Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, February 25, 1869, Image 2

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    Wochenblatt.
Friedrich Wagner, Herausgeber.
Seranton, den 2-Z. Februar
Zustände in Ncw-Bork.
Wir haben bereits mitgetheilt, daß
unter der republikanischen Staatspolizei,
welche der Stadt New-Aork zur Strafe
für ihr Festhalten an der demokratischen
Partei ausgejocht worden, Leben und
Eigenthum so unsicher geworden sind, daß
die ehreuwerthesten Bürger aller Parteien
in der Stille an der Bildung eines
Vigilanzcomite arbeiten. Die Polizei, mit
dem Pascha Kennedy an der Spitze, hat
zu viel mit Politik und mit Verfolgung
von Wirthen und Uebertrctern des der
Stadt New-Aork von Staatswegeu auf
gebürdete» republikanischen Soniitagegc
setzes zu thun, als daß sie sich um Mörder
und Räuber kümmern könnte. In dieser
Woche wurden nicht weniger als vier
Mörder vor Gericht gestellt, darunter
JameS Logan Real, der der Ermordung
des am hellen Tage vor seiner Thüre
erdolchten Rogers angeklagt ist. Wie
viele Mörder laufen aber noch ungefangen
umher!
Diese zunehmende Unsicherheit von Le
ben und Eigenthum hat in voriger Woche
die Führer der demokratischen Partei ver
anlaßt, eine außerordentliche Sitzung in,
Saale des Manhattan Club zu halten, um
sich über Abhülfe»,ittel zu berathen. Man
kam zu dem Endschluß,daß dem beipiellose»
Uebcrhaiidnehmen der Verbreche» nur
durch eine strenge Vollziehung der Gesetze
ohne Rücksicht aus irgend welche politische»
Einflüsse, die zu Gunsten von Verbrecher»
geltend gemacht werden möchte», Einhalt
zu thu» sei. Die anwesende» dcmokrati
schen Richter erklärten sich hiermit völlig
einverstanden. Zugleich ward beschlossen,
daß die Führer der Partei sich von dem
Sheriff O'Brien, der mit Dieben und
Mördern sypipathisirte, loszusagen hallen.
Die erste Frucht dieser Versammlung
war die Schuldigbefindung u»d Ver
urteilung von John Real wegen des an,
Polizisten Snedick verübte» Mordes. Real
war ein notorischer Dieb, dennoch aber
Deputy Sheriff. O'Brien ward sehr böse
ans de» Nichter Barnard, als dieser zwei
hundert Polizisten aufbot, um die Diebe
an einer gewaltsamen Befreiung Real's
aus dem GerichtSziminer zu verhindern.
Die Diebe behaupten, O'Brien werde sich
weigern. Real zu hängen, und seine
Depiity-Sheriffs würden sich gleichfalls
weigern.
Sie erklären auch, O'Brien werde sich
ruhig in Anklagestand versetzen lassen,
dann aber an seine Wähler appellire» und
diese auffordern, ihn wieder zu wähle».
Ein solches Manöver wird ihm aber wenig
nutzen. In politischen Kreisen herrscht
wegen dieser Affaire große Aufregung.
Gouverneur Hoffmann weigert sich ent
schieden, Real zu begnadigen.
Zugleich wird gemeldet, daß das zu bil
dende Vigilanz Committce fortwährend an
Zahl zunimmt.
Sind das nicht schöne Zustände in der
Empire City: eine republikanische Staats
polizei, die sich größtenthcils »ur mit Ver
folgung von Wirthe» und Leute», die am
Sonntag ein Glas Bier oder Wein trin
ken, abgibt, Diebe und Mörder aber ge
stellt?
Daö Negcrstiminrecht-Amendment.
Die beide» Häuser des Congreß sind
sich ein wenig in die Haare gerathen wegen
Amendements,); aber der Senat machte
den Zusatz, daß auch i» Bezug auf das
Aemterhalte» kei» Unterschied wegen Haut
farbe oder Nasse gemacht werde» sollte.
Dieser Zusatz des Senats wurde letzte
Woche im Repräsentantenhause nieder
gestimmt mit 132 gegen 3?. Es ist nnn
eine CvnferenZ'Coinmittce ernannt wor
»e» entschlossen, die gewaltsame Ein
führung des Negerstimiiircchtes in allen
Theilen der Union noch vor Schluß des
dings dann darüber zu entscheide», »nd
wenn die demokratische Partei die Sache
gehörig i» Hand nimmt, wird sie im
Stande sei», in genug Staaten die Zu
stimmung zu verhüte», um diesen kühne»
Plan der Republikaner zn vereiteln.
New Ilork so schreibt das N.A,
die In 72,020 Häusern irohncn, 21 Milliv
-300,000 Personen Platz haben. Ts giebt
331 Sonntagsschulen, die vou 117,150
Schülern besucht werden. Der Schul
besuch in den öffentlichen Schulen beträgt !
00,204, in den Privatschulen gegen 130,. !
000. Ungefähr 50,000 Kinder gehen gar
nicht in die Schule.
Da° Repräsentantenhaus der Jlli j
nois Legislatur hat mi, k! gtge,, Z, Stim
men beschlossen, die Todesstrafe wieder ein
zuführen.
Die europäische» Armeen.
