Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 23, 1869, Image 1

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    Scr.»nton Uockcnblutt
3. Jahrgang.
Dr. F. Boden,an,
Eedar Straße,
Im Hause deS Herrn Peter gränz.
OPce.Stu.iden, Morgen» von B—9
Nachmittags „ 6—6
Abends „ B—3
In Abwesenheit wird Herr Franz Nachricht er
«heilen.
Dr. Kamill Krejci,
deutscher
Arzt, Wundarzt u. Geburtshelfer.
Office in Wyoming Avenue, Kaiser'S Haus,
rdinirt «on !t Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nach«
lm Wieden Montag, Mittwoch undgrci
ag, von tl Vorm. bis 3 Uhr Nachm.
Dr.
Deutscher Arzt.
Wundarzt und Geburtshelfer.
Office im Hause «on I. Slbimpff, Cedarstraße.
Sprechstunden Morgens von B—3, Mittags von
t —3, AdtndS von 6—B. IosB
Deutsche Apotheke,
ÄIB Sacka wann« Avenue.
schrägüber dem Wyoming Hause,
öapB H. F. Lobcck. lj
<ü. Lodiniclt Lc Lo.,
DeutscheApotheke,
SIS Lackawanna Avenne.
Gustav .Hahn,
deutscher
Advokat und Nechts-Anwalt,
WilkeSbarre, Luzerne Co., Pa.,
mpfiehlt sich dcm deutschen Publikum in allen in
»in Zach einschlagenden Geschäften. AnSstellun
«en »on Vollmachten und schriftliche Arbeite» alle,
Ar» und Tolleitionen, rückständige Löhnung von
Offizieren und Soldaten, Pensionen für solche, die
«m Dienste Verletzungen erhielten und arbeitSun
fähig wurden, und für die Wittwe» gefallener Sol
baten, sowie SoUektionen gegen die Ber. Staaten
«erden aufs Pünktlichste besorgt.
Pässe für Solche, welche nach dcm Ausland
eisen, werden schnell ausgestellt.
Office mit Stanley Woodward, ESq., Franklin
Straße, der Presbylcrianischcn Kirche gegenüber.
W. Januar 1866. ba
Chas. Dupont Breck,
Advokat und Sachwalter,
Käufer nnd Verkäufer von Grundeigenthum und
Agent für den Verkauf »on Lotten des altcn
„Slocum-EigenthumS."
Ferner Agent für die Lycoming Count» Mutual
Der>?cherungS Co., inkorporirt 18ll>. Kapital nbcr
OZ.UtX?,»U». Diese Gesellschaft fährt fort, zu
mäßigen Preisen zu »ersichern und ist pünktlich in
der Bezahlung aller ehrlichen Ansprüche.
Office in Sanderson n. Eo.S Gebäude, gcgen-
Uder dem Wyoming HauS, Scranton. IbjrB
L. Stewart Potter. Nachfolger von
G. H. Walter,
Schiffs- und Affecuranz-Agent,
John ZeidlerS neuem Gebäude, Lackawanna
Avenue, nahe dem Depot.
Da Unlerzeichnele empfiehlt sich zur Bcsordcr-
Ring Personen und Packele» von und nach
irgend «mein Platze in Deutschland, Frankrcich,
England, Lalifornicn, TeraS undMeriko, sowil
zur Besorgung von Vollmachten, Reise-Passen,
Geldsendungen und Geld-Einziehungen.
Auch ist derselbe Agent für einige der sichersten
»nd besten Feuer» und Leben-VersicherungS-Eo.
Alle Arten von Contrakten fertigt aus
G. H. Walter.
Scranton, Zi). Jan. 1366. lj
John <H. Sailor jV Co.,
haben stet« i,''nen gutgewählten Vorrath der besten
Groceries uud Provifionen
auf Lager, ebenso Porzellan- und Glaswaaren,
Holz- und Korbwaaren, sowie eine mannigfaltige
Auswahl »on Artikeln, Wik sie täglich in HauS-
Haltungen gebraucht werden.
Unsere Preise sind so billig als in irgend einem
anderen Geschäfte, wovon sich da« deutsche Publi
-im gefälligst durch zahlreichen Zuspruch über
rüge» möge. Bedienung prompt und Waaren
rei nach jedem Stadtthcile geliefert. 2knB
Bäckerei verlegt.
Unterzeichneter hat seine Bäckerei von 227 nach
No. 2l I Penn Avenue, gegenüber der Baptisten«
kirche »erlegt und empfiehlt sich auch ferner de,
Gunst des deutschen Publikums. Vrod, PieS
deutscher Kuchen und Backwerk jeder Art stet!
vorräthig, oder für Famitten Gesellschafter
I o"h
Fischer und Kronzer,
Verkäufer »on
Groeerte.n und Provisionen.
