Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, March 04, 1869, Image 2

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    Wochenblatt.
Friedrich Wagner, Herausgeber.
Scranton. de» M>irz
Das nrue Amrndemeut zur Kon
stitution.
Wie Zwistigkeiten zwischen dem Senat
mer mit dem Siege des letzteren endeten,
so ist es auch diesmal wieder in Bezug
aus da« neue Amendement zur Constitu-
Qualifikation Wahlrecht aufge
stellt werden solle», falle» lassen, uud das
Constitutions-Amendement pafstrte, wie es
voui Hause ursprünglich angenoinmen
war. nämlich daß nur Raffe, Hautfarbe
oder d»r Umstand, daß Jemand früher
Jemand des Stimmrechts zu berauben.
Dieses Amendement erlangt erst Ge
setzeskraft, wenn es die Legislaturen von
mindesten» I der Staaten ratifiziren Da
die Zahl der Staaten 37 ist, so ist die zur
Ratifikation erforderliche Zahl 28. Es ist
sicher, daß Ohio. New-lerfey, Californieu
Oregon, Nevada, Delaware, Maryland,
Kentucky, Virginien, Georgia, Texas,
Mississippi und Louisiana im Ganze»
I!! Staaten das Amendement nicht
ratifiziren werden, und dasselbe wird daher
ein todter Buchstabe bleiben.
verrinigtr» Austrrten der Deutsche»
grgrn Richtswissrrthum.
Bekanntlich liegt» jetzt dem Coiigresse
Anträge vor, welche dahin zielen, Einge
wanderten die Erlangung des Bürgerrechts
zu erschweren. Ja, es wird sogar beab
sichtigt. schon ausgestellte Bürgerscheiue
für ungültig zu erklären, wenn die Besitzer
derselben nicht innerhalb einer gewissen
Frist nachweisen, daß sie aus gesetzmäßige
Weise zu denselben gekommen sind. Die
der republikanischen Partei angehörenden
Deutschen in der Stadt New-lork zeigen
darüber große Entrüstung. Allerdings
sollten ibnen die Know Nothing Neigungen
der großen Masse der radikalen Partei
nicht« Unerwartetes sein. Indeß thu» sie
jetzt, wenn auch äußerst spät, ihr Möglich
stes. um die Rechte der Eingewanderten zu
wahren. Tie habe» der Demokratischen
General Eommittee der Deutschen von
Ne«-Z>orl vereinigtes Handeln in dieser
Angelegenheit vorgeschlagen, und letztere
Ist auch bereitwillig daraus eingegangen.
Vorletzten Sonntag Nachmittag fand eine
gemeinsame Versammlung von Deutschen
Demokraten und Republikanern in New-
York statt, in welcher eine Denkschrift an
den Kongreß berathen und angenommen
wurde. Außerdem faßte die Versammlung
folgende Beschlüsse:
„Da in diesem Augenblicke die Frage
über die Naturalisation im Songreß der
Ver. Staaten in Verhandlung ist und
verschiedene darauf bezügliche Gesetzvor
schlägt gemacht wurden, so hallen wir t»
sür unsrre Pflicht, im Namen dtr Adoptiv
bürgtr zu erklären:
1) Die Europäische Einwanderung
war und ist sür dieses Land ei» unbe
rechenbarer Gewinn, und betrachten wir
deshalb alle Gesetze und Maßregeln,
welche jene beschützen und erleichtern, als
-übereinstimmend mit dem Fortschritt und
den Interessen der Ver. Staaten.
2) Aenderungtn in den bestehenden
Naturallsations.Gesetzen solle» der Be
deutung und dem Werthe der Adoptiv
bürger und dem liberalen Geiste der Zeit
Rechnung tragen; es sollte deshalb die
für die Erlangung des Bürgerrechts fest
gesetzte Probezeit verkürzt und die be.
richtig«» und gesetzliche Naturalisalio:, i»
keiner Weise erschwert werden, zu welchem
Ende wir e« sür nothwendig erachte»,
deren Vornahme nicht ausschließlich aus
dle Ver. Staaten Gerichte der respektive»
Staaten zu beschränken.
3) Elne von dem Eonzeeß sür den
Zweck der Verhinderung unberechtigier
und ungesetzlicher' Natu,«lisation vorzu
nehmende Veränderung der bestehenden
Gesetze hat uusere vollständige Billigung,
und wir erachte» es sür unsert Pflicht,
den darauf bezüglichen Bestimmungen
nicht nur nachzukommen, sondern au»
deren «»sführung nach Kräften zu unter.
