Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, September 02, 1869, Image 2

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    Wochenblatt.
Friedrich Wagner, Herausgeber.
Tcranton, de» 2. Scptbr.
<?twaS «bcr den »ugrndfamen
Boutwell.
Col. Wood, der frühere Chef der gehei
wen Schatzamtspolizei, erwirbt sich das
Verdienst, Herrn Boutwell gerade in dem
Momente die Maske abzureißen, in wel
chem er den Diktator seiner Partei und
dadurch auch den Beherrscher des Südens
spielen will. Herr Wood hat dieser Tage
einige offene Briese an den autoiratischen
Herrn Boutwell geschrieben und dadurch,
daß er dieselben gleichzeitig als Pamphlet
drucken ließ, der Welt gezeigt, wie dieser
tugendsame „radikale" Finanzsekretär ei
gentlich ein ganz gewöhnlicher unehrlicher
Beamte« ist, der seine Freunde einstecken
läßt, was ihnen von Bundeseigenthum
unter die Finger kommt und die Mißach
tung gegen das siebente Gebot so weit
treibt, Fälscher und Diebe vor Entlassung
aus Bundesämtern zu schützen.
Es liegen uns blos einige Auszüge aus
dem Wood'fchen Pamphlet vor. Wir he
ben beispielsweise folgende Punkte heraus.
Wood sagt in einem seiner Briese, daß
eS Herrn Boutwell wenn e« ihm über
haupt darum zu thun wäre, —ein Leichtes
sein müßte, aus den sorgfältigen Auszeich
nungen, welche er (Wood) und seine Sub
alternen im Schatzamte hinterlassen ha
ben, zu entnehmen, welche Beamten bei
der Anfertigung jener ZehndollarSnoten,
die ohne echte Unterschrift ins Publikum
gelangten und heute noch in großer Men
ge cireulireu, betheiligt waren und welche
von ihnen diese unfertigen Noten entwen
det haben. Trotzdem thut Herr Boutwell
nicht das Geringste, die Schuldigen zu
fassen. Man fürchte dieselben offenbar,
und schone sie deshalb. Auf den Turner'-
» fchen Fall zu sprechen kommend, « Turner
culation gesetzt), citirt Wood eine Stelle
aus einem „republikanischen" Blatte von
Macon, Ga., worin bittere Klage geführt
wird darüber, daß man den dortigen
Schatzamts-Agenten abgesetzt, weil er es
sich angelegen sein ließ, den von Herrn
Rechenschaft gezogen zu sehen. Jenes „re
publikanische" Blatt sagt: „Die herrschen
den Personen sind entschlossen, das Ver
brechen zu beschützen, deshalb können sie
well folgende Fragen: Wie ist das Geld,
man die Diebe nicht? Wie steht es mit
den vielen, vielen Bonds, welche, als sie
noch nicht fertig waren, von Bediensteten
des Schatzamts gestohlen und dann von
demselben Schatzamte als echt eingelöst
wurden? Wer wird das Geld verlieren,
die Regierung oder die Privaten? Und
warum hat man die Nachforschungen nach
den Dieben eingestellt?
Einen flagranten Beleg, wie betrüge
risch dieser Boutwell, der den politischen
Diktator spielen will, mit den NegierungS
geldern haust, geht aus den Eontrakten
hervor, die er für Privatlieferungen ab
schließt. Daß er die kostspielige Papier
maschine, auf welcher das Schatzamt sein
eigen Papier die Banknoten machte
und mit dem Wasserzeichen versah, als al
tes Eisen verkauft und dadurch die Bun
deskasse um beiläufig 20,W0 Dollars ver
kürzt hat, ist den Leser» bereits bekannt.
