Wochenblatt. Friedrich Wagner, Herausgeber. Seranton, den 2-Z. Februar Zustände in Ncw-Bork. Wir haben bereits mitgetheilt, daß unter der republikanischen Staatspolizei, welche der Stadt New-Aork zur Strafe für ihr Festhalten an der demokratischen Partei ausgejocht worden, Leben und Eigenthum so unsicher geworden sind, daß die ehreuwerthesten Bürger aller Parteien in der Stille an der Bildung eines Vigilanzcomite arbeiten. Die Polizei, mit dem Pascha Kennedy an der Spitze, hat zu viel mit Politik und mit Verfolgung von Wirthen und Uebertrctern des der Stadt New-Aork von Staatswegeu auf gebürdete» republikanischen Soniitagegc setzes zu thun, als daß sie sich um Mörder und Räuber kümmern könnte. In dieser Woche wurden nicht weniger als vier Mörder vor Gericht gestellt, darunter JameS Logan Real, der der Ermordung des am hellen Tage vor seiner Thüre erdolchten Rogers angeklagt ist. Wie viele Mörder laufen aber noch ungefangen umher! Diese zunehmende Unsicherheit von Le ben und Eigenthum hat in voriger Woche die Führer der demokratischen Partei ver anlaßt, eine außerordentliche Sitzung in, Saale des Manhattan Club zu halten, um sich über Abhülfe»,ittel zu berathen. Man kam zu dem Endschluß,daß dem beipiellose» Uebcrhaiidnehmen der Verbreche» nur durch eine strenge Vollziehung der Gesetze ohne Rücksicht aus irgend welche politische» Einflüsse, die zu Gunsten von Verbrecher» geltend gemacht werden möchte», Einhalt zu thu» sei. Die anwesende» dcmokrati schen Richter erklärten sich hiermit völlig einverstanden. Zugleich ward beschlossen, daß die Führer der Partei sich von dem Sheriff O'Brien, der mit Dieben und Mördern sypipathisirte, loszusagen hallen. Die erste Frucht dieser Versammlung war die Schuldigbefindung u»d Ver urteilung von John Real wegen des an, Polizisten Snedick verübte» Mordes. Real war ein notorischer Dieb, dennoch aber Deputy Sheriff. O'Brien ward sehr böse ans de» Nichter Barnard, als dieser zwei hundert Polizisten aufbot, um die Diebe an einer gewaltsamen Befreiung Real's aus dem GerichtSziminer zu verhindern. Die Diebe behaupten, O'Brien werde sich weigern. Real zu hängen, und seine Depiity-Sheriffs würden sich gleichfalls weigern. Sie erklären auch, O'Brien werde sich ruhig in Anklagestand versetzen lassen, dann aber an seine Wähler appellire» und diese auffordern, ihn wieder zu wähle». Ein solches Manöver wird ihm aber wenig nutzen. In politischen Kreisen herrscht wegen dieser Affaire große Aufregung. Gouverneur Hoffmann weigert sich ent schieden, Real zu begnadigen. Zugleich wird gemeldet, daß das zu bil dende Vigilanz Committce fortwährend an Zahl zunimmt. Sind das nicht schöne Zustände in der Empire City: eine republikanische Staats polizei, die sich größtenthcils »ur mit Ver folgung von Wirthe» und Leute», die am Sonntag ein Glas Bier oder Wein trin ken, abgibt, Diebe und Mörder aber ge stellt? Daö Negcrstiminrecht-Amendment. Die beide» Häuser des Congreß sind sich ein wenig in die Haare gerathen wegen Amendements,); aber der Senat machte den Zusatz, daß auch i» Bezug auf das Aemterhalte» kei» Unterschied wegen Haut farbe oder Nasse gemacht werde» sollte. Dieser Zusatz des Senats wurde letzte Woche im Repräsentantenhause nieder gestimmt mit 132 gegen 3?. Es ist nnn eine CvnferenZ'Coinmittce ernannt wor »e» entschlossen, die gewaltsame Ein führung des Negerstimiiircchtes in allen Theilen der Union noch vor Schluß des dings dann darüber zu entscheide», »nd wenn die demokratische Partei die Sache gehörig i» Hand nimmt, wird sie im Stande sei», in genug Staaten die Zu stimmung zu verhüte», um diesen kühne» Plan der Republikaner zn vereiteln. New Ilork so schreibt das N.A, die In 72,020 Häusern irohncn, 21 Milliv -300,000 Personen Platz haben. Ts giebt 331 Sonntagsschulen, die vou 117,150 Schülern besucht werden. Der Schul besuch in den öffentlichen Schulen beträgt ! 00,204, in den Privatschulen gegen 130,. ! 