach Allhofen zurück,
muß Ihne» aber bemerken, daß ich gerne
noch einen Trunk im Wirth«bause thun
möchte.... ich war eben im Begriff, dort
hin zu gehen. Das Bier ist gut, heitere
Gesellschaft finden wir auch dort, beson
der« wenn der'alte Invalide wieder auf
den Beine» ist und sich eingestellt hat;
überdies können wir von dort aus auch
einen näheren Weg nach Zillhofen ein
schlagen."
Arthur willigte gern in den Vorschlag
des jungen Landmannes. In kurzer Zeit
hatten sie die Schenke des Dorfes erreicht.
—Ausden geöffneten Fenstern der Wirths
stube drang ein erstickender Tabaksqualm
rend um die alte große Linde vor dem
Hause eine Schaar jüngerer und älterer
Leute um einen Erzähler saßen.
„Das ist der alte Invalide, von dem
ich sprach!" sagte der Bauer zu Arthur,
als sie flck dem Kreise genähert hatten.
„Wollen Sie seinen KriegSerlebnisse» und
ren, so kann eS mir recht sein . ... wir
nehmen dann unseren Trunk im Freien
ein!"
Arthur bejahte die Frage des Land
mannes.
„Etwas ganz Frisches, meine Herren!"
sagte der Wirth, sein Käppchen vor dem
Fremden ziehend, im Herantreten. „Wün
schen Sie helle« oder dunkele«?"
„Es ist einerlei!" sagte Arthur.
„Bring uns nur Helles .... man weiß
dann wenigstens, was man trinkt!" rief
der Bauer dem Wirth zu.'
„Werde es gleich bringen!" sagte dieser,
seine Hausmütze wieder zurecht setzend und
nach der Hausflur zurückeilend.
„Nun, Paschmajor, dürfen wir ein we
nig zuhören?" frage der Bauer; „oder
sind Deine Schnurren für unsere Öhren
uicht geschaffen he?"
„D warum nicht!" sagte der Alte. „Ich
erzähle für alle Ohren!"
„Wovon erzählt Ihr denn heute?"
„Bon dem afrikanischen Feldzuge!"
„Na, dann los damit!"
Arthur und der Bauer setzte» sich in
die Lücke des Kreises, welche die Anwefen
! den für die Beiden gebildet hatten und
> hörten dann, nachdem sie von dem Wirth
! das Bier in Empfang genommen und da
> von getrunken hatte», der Erzählung des
Alte» zu, der nach kurzem Räuspern fort
! subr:
„Ja seht, bis dahin mochte die Sache
i gehen. Mein Herr hgtte nun »pohl die
Kasse gerettet, allein dadurch war sie noch
l lange nicht in Sicherheit. Wir hatten
! uns ungefähr vier Stunden von Bildah
entfernt, ohne daß wir einen Augenblick
gerastet hätten. j?a kamen wir an einen
Wald. Oberst Nempart suchte uns sechs
Mann, wen» wir über die unerträgliche
Hitze klagte», fortwährend zu trösten mit
der Aussicht, daß hier in den, Walde ganz
gewiß Wasser anzutreffen sei. Da kam er
auf den unglücklichen Einfall uns zu ihei
-1 len und uns »ach Wasser auszuschicken.
Zwei ginge» »ach rechts, zwei na, wie
heißen sie doch gleich-ich kaün diese ver
trackte» französischen Name» nichtmeiken."
Der Alte sann einen Augenblick nach.
„Laß sie heißen, wie sie wpllenl" rief
eine Stimme aus dem Kreise eer Zuhörer.
! „Habt recht! Kurz und gut, nach jeder
Seite ginge» zwei, der Oberst gerade aus,
und ich mußte mit meinem Begleiter bei
> der Kasse bleibe». Es ist allerdings ein
verteufeltes Ding, zu wissen, daß neben
Einem so vielleicht etumalhunreritatilend
den todt und reiß' mit der Kasse aus!"
