Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, July 05, 1877, Image 1

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    Jahrgang U.
Dir
Pesylaische Staatzeitz,
HerauSgrgebr von
3. Clivka Ri??, LvA IS,
richrint trdrn Donnerstag, und lostet A.vv
pe, labr, zahldar innerhalb de Jahre, und
,2.40 nach Vrrsinß de Jahrgang.
Einzelne Sremplarrn, S Tent pe Stück.
Kein. Subscrlp,lonen -'den fu- w-ntge.
um'hl A°l,si, -In- 3-IINN v
ändern, muß man die alle sowohl al auch
die neue Adresse m'tihetlea.
te größte Verbreitung.
Di Cirkulation der „P rnn s, I a Nische
Staat -Zeitung" in Dauphin Countp
ist größer al die irgend einer anderen in Har
r,burg gedruckten deutschen oder eng ischen Zei
tung. Sie dietet deshalb die beste Gelegenheit,
zeigen in diesem Theile de Staai-S ein
rite Verbreitung zu verschaffen.
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trrechnet! .
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der
Prnnshlvanischen StaatS-Zeitung.
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Das deutsche Centralorgan der Demokratie für Pennsylvanien und die angränzenden Staaten.
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Harrisburg, Juni 14, 1877—VMt.
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lcit, crdoibciic Magen, übelriechen
den Aihtni, KodNchmerz, Aliud, Rheu
matismus, Ausschlag uud Hautkrank
heiten, Mitzleiden, Wassersucht, Ge
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Harrisöurg. Pa.
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Harrisburg, Pa. April 20, '77.
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Harrtsburg, Marz 30.1873 —II
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Leibenden zu überzeugen, daß diese Pulver thun,
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welcher diese Krankheit jemals zu einem beson
dern Studium gemacht hat, und da nach unse
rem Wissen Tausente für dieDaucr ge
hellt worden sind, garantircn wir
eine dauernde Heilung in jedem Falle,
oder erstatten alles verausgabte
Geld zurück. Mc^ Leidenden sollt mit
und sich en ihrer Heilkraft überzeugen.
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len der Ver. Staaten oder Canada, nach Em
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Chestnnt Straße,
Harriöburg, Pa.
Der Unterzeichnete empfiehlt dem geehrten
Publikum sein auSgezeichnelrS, rein au Malz
und Hopfen gebrautes Lagerbier.
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Okt. 26, '76.
Harrisburg, Pa., Donnerstag, Juli s, 1877.
Philadelphia LtNeading
Eisenbahn.
Arrangement für Passag'ie.
Mai 21,1877.
Züge verlassen Harrtsburg, wie folgt,
RachNiv.Vork, m d.13 uud 3.13 Morgrn, um
3.37 Rachmittg, nnd "7.33 Abend.
Philadelphia, nnd V.43
ille, 3 23, 3.13 Mre .
Nach Allinwwn. um 3.20 ad Morgen,
und 2.30, 3.37 und 7.33 Rachmittag.
Die 3.23,3.13 Morgen 2.33 Nachmittag- nnd
Sonntags-Züg,
ll?oemittag.
Nach Reading, Philadelphia und Weg-Stallone
um 1.43 Nachmittag.
Zügr nach Harrtsburg, verlassen wie folgt
verlassen Rew-Zlork, um 3.43 Morgen, nnd >un
1.33,3.3 Nachmittag und "7.43 Abends,
vcoajs^P hoa^ei^a ,u 3.13 Morgen u^d
verlassen Alleniowa, um 2.33, 3.33, 3,33 Mor
gens, 12.13, 4.33 u. 3.33 Nachmittags . Abb,
Morgen Zug von All-niown und der
SonntagS-Zügei
verlassen Allcnwwn um 2.33 Moegen, und u
3.03 Nachmittag.
- via Moni ild Esser Eisenbahn
I. E. Wootte,
General-Verwalter.
E. G. Hanco ck, Grncral.Tieket-Agcnt.
Eumberland Balley Eisendah.
Zeit-Tabelle.
Westlich.
Are. Post Elpe, Acc.
Züge Morg. Nachmittags,
verlassen HarriSbmg um S.vo 1.33 4.33 u.i
MeqanicSburg a.ZS Z.is o^oo
CarliSle V.VS 2.5 .30 zo.io
„ „ Newville V.ZO Z.os v.ooach.