Allein dieser Griff war nicht das Haupt
die Nachlieferung der Banknoten und des
Papierkleingeldes braucht, den Boutwell'-
schen Creaturen in Eontrakt zu geben.
sen Willcor per Taufend Blatt
gezahlt wurden, eine Gattung, die viel
kleiner und auch qualitativ schlechter ist,
als die Gattung, deren Auftretung im
Schatzamte Herrn McEulloch blos K2.2V
kostete und welche von Papierfabrikanten
in Hülle und Fülle zu 89.00 und weniger
angeboten wird. Den Eontrakt mit Will
cor schloß Boutwell privatim ab, ohne
andere Geschäftshäuser zu Angeboten ein
zuladen. So bereichert dieser, die Admi
nistrationSpoiitik diktircude „radikale" Fi
nanzsekretär sich und feine Sippe in der
schamlosesten Weise auf des Volkes Ko
sten; und das Ringen darnach, diese
fortsetzen zu können, birgt mau unter
heuchlerischen Dcclamallonen über die
allgemeine Wohlfahrt, welche die Fortsetz
ung der „radikalen" Diebsherrschast er
heischt.
Einen verhältnißniäßig kleineren, da
rum aber nicht minder charakteristischen
keitS-Register bildet das Verkaufe» von
Papier.—Als Clark noch Chef der Bank
notendruckerei war und das Schatzamt sich
seine eigene Papiermühle angeschafft hatte,
versuchte man es daselbst auch mit dem
Anfertigen von Papier für andere Depar
tements. So wurde ;. B. für das Post
amt Packpapier gemacht. Eine Lieferung
desselben, 120,090 Pfund wiegend, wurde
vom Postamte nicht angenommen, weil
das Format nicht passe. Herrn McCulloch,
dem früheren SchatzamtSsekretär, wurdeii
durch Private für dieses Papier acht Cents
per Pfund geboten, er verkaufte es aber
nicht zu diesem Preise, da er wußte, daß
es mindestens 10 bis 11 Cents werth sei.
Seit Boutwell Chef des Flnanzdeparte
inents ist, ist dieses Papier für drei Cents
das Pfund verkauft worden. Es bat so
mit irgend Jemand durch Herrn Bout
well'S Vermittlung bei diesem Geschästchen
allein acht bis neun Tausend Dollars in
die Tasche gesteckt, respektive die BundeS
lasse darum betrogen.— Um Herrn Bout
well zu zeigen, daß nicht bloße Nachlässig
keit, sonder» wohlüberlegte Absicht, die
Bundeskasse zu bestehlen, solche Vorkomm
nisse in seinem Departement bewirke,
macht Wood die New Aorker Firma nam
haft, welche noch kurz vorher das Doppelte
für dieses Papier, welches sie einstampfen
wollte, bot. Also für halb so viel als der
Makulaturwerth des Papiers beträgt, ver
kaust Herr Boutwell au seine Freunde
noch ganz unbenützleS Papier der Regie
rung.—Leeres Papier, bedrucktes Papier,
fertige Banknoten, unfertige
Packpapier, Maculatur, alles egal
es wird zugegriffen; es „wird fort gestoh.
len — und damit'S „niemals nicht an
ders werde," darf das allgemeine Stimm
recht nicht wiederhergestellt, muß die „ra>
dikale" Oligarchie durch die Bundesbayon
nete gestützt werden. N. W.
Auch eine Rede.
Der „lefferson Demokrat" vom letzter
Samstag schreibt:
„PottSville ist eine große Ehre wieder
fahren, deren sich wenige Plätze in dei
Union rühmen könneii. Präs. Grant ha
richtet, bei seinem Besuche dahier am vor.
letzte» Mittwoch Abend eine Rede gehal
teu —und was für eine Rede! Wir gebei
selben^
lsntsedttchcS (Hcständniß riiies
Verbrechers.
PortJerviS, 17. August. Der sechszig
jährige, im Gefängniß zu Milford besind
liche John Boweu bat gestern das Ge
Unglücke in böswilliger Absicht verursach
zu habe». Bei einer der Katastrophen ka
men über Zwanzig Personen um. De
Sachverhalt ist in Kürze solgenlcr:
Im Frühjahr 1863 ereigneten sich au
am 15. April IBLB bei „Carr's Rock" er
Personen die Schienen aus ihrer Lage ge
bracht oder gelockert worden. Alte Bemüh
ungen der Gesellschaft, die Verbrecher aus
sinvig zu mache», bliebe» erfolglos, ob
gleich eine Belohnung von KKwu aus dil
Verhaftung der Schuldigen ausgesetz
worden war.