Na, ich blieb fest und —ehrlich und dachte
so über meine Affairen nach, als ich, durch
! die Anstrengungen in der fürchterlichen
Hitze ermaltet, meinen, Kameraden, der
! schon eine geraume Weilt schnarchte, nach
j folgte. Wie lange ich geschlafen habe,
! weiß ick nicht, denn Aufwache» und über
de» Schädel mit dem blanken Säbel ge
hauen zu werden, das war eins. Ich hatte
j aber trotzdem »och so viel Besinnung, um
! die beiden Spitzbuben, die der Teufel ein
mal ertra schmoren möge, welche nach links
gegangen waren, zu erkennen, wie sie die
englische Kiste mir dem vielen Golde von
dem öffnen ver
rad lag todt an meiner Seite und von
dem Oberst und den beiden anderen Leu
ten war auch Niemand mehr zu sehe»'"
Der Alle trank aus dem »elen ihm ste
henden Kruge, um seine Kehle aufzufri
schen, wie er sagte.
„Anstatt der Soldaten grinsten mich
aber einige afrikanische Frauengesichter
an; als sie sahen, daß noch Leben in mir
war, führten sie einen tollen Tanz vor mir
auf, verbände» meinen Kopf uud trugen
mich auf einer schnell verfertigten Bahre
»ach ihren Hütten. Was ich da erlebte,
das will ich Euch ein anderes Mal erzäh
le». Kurz, nach ungefähr einem Jahre,
es lvniie» wohl auck zwei gewesen sein,
den» als ich nach Frankreich zurückkehrte,
war das »och immer in Gährung, hörte
>ch, als ich mich nach Oberst Rempart er
kundigte, dasi derselbe der Unterschlagung
! des Geldes angeklagt worden fei, seine
Güter konfiscirt seien, er aber sich nach
j Deutschland gewandt habe, um dort die
> Heiden Hailnnke», welche ihn um seinen
2 gute» Name» und sei» Vermöge» gebracht,
I ausfindig zu mache». Ich kann mir da«
! heute »och nicht erklären, wie es zugegan
j gen ist!"
! Der Bauer zupfte jetzt Arthur am Arm
und flüsterte ihm heimlich zu:
! Arthur trat mit seinem Begleiter aus
dem Kreis. Als er sich zum Gehen wand
le, bemerkteer, wie sich gleichzeitig mit ihm
noch verschiedene andere Leute erhoben und
! sich heimlich Etwas im Vorbeigehen ins
j Ohr flüsterten.
„Es ist wohl etwas geschehen?" fragte!
Arthur seinen Begleiter, al» sie sich auf z
dem Wege nach dem Waide befanden.
„Warum, Herr?"
..Weil verschiedene Personen des Krei
ses die Köpfe plötzlich so zusammensteck- j
Ich denke mir, sie werden sich in die Finger
schneiden!"
„Wie meinen Sie das?"
„Die Schmuggler siud viel zu pfiffige
und gewitzte Leute, als daß sie sich durch
solche Gimpel von Soldaten erwischen lie>
ßen!"
„Ulmhofen scheint mir nach seiner Bau
art und Einrichtungen, so viel ich wäh
rend der kurzen Zeit inetnes Durchgangs
bemerken konnte, ein ziemlich begüterter
Ort zu sein!" sagte Arthur zu feinem Be
gleiter, um das stockende Gespräch wieder
„ES sind, mit Ausnahme »er Bewohner
des Hirtenhaufes, lauter kleine Gutsbe
sitzer in Ulmhofen!" entgegnete sein Be
gleiter.
„Das ist eine Seltenheit."
„O ja, Herr, wenn Eins nicht wäre!"
„Und das ist?"
„Ulmhofen steht im Verrüfe!"
„Wie so?"
„Ja, das ist ein eigenthümliches Ding!
Sie werden wissen, daß ungefähr ein hal
be« Stündchen von hier au» die Zollgren
ze ist! Man sagt, die Bewohner trieben
Pascherei!"
»Ist diese so einträglich?"
„Ich glaube e«!"
„Es muß ein gefährliches Geschäft fein!"
s"o?"
Anrufen Feuer geben!"
„Sosind Ulmhofener wohl schon getödtet
oder gefangen worden, weil der Ort so im
Verrüfe steht, wie Sie sagen!"
„Das nun gerade nicht. Die Ulmhofe
ner sind erstens gewandte Leute, dann ha
ben sie auch Hie nöthige Portion Muth.
