Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, July 29, 1869, Image 4

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    slvkssttzmrg vsn der ersten SWfs."
Anselm senkte den Kopf, er unterlag in
dem Kampfe. Dennoch fühlte er, daß d/»S
Schweigen' ihn verderben könnte.
„Ich bin uur beschränkten Verstandes,"
sagte er,'„aber fch bin schon fünf oder sechs
Mal bei den Gerichtsverhandlungen in
Mende gewesen und nietvdl? habe ich ge
hört, daß man Raben, als Zeuge« Mrt
hat. Also wegen dieser Unglücksvögel hal
ten Sie einen armen Bauer im Gesäyg
niß, der nichts verlangt, als an seinen
Hkug,^rüL»uk«h«-tÄ't, ,
ZI Mit» ««twortete der Rich
ter, „so unbedeutend e« auch scheinen mag,
darf von pflichtgetreuen Beamten außer
Acht gelassen werden. Manchmal führt
uns ein Zufall Cosserousse, kennen Sie
dw?« n
Einen scharfen Ton annehmend, zeigte
Herr von Ribiere dem Bauer den Qua
drupel, die beiden Doublonen und die vier
Piaster.
Das war für Cosserousse ein Blitzschlag.
ES blieb ihm nur die einzige Rettung:
vollständiges Leugnen.
„Sie ket»»en dieft Goldstücke nicht?"
„Nein nein—nichts! Ich weiß von
nichts!"
„Und die«, kennen Sie dies?" fügte der
Richter hinzu, indem er einen Zettel au»
seiner Tasche zog und las:
„Ich bestätige, daß Herr Anselm Cosse»
rousse am 4. Oktober 182 k mir ein» Sum
me von 330 Francs gezahlt hat, welch? er
mit<ch»l»ig war.
Villefort, den 7. Novbr. 182 K.
Andreas Servaz."
Unfähig, eine Antwort hervorzubringen,
schien der Bauer In dem Blick des Beam
te» ziz lese», der mit jeder Frage einen
neueMbgruud «nterseinen Füßen öffnete.
Er sah sich bedroht und entlarvt.
Es war für ihn augenscheinlich, daß
Matteo etwa« gesagt hatte, aber was?
Schrecken, Zweifel, Angst zogen Vörden
Augen de« Unglücklichen vorbei, wie die
Visionen der Unterwelt oder de« Schaffst«.
Er fühlte feine Oualen sich verhundertfa
chen, aber-er fand kei« VertheidigungSmit
tel iiimittcn all' dieser Gefahren.
Die beiden Beamtin verlängerten diese
stumipe Ecene, welche mehr verrieth, al«
jedÄ'Gc^kZndnlß.
Endlich brach Herr von Ribiere da«
Schweigen.
„Da Sie die Gegenstände, welche ich
Ihnen zeigte, nicht knnen, so will ich Ih
rem Gedächtniß zu Hilfe kommen. Diese
spanischen Goldstücke bildeten einen Theil
einer beträchtliche« Summe, die auf dem
Markt von Vigan bei Marianno Bedare»
umgewechselt wurde. Dies geschah am 4.
September acht Uhr Morgens zwischen
Bedares und Ihrem Knecht Perondi, wel
cher für üoo Francs ein Pferd gekauft
hatte. Einige Tage später bezahlten Sie
Ihren Eigenthümer, Herrn Claudet, wel
cher manchmal zu seinen Btkännten sagte:
,Jch bezweifle, daß ich jemalsbezahltwerde.
Ci>ss«ro»is» Hat Kincn Sou und kein Korn
Getreide.' Zur selben Zeit haben Sie Re
paraturen an dem Hause vornehmen las
sen, welche» zur Ruin« zu werden drohte.
Die Woche darauf kamen Sie eine» Mor
gen» zum Notar Berard und zahlten ihm
330 Francs. Sie glaubten, dieser sei Ihr
Gläubiger; als Sie hörte«, e« fei An
dreas Servaz, zitterten Sie. Man hat Sie
gesehen."
