Scranton Wochenblatt. (Scranton, Pa.) 1865-1918, January 21, 1869, Image 4

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    A»etf,sM» »«» bn „st"> GM.
dert durch die
dron österretzßifch»r WisarM, stch hege» ha«
le» mit wildem Hohngeschrei die flüchten
den Einwohner.
Das war der Geduld der Preußen zu
viel geboten. Eine Compagnie Grenadiere
rückte im Geschwindjchritt Feinde
vor Theodor „nd Ermann schlösse» sich
Tie Reiter hielte» nicht
Stand, sie xettsilH» als zwei der Ihrige»
ovn preußische,!' Kugeln aus''dtm
Sattel g»holt was»«.
Der Kri»g war eröffnet, das erste Blut
's, ' -ch h s t.
Nacht vom Feinde beunruhigt zu werden,
aber diese Voraussetzung/rsüllt» sich nicht,
hier ui»> 'slel «if der Voepostrnliiiie
ein vereinzelter Schuß, ohne weitere Folgen
zuhaben. . ,
So brach der Morgen des 22. Juni an.
Der B»s»h< zum Vorrücken wurde ge
geben, das schlestsche Grenadier.Reguuent.
bei welchemst.ui>/:»md sie
Batterie des Hauptmanns von Werner
eröffnete» den Reigen.
Mit wehenden Fahnen und klingendem
Spiel ging es hinein in Feindesland und
gar Mancher sang heute begeistert die
Nationalhymne, der in böhmischer Erde
fein Grab finden sollte.
Aber trotz dem Ernst des Augenblickes,
de« WeZters, machte'
i ZTimppe» eiit -»^»etiblißlichji^
„Nur vorwärts!" lautete die Losung
un» um vorwärt« zu kommen, mußte
gesungen, gescherzt und gelacht werden,
damit He -physische Ermüdung sich nicht
fühlbar machen konnte.
In der Compagnie, bei welcher Theodor
standj dienten Tümpel und Schermann,
und der eheiualige Küperm»ist»r und
nunmehrig» Untrroffljler TÄmpel bemühte
sich nach Kräslen, seine Kameraden zu
erbettrrn.
Da, als das Regiment i» die Eben»
hinuuterstieg, sah es sich plötzlich einem
österreichischen Husaren-Regiment gegen
über.
Schon Halle dieses Regiment sich, zur
sormirt und schpirH>i<»tt
aber der Eommandeur blieb ruhig und
seine Rnhe nahm der kritischen Situation
allr< Beängstigende. Mit geschwungenem
Säbel und wildem Geschrei stürzten die
Husaren sich aus das Grenadier-Regiment,
Commando „Feuer!" erschallte, die
Salve krachte und di« Reiter warfen ihre
Rosse Heruni, um in wilder Flucht von
dannen zu jagen.
Sie ließen mehrere Todte und Ver
wundete zurück, da» Regiment hatte seine
Blultause erhalten.
Langsam und vorsichtig setzte es seinen
Marsch fort.
„Nur Einer zitterte, der Gefreite Scher
„Uud auch leine HeriagStonn»»," er
widerte Schermann gereizt. „Ihr solltet
bedenke«, daß «nserVerhältnißzu einander
»ach dem Kriege ei» anderes sein wird."
„Das hängt von meinem Belieben ab,"
fuhr Tümpel fort. „Uebrigens habt Ihr
Euch früher so oft an mir geriebe», daß
es »ikr nicht zu verdenken ist, wenn ich de»,
langgebegien Kroll nun auch einmal Luft
mache."
„RuHe im <ÄUed!" sagte Theodor.
„Was sollen diese Zänkereien?"
„Der Unteroffizier Tümpel will wisse»,
wesihalb er die Tresse» trägt," erwiderte
Herman», „gönne Jedem sein Privat
vergnügen."