Die Jirchtr »rrhcirathrtrr Frauen.
Gelegenheit habe», über eine Fra..e zu
»erhandeln, welche für d>e Entwicklung
soziale» Lehen« v«u grohel
Kit ist. E« handelt sich »M Aushebung
der, au» dem römische» Rtchlsivstei» bis
in unsere Zeit hinein „fortgeerbt»»" ge
setzlichen Vormundschaft des Ehemannes
über die Person und das vermögen der
Kh,srau. Die einleitende Begründung der
»u distzm Ende vom Repräsentanlen Wi>
sey eingereichten Bill lautet:
„Da der Grundsatz des gemeinen Rechts,
axf It'tlcheui Eherecht basirt, nämlich
die AushebKUg t,r Persinijchk,»» per Jrg,,,
verheirathet» Fraue» aller pexsvnliche»
Rechte beraubt, denselben ihre natürliche»
Rechte, einschließlich ihrer Recht, aus In
dividualität, aus ihre Kinder und ihre
Heiinstält» nimm«, ihnen kein gesetzliche»
Schutzmittel läßt und sir deshalb der
Gnade der mit Rechtsgewali bekleidete»
Männer auheimgieblj
Da so ungleich» Ülechtsbefugnisse f,ibst
»Ufte«; r>
T« es für die Verbesserung uufirer hl
kace «ad für das Wohlergehen drr bür-i>sc
Gesellschaft »otbwendig ist, daß Ii
,olle bürgerliche Rechte den verheiratbeten F
Zrauen gegeben werdoii, daniit sie ihien s>
latürliche» Pflichte» als Vebrrrinnen und a
pvrmünderiuneu de» d
vährend der Periode der Kindheit tersel- b
Da die Ehescheidung kein Mittel ist. »in d
?en Uebeln, über welche geklagi wird, ab-
während sie im Gcgcntkcil diese h
Giebel durch Zerstörung der Faittilieiihei- e
nat, welche dir Grundlage aller Reinheit 112
n der Gesellschaft, verschlimmert und die t
Kindheit ihrer naturgemäßen Erziehung >
»nd Bevormundung und prallisch aller 5
moralischen Bildung und Erhebung be- ,
raubt; und j
Da die Ausschließung der Frau von ,
bürgerlichen Rechte» eine finstere» Zeit-
len und ant dem erleuchtete» Meiste des
jetzigen Zeitalters ist, und da unseie Zeit
die Nothwendigkeit erkennt, sie mit vollen
bürgerlichen Rechten auszustatten;
Deshalb sei es versügt u. s. w.
Die »un folgenden gesetzliche« Kestim
mungcn geben der Frau alle bürgerlichen
Rechte, welche sie vor Eingehung ler Ehe
hatte, sie erhält das Recht, im eigne» Na
men zum Schutze ihrer „mütterlichen'-
Rechte vor Gericht zu treten, und werden
diese „mütterlichen" Rechte den „väter
lichen" vor dein Gesetze gleich gestellt.
Somit erhält die Mutter ein gleiche»
Recht mit dein Pater auf die Ausbewah
rung, die Herrschaft über »nd auf den
Erwerb der Kinder. Zugleich wird es
aber auch der Multer ebenso wie dem Va
ter zun Pflicht gemacht, soweit ihre Mittel
reichen, für den Unterhalt und die Erzie
hung der Kinder zu sorgen.
Ferner wird die Frau mit dem Manne
Miteigentümerin Alles dessen, was in der
Ehe erworben wird, und hat sowohl die
Frau, wie der Mann das Recht, über die
Hälfte dieses erworbenen Gutes testament
lich zu verfügen. In Ermangelung einer
solchen Verfügung erhält der überlebende
Ehegatte die lebenslängliche Nutznießung
dieser Hälfte des erworbenen G»teS u»d
uien aus der Ehe. Sind keine Kinder ans
der Ehe da, dann ist der überlebende Ehe
gatte der nächste Erbe.
Das in die Ehe mitgebrachte Vermögen,
schenke oder Vermächtniß dem eine» oder
dem andern der Ehegatten Zugefallene,
bleibt ausschließlich Eigenthum, und un
ter der Controlle des Mannes olerder
Frau, von dem oder von der es stammt,
doch werden die Zinsen oder die Profite
des Vermögens Gemeingut Beider.