Kurz vor der Zeit, in welcher die Eisen
bahnunglückc sich ereigneten, hatte die Ei
senbahngesellschast eine» Engländer, Na
mens John Bowe», aus ihren Dienste,
hatte, die Gesellschaft vermittels einer ge
fälschten Zahliingsliste um Geld zu be
trüge».
Nachdem das e»tsetzli!dc Unglück be
Carr's Nock sich ereignet hatte, begab si-l
Bowe» zu dem Bahnsuperintendent Toug
laß und erhob gegen eine» Mann Namen.
James Knight die Anklage, dieser habl
kurz vor dem Unglück an de» Schiene,
herumnianipulirt. Trotz der angestrengter
Bemühungen der Geheimpolizisten >va>
es nicht möglich irgend welche Beweise süi
die Schuld Knight'S aufzubringen.
Am 15. April d. I. fand man unwei
Stairwav Brook wieder eine Schiene aui
der genannten Babn in böswilliger Ab
sicht aus ihrer Lage gebracht. Man macht,
abermals die größten Anstrengungen, um
des Thäters habhaft Nach
langer Untersuchung und Prüfung aller
Umstände kam man zu dem Schluß, daß
Domen selbst der Schuldige sein müsse.
Er wurde verhaftet und nach dem Ge
fängniß in Milford, Pa., gebracht. Dort
gestand er ein, daß er auch am 28. Mai
wieder mehrere Schienen aufgerissen habe;
er legte am 16. August ein vollständiges
Geständniß ab.
Hoffentlich wird Bowen, der so viele
Menschenleben auf dem Gewissen hat, ei
ner eremplarischen Bestrafung nicht ent
gehen.
Einführung des Deutschen in Arei
schulc».
Die Stadträthe von Jersey Ctty und
von Elisabeth in New Jersey haben eben
falls beschlossen, daß in einige» öffentlichen
Schulen Deutsch gelehrt werden soll. In
ersterer «tadt ist eine Summe von AiUIW
erweitert worden, daß dasselbe anstall
zweier Stockwerke deren drei erhält, dam»
im dritten Stock die deutschen Klassen ein
gerichtet werde».
In Hudson City, N. 1., hat der Bür
gerelnb beschlossen, eine lebhafte Agitation
für Einführung des deutsche» Unterrichts
in den öffentlichen Schulen durch die Presse,
durch Versammlungen und durch eine Pe
tition an den Schulrath in's Werk zu
setzen.
I» Hoboken, N. 1., existiren bis jetz!
drei Frcischule», von denen die dritte erst
kürzlich eröffnet wurde. Seit längere,
Zeit ist schon ein Lehrer für den Unterricht
in der deutschen Sprache angestellt, de,
!e» z» ertheilen hat.
Von Hartford, Conn., kommt uns die
Nachricht, daß der städtische Schulralh
daselbst die Einführung der deutschen
Sprache als Untcrrichtsgegenstand in den
öffentlichen Schulen beschlossen bat, und
daß bereits ein deutscher Lehrer zu diesem
Die Bewegung für das Deutsche in den
Schulen erstreckt sich bald über das ganz«
scheu Schulräthe, trotzdem sie den nöthigen
Einfluß besitzen, ihre Muttersprache »ichi
für würdig zu halten, in einer Freischul«
gelehrt zu werden. .
Das Hcrrmann (Missouri) VolkS
blatt schreibt: „Die anhaltende feuchte,
von schwüler Hitze begleitete Witterung
bat in de» hiesigen Weinbergen namentlich
unter den Catawba-Reben Verwüstungen
gen»g ausfallen. Auch die Conroid-Rebe
ist von dieser Krankheit nicht verschont ge
blieben; in manchen Weinbergen ist schon
Drittheil der Trauben herunter ge
fault. Keine Lage, selbst die höchste, schützt
diesmal vor diesem verheerenden Uebel.
Nur die unverwüstliche Berg Seedling,
die Delaware und auch die Herbemonl
Nebe haben bis jetzt der Fäulnis» wider
standen.