„Wer, zum Teufel? Herr Berard hatte
mir den Rücken zugedreht!"
„Ja, vielleicht der Teufel," sagte ernst
versichert, daß die Vorsehung ihn manch
mal zum Werkzeug gebraucht. Verstehen
Sie jetzt Alle», Cosserousse? Anstatt Sie
zu fragen, habe ich geantwortet und ge
sprochen. Hier sind Beweise, auch ohne die
Raben. E« gibt nur eisen Weg für Sie,
wenn Sie Ihren Kopf retteu wollen —ein
reumütbige« Geständniß."
„Was soll ich gestehen?" stotterte Cosse
rousse mit einer unbeschreibbarxn Mischung
von Zern und Schreck.,
„Daß Sie am 23. November 182 b mit
Matteo Perondi Simon Vernou ermordet
haben!" sagte der Richter, dessen Worte
wie ein Blitzstrahl trafen.
„Ni«>n«l<, niemals! Man weiß wohl,
wer das Verbrechen begangen hat; der
Mensch ist bereits verurtheilt. Der Mör
der ist laksb Boucard!"
„Jakob Boucard wird zurückkommen,
um Sie anzuklagen. An Stelle Simons,
den Sie getödtet haben, wird Jakob vor
Ihnen erscheinen und jedes seiner Leiden
wird Ihnen für ein Verbreche« mehr an
gerechuit werten. Man kehrt nicht aus dem
Grabe zurück, aber au» dem Bagno."
„To muß ich im Gefängniß bleiben?"
fragte Cosserousse.
„Ja. Sie haben Zeit, nachzudenken,
bevor Tie vor deu Geschworenen erschei
nen. E» hängt von Ihnen ab, Ihre Lage
durch ein reuwüthige» Geständniß zu ver
bessern, oder durch weitere« Leugnen zu
verschlimmern."
Einen Augenblick später führten die
Gensd'armen Cosserousse ab.
20.
Drei Monate später.
Ueber die Gerichtshandlungeu gegen
CssserouKe und Perondi können wir kurz
hinweggehe«.
Diesmal war da» Verlangen nach Ge
nugthuung und Gerechtigkeit an die Stelle
der bloßen Negier de» Publikum« getreten.
Die beides Aigeklagten, wie e» nicht
andM A »rNkdte« war. beharrt«« bei
ihre» LeugnungSsystem. Matteo war nur
noch ei? Schatten oder vielmehr ein Eke
let, man konute sagen, ein Todteukopf,!
mit zwei Augen, wie glühende Kohlen,
vergehen.
Cosserousse und Mattes waren zwei Ad
vocaten beigegeben, die Herrn Sorel und
Bvucheron.
Die Aussagen de« Notar» Berard und
de« Eigenthümer« Claudet waren am mei
sten für die Geschworenen maßgebend, um
so mehr, al» Cosserousse über dir Mittel
zu Bezahlung seiner Schulden keinen Aus
weis geben konnte.
„Perondi, stehen Sie auf!" sagte der
Präsident. „Wie konnten Sie in dem Au
genblicke Ihrer Verhaftung eine Summe
besitzen, dreifach so groß al» die, welche Sie
von Ihrem Herrn erhielten?" .
Perondt schwieg.
Der Präsident- „Gerichlsdiener, rufen
Sie den Zeugen Marianno Bedares."
„Betrachten Sie," sagte der Präsident
zum Zeugen, „jenen Mann dort auf der
Anklagebank, den jüngeren, erkennen Sie
ihn?"
„Ja, obgleich er sich sehr verändert hat."
„Wo haben Sie ihn gesehen?"
„In vigan auf dem letzten Markt; ich
habe ihm ein Pferd verkauft."
„Ist das Alle«?"
„Nein Herr."
„Sagen Sie uns Alles, was Sie wisse«
denken Sie an Ihren Eid."
Diese Aussage war die belastenste. So
rel, der Advokat Perondi'S, verstand die
Wichtigkeit. Alles war verloren, wenn er
sich nicht gegen diese Aussage erhob.