Mit dem Eintritt in das Jahr 1809
hat sich der Stand der Militärmacht und
neuen Bewaffnung für die einzelnen
europäischen Staaten, ungefähr nach fol
gendem Verhältniß beurtheilt, heraus
gestellt:
Preußen und Norddeulschland wür
den, ohne Ersatztruppc» und etwaige
vierte Bataillone, für ihre Feldarmee so
fort mit 370 Bataillonen, 296 Escadrons,
auftreten können, wovon die Infanterie,
bis etwa auf das sächsische Armeecorps
und die hessen-darmstädtifchc Division,
wohl durchgehends bereits de» ausreichen
den Neservestand zur Einnahme der vollen
Kriegsstärke a Bataillon 1992 Mann be
sinn dürften. Für die und
Reserve-Armee blieben dagegen zunächst
noch 218 Bataillone Landwehr und 76
fünfte, resp, vierte Escadrons disponibel,
wovon indeß die ersteren bis auf 119
alter preußischer Landwehr-Bataillone
vorläufig nur aus den überschießenden
Mannschaften der Reserve formirt werden
könnten. Die-Bewaffnnng mit dem Zünd
nadelgewehr ist bei dieser Armee durch
gehends beendet und ebenso auch die Aus
rüstung mit den neuen gezogenen Ge
schützen bei sämmtlichen Armeecorps bereits
bewirkt worden.
Süddeutschland verfügt zur Zeit
ohne die Ersatztruppen und Depot-Esca
drouS, über 99 Bataillone und 64 Feld-
Escadrons, wohingegen die neuerrichtete
Landwehr, außer etwa in Baiern, wohl
noch nirgends gleich für die Eröffnung
eines Krieges in Betracht kommen würde.
Die Bewaffnung mit dem Ziindnadel-
Nachrichten vorliegen.
Oesterreich besitzt, außer den für
einen Krieg gegen einen waffengeübten
Gegner nicht in Betracht kommenden
Grenztruppe», 289 Feld- und 169 Reserv
e wovon die 89 »euerrichteten
fünften Bataillone jedoch vorläufig jeden
falls nur mit Rekruten ausgefüllt werden
könnten. Die Eavallerie zählt 295 Feld-
und 41 Depot EScadrvn«. Die Bewaff
nung der Infanterie mit dem umge
änderten Wänzl-Gewehr soll beendet sein.
Die Ausrüstung der Armee durchgehends
mit gezogenen VorderladungS-Geschützen
war schon vor 1866 bewirkt worden.
Frankreich besitzt in feiner vorläufig
noch allein in Betracht kommenden stehen
den Armee 473 Bat., 347 EScdrS., wo
von sich etwa zwei Drittel zu einer so
fortigen activen Verwendung bereit finden
würden. Der Reservestand darf als an
nähernd ausreichend zur Ausfüllung der,
vorhandenen Eadres erachtet werden. Die
Bewaffnung mit den, Chassrpot-Gcwehr
ist beendet, die Ausrüstung der Artillerie
mit gezogenen BorderladungSgefchützen
war früher schon bewirkt worden.
Italien verfügt über 369 Bat., 114
Escdr., wovon, da noch ein zweites Eon
tignent der Reserve und eine starke
Nationalgarde vorhanden ist, ungefähr
ebenfalls zwei Drittel sich zn einer so
fortigen Aclisverwcuduiig disponibel er
weisen dürften. Die Bewaffnung mit dem
neuen italienischen Zündnadelgewehr war
bis Ausgang dieses Sommers bei den
sämmtlichen leichten nnd einem Theil der
Linientruppc» bewirkt worden. Der Stand
der Ausrüstung der Artillerie erhellt nicht
anSreichtnd ans den vorhandenen Nach
richten.
England's Armeestand belief sich
im verflossenen Jahre auf 299,494 Mann
und 12,854 Pferde, wovon jedoch zu einer
Verwendung auf dem europäischen Con
tinente höchstens 39,999 bis49M9 Mann
als unmittelbar disponibel angenommen
werden können. Die Bewaffnung der
englischen Armee mit dem Snyder-Gewehr
ist seit lange bewirkt. D e Artillerie soll
neuerdings statt der theilweise bereits
eingeführten HinterladungSgcschütze wieder
mit gezogenen Vordcrladern ausgerüstet
werden.
Rußland besitzt, außer den ir
regulaircn Kvsackcnhcercn, aber iube
giiffcn die nur für de» innere» Dienst
bestimmten Lokaltruppen, einen Truppen
bestand von 675 Bataillons, 267 Esca
drons. Ein volles Drittel der Infanterie
muß hiervon de» Lokoltruppe» zugezählt
werten; in wie weit die vorhandenen
Reserven aber ausreichen, die Feldtruppen
aus volle Kriegsstärke zu fetzen, und wel
cher Theil derselben dem entsprechend als
für die unmittelbare active Verwendung
geeignet angesehen werde» darf, erhellt
nicht au» de» darüber veröffentlichten
Angab.». Ungefähr ein Drittel der In
fanterie dürfte sich gegenwärtig mitHinter
ladungsgewehreu verschiedener System»
bewaffnet befinde», die »eue Ausrüstung
der Artillerie mit gezogenen Geschützen,
Iheils Hinterlader, theils Vorderlader,
wird hingegen wahrscheinlich bereits nahe-
Organifation bedeutend erhöht und durch
gehends auch mit dem Rcmmington-
Gewehr bewaffnet hat. Es würde dieser
Staat zwischen 39,999 bis 36,999 Mann
besitzen.
Iu Belgien und Holland habe» bisher
keine weitere» militärische» Verände !
rungen stattgefunden, als daß in dem
erste» Staate bis Ausgang dieses Sommers
die Bewaffnung dcr Infanterie mit dei» I
Alibini Mewehr bewirkt worden ist.