Vor einiger Zeil schrieb Hr. James
Sargent in Rochester an Hrn. Mullett,
den ÄussichtS-Architekten des Schatzamts
die von der Negierung benutzte»
derselbe» öffne». Dem bureau?ratischen
Schlendrian gemäß beachtete ma» diese
Warnung nicht im Geringsten, und ma»
gcnt und seine Behauptungen die' Nase
zu rümpfen. Nun h>at sich aber das Blätt
lein aus einmal gewendet; die neulich vor
gekommenen Beraubungen diverser Ban
ken erschütterten den Glauben an die Güte
der Ntgierungeschlösser, und man ersucht«
Hr. Sargent, nach Washington zu kon>.
men. Er kam, und wurde ihm gestattet,
tentirtrn Combinationsschloß eine Prob«
seiner Geschicklichkeit abzulegen. Er öff
nete es in einer Stunde und 12 Minute»,
Das zweite Mal öffnete er ein ähnliches
Schloß in 12 Minute». Herr Spinner
der sür die Sicherheit der Ver. St. Schatz
gäbe keinen Glauben beimessen, bis dac
Experiment in seinem Beisein wiederhol!
wurde.
Die Temperenzler haben auf den I
Sept. eine Nalional-Conventio» ihrei
Leute nach Chicago berufen. Ihr Zwe<!
ist, als besondere Partei im politischen Lc
ben auszutreten und die entsprechende«
sei an der Zeit, ohne Rücksicht aus die bis
herigen Partei Unterschiede ihre Kräfte zr
sammeln und das Evangelium der Tem
Für eine Colonie von zwölfhunder!
englische» Emigrantciisamilicn sind32,ovl
Acker Landes in der Nähe der Kansas Pa>
eific Bahn angekauft.
In Cincinnati erzählt man si«l
drollige Geschichten über de» alten Zessi
Grant, den Vater des Präsidenten. Be
reiis war Grant der Sohn genöthigt, du
That eines Herr» Storrs mit einem Amt,
zu belohnen, welche darin bestand, daß ei
am Jnaugurationstage de» alte» Grant
nachdem er die Capitoltreppe hinunterge
sallen war, aushob und »ach Hause führte
Jetzt giebt der alte Jesse auf der Straß,
in Evviugtvn zu verstehen, daß er ei«
Pferd brauchen könne, natürlich ein fchö
»es Pferd, wie es sich für einen Präsiden
tenvater ziemt. Flugs kauft ihm eine,
der ausrangirten Beamte», ein Majoi
Magrue, ein solches Pferd und sucht an
dere Personen dazu zu bewegen, daß fi,
Geschirr uud Buggy anschaffen. Dei
Kunde zu sein scheint, erzählt, daß dei
Alte für dergleichen Dienstleistungen ein
Ccrtisicat auszustellen pflege, welches so-
Swdt und Staat.
-lA^DaS„Gckiinton Wochenblatt" er
scheint jeden Donnetstag und lostet jährlich P2.W
und halbjährlich P t.W, im Voraus zahlbar.
Anzeigen werde» zu den festgelegten Preisen
angenommen, che (temporäre) Antigen
bimste
genommen. S
Druckerei nachzustehen.
Laßt Euch registrircu:
Die nachbenamteü Herren sind als As
sessoren sür die Stadt Scranton ernannt
Uebereinstimmung mit dem Gesetze einzu
tragen: '
1. Ward —S. Osterhoüt.
2. „ E. Leach.
!!. „ Patrkck Eotlins. '
4. „ Orrin Frink.
5». „ Thomas Wattins.
t>. „ Johlt MrDonongh.
7. „ Edward O'Malia.
». .... E. Wis».,
0. W. P. Earllttz?
I<l. „ Adam Kock.
11. „ Theo. Hessinger.
12. „ John Shea.
Die Mltier 'von Hyde Park hielte» am
teil über das Angebot de? D., L. und W.
R.R.Co, ab. Es wurden im Ganze» I2>',
Stimmen abgegeben, wovon lii für die
Abstimmung bekannt geinacht und gab die
Zusage, daß die Arbeit an, Montag auf
genommen werden könne.
Basis bestanden und das Verfahren der
Hyde Parker Arbeiter verdammt wird. In
Anbetracht der kleinen Zahl der Anwesen
den ist dieser Beschluß nicht von großer
Bedeutung, besonders da in einer zweiten,
am Montag stattgesundenen Sitzung die
Miner beschlosst«, unter denselben Pe
dingungen, wie die Hyte Parker, die Ar
beit wieder aufzunehmen und eine Eoni
mittee an Herrn Dickson sandten, um ihn
damit bekannt zu mache».