„ „SpippenSd'g V.S7 il.Zo .2 „
Ankunft m Chambirsb'gw.27 s.o s.ss „
„ „ Brccniastle N.OO 4.ZS NR „
„ „ Kagers,', II.Z ö.io „
„ „ Martinsb'g 12,2 S.c „ ~
Oestlich.
Meegen. Nachm.
„ HagerSton Zi Z.'ö
„ Breencastle s.ss 4,30
„ IldambcrSburg v.a 1.00 S.SS
„ SdippenSburg V.SS 1.27 A3
R-Wville 13.2 I.LZ S.oo
„ CarliSle .so lü.iS 2.2 6.30
„ Mtchani-Sb'g a.zo 11.2 2.0 7.V0
HaniSburg Uui 7.03 Il.i 3.20 7.33
Jede Samstag werbe die Accomm^aiionS-
Moxgen um 440 Uhr wieder nach Harrisburg
Die Dillsburg Zweigzüge verlassen HaniS
burg um 1.35 Nachmittag, kommen bort um
2.50 an, und kehren um 10.00 Morgen nach
mit Zügen welche Haneburg um 1.35 Nach-
Der Mount Altozug conneltirt mit Zügen
welche HaniSburg Vormittag um 8.00 Uhr,
und Nachmittags um 1.35 verlassen, und >a
burg um N.55 Vormittags, u. um 7.30 Ab'dS,
A.g. Bopd, Superintendent,
H. McEulloh, Ge. Ticket Agent.
Auszehrung
Positiv geheilt!
Alle Leidenden an dieser Krankheit, welche ge
heilt zu werden wünschen, sollten Dr. Ki s si
ne v' s ZNiSzehrung <pul-
und alle Krankheiten' a ls und der
Lungen eurirt-in der That, so stark ist un
ser Glauben in dftselbm, und um euch
Wir wolft/rut/gir d nicht, bis ihr vostän
big überzeugt seid, von deren heilenden Kräften
W-nn euer Leben werth ist, erhalten zu wer
den, so zögert nicht mit diesen Pulvern ei
nen Versuch zu machen, da sie euch sicher heile
wertr.
Preis, allen
Apdresstre,'
KOKIMB.
300 Fullen Straße, Broollpn, N, A,
Mai 3. 1877.
Hermann Lnerßen,
ZesfeiUtichsrNotar.
Besorgt Tinkassiiung von Erbschaften in al
len Theile von Deutschland, Oesterreich und
der Schweiz. Ebenso Agent der
Bremer Dampfer-Linie,
Offiet! 51g Nace Straße, Harrisburg,
Pa. Januar 20.187.
Pfälzer Heimath.
Louis Michel's
Hotel,
No. 220 Bainbridge Straße,
Philadelphia, Pa.
lSK>R,isendc finden daselbst die bist B>
guemlichkeit. lutt 3.'74—11.
Joyn Dönges'
Hotel,
403 t k 403 k Girard Aveiiiit,
gegenüber dem Maingebäude auf dem Eenten
nial-Brunde,
Philadelphia.
Mar, 30,1875-IJi
Poche.
Das Herz.
Wer in der Leidenschaften Toben
Ein sanfte gute Herz behält,
Der wird on Neuem stets gehoben
Im wilden Strom der Mcnschenwrlt.
Dach wer de Herzen Regung tobtet.
Für den ist Glaub' und Hoffnung hl,
Ihm liegt die schönste Flur erödet
Und wirkilo verdirbt srin Sinn.
Wenn auf dr Leben dunklrn Bahnen,
Sin Krruzweg unser Wandeln bricht,
Dann bringt de Hrrzrn rcges Ahnen
Gar oft in unsere Seele Licht.
E schlingt sich an polaren Fäden
Die Spmpathe durch die Natur,
Und was uns halfso oft au Nöthen
Verliert sich auf geheimer Spur.
So frag' drin Herz in Irllbrn Zeilen
Uud folge seiner Stimme treu,
E wird dich sicher vorwärts leiten
Und sicher Tag erscheint auf's neu.
E treffen aller Sterne Strahlen
Zusammen in de Menschrnherz,
Dort liegt die Welt mit Lust und Qualen
Dort liegt de Leben Freud und Schmrrz.
Vom Herzen muß jede Wurzel dringen,
Dir dich ernährt im Weltenraum,
Dein Hrrz muß dust'ge Blüthen bringen
Und Früchte auf de Lehen Baum.
Fe ui U e l o
Ein Gottbertrauen.