Er stand auf, verbeugte sich gegen den
Präsidenten und sagte:
„Man wird mir die Bemerkung erlau
ben, daß, wenn im vergangenen Jahre bei
derselben Affaire da« Wort .Roman' sehr
oft ausgesprochen wurde, wir diese« Mal
uns vollständig in das Gebiet der Mär
chen verirren. Ein Mensch soll verurtheilt
werden, weil er seine Schulden bezahlt
hat! Und die Worte eines spanischen Pfer
dehändlers werden als Worte des Evan
geliums betrachtet! Das Ganze kommt mir
etwas phantastisch vor. Ich will Beweise,
anstatt Hypothesen; auch eine Legende
figurirt in unserm Drama. Mich wundrrt,
daß man noch nicht von den Raben ge
sprochen hat und daß diese noch nicht an
die Fensterscheiben geklopft haben. Diese
Zeugenschast würde zwar in der Lust
schweben, aber was wir eben gehört haben,
scheint mir nicht viel besser."
Der Versuch des Advokaten, die ganze
Sache in'S Lächerliche zu ziehen, hatte nur
sehr geringen Erfolg.
Marianno Bedares hatte nichts mehr
hinzuzufügen. Susanne begann ihre Aus
sagen.
«Schluß folgt.)
Gefabren einer Menagerie.
Drei Wochen sind e« ungefähr, seit die
nächst dem JahrmarktSplahe gelegene Me
nagerie in Orleans wie durch einen Zau
ber verschwand. Noch Abends zuvor hatte
man sie gesehen. Am nächsten Morgen
war sie fort. Das glich einer Flucht. Aber
wa«könntedie Ursache sein? Endlich wurde
ein erschreckende« Drama, das in der Me
nagerie sich abgespielt hatte, entdeckt. Die
Gattin des Menageriebesitzers hatte ein
Kind an der Brust, ein Mädchen von 5
Monate«, das frisch und gesund war; ge
gen 4 Uhr Nachmittags gab die Mutter
dem Säuglinge zu trinken und ging dabei
nächst den Käfigen der Thiere auf und ab.
Vor dem Käfige des Löwen wurde sie von
einem ihrer Diener um eine geschäftliche
Auskunft gebeten. Durch irgend einen
Zufall waren diesmal die für die Fütte
rung der Thiere bestimmten Fleischeinkäuse
nicht in genügendem Maße gemacht wo»
den. Für den Löwen war nichts übrig
geblieben, und dieser schritt in erschreckender
Weise hin und her, brüllte und legte seine
Tatzen auf das Gitter. Um dem Diener
zu antworten, wendete die Frau sich um.
Ihr Kleid hob sich in Folge dessen ein
wenig in die Höhe, so daß der Löwe das
selbe mit feinen Klauen packt«. Al« die
Mutter sich festgehalten fühlte, machte sie
eine heftige Bewegung, um sich loszureißen;
sie bückte sich ein wenig und stand nun dem
Löwen gerade gegenüber. Dieser ließ in
der That da« Kleid fahren, ergriff aber
mit der Schnelligkeit de« Blitze« da« Kind
und zog e« durch da« Gitter hindurch, be
vor die vor Schreck erstarrte Mutter Zeit
gehabt, dem Löwen seine Beute streitig zu
machen. Die arm« grau brach in herzzer
reißende Klagen au«, und als sie versuchen
wollte, da« Kind zu retten, hatte diesem
der Löwe bereit« die Hälfte de« Kopfe«
abgebissen. Man sah nichts mehr als
Blut, Fetzen von Fleisch und Kleidungs
stücken, und der Löwe verschlang dann je
den einzelnen Knochen des Kindes. Die
Mutter verfiel sofort!» eine nervöse Krank
heit, der Vater aber ergriff «in Gewehr,
.richtete e« aus den Löwen und mit einer
wohlgezielten Kugel streckte er da« Thier
nieder. Bald entdeckte man, daß die Mut
ter von Wahnsinn ergriffen sei; man sah
sich gezwungen, ihr ältere« Kind zu ent
seruen, weil sie e« zu beißen versuchte.