000. Ungefähr 50,000 Kinder gehen gar nicht in die Schule. Da° Repräsentantenhaus der Jlli j nois Legislatur hat mi, k! gtge,, Z, Stim men beschlossen, die Todesstrafe wieder ein zuführen. Die europäische» Armeen. Mit dem Eintritt in das Jahr 1809 hat sich der Stand der Militärmacht und neuen Bewaffnung für die einzelnen europäischen Staaten, ungefähr nach fol gendem Verhältniß beurtheilt, heraus gestellt: Preußen und Norddeulschland wür den, ohne Ersatztruppc» und etwaige vierte Bataillone, für ihre Feldarmee so fort mit 370 Bataillonen, 296 Escadrons, auftreten können, wovon die Infanterie, bis etwa auf das sächsische Armeecorps und die hessen-darmstädtifchc Division, wohl durchgehends bereits de» ausreichen den Neservestand zur Einnahme der vollen Kriegsstärke a Bataillon 1992 Mann be sinn dürften. Für die und Reserve-Armee blieben dagegen zunächst noch 218 Bataillone Landwehr und 76 fünfte, resp, vierte Escadrons disponibel, wovon indeß die ersteren bis auf 119 alter preußischer Landwehr-Bataillone vorläufig nur aus den überschießenden Mannschaften der Reserve formirt werden könnten. Die-Bewaffnnng mit dem Zünd nadelgewehr ist bei dieser Armee durch gehends beendet und ebenso auch die Aus rüstung mit den neuen gezogenen Ge schützen bei sämmtlichen Armeecorps bereits bewirkt worden. Süddeutschland verfügt zur Zeit ohne die Ersatztruppen und Depot-Esca drouS, über 99 Bataillone und 64 Feld- Escadrons, wohingegen die neuerrichtete Landwehr, außer etwa in Baiern, wohl noch nirgends gleich für die Eröffnung eines Krieges in Betracht kommen würde. Die Bewaffnung mit dem Ziindnadel- Nachrichten vorliegen. Oesterreich besitzt, außer den für einen Krieg gegen einen waffengeübten Gegner nicht in Betracht kommenden Grenztruppe», 289 Feld- und 169 Reserv e wovon die 89 »euerrichteten fünften Bataillone jedoch vorläufig jeden falls nur mit Rekruten ausgefüllt werden könnten. Die Eavallerie zählt 295 Feld- und 41 Depot EScadrvn«. Die Bewaff nung der Infanterie mit dem umge änderten Wänzl-Gewehr soll beendet sein. Die Ausrüstung der Armee durchgehends mit gezogenen VorderladungS-Geschützen war schon vor 1866 bewirkt worden. Frankreich besitzt in feiner vorläufig noch allein in Betracht kommenden stehen den Armee 473 Bat., 347 EScdrS., wo von sich etwa zwei Drittel zu einer so fortigen activen Verwendung bereit finden würden. Der Reservestand darf als an nähernd ausreichend zur Ausfüllung der, vorhandenen Eadres erachtet werden. Die Bewaffnung mit den, Chassrpot-Gcwehr ist beendet, die Ausrüstung der Artillerie mit gezogenen BorderladungSgefchützen war früher schon bewirkt worden. Italien verfügt über 369 Bat., 114 Escdr., wovon, da noch ein zweites Eon tignent der Reserve und eine starke Nationalgarde vorhanden ist, ungefähr ebenfalls zwei Drittel sich zn einer so fortigen Aclisverwcuduiig disponibel er weisen dürften. Die Bewaffnung mit dem neuen italienischen Zündnadelgewehr war bis Ausgang dieses Sommers bei den sämmtlichen leichten nnd einem Theil der Linientruppc» bewirkt worden. Der Stand der Ausrüstung der Artillerie erhellt nicht anSreichtnd ans den vorhandenen Nach richten. England's Armeestand belief sich im verflossenen Jahre auf 299,494 Mann und 12,854 Pferde, wovon jedoch zu einer Verwendung auf dem europäischen Con tinente höchstens 39,999 bis49M9 Mann als unmittelbar disponibel angenommen werden können. Die Bewaffnung der englischen Armee mit dem Snyder-Gewehr ist seit lange bewirkt. D e Artillerie soll neuerdings statt der theilweise bereits eingeführten HinterladungSgcschütze wieder mit gezogenen Vordcrladern ausgerüstet werden. Rußland besitzt, außer den ir regulaircn Kvsackcnhcercn, aber iube giiffcn die nur für de» innere» Dienst bestimmten Lokaltruppen, einen Truppen bestand von 675 Bataillons, 267 Esca drons. Ein volles Drittel der Infanterie muß hiervon de» Lokoltruppe» zugezählt werten; in wie weit die vorhandenen Reserven aber ausreichen, die Feldtruppen aus volle Kriegsstärke zu fetzen, und wel cher Theil derselben dem entsprechend als für die unmittelbare active Verwendung geeignet angesehen werde» darf, erhellt nicht au» de» darüber veröffentlichten Angab.». Ungefähr ein Drittel der In fanterie dürfte sich gegenwärtig mitHinter ladungsgewehreu verschiedener System» bewaffnet befinde», die »eue Ausrüstung der Artillerie mit gezogenen Geschützen, Iheils Hinterlader, theils Vorderlader, wird hingegen wahrscheinlich bereits nahe- Organifation bedeutend erhöht und durch gehends auch mit dem Rcmmington- Gewehr bewaffnet hat. Es würde dieser Staat zwischen 39,999 bis 36,999 Mann besitzen. Iu Belgien und Holland habe» bisher keine weitere» militärische» Verände ! rungen stattgefunden, als daß in dem erste» Staate bis Ausgang dieses