Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, June 14, 1877, Image 1

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    HenWylbamsche MMts-Zeitlmg.
Jahrgang U.
Die
Pkausylvanische StaatSzeitunss,
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scheint lede Donnerstag.und lostet >2.00
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SlaalS - Zctlu ng" in Dauphin County
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an Zapf. Jan. 7, '76—lj.
Das deutsche Centralorgan der Demokratie für Pennshlvanien und die angränzenden Staaten.
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Der Unterzeichnete benachrichtigt hiermit sei
ne Freunde und Bekannten, daß er da W e st-
PtattHa S" in Tamagua, Schuylkill
County, übernommen, und bort einrHotel- und
Lagerbier-Wirthschaft eröffnet hat. Reisende
toie einheimische Gäste tverden bei mir stets die
beste Aufwartung erhalten.
Um geneigten Zuspruch bitte.
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Tamagua, Januar 18,1877.
General Batlier's
/airmouut Avenue Hotel,
Ecke der 4. ck FairmountAve.,
Philadelphia, Pa.
Reisrnde finden stets eine gute Heimath und
billige Bedtcnnng in obigem Hotel.
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Philadelphia, Okt. 28. 1875.
Stephan Hartmaier's
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4412 ck 4414 Lancastcr Avenue,
West' Philadelphia.
Mär, 30, ,876-IJ.
iz 1 li'Liobtameälormc-
I I .I.vi
mental äoüigns, tralle-marlcs, anä ladvls,.
etc., vromptlze nttenäet to. Idilklt
Vi-i.VI'IOdi lII.VI' NckVL VLKN
LttÄÄ iÄIÄs
lB Bceunco.
e. /i. BUOW ck eo.,
IVckSUVIOI'OX, o. L.
Xov. 20,1876.
An das Publikum.
Fr. W,n. Schür er,
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No. I2K Chcstiint Straße,
(zwischen der Front und Zweiten Straße,)
Harrisburg, Pa.,
macht dem Publikum ergebenst die Anzeige, daß
er bereit ist, alle Arten
Schlosserarveit,
sowie Repariern von Schießgewehren, Revol
vers ic., zu versorgen. Auch werden alle Arte
Werkzeuge prompt und nach Wunsch reparirt.
Da er selbst em praktischer Schlosser und mit
den besten Zeugnissen versehen ist, so fühlt er
sich grschmcichclt, auf die Gunst des Publikum
zu hosse. Um geneigten Zuspruch bittet,
Fr. Wm. Schürcr,
Harrisburg, Juli 13,1876.
Zur Beachtung
für fleißige nnd strebsame Deutsche!
bevölkerten Cou^
Auskunft ertheilt
I. K. O. Shrrwood,
61 Broadway, New Jork.
Ayer s
Hnar-Bigor.
Um graue Haaren ihre natür
liche Farbe nnd Lebensfähig
keit wiederzugeben.
Frisch^
der Jugend. Dünnes Haar wird wie
der stark, das Aussallen de" Haare wird
verhindert und Kahllöpfigkeit wird durch sei
nen Gebrauch oft, wenn auch nicht immer
turirt. Nichts kann die Haare wieder her
stellen, wenn die Haardrllsen zerstört oder die
Wurzeln IrastloS und abgestorben sind. Sein
gelegentlicher Gebrauch verhindert daS Haar
grau zu werden, so wie das Ausfallen, wo
durch Kahllöpfigkeit vermieden wird. Frei
von allen nachtheiligen Substanzen, welche
einige Präparate so schädlich und gefährlich
machen, ist unser Haarstärte-Mittel nicht nur
nicht schädlich sondern höchst wohlthätig.
Wenn es nur als
Haar-Putzmittel
gebraucht wird, kann eS nichts schöneres und
angenehmeres geben. Da es weder Oel noch
Farbestoss enthält, so beschmutzt es nicht
weiße Leinwand ic. hält aber dennoch lange
und gibt dem Haare den schönen weichen
Glanz und einen sehr angenehmen Wohlge
ruch.
Zubereitet von
Dr. I. C. Ayer L 5 Co.,
Praktische und analytische Chemiker,
Lowell, Mass
Dr. C. A. Rahter,
(früher Chirurg in der deutschen Armee,)
Deutscher Arzt,
No. 7 Nord4teStraße,nahe dcrMarket,
neben Gricb'S Saddleischop,
Harrisburg, M.
April 19. 77— 6Mt.
Samuel Kuhn,
Nro. 6 Market Square,
Händler in
Fertigen Kleidern
Gentttmeu's Furnishiug GoodS,
allerbesten Hemden.
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Knaben,
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werden zu de billigsten Preisen verkauft.
Samucl Kuhn.
HariiSbueg, April ZN, 1577.