„Er soll mir nicht vorwerfen, daß ich
mich mtilhloS bewiesen habe," sagte «Her
mann erzürnt, „es ist eine Verleumdung,
die —"
„Daß ich damals schlechte Fässer ge
l esert haben sollte, war auch eine Ver
leumdung," unterbrach ihn der Unter
offizier, „aber Ich denk», »un die
alten Geschichten ruhen, der Herr Lieutenant
wenn'wir mit h'eikrr Haut wieder biiiauS'
komm»», will ich dem heiligen Georg »in
ganzes Ps»«d Wachsktrzen opfern "
D»» Marsch drr Divifio» wurde nicht
weiter gehindert; von Zelt zu Zeit zeigte
sich in der Zern» eine KavaUerie-Patrouitl»,
die sich »ilig wi»d«r »nlsernte, sobald sie
die Bajonette de« Feindes bemerkte
ülvraslsande» die Preußen »pur»»
einer Verwüstung, welche lebhast a» den
M«rsch Skapile»»« tn Rußlaud
Die Häuser wauzi verlasse», tue Vieh
stalle leer und Witt »och schlliisiner war,
die Brunnen verschütlet! eiilwetc, halte
sich der La»dbewoh»er ei» panischer Schrek
ken vor dein Feinde bemächtig», oder die
Äjtchen glaubte«, durch diese Maßregeln
de« Bordringen der Preuße» Einhakt
thun zu können.
Das waren traurige Zeiche», die immer
schroffer hervortraten und die Führer der
Truppen «It Besorgniß erfüllten, mußte
doch »in anhaltender Mqnmkl an Trink-
Erschtpfuug »Ä E»ili»u»higuug
zur Folge Haben.
Mr Abend rückte man in Wartha ein;
da« Städtchen war von den Bewohner»
verlassttt.
Djt Zruppeq sn
Thepdor und HsMann suchten Ihren
Lr»d»r auf, fie fgnde» Ibn in einem
Garten am Biyouakseuer.
Die Artikel hatte da« Glück gehabt,
einige Ochsen auszutreiben, sie waren
bereits geschlachtet und kunstgerecht zerlegt,
lustig brodelte In den Feldkesseln die kräftige
Fleischbrühe.
Die Ereignisse des Tages wu/den be
sprochen, Ansichten und Vermuthungen
geäußert, aber das Gespräch verstummte
bald, Jeder fühlte stch ermüdet.
„ Georg hatte sich in der St«he eines
Pulverwagens niedergelegt, von seinem
Mantel bedeckt versuchte er einzuschlum
mer».
Aber gerade in de» Augenblicken der
Erschöpfung entfaltet stch ein gesteigertes
Seelenltbe», welche« den Körper nicht zur
Ruhe kommen läßt.
Das Bild Fanny's tauchte empor,
Georg hatte sie schöner gesund»», als ste
damal» beim Lchsdei» gewlfej, war,
Derzeit eine aufbrechende Knospe hatte
sie nun als eine herrliche begehren«werthe
Blülhe stch entfaltet.
Sein Brief war damals nicht in ihre
Hände gekommen, die Wittwe mußte ihn
ihr vorenthalten haben, sie zürnte ihm,
weil sie an seiner Treue irre geworden
war. Aber sie glaubte auch seiner Ver
sicherung, daß seine Liebe noch immer
dieselbe sei und sie hatte ihm versprochen,
bei etner spätere» Begegnung ihm zu be
weisen, daß auch sie an ihrem Gelübde
zfeyhalt».
Fnte? werde, wai riq» Frage, htren Be
ckntwvk<mig der Ziikliiisi überlassen blei
ben mußte, aber George blickte mit hof
fendem Vertrauen in die Zukunft, er
baule auf seinen guten Stern, der schon
so manchen Lichtstrahl auf feinen Leben«-
psad geworfen hatte.
Da wa« war da«?
Georg« richtete sich rasch empor, da«
Geräusch klang Ihm verdächtig.
Er hatte schon am Abend einzelne Va
gabunden in der Nähe de? Garten« be
merkt, e« war Ihm, al« ob man den Ver
such gemacht habe, de» Pulverkarren zu
öffnen.