Sommers die Bewaffnung dcr Infanterie mit dei» I Alibini Mewehr bewirkt worden ist. Was die Regierung kostet! Die Appropriationen sür das nächste Jahr für den Senat belaufen sich auf 8730,000 oder für 72 Senatoren unge fähr 810,000 per Stück. Die Repräfen ta ,il.i verlangen zwei Millionen Dollars. Ei» großer dicker Kerl, Namens Jones, ist „Aufbewahrer der Schreibmaterialien des Senats" und bekommt, obgleich da» Amt eine Sinecure ist, einen Gehalt von 52102. Jeder Senator hat einen und ein Drittel Diener, da ungefähr 80 Diener gehalten werden, abgesehen von einer Unzahl von Ausläufern, Spritzen leuten, Polizisten und einem halben Negi mcnt ferneren Anhängsels. Der Congreß-Drucker, welcher gezwun gen ist, ein Bataillon Faullenzer zu halten, die er nicht nöthig hat, gibt ungefähr 81,400,000 aus, schließlich aber müssen noch Extra Appropriationen bewilligt wer den. Die Bibliothek des Congresses kostet 850,000, wovon für 13,000 Bücher gekauft werten und 817,000 zu einem botanischen Garten verwendet werden. Zu den Bibliothekkosten gehören die Auslagen, um Bouquets für die Privat gesellschaften der Vertreter anzuschaffen, von deneu ein großer Theil zur Aus stattung gewisser Damen benutzt wird, damit sie anständig in den Lobbies des Capitels erscheinen können. (Dies ist aus der Korrespondenz der Chicago Tribune). Zusammengenommen gebrauchen die bei den Häuser im folgenden Jahre 85,300,. 000, wie dies aus ihrer eigenen, an den Fittanzsekretär gesandten Schätzung zu ersehen ist. Eine herbe Strafpredigt wird von der „N. ZI. Evening Post", dem noblen Organ der gemäßigten Re publikaner, den Radikalen gehalten. „Wir höre» aus Washington," schreibt die Post, „von einer im Lager der Radikalen herr schenden Erbitterung über Grant'S Zurück- Haltung gegen sie. Sie beklagen sich, daß er wegen der Bildung seines Cabinets, der von ihm zu befolgenden Politik und wegen hundert anderer Dinge nicht mit ihnen verkehre und ihren Rath nachsuche, sondern sich unabhängig stelle. Sie beschuldigen Grant der Undankbarkeit, weil er durch sie seine jetzige Stellung gewonnen habe. Darauf müssen wir den Herren Radi kalen sagen, daß sie selbst am besten wissen, wie falsch ihre Darstellung der Sachlage und wie ungerecht ihre Prätensionen sind. Nicht sie haben Grant zum Präsidenten gemacht. Es ist noch gar nicht so lange her, daß sie und ihre Preßorgane, z. B. auch die „Tribune", auf Grant weidlich schimpften, und erst als sie, wegen ihrer politischen Extravaganzen vom Volke ver lassen, zu der Erkenntniß kamen, daß ihre Niederlage gewiß sei, wenn sie sich nicht der Bolksstimmc anschlössen, flüchteten sie sich zu dem Grant'schen Banner. In der That wäre ihre Niederlage eine eclatante gewesen, wenn sie jeden Andern als Grant zum PräsidentschaftScandidaten aufgestellt hätten. Jnd-ni sie also dem Namen Grant ihre Rettung verdanken, sollten sie in ihren Ansprüchen bescheidener sein." In diesem Tone fährt die „Evening Post" fort, den radikalen Flügel ihrer eignen Partei abzukanzeln, und ihre unumwundene Darstellung der Sachlage, wenn sie auch jedem Klarblickenden nichts Neues ist, verdient jedenfalls Anerken nung. (Die Welt.) Ein Eisenbahnfieber schreibt der Washingtoner Corrcspondcnt der „Eve ning Post" ist im Congreß auSge krochen. Dem Senate liegen 31, dem Repräsentantenhause 37 Eisenbahn- und Canal-Projekte vor, und alle fordern vom Congresse Land umsonst, viele davon aber auch »och Geld dazu. Die bezüglich der Pacific-Eisenbahnen gezeigte Liberalität unserer Gesetzgeber hat den Spekulanten und Raubrittern Muth gemacht. Sie möchten die Eisenbahnen auf Staatskosten erbaue», de» Profit aber in ihre Tasche stecke». Warum auch nicht? Hat doch die Union bereits mehr als IBS Millionen Acres, also ein volles Achtel ihres ganzen Domanium«, an Eisenbahn- und Canal- Compagnien verschenkt! So weit die „E. Post". Was aber die Bewilligung anbetrifft, so haben die „Spekulanten und Raubritter" schwerlich Rechnung darauf zu machen, da der Unwille im Volke über diesen Zweig der Korruption zu groß ist, als daß der Congreß ihn unberücksichtigt lasse» könnte, abgesehen davon, daß auch Grant ei» entschiedener Gegner dieser Bewilligungen ist. Von Philadelphia wird geschrieben: „Die großen Hoffnungen, welche auf das FrüjahrS-Gefchäft gesetzt wurden, scheinen in Erfüllung gehen zu wollen. Früher als