Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, August 05, 1869, Image 2

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    Wochenblatts
Friedrich Wagner, Hrrausgetrr.
Lcranton, den S. August lBkit»
?lsa Packer.
Die nachstehende Biographie de» demo
kratischen Gouvernörs-Candidaten von
Pennsplvanien wird selbst von Denjenigen
mit großem Interesse gelesen werden, wei
che in der Politik zu seinen Gegnern zäh-
da sie ein Blatt aus der Geschichte
dl und Industrie fördern können. Der
llmstan», daß er einst „Gerbers war, sollte
il>» besonders den Republikanern empfeh
len.
Asa Packer wurde ini Jahre 1806 in
der Gemeinde Groton, New London C'oun
ty, in Connecticut geboren. Sein Groß
vater, Elisha Packer, war ein tüchtiger
Bauer, Gerber und Schuhfabrikant;
sein Vater, Elisha Packer, jr., war ein
fleißiger, sparsamer, von einem unabhän
gigen Geiste erfüllter Mann, aber in fei
nen Geschäften war er bei weitem nicht so
erfolgreich wie sein Vater. Asa Packer
trat, als er das geeignete Alter erreicht
hatte, in die Gerberei des Herrn Elias
Smitb von North Stonington als Ge
hülfe ein. Er hatte sich zu seinem Princi
pal in ein so freundschaftliches Verhältniß
gefetzt, daß, wäre nicht Hr. Smith gestor
ben, Äfa Packer wahrscheinlich als Ge
schäftstheilhaber eingetreten wäre. Der
Tod des Herrn Smith machte aber der
Laufbahn Asa Packer'S als Geiber ein
Ende. Er engagirte sich bei einem alten
hartköpfigen Demokraten aus Thomas
Jeffersons Schule. Jener Mann hieß
John Brown, und von ihm sog Packer
seine demokratischen Prinzipien ein. Sie
benzehn Jahre alt, verließ er seine Hei
math und ging nach Pennsylvanie». Zu
Fuß wanderte in 1822 nach Susquehan
na County, Pa. Sein Felleisen enthielt
seine ganze Garderobe. In seiner Börse
hatte er noch einige Thaler. In der Ge
miinde Brooklyn trat er bei einem Zim
mermann in die Lehre, bestand seine Lehr
zeit und brachte eS in feinem Handwerk
zur Meisterschaft. Er arbeitete mehrere
Jahre lang fleißig und heirathete eine
Tochler des Zopher Blackslee, eines Pio
niers in Nord-Pennsylvanien. Elf Jahre
brachte Asa Packer in jener Gegend zu,
dann siedelte er in das Lechs Thal über.
Er war 27 Jahre alt, als er 1333 im
Lecha Thal sich ansiedelte. Er brache ei
nige hundert Thaler Geld mit, und im
ersten und zweiten Sommer beschäftigte er
sich damit, mit einem Boot Kohlen von
Mauch Chunk nach Philadelphia zu füh
ren.—Seine Energie machte ihn der Lecha
Kohlen- und Schifffahrts-Eompagnie be
merkbar und er trat mit derselben in eine
Verbindung, die ihm mehrere Jahre lang
viele Vortheile brachte. Sein Bruder
Robert Packer trat nun mit ihm in Ge
schäflS-Verbincung, zugleich wurde er von
seinem L>nkel Daniel Packer mit einigem
Capital unterstützt. Die beiden Brüder
Packer handelten in Manch Chunk mit all
gemeinen Kaufmannswaaren. Die Fir
ma» A. und N. W. Packer verfügte über
ein Kapital von KSO<ZV, da« meistentheils
von Asa Packer unter schwerer Arbelt seit
mehreren Jahren erspart worden war.
Das Geschäft dehnte sich bald sehr bedeu
tend aus und brachte reichlichen Gewin».
Die Firma operirte zwischen 1835 und
1850 fünfzehn Jahre lang als mercantiles
Geschäft in Mauch Chunk und führte
Contrakte mit der Lecha Kohlen« und
Schifffahrts-Eompagnie aus: sie ließ Koh«
lcnmine» bearbeiten, die sie von jener
Compagnie pachtete, und Hann betrieb
Packer seine eigene Kohlenmine beiHazle
ton, und schiffte Kohlen nach Philadelphia
und New Jork. Am Schuylkillflusse er
richtete die Firma ein ähnliches Geschäft.