«lten immer vorräthig d.e beste Auswahl voi
«rocerien, Mehl und Futter, deutsche Frucht-
Zucker. Kaffee, Thee u. s. w. Das deutsche Pu
blikum ist eingeladen, UN« mit seiner Kundschal
« beehren und sich zu tiberzeugen, daß wir dl
»est- Waare zu dem billig,?-» Preise »erkaufen,
tnba Fische.' ui>» Kro»,er.
t ei ger, 22 u. 24 Frau.'fort St.
Kritz Reuter s Werk«
billige Preis ermöglicht die ausgedehnteste Ver
breitung derselben.
Jede Lieferung wird einzeln »erkaust.
Fritz Reuter'S Werken,
Zimmermann'« Wunder der Urwelt,
V Liefgn. mit vielen Illustrationen, lv Eent>
Wochenblatt K w LentS,
zu sehr günstigen Bedingungen thätige Leute a
Orten, wo dieselben noch nicht zu daben sind. Ul
berall ist ein großer Absatz davon zu erzielen.
2SjlS,7m 2. Steiger.
22 u. St Frankfort St., New Nor
Pittsbiirft, Sinei,iliati «nd St. LoniS Sisenbabn,
II 0 IIIIZ
Vermittelst dieser Bahn ersparen Passagiere I« Stunden Zeit, ,wei Wechsel in de,
Wagen, I tiO Meilen nach Cinrlnnati, lt2 Meilen nach St. LouiS und S« Meilen nach Chicago
Dieses ist ebenfalls die kllr, este und schnellste Linie nach
Indianapolis. LoniSville, Memphis. Mobile, New-OrleanS.
St. Joseph, Kansas Eil», LoganSport, Milwankee, St. Paul,
und nach allen Punkten westlich, nordwestlich und südwestlich.
Drei durchfahrende Züge
»erlassen Harrkburg täglich und stellen ihre Verbindung nach folgender Zeit-Tabelle her:
Verlassen Harrisburg, ... 4.15 Nachm. 12.2» Vorm. Vorm.
Pillsbara. .'- ' - - ' 5»» Vorm. 10.l<> " 2.45 Nachm.
Lcnnison, .... B.M „ 1.52 Nachm. 7.40 „
„ Newark, .... 11.05 „ ä.?.> „ 1».3 t) „
Ankunft in Cineinnati, ... K.3» „ m" vÄ m"
„ Indianapolis, - - - 8.55 „ 2.85 Vorm. 8.5» Vorm.
Loaansport, ... jv.il) Vorm. 2.5» „ N.40 „
Chicago, .... 9.10 Nachm. 8.10 .. 2.45 Nachm.
'' Cairo, .... 535 .7 3.30 Vorm.
' St. VouiS, .... 8.45 Vorm. 3.45 Nachm. 10.00 Nachm.
LouiSville, .... 1.50 ~ 7.30 Vorm. 4.15 „
Nasl'pille. .... 5.2» Nachm. 5.2» Nachm. 3.55 Vorm.
Humboldt, ...» 12.35 Vorm. m".
„ Memphis, .... 5.3» „ 2.45 Nachm.
New-OrleanS, - - - 2.»» ~ 12.3» „
Mobile,
Passagiere mit der „Pan Handle Route" fahren direkt von Harrisburg nach Cincinnati, ohne
Wechsel der Wagen, und mit nur einem Wechsel nach Chicago und St. VouiS. 15» Pfd. Gepäck
frei von Scranto» oder WilkeSbarre bis nach SN Joseph, Mo., gecheckt.
Man frage nach Tickets via „Pan Handle Route und Indianapolis", welche an allen Haupt-
Eisenbahn-Stationen zu haben find.
Gen. Ticket Agent für den Osten, No. 52k Broadway, New-Aork City.
In Seranton kann man Tickets erhalten bei Hrn. O'Connor, Office der D., L. u. W. RR.
In Wilkesbarre bei Hrn. Taylor, Office der Lchigh Valley Eisenbahn. Bap.l
Karl D. Neuster,
K ppen-
Einem geehrten deutschen Publikum die erge>
benste Anzeige, daß ich neben meinem rvohlassor.
lirten Lager von Hüten und Kappen alle,
Art auch Wollwaare», Spielsache», Bü
cher >c. balle. Bestellungen auf deutsche un>
englische Bücher, diesige und in Deutschland er
scheinende Zeitschriften und Pamphlet« Werder
schnell und billig besorgt.
Um zahlreichen Zuspruch bitte»
ltjap?
(Ynnstcr S 5 Kull,
Großes Mobilien-Lager,
Lackawanua Avenue, Scranto«, Pa.
Alle Zeit in großer Auswahl vorräthky» Bu
reaus, Kommoden, Nachttische, gewöhnliche und
AuSzieh-Tische, Bettstätten jeder Art, Matrazzen
oon allen Sorten, mit und ohne !^tcn>,
mor-Tischc, RuhVetlcn. Sopha'S, Spiegel jeder
Rroße; kurz, alle in unser Fach cmschlageadc Ar
tikel, solid und billig, als die Zeitumstände »«-
laude». ,
Kommt und beseht Euch unsre Waare»!