sonst haben sich bereits Käufer vom Süden und Westen eingestellt, und die ersteren sind in Folge der guten Bauinwollen-Erndten viel bessereKunden, als man erwartet hatte. In allen Geschäfte» zeigt sich größere Reg samkeit, »nd sobald die Witterung Bau- Arbeiten, landwirthschastliche Arbeiten u. s. w. gestattet, ist eine starke Nachfrage nach Arbeitskräften und dann auch im Allge meinen eine bessere Zeitz» erwarten. Noth wendig ist es freilich, daß in der Bundes-, Staats- und Stadtverwaltung die strikteste Sparsamkeit eingeführt werde, damit nicht der Ueberschuß, den der Arbeiter von dem Ertrage seiner wachsamen Thätigkeit erzielt, ganz und gar in direkten und indirekten Taxen ausgehe." In Nashville beabsichtigt man, dem Präsidenten Johnson einen großen Em pfang zu bereiten. Von drn in den Hallen der Staats legislaturen vorkommenden Späßen ist in diesen Blättern schon früher berichtet worden. Bei einem solchen in der Legis latur von Illinois kürzlich verübten Schwanke ist jedoch das Spaßhafteste, daß derselbe von Vielen als ein ernsthafter Act aufgefaßt, als solcher »ach Wash. ington telegraphirt und von da durch das !?rgan der associirte» Presse weiter ver breitet wurde. Die Depesche aus Wash ington lautete, daß am 30. v. Mts. die in Springfield tagende Legislatur des Staa teS Illinois mit 78 gegen 9 Stimmen be schlossen habe, die Stadt Chicago von dem Staate zu trennen und dem Staate Indiana zu übergeben. Hinzugefügt wur de, daß über diesen merkwürdigen Be schluß in Washington die größte Ver wunderung herrsche. Vor einiger Zeit hat der Gen. Grant dem Grase» Bismarck durch de» norddeutschen Gesandten in Washington, Baron Gerolt, den ersten Theil des von General Badeau verfaßten Werkes „Das Leben des Gen. Grant" zum Geschenk gemacht. Bismarck hat sich kürzlich bei dem General durch einen herzlichen Brief bedankt, in welchem er die Hoffnung aus spricht, daß die freundschaftliche» Bezieh ungen, welche jetzt zwischen Ihnen be ständen, auch die Fortdauer des guten Einvernehmens zwischen den Ver. Staa ten und Deutschland garantire» »lochten. In einem Township von Warrick Co., Ind., hat sich ein „Faullenzer Club" (Lazy Club) gebildet, der beinahe schon 100 Mitglieder zählt. Zwei derselben wurden neulich ausgestoßen, der Eine, weil er zu schnell von seinem Sitz ausge standen war, und der Andere, weil er zu laut gegähnt und den Mund dabei zu weit aufgemacht hatte. Ein Dritte, erhielt einen Verweis, weil er einen Hügel hinab gelaufen war, und rettete sich von der Strafe der Ausstoßung nur durch die Aus rede, daß er zu faul gewesen sei, sich aus zuhalten. Einer der bei der gräßlichen Kata. Strophe auf der Eriebahn (bei Angola) vor 10 Monate» verunglückten Passagiere hat die Compagnie auf 100,000 Dollars Entschädigung verklagt; die Conipagnie bot ihm 3000 Dollars, das Obergericht sprach ihm jedoch 35,000 Dollars zu. Nun werden wohl auch die übrigen bei jener Katastrophe verstümmelten und die Hinter bliebenen der Getödtiten auf Entschädig ung klagen und der Compagnie einen heil samen Aderlaß appliziren. A. T. Stewart, der große Drygoods Händler in New Jork, verkaufte in dieser Saison 20 Shawls im Werthe von 83000 und einen im Werthe von S4OOO. Eine sashionable Dame kaufte in ein Paar Monaten ein Assortement von Klei dern und andern kostbaren Artikeln zum Betrage von 520,000. Der Preis des Zuckers ist in Folge der Unruhe» auf der Insel Euba bedeu tend in die Höhe gegangen. Weißer Zucker holt jetzt schon IS Cents das Psund in, Großverkauf, und wird verniuthlich bald noch weiter steigen. Selbst Wenn der Bürgerkrieg in Euba auf die eine oder an dere Weise bee»digt werden sollte, wird der Zuckerbau, wegen der Euiancipation der Sklaven, noch für lange Zeit nicht seine frühere Blüthe wieder erlangen. Gen. Grant soll neulich iu Bezieh ung auf das AmtSdauer Gesetz geäußert haben: „Wenn es nöthig war, einem Gaule (Johnson) ein scharfes Gebiß an zulegen, so ist damit nicht gesagt, daß dies auch bei einem andern (Grant) geschehen müsse." Die radikale Senats-Mehrheit huldigt aber einer andern Ansicht, und Grant wird sich das Gebiß ebenso gut ge fallen lassen müssen, wie Johnson. Das verachtete Alaska, das nach den Ansichten Mancher nur dazu gut sein sollte, um als Eishaus für die Union zu dienen, hat manche Schätze, die sich erst durch eine genauere Erforschung