Nach dem Tode des Mannes gewinnt
di« Frau e»ie ebenso absolute Controlle
über die Familie und das Vermöge» der
Familie, wie der Man» sie habe» würde.
Der Verfasser dieser Bill setzt in der
eben inltgetheilten Einieitung voraus, daß
der Inhalt derselben einen Fortschritt in
der Rechtsbildnng bezeichnete. Er stellt
seine Vorschläge als solche aus, welche dem
„erleuchtelen Geiste" der jetzigen Zeitpe
riode entsprechen, und nimmt an, daß sie
re» der deutschen und der englischen Nation
zu de» Barbaren einer finsteren Zeit rech
net. Er irrt sich, wenn er anniinmt, daß die
geb», als diejenigen waren, welche unsere
germanischen Vorsahien ihren granen
schon vor mehr als tausend Jahre» gaben.
Die Fraue» und deien Rechte waren von
che», welche sich im Ekerechte der, vor ur
alter Zeit bis i» die neueste Zeit hinein ver
erbten Landrechte der Ostsriejr», Dithinar
fchen und Angeln in Schleswig Holstein,
der alten Heimath der Angelsachsen, finden
Es sind altdeutsche Nechtsgruudsätze, wel
che die Bill des Herrn Wiley aufstellt, und
fie haben keineswegs einen Anspruch dar
auf, als iüüdern ,» gellen.
Da« spricht indessen »ich» gegen die
Nichtigkeit dieser Grundsatz, noch gegfn
die Behauptung, baß die Bill in Wirklich
keit einen Fortschritt anbahne. Im Megen
theile, es ist das ei» ferneres Argument zu
und in des da« Recht »nt seiner
l rohen patriaschifchen Familieiiqnfchgijung
! da» »««germanische Frauenrecht noch »ichs
! verdrängt hatte, wßre, so seltsam das auch
klingen mag, ein großer und zeitgemäßiger
Fortschritt. (Westl. Post.)
In New Orleans werde» Erdbeere»
Kurzer Kedankrnspan.
Ter übertriebene LuruS, der immer im
Bunde mit der Eorruption und der Locke-
rung de, Sltteu auflritt, ist ein« Krank
heil, die qon Zelt zu Zeit in der Weltge
schichte wiederkehrt »ad iminer r on verderb
liche», oft auch von de» granenbastrsten
Folgen begleitet ist. Wir sind kein Ge
speiislerseher uud wolle» den Teufel nicht
an die Wand malen, aber sicher ist es, daß
der Taumel, der unser Volk ergriffe» zu
haben scheint, zu den bedenklichsten Be
sürchtiingen Anlaß giebt. Die Eorruption,
die gegenwärtig von Washington aus das
Land verpestet, kann wohl nicht grauen
haster, der Luxus und die Hoffart unter
einem große» Theile der Bevölkerung un
serer größer» Städte kann wohl nicht über
triebener sein. Dazu gesellt sich jetzt anch
noch die Schamlosigkeit. Es wird von
Washington gemeldet, daß sich dort selbst
„ehrbar" sein wollende Damen für Gefell
fchafle» und Bälle anf eine Weise heraus
putzen, die an die schamlosen Epoche» der
französischen Geschichte erinnert. Dieselbe
Schamlosigkeit macht sich auf Theatern gel
tend, wo kein Stück mehr recht ziehen will,
das nicht den lüsterne» Augen der Z».
schauer volle Rechnung trägt.
Schon die gegenwärtige weibliche Klei
dertracht läßt auf eine Krankheit der Ge
sellschaft schließen. Kann man sich zum
Beispiel etwas Verrücktere» denken als die
heuligt» Haarfrisuren, die ost geradezu
»»anständig sind, und nicht blos jede«
Schonbeitsgefühl, sonder» auch alle Rein
lichkeitsbegriffe beleidigen? Kann es schreck
lichere Zerrbilder der menschliche» Gestalt
gebe», als »»sere heulige» Modedamen?