Scranton, 10. Jan. 186 k. ba
Lokal-Veränderung.
Wöliew! Möbeln!
Griefier St Co.,
50k Lackawanna Ave., nahe Washington Ave.,
zcigni hiermit dem deutsche» Publikum an^d^ß
geehrten Publikum für bisdcriaen Zu
spruch dankend, geben wir zugleich die Versicher,
ung, daß wir unsere Kunden auch in Zukunft
Reparaturen prompt ausgeführt.
Ebenso empfehle» wir uns als Leichenbesorger.
Seranto», W. Febr. IBKK.
<?edarstraHe Möbel-Geschäft,
David Reula und Sohn.
Weichel'S Branntwein. haben,
woselbst sie eine gute Auswahl von Tischen, Stüh
len, Bettstellen, schranken und alle anderen in
Fach einschlagenden Artikel vorräthig haUeu.—
Reparaturen werden pünktlich besorgt.
Leichenbegängnisse werden übernommen «end zu
den nietriglien Pttisen prompt ausgeführt.
Germania
LrbenS - Versicherung« - Compagsi»,
zu New-B»rk.
Kapital und Ueberschuß, H 770M0 00
Einkommen 500M0 00
Versicherungen OO
Der Unterzeichnete ist Agent für diese Gesell
schaft für Seranton und Umgegend und »immt
Versicherungen ,u den üblichen Raten an.
Versicherte Personen haben ihre Prämien an
M. Gehen, Aldrrman,
Ne«es
Etablissement.
Die Unterzeichneten machen die deutschen Ein
wohner von Scranton und Umgegend aufmerk
sam auf ihr neue«
Kleider-Geschäft,
in I. Zeldler's Gebäude,
und garantiren die beste und billigste Bedienung
und den exaktesten Schnitt in der Stadt.
Ihr Deutsche, überzeugt euch und sprecht vor,
so «erdet ihr befriedigt werden.
Zahlreichem Zuspruch sehen achtungsvoll ent-
Kknßieldoir äc «ednelSer,
207 L-ckawanna Avenue, 207
Zeidler'S Block.
Scranton, 29. April 1869. ,
ovttS'
Wein- und Bier-Wirtbschaft.
Unterzeichneter macht biermit seinen Freunden
und den Deutschen überhaupt bekannt, daß er in
der Penn Avenue, in dem früher von Edward
Gunster bewohnten Lokale, eine Wirthschaft eröff
net hat und ladet Alle freundlichst zum Besuche
«in. Getränke frisch nnd Speisen schmackhaft.
(9sS) Sh»rl'» OchS.
Scranton, Luzerne Connty, Pa., Donnerstag den 23. September MW.
Philip Nobinson,
Drauerei und Lagerbier-Salon,
Eedar Street. Scranton, Pa.
Liquvrbändler im Kleine» u. Großen. Import»
von Rheinweinen; gut, prompt und billig.
Seranton, !v. Jan. Iköö. ba
Liefen! Oefen!
Billigsten Preisen.
Hält immer vorräthig ein gute Auswahl von
neuen Aoch- und Heizofen, Zu jedem Koch»fen
wird einer von Leonards patentirten unaelötheten
Waschkesseln beigegeben. Ferner Schlösser, Bän
der und ähnliche Artikel, sowie Blechwaaren jeder
Art. Preise eben so billig als anderswo und die
Waare gut. 23agkba
N d st ß
Joseph Ober,
Blech-, Kupfer- ck Eisenwaareu,
hält stets eine gute Auswahl von Koch- und Heiz
ofen, sowie alle dem Haushalt nöthige» Gegen
stände, als Messer, Gabeln, Löffel, Bügeleisen
bester Qualität.
gemachte Blechdächer und Dachrinnen.
HpdrantS, Bleiröhren und Wasserleitungen
jeder Art. 2vmzg
weschäftS-An,etge.
ich mein Geschäft nach Laikalvanna Ave., zweite
Thüre unterhalb Jakob «chlägerS Backsteinge
bäude verlegt habe und daselbst alle in mein Fach
rinschlagcnde Waaren, wie Cigarren, Rauch-,
Nau- und Schnupf-Tabacke, Pfeifen u. s. w.,
auf Vorrath halte. Alle Artikel sind von bester
Qualität.
Es bittet um geneigten Zuspruch
jUjn» Henry Luther.
Neues Schuhmacher-Geschäft.
Der Unterzeichnete beehrt sich, den Deutschen
i>on Seranton und Umgegend die Anzeige zu
machen, daß er im Basement von John Knittel'S
neuem Bacisteingebäude, Penn Avenue, oberhalb
Wlker'S Mark», eine Schuhmacherivcrkstätte er
öffne» ha«, und empfiehl» sich zur Anferligung von
»euer Ardeil jeder Ar», sowie zu Reparaturen.
John Weinß.