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Bergftresser K Boyd,
am Market Square,
(unterhalb „Bolton'S Hoicl,")
Harrisüurg. W.,
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Bergftresser ck Boyd,
am Marktplatz, unterhalb „Bolton'S Holet,"
Harrisburg, Pa. April 26, '77.
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Mai 15, 1873-, f.
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Harrtsbura, Mär, 30.1873.—11
Epileptische Krämpfe,
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Leidenden zu überzeugen, daß diese Pulver thun,
tvaS wir von ihnen dehaupien, senden wir per
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heilt sind/aarant iren ?ir
eine dauernde Heilung in sedem Falle,
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Ge l urü ck. Alle Leidenden sollten mit
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Publikum sein ausgezeichnetes, rein aus Malz
Eh. A. Drcssel.
Okt. 26. 76.
Harrisburg, Pa., Donnerstag, Juni l, 1877.
Wegweiser für Reisende.
Pennsylvania Crntral Eisenbahn.
Züge erlassen daS Pennsylvania Eisenbahn
Depo zu Harrisburg täglich te folgt
An nd vom 13. Mal, 1877.
vestltch.
Philadelphia Erpreß - 2.50 Morg,
Schnellzug, ... 4.05 Moeg,
Dtllervtlle AccvmmodationSzug, 5.00 vor
Harrtsburg Erpreßzua, . 6.20 Bonn.
Laneaster Zug (rl Columbia) 7.35 Bora
Pacific Erpreß,ug, - 12.05 Vvrm.
lohnStown Erpreßzug, - 1.45 Nach
Tag-Srpreß ... 4.15 „
Harrisburg Aecommobatton, 3.50 „
Btlantte Erpreßzug, - - 11.05 Nach
Westlich.
Ilnctnnatl Erpreßzug. - 12.55 Nacht
Paclfic Srpreßzng, - - 4.20 vor
Weg-Passagterzug, - - 18.00 von
Postzua, - - - - I>3N Nach
Schnellzug, ... 3.45 „
Misfiin Accommobation, - 5.30 „
Ptttsdurg Erpreß - 11.00 Nacht,
Der Philadelphia Erpreßzug, östlich, geh je
den Tag, ausgenommen Montag.
Der Harrisburg Erpreßzug, Dtllervtlle Ac
commodallcnSjUg. Laneaster Zug, Poftzug, und
der Harrisburg AccommadttonSzuF (Über lo
lumbta) östlich, gthru (eben Tag, ausgenom
men Sonntags.
Der Postzug, der Schnellzug und der Pttts
durg Srprestzug, westlich, gehen täglich, auSge
ommen Sonntags.
Philadelphia St Readtng
Eisenbahn.
Arro ngement fiir Passag'iere.
Mni'^7.lB77.
Züge verlassen Harrisburg, wie folgt,
Rachßev-Sork.u d.20 ud S.io Morgen, u
n.57 Nachmittag, und um °7.55 Abend.
Nach Phtladclpbia, um 5.Z0, .I, nd .<5
Morgen und um Z.ou, und Z.s7RachoM.
Gens, nd >! 2.00, 3,57 und 7,55 Nachmtl.
lag.
Nach S.ZO, Moment- NM
3.57 und 7.55 Nachmittag. '
Die 5.20. s.tv Morgen 2.00 Nachmittag, unt
°7,55 Abcndjüge gehe durch dt nach R. Poet,
und für Auburn um 5.10 Vormittag.
Der 5.20,0.10 Zug Morgen und 3.57 Nachmit
tag-Züge gehen durch dt nach Phtladelpht.
SonntagS-Zügt!
um 1.45
Züge nach Harrisburg, erlassen wie folgt:
verlassen New-Aork, um S.<s Morgen, und
1.00,5.30 Nachmittags und °7.5 Abends,
verlassen Philadelphia, um 0.15 Morgen nh
um 3.40, . 7.2 Nachmittag,
verlassen R^t adt n m4^o,, Mor
verlassen Allentowa, um ., 5.50,0,55 Mor
gen, 12.15,4.30 u.0.05 Nachmittag u.Abd,
Der 2.3 Morgm Zug o Alleniown de
Sonatags-Züge
verlasse New-Port ua 5.30 Nachmittag,
verlassen Philadelphia u 7.20 Nachmittag,
verlassen Readtng um 4.40, 7.40 Morgen und
um 15,35 Nachmittag,
verlassen Alleniown um 2.Z0 Morgen, ad u
5,5 Nachmittag.
° Dia Morris nd Esser Eisenlahne
I. E. Woottea,
General-Verwaltrr.
C. G. Hal> e ock, General,Tirkct-Age>it.l.
Ellmberlad Valley Eisedah.
Zeit - Tabelle.
westlich.
Are. Post Crpr, Nee.