Am Abende de« Unglück«tage« war die
EintrittSkasse mehr umdrängt al« je; der
unglückliche Besitzer hatte die Einnahme
sehr nöthig! In der Nacht ließ er packen
und eilte mit den Seinen davon.
Drei schlimme Dinge gibt'« auf der
Welt. Schlimm ist'S, wenn dem Buch»
Händler eiue Auflage liegen, wenn der Mut
ter die Tochter fitzen, und wenn de« Leser
der Verstand stehen bleibt.
Man fragte einen Kranken, ob er
ein Testament machen wolle? „Nein,"
sagt« er; „unser H«rrgott hat zwei gemacht,
und keines wird gehalten."
Luxemburg geschleift.
Ueber den jetzigen Zustand der Festungs
werke wird vom 30. Juni berichtet: „Die
Stadt hat jetzt nur et» Bataillon Sslda
ten, I—4VO Mann stark, vom luxembu»
ger Contingent, da« die Heiligegeist-Ca
serne bewohnt. Die anderen Cafernen,
wie die Arsenal, und Juden-Caserne, ste
hen ganz leer und unbenutzt, die Reiter-
und die Vauban-Eaftene sind verwietbet
worden. Andere Militärgebäude sind bür
gerlich geworden; so ist aus dem Pulver
magazin, das an der Thereslen-Caserne
stand, ein Prachtgebäude geworden, das
bet seiner günstigen Lage in der Nähe de«
RegierungS-HauptgebäudeS zu glänzenden
EafeS und Läden Gelegenheit bietet. Ver
schiedene FortS zeigen noch keine Spur der
Demolirung. So sind die Forts Charles,
Olysi, Ober- und Nieter-Grunewald, We
del! (oder Parkhöhe) und du Moulin heute
noch wohl erhalten. Bei den abgetragenen
Festungswerken ist besonders Rücksicht auf
Slraßendurchbrüche genommen worden.
Westlich von der Heiligengeist-Taserne
sucht man die alten Werke vergeblich ; hier
sind bereits neue Häuser entstanden, und
Niemand kann sich orientiren, der einst
die Festung kannte. Die Ost- und Nord
seite gewähren noch das Bilv von ehedem.
Die Bastion Jost und die Exercirplätze der
Artillerie find nur noch ein Schutthaufen,
durch den eint neueStraße nach der Straße
von Hollerich führt. Ebenso ist das Reduit
Peter mit seinen Gräben verschwunden.
Das Fort Rheinheim ist stehen geblieben,
da es eine Anstalt für Pensionäre geben
soll. Durch das Reduit Lambert soll die
Geniestraße verlängert werden. Das Re
duit Louvigny ist ein Schenklokal gewor
den und seine Anlagen dienen als Eon
zertplatz. Die ehemaligen Schießscharten
sind jetzt Fenster. Verschwunden ist ganz
das Reduit Vauban. Das alte Wacht
haus, das zwischen Reduit Louvigny und
Marie stand und von den Offizieren be
wohnt wurde, ist ebenfalls ein Kaffeehaus
geworden und die ehemaligen Anlagen
sind prachtvolle Gärten. Die Thore mlt
ihren Tambours und die Zugbrücken find
überall verschwunden, doch die FestungS
gräben zeigen noch ihre alte Tiefe. Der
Commandantengarten, sonst dem Civil
verschlossen, ist heute Jedem zugänglich."
Ueber den Durst.
Pater Oertel schreibt in der letzten Num
mer seiner „Katholischen Kirchen-Zeitung"
über den Durst Folgendes: „Der unange
nehme Durst wird nun allerdings am Be
sten mit klarem, reinem Wasser gelöscht—
nur muß das Wasser nicht zu kalt, noch
der Durstige zu viel erhitzt sein; doch kann
man auch mit Bier oder Wein seinen
Durst loschen, vorausgesetzt, daß man die
nöthige Vorsicht dabei beobachtet; denn
wenn man zu viel davon nimmt, so wird
die Leber dadurch ungesund erhitzt, zumal
Im warmen Wetter, und der Durst über
aus vermehrt. ... Ueberhaupt hat der
Bier- und Weindurst schon viel Schaden
angerichtet, indem man denselben nicht aus
vernünftige Weise stillte und der Mäßig
keit den Boden ausstieß.