Scranton, 3. 1869.
Spart Guer Geld.
Seranton Sparkasse.
Diese« Institut ist eröffnet in
No. 309 Lackawanna Avenu',
(gegenüber der Post,)
Entgegennahme von Deposttei' im Betrage
>on nicht weniger als einem Doll^. von
Bremsern,'
M i n i st e n,
M » n e r n,
Taglöhnern,
Weibern,
Kindern
and Anderen, an welchen Interessen erlaubt
werden in Uebereinstimmung mit den gedruckten
Regeln und Regulationen, von denen eine Eopii
oon den Unterzelchneten oder von der Bank zu be
kommen ist.
James Blair, Präsident.
OSear S. Moore, Eashier.
Direktoren und Verwalter.
JameS Blair, John Handle»,
JameS Archbald, Sanford Grant,
John H. «utphin, T. F. Hunt,
Daniel Howell, George Fisher,
James S. Slocum.
Scranton, 3. Okt. 1867.
Friedrich Schräder,
Fabrikant von sprudelndem Eronk Bier,
Zarlaparilla und Mineralustisser,
Fabrik in Mulberrpstraße, zwischen Penn u. Wpo
Porter, Ale und Lagerbier.
>» glaschen, wird zu den niedrigsten Preisen in
Großen nach allen Pläyen der Sin, kostenfrei ge
Erfahrung von 25 Jahren in meinem Ge
chäste befädig» mich, einen Sarsaparilla zu lie
,ern, der alle anderen Fabrikate übertrifft und de
Sesundhci» sehr zuträglich ist. Da» Geichaft steh
unter meiner persönlichen Leitung, nnd »olle Zu
kriedenbcit wird garantirt.
Aufträge, welche de, Herrn John Zeidler abge
geben -der durch die Post mir zugesandt werde»
finden prompte Berücksichtigung.
«s- GefchäftS-Karten. -««
C. Q. Carman, Händlerin
PmeßrookKohlen
Office in No. tl>9 Penn Avenue,
2jlB Scranton, Pa. tj
F. D. C o l l i n s ,
RechtS-Anwalt,
Office?, R«. 3VL Lailalvanna Avenue (über dem
Store von Gebrüder Orr),
tlMba Scranton, Pa..
Peter Creter,
HnnS-, Schild-,
Freses- öf Ornamental-Maler,
ZsB Penn Avenue, Scranton. ba
z j Fredr. W. Günster,
deutscher AdvoVat u. Rechtsanwalt.
Office in Hull'S Block,
A. V. Konarfo«,
deutscher Uhrmacher S> Juwelier,
Scranton, tl). Jan. lötiö ba
E. Merrifield,
Advokat und Sachwalter,
Scranton, Pa.
Office in John Zeidler'S neuem Block, Lacka-
Wanna Avenue. t3mzB
Freigesprochen!
Eriminal-Novelle von Ernst Fritze
(Fortsetzung.)
Langsam stieg er hinab in das Gastzim
mer, das sich in der ganzen Nüchternheit
ttr Morgenstunde präsentirte. Gesäubert
und aufgeräumt, daß kein Stäubchen und
kein Bierkrug vom vorigen Tage zu sehen
war, herrschte eine Stille in dem großen
Raume, die Scharsenbeck unheimlich er
schien. Auf einem Pfeilertische lag noch
»«eröffnet die Mappe mit den Zeitungen.
Seine Erinnerung führte ihn auf die Be
nerkung des nächtlichen Reisegefährten
zurück. In der Nonnenburger Zeitung
ollte etwas von seiner Angelegenheit ste
hen. Rasch griff er nach der Mappe und
>chlug sie auf. Richtig, die Nonnenbur
;er Zeitung vom gestrigen Tage lag oben
!Us.
Scharsenbeck bestellte bei dem Kellner
Kaffee und zog es nun vor, ihn oben auf
'einem Zimmer zu trinken.
Dort begann er, die Zeitung zu studi
len. Er mußte lange vergeblich suchen,
»cnn er glaubte irrthümlich einen gro
ßen Bericht erwarten zu müssen und fand
endlich nur die ganz kurze Notiz, „daß
durch einen anonymen Brief ein junger
Handwerker als Eigenthümer der Mütze,
welche im Prozesse Scharsenbeck eine Rolle
zespielt, bezeichnet worden sei. Der junge
Mensch befinde sich zur Zeit auf der Wan
derschaft, doch verbreite sich allmälig das
Nerücht, seine Erklärungen würden Licht
in diese Sache bringen. Der anonyme
Brief solle zu gleicher Zeit auch Andeu
tungen enthalten, die auf persönliche Ver
hältnisse de« Freigesprochenen Bezug hät
ten und ihm keineswegs Nutzen zu stiften
oermöchten."