Züge Morg. Nachmittag,
vcrtasten Harrisburg um s.oo 1.35 4.30 .10,
„ „ Bridgipoit 8.10 1.45 4.40 0.20
„ „ MechanicSdurg 33 2.05 5,00 0.40
„ CarlMe 0.00 2.35 5.30 10.10
„ ~ Rewville .30 3.05 0.00 ach.
„ ~ ehidpcnsb'g 0.57 3,30 0.2 „
Anlunst in ChamberSb'gio.27 4.0 ,55 „
„ „ Grreneastlc 11.00 4.33 M „
„ HagerSl'n, 11.30 5.10 „ „
„ „ Martin' 12.20 . „
Oestlich.
Morgen. Nachm.
Warlinsdurg UM 7,35 3.05
„ HagcrStowN 25 3,55
" tSdamberSburg .0 1.00 5.05
„SdtVVenSdurg 0.5 1.27 5,33
„ Rcwville 10.25 1,52 s.o
„ E-rltSle 0.00 10,55 2.20 ,3
MechanicSb'g . 11.25 2.50 7.00
Harrisburg Ual 7.00 11.55 3.20 7.30
Jeden Samstag werden die ArcommodationS
erlasstN, bis nach ThamberSburg fahren, dmit
um l 1.95 Nacht anlangen, uud am Montag
Morgen um 4.10 Uhr wieder nach Harrisburg
zurückkehrt, wo sie um halb 8 ankommen.
Die Dtllsbura Zwelgzüge verlassen Harris
burg um 1.35 Nachmittags, kommen dort um
2.50 an, und kehren um 10.00 Morgen nach
Harrisburg zurück, wo sie um 11.55 anlangen.
Während der ErcurfionSzelt wird ein weit
rer Zug auf der Dilsburg Zweigbahn laufe,
der sich mit dem Zufwrlchcr Harrisburg um 8
Uhr Morgen verläßt, verbinde, und um 7.30
Uhr AbrndS wieder in Harrisburg ankommt.
Züge nach MercerSbura, Loudon und Rlch
mond verlassen ThamberSburg Pachmlttag um
4.05 Uhr, und kommen u 9.15 Vormittag
wicder nach ThamberSburg zurück.
South Mountain Züge, südlich, eonnektiren
mit Zügen welche Harrisburg um 1.35 Nach
mittag erlassen, und kommen hier um 11.55
Vormittags wieder an.
Der Mount Altozug connektlrt mit Zügen
welche Harrisburg Vormittag um 8.00 Uhr,
und Nachmittags um 1.35 verlassen, und mw
che im Zurückkehren Verbindung in Harris
bürg um 11.55 Vormittag,, um 7.30 Ab'dS.
A.g. B o y d, Superintendent.
H. MeCulloh. Gen. Ticket Agent.
Lame Clarl, General-Agent.
Auszehrung
Positiv geheilt!
Alle Leidenden an dieser Krankheit, welche ae
heilt zu werden wünschen, sollten Dr. Kis s
ner'S berühmte Auszehrung Pul
ver probirrn. Diese Pulver find die emztge
bekannte Zubereitung, welche Auszehrung
und alle Krankheilen de Hals und der
Lungen eurirt-in der That, so stark ist un
ser Glaudrn in dieselben, und ebenso um euch
zu überzeugen, daß dieselben kein Humbug find,
eisenden te an jeden Leidenden, per Post,
portofrei, kostenfrei, ein Probe Vvr.
Wir wollen eure Geld nicht, bis ihr dokän
dla überzeugt seid, von deren heilenden Kräfte
Wenn euer Leben werth st, rrhalten zu wer
den, so zöge? nicht mit diesen Pulvern et
nen Versuch zu machen, da sie euch fichrr helle
werben.
Prrts, für große Bor, 3.00, nach alle
Thitlen der Ver. Staate oder Canada prr
Post versandt, ach Empfang de Preise.
Addresfire,
ckM ck KOKSM,
360 Fulton Straße, Brooklyn, R. A.
Mi 3, 1877.
Poesie.
FrühlingSdollmond.
Noch im Licht des Tages zu schauen
Sind die Thäler, sind die Höh n,
Und schon schwebt hoch im Blauen
Frühlingsvollmond. groß nd schön!
Vollvcrsprühtcm Glanz ein Hüter,
Wie er rasch die Bahn durchmißt,
Der sonst nnr der Nacht ein müder,
Wchmnthreichcr Tröster ist!
Frühlingsvollmond! Sonnentrunken
Läßt die Welt nicht von dem Licht,
Denn ihr Athem sprüht noch Flinken
Und ihr Blüthen endet nicht.
Noch erfüllt von Lcrchenstimmc,
Hört sie Nachtigallenton:
Einen Glanz sieht sie verglimmen
Und der and re füllt sie schon.
Was soll auch der Abcndfriedc,
Der ihr sonst so mild gelacht?
So durchduftet von der Blüthe
O wer segnet nicht die Nacht!