Was die Regierung kostet!
Die Appropriationen sür das nächste
Jahr für den Senat belaufen sich auf
8730,000 oder für 72 Senatoren unge
fähr 810,000 per Stück. Die Repräfen
ta ,il.i verlangen zwei Millionen Dollars.
Ei» großer dicker Kerl, Namens Jones, ist
„Aufbewahrer der Schreibmaterialien des
Senats" und bekommt, obgleich da» Amt
eine Sinecure ist, einen Gehalt von
52102. Jeder Senator hat einen und
ein Drittel Diener, da ungefähr 80
Diener gehalten werden, abgesehen von
einer Unzahl von Ausläufern, Spritzen
leuten, Polizisten und einem halben Negi
mcnt ferneren Anhängsels.
Der Congreß-Drucker, welcher gezwun
gen ist, ein Bataillon Faullenzer zu halten,
die er nicht nöthig hat, gibt ungefähr
81,400,000 aus, schließlich aber müssen
noch Extra Appropriationen bewilligt wer
den. Die Bibliothek des Congresses kostet
850,000, wovon für 13,000 Bücher
gekauft werten und 817,000 zu einem
botanischen Garten verwendet werden.
Zu den Bibliothekkosten gehören die
Auslagen, um Bouquets für die Privat
gesellschaften der Vertreter anzuschaffen,
von deneu ein großer Theil zur Aus
stattung gewisser Damen benutzt wird,
damit sie anständig in den Lobbies des
Capitels erscheinen können. (Dies ist aus
der Korrespondenz der Chicago Tribune).
Zusammengenommen gebrauchen die bei
den Häuser im folgenden Jahre 85,300,.
000, wie dies aus ihrer eigenen, an den
Fittanzsekretär gesandten Schätzung zu
ersehen ist.
Eine herbe Strafpredigt
wird von der „N. ZI. Evening Post",
dem noblen Organ der gemäßigten Re
publikaner, den Radikalen gehalten. „Wir
höre» aus Washington," schreibt die Post,
„von einer im Lager der Radikalen herr
schenden Erbitterung über Grant'S Zurück-
Haltung gegen sie. Sie beklagen sich, daß
er wegen der Bildung seines Cabinets, der
von ihm zu befolgenden Politik und wegen
hundert anderer Dinge nicht mit ihnen
verkehre und ihren Rath nachsuche, sondern
sich unabhängig stelle. Sie beschuldigen
Grant der Undankbarkeit, weil er durch sie
seine jetzige Stellung gewonnen habe.
Darauf müssen wir den Herren Radi
kalen sagen, daß sie selbst am besten wissen,
wie falsch ihre Darstellung der Sachlage
und wie ungerecht ihre Prätensionen sind.
Nicht sie haben Grant zum Präsidenten
gemacht. Es ist noch gar nicht so lange
her, daß sie und ihre Preßorgane, z. B.
auch die „Tribune", auf Grant weidlich
schimpften, und erst als sie, wegen ihrer
politischen Extravaganzen vom Volke ver
lassen, zu der Erkenntniß kamen, daß ihre
Niederlage gewiß sei, wenn sie sich nicht
der Bolksstimmc anschlössen, flüchteten sie
sich zu dem Grant'schen Banner. In
der That wäre ihre Niederlage eine
eclatante gewesen, wenn sie jeden Andern
als Grant zum PräsidentschaftScandidaten
aufgestellt hätten. Jnd-ni sie also dem
Namen Grant ihre Rettung verdanken,
sollten sie in ihren Ansprüchen bescheidener
sein." In diesem Tone fährt die
„Evening Post" fort, den radikalen Flügel
ihrer eignen Partei abzukanzeln, und ihre
unumwundene Darstellung der Sachlage,
wenn sie auch jedem Klarblickenden nichts
Neues ist, verdient jedenfalls Anerken
nung. (Die Welt.)
Ein Eisenbahnfieber schreibt der
Washingtoner Corrcspondcnt der „Eve
ning Post" ist im Congreß auSge
krochen. Dem Senate liegen 31, dem
Repräsentantenhause 37 Eisenbahn- und
Canal-Projekte vor, und alle fordern vom
Congresse Land umsonst, viele davon aber
auch »och Geld dazu. Die bezüglich der
Pacific-Eisenbahnen gezeigte Liberalität
unserer Gesetzgeber hat den Spekulanten
und Raubrittern Muth gemacht. Sie
möchten die Eisenbahnen auf Staatskosten
erbaue», de» Profit aber in ihre Tasche
stecke». Warum auch nicht? Hat doch die
Union bereits mehr als IBS Millionen
Acres, also ein volles Achtel ihres ganzen
Domanium«, an Eisenbahn- und Canal-
Compagnien verschenkt! So weit die
„E. Post". Was aber die Bewilligung
anbetrifft, so haben die „Spekulanten und
Raubritter" schwerlich Rechnung darauf
zu machen, da der Unwille im Volke über
diesen Zweig der Korruption zu groß ist,
als daß der Congreß ihn unberücksichtigt
lasse» könnte, abgesehen davon, daß auch
Grant ei» entschiedener Gegner dieser
Bewilligungen ist.
Von Philadelphia wird geschrieben:
„Die großen Hoffnungen, welche auf das
FrüjahrS-Gefchäft gesetzt wurden, scheinen
in Erfüllung gehen zu wollen. Früher als
sonst haben sich bereits Käufer vom Süden
und Westen eingestellt, und die ersteren sind
in Folge der guten Bauinwollen-Erndten
viel bessereKunden, als man erwartet hatte.