Doch was spreche ich da, das find ja Alles
Ding«, welche Sie nicht im Geringsien
inleressiren werden!"
„O warum nicht!" sagte Arthur, ai.f
einmal nachdenklich werdend. „Erzählen
Arthur war um eine Antwort verlege».
Es trat eine peinliche Paus» ein.
Die unvorsichtige Aeußerung des junge»
Landmannes hatte in Arthur de» Ver
dacht rege gemacht, derselbe sei ei» Mit
giied von der Pascherbande. Es wurde ihm
etwas unheimlich zu Muthe, allein nebe»
einem, wenn auch nicht gerade Äerbrecker,
fo doa> einem Sünder gegen das Gesetz,
gegen die bestehende Ordnung, herzuschrei
ten. Ein Gedankt durchzuckte Arthur. Er
faßte den neben ihm Herschreitenden etwas
genauer ins Auge. Das scheue Auge, der
gesenkte Blick, sowie die Unruh« überhaupt,
welche seinen Führer gepackt hatte, sagten
Arthur genug/
So gingen die Beiden wieder eint
Strtcke schwtigend neben einander her.
gen brechend, „diesen Schleichhandel zu
betreiben, es geschieht das doch nicht wäh
rend der Nacht!"
„Das wollt' ich meinen, Herr! Man
muß der drohenden Gefahr fortnkihrend
ins Auge blicken!'
«Ich mpchte einmal tinfn so tollkühntn
Burschen kennen lernen,sagte Arthur,
einen Schritt näher an feinen Begleiter
herantretend. „Könnten Sie mir wohl
einen muthigen Mann zur Ausführung
eines kleinen Wagnisses aus der hiesigen
Gegend beznchntfi?''
Der Bauer überlegt«.
„Kann ich wissen, worin da« Wagestück
besteht?"
„Ich möchte, wie gesagt, nur eine» ver
wegenen Burschen kenne», der vor nicht«
zurückbebt. Ich dachte im ersten Augen
hlick an Tie, weil ich der Meinung bin, —
daß Sie —wie gesagt, es war nur so eint
Mtinung von mir, ich will lieber fchwei-,
gen!"
„Was wollen Sie damit sagen, Herr?"
fragte der Bauer. „Sprechen Sie sich
au«!"
Arthur fühlte, daß er jetzt uUcht mehr
gut «»«weichen konnte: auch glaubte er,
daß, wtn» «r dem jungen Mann seine
Ansicht über ihn grradez» ins Gesicht sage,
er vielleicht etwas mehr erreichen könnte.
„Ich dachte a» Sie, da ich der festen
> Ukberzeiiguug bin, daß Sie ebenfalls ein
Schmuggler und noch dazu Keiner der
zaghaftesten sind!"
Der Bauer Hlleb einen Augenblick ste
he». Die Antwort Arthurs mußte ihn
überrascht und nachdenklich gemacht ba
„Jch will keine Entgegnung hören!"
sagte Arthur, al» er merkte, daß er richtig
geurtheilt habe. „Antworten Sie mir nur
auf meine Frage: Wolleu Sie den Auf
trag übernehmen oder nicht?"
Arthurs Begleiter seufzt« tief auf.
„Ich ti» bereit, Herr!"
„So werde ich morgen bei Ihnen vor
sprechen, wenn es nöthig sein sollte. Schla
gen Sie ein!"
' Der Bauer entsprach Arthurs Wunsche.
„Abgemacht!" sagt« Arthur.
„Abgemacht!" wiederholte fein Beglei
ter.
„Und heute Abend oder vielmehr heute
Nacht wird ebenfalls ein Streifzug von
Euch unternommen!"
„Wie können Sie das vermuthen, Herr!"
„Sie waren ja schon auf dem Wege, als
ich Sie traf!"
Der Bauer blieb einen Augenblick ste
hen und starrte Arthur in das Gesicht.
Er konnte sich nicht erklären, wie fein Be
„Bon hier aus können Sie Allhosen
»ich! mehr fehlen!" sagte der Bauer, auf
»en Weg deutend. „Sie habe» »och eine
Arthur drückte den. Manne ein bereit
gehaltene» Geldstück i» die Hand. Der
Bauer gab Arthur da» Versprechen, seinen
Austrag, wenn es nöthig sein sollte, aus
zuführen, dann wandte er sich seitwärts,
l Fortsetzung folgt.)