Die Hanptsumme der Verkehrtheit, der
greulichen Verschwendungssucht und der
eingerissenen Corruption unv Sittenlosig
keil kommt auf Rechnung des Krieges, der
uns mit Papiergeld und Schulde» über
fluthete und alle geordneten Verhältnisse
über den Hausen warf. Es war eine Ue
berschwemmung, die Zäune umwarf, Bäu
me entwurzelte und den Schaum und Un
rath an die Oberfläche brachte. Die aus
getretenen Gewässer haben sich nachgerade
verlaufen, aber wir laboriren noch an den
Folgen; das Sumpssieber hat uns gepackt
und schüttelt uns noch.
Zeit ist es, hohe Zeit, daß unser Vo
von dieser Krankheit genese. Pillen helfe»
nicht, die Quacksalber im Congreß, die gc
rade am »leisten von diesem Fieber gepackt
sind, vermögt» noch weniger. Das Volk
muß sich selbst Helsen! Statt seine Ans
merksamkeit dem Neger zu widmen, der end
lich genug „gedoctert" sein sollte; statt den
übergeschnappten Aposteln u»d Apostelin
neu de« Weiberstimmrechts nachzulaufen,
sollten sich die Verständige» unter dem
Volke zusammenschaaren und der Corrup
tion und ihren Zwillingsschwestern, dem
übertriebenel, Luxus, der greulichen Ver
schwendungssucht undderallgemcine» Ent
artung, durch Beispiel und Wort entge
gentrete». Hier liegt ein segensreiches
Feld und Die, die es bearbeiten, werden
sich mehr Verdienst um da» Vaterland er
werben, als alle Schwätzer u. Demagogen,
die den Congreß durch lange Reden nn
sicher machen. (Westbote.)
Joh» Ericsson.
Der berühmte Ingenieur Joh» Ericson
starb am 25te» Februar in Nichland, N.
1., an der Wasserscheu, die er In Folge des
Bisses eines tollen Hundes erhalte» hatte.
Der Verstorbene war im Jahre 1803 zu
Vermeband in Schweden geboren. Schon
im Knabenalter entwickelte er ein außeror
deutliches Talent sür Mechanik und im'
Jahre 1814 wurde er auf Befürwortung
eines Grasen Plate» als Cadet im Inge
nieur Corps ausgenommen. Im Jahre
großen Schiffskanals Schwedens beauf
tragt und diente später als Fähnrich in der
schwedischen Armee, in welcher Stellung er
eine» Theil Nvldschweden zu vermessen
halte. ImJahre 1826 besuchte er England,
um Studie» in der Mechanik zn machen
construire», weiche die damals noch unge
wöhnliche Geschwindigkeit von SV Meilen
per Stunde hatte. Im Jahre 1833 er
sand er seine cvlorlsche Maschine und Im
Jahre 1837 die Dampsschrauv». Die
brittische Regierung nahm diese Erfindun
gen jedoch kühl auf, und Eriksson wan
wo er zusammen mit den Stocktons im
Jahre 1843 die Dainpfschraube "bei den
Schiffen einführte. Im Jahre 1853
baute Ericsson einen Dampfer von 2200
Tonnen Gehalt, welchen er mit einer co-
Versuch ein verfehlter. Im Jahre I3LI
ganze» Schiffsbaukunst hervorbrachte.
Der Sieg des Monitor über den Merri
niac und dadurch die Rettung der Flotte
ds? Nordens ist dem Leser wohlbekannt.
Seit dem Schlüsse des Krieges beschäftigte
sich Ericsson mit der Construction einer
treibende Kraft verwendet werden.
Der Verstorbene war eine« der größten
Genies de» Jahrhunderte« und seine Er
findungen sind für die Wissenschaft, für
pa« gpnsljlulixnS-Ainendeuient be
treff» der Verleihung de« Wahlrecht« »n
Reger wurde von der Kansas-Legislatur
Grnnt und sein Sabinet.