Die Brüder Packer waren die ersten,
die Kohlen nach dem New Jorker Markte
schifften, und jenes Geschäft ist »och immer
dieHsnptquelle des Einkommens desHerrn
Asa Packer. Seine Kohlen-Geschäfte brach
ten ihn mit Commodore Stockton in Ver
bindung, es entspann sich zwischen beiden
Männer» ein freundschaftliches Verhält
niß, das Herr» Packer in seinen Untcrneh-
Thal-Eisenbabn betrieb. Großartig wa
ren die Schnelligkeiten, die Herr Packer
von allem Anbeginn dieses Werkes an zu
bestehen hatte, aber sein ausdauernder
Stocks, und im November 1852 begann
er den Bau der Meile» lange» Eisen
bahn von Mauch Chunk nach Eastou. Er
setzte dabei sein ganzes Vermögt» aus das
Spiel, aber jeder Dollar, den er daraus
wandte, brachte zehnfachen Gewinn, jeder
Acker Land im Lechs Thal stieg im Werthe.
Damals war es die Unterstützung de«
Commodore Stockion, die ihn aus manchen
Verlegenheiten rettete, und dir Durchfüh
rung des Unternehmens möglich machte.
Im September 1855 vollendete er die
Bahn, die sogleich in Betrieb gesetzt wurde.
Das Unternehmen fügte dem Vermögen
Asa Packers neue Millionen hinzu. Asa
Packer war es, der den Plan anregte, die
das Susquebanna Thal und nach den
großen Tafelländereien des Staates New-
Aork zu verläpgern und dort die Verbin
dung mit der Erie Bahn herzustellen unt
die Steinkohlen Region in jenes Bahnsy
stein zu bringen, das nördlich und westlich
führte. Vermittelst der Verbindung der
Catawissa- und der Erlebahnen könnte
alsdann die direkte Verbindung mft dem
großen Westen hergestellt »erden. Asa
Packer bat die Ausführung dieses riefen
hasten Planes erlebt, dessen Wohlthaten
für das Gemeinwesen gar nicht berechnet
werden können. Im Jahr IBK5> kehrte
Herr Packer von einer Reise nach Europa
zurück »nd kündigte seine Absicht an, im
Lechs Thal ein Erziehungs-Jnstitut zu
gründen, das den jungen Vtämicr» alle
die Mittel zur Aneignung von Kenntnis
se» darbictrn sollte, dic er sich in leinen
früheren Jahren so mühsam hatte sam
meln müssen und dir ihm zu seinem Erfolg
unentbehrlich waren. Das Institut sollte
Lehrstühle ser Mechanir, des Bergbauwe
fenS, der allgemeinen und analytischen
fen. Zur Ausführung jsner Idee gab
Herr Packer einen 60 Acker umfassenden
Park an der Grenze der Gemeinde South
Bethlehem und SSVO.OOO in Geld her.
Dieses Institut, das als die Lecha-Univer
sität bekannt ist, wurde am 1. September
13K6 förmlich eröffnet und die in dcmsel
wohlthätigen Absichten ihre« Stifters in
hohem Grade realisirt. Es können Arme
und Reiche der Vortheile dieses Instituts
theilhaftig werden. Keine sectenmäßige
Bigotterie hemmt den wohlthätigen Ein
fluß der Anstalt, keine Reiigivns Conses
sion Ist ausgeschlossen, die Hallen der An
stalt stehen allen von Wissensdurst getriebe
nen Menschen offen.. —Herr Packer diente
seinem Staat in der General-Asseinbly
mehrere Jahre lang. Nach dem Jahr
1843 wurde er zum Eountyrichter gewählt,
welche Stelle er fünf Jahre lang beklei
dete, dann repräfentirte er seinen Distrikt
im Congreß der Verein. Staaten »nd in
der jüngsten National-Eonvention der
demokratische» Partei haben seine Freunde
Ihn sogar für dic Präsidentschaft der Ver.
Staaten nominiren wollen. Wenn ein
Mann seines Schicksals eigener Meister
ist, dann ist es Asa Packer. Als er zum
erstenmale Pennsylvania betrat, bestand
sein ganzer irdischer Reichthum in weni
ger als und jetzt besitzt er ein Ver
mögen von 20 Millionen, das er sich auf
zugefügt hat. Aber da», was er für sich
selbst errang, ist nur eine Kleinigkeit im
Vergleich mit den unberechenbaren Reich
thümern und Wohlthaten, tie sein that
kräftiger Geist im Lecha-Thal in das Da
sein gerufen hat.
DaS Spirituosen-AerbotS-Gesey
von Massachusetts.
Die „Evening Post" bringt über das
feitS erlassene VerbotS-Gesetz gegen berau
schende Getränke aller Art einen Artikel,
in welchem sie zu dem Schluß kommt, daß
sicherste Mittel, allein sehr fraglich erscheint
z» viele Interessen der Bürger von Mas
sachusetts so wesentlich dadurch verletzt
würden, daß das gegenwärtig von den
Behörden eingeschlagene Verfahren der
gelinden Ausführung der Bestimmungen
des Gesetzes doch aus praktischen Grün
den vorzuziehen sei.