In allen Geschäfte» zeigt sich größere Reg
samkeit, »nd sobald die Witterung Bau-
Arbeiten, landwirthschastliche Arbeiten u.
s. w. gestattet, ist eine starke Nachfrage nach
Arbeitskräften und dann auch im Allge
meinen eine bessere Zeitz» erwarten. Noth
wendig ist es freilich, daß in der Bundes-,
Staats- und Stadtverwaltung die strikteste
Sparsamkeit eingeführt werde, damit nicht
der Ueberschuß, den der Arbeiter von dem
Ertrage seiner wachsamen Thätigkeit erzielt,
ganz und gar in direkten und indirekten
Taxen ausgehe."
In Nashville beabsichtigt man, dem
Präsidenten Johnson einen großen Em
pfang zu bereiten.
Von drn in den Hallen der Staats
legislaturen vorkommenden Späßen ist in
diesen Blättern schon früher berichtet
worden. Bei einem solchen in der Legis
latur von Illinois kürzlich verübten
Schwanke ist jedoch das Spaßhafteste, daß
derselbe von Vielen als ein ernsthafter
Act aufgefaßt, als solcher »ach Wash.
ington telegraphirt und von da durch das
!?rgan der associirte» Presse weiter ver
breitet wurde. Die Depesche aus Wash
ington lautete, daß am 30. v. Mts. die in
Springfield tagende Legislatur des Staa
teS Illinois mit 78 gegen 9 Stimmen be
schlossen habe, die Stadt Chicago von
dem Staate zu trennen und dem Staate
Indiana zu übergeben. Hinzugefügt wur
de, daß über diesen merkwürdigen Be
schluß in Washington die größte Ver
wunderung herrsche.
Vor einiger Zeit hat der Gen.
Grant dem Grase» Bismarck durch de»
norddeutschen Gesandten in Washington,
Baron Gerolt, den ersten Theil des von
General Badeau verfaßten Werkes „Das
Leben des Gen. Grant" zum Geschenk
gemacht. Bismarck hat sich kürzlich bei
dem General durch einen herzlichen Brief
bedankt, in welchem er die Hoffnung aus
spricht, daß die freundschaftliche» Bezieh
ungen, welche jetzt zwischen Ihnen be
ständen, auch die Fortdauer des guten
Einvernehmens zwischen den Ver. Staa
ten und Deutschland garantire» »lochten.
In einem Township von Warrick
Co., Ind., hat sich ein „Faullenzer Club"
(Lazy Club) gebildet, der beinahe schon
100 Mitglieder zählt. Zwei derselben
wurden neulich ausgestoßen, der Eine,
weil er zu schnell von seinem Sitz ausge
standen war, und der Andere, weil er zu
laut gegähnt und den Mund dabei zu
weit aufgemacht hatte. Ein Dritte, erhielt
einen Verweis, weil er einen Hügel hinab
gelaufen war, und rettete sich von der
Strafe der Ausstoßung nur durch die Aus
rede, daß er zu faul gewesen sei, sich aus
zuhalten.
Einer der bei der gräßlichen Kata.
Strophe auf der Eriebahn (bei Angola)
vor 10 Monate» verunglückten Passagiere
hat die Compagnie auf 100,000 Dollars
Entschädigung verklagt; die Conipagnie
bot ihm 3000 Dollars, das Obergericht
sprach ihm jedoch 35,000 Dollars zu. Nun
werden wohl auch die übrigen bei jener
Katastrophe verstümmelten und die Hinter
bliebenen der Getödtiten auf Entschädig
ung klagen und der Compagnie einen heil
samen Aderlaß appliziren.
A. T. Stewart, der große Drygoods
Händler in New Jork, verkaufte in dieser
Saison 20 Shawls im Werthe von
83000 und einen im Werthe von S4OOO.
Eine sashionable Dame kaufte in ein
Paar Monaten ein Assortement von Klei
dern und andern kostbaren Artikeln zum
Betrage von 520,000.
Der Preis des Zuckers ist in Folge
der Unruhe» auf der Insel Euba bedeu
tend in die Höhe gegangen. Weißer
Zucker holt jetzt schon IS Cents das Psund
in, Großverkauf, und wird verniuthlich
bald noch weiter steigen. Selbst Wenn der
Bürgerkrieg in Euba auf die eine oder an
dere Weise bee»digt werden sollte, wird
der Zuckerbau, wegen der Euiancipation
der Sklaven, noch für lange Zeit nicht
seine frühere Blüthe wieder erlangen.
Gen. Grant soll neulich iu Bezieh
ung auf das AmtSdauer Gesetz geäußert
haben: „Wenn es nöthig war, einem
Gaule (Johnson) ein scharfes Gebiß an
zulegen, so ist damit nicht gesagt, daß dies
auch bei einem andern (Grant) geschehen
müsse." Die radikale Senats-Mehrheit
huldigt aber einer andern Ansicht, und
Grant wird sich das Gebiß ebenso gut ge
fallen lassen müssen, wie Johnson.
Das verachtete Alaska, das nach
den Ansichten Mancher nur dazu gut sein
sollte, um als Eishaus für die Union zu
dienen, hat manche Schätze, die sich erst
durch eine genauere Erforschung heraus
stellen. Dahin gehöre» so anSgezeichncte
Kohlenselder, wie ma» sie sonst nirgends
an der Paeifie-Küste findet. Eine der
neuesten Entdeckungen daselbst ist die Auf
findung von Petroleum-Seen im Norden
des Territoriums. Was noch?