Frühlingsvollmond! Wie dein Leuchte,
Rückgestrahlt von Thau, entzückt >
Wie ein schönes Aug' im feuchten
Glanz der Sehnsucht schöner blickt !
Welt und Wunsch hast du gcstillct,
Denn dein mildes Licht umfließt
Herzen die die Nacht enthüllet,
Auge, die der Morgen schließt!
-f e u i U e l 0 n.
Emmerenzia.
Eine Eriminal-Geschichtc
von
Karl Guntram.
(Schluß.)
Hier angekommen, athmete sie auf
lind hörte drinnen durch das offene Fen
ster, wie ihre Angehörigen den Rosen
kranz beteten. Der Himmel war voll
schwarzer Gewitterwolken und pechfin
stcre Nacht. Es war Samstag. Sonst
hatte sie immer vorgcbctet, heute that es
ihr Vater. Sic bekreuzte sich und schlich
sich längs dem Hause bis zur Hinter
wand des Stadels, wo sich, wie sie Ivuß
te, in den letzten Tagen ein Brett von
der Laltcnwand abgelöst hatte, das seit
her noch nicht befestigt worden war.
Dies schob sie bei Seite und schlüpfte
durch das Loch in den Stadel, von wo
sie sich in die Tenne und von da über
die angelehnte Leiter in den Heuboden
vorwärts tastete.
Auf dem Heuboden in der Ruhe der
Nacht vernahm sie wieder das Gebet
ihrer Angehörigen in seinem eintönigen
Rhythmus. Dazwischen leuchtete helle
Blitze und einzelne Donnerschläge hall
ten aus der Ferne. „Heute nicht!"
murmelte Emmerenz, „wer weiß, was
die Nacht bringt." Sie warf sich auf
die Kniee und betete halblaut mit den
Ihrigen, bereitete sich, als das Gebet zu
Ende, ihr Lager ans Hcii und entschlief.
Das Wetter verzog sich in die Berge.
Am andern Tage war es still nd
leer auf dem Hofe. Die Bauersleute
waren in der Kirche, nur den Seppe!
sah sie durch die Lücke von Ferne, zog
sich aber schnell zurück, als sie wahrnahm,
daß er seine Blicke nach dem Hause rich
tete. Sic hielt sich ruhig und verbor
gen, niemand kam, sie zu stören. Nach
mittags kamen Bauclnbnrschcn zu ihren
Schwestern in den Heimgartcn, auch die
Mirzcl schlenkerte mit ihrem Verlobten
Hand in Hand bei den Obstbäumen her
um. Alles dies konnte sie von Zeit zu
Zeit wahrnehmen. DcrTag war schwül;
sie hatte Durst und Hunger, aber sie
hielt tapfer aus, ohne eine Schnitte
BrodS oder einen Tropfen Wassers.
Sie betete, sie dachte an ihr Vorhabe,
sie dachte an die Zukunft. In der kom
menden Nacht soll es geschehen; sie woll
te dann zu ihrem versteckten Bündel zu
rück, nd dann nach Altötting zur schwar
zen Mutter GottcS, dort wolle sie alles
beichten, nd wenn ihr der Beichtvater
befehle, sich selber bei Gericht anzuzeigen,
so werde sie es thun; sonst aber werde
sie sich jeder anderen Buße unterwerfen
und dann treu und rechtschaffen dienen
ihr Lebelang. So solle es geschehen.
Und so, den Kopf in die Hände gestützt,
saß sie ohne jedes Zeichen von Aufregung
und erwartete die Nacht.
Als dicse eingetroffen, als alles längst
zur Ruhe und Mitternacht vorüber war.
nahm sie einige Zündhölzchen, strich sie,
daß sie aufflammten und warf sie ins
dürreHcu. Sic wendete sich zur Flucht,
alicr.sic gewahrte, daß sie, ohne zu zün
den, gleich wieder verloschen waren.
Sie athmete auf, ließ eine Viertelstunde
vorübergehen und machte sich ein zweites
Mal an den Versuch. Aber die Hölz
chen flammten nur auf und die Flamme
erstickte im Heu. Nun wollte sie noch
einmal versuchen; das sollte das letzte
Mal sein. Würde das Feuer wieder
verlöschen, so nehme sie das als Finger
zeig Gottes, und sie wolle fort, ohne ihr
Vorhaben auszuführen; brenne es aber,
so sei Gott damit einverstanden. So
warf sie ein kleines Büschel aufflammen
der Zündhölzchen nochmals in Heu,
wendete sich diesmal rasch zur Flucht,
stieg die Leiter hinab und gelangte durch
die kleine Oeffnung an der Bretterwand
im Stadel in' Freie.