Dbgleich natürlich nicht mit Allem ein
verstanden, was der betreffende Artikel der
doch ganz mittheilen, damit dieselben sehe»,
daß auch amerikanische Republikaner, dl«
noch dazu entschiedene Anhänger der Lehr«
der lempercnzler sind, doch dem Eingrei
fen der Staatsgewalt in Fragen opponi
niren, welche lediglich der Privatagltativii
überlassen bleiben müßten. Die „Post'
schreibt: !
„Der Staat Massachusetts hat ein Ge
setz, weiches den Verkauf berauschende«
Getränke verbietet und die Consisiation
fortgesetzten politischen Agitation und dci
Versuch, dasselbe durchzuführen, hat ein«
noch mächtigere sociale Agitation hervor
gerufen, vor welcher, wie wir hören, so
gar die Beamten zurückschrecken und das
Gesetz selbst ist in Gefahr, der öffentlichen
Verachtung anheimzufallen, weil die Be>
amle» die allgemeine Verletzung desselben
ruhig ansehen."
Der „Boston Herald" faßt die prakti
fchen Resultate in folgenden Worten zu
sammen: „Lagerbier ist das einzige Ge
tränk, dessen Verkauf in Boston praktisch
verhindert wird. Whiskey, Brandy, Rum,
Gin und Wein aller Art kann man mit sc
wenig Schwierigkeiten haben, als je zu
vor; aber Bier, welches nur in großen
Quantitäten gehalten werden kann unl
aus bestimmte Weise verzapft werden muß,
um gut zu sein, kann man nur an weni
gen Plätzen haben. Die Folge ist, daß
während eine große Quantität diese« mil
den und gesunden Getränks verderben
muß, Tausende, welche es zu trinken pstrg
ten und nichts weiter verlangten, jetzt da
tuosen zu trinken, welche wegen ihrer con-
und Wwitln gehjtlien werd«» .können.
Die Wirkung zeigt sich schontn einer A«r-
Mehrung der Fälle von Betrunkenheit."
Der „Advrriiser" fügt diesem GcniZlde
noch einige Züge hi.azu, indem er sagt:
„Dem Verkauf von Spirituosen in offenen
kauf der ans Malz bereiteten Getränke
war für einige wenige Tage
Große Quantitäten verfälschter, hitziger
(betränke find in ien Kellern der Staat«.
Eonjtabler Eine große Anzahl
anhängig gemachter Prozesse harren der
künftigen Entscheidung der Gerichte. Auf
der andern Seite find aber wieder überall
Trink-Elubs in'S Leben getreten. Heim
lichhaltung und Heuchelei find an die
Stelle de« freien und öffentlichen Trinkens
mit Getränken;
und Apotheker finden, daß ihr Geschäft
mehr blüht als sonst, und die Freunde des
heftige und ärgerliche Aufregung im Staate
erzeugt zn haben, welche sie mit Sicherheit
erwartet hatten.
' Diese Resultate können Niemanden In
Erstaunen sehen; fie sind ähnlichen Ge
sehen überall gefolgt, wo dieselbe» erlassen
wurden. Man muß vermuthen, daß die
selben von der Legislatur vorausgesehen
find, und daß «in bestimmter Zweck für
wichtig genug gehalten wurde, um es zu
rechtfertigen, solch« U«bel mit in den Kauf
zu nehmen; es hat sich nichts Unnatürli
ches zugetragen, eS hat kein irgend wie
erstaunltcherAuöbruch neuer forialerKräf
te stattgefunden; kurz, es eristirt keine
plausible Entschuldigung dafür, das Ge
setz nicht streng und buchstäblich durchzu
führen. Nur dadurch, daß es so ausge
führt wird, kann sei» Werth recht geprüft
werden, und können sein« u»rer»i«idliche»
welche es entworfen habe», eingeprägt
werden, daß sie dieselben nie wieder ver
gessen werden.