Einen Ausruf an die Mädchen im
Osten, der von einem Ansiedler in Oregon
ausgeht, veröffentlicht» der „Commercial
Advertifer." Er lautet: Warum, Ihr.
Matche» im Osten, kommt Ihr jetzt, wo
da« Fahrgeld nach Ealifornien nur L 153
beträgt, nicht nach Oregon, Washington
hier Männer von Vermögen, Talenten
und Stellung genöthigt gewesen sind, sich,
im Fall« die einzige Frau auf weit und
breit krank darnieder tag, die Hemdsärmel
aufzustreifen und sich an den Waschtrog
zu stellen, um ihre Wäsche selbst zu reini
gen und wie wurde ste gereinigt! Umsonst
pausirtkii die Männer bei der ungewohn
ten Arbeit, warfen das schmutzige Leinen
ztii.z mißmuthig weg, erhoben flehend ihre
Hände gen Osten »nd stieße» den macedo-
Mädcken im Osten, Ihr sollt es gut bei uns
haben!"
Die Clerks der verschiedene» Depar
tements treffen Anstalt zu einem Sturm
auf das Eapitol, um de» Eongreß zu über
reden, ihnen 20 Prozent Zulage zu bewil
ligen. Ihr Comite sagt, sämmtliche Cabi
netsmitgliDher würde» ihr Gesuch unter
stützen. Sie werden sich aus ein Gesuch
des Gesandten Washburn in Pari« beru
fen. der sich an da« Staatsdepartement
gewandt hat, um vom Eongreß ein» Ber
willigung von SlS.Ovo in Gold zur Be
genwärtiger Gehalt —5.7,5(W —sei nicht
ausreichend, um die Würde des Postens
aufrecht zu erhalten. Al« Mitglied des
Repräsentantenhauses pflegte Hr. Wash
burne die Rolle des vor der Schatzkammer
setzen suchte, mit wüthendem Gekläffe an
fiel, was ihn aber nicht hinderte, zum Be
ste» seiner Constituenten in Galena für
unnütze Baute» daselbst die Bewilligung
erklecklicher Summen durchzusetzen. Man
kann hier nicht umhin, sich vorzustellen,
wie Hr. Washburne ein ähnliches Gesuch
aufgenommen haben würde, wenn es von
Gen. Dir oder irgend einem andern sei
ner Vorgänger au den Eongreß gelangt
wäre.
Marschalls-Berkaus
von wertlivollem Grundeigenthum.
In Folge eines ausgestellt
v emdcr tB6!>, um li> Uhr BorinittastS, das
Ecke iiade der Quelles von da ratlaiia der Linie
von LoftiiS südlich ungefähr lstl guH zum An
fangSdlase, und es sind Lotten »»meriit auf der
»arte l, IZ, l, s>, 6, ferner No. 7
dauie» dreistöckige» Holzgedaude. mit Zieinkeller,
gebraucht und benutzt aIS Wohngebäude. gerner
zwei mit einander verbundene grameställe. Eben
so zwei ffurnaeen mit eingemauerten Kesseln,
liam White gegen Sreeman ginn und S,ra Fix».
P. Naliin, Marschal.
MarschalS Office, 11. Okt. 186!>.
Wir zeigen nicht an.
Mvxgi'VHln k Ilarrk,
5»« ! Lackawanna Ave., I HSV
Seranton Hans,
LouiS Koch, Eigenthümer,
Koch, Prop.
Schalks
Lager-Bier,
vkarlos l'ropp,
211 Lackawanna Avenue, nahe dem Depot.
Delikatessen verschiedener Art im Großen und
Kleinen. smz9
Cbas. Schade,
ra t i ,
Ari zubereitet! Gesellschaft» und Familien
L. Stewart Potter. .Nachfolger »«»
(Y. Walter,
«chiffö- und Affeeuranz-Age»t, j
Geldsendungen und Geld-Einziehungen.
Auch ist derselbe Agent für einige der sichersten
bestt» geuer. »nd Leben-PersicherungS-Lo.
G. H. L?a N er. -
Scranton, 3tt. Zan. ISVK. 1j
Winton und Tunsttill,
Racbfoiger von Warner und Winton
an den» alten St ande.