Von hier lief sie gerade vor sich ein
paar hundert Schritte, ohne eS nur zu
wagen, sich umzusehen. Endlich kehrte
sie sich um. Sie gewahrte deutlich, wie
sich dieFcnsterluckc amHeuboden bereits
erhellte, und sah die Flämmchcn empor
schlagen. Sie rannte ungestüm vor
wärt, ohne ansang auch nur deS We
ges zu achten, und erst von einer An
höhe, von wo man das Haus ihre
Vaters frei und offen übersehen konnte,
schaute sie zurück, aber die Flammne
leckten bereits mit geschwinder Zunge
am Dach, und lichte Rauchwolken dampf
ten und wirbelten ans. AnS einem na
hen Bauernhause kam eincßaucrnmagd
herbeigelaufen und wollte sie mit Fra
gen aufhalten. Emmerenz stand ihr
aber nicht Rede und eilte an ihr vorüber.
Noch einmal von cincmAussichtspunk
te schaute sie zurück. Das ganze HauS
mit allen Nebengebäuden stand bereits
lichterloh in Flammen und leuchtete wie
eine Fackel in die Landschaft hinaus.
Dann bog sie ab, vertiefte sich in den
Wald und brachte an dem Orte, wo sie
ihr Reisebündcl verborgen, den kurzen
Rest der Nacht zu.
Sie wollte den Tag über im Wald
bleiben und in der Nacht ihre Reise nach
Oetting antreten.
Aber schon im Verlauf dcS TagcS,
als sie sich kaum aus dem Versteck ctivas
entfernte, m Heidelbeeren zu suche und
sich damit zu erquicken, gewahrten zwei
Gendarmen, die aus Anlaß des Bran
des in der jüngsten Nacht und der Gc
nichte, die sich schnell verbreitet, in der
Nachbarschaft und im Walde patrouil
llrten, das einsame Mädchen. Ueber
ihren Namen befragt, gab sie diesen of
fen an, und da sich die Gendarmen zu
winkten und weiter fragten, wie sie in
den Wald komme, was sie hier mache,
ob sie nicht wisse, was in der Nacht bei
ihrem Vater geschehen sei, ja sie merken
ließen, daß ihre Eltern über den Brand
eigene Vermuthungen hätte, antwor
tete ihnenEmmcrcnz unverhohlen: „Sic
werden gesagt haben, ich hab' es gethan,
und sie haben ganz recht, ich Hab's auch
gethan, ich habe daSHauS angezündet."
Emmerenz äußerte dies mit vollkom
mener Ruhe, nd diese verließ sie weder
auf dem Wege, noch im Gefängniß auch
nur einen Augenblick. Zum Landesgc
richt in Salzburg übcrbracht, bat sie
nur, man möge sie nicht mit verworfe
nen Personen in eine Kammer znsam
mcnthun. Sie beschönigte nichts. Sie
erzählte den Vorfall ohne jede Zögerung,
mit voller Offenheit und ohne Rückhalt.
WaS sie vor dem UiitcrsilchilngSrichttr
angab, bestätigte sich bis in die kleinsten
Umstände, und während sonst jeder Ver
brecher noch irgend ein Winkclchen in
seinen Bekenntnissen im Dunkel hält,
für sich selber etwas rcservirt oder irgend
eine kleine Falschheit oder Unwahrheit
beimischt, war alles, was Emmerenz
sagte, ob eS ihr zu Gunsten oder Un
gunsten sein mochte, so wahr, daß man
auch die Aufrichtigkeit ihrer Gesinnung
nicht bezweifeln konnte, wenn sie äußer
te, sie werde ihr Urtheil hinnehmen, wie
tine Bestimmung Gottes; Gott werde
durch ihre Richter entscheide, und sie
werde daher sprechen, als ob sie vor dem
Richterstuhlc Gottes stände. JnSbcson
derc überraschte die Klarheit der Erzäh
lung und Darstellung in allem That
sächlichen ans dem Munde der einfachen
Bauernmagd, die nur den dürftigsten
Schulunterricht gcnosscn hatte. Sie
zeigte weder Furcht noch Hoffnung, we
der Rührung noch Reue; ebenso wenig
war von boshafter Freude eine Spur
wahrzunehmen. Als man ihr vorhielt,
daß das ganze HauS in Asche, das Vieh
im Stalle verbrannt und ihr Vater mit
genauer Noth dem Tode entgangen sei,
antwortete sie: „Ich wußte, daß es so
kommen könne, doch ich wollte es
nicht, und habe zuletzt alles Gott über
lassen."
Die Seltsamkeit des Falles, ja die
persönliche Erscheinung veranlaßten das
Landesgericht Salzburg, eine ärzilichc
Untersuchung und Beobachtung über
ihren geistigen Zustand anzuordnen.
Die Aerzte erklärten sie für unzurech
nungSfähig, da sie wohl die Dinge und
Handlungen in ihren Anfängen, Wir
kungen und Folgen zu erkennen und zu
unterscheiden vermöge, aber ihr Wille
nicht als ein frcibcstimmbarer erscheine,
vielmehr bei gefaßtem Entschluß ihre
Natur sie mit innerem Zwang zur Ans
führung dränge. DaS Gutachten war
von intelligenten nnd in ihrem gewissen
haften Vorgänge über jeden Tadel crha--
denen Männern abgegeben.