Man sollte nicht aus den Augen lassen,
daß bei dieser h'rage wichtigere Interesse»
auf dem Spiele stehen, als diejenigen der
Personen, welche durch das Gesetz ihrer
gewohnten Getränke beraubt oder als die
setzgebung verläßt, um dieselbe zu forciren,
so hört die Btwegnng auf. «ine moralische
zu sein und wird zugestandenermaßen eine
ser Beziehung die öffentliche Moralität
beständig fortgeschritten, bis die Agitation
in Betreff des Maine-Gesetzes begann
und daß sie seitdem immer mehr brrniitrr
Aber eS steht noch ein wichtigeres Inte
resse auf dem Spiel, als das Interesse der
Mäßigkeit. In einem freien Lande beruht
die Sicherheit aller Institutionen auf ei
Die Gewohnheit eines beständigen Gedor
j sams gegen das Gesetz, weil es eben Gesetz
ist, ist die erste Bedingung der SeU>stregie
rung eines freien Volkes E.n Gesetz,
welches von Tausenden ohne Scheu über
den muß. und welches nicht durchgeführt
werden soll, ist eine furchtbare Macht, um
die Achtung vor dem Gesetz überhaupt zu
unlermiuirtn und eine PolkSregierung
unmöglich zu machen. Wir wollen die
Uebel, welche ein solches Gesetz hervor
bringen kann, nicht übertssiben, aber es
sind schon so viele Einflüsse in unseren
gegen>vä,tigtN gesellschaftlichen Zuständen
thätig, um di« alte Macht des Gesetzes
über das Volksgewissen zu schwächen, daß
man wahrlich nicht unnöthigcr Weise noch
andere dnrch eine thörichte Gesetzgebung
schaffen sollt». ..
Massachusetts ist also in schlimmer
Lage; es hat ejn elendes, verkehrtes Gesep,
welches, wie jetzt Alle begriffen haben wer
d«u, ni«mals hätte passiren sollen. Das
selb? kann nicht widerrufen werde», bis
die nächste Legislatur zusammentritt. Es
giebt npr ein ehienhafteS Verfahre», wel
ches die Regierung des Staats, jeder Be
amter und jeder Bürger einschlagen kann,
nämlich das Gesetz streng durchzuführen,
weil es einmal Gesetz ist, und so die Ach
möglich zu widerrufen.
> Die strcngeDurchsühruiigdiests Gesetzes
> für einige wenige Monate wird nicht nur
Agitation sür immer ein Ende machen,
welche bezweckt, die Menschen dnrch Er
lasse der Legislatur tugendhaft und mäßig
zu machen, und wird moralische Reformen
' (P. I. Abdztg.)
Auf einem Zuge der Daylon, Zlenia
und Eiociunati Bah« platzte vor einigen
Tagen die Kiste eines deutsch«» Einwan
tcrcrs, die ktiVVO in klingender Münze
enthielt. Das G«ld rollte üb«r den gan
zen Karren umher, aber der Conducteur
dielt Wache, di« jeder Dollar gesichert war.
Die öffentliche Schuld hat seit dem
l. Juni um ca. 7j Millionen Dollars
Tin Mann, welcher sich nicht die
Mühd nimmt, dk Anzeigen seiner Zeitung
zu lesen, kann nie behaupten, daß er ge
schäftlich gut unterrichtet ist. Die Anzei
gen sind nicht allein ein Zeugniß für den
Untcriiehmungsgeist de« Anzeigenten.
Merkt man, daß Jemand frischweg anzeigt.
deshalb auch billiger)" wie Diejenige»,
Wer Garantie» beim Einkauf für die
welche sich Namen und Geltung dadurch
zu verschaffen wisse», daß sie ihre Firmen
und ihre Stoffc offen teiii Publikum in
den Zeitungen ankündigen.
Die Steuerbehörde hat entschieden,
daß gemäß der Acte vom 20. Juli Clgar-
Spuren früherer Benutzung sorgfältig be
seitigen. Doch dürfen solche Kiste ausein
andergenommen, abgehobelt und die Bret
ter bei der Anfertigung neuer Kisten be
nutzt werten. Detaiihändler dürfen Ta
back im Klesnen aus hölzerner, gehörig ge
stempekter Verpackung verkaufen; wenn
er der Beschlagnahme unterliegbar, und
der Händler hat den Beweis zu führen,
daß er dem Gesetze Genüge geleistet hat.
In St. Louis wurde am Samstag
Abend eine große Versammlung gehalten,
um für tie Verlegung des Capitals nach
dieser Stadt zu agitiren.
Die Coiisolldlrung der beiden Städte
Washkngton u,<d Georgetown zu einer
Stadt, die den Namen Washington füh
ren soll, ist angeregt worden.
Es bestehen bereits Gesetze, welche
die Kuli-Einfuhr in die Ver. Staaten
verbieten. Dem Vernehmen nach soll in
der nächsten Congreß-Session noch eine
Bill eingebracht werten, welche alle Ar
beitS-Contrakte, die im Auslaute abge
schlossen werden, in dem Augenblicke, wann
die Arbeiter hier zu Lande ankommen, für
null und nichtig erklärt.