Wenn auch Gen. Grant die Namen
seiner ziikün'tige» Minister nicht an die
große Glocke hängt, so hat er doch in der
letzteren Zeit über die Znsammensetzuiig
ftiues Cabinet« mit mehreren Senatoren
»nd Repräsentanten ernstliche Berath»»-
gt» gepflogen. Aus den gelegenheitliedc»
Aeußerungen des Generals, sowie aus
verschiedene» andere» Andeutungen dais
man mit Sicherheit annehme», daß das
neue Eabinct aus Mäuuer» bestehen wird,
welche während des Krieges mit all' ihrer
Krast und Energie für die Regierung
einstanden, und weiche die Politik des
Congresses in Bezug auf die Reconstrultwn
der ehemaligen Rebellen Staaten auf's
Wärniste unterstützen. Wir glaube» aus
sichert» Outllen zu schöpfen, wen» wir
die Behauptuiig ansstelle», daß weder
Sumiier, noch Wade, noch Wilson von
lowa Sitze im Lahmet bekommen wer
den. Lathrop Motley, der bekannte Ge
schichtsschreiber und frühere Gesandte in
Wie», wird aller Wahrscheinlichkeit »ach
das Portesvlio der auswärtige» Angelegen-
vor einigen Tagen iie Präsidcntschast der
„Hocking Valley Eisenbahn" niedergelegt
hat und gegenwärtig alle Arrangements
trifft, um nach Washington zu ziehen,
wird als der künstige General-Postmeister
genannt Dennis»» war bekanntlich be
reits nnter Lincoln's Administration Ge
neral-Postmeister und resignirte aus dem
Grunde, weil er nicht In einem Joche mit
Andrew Johnson ziehen wollte.
Ter jetzige KriegssekretärSchofielv wird
sein Portefvlio behalten und der Vice
adnnral Porter wird mit dein Marine-
(Cinc. Volksblatt.l
Washington. 27. Febr. General
lange Unterredung in Bezug aus die In
dianer Angelegenheiten. Gen. Grantist
mit der seitherigen Politik der Behandlung
der Indianerangelegenheiten nicht zufrie
den und scheint ernstlich zu wünsche», daß
dieselben der Controlle des KriegSdeparte-
Gen. Butler hat gestern dem Gen.
Grant eine Visite abgestattet uns sich
Vorschläge vo» Seilen des erwählten
Präsidenten in Bezug auf die Indianer-
Etatbill erbeten. Dieselben wurde» ihn,
bereitwillig gegeben. Gen. Sherman war
während der Unterredung zugegen, die
sehr freimüthig und herzlich geführt wurde.
Washington, 1. März. Die Fenster
an der Pennsylvania Ave., an denen
entlang die Parade passiren wird, sind
leichl sür K2!> zu vermielhen. Beinahe
alle Hotels und Boardinghäuser der Stadt
haben ihre Preise sür die nächsten zehn
Tage verdoppelt, und alle zur Inaugura
tion hierher kommende» Fremden mögen
sich darauf vorbereite», gehörig geschoren
zu werden.
Es scheint schließlich doch etwas Trouble
auf dem Jnaugurations-Ball geben zu
wollen, in Bezug auf die Zulassung von
Farbigen. Es hat sich herausgestellt, daß
ein hervorragender Demokrat, früheres
Congreßmitglied, zehn Tickets angekauft
hat und dieselben an Farbige gegeben,
damit dieselben hingehen und Störung
verursachen sollen, um dadurch Capital
gegen die Radikalen zu schlagen. Dieses
hat große Aufregung in Geschäftskreisen
verursacht, und wird wahrscheinlich da
hin führe», daß man Farbige nicht
zuläßt.
zu werden verspricht, wird auch allem An
schein nach sehr überfüllt sein. Es sind
bereits 3000 Tickets verkauft.
Washington, 1. März. General
Sherman widmet jetzt den gioßten Theil
seiner Zelt der Erwägung von Angelegen
heiten, die sich aus die Armee beziehen. Er
arbeitet energisch an Geschäften, die als
Vorbereitung für seine bevorstehende Ue
bernahme der Oberbefehlshaberstelle über
Die Einführung der deutschen Spra
che als UnterrichtS-Gegenstand In die grei
scbulen des Staates Indiana bildete kürz
lich in der Legislatur jenes Staates den
Gegenstand einer erregten Debatte. Zur
politischen Parteifrage wurde sie nicht ge
es verlangten, die deutsche Sprache gelehrt
Bill zum zweiten Male verlesen. Dieselbe
bestimmt, daß.wenn die Eltern oder Vor
münder von 25 Kindern in einem Distrikt
den Unterricht in der Deutsche» Sprache
verlangen, die Schulvorsteher diesen Unter
richt einführen müsse».