Von I. D. H. Tcmmr.
2. Der Angiklagtc.
(Fortsetzung.)
DaS Gcrichtsgcbäiidc, in welchem daS
Schwurgericht geholten wurde, log in der
Mitte der ziemlich großen Provinzstadl.
Das Haus war schon vom frühen
Morgen an von Massen von Menschen
belagert. Nicht die gewöhnliche Neu
gierde, welche die Leute auch zum Hoch
gerichte zieht, hotte sie hergeführt. I
dem SchwurgcrichtSsaalc wurde heute
ein Kampf aufgeführt, der die Gegend,
das Land, das ganze Volk anging. Da
wollte Jeder, der konnlc, unmittelbarer
Zeuge sei, und wenn er cS nicht könn
tc, so nahe dabei sein wie möglich.
Ein tiefer Riß ging zu jener Zeit durch
das Land. Die Aristokratie dcS Lan
des, seit Jahrhunderten im ungestörten
Besitze ihrer Vorrechte nnd Privilegien,
in der Herrschaft und Ausbeutung des
Landes für ihre Interesse, sah sich nn
ter den neueren politischen Ereignissen
darin bedroht, sah sich somit m so mehr
in ihrer ganzen Existenz bedroht, als an
dcrcrscits die neuere Zeit dem Volke ein
Bewußtsein seiner selbst gebracht hatte,
daß cS selbst Recht habe und nicht für die
Vorrechte nnd Interessen einzelner Klas
sen der Slaatsgcscilschaft da sei. Ein
erbitterter Kampf war dadurch entsinn,
den und um so heftiger geworden, als
die Aristokratie cS verstanden hatte, am
Throne des Landes die Ueberzeugung
hervorzubringen. Recht nnd Interessen
dcS Thrones seien identisch mit Recht
und Interessen der Aristokratie, ja noch
mehr, um diese handle cS sich gar nicht,
sondern einzig und allein um daS Recht
der Krone z die Aristokratie werde in
dem Kampfe nur vorgeschoben, die Kro
ne solle in den Stand getreten, der
Thron solle umgestürzt werden; das
seien die Ziele der Demokraten, einer
Partei de Volkes, die sich das Volk
nenne.
Die Aristokratie hatte die Gewalt und
die Herrschaft; natürlich.
Auch in jener Provinz des Landes
standen die beiden Parteien sich schroff
und' erbittert gegenüber und jede hatte
ihr Haupt. An der Spitze der Aristo
traten stand der Freiherr Alexander von
Herrnbcrg, einer der reichsten Gntsbc
scher der Provinz. Er war zugleich
Mitglied einiger säknlarisirtcr Domstif
tcr; er wurde daher gewöhnlich der
Domherr von Herrnbcrg genannt z im
Munde de Volke, namentlich seiner
Gegenpartei, hieß er kurzweg nur der
Domherr. DasHaupt dcrDcmokratcn
war der bei den Gerichten der Provinz
stadt immatrikulirtc Advokat Hermann
Frank! er war Doktor der Rechte und
hieß deshalb, wen man von ihm sprach,
in der Regel nr der Doktor.
War der Domlicrr von Herrnbcrg ein
stolzer, strenger Mann, der nur ein Ziel
kannte und verfolgte: die Anfrcchthal
tilng, Befestigung und Förderung der
Rechte des Adels, fo war der Doktor
Frank ein kräftiger, zäher und unabhän
giger Charakter, der sich die Vertheidi
gung des Rechtes zu seiner Lebensauf
gabe gemacht hatte, früher nur des Rech
tes am Gerichte, seit dem neuen Erwa
chen des politischen Lebens im Volke,
mit nicht minderem Eifer, mit nicht
geringerer Uncrschrockcnheit auch der
Rechte dcS Volkes, wo es galt und wo
er konnte. CS kam ihm z Statten,
daß wie der Baron von Herrnbcrg der
reichste Adelige der Gegend war, er sich
ein solides bürgerliches Vermögen er
worben hatte, von dem er mit seiner
Familie leben konnte, wenn ihm auch
seine PraziS als Advokat von der !> >
gicrnng genommen wnrde. DaS Volk
liebte, verehrte ihn, als seinen festen,
unerschütterlichen Vorkämpfer.