In Boston haben die Tempercnz-
Männer neulich eine Versammlung gehal
ten. Ein deutscher Geistlicher hat gegen
den Verkauf von Lagerbier gesprochen und
ein Professor Webster von Illinois den
Temperenz-Unsinn für eine national»
Sache erklärt.
—ln New Jork haben IüOO Schnei
der die Arbeiter nietergelegt. Sie verlan
gen eine Lohnerhöhung von 35 Procent,
! welche ihnen verweigert wurde.
Die Deutschen von San Francisco
treffen auch Anstalten zu einer würdigen
Feier tes I oOjährigen Geburtstags Alex
ander v. Humboldt's.
Die Allitrten machen in Paraguay
keine Fortschritte. Im Gegentheil ist aus
ten aus brasilianischen Quellen herrüh
renden Nachrichten zu ersehen, daß Lopez
mehrfache Erfolge erlangt hat.
7 Die „New Jorker Times" wach« ten
! Vorschlag, daß man jetzt auf ein amerika
nisches Zelegrapben-Unternehme» bedacht
sei» möge. Ihr Plan ist, einen Kabel von
ter amerikanischen Küste nach der deut
. scheu z» legen, weil Deutschland die
Macht sei, auf deren Freundschaft sich tie
Ver. Staaten am sichersten verlassen könn
ten. Etwas Zweckmäßigeres könnte es
süglich nicht geben, und wir wollen hoffen,
daß der Plan auch in Deutschland mit
freudigem Eifer ausgegriffen werde.
Das Baltimore Sängerfest weist bis
jetzt ein Deficit von §6OOO auf; das heißt
eingenommen. Da braucht man sich auch
über keinen Ueberschuß zu zanken, wie letz
tes Jahr in Chicago.
Der Buffalo Courier bemerkt über
tie Landschenkung, welche der Kongreß
der Northern Pacific Bahn gemacht hat:
„Es ist also eine Strecke, 40 Meilen breit
unt ungefähr 1700 Meilen lang, oder L 6.«
00«) Quadrat Meilen, also ein Gebiet so
grcß w e Illinois, Massachusetts und
Cottii'-ciicut." Diese Strecke enthält 43,-
K2o,'>o« Acker. Wenn jeter Acker nureinen
Trllar werth ist, so würte die Compagnie
für jere Meile ein Geschenk in Land von
?2.'>,«!oV erhalten. Das Land dieser Linie
entlang ist weit werthvoller als da« Land
an ter Central Pacific Bahn, welche nun
?oiie,itet ist. Der östliche Endpunkt dieser
Babn würde bekanntlich «in westlichen
Ente des SuperiorseeS sein.
?l»s dem Mississippi ist in ter Näh«
vo» Nock Island a»f dem Dampser Du
buqne ein furchtbarer Kampf zwischen den
aui lem Schiffe befindlichen Leuten vor
gekommen. Die Veranlassung war, taß
einer Anzahl Flößer die, Aufnahme in tie
Cajute verweigert wurde. Die Mannschaft
unt tie Passagiere wurden in die Sache
verwickelt. Acht Mann sollen getödtet sein.
Aus d«r Hannibal und St. Josephs
Eisenbahn lief ein nach dem Westen be
stimmter Zug in der Nähe von Laintron
über eine falsch gestellte Weiche, wodurch
zwei Cars einen Damm hinab geschleudert
Winten. Drei Personen erhielte» schwere,
drei andere leichte Verletzungen.
Hr. Jonathan Aurand in Amanda
Towaship, Jeffersvn County.Ohlo, konnte
nicht Arbeiter genug bekommen, um seine
Erndte einzubringen. Da bestieg seine
wackere Frau die Mähmaschine unt schnitt
40 Acker Weizen. Die Frau ist mehr
werth als zehn Dutzend von ten Weiber
rechtsnärrinnen und Schaukelstuhl-.LMes.
Stadt und Staat.
Da« „Seranton Wochenblatt" er
schtiot jcden Don««rstag »nd lostet jährlich PZ.OO
und halbjährlich ch t.Ol>, im porauS zahlbar.
«Nüssen schon Montags ringreeicht qird mit z«t>»
Cent« dir üille bezahlt werde». Berichte Über
allgemeine Neuigteite» werden unentgeldlich auf-
lob-Arbeiten aller Art, in deutscher und
sen^! schäf^e ö ItN
? -k—^, >——
Ein Wort an die deutschen Dele
gaten zur Stadt- und County-<?on
»ention.