Signora Angelika Podesta, eine
hundertjährige Dame, wohnte am 0. ds.
MtS. dem italienischen Balle in Cincin
nati bei, und ließ während der ganzen
Nacht keinen Tanz vorübergehe».
Eine Reisegesellschaft, welche 18KK
über Cairo die Pyramiden besuchte, kam
auch in dieser orientalischen Weltstadt in
mehrere arabische Volksschulen und fand
dorten in beinahe allen Lehrsälen einen
europäischen Cylinderhut aufgehängt.
Ein Lehrer, von dem Dolmetscher über die
Bedeutung des Hutes befragt, gab die
Antwort, daß dieses die größte Strafe für
ungehorsame Kinder sei, wenn sie den
Hut aussetzen müssen.
Neulich gebrauchte der Bostoner
Polizei-Chef ein hübsches Mittel, um die
Leute zu entdecken, welche es sich zun, Ge
schäfte machen, Damen auf der Straße zu
insultiren. Er ließ einige weniger be
kannte Polizei-Offizianten als Frauens
personen verkleiden und durch die Stra
ßen gehen. Am nächsten Morgen berich
tete ein Polizist allein 29 Männer, wovon
die meisten zur sogenannten besseren Ge- !
sellschast gehörten.
Der reichste Mann in Amerika wird
einmal der Sohn des verstorbenen Edwin
A. Stevens in Hoboken sein. Wenn er
majorenn ist, wird das von seinem Vater
hinterlassene Grundeigcnthum in New
Jersey einen Werth von
haben.
Stadt und Staat.
Das „Scranton Wochenblatt" er
scheint jeden Donnerstag und kostet jahrlich D2.OV
und halbjährlich ,j I .ID, im Voraus zahlbar.
Anzeigen werden zu den festgesetzten Preisen
angenommen. Gewöhnn che (temporäre) Anzeigen
müsse,, vorausbezahlt werden; Contralte für halb
jährliche oder jährliche Anzeigen je nach lieberem
kommen, und letztere werden so lange fortgesetzt,
bis sie abbestellt werden.
Anzeigen und Bekanntmachungen, zur Publi
kation im „Wochenblatt" bestimmt, sollten Dien.
Arg Vormittags eingereicht werden, »m densclder
Aufnahme zu sichern. Größere Einsendung»
müssen schon MontaaS eingereicht und mit zehr
Cents die Linie bezahlt werden. Berichte übe!
allgemeine werden uneiitgeldlich auf
Job-Arbeiten aller Art, in deutscher u»I
englischer Sprache, werden pünktlich und gut an
gefertigt. Ans diesen Zweig des Geschäftes le»
ken wir besonders die Anfnierksamkcii deutsche
Geschäftsleute, indem es unser Bestreben sei,
Wirdum solchen Arbeiten keiner anderen hiesige,
Prämie». Der Enterprise Bauver
ei» von Providence hielt am Samstag
Abend seine trste Einzahlung und Versteh
gerung ab. 81089 wurden einbezahl
und verkauft. Die Prämio», variirten vor
51 bis 34 Prozent per 8 IVO.
Im deutsche» Bauverein No. I saiN
mit Samstag Abend die Einzahlung statt
Später wurden 23 Shares versteigert un>
zwar zu folgenden Prämien: sieben zu 50
fünf zu 51, zwei zu 52, zwei zu 54, dre
zu 55 und vier zu sli Proz. Prämie an
Slvo.
. Bei der Versteigerung von Anleben irr
deutschen Vanvereiu No. 3 am Monlaj
Abend war die niedrigste Prämie 47 unl
die höchste 4g Prozent. Drei oder viei
Personen steigerte» fast sämmtliche An
Feuer. I» der Donnerstag Nacht ge
gen 10 Uhr geriet!) das I Hau!
des Patrick Hogan, an Riverstraße i» dei
ö. Ward wohnhaft, in Brand uud war i>
kurzer Zeit zerstört. Die auf jeder Seitl
nahe siebenden Gebäude konnten nur mi
großer Mühe gerettet werden. Verstcher
für SO5O.
lim dieselbe Zeit in der Sanistag Nach
brach in dem Wohnhanse der Wittw
Dogherty, an Mineralstraße, 7. Ward
Feuer aus. Die Löschmannschaften wa>
ren pünktlich zur Hand, konnten aber nui
eine» Wasserstrahl in die Flammen wer
sen. Das Gebäude ward gänzlich zerstör
und das darangrenzende O'Malia Eigen
thun, im Werthe von beschädigt
Das erstere ist zu 8920 und letzteres sü
SlOOO versichert.
lW" Der Eommissär für inländisch
Steuern bat entschiede», daß eine söge
nannte „ludgment-Note" im Betrage vor
SlOO oder weniger einen Fünf-Cents
Stempel trage» muß; und ist die Clause
„without defalcation" darin enthalten, s>
müssen aus jede solche Note 5 Cents extr
an Stempelgebühren entrichtet werden.
Die Herren Burtch und Borst zei
gen in einem Cirkulare a», daß das „Ne>
gister" in kurzer Zeit wieder erscheine»
wird. Wahrscheinlich wird die erste Num>
mer Anfangs der kommenden Woche her
ausgegeben und soll das Blatt zukünstix
unabhängig in politischer Hinsicht sein.
Court. Eiue vertagte Sitzung dei
hiesige» MayorS Court wird am Montag
de» 22. März im Courthause dahier ge>
halten.