heraus stellen. Dahin gehöre» so anSgezeichncte Kohlenselder, wie ma» sie sonst nirgends an der Paeifie-Küste findet. Eine der neuesten Entdeckungen daselbst ist die Auf findung von Petroleum-Seen im Norden des Territoriums. Was noch? Signora Angelika Podesta, eine hundertjährige Dame, wohnte am 0. ds. MtS. dem italienischen Balle in Cincin nati bei, und ließ während der ganzen Nacht keinen Tanz vorübergehe». Eine Reisegesellschaft, welche 18KK über Cairo die Pyramiden besuchte, kam auch in dieser orientalischen Weltstadt in mehrere arabische Volksschulen und fand dorten in beinahe allen Lehrsälen einen europäischen Cylinderhut aufgehängt. Ein Lehrer, von dem Dolmetscher über die Bedeutung des Hutes befragt, gab die Antwort, daß dieses die größte Strafe für ungehorsame Kinder sei, wenn sie den Hut aussetzen müssen. Neulich gebrauchte der Bostoner Polizei-Chef ein hübsches Mittel, um die Leute zu entdecken, welche es sich zun, Ge schäfte machen, Damen auf der Straße zu insultiren. Er ließ einige weniger be kannte Polizei-Offizianten als Frauens personen verkleiden und durch die Stra ßen gehen. Am nächsten Morgen berich tete ein Polizist allein 29 Männer, wovon die meisten zur sogenannten besseren Ge- ! sellschast gehörten. Der reichste Mann in Amerika wird einmal der Sohn des verstorbenen Edwin A. Stevens in Hoboken sein. Wenn er majorenn ist, wird das von seinem Vater hinterlassene Grundeigcnthum in New Jersey einen Werth von haben. Stadt und Staat. Das „Scranton Wochenblatt" er scheint jeden Donnerstag und kostet jahrlich D2.OV und halbjährlich ,j I .ID, im Voraus zahlbar. Anzeigen werden zu den festgesetzten Preisen angenommen. Gewöhnn che (temporäre) Anzeigen müsse,, vorausbezahlt werden; Contralte für halb jährliche oder jährliche Anzeigen je nach lieberem kommen, und letztere werden so lange fortgesetzt, bis sie abbestellt werden. Anzeigen und Bekanntmachungen, zur Publi kation im „Wochenblatt" bestimmt, sollten Dien. Arg Vormittags eingereicht werden, »m densclder Aufnahme zu sichern. Größere Einsendung» müssen schon MontaaS eingereicht und mit zehr Cents die Linie bezahlt werden. Berichte übe! allgemeine werden uneiitgeldlich auf Job-Arbeiten aller Art, in deutscher u»I englischer Sprache, werden pünktlich und gut an gefertigt. Ans diesen Zweig des Geschäftes le» ken wir besonders die Anfnierksamkcii deutsche Geschäftsleute, indem es unser Bestreben sei, Wirdum solchen Arbeiten keiner anderen hiesige, Prämie». Der Enterprise Bauver ei» von Providence hielt am Samstag Abend seine trste Einzahlung und Versteh gerung ab. 81089 wurden einbezahl und verkauft. Die Prämio», variirten vor 51 bis 34 Prozent per 8 IVO. Im deutsche» Bauverein No. I saiN mit Samstag Abend die Einzahlung statt Später wurden 23 Shares versteigert un> zwar zu folgenden Prämien: sieben zu 50 fünf zu 51, zwei zu 52, zwei zu 54, dre zu 55 und vier zu sli Proz. Prämie an Slvo. . Bei der Versteigerung von Anleben irr deutschen Vanvereiu No. 3 am Monlaj Abend war die niedrigste Prämie 47 unl die höchste 4g Prozent. Drei oder viei Personen steigerte» fast sämmtliche An Feuer. I» der Donnerstag Nacht ge gen 10 Uhr geriet!) das I Hau! des Patrick Hogan, an Riverstraße i» dei ö. Ward wohnhaft, in Brand uud war i> kurzer Zeit zerstört. Die auf jeder Seitl nahe siebenden Gebäude konnten nur mi großer Mühe gerettet werden. Verstcher für SO5O. lim dieselbe Zeit in der Sanistag Nach brach in dem Wohnhanse der Wittw Dogherty, an Mineralstraße, 7. Ward Feuer aus. Die Löschmannschaften wa> ren pünktlich zur Hand, konnten aber nui eine» Wasserstrahl in die Flammen wer sen. Das Gebäude ward gänzlich zerstör und das darangrenzende O'Malia Eigen thun, im Werthe von beschädigt Das erstere ist zu 8920 und letzteres sü SlOOO versichert. lW" Der Eommissär für inländisch Steuern bat entschiede», daß eine söge nannte „ludgment-Note" im Betrage vor SlOO oder weniger einen Fünf-Cents Stempel trage» muß; und ist die Clause „without defalcation" darin enthalten, s> müssen aus jede solche Note 5 Cents extr an Stempelgebühren entrichtet werden. Die Herren Burtch und Borst zei gen in einem Cirkulare a», daß das „Ne> gister" in kurzer Zeit wieder erscheine» wird. Wahrscheinlich wird die erste Num> mer Anfangs der kommenden Woche her ausgegeben und soll das Blatt zukünstix unabhängig in