Christus hat uns allerdings kein Kalt
wasser Gebot gegeben, wie unsere närri
schen Temperenz-Apostel dem Volk
oktroyiren wollen; er hat vielmehr seinen
Jüngern, als er sie aussandte, gesagt-
Esset und trinket, was die Leute euch vor>
fetzen (sei e« Wasser, sei es Wein ».);
aber er hat damit doch auch nicht gesagt:
Trinket alle Flaschen aus bis auf die Neige.
Dies ist eben das Elend. Die Tempeienz-
Musiker (Mucker wollte ich sagen) kommen
mit ihren pharisäischen Geschichten und
verbieten, was der Heiland nicht verboten
hat, gleich als dürfte ein Christ seinen
Durst—wie Gans oder Kuh —nur mit
Wasser stillen; und auf der andern Seite
kommen die unmäßigen Leute und wollen
ihren Durst damit vertretben, daß sie zu
viel von Bier oder Wein hinter die Hals
binde gießen. Als Paulus seinem Jünger
Timotheus den klassischen Rath gab, sei
nes schwachen Magens wegen nicht immer
so viel kalte« Wasser zu trinken, da sagte
er nicht: Trink aber wenigstens eine Gal
lone Wein per Tag, sondern nur: Trink
etwas Wein.
Ein vernünftiger Christ soll immer wis
sen, wann er genug hat, und soll niemals
über die Schnur hauen, oder viel über den
Durst trinken. Es kommt da immer »ine
Dummheit, und nicht selten eine Sauferei
zum Vorscheine. Außer dem leiblichen
Durst gibt es aber auch noch einen geisti
gen. Denn wenn aucheinTurner-,Arion-,
Teutonia- oder Gambrinusbruder keinen
GeifteSdurst äußert, sondern nur im Biere
seinen l!urst stillen will nach der bekannten
Melodie:
Bier her,, Bier her,
Oder ich fall' um und um:
Bier her, Bier her,
Oder ich fall' um,
so folgt daraus noch gar nicht, daß andere
Leute außer dem physischen (in der Leber
uno Kehle wohnenden) Durst nicht auch
einen geistigen Durst haben. So gibt es
z. B. eine» Wissens- oder WahrheitSdurst
Wem, man diesen Artikel liest, bekommt
man unwillkürlich Appetit aus ein gutes
Glas Wein, so au« der Seele geschrieben
ist er.
An einem Hause an Racestraße in
Cincinnaii steht zu lesen:
„Möbeln zu verkaufen zu Holzel (Who
lesale) Krei« i"
Ein Kölner Dichter besingt den heurigen
Sommer in Deutschland wie folgt:
Welch ein Sommer! Wer im Rheine
Jetzt zu baden sich vermißt,
Nehm' als Schwimmhos' ja doch keine,
Die nicht «arm gefüttert ist.
Deutsch-amerikanischi.
Bekanntlich giebt es hier zu Land
Viel', die sich Deutsche nenn«n.
Die aber, ei welch' große Schand'!
Kein Wort Deutsch lesen können.
Auch ist die Spracht gar zu schlecht
Die solche Deutsche führe«;
Buhtscheck nennt man den Stiefelknecht
Und Spellen 'S Buchstabtren. '
Der Gaul hat gar zu arg gekickt,
Die Hinket laut gekrischen,
Ich hab' zum Window „ausgeblickt,
Mei ich am Fischeit.
Well, rufet now den Dadie rein,
Ich hab' das Bräcksest redie.
Laß doch das viele Syh'ppen sein
Die HorseS ziehen stedie.
Bischur, da« Flauer ist sorstreht,
OskohrS, ich Hab'S gesehne:
Was thun die Buwe bei den Mäd?