Har »ionie Club. Die zweite Auf
fühiung von „Lumpaci Vagabundus" a»
Donnerstag war ziemlich gut besucht uiN
fiel zur Zufriedenheit aus.
Ein Glanzpunkt dieser Saison war dei
am Montag abgehaltene Masken-Ball
Die Halle war recht hübsch und geschmack>
voll und überhaupt Alles gethan
was zur Bequemlichkeit der Thcil'nehmei
dienen konnte. Das Piano war aus dem
Saal auf die Bühne entfernt und dadurch
mehr Raum zum Tanzen geschaffen wor
de». Die NichtmaSkirtcn placirten sich
ebenfalls ans der Bühne, von wo sie ein«
gute Aussicht aus das buute Gewühl de,
Masken hatten. Allgemeines Aufsehen
erregte die große Anzakl der Masken, un
ter denen viele recht hübsch und originell
waren. Auf Einzelnhciten können wir
nicht eingehen, da wir der Festlichkeit nicht
beiwohnten; doch muß der Ertrag des
Balles sowohl für den Club, als auch für
die Herren I. Robinson u. Co., welche die
Bewirthung übernommen hatten, zufrie
denstellend gewesen sein.
Wilkesbarre.—Aus der Lehigh Val
ley Eisenbahn in Süd-Wiikesbarre rann
ten am Donnerstag zwei Lokomotiven ge
gen einander und zwar mit solcher Ge
walt, daß beide demolirt wurden. Men
schenleben gingen keine dabei verloren.—
R. C. Smith hat das Sylvester Dana
Eigenthum an der Slkademiestraße für
813,000 erstanden. Der Korrespondent
des Scranton „Nepublican" sagt, Wilkes
barre brauche nothwendig ein Hospital
und Marktbaus. Scranton etwa nicht? —
Eine weitere Versammlung von Kaufleu
ten wurde am Freitag Abend in der Li
berty Halle gehalten, um die nothwendigen
Schritte zu berathen, wie dem allen Han
del ruinircnden Vorgehen der Kohlen-
Operatoren Einhalt gethan werden kann.
Die Sache wurde von verschiedenen Red
nern ausführlich erläutert. Bis jetzt hät
ten die Compagnie-Stores nur Lebens
mittel, Spezerei- und Trockenwaaren, sie
würden indessen in kurzer Zeit alles An
dere zum Verkaufe halten. Eine Cominit
tee wurde ernannt, um für einen passen
den Gesetzentwurf zu sorgen, derselben
auch der Auftrag ertheilt, zwei ihrer Mit
glieder nach Harrisburg zu schicke». Die
nächste Versammlung findet am Dienstag
den 2. März in demselben Lokale Statt.—
Ein Haus zum geheimen Vergnügen, ge
halten von N. Pacie, in Main Straße,
wurde in vorletzter Mittwoch Nacht durch
die Polizei aufgehoben und 14 Männe»
und zwei Mädchen erwischt; ein lury
mann befand sich darunter. Das En
ginehaus hinter dem Empire Schacht
brannte am Sonntag Morgen nieder.
Der Ursprung de» Feuers ist nicht be
kannt. Die Versicherung beläuft sich auf
etwa 81,500, was den Verlust ungefähr
deckt. Ein höchst sonderbarer Fall von
angeblicher Fälschung beschäftigt gegen
wärtig die Gefetzkundigen unserer Stadt.
Ein gewisser Michael McCarty, Steuer
einnehmer von Hanover Township, depo
nirle am 26. Dez. in der Miners Spar
bank dahier 81,000. Am 8. Febr. erschien
er wieder und zog die Summe aus der
Bank; dies Alles war gehörig in sei«
Bankbuch eingetragen. Letzte Woche sprach
McCarty in der Bank vor und verlangt«
weitere 81,000, welche er angeblich depo
nirt habe. Der Casflrer sah in seine«
Hauptbuch nach und erwiderte ihm, daß
er sein Geld gezogen und kein weiteres
Deposit in der Bank habe. Er
daß in dem Bankbuch des McCarty aus
der Zahl 1 ein 2 gemacht wurde, so daß
es erschien, als habe er 82,000 deponirt
Der Fall wird jetzt den gewöhnlichen ge
setzlichen Gang gehen; McCarty verlangi
das Geld, die Bank hingegen hat ihn we
gen Fälschung verklagt und FriedenSrich
«er Ziegler ihn unter 83,000 Bürgschaf
gestellt, welche James Campbell und Pat
McGrath leisteten. —Das ungünstige Wet>
Abt""' der Parade große»
ganze Programm ausgeführt.—Recordei
Charles Erath trug vorletzte» Mittwock
in Wilkesbarre eine Schuldurkunde vo»
W. Lee von Nanticoke ein, auf der stö
Steuerstcnipel zum Betrage vo» 1031
Vermischtes. Jakob Rosar braö
am Donnerstag an der oberen Walzmühll
das Schulterblatt, indem ihm ein Stemm
eisen darauf fuhr.
Herr John Brisbin hat sei» Eigen
thui» an Wyoming Avenue an Edwarl
Sreucer vo» Dunmvre für SIS,OOO ver
kauft. Herr Peter Creter hat sein Hau,
und Lolie an Penn Avenue an eine,
deutschen Metzger, Namens Klein, sü
86,700 verkauft.
Eine sogenannte „sashionable Hoch
zeit" fand vorletzten Mittwoch hier Statt
Das Brautpaar war Herr Thomas F
Torrey und Irl. Sophie C. Dickson.
John D. Remig, von Beaver Tsp.