Sehr btmerktnswerth Ist der Unter
schied zwischen der Rede Grant's und der
des erwählten Viceprästdente» Colfar bei
Empfangnahme der resp. Certificate. Col
sax sprach nur wenige Worte, in welchen
jedoch betont wurde, daß er sei» Amt
„treu den Principien und der Pflicht"
verwalten werde. Unter „Principien" hat
er natürlich nur die seiner Partei ver
standen, wogegen Grant offenbar von
Partelprinclpien überhaupt nichts wissen
und seinen eignen Weg gehen will.
Stadt und Ttaat.
:-S"Da«„Seranlon Wochenblatt" er-
scheint jeden Donnerst.',, »»d kostet jährlich HZ lly
und halbjährlich 5 I.(X>, im Voraus zahlbar.
Anzeigen werten zu den festgesetzte» Preise»
musse» ?orausbe,ablt werden -, Contrakie für halb
jährliche oder jährliche Anzeige» je »ach Ueberein
komme», und letztere werden so lau«,e fortgesetzt,
Anzeige» u»d Bekanntmachungen, zur Piibli
! Kation im „Wochenblatt" bestimmt, sollte» Tie»-
stag Vormittags eingereicht werden, um denselben
allgcmrint'Ncuigkciien werden »nentgeidlich aus
rl>eiten aller Art, in deutscher und
enalischer Tprache, werden pünktlich »nd gut an
gefertigt. Aus diese» Zweig des Geschäftes len
ken wir besonders die Aufmerksanikeil deutscher
Geschäftsleute, indem eS unser Pestreben sein
wird, in solche» Arbeite» keiner andere» Hilstgen
Bounly-Tar. Eine Neberraschung
unangenehmer Art ist den Tarzahlern des
früheren Scranton Borough Ende letzter
Woche von de» sogenannten Bounty
Tonimissären gemacht worden, neinlich die
Auslage einer neuen schwere» Bouttty
steuer. Es scheint weniger der Betrag,
als die Art u»d Weise der Forderung zu
sein, welche eine so grosse Gahrung her
vorrief, und mit Recht. Ohne eine Rech
nungsab'age, ohne ein erklärendes Wort,
wird von den Steuerzahlern eine Summe
von zwischen 4l)—Dollars ver
langt und einfach der Tag festgesetzt, wann
der Betrag zu entrichten sei. Die Herren
Bounty Evmmissäre von Gottes Gnaden
haben besohlen! das Volk muß blechen!
ohne Ausschluß zu erhalte», wo das Geld
ohnedies verhaßten Zeit abzutragen.
Hätte« die Herren ihre Pflicht gethan,
so müßte» die Vonnty Bo»r? schon lange
bei Cent »nd Dollar bezahlt sei». Von
solchen, die lange Zeit hier ansässig und
mit den Verbältnissen vertraut sind, haben
wir die Ansicht aussprechen hören, daß
entweder in früheren Zeiten nicht die
fassung ist auch kaum möglich.
Eine zahlreich besuchte Versammlung
ward am Dienstag Abend in der Washing
ton Halle gehalten, um energische Maß'
regeln in Betreff dieser Steuer zu bespre
chen. Herr George Sanderso» führte den
Vorsitz.
s'ühere Borough Scranto» umsassendcn
WardS überlassen bleiben soll, die Rech
nnngs- oder UntersiichungS-Committee zu
Statt. Der Zutrang war lebhaft, nicht
waren Eigenthum von P. D. McDermott,
Frau Ann McDermott uzjd Owen Con
nell». und sämmtlich versichert. Man
glaubt, das Feuer sei kein ge
wesen und hebt hervor, daß McDermott
Wvhnkaus von D. B. Oakcs an Wyo
zerstört.
Vermischtes. —Michael Heffrou ward
am Montag in der Orford Mine durch
die vorzeitige Erplosion eines Schusses
schwer verletzt. Er wohnt in Hyde Park.
Zwischen Sonntag Nacht und Mon
tag Morgen griff eine Partie Gesindel
eine Kneipe i» Hyde Park an, aus wel
cher man sie kurz zuvor hinausgeworfen
hatte. Ein gewisser George Lee drang
trotz der Warnung in das Haus und er
hielt einen Schuß, der ihm einen Theil
der Kinttlade hinwegriß.
Dem Geo. W. Gearhart von Pro
vidence wurden am Montag beide Beine
der D., L. u. W. Bahn abgeschnitten.
Charles H. Brainard, vom „St.
Charles Hotel" dahier, hat die Einrich
tung desselben seinem Bruder William
verkauft, welcher am Montag das Hotel
übernahm.