DiedemokratischeConventlvnfllrScran
ton wird am Montag, und die für das
County am Dienstag abgehalten, erstere
hier und letztere in Wilkesbarre. Bioher
waren die Deutsche» bei der Aemterver
dein Betrag der von ihnen gezahlten Steu
ern in keinem Verhältniß stand. Die dar
über aufgebrachten Teutschen ließen sich
Repräsentation die demokratische Partei
dürften. Diese Phrase ist indessen schon
so oft abgeleiert worden, daß sie nicht län
durch das Drangen ihrer Freunde veran
laßt und weil sie sich bewußt sind, daß die
Aemter, um die sie ansprechen, auch cininal
in einer Reihe von Jahrzehnte» den Deut
schen gebühren.
Aua diesem Grunde fordern wir von
den deutschen Delegaten, daß sie fest auf
und sich nicht mit einer Noi nnalio» letzter
Klasse abspeist» lassen. Schenkt m.in ili>
ren Worten trotzdem kein Gehör, so n
Hohngelächterihrerkeltischen Mitbürgers?)
ausgesetzt sind.
Wir sind u»S bewußt, in Obigem die
sich stets dazu hergeben mnii, das fünfte
Rad am Wagen zu sein. Die Deutschen
können in der Politik eist dann eine ach
tunggebietende Stellung einnehmen, wenn
delt—'l ß h
Der Strikt. Wir haben letzte Woche
ausführlicher über die Offerte gesprochen,
welche die Pennsylvania Kohlen Co. ihren
elwä die Hälfte der Männer wieder zur
Arbeit gehen; allein in einer am Dienstag
Nachmittag abgehaltenen Versammlung
erklärten sich auch die Widerspenstigsten be
reit, sofort die Arbeit auszunehmen.
Im Utbrigtn bltibt noch alltS btim Al
mit 82,000 auf Gtbäudt und InHall vtr
sichert.
< IS,OOO, wie hoch der Berlust ist wurde
nicht bekannt.
Neue Polizei. In der Sitzung des
Select Council am Samstag Abend wur
ü. Ward—Wm. O'Reilley, Patrick Mc
3. Ward—Patrick CollinS, S. B. Stil
wrll, P. L'Reilly, C. M. Smith, Patrick
Coar, Jakob Hetzel, George E. Hoyt, A.
Färber.
4, Ward —P.J. Gaynor.E. S. Thomp
kins, Thomas Coar, Pardon Welsh, Si
mon Needy.
11. Ward —John Horan, John P. Wil
liam», Fredtnck Richards, Micha»! gtt
nanghiy, Anthony Mosfit, Patrick Walsh.
12. Ward —Dtnnis Kelly, jr., Daniel
Hayes, Michael Mich' Lundy,
Michael McCale, John Durkin.
11. Ward—P. Robling, G. Hartmann,
P. Schumacher, John Rosen, Valentin
Cmig.
!>. Ward Carlos McKinney, Peter
O'Donnell, Michael O'Donnell, Maurice
Fulton.
10. Z?ard —Sücholas Bulterman, John
CharltS Hartmann, Andrtw Short, Frank
Sev«r.
Wir bören, daß Herr Anton Lutz
buch Cndt nächster Woche mit seiner Ca
pelle hier eintreffen und eine Vorstellung
in F. Lochers „Atlantic Garten" geben
wird. Unser Corrtspondtnt versichert uns,
daß die Leistungen dits»r Htir«n zu gut
bekannt find, um tintr w«iter»n Empfth
l lung zu bedürfrn. Näheres nächste Woche.
WilkeSbarre. Ein republikanischer
„irischer" Club hat sich hier gebildet.
Wenn die Herren erst die Erfahrung ma
chen, daß die Republikaner keine Lounty-
Aemter zu vertheilen haben, werden sie
bald wieder von der Partei abfallen. —Die
Miner Zeitung, welche einige Wochen in
WilkeSbarre erschien, ist eingegangen. In
deß sind die Leiter der Arbeiter Union
entschlossen, so bald als möglich ein neues
Organ zu gründen, da sie ohne ein sol
ches, wie sie glauben, die Verbindung nicht
wohl zusammenhalten können. Wir hören,
daß die Miner die Druckerei des Hrn.
Leyburn in Tamaqua kaufen und dort
ihre Zeitung herausgeben wollen. Ein
Miner Namens William Haddicky wurde
am vorletzten Samstag durch den Hall von
Kohlen in Thomas u. Parrish'S Mine i»
Sugar Notch so schwer verletzt, daß er
Tags darauf starb. Er hinterläßt in Eng
kand eine Frau und zwei Kinder. An
dem Hügel jenseits des Stores der Empire
Mine begann sich am Montag die Erde
im Umkreis von 2—Z Acker zu senken, man
glaubt indeß nicht, daß irgend welche Ge
fahr dabei ist. —Der „WilkeSbarre Män
nerchor" wird am Mittwoch, 11. August,
ein Sommernachtsfest in Butzbach'» Har
monie Garten abhalten. Der Ort ist wie
geschaffen zu einem derartigen Feste und
die Herren vom „Männerchor" sind ge«
ten des Vereins, Hrn. N. Baur, iinseren
devotesten Kratzfuß für die übersandten
Eoniplimeiitary'S.