Gcke ktnckawannn K WyomingAvenne.
Dry Goods für Baar
Teppiche (Earpet»), Oeltuch, und Federn von lebenden Gänsen von der Ostküste
großen Quantitäten.
Großer Borrath von Kleiderstoffen, Broche-Pairle» und wollene Gha
schwarze und farhige Seidenstoffe, halbseidene Zeuge und Merino.
Spezielle Hinweisung wird gemacht auf das
Bussalo Fabrikat schwarzer Alpacas,
°°>> denen wir einen umfangreichen Borrath haben. Die Schattirnna des Schwarzen ist so unend
lich allem Anderen überlegen und das Fabrikat so ausgezeichnet, daß jedermann, der sie einmal pre
blrte, immer wieder davon kauft und ihnen den Vorzug vor importirtcn gibt.
A. T. Steward u. To.'« Alexandria bocksledtrne Handschuhe.
Strumpfwaaren, Handschuhe, Bänder, Stickereien, Sammt.
Waaren, u. f. w., u. s. w.
Burlo ek'S Diamond Hemden
können wir hilliger al« irgend eine andere Firma liefern. Nach Maß angefertigt und garantirt.
TS wird im Geschäft geläufig deutsch gesprochen.
Semnlon, 21. Mai 18KS—ba
Herren .
Garderobe-Handlung,
von
Gebrüder Sutto
im Hanfe der Washington Halle»
Ecke der Laekawanna ~nd Penn Avenue,
Scranton, Pa.
Wir erla» ben uns hiermit, dem geehrten deutschen Publikum von Scranton und Umaegend höflich
anzuzeigen, daß
Unser Borrath von fertig gemachten Kleidern
unbedingt der beste und größte in der Stadt ist,
und gehiete» stet« die reichhaltigste Auswahl, angefertigt von Stoffen bester Qualität.
Eine große Auswahl von
Tücher, Kasimir und Westenstossen
kann stets vorräthig gefunden werden, die auf Bestellungen in Anzüge nach der neuesten Mode ange
fertigt werden. Bei etwa vorkommendem Bedarf bitten wir höflichst um gefälligen Zuspruch, unter
Versicherung billigster Preise und promptester Behandlung.
Gebrüder Sutto.
Scranton, 7. Februar <866.—1j
Sera n ton
erfahrener Landwirtb. unternahmen kurz darauf
ihre Reise. Ihr Reiseziel war zunächst Missouri,
doch halten sie Auftrag, auch das
liegt in Kalb Tount», an beiden Seiten der
Hannibal u. St. Joseph Eisenbahn, Iftt Meilen
von Hannibal, Ü4 Meilen von St. Josepb. 282 !
gen. Eameron, der BereinigungSvunkt der
saS Eit, Eisenbahn, ist 9 Meilen davon entfernt.
ES ist besonder« zu daß die
bebafte« in ohn^arztli-
»e.—Ja einer Tiefe
b^iS
(Eonlrakt) ansgeferligl betreffenden
Agenten zugeschickt wird. Der Rest des Geldes
muß in vier gleichen, jährlichen Terminen bezablt
Halle und entlang de« Broadwav kosten je ?1SI»,
aber O IW. Der Preis für die Ecklotten an allen
.
.
für Mittellotten auf Ps(> festgesetzt/
In Blocks?to. I—W find dir Lotten sl>Fufi
' gront bei IS«» Fuß liefe. Um ein abgerundetes
> zu schaffen, konnten die übrigen Lotten
Die Kotten in den Blocks Ro. !><>, ül, b2, öl,
k?, V 3, t>l, öü, 6<>, 75, 76 und 77, sowie dir
im
ten sind: ein Hotel, zu Aktie (»tuuv):
l eine Madlmühle. zu Pst) per Aktie lim Umkreise
j von Meilen HMdet sich keine Mühle. trotzdem
da» t!a»d fast Alles angebaut und von Bauern
425 per Aktie. (La eS an Steinen mangelt'
soll ei^ne
te» angestellt und kann dasei!'!? jede nähere AuS-
WilkeSdarre und Umgegend, dem unteren Theil
von Vuieene, sowie Earbon üountv— Vllez. v.