Der Posten, welcher von Zelt zu Zeit
an den Karr»» und Geschütz»» vorb»ipa
trouilliren sollt», stand am »ntg»gengesetz
<»n EsH» des Garten«, Georg brmerkte
Ihn deutlich, »vi, IHN konnt» j»nes Ge
rausch nicht herrühren.
Er wollte sich über die Ursache desselben
Gewißheit verschaffen, rasch entschlossen
erhob er sich.
Auf dem Rad des Karrens befand sich
ein Mann, er trug die Kleidung eine«
böhmischen Bauers.
Mit einem einzigen Sprunge war der
Obcrfeuerwerker hinter ihm, er riß ihn
heruntrr und zog ftinen Säbel.
Was der Mann beabsichtigte, wußte er
schon, der Pechkranz, der an dem Arme
desselben hing, verrieth, daß er den Kar
ren in die Lust sprengen wollte.
Nnd als er Ih« In« Gesicht blickte,
konnte tr einen Ruf der Ueberrafchung
nicht unterdriicken, er erkannte In feinem
Gefangenen den ehemaligen Schreiber
Glaser, den muthmaßlichen Mörder seine«
Ohe»««. .
Züge diese« Mannes waren zu tief in sei
nem Gedächtnisse eingeprägt.
Aber gerade diese Ueberrafchung räumte
dem Verbrecher eine» Vortheil über ihn
ein, den derselbe vortrefflich zu benutzen
wußte.
Mit dem gellenden Huffahrus der un
garischen Husaren »otriß er sich den Hän
den des Lb«rfeu»rwerk«re, im nächsten
Augenblick war er In der Dunkelheit ver
schwunden.
Der Schrei hatte die Schläfer emporge
schreckt, die Schüsse, welche die Posten aus
den Fliehende» abfeuerte», vermehrte» die
Verwirrung, ein Hornist fetzte da« Horn
an die Lippen, einige Minuten später hörte
man ringsui» Trommeln raffeln und die
Hörner schmettern.
Di» R»gimenter traten zusammen, di»
Kavalltrik schwang sich in d»n Sattel, die
bespannte» Geschütze standen zum Auf
bruch bereit.
Es stellte sich bald heraus, daß es »in
blinder sHrm geivfsen war, di» zurickteh
rentle» Hatrvullle» hatten keineji sZeiad
tttldeckl,
einer möglichen Wiederholung wegen, Ihm
nicht verschweigen zu dürfe«.
Di» Posten »erstirl» und strenge
«. «apitel.
Ära» Tüdnstedt und dei'r» Tochler setz
ten ihre
umspielte die Lippen der schönen Wittwe,
ais sie da« Wagensenster schloß und sich
in die Äisftn zvrnckkrlüik.
„Sie haben schon vor Jahre» ihre Voi
.jucke» ibier Muudwintel verrieth, wie
verächtlich geringschätzend sie über diese
Vorkehrungen dachte. „Schon damal«
preußische Spion» hielt ich sie nicht. Wie
hätte ich auch darau denken können! Da
mals tiübte noch keine Wolke den politi
sche» Horizont, wer konnie abnen, daß
mau in Beilin schon an »ine» Krieg mit
üesterreich dachte! An eine» Krieg um
di; Oberbörsch»!! ig p»utschl,nd! sPiW.
Be,, »iit feinem Untergänge
übe»'« Jabr wird d»r Markgraf von
Brandtnburg bereuen, mit seiner Pot«-
dam«r Wachtparade diesen Krieg begon
nen zu haben."
Fanny schkttelte mißbilligend das schöne
Köpfchen.
„Woher rührt doch dein Haß gegrn
Preußen?" fragte sie. „Es ist Dein» H»i
math —"
„Eine herrliche Heimath," spottete die
Mutler. „Kann Dir eine Heimath theuer
sei«, in d»r die Gesetze nicht die Macht
haben, Dich vor der Willkür eine» Ein
zelnen zu schütze»? Ich habe viel gelitten
und gedulde« in diesem Preußen, ich dabe
mich Ungerechtigkeiten füge» müssen, di,
gen Himmel schrien, und das Gesetz zwang
mich, ste al« gerecht anzuerkennen."