D. n. H. E.< 5. Statt und es wurde mit
I" Stimmen Mehrheit der Beschluß ge
faßt, die Arbeit unter denselben Bedin
un> in diesem Sinne mit ihm zu unter
handeln.
Am Montag befanden sich die guten
Bürger von Scranton in nicht geringer
Mitteliarbrilcr auf Scranton zu im An
füge seien und man Vorsorge treffen möge,
für etwaige Ereignisse sich zu rüsten. Der
zu einer Versammlung »ach dem freien
Platze am Eisenbahndepotl'erief. Zwischen
ll und 12 Uhr ertönte auch wirklich der
gilanceEommitlee ein, welches über die zu
ergreifenden Schritte zu berathen und in
rincr Siachmiltags um 3 llbr stattfinden
den zweiten Bersainnilung Bericht zu er
statten habe, was auch zur festgelegten
Zeit geschah. Die Conlinittcc empfahl, daß
alle Diejenigen, welche ihre Dienste anzu
bieten geneigt stlen, ihre Namen eintragen
lassen und sich für alle Falle in Bereit
schaft halten, und daß ferner der Stadt
rath eine Spezial-Polizct «insetze. Der
Bericht wurde angenommen und im Lause
des Nachmittags meldeten sich über 600
Mann zum Dienste, auch wurde gegen
Abend eine zahlreiche Spezial Polizei er
nannt nnv die Wirthe angewiesen, um 3
UHi >»re Vokale zu schließen.
wahrend des Montag Nachmittags
hielie» die Miner eine Zusammenkunft
in ,'):>rr Park, bei welcher viel von der
Ba>?s a>'faselt, aber keine Abstimmung
dünnen wurde; dieselbe soll haupt
engesetzt gewesen sein,
irr ii'.'lnv und die Nacht ginge» indes
sen ol'ne irgendeine Ruhestörung vorüber,
wa.> io>>i>i in dein energische» Austreten
der '. 'engen Bürger seinen Grund hatte;
rein! ! il>» Abends zuvor verließe» vier
Wag«-» voll auswärtiger Minenarbeiter
>nit der L. nnd B>. Eisenbahn die Stadt.
Auch die Miner, welche am Montag ge
arbeitet hatten, wurde» nicht weiter belä
stigt.
(Letztes.) Eine zweite, uud jeden
falls endgültige Abstimmung wurde am
Dienstag Nachmittag in Hyde Park gehal
ten und zwar mit folgendem Resultat:
Ganze Stiuimenzahl tiö2, davon sür Ar
beit 4 U, gegen Arbeit 2UI, Mehrheit für
Arbeit 221. Infolge dieser Entscheidung
gingen am Dienstag fast alle hier anwe
senden Miner an die Arbeit und die beste
Ordnung herrscht allenthalben.
Wie man in Ohio die Kohlengrä
ber-Ausstände beurtheilt, läßt sich einiger
maßen aus nachstehendem Artikel des
„Eincinnati Volksfreund" entnehmen:
Das in Pcnnsylvanicn geschmiedete
Eomplott zumHinausschraubcn der Stein
kohlen-Preise erregt in alle» Landcsthei
len große Erbitterung, findet aber im We
sten seinen gefürcktelsten Gegner, welcher
sich stark genug fühlt, da« Gegenmittel
anzuwenden. Die westlichen Zeitungen
warne» die Verschwörer und rathen ih
nen, das Eisen zu schmieden, so lange es
warm ist, d. h. sich mit der Ausführung
ihrer Ausbeute.Anschläge zu sputen; denn
nächstes Jahr werde die Parole der Kon
greß.Abgeordneten aus dem Westen: „Fort
mit dem Einfuhrzoll auf Steinkohlen!"
sein. Diese Drohung ist um so beachtens»
Werther und gefährlicher, weil sie von re
publikanischen Blättern, wie der Chica
goer „Tribüne", welche aus die Repnblj.