politischer Hinsicht sein. Court. Eiue vertagte Sitzung dei hiesige» MayorS Court wird am Montag de» 22. März im Courthause dahier ge> halten. Har »ionie Club. Die zweite Auf fühiung von „Lumpaci Vagabundus" a» Donnerstag war ziemlich gut besucht uiN fiel zur Zufriedenheit aus. Ein Glanzpunkt dieser Saison war dei am Montag abgehaltene Masken-Ball Die Halle war recht hübsch und geschmack> voll und überhaupt Alles gethan was zur Bequemlichkeit der Thcil'nehmei dienen konnte. Das Piano war aus dem Saal auf die Bühne entfernt und dadurch mehr Raum zum Tanzen geschaffen wor de». Die NichtmaSkirtcn placirten sich ebenfalls ans der Bühne, von wo sie ein« gute Aussicht aus das buute Gewühl de, Masken hatten. Allgemeines Aufsehen erregte die große Anzakl der Masken, un ter denen viele recht hübsch und originell waren. Auf Einzelnhciten können wir nicht eingehen, da wir der Festlichkeit nicht beiwohnten; doch muß der Ertrag des Balles sowohl für den Club, als auch für die Herren I. Robinson u. Co., welche die Bewirthung übernommen hatten, zufrie denstellend gewesen sein. Wilkesbarre.—Aus der Lehigh Val ley Eisenbahn in Süd-Wiikesbarre rann ten am Donnerstag zwei Lokomotiven ge gen einander und zwar mit solcher Ge walt, daß beide demolirt wurden. Men schenleben gingen keine dabei verloren.— R. C. Smith hat das Sylvester Dana Eigenthum an der Slkademiestraße für 813,000 erstanden. Der Korrespondent des Scranton „Nepublican" sagt, Wilkes barre brauche nothwendig ein Hospital und Marktbaus. Scranton etwa nicht? — Eine weitere Versammlung von Kaufleu ten wurde am Freitag Abend in der Li berty Halle gehalten, um die nothwendigen Schritte zu berathen, wie dem allen Han del ruinircnden Vorgehen der Kohlen- Operatoren Einhalt gethan werden kann. Die Sache wurde von verschiedenen Red nern ausführlich erläutert. Bis jetzt hät ten die Compagnie-Stores nur Lebens mittel, Spezerei- und Trockenwaaren, sie würden indessen in kurzer Zeit alles An dere zum Verkaufe halten. Eine Cominit tee wurde ernannt, um für einen passen den Gesetzentwurf zu sorgen, derselben auch der Auftrag ertheilt, zwei ihrer Mit glieder nach Harrisburg zu schicke». Die nächste Versammlung findet am Dienstag den 2. März in demselben Lokale Statt.— Ein Haus zum geheimen Vergnügen, ge halten von N. Pacie, in Main Straße, wurde in vorletzter Mittwoch Nacht durch die Polizei aufgehoben und 14 Männe» und zwei Mädchen erwischt; ein lury mann befand sich darunter. Das En ginehaus hinter dem Empire Schacht brannte am Sonntag Morgen nieder. Der Ursprung de» Feuers ist nicht be kannt. Die Versicherung beläuft sich auf etwa 81,500, was den Verlust ungefähr deckt. Ein höchst sonderbarer Fall von angeblicher Fälschung beschäftigt gegen wärtig die Gefetzkundigen unserer Stadt. Ein gewisser Michael McCarty, Steuer einnehmer von Hanover Township, depo nirle am 26. Dez. in der Miners Spar bank dahier 81,000. Am 8. Febr. erschien er wieder und zog die Summe aus der Bank; dies Alles war gehörig in sei« Bankbuch eingetragen. Letzte Woche sprach McCarty in der Bank vor und verlangt« weitere 81,000, welche er angeblich depo nirt habe. Der Casflrer sah in seine« Hauptbuch nach und erwiderte ihm, daß er sein Geld gezogen und kein weiteres Deposit in der Bank habe. Er daß in dem Bankbuch des McCarty aus der Zahl 1 ein 2 gemacht wurde, so daß es erschien, als habe er 82,000 deponirt Der Fall wird jetzt den gewöhnlichen ge setzlichen Gang gehen; McCarty verlangi das Geld, die Bank hingegen hat ihn we gen Fälschung verklagt und FriedenSrich «er Ziegler ihn unter 83,000 Bürgschaf gestellt, welche James Campbell und Pat McGrath leisteten. —Das ungünstige Wet> Abt""' der Parade große» ganze Programm ausgeführt.