Straßenkämpfe find zu jetziger Zeit
etwa» alltägliches dahier. Dies sollte den
Stadtrath daran mahnen, eine energische
Polizeiforce unter einem fähigen Kapitän
anzustellen, Auch sollten die Seitenwege
in Penn und Lackaivanna Avenue von
selben stets blocklrt halten.
Zwei Männer, Namens John Ma
lis und Michael McNally, wurden am
Dienstag in der Mine der Mount Plea
sant Kohlen Co. von herabfallenden Koh
len schwer verletzt. Malis ist seitdem ge
storben und für McNally nur wenig Hoff
nung.
Die Mühl« No, ? d»r Springbrovk
Pulver Co. erplodirte an, Montag Mor
gen. Lame« Welch, ein Arbeiter darin,
wurde schwer, aber nicht lebensgefährlich
verbrannt.
Unsere Staatsgesetzgebung ist diese
Woche nicht in Sitzung.
Am Dienstag stieg in dem Lacka
waniia Valley Hans dabier Herr Charles
! Zoll!' Gewicht 1-'- Pfund und Alter 20
Jahre.
kostet das Dützen" Sü.lig.
Notiz.)
Im Staaissen.it kam am 27. Febr.
die Philadelphia Metropvlilan»Pvli;eibill
zur Ve prechung, ?u>te langer debatlirl
stellt, ihren Gehalt von Ll»litt aus SIüUU
Bossard, O'Neill und Westler, di^demo-
S 4 per IVl>l> Fuß herabgesetzt wird.
Man spricht davon, William Pcnn's
nein bie ernen Sarg begraben.
SS?" Nähmaschine» zu verlause»
oder zu vermitihe» bei Blake ». Co., 322
Bahn »ach Piltstoii In der Market
a»S, fiel auf das Geleise und wurde über
fahren. Er erlag seine» Verletzungen
In Wilkesbarre herrscht das Schar-
Dir Nationale LcbciiS-Vcrsichrruiig»-
Companie.
Die Nationale Lebens-Versicherung»
zahlte» Baarcapltal von einer Million
Thaler Geschäfte eröffnete, wird viel dazu
beitragen, das ganze System der Lebens
der Gegenseitigkeit organisirt worden, wo
durch der Versicherte gezwungen wirv, ei»
viel größere« Prämium zu bezahlen als die
Kosten der Versicherung, in der Hoffnung
eine ungewisse Dividende zn irgend einer
späteren Zeit zu erhalten. Hohe Prämien
machen es schwierig sür den armen Mann
die Wohlthaten der Lebensversicherung sich
zu Nutzen zu machen, die ihm doch, mehr
als Anderen, lelchterzugänglich sein sollten.
Es sollte in der Macht eines jeden Mannes
liegen, seine Familie zu schützen durch die
Einzahlung eines geringen jährlichen Prä
miums, mit dem Bewußtsein, daß er eine
vollkommene sichere Anlage gemacht hat.
Diesen Zweck erreicht die Errichtung der
Nationalen Cviilpa
von denen viele Leute sind, die sehr hoch
gestellt sind im amerikanischen Finanzwe
sen. ES ist eine Stock-Conipanie, welche
ihre Dividenden im Voraus bezahl», indem
ihre Einzahlungssummen bei weitem nie
driger sind als die der GegenseltlgkeltS-
Companien. Sie gibt jeder versicherten
Person den größtmögliche» Betrag der
Versicherungssumme für das kleinstmög
liche Prämium; und jeder Policenhailer
weiß ganz genau wa«erzu zahlen hat, was
er zu erhalten hat. und für Zweifel oder
Mißverständniß ist kein Raum gelassen.
Da sie ihre Geschäft» auf di»s» Weise führt,
muß sie im ganzen Lande populär werde»,
und es ist nur nothwendig, ihren Geschäfts
plan zu verstehen, um das Zutrauen de«
Die Einführung eines solche» System«,
wie wir angedeutet habe», auf einer so
breite» und sicheren Grundlage, wie der
der Nationalen Lebens-Versicherung»
Cvnipanie, muß das Mittel zu unberechen
baren Wohlthaten sein. Die Lebens-Ver
sicherung ist da» Privileg der Neichen und
die Pflicht der Armen, u»d diese neuen und
großen Prinzipien, die in diesem Ameri
kanische« Svsteiii eingeführt worden flnd,
verdiene» reifliche Ueberlegung von Seiten
eines jeden unserer Leser.