kaner einen mächtigen Einfluß besitzen,
ausgehen. Es steht somit in der nächsten
Congreßsttzung die Aufhebung des Zolles
ausSteinkohlen aus Picloa in Nen-Schott
land, der in der letzten Sitzung nur einer
geringen Mehrheit seinsn Forstbestand
verdankte, als ziemliG wahrscheinlich zu
Diese Wahrscheinlichkeit beeinflußt auch
die Interessen der Gegend Marylands,
welche dieselbe mit halbbiliiminösen Koh
len versieht, und bildet ein weiteres Argu
ment für schleunigen Ausbau der „West
lichen Marvländer Eiscnbabn". Ist diese
vollendet und hak sie durch
renz mit der „Baltimore Obio Bahn"
billigere Frachtspesc», herbeigeführt, dann
braucht der Mailänder Koblenverkeyr,
selbst bei nur verringrrtem Einfuhrzolle
auf Steinkohlen, keiti? Concurrenz zu
scheuen, während «r jetzt bei den hohen
Transportfätzen im Inlande „nd den bis'
ligen ArbeilSlLhiicn und Frachtrate» Neu
— Die Committee des vorletzte Woche
in Philadelphia tagenden Arbeiter-Eon
gresseS, welche die gegen die Kohlengräbrr
erhobenen Anklagen untersuchen sollte,
bat günstig für dieselben berichtet. Der
Bericht sagt, daß den Minern vielfach Un
recht geschehen sei, und sie für ihre schwere
und lebensgefahrliche Arbeit gut bezahlt
werden sollten. Ihr Lohn habe ans den
Preis der Kohle» nur geringen Einfluß.
Die Theuerung derselben werde vielmehr
von den Landbesitzern, Operatoren, Trans
port Compamen und Zwischenhändlern
Humbold-Feier. Der „Scranton
Liederkranz" beschloß in der am Dienstag
Abend abgehaltenen Versammlung, die
hundertjährige Geburtstagsfeier Alexan
der v. Humbold's würdig zu begeben und
ernannte ein Comniittee, um die Arrange
ments dazu zu treffen. Alle Verehrer des
großen Gel«hrlc» werden zur Mitwirkung
höflichst eingeladen. Das Programm wird
nächste Woche bekannt gemacht.
Feuer. Das Enginebaus am Plane
No. k der Pennsylvania Kohlen Co. Ei
enbahn brannte am Samstag Morgen
nieder. Das Feuer war ohne Zweifel
?on gesetzlosen Schurken angelegt, um die
Operationen der Compagnie zu unterbre-
Ken, jedoch erreichten sie ihren Zweck nur
heilweise, denn der angerichtete Schaden
st bereit« wieder -
PittSton, ,'!1. August. Gestern Abend
zegen ö Uhr brach in einer großen Scheuer
iahe Schallenberg's Hotel eu> Feuer aus.
reiche» ohne Zweifel angelegt war. Die
ziammen breitete» sich so rasch ans, daß
rotz den Anstrengungen des Wirthes und
»»derer acht werthvolle Pferde ihren Tod
anden, wie auch die Scheuer nebst Inhalt
gänzlich zerstört wurde. Ein Pferd und
Fsel wuüdeu gerettet, waren aber so «er
etzt,daß man sie erschoß. Die Zugthiere
zehörten meistentheils Bootleutcn. Das
Eigenthum gehört Hrn. Henry C. Rei
hard in WilkeSbarre. Herr Schallender
zer behauptet, außer einer Quantität Ge
raide auch Baar verloren zu Ha
ien, welches er beim Heraustreten aus
sein Hotel in der Hand hatte, aber in der
Aufregung verlor.
Außer obigem Stalle brannte noch ein
kleines Wohngebäude mit ab.
Kalt. Seit Montag ist die Witterung
snipfindlich kühl und Morgens und Abends
ein gelindes Feuer ganz in Ordnung.
LS" Herr George Freeman von Seran
ton kam letzte Woche von seiner Inspec
tionsreise im Westen wieder zurück. Nach
ten, er seinem Brnder in Wisconsin einen
Besuch abgestattet hatte, reiste er durch
mehrere Staaten, um sich die Gegenden zu
besehe» uuv womöglich Land anzukausen.