Der Baron von Herrnbcrg war da
Orakel und das Schwert seiner Stan-
dcsgenossen und mithin aller Jener,
deren Interessen mit denen dcS Adels
verwebt waren, unmittelbar oder mittel
bar in Berbindnng standen. DaS Al
les war so gewesen, zum Theil wenig
stens, wenn auch nicht Alles.
Der Doktor Frank stand heute vor
dem Schwurgericht, uiiter der Anklage
des MordeS an dem Domherrn von
Herrnbcrg. Di- Massen der Mensche,
die in den überfüllten Schwurgerichts
saal nicht hatten gelange können, um
standen daS Gerichlshans nach allen
Seiten, bis weit in die Straßen hinein.
Durch eine der Straßen drängten sich
durch die Menge i der Richtung nach
dem Gebäude hin drei Bauersleute.
Sie konnten nur einzeln vorwärts kom
men. Der erste von ihnen war ein
großer, kräftiger, breitschulteriger Mann,
mit einem breite, rothen, trotzigen, et
was übermüthigen Gesichte; seine mäch
tigen Arme brachen mit Leichtigkeit sich
nnd den beiden Gefährten hinter ihm
Bahn. Sic warfen zur Seite oder
drückten nieder, was ihm im Wcge
stand. Dabei sprach er kein Wort, und
wenn rund um ihn her und hinter ihm
her geschimpft, gescholten und gedroht
wnrde, so hatte er in seinem breiten Ge
sichte mir eine stille übermüthige Bcr
achtnng dafür. Unmittelbar hinter ihm
ging ein kleines, dürres Bäuerlcin mit
einem langen spitzigen Kopfe und einem
außerordentlich klugen Gesichte. Ihm
folgte ein stiller entschlossener Mann,
der aber wieder kräftig gebaut war, nnd
es zur Noth mit einem halben Dutzend
Stadtmcnschcii aufgenommen hätte nnd
hätte aufnehmen können.
Sie kamen alle drei bis an das Te
richtSgcbändc. Aber hier konnten- sie
nicht weiter. An dem Thore des Hau
ses stand eine Doppclschildivachc mit
aufgepflanztem Bajonnct, Jedem den
Eingang verwehrend, der nicht in das
HanS gehörte, nnd cS gehörte Keiner
mehr hinein, denn cS war voll genug
darin. Ein ehrfurchtsvoll harrender
KreiS hatte sich um die beiden Soldaten
nnd ihre Bajoniicttc gebildet.
Bis an die äußerste Grenze des Krei
ses hatten sich die drei Landlcnle vorge
drängt. Sic machten Halt und besahen
sich eine Weile ihre Umgebung, daS
Gerichtsgcbändc, das weite Thor, die
Schildwachcn davor, drn KreiS der
Menschen nnd die ganze große Masse
hinter ihm; sie besahen sich alles so
genau, so sonderbar genau, selbst die
Straße, die Häuser darin. Dann wink'
ten sie sich zu, und darauf irciintcn sie
sich schweigend, als wenn sie einander
nicht angingen. Der eine verlor sich
nach rechts, der Zweite nach links in der
Menge, der Dritte ging gerade anS, ans
daS Thor dcS GerichlshanscS zu.
Dieser Dritte war der Anführer der
drei, der Große, Vierschrötige mit den
breiten Schultern nnd dem brUtcn, ro
then Gesichte. Er schritt ans daS Thor
z, als wen er in dos Haus gehöre.
Die Schildwachcn hielten ihm ihre Ba
jonncite entgegen.
Haben Sie eine Karte?
So sagten Sie zu ihm. Er sah rc
putirlich aus, eben so, wie seine beiden
Gefährten. Sic waren alle drei wohl
gekleidet; man sah ihnen an, daß sie
dem reiche Theile des Bauernstandes
der Gegend angehörte.
Nein, antwortctc der Bauer, dreist
und trotzig.
Dann kommen Sic nicht hinein.
So? Das will ich sehen.
Der reiche Bauer rief es trotzig. Der
breitschultrige, kräftige Mann konnte
daS.
Zurück! riefen die Soldaten.
So. ihr Bürschchen? sagte der Bauer
noch einmal.
Er maß die junge Rekruten verächt
lich. Dann besann er sich. In der
Thür war ei Gerichlsdicner erschienen.
Der Bauer kannte ih, wandte sich zu
ihm.
Die Rekruten da wollen mich nicht
cinlastcn, Herr Wachimeistcr!
Der Mann hat Geschäfte hier! sagte
der GerichtSdicncr zu den Soldaten.