darauf aufmerksam, daß die demokratischen
Delegaten vahlen für Stadt- und Eounly-
Eonvcntio>» am kommenden Samstage statt
finden. Die demokr. Eity-Eonvention wird
am Montag den S. im hiesigen Eourthause,
unddieEo inty-Eonvention am Ill.Augusi
im Eourtl aus» zu WilkeSbarre stattfinden
Herr Tl'omaS Voyle, Vorsitzer der Eom
mittee, welche die County-Convention vor
Wilkesbarie nach Scranton verlegte, pub
lizirte am Montag ein Schreiben, in dem
gehalten n erden.
—Es Ind gegenwärtig eine Anzah
falscher Zü!> Ver. Staaten Schatzamtsno>
ten (Greenbacks) in Eirculalion. Man
sehe sich vi r.
Die Demokraten von Columbi«
für den S'aatssenat nominirt.
Am Montag Nachmittag wurde eii
alter Mann Namens Pat. De>
Raufbold verhaftet.
Auch In Scranton beabsichtigen eim
Anzahl irischer einen repu^
solche Gesellschaft fliehen. Wir hoffen, das
Gränze von Irland erreicht haben, wl
Ehrlichkeit und Fähigkeit bekannllich zi
Haufe sind.
»S" Nähmaschinen zu verkaufe»
oder zu ve> miethen bei Blake u. Eo., 325
Lackawanna Avenue. Scranton, Pa. Un
die letzte in diesem Jahrhundert sein.
Die Lieferung von E. Steigert
billiger Volksausgabe »on Fritz Reuters
Das erste Auftrelen der Tyrolei
zahlreiches ü»d intelligentes Publikum be
sucht jeden Abend den Park. Für Besitze,
vvn Familientickets tritt am nächsten Mon
tag die Phrase „Abonnement Suspendu"
in Kraft.
Wir empfehlen unseren Lesern, bei
Blechwaarrn bedürfen. Siedabendie best«
Auswahl, welche man in der Stadt finde!
und verkaufen zu den möglichst niedrigsten
Preisen. . 25mz!>
Gouv. Geary hat als Oberbefehls
haber der peniisylvanischcn Miliz unter
„Alle Ossiziere, Unteroffiziere und Ge»
berechtigt fein, bei allen Paraden die Ab
zeichen ihres höchsten thatsächlichen oder
„Brevet"-Rangs zu tragen, welchen sie
Brust getragen werten.
P. R. Grey ist zum Internal Re
venue Eollektor für de» 2». Distrikt von
Die Gießerei der D., L. u. W. R.R.
in Betrieb gesetzt werden. Sie'ist seit An
fang dieser Woche bereils unter Dach.
H-F" Wen» ihr einen guten Waschkcssel
braucht, so kaust den unzerstörbaren, unge
lötheten Kessel mit Kupferboden, der nie
rostet und nach meiner Ansicht der beste ist,
den man finden kann, außerdem auch bil
lig. Gebr. Leonard, gegenüber dem Eourt
hause, sind die Agenten. 25mz9
Bei Lebanou, Pa., wurde W. Ray
mond, der in der Wagenfabrik von Wei
mar u> Bros, daselbst beschäftigt war, in
einein Kornfeide todt gefunden. Ta man
eine Flasche Laudanuni bei ihm fand,
nimmt man an, daß er Selbstmord began-
ersucht, ihre Briefe in Zukunft mit An
gabe der Lock-Bor Nummer zu befördern.
Dieselbe ist
Pic Nie. Dcr„Scra»to» Ver
ein" wird am nächsten Montage den 9.
August fein drittes Stiftungsfest im Union
Part dabier feiern. Wer den von diesem
Vereine früber veranstalteten Festlichkeiten
beigewohnt bat, wird gerne gesteben, daß
sie an Memütblicbkcit und Reichhaltigkeit
des Programmes keinen anderen Vergnü
gungen nachstehen, wenn nicht dieselben
übertreffen. Auch für nächsten Montag ist
den Besuchern maiinigsache Unterhaltung
das Schauturnen der Mitglieder, diesem
schließt sich ein Preisturnen der Schüler
a», worauf die Preise vertheilt werden.
Dillers vorzügliche Strcichband liefert die
Tanzmusik. Die von den Hrn. Robinson
u. Diller engagirte „Tyroler Sänger-Ge
sellschast" wird am Abend eine ihrer un
übertrefflichen Vorstellungen geben. Man
wird zugeben müssen, daß der geringe Preis
von SO Cents per Ticket (für einen Herrn
und eine Dame) nicht im Verhältniß zu
dem zu erwartenden Amüsement steht.