Unter anderem besuchte er auch die Scran
ton Colonie i» Missouri. Er fand die Be
schaffenheit des Bodens, Clima und Was
ser, so wie die Erzeugnisse des Landes so
ausgezeichnet, daß er sich mehrmals äu
ßerte, die Colouje hätte keinen besseren
Platz sür ihr Unternehmen finden können.
Er selbst kaufte sich 80 Acker cultiviries
Land ungefähr ! i Meilen von Harrisburg
und läßt stch sogleich ein neues Haus dar
auf bauen. Er beabsichtigt in zwei Wochen
mit feiner Familie hinaus zu ziehen.
Herr Freeman ist ein sehr geachteter
Bürger und begleitet die Stelle als Werk
sübrer im Boiler Shop für die Dickson
Mfg. Co. schon seit Ist lahrc». Wir
wünsche» ihm eine glückliche Neise nach
seiner neuen Heimat.
Wilkcsbarrc. —Der Apparat de? Esgle
Hake» und Letter Company, welcher mit
einen, Kostenaufwand von K Bvi> In Phi
ladelphia gebaut wurde, kam am Freitag
stag durch die Nachricht, daß das etwa zwei
Meilen oberhalb WilkeSbarre gelegene Pi
»e Ridge Kohlenwerk in Brand gerathen
Feuer zu lösche»" Ei» an der L. u. S.
Eisenbahn stehendes Haus, oberhalb Wil
keSbarre, brannte an, Samstag Nachmit
tag nieder. Näheres ist nicht bekannt.
Vermischte«. Die Firma Günster,
Hnll und Parker hat neuerdings Damps
gelegt.
Man vergesse nicht, daß bei der
nächsten Oktoberwahl, zufolge des neue»
RegistrirgesetzkS, alle Tounschip- nnd Bo
rough-Beamten, mit Ausnahme der Asses
soren, neu zu erwählen find. Man sehe
sich daher bei Zeiten vor und treffe eine
passende Auswahl.
Es heißt, daß in dem neuen Gebäude
des Hrn. Handley eine Bank eingerichtet
werden soll.
Wir tmpfehle» unseren Lesern, bei
den Gebr. Leonard, gegenüber dem Court-
Hause vorzusprechen, wenn sie L'esen und
Blechwaare» bedürfen. Sie habe» die beste
Auswahl, welche man in der Stadt findet
und verkaufen zu den möglichst niedrigsten
Preisen. -'smzv
»s» Herr lobn unier dessen
fähiger Leitung das „Franklin Hole!" in
der Cedarstraße bisher stand, bat die Land
messer'sche „National Halle" i» Wilkes
barre übernommen und wird dieselbe in
einigen Wochen formell eröffnen. Wir
empfehlen ihn dem deutschen Publikum in
Wilkesbarre besten« und hoffen, daß die
Veränderung zu seiner Zufriedenheit aus
fällt.
VN" Die beste Auswahl von Messer-
Blech- und Eisenwaaren, Nägel; ferner
Gas- und WasserEinrichtung, Dachbedeck
ung :c., bei de» Gebr. Leonard, gegenüber
den, üonrkhaufe Sconto». 25mzg
»S" Wenn ihr einen guten Wafchkesscl
braucht, so kauft den unzerstörbaren, unge
lötbeten Kessel mit Kupferbode», der nie
rostet und nach meiner Ansicht der beste ist,
den man finden kann, außerdem auch bil
lig. Gebr. Leonard, gegenüber dem Court-
Haufe, sind die Agenten. 25>nz9
V-ö- Nähmaschine» zu verkaufen
oder zu vermjethen bei Blake ». i!o., A 22
Lackawaiina Avenue, Scranton, Pa. Un
sere Bedingungen sind liberaler, als sie
irgend Jemand sonst stelle» rann. lf9
Der „Demokratische Wächter" bemüht sich in
seiner letzten ?!o. vom 27. August, den Zweck »n
-serrr politischen Organisation auf die schamlo
seste Weise zu einstelle», indem er Beschlüsse zi
tirt, die er, wie er selbst sagt, nicht versiebt, und
dennoch auf die niederträchtigste Weise dieselben
zu deuten sich bemüht.