Er war ein wohlbclicbtcr, würdiger
Mann, der Diener der Gerechtigkeit.
Die beiden Soldaten traten zurück
und ließen de Bauern ein. Der vier
schrötige Landmann schritt mit stolzem
Trohe durch daS Thor. Aber mitten
in der Thür strauchelte er. Draußen
in der Menge erhob sich lantcS, helle
Gelächter. Die beiden Soldaten spran
gen wieder zu, wollten zugreifen, kamen
zu spät. Das Gelächter der Menge
verdoppelte sich. Ein kleiner verwach
sener Bursch hatte schon eine Weile in
der Menge gestanden, gleich hinter den
Vordersten an dem offenen Kreise, der
sich um die beiden Schildwachcn gebil
det hatte. Er wartete ans eine Gele
genheit, in das Gerichlshans zu gelan
gen. Die beiden Soldaten hatte er
keine Sekunde lang auS den lebhaften
und listigen Augen gelassen. Hätten
Sic einen einzigen Moment Beide ir
gend anders wohin gesehen, so war er
durch. Dieser Moment war gekom
men, als der GcrichtSdicner den Bau
ern einließ, die beiden Schildwachen
zurücktraten. Wi: ein Aal war der
kleine, schmächtige Bursch zwischen de
nen, die vor ihm standen, hindurch ge
schlüpft; wie ein Blitz schoß er durch
den offenen KreiS-die Soldaten sahen
ihn dennoch, wollten auf ihn zustürzen,
ihn zurückrcißen, da saß er zwischen den
Beinen de Bauern, hatte sich an sie
angeklammert, Ivar mit dem stolpernden
Bauer im Hause.
Katze! schüttelte der Bauer ih von
sich.
Schnsterjnilgc, waS willst dn hier?
Hinaus mit dir l rief der GcrichtSdie
ner. Der würdige Mann wollte den
Bnrschen wieder hinanSwerfen. Der
Bursch sah stehend den Bauern an.
Nehmen Sie mich mit, Schulze Lan
genberg.
Der Bauer sah ihn verwundert a.
He, Bursch, dn kennst mich?
Gewiß, Schulze, und ich will cS Ih
nen nachher sagen.
Dem Schulzen Langenberg schienen
eine Erinnerung nnd ein Gedanke durch
den Kopf zu fliegen.
Einen Augenblick, Wachtmeister!
hielt er den GcrichtSdiener vom Hinaus
werfen dcS Bnrschen zurück nd zog
eine mächtige Geldbörse anS der Hosen
tasche.
Der Gcrichtsdicncr ließ den Burschen
ioS.
Der Junge gehört wohl zu Ihnen,
Schulze?
Ja, Wachtmeister, lind hier meinen
Dank. i
Cr Ivar kurz in seinen Worte, der
reiche, trotzige Bauer, er koinite auch
da sein. Cr hatte auS der große
Börse eine Kronthaler genommen, den
er dem GcrichtSdiener gab. Der Die
ner der Gerechtigkeit zog fast ehrerbietig
seine stolze Dienstmütze.
O, o, Schulze, cS war ja nicht der
Mühe werth. Wissen Sic den Weg
hinauf?
Ich werde ihn schon finden.
Damit stieg der Schulze die Treppe
hinauf, die z dem Schwnrgcrichtssaale
führte. Der buckligcßursche folgte ihm.
Soll ick Ihnen sagen, Schulze, wo
her ich Sic kenne? fragte der Bursch
leise den Bauern.
Ich weiß es schon. Sage mir mir,
wie du heißest.
Matthe Krone. Aber wenn Sic et
was von mir wollen-
ES könnte wohl sein!
So brauchen Sic mich nur MatlhcS
zu rufen.
Gut, mein Junge. Vorläufig halte
dich in meiner Nähe.
Sie hatten die Treppe erstiege und
standen vor der Thür dcS Schivnrge
richlSsaalcs. Aber die Thür war ver
schlossen und ein GcrichtSdiener hielt
Wache davor.
Haben Sic eine Eintrittskarte?
Hm ja, sagte der Bauer in seiner
kurzen Weise und legte ein Guldcnstück
in die Hand dcS Diener. Er wußte
Unterschiede zu machen, und er wäre
wohl nicht der reiche Bauer gewesen,
wen er mit seinem Gelde blos hätte
prahlen wollen.