So kurz gefaßt und so allgemein gehal
ten diese Notiz auch war, sie that ihre
Wirkung. Eine unbeschreibliche Wuth
verzerrte Scharsenbeck'S schönes Gesicht
bis zur Unkenntlichkeit und erschreckte den
armen Kellner, der den Kaffee soeben vor
ihn niedersetzen wollte, dermaßen, daß er
das Kaffeebrett beinahe fallen ließ.
Bestürzt verließ der Bursche das Zim
mer und verbreitete unverzüglich die Nach
richt im Hause, „der Fremde in Nummer
12 sei verrückt.'
Scharsenbeck hatte sich inzwischen wie
der gesammelt, trug ruhig die Zeitungen
gleich darauf in's Gastzimmer und zeigte
ein so mildes und gütige» Benehmen, daß
er jeden aufgestiegenen Argwohn dadurch
im Keime erstickte.
Leutselig ließ er sich mit dem Hotelbe
sitzer in ein Gespräch über die schönsten
Punkte des Gebirges ein, warf beiläufig
die Bemerkung hin, er reise weniger sei
neS Vergnügens wegen, als um Cultur
studien zu machen, und bestellte sich dann
nebst einem tüchtigen Frühstücke noch ei
nigen Proviant, den er in feiner Jagd
tasche mitnehmen wolle, im Falle er sich
zu weit von der Heerstraße mit ihren
Gasthäusern entfernen sollte. Er bezeich
nete auf einer Gebirgskarte den Weg, wel
chen er von der WolterShöhe au« verfol
gen wollte und beherrschte dabei sein In
neres so vollkommen, daß der Kellner mil
seiner Behauptung lächerlich wurde.
Bald nach dem eingenommenen Früh
stück verließ er das Gasthaus und schlug
den von ihm bezeichneten Weg ein, dei
ihn tiefer ins Gebirge bringen mußte
Wäre man ihm nur einige hundert Schritt«
gefolgt, so würde man mit Erstaunen be
merkt haben, daß er einen kaum sichtbarer
Pfad, der ihn zurückführte, wählte und sc
eilig dahinschritt. al« hätte er nicht eim
zu verliere». Ja, der unselig!
Mann eilte zurück nach dem Orte, den e
am Abend zuvor verlassen hatte. Er ver
folgte seinen Rückweg mit der Hast eine!
RaubthiereS, das der Witterung nachgeht
das zwar seiner Beute sicher ist, aber Stö
rung oder Verrath fürchtet. Hörte de
Mann, welcher mit vieler Schlauheit sein,
Vorbereitungen getroffen hatte, ein Ge
rausch, das auf ein Begegniß mit Men
schen deutete, so verkroch er sich, bis Allet
wieder still war. Er wollte von Nieman
dem bemerkt werden. In seinem Gehirn,
hatte sich ein Plan gebildet, nachdem di,
ersten Empfindungen des Schreckens ge>
stillt waren. Aus dem Chaos seiner Ver>
muthungen war ein Bild hervorgegangen
das er für Wahrheit hielt. Der klein,
alte Herr, den die Leute „Doctor" ge
nannt, mit seiner Correspondenz au«
Nonnenburg, der anonyme Brief, welche,
die Enthüllung gebracht, die er fürchten
mußte, das Mädchen, welches der alt,
Herr sichtlich unter feiner Prottction hie.
her gebracht, dies Mädchen hatte ihn ver
rathen, auf ihren Antrieb war die abscheu
liche Verfolgung von Neuem aufgenom
men, sie wollte ihre Ehre retten, darum
gab sie sein Leben preis!
Warum hatte er nicht gleich Nachforsch
ungen angestellt? Warum war er so thö
richt gewesen, sich durch den Namen Ju
liane Liebau täuschen zu lassen, da er sie
voch auf der Stelle aus den flüchtigen
Schilderungen erkannt hatte? Aber es
war noch nichts versäumt. Erkannt konnte
cr von dem alten Herrn nicht sein. Nie
mand durste ihn jetzt sehen, damit er nach
seiner vollzogenen Rache vor jeder Ent
veckung gesichert war. Aus seiner schwei
zenden, düstern Trbitterung erstand jenes
fürchterliche Gefühl, das jeder Verbrecher
mit den bezeichnenden Worten erklärt „ein
inneres Feuer glühete in mir, ein unwi
zerstehlicheS Gefühl trieb mich zur That,
ich konnte nicht anders, ich mußte vollfüh
ren, was kaum als dunkler Gedanke in
nir geruhet hatte."
Rastlos durchlief Scharfenbeck den wei
en Raum, den er in der Nacht zuvor be
,ue»> im Postwagen zurückgelegt hatte.