—Recordei Charles Erath trug vorletzte» Mittwock in Wilkesbarre eine Schuldurkunde vo» W. Lee von Nanticoke ein, auf der stö Steuerstcnipel zum Betrage vo» 1031 Vermischtes. Jakob Rosar braö am Donnerstag an der oberen Walzmühll das Schulterblatt, indem ihm ein Stemm eisen darauf fuhr. Herr John Brisbin hat sei» Eigen thui» an Wyoming Avenue an Edwarl Sreucer vo» Dunmvre für SIS,OOO ver kauft. Herr Peter Creter hat sein Hau, und Lolie an Penn Avenue an eine, deutschen Metzger, Namens Klein, sü 86,700 verkauft. Eine sogenannte „sashionable Hoch zeit" fand vorletzten Mittwoch hier Statt Das Brautpaar war Herr Thomas F Torrey und Irl. Sophie C. Dickson. John D. Remig, von Beaver Tsp. Snyder Counly, hat in seinem Besitz ei»! schweizer Bibel, welche vor 2l<> Jahre« gedruckt wurde. Der zweite Tunnel zu Manunkc Cbunk, an der Delaware, Lackawanna u Western Eisenbahn, geht seiner Vollend, ung rasch entgegen. Herr Wm. Lewis, KL Jahre alt unl von Hyde Park, wurde am FreikSg durck die Erschütterung von einer Sprengung in der Diamond Mine niedergeworfer und so schwer verletzt, daß er noch deffel> ben Tages starb. Eine Feuermanns-Parade würd« am Montag Nachmittag zu Ehren vor Washingtons Geburtstag arrangirt, doä waren die Reihen der theilnehmender Compagnien nicht gut gefüllt. Am Montag wurde im Repräsen tantenhause der Gesetzgebung eine Bil eingereicht, nach welcher die Borovgh voi Dunniore der Stadt Scranton einverleib werden soll. In Ehester County, Pa., haben dt, Bauern bereits mit dem Pflügen begonnen Der Schuylkill Kanal wird am I März der Schiffahrt eröffnet. Ebenso de> Delaware und Hudson Kanal. Am Montag wurde ein jungei Mann, Namens Hoste, während er mi! dem Zusammenhängen von Kohlenkarrer nahe der Steinbrücke dahler beschäftig! war, zu Tode gequetscht. Er war etwa 2c Jahre alt und wohnte in Dodgetown. Am 11. Februar wurde im Reprä seiitantenhause ein Gesetzentwurf zur In korporirung der „Scranton Halle und Markt Gesellschaft" eingereicht. In Huntingdon, Mifflin und Ju niata Eo., Pa., wurden am 17. Delegaten zur demokratischen Staats Convention ge wählt, welche für Gen. Caß als Gouver neurs Candida» stimmen werden. Die Delaware, Lackawanna und Western N. R. Co. hat die Morris und Esser Bahn gekauft und die Oswego und Syracuse Eisenbahn auf ewige Zeiten ge pachtet. Wegen Ermordung feiner Frau wur de am Samstag der Neger Lewis Laue in PiltSburg zum Tode verurtheilt. Die Pennsylvania Nailroad Co. hat größere Einkünfte, als manches euro päische Königreich oder süd-amerikanische Republik. Ihre Einnahmen betrugen letzes Jahr über 17 Millionen Thaler, und die Ausgaben nahe 12 Millionen, so daß sich ein Ueberschuß von mehr als S Millionen Thaler herausstellte. Anfangs letzter Woche trat das neue Gesetz in Betreff der Verpackung des Ta backs in Kraft. Jedes Päckchen muß mit einem Stempelbande versehen sein, welches so angebracht ist, daß es beim Aufmachen zerreißt. Harte Strafen stehen auf Ueber tretung des Gesetzes. »S- Nähmaschinen zu verkaufen oder zu vermiethen bei Blake u. Co., 322 Lackawanna Avenue, Scranton, Pa. Un sere Bedingungen ,Ind liberaler, als sie irgend Jemand sonst stellen kann. 4sg Bei der letzten Versammlung der Lecha Caunty Ackerbau Gesellschaft wurde der Beschluß gefaßt, zwei Hundert Thaler zu einein Fund zu bewilligtn, der zur Einführung vo« Jnsekten-tödtende« Vö geln au» Europa verwendet werden soll. Die Gesellschaft ladet andere Gesellschaften ein, sich auch an diesem Unternehmen zu bethriligen. Die „Lecha Thal Eisenbahn - Com pagnie" läßt gegenwärtig ihren Weg von Philippsburg bis Mauch Chunk mit stäh lernen Schienen belegen. Ein große« Arbeiter-Corps ist gegen wärtig mit der Legung eines zweiten Ge leifeS an der „Lecha und SuSquehanna Sisenbahn"zwisch«n Bethlehem und Easton beschäftigt. Man hofft, damit bis zum Ein tritt« des Frühjahrs fertig zu sein. Das schnell anwachsende Geschäft der Compag nie hat diese Verbeffermig erheischt. In Carlisle, Pa., wurde am 16. et« Dr. Schöppe verhaftet, weil er die Miß Steinecke durch Gift umgebracht haben soll. In New Jork soll sich ein Revenue Assessor befinden, der sein Amt mit strenger Ehrlichkeit und Gerechtigkeit verwaltet, weßhalb heftige Anstrengungen gemacht werden, um ihn abzusetzen. Unter der jetzigen Herrschaft ist Ehrlichkeit in der Ver waltung von Aemtern eine schlechte Em pfehlung. Hr. C. Dilger von Weinsberg, Ohio, berichtet dem "Welt-Bok"- Die blaue Gutedtl - Traube vom Canton Walll« und die Tlinlon haben seit 1« Jahren noch nie gefehlt. Reiset Mitte August, macht starker schwarz-rothen Wein wie Burgun der. > Kansas und Massachusetts sind die > einzigen nördlichen Staate», deren Schul den seit dem Kriege zugenommen haben. — Am 22 Febr. hielten die Republika , nischen Senatoren einen Cancus in Bezug > auf das Amtsdauer-Gefetz. Nach einer > mehrstündigen Sitzung wurde mit 22 ' Stimmen entschieden, die Fragt bis nach dem vierten März zu verschieben. Meh rere Senatoren, die dieser