Thu' mir sell nau explene.
Ist es nichteine Schand' und Schmach,
Daß man sich nicht geniret
So schauderhaft traktirct?
Drum' deutsche Lehr«r, fern und nah,
Woll't meine Bitt' erhöre«,
Den Deutschen in Amerika
Die reine Sprache lehren.
Sprecht ja und «ein für yes und no,
Statt kicken saget schlagen;
Und statt dem englischen Window
Könnt ihr doch Fenster sagen.
Und Hinkelist ja gar kein Wort,
Sprecht Hühner oder Hennen;
Auch Bräcksest dürfet ihr hinfort
Das Frühstück nicht mehr nennen.
In der gegenwärtigen Uniformirung
des englischen Heeres werden dem Verneh-
Veränderungen vorgenommen werden. So
soll zunächst der jetzige rothe Waffenrock
durch eine bequeme Blouse oder Joppe er
setzt werden, die zu jedem Dienste wie zur
Parade getragen werden soll. Eine im
Innern durchgehende Schnur soll diesen
Rock zusammenziehen und dem Leibe des
Trägers anschließen. Bezüglich der Hem
den wird »in neues Gewebe au« Wolle und
Baumwolle versucht, da« zugleich haltbar,
weich und warm ist, ohne beim Wasch»«
zusammenzuschrumpfen. Der Mantel, der
heute vier Pfund wiegt, soll bedeutend
leichter werden und wahrscheinlich einen
wasserdichten, über Brust und Schultern
gehenden Kragen erhalten.
Wasser-VtlocipedeS machen bereits
denen zu Lande eine gefährliche Concur
renz, schreibt die Zeitung von Genua.
Man sah zwei solche mit aufgehißter Flag
ge am 20. Juni Morgen» im Hafen; von
ferne glichen sie zwei auf ruhigem Wasser
schwimmenden Enten. Der obere Theil
des Apparates ist beiläufig dem der ande
ren Velocipede« ähnlich. Die Füße arbei
ten und die so mit Schaufeln in Bewe
gung gesetzten Räder thun dieselbe Dienste
wie die Schaufelräder an Dampf-Schiffen.
Sie haben je nach dem empfangenen Im
pulse einen mehr oder weniger schnellen
Gang. Die Wasser-Velocipedes haben ei
ne» Vorzug vor den andern; mit zwei
Ouerbalken, welche die Haltung auf dem
Wasser vermitteln, braucht sich der ritt
lings Sitzende nicht um das Gleichgewicht
zu kümmern. St« haben auch eine Unzu
kömmlichkeit, der nicht so leicht zu begegnen
ist. Das durch da« Rad in Bewegung ge
sttztc Wasser muß nämlich unvermeidlich
die untere Körperpartie de» Velocipedißeu
umspülen.
—Mehrere Kirchen-Verfassungen haben
sich neulich streng gegen geheime Gesell
schaften ausgesprochen. Die General-
Conferenz der Vereinigten Brüder, welche
vor einigen Wochen in Lebanon in Sitz
ung war, hat einen Beschluß angenom
men, welcher verfügt, daß alle solche Mit
glieder ihrer Kirche, welche geheimen Ge
ellschasten angehören, anfgefordert wer
den, sich innerhalb sechs Monate« von
solchen Gesellschaften zurückzuziehen; im
Falle, daß sie solches nicht thun, sollen sie
aus der Kirche geworfen werden.
Mayor Bowen von Washington hat
in einer Botschaft an die City Councils
vorgeschlagen, daß weiße und farbige Kin
der dieselbe« Schulen besuchen sollen und
einen Farbigen, Professor Vashon, als
Trustee der Schulen für weiße Kinder
nominirt.