Ourch seine Vorsichtsmaßregeln vor Hun
>er und Durst geschützt, gönnte er sich
!aum einige Stunden der nöthigsten
Nuhe in einem versteckten Felsengeklüft
ind genoß dann nur sehr wenig, um für
>en nächsten Tag, wo er denselben Weg
Nahrung zu haben. Oftmals war er irre
>egangen und mußte am Fuße eines merk
vürdigen Steingebildes wieder umkehren,
veil der Weg hier aufhörte. Und doch
am er frühzeitig an in der Umgebung des
Städtchens, dennoch mußte er ein Versteck
n den Granitwänden suchen, die dem
Zollamte gegenüber das Thal verengten,
im den Abend abzuwarten. Hier weilte
ser Mann mit den unheiidrohenden Vor
ätzen in der Brust bis das Tagesgestirn
»rschwunden und das matte Licht des
Mondes entglommen war. Dicht an sei
nem Verstecke schritt das alte würdige Paar
-orüber. das einige fröhliche stunden bei
Senen »erlebt hatte, die von Ereignissen
bedroht wurden, welche ihr Mitgefühl stark
in Anspruch nehmen mußten. Sorglos
wandelten sie dahin, keine Ahnung trübte
ihren Sinn; oder war es eine plötzliche
Ahnung, welche die alte Dame erfaßte,
»ls sie stehen blieb, um nach dem Zollamte
>urückzuschauen? War es eine Ahnung,
vaß sie leicht zusammenschauernd sagte,
„War mir'S doch, als we»n man uns zu
rückriefe!"
Die Dämmerung trat stärker ein.
Kaum reichte das kleine Stückchen Mond
dazu aus, die Thalbreite hinreichend zu
erhellen, da die Felfenmauern breite, dunkli
Schalten warfen. Da« Licht drüben im
einsam gelegenen Zollamte war der Leit
stern für den Mann, welcher sich unheim
lich vorsichtig näher schlich, um sich zu über,
zeugen, ob die Juliane Lieb»u diejenig«
war, die er suchte. Es war das einzig«
Haus weit und breit. Die Waldschenk«
konnte er von seinem Standpunkte aus
nicht sehen, weil sie hinter einem Felsen
vorsprung versteckt lag. Schleichend.
Schritt vor Schritt näherte er sich der
hellen Fenstern. Sie wa,en nicht verhan
gen, da sie hoch genug lagen, um vor un
bescheidener Neugier geschützt zu sein z abei
«In breiter Mauervorsprung machte et
möglich, hinauf zu klettern und ein unbe
merkter Beobachter zu werden. Ein schma
ler Rasenrain schloß sich diesem Mauer
vorsprung an. Scharfenbeck umging vor
sichtig den mit Kies beschütteten Vorplatz
ver seine Schritte verrathen hätte, unl
machte einen weiten Umweg auf der Wie
senfläche, um seitwärts auf diesen schmaler
Rasenrain zu gelangen. Es glückte ihm
Unhörbar schlich er im Schatten des Hau
ses den hellerleuchteten Fenstern zu un'
als er sie erreicht hatte, schwang er sich ge
schickt auf den Vorsprung, wo er bequev
stehen konnte.
Er gebrauchte jetzt allerdings erst meh
rer« Minuten, um setner furchtbaren Aus
Regung so weit Herr zu werden, daß e>
Beobachtungen anzustellen vermochte
Zuerst sah er n»r wirr und undeutlich du
Gestalten von Kindern und Erwachsenen
hörte auch nur, wie au« weiter Ferne, ei»
Geräusch von Menschenstimmen.
Dann wurde sein Blick sicher und sein
Ohr schärfer. Wie ein schneidendes
Schwert durchschnitt es seine Seele, als
er eine liebliche Stimme, die er so gut, sc
sehr gut kannte, vernahm; sein Blick bohrt«
sich hinein in die eng geschlossene Gruppe,
die um den Familientisch sich gebildet hatte,
um ein einfaches Abendbrot zu verzehren.
Eine Messlnglampc erleuchtete diese Grup
pe, nur die Gestalt des jungen Mädchens,
die quer vor dem Tische, ihm gerate ge
genüber saß, war von den, Qelkasten der
Lampe verschaltet, so daß er nur die Um
risse ihrer Gestalt, nicht aber ihre Gesichts
züge zu unterscheiden im Stande war.
Er hörte die Erzählungen der kleinen
Burschen, von denen der Eine immer noch
wichtigere Erlebnisse zu berichten hatte,
als der Andere. Dazwischen jubelte das
kleine Mädchen und patschte mit ihren
weißen, dicken Händchen auf den Arm der
jungen Dame, tie'ste umschlungen hielt.
„Und nun zu Belt, eins, zwei und
drei!" scherzte diese Dame, indem sie sich
erhob und die Kleine, welche scherzhaft
mit Händen und Beinen demonstrirte, aus
dem Stuhl nahm. Jetzt fiel der volle
Schein der Lampe auf ihr Gesicht. Sie
war es! Pauli»« Selbig, die ihn ver
lassen, die ihn verrathen hatte, seine treu
lose Braut, die allen Jammer auf ihn ge
häuft, welcher fein übermüthiges zuver
sichtliches Wesen gedemüthigt und vernich
tet hatte. Sie war es! Sie richtete ih
ren festen klugen Blick, den er so »st zu
verwünschen geneigt gewesen war, Hsil er
ihn fürchtete, und den er gefürchtet hatte,
Innern auf den Giund zu kommen suchte,
auf den Herrn zu ihrer Rechten und be
antwortete eine Frage von ihm mit dem
lieblichen Lächeln, das den Löwen, den
Tiger in ihm so oft gezähmt hatte.