Der Staatsanwalt ließ af das Ver
biet der Sachverständigen hin die An
klage fallen. Emmcrenz wurde entlasse
nd bei einer Verwandten tief im Ge
birge untergebracht, wo man sie unter
Aussicht stellte. Sie ist längst verschol
len nd man hat nie mehr von ihr gehöit.
Für ZeitungSlescr. welche sich für die
Kricgsiiachrichlcn intcrcssirc, mag fol
gende Angabe bcmcrkcnswcrth sein:
Rußland's Armee zählt auf dem Kriegs
fuße 808,670 Mann mit den Reserve
1,200,000; die Seemacht I,S9ü Kano
nen mit 2ü,oovMann; Sidnlden 760,-
VOOMO, Credit, gering. Tarfische Ar
mee 170,376, mit den Reserven 481,-
156 ; 22 Panzerschiffe und 70 Dam
pfcr, bemannt mit 50,000 Mann;
Schulden 925,000,000, Credit: gar
keiner.
Von allen Theilen dcS Lande
werden verheerende Waldbrände gemel
det.
Etwa dam Tchatten.
Jedes körperliche Wesen, sobald eS
dem Durchgänge der Lichtstrahlen eine
wenn anch noch so geringen Widerstand
entgegensetzt, erzeugt hinter sich einen
Raum, der weniger erleuchtet ist, al
die umgebenden frei vom Lichte getroffe
nen Theile, den Schatten, dessen Gestalt
und Grenzen nicht allein von der Figur
und Größe des undurchsichtigen Kön
pers abhängen, sondern auch von der
Stellung, Entfernung und Größe der
Lichtquelle. Nicht allein die ganz
undurchsichtigen, sondern im engeren
Sinne auch die meisten durchsichtigen,
z. B. Glas, werfen einen Schatten, da
sie immer einen Theil dcS Lichtes ab
halten nd zurückwerfen. Sogar leuch
tende Körper können einen solchen her
vorbringen, wenn eine och stärkere
Lichtquelle hinter ihnen wirksam ist.
Die hellste Gasflamme wirft sofort ei
nen Schalten, wenn sie den Strahlen
dcS durch eine genügend starke Batterie
hervorgebrachten elektrischen Kohlcnlich
te ausgesetzt wird.
Der Schatten wird steis gespenstisch.
Hören wir, waS CaruS Sterne in seiner
„Naturgeschichte der Gespenster" hier
über sagt. Der Schatte, ein sichtbares
Nichts, hat dadurch recht eigentlich et-
was Spuckhaftcs und giebt leicht zur
Täuschung Anlaß. AnS seiner unbe
ständigen nd unveränderlichen Form
wurde gcwcissagt. Seit alter Zeit pfleg
te man die ebenfalls körperlosen und
doch sichtbaren Erscheinungen Verstorbe
ner als „Schatten" zu bezeichnen. Sein
Neben- und Hinterherlaufen, wie ein ge
treues Pndelhündchc, erschreckt mitun
ter selbst den im Mondschein wandeln
den Menschen, wenn er an einer Wand
oder Mauer eine dunkle Gestalt ge
räuschlos neben sich herschleichen sieht.
JSgcrsagc ist, daß sich der Dachs im
Mondschein vor seinem eigenen Schat
ten außerordentlich fürchtet.
Im Mittelalter wird der Schatten
gleichsam ein Theil dcS Wesens der
Dinge, und wie man einen Menschen in
der Entfernung schädigen zu können
glaubte, wenn man scincm aus Wachs
geformten Bilde Böses anthat, so mein
te man auch auf die Personen zu wir
ken, wenn man ihrem natürlichen Ab
bilde, dem Schatten, daS Beabsichtigte
zufügte. Dieses Bezaubern und Bc
herrschen durch den magnetischen Schat
ten findet sich besonders bei Paracclsus
ausgebildet.
Schattenbilder erblickt man häufig
ans Wolken, seltener in der Ebene.
Hier kann allenfalls eine aufsteigende
Ncbclschicht den Schalten aufnehmen.
Ein Freund C. Sterne'S sah einst des
Morgens, als er bei einer dünnen Ne
belwand vorüberging, seinen Schallen
doppelt, einmal nämlich auf der Dunst
wand selben befindlichen Hügel, gerade
wie man seinen Schalten auf einem
vorgehaltenen Drahtnetze und auf einer
dahinter befindlichen Fläche wahrnimmt.