In Mississippi bereitet sich ein ähn
licher Wahlkampf vor, wie der, der neulich
in Virginien stattfand. Ultraradikale und
Conscrvative stehen sich gegenüber. Da«
Volk hat inzwischen durch eine frühere
Abstimmung über die neue Constitution
gezeigt, daß e« von Ersteren nichts wissen
will. Die Radikalen greifen zu allerlei
Vebanptiingen, um diese Niederlage zu
b»mä»t«ln, und lass»» »S selbstverständlich
nicht an Manövern fehlen, um ihr» Geg
ner zu verdächtigen und sich den Einfluß
der Administration zu sicher». Sie erklä
rt» sich auch entschitttn gegen
behaupten, daß er kein Bürger des Staa
tes sei und folglich zu tinein Nmtt in
drinstlben nicht erwählt werde» könne.
Sie zählen aber besonders auf dt« NtKtr
«otum. Die Zukunft wird lehren, ob es
ihnen nicht ergeht, wie es ihren Gesin
nungsgenossen in Virginien ergangen ist.
Völkers Henwage
Ich cmn-hle mrine^tU^Heu
großer Schwindel mit dem Heu getrieben wird,
welches nicht hier gewogen worden ist, und «an
cher Mann an einer eimigen Ladung um t--5
Dollars betrogen wirb, so warne ich jeden Bur
ger, kein Heu zu kaufe», außer es ist hin gewogen
worden. Nähere Auskunft bei
lÄrkk Shriftian Völker,
Penn Ave., nahe Günster's Möbelstore.
Minnich s Salon,
Eisenbahn von Scranton führt bis »um Hanse.
Auch macht derselbe darauf aufmerksam, daß er
mit guter Stallung für Pserde versehen ist.
2ZjlB Vout« Mtnnich.
Seranton
Cols«ie von Missouri.
Vorwort. Im SpStjahre tBG gründeten
eine Anzahl Bürger von Geranton, M., einen
Berel», welcher e« sich zur Aufgabe machte, feinen
Mitgliedern im Westen oder dem Südwesten der
Union billiges und gutes erwerbe^
erfahrener Landwirch/ unternahmen darauf
ihre Reise. Ihr Reiseziel war zunächst Missouri,
Land in anderen Staaten zu prüfen. Der nach
ihrer Zurückkunst erstattete Bericht empfahl den
Ankauf von Landstrecken in den EountieS De
Kalb, LivingSton und Clinton, Missouri, was
dann auch, da Bodenverhältnisse, Clima u. f. w.
als befnedlgendbefunden
HannitxU Joseph «isenbabn, 18l Meilen
von 2ä Meilen Joseph,^2B2
aen. Cameron, der LereinigungSpunkt der Ran
saS Eitv Eisenbahn, ist 9 Meilen davon entfernt.
Es ist hierbei beachten, daß die Han
nannt worden. '
ist den Dcut-
Gegend hochgelegene Prairie ist, so weiß man von
Bodenbeschaffenheit ».—ln einer Tiefe
von M rnche^^me
FarmS zu guten Preisen aufgekauft.
Besondere Bestimmungen Überzah
lungen n. s. w.
Jedem Agenten wirb es drmgend anempfohlen,
Lotten verkaufen.
Agenten Zugeschickt wird, des Geldes
Die Eekiotten um den Cit, Park, die Tity
Der Preis für die Ecklotten an allen
anderen Straßen und Orten ist auf PtW, und
für Mlttellotten auf PS(I festgesetzt.
In Blocks No. t—29 sind die Lotten s<> Fuß
Front bei ISO Fuß Tiefe. Um ein abgerundetes
»lanzes z« konnten übrigen Lotten
D» Lotten in den Blocks No. sl>, ül, 52, kl,
KZ, 63, 6t, 65, K 6. 75/ 76 und 77, sowie die
Spitze zwischen dem Broadway und der Hannibal
und St. Joseph Rail Road sind vorläufig nicht
im Markte.
eiiig^hende^
dem auch seinen Antheil dermis jetzt von den
Aktien-Inhabern ausgelegten Kosten trägt. Er
erhält dann- ersten«, kann
!otten erzielten Prosite, nebst dem ihm zukommen
den Antheil von Lotten; dritten«, seinen vol
len Profit-Antheil im Lerkaltniß zu allen, für
Fabriken und industrielle Unternehmungen ein
geschossenen «mnmen.