Der GcrichtSdicner halte, während er
mit der einen Hand das Geld nahm,
mit der andern schon die Thür eröffnet.
Nach dem Buckligen sah er sich nicht
weiter um.
Der Bauer trat in den Saal, wohin
der Bursch ihm folgte. Der Schwnr
gerichtSsaal wssr ein große, hohe Ge
mach. Der Raum für die Znschaucr
war fast zum Ersticken voll. Er ivar
amphithcatralisch erhöht. An alten
Seiten nnihcr'ktandcn Schildwachcn
mit afgepflaAn Bajonette. Ueber
zwanzig bewaffnete Soldaten standen so
da, augenscheinlich weniger, um zur
Aufrcchthaltung der Ruhe und Ord
nung im Saale zu dienen, als für die
Sicherung der Person deS Angeklagten
gegen irgend einen Versuch der gewalt
samen Befreiung desselben.
In dem Roumc für dos Gericht
saßen an ihrem grünen Tische die fünf
Richter mit dem GcrichtSschrcibcr.
Links von ihnen waren in ihren Bän
ken die zwölf Geschworne. Vor dem
Gerichtstischc, rechts von den Richtern,
war an einem breiten Pulte daS öffent
liche Ministerium durch zwei Staats
anwälte vertreten. Links vor den Rich
tern saß ans der Bank der Angeklagten
der deS MordeS Angeklagte, vor ihm
sein Vertheidiger. In der Mitte lagen
auf einem Tische blutige Kleider, eine
Jagdstinte. Die Stühle für die Zeu
gen waren noch leer.
Der Angeklagte war ein Mann in
der zweiten Hälfte der vierziger Jahre.
Seine Gestalt war schlank; sein Gesicht,
da angenehme Züge trug, die breite
Stirn, die lebhaften, durchdringenden
Augen, die ruhig geschlossenen Lippen,
zeigten Geist, Muth, Kraft de Willens.
Er saß mit vollkommener, kalter Ruhe,
als wenn er Gericht halte, nicht als
wenn cS über ihn gehalten würde.
Die Verhandlung deS Gerichtes war
schon im Gange. Die Geschwornen
waren auSgcloost. Die Anklageschrift
war durch den GerichtSschrciber verle
sen. Die Zeugen waren vereidigt und
vorläufig in da Zcngcnzimmcr entlas
sen. Ter erste Staatsanwalt begrün
dete näher die Anklage. Er war mit
seinem Vortrage fast zum Ende gedie
hen. Er wollte mit einem Ncsnmircn
der Thatsachen schließen. Er begann
diese Rtsnm.
Der Schulze Langenberg war hinten
in dem Zuschauerräume geblieben. Cr
war groß genug, um über die vor ihm
Stehenden hinwegsehen zu können.!
Nro 8.
Matthcs Krone an seiner Seite sah gar
nichts.
Haben Sic mir etwas zu sagen?
fragte der Bursche leise de Bauer.
Wohin willst du?
Nach vorn.
Schickt dich Jemand ?j
Ich habe der Luise versprochen, ihr
zu sage, wie ihr Vater aussehe.
So, so.—Höre Bursche, sieh dir zuerst
den Doktor an, damit dn dkm kranken
Kinde Bescheid bringen kannst, nd
dann sich dich außerhalb des SaaleS
um, in den Gängen rund umher, bcson
dcrs dort aus der andern Seite, und
anch, od noch mehr Soldaten im Hause
sind, und Ivo sie sich aushalten. Tu
dann iviedcr hierher zu mir.
Der Bursche glitt lvicder wie ein Aal
in den Saal hinein, durch die Hansen
und Reihen der Zuschauer.
DaS Land, hatte der erste Staatsan
walt seine Rekapitulation der Anklage
begonnen, lebte ruhig, glücklich und zu
frieden unter dem melden Szepter, un
ter dem wohlwollenden, tiäterlichc Re
gimcntc seines aligcliebtcn Monarchen,
als es der stets uiizufricdciieii, nd stets
im Finstern schleichenden, auf Verrath,
lvie auf offene Gewalt sinnciiden Um
sturzpartci gelang, jene fluchwürdige Re
volution in Scene zu setze.
Aber die Revolution wurde niederge
schlagen, das Volk kehrte zur Ruhe nd
Ordnung und zum Gehorsam zurück.
Nicht so die Aufwiegler und Anführer.