Snyder Counly, hat in seinem Besitz ei»!
schweizer Bibel, welche vor 2l<> Jahre«
gedruckt wurde.
Der zweite Tunnel zu Manunkc
Cbunk, an der Delaware, Lackawanna u
Western Eisenbahn, geht seiner Vollend,
ung rasch entgegen.
Herr Wm. Lewis, KL Jahre alt unl
von Hyde Park, wurde am FreikSg durck
die Erschütterung von einer Sprengung
in der Diamond Mine niedergeworfer
und so schwer verletzt, daß er noch deffel>
ben Tages starb.
Eine Feuermanns-Parade würd«
am Montag Nachmittag zu Ehren vor
Washingtons Geburtstag arrangirt, doä
waren die Reihen der theilnehmender
Compagnien nicht gut gefüllt.
Am Montag wurde im Repräsen
tantenhause der Gesetzgebung eine Bil
eingereicht, nach welcher die Borovgh voi
Dunniore der Stadt Scranton einverleib
werden soll.
In Ehester County, Pa., haben dt,
Bauern bereits mit dem Pflügen begonnen
Der Schuylkill Kanal wird am I
März der Schiffahrt eröffnet. Ebenso de>
Delaware und Hudson Kanal.
Am Montag wurde ein jungei
Mann, Namens Hoste, während er mi!
dem Zusammenhängen von Kohlenkarrer
nahe der Steinbrücke dahler beschäftig!
war, zu Tode gequetscht. Er war etwa 2c
Jahre alt und wohnte in Dodgetown.
Am 11. Februar wurde im Reprä
seiitantenhause ein Gesetzentwurf zur In
korporirung der „Scranton Halle und
Markt Gesellschaft" eingereicht.
In Huntingdon, Mifflin und Ju
niata Eo., Pa., wurden am 17. Delegaten
zur demokratischen Staats Convention ge
wählt, welche für Gen. Caß als Gouver
neurs Candida» stimmen werden.
Die Delaware, Lackawanna und
Western N. R. Co. hat die Morris und
Esser Bahn gekauft und die Oswego und
Syracuse Eisenbahn auf ewige Zeiten ge
pachtet.
Wegen Ermordung feiner Frau wur
de am Samstag der Neger Lewis Laue in
PiltSburg zum Tode verurtheilt.
Die Pennsylvania Nailroad Co.
hat größere Einkünfte, als manches euro
päische Königreich oder süd-amerikanische
Republik. Ihre Einnahmen betrugen
letzes Jahr über 17 Millionen Thaler,
und die Ausgaben nahe 12 Millionen,
so daß sich ein Ueberschuß von mehr als S
Millionen Thaler herausstellte.
Anfangs letzter Woche trat das neue
Gesetz in Betreff der Verpackung des Ta
backs in Kraft. Jedes Päckchen muß mit
einem Stempelbande versehen sein, welches
so angebracht ist, daß es beim Aufmachen
zerreißt. Harte Strafen stehen auf Ueber
tretung des Gesetzes.
»S- Nähmaschinen zu verkaufen
oder zu vermiethen bei Blake u. Co., 322
Lackawanna Avenue, Scranton, Pa. Un
sere Bedingungen ,Ind liberaler, als sie
irgend Jemand sonst stellen kann. 4sg
Bei der letzten Versammlung der
Lecha Caunty Ackerbau Gesellschaft wurde
der Beschluß gefaßt, zwei Hundert Thaler
zu einein Fund zu bewilligtn, der zur
Einführung vo« Jnsekten-tödtende« Vö
geln au» Europa verwendet werden soll.
Die Gesellschaft ladet andere Gesellschaften
ein, sich auch an diesem Unternehmen zu
bethriligen.
Die „Lecha Thal Eisenbahn - Com
pagnie" läßt gegenwärtig ihren Weg von
Philippsburg bis Mauch Chunk mit stäh
lernen Schienen belegen.
Ein große« Arbeiter-Corps ist gegen
wärtig mit der Legung eines zweiten Ge
leifeS an der „Lecha und SuSquehanna
Sisenbahn"zwisch«n Bethlehem und Easton
beschäftigt. Man hofft, damit bis zum Ein
tritt« des Frühjahrs fertig zu sein. Das
schnell anwachsende Geschäft der Compag
nie hat diese Verbeffermig erheischt.
In Carlisle, Pa., wurde am 16. et«
Dr. Schöppe verhaftet, weil er die Miß
Steinecke durch Gift umgebracht haben
soll.
In New Jork soll sich ein Revenue
Assessor befinden, der sein Amt mit strenger
Ehrlichkeit und Gerechtigkeit verwaltet,
weßhalb heftige Anstrengungen gemacht
werden, um ihn abzusetzen. Unter der
jetzigen Herrschaft ist Ehrlichkeit in der Ver
waltung von Aemtern eine schlechte Em
pfehlung.
Hr. C. Dilger von Weinsberg, Ohio,
berichtet dem "Welt-Bok"- Die blaue
Gutedtl - Traube vom Canton Walll«
und die Tlinlon haben seit 1« Jahren noch
nie gefehlt. Reiset Mitte August, macht
starker schwarz-rothen Wein wie Burgun
der.
> Kansas und Massachusetts sind die
> einzigen nördlichen Staate», deren Schul
den seit dem Kriege zugenommen haben.
— Am 22 Febr. hielten die Republika
, nischen Senatoren einen Cancus in Bezug
> auf das Amtsdauer-Gefetz. Nach einer
> mehrstündigen Sitzung wurde mit 22
' Stimmen entschieden, die Fragt bis nach
dem vierten März zu verschieben. Meh
rere Senatoren, die dieser Maßnahme ent
t gegen waren, weigerten sich zu stimmen
und erklärten, sie würden sich nicht an die
Beschlüsse de« Caucu« binden.