Wenn Jemand dcS Abends mit einer
Laterne eben einem dichten Winterne
bet vorübergeht, als etwa am Rande
einer Wiese, auf welcher „der Fnchs
baut," so könnte sich ihm leicht nvcr
mulhct ei gewaltiger ricsciihaftcr Ka
merad zugesellen, oder im Mondschein
hinter dem Gebüsch nebenher spazieren.
Howard nnd seine Begleiter beobachte
ten ihren Schatten und den des FelsenS.
auf welchem sie standen, auf einem
Mcerncbcl. E. Sterne sah einmal eine
Anzahl röthlichcr Schattciidämoncn
mit abscheulichen Verzerrungen in dem
dicken Dampfe eines großen, mit Schwe
fclantimon bereiteten bengalischen Feu
ers, als auf der anderen Seite der Zu
schauer ein ticfgefärbtes Grünfcuer ab
gebrannt wurde. Jene Dampfzone
hatte sich nicht allzu hoch in der Luft
ausgebreitet und auf ihr bewegten sich
in wahrhaft gespenstischem Gewimmel
alle vor dem Grünfcuer vorbciwandcln
den Gestalten als rothe Schattenbilder
durcheinander.
Darüber, daß ein fester undurchsich
tiger Körper einen Schatten werfen
muß, wenn Licht auf ihn fällt, scheinen
blos die Chinesen im Unklaren zu sein;
bei un zu Lande kann sogar ein ehr
licher Mann, wie Herr Schlcmihl, un
glücklich und zum Kindcrgcspött werden,
wenn er im Sonncnschein ohne Schat
ten über die Straße spazicit. Herr
Schlcmihl mag nns zu den Menschen
ohne Schatten hinüberführen. Uralt
ist der Volksglaube von Mensche, wel
che keine Schatten werfe. Der Küster
BröneS prellte in der schleswigholstcini
schen Sage den Teufel und geht lebens
länglich ohne Schatten. In Schott
land gelten diejenigen für die besten
Zauberer, die keinen Schalten werfen.
In einer schwedischen Sage wirft Anna
keinen Schalten mehr, nachdem sie durch
magische Mittet die Geburt der ihr be
stimmt gewesenen Kinder unterdrückt
hatte. Leiten hatte die Sage poetisch be
arbeitet. Nach seinem Gedicht wünscht
die Braut Anna ihr Körpcrschönheit
nicht im Wochenbett einbüßen zu müs
scn. Sie wirst daher in der Hcidcmühle
sieben Wcizenkörncr durch ihren Ehe
ring auf den Mahlstein hinunter und
läßt sie zermalmen. Bei jedem Weisen
korn, das der Stein zerquetscht, hört
man daS Wimmern einer Kinderstim
me. So erspart sich die Eitle die Ge
burt von sieben ihr vorher bestimmt ge-
Rro s.
wesenen Kindern. Aber nach siebrn
unfruchtbare Ehcjahrcn ist Anna
Schönheit nnd Gestalt verfallen : sie
wirft auch keinen Schatten mehr. Vom
Gemahl verstoße, muß sie von Bettel
brod leben, ihr vergangener Frevel
treibt sie zur Buße. Da sie nun erst
reuigen Herzens in einer Waldkapelle
einKitt, sieht sie ans dem Altare sieben
Kerze, die ohne Leuchter stehen. breN-'
nen. Zugleich ziehe an der Betenden
sieben lächelnde Lichtgestalten vorüber:
die Ungeborenci', deren aufkeimende
Leben sie einst zerstört hatte, sind nun
versöhnt, und Anna ist damit ihrer Lu
den ledig. So büßt sie ihre Sünden
ab. und ihrer Strafe besteht darin, daß
sie ihres Schatten verlustig wurde.
Diese Schattinbuße ist ehemals im
deutschen Rechte von Wichtigkeit gewesen
und hat zum Theil noch immer ihre An-
Wendung. Allgemein ist unter dein
Landvolke im Canton Solothurm
der Glaube verbreitet, man dürfe mit
seinem eigenen Schatten kein Spiel ti
den. Kindern wehrt man eS, mit der
Handstellung Thierschatten an der Zim
verwand zu bilde, man sagt ihnen, der
Schatten werde zuletzt böse und schlage
einem in Gesicht. Dadurch wird die
Scheinbußc vom geschlagenen Schatten
erklärlich. Es giebt im schwäbischen
Landrcchte die Bestimmung, daß ein Un
freier, beleidigt von einem Freien, an des
sen Schatten Rache nehmen könne, nnd
dies hat also zu geschehen: der Beleidi
ger muß an einer von der Sonne beschic
nencn Wand stehe, der beleidigte Unfreie
aber soll des Beleidigers Schatten an
den Hals schlagen und damit eine Recht
fertigung gewonnen haben.