Die bis jetzt als nothwendig beschlossenen Bau
ten sind - ein Hotel, zu P 25 per Aktie (sik»re)j
eine
das Land fast Alles angebaut und von Bauern
bewirthschaftet wird); eine Backsteinbrennerei, zu
ren bezahl? ist.
luna »an einem Aivftel'de«
wnden? ??ur die von dem und
- F. E. Fahrig, Sekretär,
oder! Bor 609, Scranton,
219, Pa.
Schlumbach. 5- '
Winton und Tunstall,
Nachfolger von Warner und Winton
an dem alte« Stande»
GckeLackawannaKWyoming Avenue.
Dry Goods für Baar
(CarpetS), Oeltuch, und Ftdtrn von lebenden an sen von der Lstkiiste
Bussalo Fabrikat schwarzer Alpacas,
Strumpfwaaren, Handschuhe, Bänder, Gtttkereten, Sammt
waaren, u. f. w., u. s. w.
Burloek'S Diamond Hemden
ES wird im Geschäft geläufig deutsch gesprochen.
Seranton, 21. Mai lBk8 —ba
Herren
Garderobe-Handlung,
von
Gebrüder Sutto
im Hause der Washington Halle,
Ecke der Lackawanna und Penn Avenue,
Seranton, Pa.
Wir erla» den uns hiermit, dem geehrten deutschen Publikum von Srranton und Umgegend höflichst
Unser Vorrath von fertig gemachten Kleidern
unbedingt der beste und größte in der Stadt ist,
und gebietet stets die reichhaltigste Auswahl, angefertigt von Stoffen bester Qualität.
Eine große Auswahl von
Tücher, Kasimir und Westenstossen
kann stets vorräthig gefunden werden, die auf Bestellungen in Anzüge nach der neuesten Mode ange
sertiat werden. Bei etwa vorkommendem Bedarf bitten wir höflichst um gefälligen Zuspruch, unter
Versicherung billigster Preise und promptester Behandlung.
Gebrüder Sntto.
Scranton, 7. Februar tBkk. —tj
Gregory und Snover.
Fabrikauteu und Großhändler in
Rauch- und Kau-Taback,
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Jmportirte und einheimische Cigarre«,
Weiten. 6?c.. 6?c.,
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Seranton. Pa.
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großartigem Maaßstabe betreibt,
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es In ihrem eigenen Interesse finden, bei uns vorzusprechen, ehe sie sonstwo einkaufen.
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vergrößert und verschönert worden.
Mit dem Hotel ist eine Restauration verbun
den, wo «arme und kalte Speisen aller Art zu
jeder Tageszeit fervirt werden. Frische Holländi
sche Häringe und besten Limburgrr Käse kann ich
sende Publikum überhaupt, sind zu zahlreichem
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2ks7 Loui« Koch, Prop.
»«Kalks
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Okarles l'rvpp,
21l Lackawanna Avenue, nahe dem Depot.
verschiedener Art im Großen und
Chas. H. Schabt,
Nestauration,
Ecke Wyoming Ave. und Sommereial Alle,,
hält stet» die besten Weine, Bier, Ale und andere
Betränke, soone Cigarren. sich b s
Art zubereitet: (Gesellschaften und gamilim ;
i L. Stewart Potter, Nachfolger von
G. P. Walter
''für die
I.Vev»l?sv ln«ur»ore
Munc», Pa.,
vi« beste'Geftllschaft in «merili,
BaareS Kapital - - -
Angelegtes Kapital - » !,V!ÄBR»
llilsuranee tompan/.
! BaareS Kapital - - - »I,(»00,t>«
Versicherung durch Staattgeseh
ln«lin»nre comp«»)»
Philade.lphi a.—lncorporirt in >S>U.
BaareS Kapital - - - »SSt»,ooo,l.
Auch
GeschäftS-Lekal:
In Zeidter'S neue« Backft«in^a»se,
Zimmer Ro. l, eine Treppe h^ch.