Der Turnverein befindet sich im blü
hendsten Zustande, hat in letzterer Zeit
viele neue Mitglieder gewonnen und er
freut sich täglich wehr der Gunst des deut
schen Publikums. Es ist unter diesen Um
stände» auch nur lächerlich, wenn von ge
wissen Individuen, welche es sich früher
zur Ehre rechneten, dem Pereine angehö
ren zn dürfen, aber ihrer demagogischen
Gelüste wegen hinauskompliinentirt ivur
wird. Wir würden jenem „Hans Dampf
in allen Gassen" rathen, den Turnverein
in Rube zu lassen und in seinen Muße
stunden philosophische Betrachtungen über
die Vergänglichkeit alles Irdische» anzu
stellen.
Ertrunken »Zwischen 9 und 10 Uhr
am Dienstag Morgen bemerkten einige
Knaben, welche nahe dem Teiche am Fuße
der lefferson Avenue und Sprucestraße
spielten, einen Körper im Wasser, mit dem
Gesicht abwärts. Sie machten sogleich
Lärm, der Leichnam wurde herausgezogen
und die von Ald. Gallagher abgehaltene
Todlenschau ergab, daß es der Körper ei
nes bejahrten Deutschen, Namens Franz
Peter Haut, war. Der Verstorbene war
71 Jahre alt, seit drei lahren im Lande
und wohnte bei seinem Schwiegersöhne,
Herrn Charles Fischer. Er war am Mon
tag Abenv bis nach 9 Uhr im Store der
Hrn. Fischer und Kionzer, wo er mit Je
mand einen Wortwechsel hatte und erzürnt
den Laden verließ. Nachdem das Geschäft
geschlossen, machte sich Herr Fischer auf
den Weg, um den alten Mann zu suchen,
fand ihn aber nicht. Es scheint, daß Herr
Haut nach Dunmore gehen wollte, wo sein
Sohn Jakob wohnte, den Weg verfehlte
und in den Teich siel, Ivo er, trotzdem der
selbe nur einige Fuß tief ist, seinen Tod
fand. Das Begräbniß des Verunglückten
findet heute Nachmittag Statt.
In Reading, Pa., fiel vorgestern
Abend Barbara Gerth, eine alte Frau von
9!i Jahren, aus einem Fenster und war
auf der Stelle todt.
Herr D. Cone verkaufte am Sam
stag sein Haus und zwei Lotten an der
Misflin Avenue an Thomas Moore für
812,0(10. Ersterer beabsichtigt, sich in Vir
— Herr Theodor Camp beabsichtigt,
Anfangs kommender Woche einen Abste
cher nach Harrisburg, Mo., zu machen.
Die drei Bursche, deren Verhaftung
wegen Diebstahls einer Summe Geldes
von einer Frau McAndrews (Red Biddy)
wir meldete», haben die That eingestanden
und sind nach Wiikesbarre abgeführt wor
den, uni die Verfügung der Grand Jury
abzuwarten.
Die beste Auswahl von Messer-
Blech und Eisenwaaren, Nägel; ferner
Gas- und Wasser-Einrichtung, Dachbedeck
ung ie., bei den Gebr. Leonard, gegenüber
Aus den Wunsch einer Anzahl meiner
Freunde habe ich mich entschlossen, mich
um die Nominativ» für die Gesetzgebung
lis».
Da ich der einzige Candida! deutscher
Nationalität für die Gesetzgebung bin und
der Partei stets treu war.
Ergebe »st der Ihrige
Charles Robinson.
An die deutschen Bürger.
Indem am nächsten Montage die No-
Aemter stattfindet, ist es an der Zeit, für
das höchste Amt der Stadt, Mayor, sich
um einen Mann umzusehen, welcher der
hier herrschenden Corruption kiästig ent
gegentritt. Seine Vergangenheit muß uns
Landsleuten und besonders den deutschen
Delegaten zur City Convention zu em
psehleii. Es ist dies Herr I. W. Gre
gory, welcher sich als Burgeß der Stadt
bereits so glänzend als ein Freund der
arbeitenden Klasse bewahrt hat und ncuer
schen, unv aus diesem Grunde sorder»
wir die deutsche» Delegaie» auf, feine
Nomination zu befürworten und zu
Washington, 31. Juli. Das Marine
ergreise» möchte,um ihreßürger iu schützen.
(Ein Präsident Jackson würde dies»Frage,
ohne Berathungen eines Marine-Departe
ment», in fünf Minuten erledigt haben.)