In New-Zlork sind viele falsche <2
Greenbacks im Umlauf.
Hin „Ho s»r Piissonri" im WilkeSbarre PellS
freu»d «om ?k>. Febr. ist durch Versetze» der Jn-
Einem Bericht zufolge hat General
Gran! sich gegen den Eongreßman» Aonng
von Georgia geäußert, er sehe nicht ein,
weigere. Das ReconstriiktionS-Eommittee
beschloß am Samstag, keinen Bericht be
treffs der Georgia-Frage abzustatten.
Ealisornien enthält 120,87 1,841
Aller Land; man schätzt, daß Bt),Mt»MO
derselben profitabel zu wirthschastlichen
Zwecken verwandt werden können.
Der „St. Louis Republikan" schreibt:
Es ist für die St. kouifer Kaufleute von
Wichtigkeit, ,u erfahren, daß eine reguläre
PaketSchiffslinie zwischen Mobile und
Liverpool und Mobile »nd Westiudien
etablirt werden soll. Unsere Kaufleute
haben es jetzt in ihrer Hand, Güter aus
Europa via Mobile ebenso billig zu be
ziehen, wie via New-lork, während die
Land-Route von Mobile mittelst der
Mobile und Ohio »nd St. Lonis »nd
ist, als von New Avrk.
Der Ver. St. Senat hat sich am
Dienstag Abend mit gegen 2L Stim
me» gegen de» Widerruf der AintS
dauer-Bill erklärt. Ties kann als ein
Mißtrauens-Votum der Radikalen gegen
Grant betrachtet werden.
Ei» Errigniß von cnlturhistorischer
Bedeutung ist der endlich zur Thalsache
gewordene Abschluß eines Vertrages zwi
schen den Ver. Staaten und der Republik
Es ist dies das uuter dem Namen „der
Durchstich de« Isthmus von Panama"
Project zur ZZcrbiilduiig des
mit rem stillt» Mkcie.
Der Congreß-Distrikt in Massachu
setls mit dem Hauptortc Salem, weicher
Ben Butler in den Congreß schickte, hat
damit seinem Namen Ehre gemacht.
„Salem" (hebräisch und arabisch) bedeutet
das zeitgemäße „let uS have peaceauf
gut Deutsch heißt es einfach: Frieden.
Ver. Staaten möglich, wenn Ben Butler
nicht drin säße? Daß er bei jeder Ge
legenheit Spectakrl anfange und daß er es
Tracht Hiebe, daß er die Lust verliert, sich
je wieder an mich heranzuwagen." (Wie
herndes Gelächler und Beifall auf der
Gallerie.)
Jahresfrist die Infanterie auf 22.0t)1t
sich gegen die von mehreren Congreß Mit»
gliedern i» großem Maßstab vorgeschlagen»
Armee - Reduclio». Der Armee - Etat ist
durch das Haus vo» S tZ.OVtj auf?34Mg
für das nächste Verwaltungsjahr herabge
stricben worden.
Am User de« Ohio an de> westlich«»
Grenze von Pennsylvanien soll an ver
schi»d»nen Stellen brennbares Ga« au«-
ten.
Gouv. Gear? hat erklärt, daß er de»
Col. McClure nicht authoristrt hab«, dem
General Grant irgend welche Vorstelln»-
Vom A « »l»I « b.
Lissabon, 23. Febr. Fast einstimmig wird
hat.
Copenhage», 24. Febr. Der Kriegs
minister, General Naasloeff, dringt auf
den Perkauf der Dänemark gehörige»
westindischen Insel» an die Ver.
Gen. Raasloeff war früher dänischer Ge»
sandter in Washington.
Berlin, 2S. Febr. Das uordd»»»scho
Parlament wird am 4. März eröffnet
werden; die preußischen Kammern werde»
ihre Sitzungen am ti. Marz schließen.
Berlin, 27. geb. Der preußische Land
tag will der Stadt Franksur» 2 Million»»
Gulden gewähr»», wtlchen drr König «US
seinem Privatvermögk» eine dritte Million
Hinzufügen will, in der Hoffnung, die
Herzc» der Bewohner je»er Stadt sester
andie preußische Monarchie und die Krön»
zu knüpfen.