„Welcher Art waren ste?"
„Laß mich schweigen darüber, es ist cinc
lange LeidenSgtschichl», an die ich nicht
gern» »rinnert sein mag. Später, wenn
die Zeit gekommen ist, in der ich Dich in
mein» Vrrgangtnheit blicke» lassen darf,
soll Dir nicht« geheim bleiben."
„Und weßhalb kaiin da« nicht jetzt ge
schehen?"
„Du bist noch zu jung."
„Zu jung, Mutter? Wie oft bat ich
Dich, mir über meinen Vater —"
„Schweige nenne den Namen nicht,
das Blut siedet in meinen Adern, wenn ich
ihn höre."
„Du hast auch ihn gehaßl!"
„Und mit Recht, er war ein Tyrann,
»in hrrzlofer, habsüchtiger Egoist —"
„Er Ist todt, Mutter!"
„Weißt Du eS? Ich zittere bei dem
Gedanken, ihm begegnen zu können.'
Urd»rrascht blickte Fanny auf, ste er
schrak vor der Gluth der Leidenschaften,
die in den dunkeln Augen ihrer Mutter
loderte.
„Wenn er noch lebt, so wird nach dieser
langen Trennung gewiß die Versöhnung
nicht unmöglich sein," sagt» sie schüchtern.
„Mutter, mir schuldest Du den Versuch
zu dieser Versöhnung, g»h» nicht zu stxng
mit ihm in'« Gericht."
„Was verstthst Du davon!" »rwidert»
Frau Turnstedt kalt. „Ueb»r da« G»sübl
de« Haffe« kann nur der »In Urth»il fäll»»,
drr mit all»r Kraft sriner S»»l» zu hassen
„Und kann dtr Haß nie getilgt wer
den?"
„Nur durch die Befriedigung."
„Nicht durch Reue und Vergebung?"
„Nein."
„So wünsche ich, nie dirs»« G»sühl
kenn»» zu lernen!"
Ein Zug der Geringschätzung glitt über
da« Antlitz der Wittwe.
„Wer lieben kann, der kann auch hassen,"
sagte ste, „der Haß giebt oft dein Leben
einen höheren Werth, als die Lieb». Da«
vtrstehst Du nicht, und so lang» Du »s
nicht v»rst»hst, bleibt mein» Vergangenheit
Dir ein Buch mit sieben Siegeln. Worüber
unterhieltest Du Dich »iit dem Artillerie
unterossizier?"
Die Röthe, welche dem Mädchen in die
Wangen schoß, konnte der Mutter als
Antwort auf ihre Frage genügen, sie nickte,
al« wolle sie sagen, das Alles habe sie
sch»u längst gewußt, und »S überrascht sie
nicht, nun ihre Vtrmulhungen bestätigt zu
find»n.
„Er hat mir damals gtschrieben," sagt»
Fanny, „d»r Brirs gelangt» nicht in m»in»
Hände."
„Weil ich »S für üb»rslüssig hielt, ih»
Dir zu übergeben," entgegnet» Frau Turn
st»dt mit schars»r Brtonung. „Zur das
Ehrgrsühl und d»n Charakt»r dirs»« Man
n»s war »S »in schlecht»« Zeugniß, daß er
hint»r mein»m Rück»n Dich zu bethören
suchte."
„Das ist ein hartes Urtheil."
„Ziu grrechteS." >
„Konnte er nicht auch Dir den Vor
wurf machen, daß ein Makel auf Deiner
Ehre ruhe?" fragte Tann?, unwillkürlich
die Wimpern vor d»m durchdringend»»
Blick d»r Mutt»r s»nk»nd. „Ist di» Roll»,
»»Ich» Du übernommen hast, nicht Deiner
Ehre unwürdig?"
„Nein, ich dien» meinem Vaterland»!"
„Man b»zahlt Dich dafür."
„Patriotismus ist »in» schön» Sach»,
ab»r krin» cursfähige Münz»."
„Wenn die Preußen Dich verhafttt »nd
Beweis» gegen Dich gesund»» hätt»n, so
wär» »« um Dein L»b»n gkschehen ge
wesen."