Eine Empfindung, die er nie gekannt,
eine glühende verzweifelnde Eifersucht be
mächtigte sich seiner, sie war ihm verloren
auf ewig und ein Anderer sollte sie be
sitzen? Sie hatte sich im Wahne ihre«
Verachtung zu der Vermessenheit hinrei
ßen lassen, anonym als Anklägerin auf
treten, um den Schritt zu rechtfertigen,
welcher ihn dem hämischen, hohnvollen
Urtheile der Welt überantwortet? O, sie
sollte die Früchte ihrer Klugheit nicht ge
nießen! Er sah, er hörte nichts mehr.
Im tobenden Gefühle, im Ausbruch einer
thierischen Wuth griff er in seine Brust
taschc, zog seinen Revolver, den er mit
kaltem Blute vorher dazu geladen hatte,
und im selben Augenblicke krachte der
Schuß durchs Fenster. Ein fürchterlicher
Schrei des allgemeinen Schreckens war
die erste Folge desselben, dann sank das
junge Mädchen von Blut überströmt, mii
der kleinen Ida zugleich, zu Boden.
„Sie wird mich nicht weiter verrathen,"
knirschte der gefühllose Mann und sprang,
vorsichtig feinen Revolver verbergend, be
sonnen vom Mauerrande in'S weich«
Gras. Als er sich zur schleunigen Fluchl
bereitete und sich der Gegend zuwendete,
woher er gekommen war, traf sein erschrok
kener Blick auf den großen schwarzen
Hund, der mit einem mächtigen Satze au«
der Wölbung der Hausthür hervorg».
sprungen war und den Fremden jetzt mil
der vollen Ruhe und Aufmerksamkeit ei
nes sehr gut abgerichteten Hunde» beob
achtete. Ein leichtes Fletschen ließ sein«
fürchterlichen weißen Zähne sehen, sons
aber rührte er sich nicht und verfolgte nu>
mit den klugen, glänzenden Augen jed,
Bewegung de» Manne«, der ihm frem»
war. Er war darauf abgerichtet, daß ei
passiv blieb, bi« der Ruf „Faß" ertönt,
und seine thätige Mitwirkung in derglei
chen Dramen hatte ihm einen sehr gefürch
teten Namen gemach».
Scharsenbeck kannte die Ablichtung sol
cher Hunde und bauet», schnell gefaßt
darauf feinen Plan, dessenungeachtet un
entdeckt zn entkommen. Er versuchte, der
grimmigen, stummen Feind durch eine«
leisen, schnalzenden Laut zu beschwichtige,
und schritt kühn an ihm vorüber, in de
natürlichen Verwirrung gerade die eut
gegengesetzte Richtung einschlagend, dt
ihn alsbald in die Nähe der Waldschenk
bringen mußte. Nero that nichts, un
den Mann, dessen Verbrechen seiner Be
urtheilung entgingen war, aufzuhalten
aber er wandte sich ebenfalls und tappt
mit dem Ernst und mit der Würde eine
Transporteur« Schritt und Schritt ihr
nach. Scharsenbeck vermied e«, zu laufer
um da« Thier nich» zu reizen, horchte un
ter steigendem Herzklopfen auf jede« ver
rätherifche Geräusch und gewann, tro
aller Widerwärtigkeit, glücklich den Fel
senvorsprung, hinter dem die Waldschenl
lag, ohne daß er verfolgt wurde. Er um
ging da« Gehöft, in welchem schon di
Ao. 38.
Ruht der Nacht herrschte, weil ein Todt
kranker darin lag. Nur in einem Ge
mache brannte ein mattes Licht, und eine
schrillende Stimme sagte kurzathmig: „Ja.
ja! Es fiel ein Schuß!" Scharfenbeck
beflügelte seine Schritte, gleich ließ der
Hund, der seinen Fersen wie eine Vergel
tung Gottes folgte, ein kurze«, heulendes
Bellen hören.