Die Gnade des Monarchen, der Friede
mit seinem Bolke haben wollte, eine all
gemeine Amnestie gewährte ihnen Ver
zeihung. Ihr Dank dafür war Haß
nnd Rache, Sinnen ans neuen Verrath,
auf neue Tücke, ans neue blutige Ge
waltthat. Stand der Thron jetzt zu
fest, als daß der Versuch cincS Attentats
gegen ihn mehr als ein Gedanke des
Wahnsinns gewesen wäre, um so mehr
richteten die wilden Leidenschaften jener
Elende, ihr Haß. ihre Rache, ihr Ver
rath, ihre Tücke sich gegen die treuen
Diener dcS Monarchen, gegen die edlen
und muthigcn Männer, die ihr Alle
dafür eingesetzt hallen, de Thron zu
stützen, die Ordnnng im Lande wieder
herzustellen, dem Gesetze wieder Gehor
sam verschaffen.
So ist eS leider noch jetzt. So lauern
Bosheit, Tücke und Verrath noch heute
und schrecken selbst vor dem schwärzesten
Verbrechen nicht zurück. Ein trauriges
Beispiel führt der gegenwärtige Prozeß
uns vor.
Der Mann, der in nnsercr Provinz
sich an die Spitze der revointionärcil
Bewegung zu stellen wußte, ivar der
hiesige Advokat Doktor Frank. Durch
Talent, Kenntnisse, Gcwaiidihcit und
Beharrlichkeit hatte er sich zu dem ersten
Advokaten der Provinz cmporgcschwnn
gen, hatte er sich ein nicht unbedeuten
des Vermögen und ein bedeutendes An
sehen im Lande erworben. Sein unge
messencr Ehrgeiz war nicht zufrieden da
mit. Wie die Inden nnd jungen Aerz
te Rache dafür nehmen wollen, daß die
Gesellschaft sie nicht anerkenne, so war
der reiche und angeschene Advokat nicht
zufrieden mit dem, was er hatte, seine
Herrschsucht sollte sich nicht bloß die un
ter ihm stehende Masse des Volkes, soll
te sich auch die Gesellschaft über ihm
unterwerfen, den Adel, gegen den er den
Bauer gedient, diese oft ganz aufgehetzt
hatte, die Behörden, bis zu den höchsten
Spitze hin, die seinen vielfachen An
maßungen und Ucbcrhchunstcn hatten
Schranken setzen müssen. Er hatte durch
die Revolution erreicht, was er wollte.
Seine Macht wurde gebrochen.
An der Spitze der edlen nd muthi
gcn Männer, die für Thron, für Ord
nung nd Gesetz kämpften, stand in un
serer Provinz der Domherr von Herrn
bcrg, ein Mann, der zugleich durch seine
strenge Rechtlichkeit, durch seine Wohl
thätigkeit, lvie besonders durch seinen
frommen, religiöse Sitzt die allgemei
ne Achtung, ich darf sagen, eine mibe
grenzte Verehrung genoß. Ihm haupt
sächlich verdankt, nachdem durch
Gewalt der Waffen die Revolution ix
dergcworfcn war, unlerc Provinz die
Niederhält der Elemente der Re
volution, die Anfrcchthaltnnil der Ruhe
nnd Ordnung.
Was Wunder, wenn er der besondere
Gegenstand des Hasses, der Rache der
Männer des Umsturzes wurde ? Was
Wunder, wenn der Mann, dessen Ge
walt, dessen Ansehen nnd Macht durch
ihn gebrochen war, sein Todfeind wur
de ? Was Wunder, wenn die Todfeind
schaft zum Morde führte?
Wir sehen hier de Mörder vor uns,
wir sehen in seinen blutigen Gewänder
den Gemordeten.
Am cinundzwanzigsten April dieses
Jahres machte der Freiherr von Herrn
licrg einen Spaziergang in scinerGutS-
Waldung. Er war am späten Nachmittag
ansgcgangcn ; er war am Abend noch
nicht zurück. Er war allein gewesen.
Die Scinigcn wurden beunruhigt durch
sein Ausbleibe. Er wurde ausgesucht.
Mitten im Walde fand man seine
Leichnam. Ein Schuß in die Brust
hatte seinem Leben ein Ende gemacht.
Man fand bei der Sektion die K igcl.
Sie war durch da Herz gegangen; sie
sicntc noch in dem Körper- An
Selbstmord ivor nicht zu ES
lag ein planmäßigrr, Mord
vor.
Man fund auch bald Mörder.