Die Strafe an dem Schatten des Ver
brechers vollzogen, wurde noch im fünf
zehnte Jahrhundert vollstreckt nnd der
Strafe der Entehrung gleichgehalten.—
In Luthers Tischreden geschieht eine von
Kaiser Mazimilian I. gemilderten To
deSurthcils Erwähnung: wenn man den
Ucbelthäter znm Richtplatzc bringe, solle
ihm die Erde seine Schattens wcggesto
cheii oder verwiese werden. Dicse Be
strafung heißt ein „gemalter Tod." Eine
mit dem Mcnschcnschatten in Verbin
dung stehende Strafe besteht noch gegen
wärtig auf den SalomonS-Inseln östlich
von Ncn-Guinea. wo jeder Eingeborene,
der auf den Schatten des Königs tritt,
mit dem Tode bestraft wird. Wie in
dem bisher Mitgetheilten der Schatten
ganz fehlte, so mangelt er in andern Bei
spielen nur theilwcisc oder wird unvoll
kommen geworfen. Wir haben hier na
mentlich die sogcnanntc Schattcnprobe
im Auge, bei welcher der körperliche
Schatten, dc man imSonnenschein oder
Mondschein wirft, zur Erforschung der
Frage überLcbcn nndTod benutzt wird.
Die Rabbiner Ramban, Rakanat, Bcchai
undAnderc schreiben übcr4Mos.l4: Goit
zeigte den Juden in der siebenten Nacht
de Pfingstfcstes nnd zwar durch den
Mond, was ihnen das Jahr hindurch
wiederfahren solle. Daher gehen die
Inden in dieser Nacht in den Mondschein
hinaus, etliche nackt und barhäuptig,
andere im Hemd oder Lcinlaken. lassen
das Gewand fallen nnd breiten die Ar
me as. Mangelt einem dann im
Schatten der Kopf, so wird's ihm dicck
Jahr den Kopf gelten, er wird sterben
müssen. Mangelt ihm ein Finger, so
wird ihm cick guter Freund sterbe,
mangelt ihm die Rechte, so trifft'S
den Sohn, und wenn die Linke, so
wird ihm cineTochtcr mit Tod abgehen.
Sieht er gar keinen Schatten, so stirbt
er ohne Zweifel noch, ehe er von seiner
neuesten Reise, die er vorhat, hcimkeh
ren wird. So berichtet Bnztorf's „Ju
denschule" (Basel, 1643).
! Im Solothnrner Gau tritt man zur
Zeit der alten Fastnacht (an dem auf den
Fastnachtssonntag zunächst folgenden)
in den Mondschein hinaus, nachdem Mail
! vorher ein Gebet zu scincm Schutzpatron
gesprochen. Wer da keinen vollkommc
nen Schatten wirft, an wessen Schatten
sich der Kopf nicht scharf rundet, der
glaubt die nächstjährige Fastnacht nicht
mehr zu erleben. Wirft aber ein schwer
Erkrankter einen scharfen Schatten, so
hat man um so mehr Hoffnung für sein
Aufkommen. Ans solche Versuche mag
sich die Redensart beziehen, „vor seine!
eigenen Schatten beben." Einen tüchti
gen „Kcrnschattcn" zu werfen, galt als
daS günstigste Vorzeichen. Auch ander
wärts ist dieser Brauch noch nicht ver
schollen. Wer am Sylvesterabend sei
nca Schatten ohne Kopf sieht, stirbt im
nächsten Jahre. Auch ist eS ein Vor
zeichen des TodcS am Weihnachtsabend,
beim Umschauen seinen Schatten doppelt
zu erblicken,'
Schließlich berühren wir nur noch kurz
eine Eigenschaft des Schatten, welche
ihn befähigt, zur Belustigung des Men
schen zu dienen. Dicse Eigenschaft be
steht darin, mit der Geschwindigkeit de
Lichte über Gegenstände nd Flächen in
den größten Entfernungen herzufallen,
leicht und geräuschlos hin nnd her zu
schweben, sich zusammen zu schmiegen,
zu wachsen und z> sa.nnicn zu schrumpfen
bei Abstandsändcr.ingcn und so weiter.
Bereits Chiron erheiterte, wie Sterne
anführt, nach geendeten Lchrstundcn sei
nen Zögling Achilc durch Darstellung
von Schattenbildern, wahrscheinlich Mit
der bloßen Hand, wie es ja auch man
che unserer Leser verstehen werden, in
dieser Manier Schweins- und Ziegen
köpfe, Männchen machende Hasen no
Achnliche darzustellen. Den Kindern
bereiten solche Schattenbilder stets große
Freude. Eine hübsche, durch Illustrati
onen erläulerteMMeitung, solche Hand
schallen vorzubrinM, findet sich in dem
„Spiclbiich für Knaben" (Leipzig, Otts
Spamer), nd wird allen bei Erlernung
der Handgriffe und vcrschiedenenStcllun
gen der Hand, welche sich bei jenen Bc
lustiaungen nothwendig machen, die er
sprießlichsten Dienste leisten.