Zweck unserer Organisation ist das strakte
der Aemter, worin doch die Temschen wabrschei»?
lich eben so gut berechtigt-sind vertreten zu sein,
als wie andere Nationalitäten, smd sie es endlich
in solchen, die jeder rechtliche Deutsche mit Ver-
Der Redakteur des „Wächters" weiß gut ge
nug, wie viele lausende von deutschen Wäblcrn
Beschlossen: Das, jeder Deutsche, der
keines weigern
2!» Aug. I» de» letzten
Stunden des !SS. Congresses wurde der
regelmäßigen Appropriationsbill ein Zu
satz angehängt, welcher besagt, daß kein
Beamter der Negierung von den Arbeitern
in den Navy Aards fordern soll, für poli
tische Zwecke beizusteuern, und daß kein
Arbeiter wegen seiner politischen Ansich
ten entlasse» oder abgesetzt werden soll.
Jeder Beamte, der diesen Bestimmungen
zuwiderhandelt, soll aus dem Dienst der
Ber. St. entlasset! werden. Die Radika
len bezweckten einerseits damit, Anpiew
Johnson zu verhindern, radikale Arbeiter
aus den Aards zu entlassen, und anderer
seilS wollte der radikale Kongreß sich da
mit den schein der Mäßigung geben.
Johnson unlerzeichttklc die Bill, wahr
scheinlich ohne den Zusatzabschnitt bemeilt
zu haben. Die gegenwärtigen Lenker der
Marine hatten, scheint es, keine Abnnng
von dem Vorhandensein des Gesetzes;
sonst würden sie nicht an die Commandan
teil gewisser Aards die Aufforderung ge
richtet haben, demokratische Arbeiter zu
entlassen. Kürzlich jedoch sind sie auf elnc
»iierwarletc Weise darauf ansmeiksani ge-
Poor, dein damaligen Coiniiiandanlen der
Washingtoner Navv Jard, zu Leibe, weil
er eknen Mann üNsiesteklt hatte, der angeb
lich nicht „wahrhaft loval" war. Sie
forderte, daß der Mann enllassen werde,
nnd der Admiral willfahrte dem Ansuchen.
Der Arbeiter aber, der von dein Gesetz ge
gehört hatte, beschloß, seine Gültigkeit aus
die Probe zu stellen. Er wandte sich des
halb an dcn Marinesekretär. Dieser, so
wie fast alle seine Untergebenen in dem
Marine-Departement hatten, wie gesagt,
keine Kenntniß so» der fraglichen Vestim
»iliiig und waren nahe daran dem Arbei
ter die Tbüre zu weisen, als eine Nachfor
schung angestellt und das Gesetz schließ
lich gesunden ward. Daraushin mußte
derAdiiliralangewiesen werden, den Mann
wieder anzustellen. Zeit einiger, Zeit sind
aus verschiedenen Theilen des Landes von
angesehenen Radikale» Hrn.
Robeson gerichtet worden, worin sie die
Absetzung gewisser Leute aus den betres
senden Zlards verlangen; allein der Sekre
tär sieht sich außer Stande, ihr Vtrlangen
zu erfüllen.
Tie Erndteberlchte aus England
sind günstig. Die „Times" schreibt: Wir
dürfen erwarten, daß wir für das kom
mende Jahr ausreichend versorgt sind,
wenn nicht Ueberfluß haben.
Times spricht sich in diesem Sinne ans.
Die spanische Regierung beabsichtigt
6lwl> M. Truppen nach Euba zu schicken.
In Rödelheim sbei Frankfurt) wur
de kürzlich in rührendster Welse die goldene
Schwiegertöchter nnd Schiviegersöbne über
alle Welt zerßrent, besitzt. Manche dieser
Kinder hatte» die Eltern seit 20 Jahren
Geschenk gebracht hatte, sah sich der Alte
plötzlich im Besitz einer originellen Pjei
fe»>ammlu»g.
faßtet
gerade »»gc»
Marscliallö-<?andidat.
Politisches.
besiKt.
und können aus unscr Hbrenwcr« erklären, daß er
Viele deutsche Wahler.
Neue Anzeigen.
MarschnUs-Berkäuse