„Verdammte Bestie!" murmelte Schar
fenbeck mit entsetzlichem Groll und blickte
rathlos an den Felswänden empor, um ei
nen gleichen Versteckzu erspähen, wie drüben
an der entgegengesetzten Seite des Thales,
den er fürs Leben gern wieder aufgesucht
hätte, wenn die Beleuchtung des Thales
ihm nicht verboten, dasselbe zu durchschrei
ten. Immer vorwärts schritt er, dicht an
die Felsen gedrückt, auf unwegsamem Bo
ren, bald stolpernd, bald über Geröll sprin
gend. Es war ein unheimliches Fortflie
hen, das durch die Ueberwachung des
Hundes, der unermüdlich ihm nachschlich,
etwas gespenstisches erhielt. Endlich eb
nete sich der Weg ein klein wenig. Schar
fenbeck sah sich auf einem ähnlichen Pfade,
wie dort in feinem frühern Verstecke; es
war ein Rinnensteg, den 'die Neugier der
Reifenden benutzt hatte, um eine Ueber
sicht oder eine Fernsicht zu gewinnen. Ha
stig eilte der gequälte Mann hinauf, er
glaubte nun endlich der Verfolgung des
Hundes entronnen zu sein. Mit Nichten I
Da« Thier entwickelte eine schaurige Hart
näckigkeit. Erst als der Rinnenweg, ei
nige hundert Fuß aufwärt«, zu Ende
ging und ein äußerst kleine» Plateau,
oorn mit einer Brüstung von Steinen,
hinten ohne allen Schutz, als Ziel erken
nen ließ, erst da blieb Nero mit einem
bewunderungswerthen Jnstincte stehen,
gleichsam andeutend „hier ist er mir sicher."
Ermattet lehnte sich Scharsenbek eine
kleine Weile gegen das Gestein, fieberhaft
unruhig in der Ferne horchend, ob sich
Spuren der Verfolgung zeigen würden.
Alles war, Alle« blieb still. Hinter ihm,
au« der unergründlichen Tiefe herauf,
rauschten die Bäume vom Nachtwinde be
wegt. Das mattbeglanzte Thal vor ihm
war öde und leer. Ein Gefühl der Sicher
heit durchschlich ihn. Da schlug der Hund
an und sein mächtige« Gebell schallte ihm
wie die Trompete des jüngsten Gerichte«
in« Ohr. Er rief ihm gebieterisch ein
„Pfcht, Pscht!" zu. Der Hund bellte stär
ker, als werde er endlich dieser Sache
überdrüssig. Es war vorauszusehen, daß
»ie Bewohner in der Waldschenke sowohl,
US die Holzhauer in ihren kleinen Häu
ern, die sich seinen scharfen Blicken in
einiger Entfernung zeigten, von dem Ge
fell in Alarm gefetzt würden. Wieder stieg
»er gefährliche Groll in der Brust de»
kleinsten Anlaß bis zur Berserkerwuth
»uSartete. Nochmals versuchte er, den
Hund zu beschwichtigen, es half nicht«, da«
Thier wußte nur allzugut, was sein»
Pflicht von ihm verlangte. „Hölle und
Teufel, wenn die verdammte Bestie denn
nicht schweigen kann, so will ich« ihr leh
ren!" sprach Scharfenbeck und zog seinen
Revolver hervor. „Soll ich mich hier fan«
zen lassen wie einen Hamster im Loche?"
Behutsam bog er sich dem Hunde näher,
um ihn sicher zu treffen. Dieser mochte
kine feindselige Absicht merken, denn er
uhr wild aus und zeigte ihm sein ganze«
schreckliches Gebiß. Noch eine Bewegung
?on Scharfenbeck und das Thier hätt« ihn
zhne das übliche Eommando angegriffen.
Aber Scharfenbeck kam ihm zuvor, er hatte
»och einen Schuß im Revolver, den er
nit der grausamen Kaltblütigkeit seiner
Natur schon längst dem treuen Thiere zu
z,dacht hatte. Ehe Nero zu» Sprung»
»»setzen konnt», schoß Schars«nbeck lo«
»nd der Hund kollerte mit «in»m entsetzli
hen Wehegeheul die steile Höh» hiaab.
hier blieb er liegen, doch verriethen ein
zelne Klagetöne, daß er nicht vollkommen
zetödtet war.
Aber der Frevler sollte jetzt endlich den
öohn für feine Thaten ernten!
Durch seinen Eifer, da« Thier richtig
>en und stand ganz unbewußt dem Ab
zrunde mit den rauschenden Bäumen nä-
al« vorhin. Von der Gewalt de«
Schusse« aus dem Gleichgewicht gebracht,
beunruhigt zugleich und der Wirkung de«
zweiten Schusses lauschend, vergaß er di»
nöthige Vorsicht. Rückweg« sich zurück
>iehend, fand plötzlich f»in Fuß k«tn»»
Haltepunkt, er trat in die Luft, der Ver
such, das Gleichgewicht wieder zu gewin
nen, mißlang, lautlos glitt er in die un
heimlich rauschende Tief». Als f»i»rt da«
grohlocken böser Geisttr dt» Ankunft »in»»
Gleichgesinnten, so grell und lebhaft tönte
das stierlich- Flüstern der Buchen und
Tannen in diesem verhängnißvollen Au
genblicke. Schärser strich d»r H»rbftwind
durch die Wipfel und ein Murmeln schloß
diesen Act eine« Gottesurtheile«.
Es war die T»usel«kanzel, von der
Scharfenbeck in di» Schlucht g»stürzt war,
(Siehe vierte Seite.)