Frau Turnstedt lachte.
„Die Preußen sind galante Leute,"
sagte sie, „wenigstens geben sie sich den
Anschein, e» zu sein. Wer sie zu behandeln
v»rst»ht, d»r kann Ihn»» beweisen, daß
fünf gerade sei, sie glauben es aus Ga
lanterie. Wie entzückt war der General,
meinen Wunsch um »Inen Paß erfüllen zu
können! Wenn ich'» verlangl hätte, würd»
»r un« begleitet haben bis zur Vorposten
linie, und sei G»tt, es wäre kein schlechter
Fang gewesen, Baron Ramming würde
ihn gewiß sehr höflich ausgenommen haben.
Nun, wer weiß, ob ich nicht die Ehre habe,
den Herrn General in Prag wiederzu
sehen; wenn die ganz« pr«ußisch» Arm»»
gtsangen genommen wird, muß er ja auch
unter den Kriegsgefangenen sein."
„Du scherzest, Mutter! Die preußische
Armee wird sich s» letcht nicht «rgrb»n."
„Bah, w»nn si» durch di» Engpässe in
die Fall» hineingegangen ist, wird sie den
Ausweg nicht wiederfinden. Dafür lasse
unsere Generale sorgen, der Plan Benedeks
soll ein Meisterwerk s»in."
Di» Unterhaltung stockte.
Fannv konnte sich mit den Ansichten
und Wkftschen ihrer Mutter nicht be
freunden
„Weßhqlb verließe,, unser schönes
Hau« in Karlsbad, um uns diesem aben
teuerliche» und wenig »krenvollen Leben
zu ergeben?" nahm sie nach einer Pause
halb traurig, halb vorwurfsvoll wieder
das Wort. „Ich sehe »icht ei», daß wir
»inen Vortheil dadurch gewonnen haben
und ich fürcht», daß diese Lebensweise ein
Ende mit Schrecken nehmen wird."
Frau Turnstedt zuckte gleichmüthig die
Achsel».
„Du hast bisher noch keine Sorgen ge
kannt," erwiderte ste, „Dein Leben.'psad
war glatt und eben, Dank meinem Be
streb»», Dir alles Unangenehme ser» zu
halt»». Du hast ttr Sorg»» nicht gesuhlt,
allein auf meiner Hände Arbeit ange.
wiesen, in der Welt stand und keine
Freundeshand stch mir bieten wollle, um
mich zu unterstützen. Nun, Gott weiß es,
ich habe uns Beide redlich ernährt, uud
wenn ich dafür auch die Ruhe mancher
Nacht opferte, was that es, ich sah, daß
ich etwas vor mich brachte, das gab »>ir
Muth und Kraft, rüstig weiter zu schaffen.
Du zähltest zwölf Jahre, als Ich das
Haus in Karlsbad ka»fte, meine Erspar
nisse reichten hin, die erste Anzahlung zu
machen, und nun war eine neue Erwerbs
quelle mir geöffnet. Die Badegäste zahlten
gern einen höheren Mielhzins für die
ich konnte meine Ersparnisse vermehren.
Aber meine Wünsche stiege» höher, nicht
meinetwegen, sonder» Deinetwillen. Ich
gnügen, aber ich wollle Dir eine Stellung
in der Gesellschaft verschaffen, Dir die
höheren Kreise öffnen. Wer nicht hinauf
strebt, der bleibt sein ganzes Leben hin
durch im Staube liege» und cr darf stch
nicht beklage», wen» die höher Stehenden
mit Verachtung über ihn hinweg schreiten.
Dazu aber genügten bei den heutigen
Anforderungen der Stände meine Mittel
nicht. Wer sich i» jenen Kreise» bewege»
will, der muß die Mittel besitzen, sich allen
Lannen der Mode »nd des herrschenden
Geschmacks fügen zu könne», n»r den
Hochgeborenen ist es erlaubt, diese Launen
init souveräner Verachtung zu behandeln.