Herr Ludvigh bekannt unter dem Na
> men der "Fackel Ludvigh," einer der älte
> sten deutschen Zeitungsschreiber und Her
-2 ausgeber im Lande, ist zu Cumminsville
gestorben. Er war ein rastloser Literat.
, Auch Die, welche nicht mit seinen Ansichten
, übereinstimmte», konilten seinem ehren
-1 werthen Charakter, seinen Talenten und
rastloser Thätigkeit nicht ihre volle Aner
, kennung versagen.
k Frankreich wünscht das Mittelmeer
zu besitzen und Oestreich mehr Mittel.
In Chicago zeigt eine Assekuranz
, Compagnie an, daß sie Versicherungen
. auf Fenster und Biergläser annimmt.
> —ln dem Magen eines geschlachteten
> Schweines in Springfield, Jll., fand man
30 Nägel, ein Stück einer.Säge und eine
Schnalle. Das liebe Schweineken muß in
Irgend einer Periode feines Lebens einen
, Zimmermann verschlungen haben.
In Bordeaux' Frankreich, erschien
, unlängst unter dem Namen "Auster" eine
Zeitung. Da aber diese "Auster" der Po
lizei Napoleon» nicht schmeckte, so wurde
sie verboten.
Ein Spaßmacher ist kürzlich in Min
nesota übel angelaufen. Er ahmte eine
Eule nach und wurde von einem Freun
> de, der ihn für eine wirkliche Eule hielt
erschossen.
Ein Dampfer von Vera Cruz bringt
Rachrichten aus der Stadt Mexico bis zum
13. d. M. Am 3. d. M. nahm Negreti die
Stadt Puebla ein und erließ Proclamatio
nen, räumte dieselbe aber wieder am «.,
als die RegierungStruppen anrückten, und
zog sich auf der Straße von Matamoras
Die Revolutionär« erhoben am V. in
St. Martin von den Kaufleute» ein»
Zwangs Anleihe von 8200,000. Der re
volutionäre General Zapata ist von Sifal
geflohen, als General Vargas ihn angriff.
Die Jnfurrection in Pncatan ist lediglich
localer Natur.
Man erwartete den Ausbruch einer Re
volution in Guadalajara, da dort zwischen
dem Militär und Civilbehörden beständig
Zwistigkeiten vorkommen. Der Governor
hat resignirt und die Gerichte haben es für
unmöglich erklärt, Rechtspflege auszuüben.
In Talascala u. Umgegend ist ebenfalls
eine Jnfurrection ausgebrochen; ebenso in
Nueva Leon und Ouirago, wo sich 1,200
Bewaffnete sür Santa Anna erklärt hatten.
Wie man hört, wird Corona zum Gesand
ten in Washington ernannt werden.
Vom Ausland.
Paris, 18. Febr. Die Cviiferenz der
Die Antwort Griechenlands auf die Vor
schläge der Conferenz war zufriedenstellend,
und die Conferenz hat deshalb eine Reso
lution angenommen, daß die Großmächte,
das Recht vorbehalten, Leben, Eigenthum
und Interessen der christlichen Einwohner
der Türkei zu beschützen. Die Vertreter
der Mächte unterzeichneten dann da« Pro
tokoll und die Conferenz löste sich auf.
Madrid, 18. Febr. Lopez de Ayala, der
Minister der Colonieen, hat ein wichtige»
Deeret erlassen, welches in allen spanischen
Colonieen in Kraft treten soll. Danach
wird in denselben ein gleiche« Gerichtsver
fahren eingeführt und Veränderungen in
der Finanzvorwaltung der Colonieen wer
den vorgenommen.
Pari«, 21. Febr. Es ist ein Kriegs
schiff nach Euba beordert worden, um die
Interessen der dortigen sranzöflschen Be
wohner zu beschützen.
Madrid, 21. Febr. Das
zerte Kriegsschiff Victoria hat Befehl er
halten, nach Euba abzusegeln.
Trieft. 20. Febr. Ein furchtbarer Un
glücksfall ereignete sich gestern aus der öster
reichischen Fregatte Radetzky. Während sie
im adriatischen Meere kreuzte, fand plötzlich
in ihrem Pulver Magazin eine Explosion
statt, wodurch da« Schiff vollständig zer
trümmert wurde und viele Menschen um«
Leben kamen. Die meisten Offiziere und
Mannschaften wurden augenblicklich ge
tödtet oder in« Meer geschleudot, wo fle
ertranken.
Constantinopel, 22. Febr. Die kürzlich
von der hohen Psorte erlassenen Dekrete
und Befehle gegen die Griechen sind
widerrufen worden, und türkische Häfen
find wieder sür griechische Fahrzeug»
offen.
Madrid, 22. F»b. Die Press» des Lan
des stellt der provisorischen Regierung die
Nothwendigkeit vor, die Freundschaft der
Ver. Staaten zu bewahren.
Auch Baden genießt vom ersten Fe
bruar ab die Vortheile des Postanweisungs
verkehr« mit Nordamerika, indem die ba
dische Postverwaltung dem zwischen der
norddeutschen Postverwaltung und der
Dampfschifffahrt» -Gesellschaft de« nord
deutschen Lloyd in dieser Beziehung abge
schlössen»» U»b»r«inkvmmen sofort beige«
treten ist.