Maßnahme ent t gegen waren, weigerten sich zu stimmen und erklärten, sie würden sich nicht an die Beschlüsse de« Caucu« binden. Herr Ludvigh bekannt unter dem Na > men der "Fackel Ludvigh," einer der älte > sten deutschen Zeitungsschreiber und Her -2 ausgeber im Lande, ist zu Cumminsville gestorben. Er war ein rastloser Literat. , Auch Die, welche nicht mit seinen Ansichten , übereinstimmte», konilten seinem ehren -1 werthen Charakter, seinen Talenten und rastloser Thätigkeit nicht ihre volle Aner , kennung versagen. k Frankreich wünscht das Mittelmeer zu besitzen und Oestreich mehr Mittel. In Chicago zeigt eine Assekuranz , Compagnie an, daß sie Versicherungen . auf Fenster und Biergläser annimmt. > —ln dem Magen eines geschlachteten > Schweines in Springfield, Jll., fand man 30 Nägel, ein Stück einer.Säge und eine Schnalle. Das liebe Schweineken muß in Irgend einer Periode feines Lebens einen , Zimmermann verschlungen haben. In Bordeaux' Frankreich, erschien , unlängst unter dem Namen "Auster" eine Zeitung. Da aber diese "Auster" der Po lizei Napoleon» nicht schmeckte, so wurde sie verboten. Ein Spaßmacher ist kürzlich in Min nesota übel angelaufen. Er ahmte eine Eule nach und wurde von einem Freun > de, der ihn für eine wirkliche Eule hielt erschossen. Ein Dampfer von Vera Cruz bringt Rachrichten aus der Stadt Mexico bis zum 13. d. M. Am 3. d. M. nahm Negreti die Stadt Puebla ein und erließ Proclamatio nen, räumte dieselbe aber wieder am «., als die RegierungStruppen anrückten, und zog sich auf der Straße von Matamoras Die Revolutionär« erhoben am V. in St. Martin von den Kaufleute» ein» Zwangs Anleihe von 8200,000. Der re volutionäre General Zapata ist von Sifal geflohen, als General Vargas ihn angriff. Die Jnfurrection in Pncatan ist lediglich localer Natur. Man erwartete den Ausbruch einer Re volution in Guadalajara, da dort zwischen dem Militär und Civilbehörden beständig Zwistigkeiten vorkommen. Der Governor hat resignirt und die Gerichte haben es für unmöglich erklärt, Rechtspflege auszuüben. In Talascala u. Umgegend ist ebenfalls eine Jnfurrection ausgebrochen; ebenso in Nueva Leon und Ouirago, wo sich 1,200 Bewaffnete sür Santa Anna erklärt hatten. Wie man hört, wird Corona zum Gesand ten in Washington ernannt werden. Vom Ausland. Paris, 18. Febr. Die Cviiferenz der Die Antwort Griechenlands auf die Vor schläge der Conferenz war zufriedenstellend, und die Conferenz hat deshalb eine Reso lution angenommen, daß die Großmächte, das Recht vorbehalten, Leben, Eigenthum und Interessen der christlichen Einwohner der Türkei zu beschützen. Die Vertreter der Mächte unterzeichneten dann da« Pro tokoll und die Conferenz löste sich auf. Madrid, 18. Febr. Lopez de Ayala, der Minister der Colonieen, hat ein wichtige» Deeret erlassen, welches in allen spanischen Colonieen in Kraft treten soll. Danach wird in denselben ein gleiche« Gerichtsver fahren eingeführt und Veränderungen in der Finanzvorwaltung der Colonieen wer den vorgenommen. Pari«, 21. Febr. Es ist ein Kriegs schiff nach Euba beordert worden, um die Interessen der dortigen sranzöflschen Be wohner zu beschützen. Madrid, 21. Febr. Das zerte Kriegsschiff Victoria hat Befehl er halten, nach Euba abzusegeln. Trieft. 20. Febr. Ein furchtbarer Un glücksfall ereignete sich gestern aus der öster reichischen Fregatte Radetzky. Während sie im adriatischen Meere kreuzte, fand plötzlich in ihrem Pulver Magazin eine Explosion statt, wodurch da« Schiff vollständig zer trümmert wurde und viele Menschen um« Leben kamen. Die meisten Offiziere und Mannschaften wurden augenblicklich ge tödtet oder in« Meer geschleudot, wo fle ertranken. Constantinopel, 22. Febr. Die kürzlich von der hohen Psorte erlassenen Dekrete und Befehle gegen die Griechen sind widerrufen worden, und türkische Häfen find wieder sür griechische Fahrzeug» offen. Madrid, 22. F»b. Die Press» des Lan des stellt der provisorischen Regierung die Nothwendigkeit vor, die Freundschaft der Ver. Staaten zu bewahren. Auch Baden genießt vom ersten Fe bruar ab die Vortheile des Postanweisungs verkehr« mit Nordamerika, indem die ba dische Postverwaltung dem zwischen der norddeutschen Postverwaltung und der Dampfschifffahrt» -Gesellschaft de« nord deutschen Lloyd in dieser Beziehung abge schlössen»» U»b»r«inkvmmen sofort beige« treten ist.