Du wirst Dich erinnern, daß Baron
Ramming einige Wochen i» unsereni Hause
wohnte. Ein ltttlseliger, liebenswürdiger
Herr, mit dem man reden kann, wie es
das Herz Einem eingiebt. Er selbst machte
mich darauf aufmerksam, daß es meine
Pflicht sei, schon jetzt sür Deine Zukunft
Sorge zu tragen und daß diese Zukunft
eine glänzende sein müsse, wenn ich den
rechten Weg zu finden wisse."
„Mutter, das sind ehrgeizige Träume,
die —"
„Das sind Träume, die sich verwirk
liche» müssen und werden," fuhr Frau
Turnstedt mit überzeugender Ruhe fort.
„Ich hatte manche» Plan entworfen, durch
den ich dieses Ziel zu erreichen hoffte, aber
keiner war ausführbar, keiner versprach
einen sicheren Erfolg. Als di» Gewitter
wolken z» Anfang dieses Jahres sich sam
melten, als man mit Sicherheit voraus
sehe» konnte, daß diese Wolken sich ent
laden mußte», da war mein Entschluß ge>
faßt uud ich darf behaupte», daß ich mei
nem Ziele schon sehr nahe gerückt bin."
„Mutter, mir wird es keine Freude be
reiten, wenn Du dieses Ziel erreichst,"
entgegnete Fanny, „die Mittel, deren Du
Dich bedient hast, kann ich nicht billigen,
ste entehr»» uns B»id»."
Ein Lächtl» verachtender Geringschätz
ung umspielte die Lippen der schönen
Wittwe.
„Denke darüber, wie es Dir beliebt,"
sagte sie, „später wirst Du mir Dank wis
seu, daß ich so viel für Dich gewagt habe."
Der Wagen hielt; ein» vstrrreichische
Kavalleritpalrouille halte dem Kutscher
Halt besohlen.
Frau Turnstedt holte aus ihrem ele
gante» Porteseille eine Karte, weiche sie
dem Offizier überreichte.
„Vom Feldmarschall-Lieuteiiant Baron
Ramining!" sagte der Offizier, „die Legi
timation genügt. Sie kommen von drüben,
gnädige Frau?"
grau Turnstedt nickte; der Offizier hatte
den Zweck Ihrer Reise schon errathen.
Ziegenhal»."
„In welcher Stärke?"
„Fragen Sie nicht weiter, ich habe Eile.
Wo werte ich de» Feldmarschall-Lleutenant
finden?"
„Sein Ouartler Ist In Opotschna. Fah
ren St» diese Straße weiter, so werden
Sie das Städch»» erreichen."
Die Pferde zogen an, Frau Turnstedt
verneigte sich grüßend und sank In die
Kissen zurück.
(Sortsetzuxg folgt.)
John Zeidler'S
Gasthaus und Backerei,
Gin» Kegelbahn. Schieß-KaUeri«
k. Juni lvti«!—da
M. Gree »,
Wtiarll, Liquören, Cigarren, Kr.,
Minnteh s Zsalon,
m und bedeutend vergrößert Worte» ist. söarkie
und kalte Speisen zu jeder Zeit. Tie Straßen-
Eisenbahn von Scranton führt bis zum Hause.
mit guter Slallung fiir Pferde versrbr» ist.
NM Loui« Min »ich.
Hauer A» Wcknke,
(Hroceriee» und Provisionen,
Mainstraße, Hvde Park,
lassen. Z ' -K>apk
Christoph Käppel'S
Dam p s - F n r b er ei.
aereinial. Das feinste iiadrika? wird nicht
beschädigt.—ltdenso Woll- und Ba»m«vll-Garn
in ftder kiarbe „ > ~ '"l i> Er>
iitel müssen vor Ablauf von zwei Monolen abge
bolt werden. i!h. Kappel,
im Vafemeni vr» I. Zeitler'S nnleni Gebäude,
Lackawanna Hans
Cigarren, warme und kalte Speisen; Äustern, auf
jede Art zubereitet.
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Ilm zahlreichen -Zuspruch ersucht seine greunde
25jnU <!haS. Tropp.
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I. Galland v
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Alle Sorten T u ch stoffe für Mäntel.
SkawlS »nd Balmoral Äklrt»,
sehr billig.
Hoop SkirlS zu s>«> Cents.
Wollene und gestrppte Decken vo» PÄ—ä.tlt».
Schneller Unisalz!
Kleiner Profil!
zeugt Such selbst.
Vergesset den Platz nicht:
317 Lackawaiina Avenue.
(Mailand s Areade.)
Seranton Hans,
Das obige, brguein am Eisenbahn-Depot gele
gene Hotel erster jtlasse ist neuerdings bedeutend
vergrößert und verschönert worden.
Mit dem Hotel ist eine Restauration verbun
den, wo warme und kalte Speisen aller Art zu
jeder Tageszeit serviet »erden. Arische Holländi
sche Häringe unb besten Limburger Äa'se kann ich
auch an Zamilien in kleinen Partie«» ablassen.
Anscheinst«», nedst allen sauer
A>s? Voui« «och, Prop,
Winton und Tunstall,
Raebfoiger von Warner und Winton,
GckevackawannaKWyomingAvenne.
Dry Goods für Baar.
Teppiche (SarpetS), Oelluch, und Feder» von lebenden Äänsen von der cßtöSe. in
Großer Vvrrach von Zkleiderstosfen, Broche-Pairie? und wollenk Sbawl«.
schwärze und farbige Seidenstoffe, halbseidene Zeuge und Merino.
Bnffalo Fabrikat schwarzer Alpacas,
vo» dl»«» wir einen umsaiigrrichen Vorrath bade». Die Schattirung des Schwarzen ist so »»end
lich allem Andere» überlegen und das Fabrikat so ausgezeichnet, daß Jedermann, der ste einmal pro
birle, inimrr wieder davon kauft und ihnen den Vorzug vor i»ip«tirle» gibt.
A. T. Steward u. Co.'S Alerandria bockslederne Handschub».
Strumpfwaareu. Hands<hnhe» Bänder» Ttickere len, T amt-
Waaren» u. s. w.» «. s. w.
B nrl o ck s Diamond H,in d e n
<?S wird im sticschäft geläufig drutseh q«s»roch»n.
Scraulon, 2t. Mai tttW—ba
Herren
Garderobe Handlung,
von
Gebrüder Sutto
iu> Hause der Washington Halle»
der Lackawanna nnd Pcnn Avenue,
Scranton, Pa.
Nnfer Aorratk von fertig gemachten Kleider«
unbedingt der beste n«d größte in der Stdt ist,
t?i»e große ZlnSwahl von
TAcher, Kasimir und Westenstoffen
Gebrüder Sutto.
Seranton, 7. Februar lAiü. — Ij
Gregory nnd Snover,
Fabrikante» nnd KroHHändler in
Nallch und KIM-Taback,
von allc» dcukbarrn Sorten,
Jmportirte nnd einheimische Cigarren,
pfeifen, 55c.. tzc.,
Elke Laikawanna n. Penn Avenue,
Seranton, Pa.
«>» Alle aus daS Prompteste zu versorgen.
Austrage vo» Auswärts werde» p»„,ktli«h au»gesuhrt.
Pfeif»». Nölire», (?igarrenhalter «nd (ktnis, Tat«ck»b»«»el. sowie «kle
ähnlichen Artikel in groster «uSwadk. 2V
Los»ar6 ck Lr»in»rck,
Brandy. Whisky» Giu» Wein.
und die
T. I. Vossard. j I. B. Brainard.
Müller ilud Jost,
a^iniul cr»iehund Pfl«stcrcr,
Joost?''
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uirlchc Hrrliß- a. Wikiter-Eltesvaareil
bedürft«.. Urfinb jetzi heeed, »r«I»
zu diele»? Uuser Vorrath ist groß und zu den
billigsten Baarprrise« eingekauft. Wir haben
Schwarze unb farbige Seidenstoffe,
Klei der st, ff« in großer Auswahl,
Tuch, sehr i» Mode für
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braucht. <i» soll uns Rim>«»^u»«tieten und
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