Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, March 29, 1877, Image 1

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Agenten
Pennsslvaniscken Staats.Zeitung,
'p.nnlvlvania!
Ill.adrn-.-.—B't. Hoffnia nn,l7!> Ddio St
Allocna. Wo 11!! d Haus. r
rSbrtll. ä clt-t.SarsenSl.
Birnitnilbam. Zal od Drki>.
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VrotonStow sOrmSdp)-- Job Lup.
Buller.— Jakob Zi eck.
Br. ckn.ck. Dr. ldeob. Kerstin.
C irttsle. -vd tI i v ? w ° nn.
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DraooSbura. Soat Väll'v A am Schütz.
— CbriS Haus.
Arecsburi,.-Z 01, nSchmi d.
Hnrmvnv. Wm. ck Wild.
HoltidasSburg. —Georg H ulyer.
Hnntlngdon. —I- k 0 b L' °nb a ' d.
ZahnStown. EbaS. . R u l h.
t-Z.M. W esthäsfer
iAnldonyJSke.
rankaster. . Kraus,
sGcorg Mali.
l!arence,ttlr.-Z g n. P sl n nl i.
Lok Havrn. Sonrad Oderyeim.
LekenSlvwn. Georg Weber.
Marittta. ikrlebrich Haas.
MillerSville. E. g. R' eS.
Millen -Fried r. Woll
Middletovn tlbrlst. Baue r.
Mountvillc. Georg M -Isenbach.
McKeesporl. AnbreaS Berlsch.
Aatrona. -Reo
New Eastle.-R ° bcrtVögele.
Nenooo. - ?llbrrt W > rgar tz.
<H. Schmidt,Nro.
plusdnrg k Skaße.nabe der Fünfte.
PittSdmg.-Franz Gelz. Sk7 Pen Ave.,
nd Ig. Pflumm.
pbUadelpdla (Souldwark). -I ob. T ch an
dacher. I7OS Nord Blerte Str.,
ffrledr. KI!, d.
Jodn Brück. KI7 Süd Dritt, St'
Gen. Job. 11-aU^r-A.O. lcke
Kiein,BJ7 Süd 2.
Straße- - „
Sari NN Sella Av
Georg I Havl>, '-UM Satrwonnt
<l d?.° rn e. Eck. 22 gatrmounl
ayu'z'a eod Eourad. St 3 Bin
Jodn Hodenadel. U, Var
Hotel. „
Heinrich Kl od'. N. T. Eck'er
,lri?d".'t ch p"a°o, Ro. ttck Sprue
E. W.°?e>ider. LIS Süd Zl
tt
Straße.
11 urst, tSSZ Girenantown Av
.t Weldi. St. V. Ecke Vroad
Sd'istian Snaße.
ug. H Kinder mann, N. W.
Eck' 21 S. Fißwater Str.
geanzv'id. (Brauer) 38. und
Master Str.
Ww vtllrr. lo'oPassannk Av.
W n Pdttaretvdia.— St'pd. Hartmat'ee.
punratawnr—H einrichgacklner.
eadeng.-E da. R° b end er g, r, No.
Z 22 Watchinaton Straß..
Röchest k Brtg.!alir H d d t!'
Saeondurg—P. Tolle p.
SvamoNn. Sri'ich vtpner.
laaga. —H. lnrtch Mülle,
Tpeonr Wlldelm Vogt.
Lroutolll k LuiinSburg.—S. G. Kunst.
d. tch° ? Dt°lc
gelltnopl. —Edwin Zehner.
vtzt,
Vne,ru.-J°dnMa,,e.
anron. - John Weber.
Sprknglleld.—'. Hart mann, (ketzrer)
Piper Sandutky. A. Marlin,
Zndiaaar
KirtWapnr.—P eierHodndau.Gea.Ag>
Maryland,
alt,. —Jodn Wüt, 292EasternAve.
E1,, Etz.l.KSl',.-J.v- eye '-
AWW Lamm.
Das deutsche Ceiitralorgan der Demotratie für PemWvanien und die angränzenden Staaten.
A B. Häpke's
Ttrickwaare n
Oandlunft,
Ecke der Zweiten und Ehestnul Straße,
Warrisburg.
Alle Arte
Slricktttittl k Stickerei-
Materialien
beständig ans Hand. .
Das l ptchhalt'gstr: Läget
aller Sorten
Strickgarne,
deutsche sowohl wie anicmaiiischc, und
gestreckte Artikel, sind in großer Auswabl
vorhanden.
tV-Zluch tzeßeine Arbcilen werde ach
Wunsch dillig anSgefertigi.^U
Pfälzer Heiinath.
Louis Michel's
Hotel,
No. 22 Cambridge Straffe
iin'rn dal loil die deste
HUsmllchkett Huli i. '7t—ll.
(Herniania
Utk,' unk sjar Neiem.
Nrc. 2.
Dieser deutsche Verein vc> sammelt sich jeden
Samstag Abend um 7j Nl>r im Lokale de
Hrn. t!H.A. Oressel Dieieniarn, welche
sich einem guten und ertbeitbafle Verein an
schließen w tten, sind freundlichst eingeladen, den
Versammlungen beizuwohnen.
Ehristiali Gicd r, Präsident.
Eourad Müller. Sekretär.
Eine
Brilnntivein-Brennerei
zu verkauf.
Der Unterze chncte wünscht sein Brünnl
wein- V r en ne re i, gelegen etwa t Meile
von palrode, Westmorclan Connl, Pa., zu
orrkaufen, da er sich entschlossen bat, rom Ge
schäft zurückzutreten, und sich der Dekonomic z
widmen.
Die Brennerei ist mit Dampfinaschlenerien,
und den enesie Einrichtungen versehen, und
befindet sich in gutem Znstande.
E> passendes Wohnhaus, sowie meh
rere Acker Land, gut cultivirt, befinden
sich nahe dabei.
Nrslccklircudc wollen sich gefälligst unter fest -
gendei Adresse an mich ende :
)lielütvl
Nov. !>, I7t>-t?.
Das Aboituementsgeid
für den Jahrgang 1877
Arter und Gartenbau-Zeitung
SL. W. Golem, Milwaukee, Mise.,
Zeitschrift für
Landwlrthschast, Viehzucht, Obstbau,
Blumen- und Bienenzucht nd de
Familienkreis,
welches nur 75 ErutS per Jahr beträgt,
len ch ,
Dculschcu Laudlvirlhcii, Gärlneru, usw.,
sandt. ,Bst ll e f l e
Friedrich Haas.
eS-ssriedr. Manlick'S berühmtes Vier stets
n Zapf. Jan. 7,'7t>-lj.
'-! S y e r ' 6
Absührciide Pillen
i-rvini-s xiaiauriL i-ii.t.-t)
Flir alle Zwecke als Hansmcdizi gegen
Btislopsnitg, Gklbfncht, Unvcrdaultch
leit, verdorbene Magen, ilbclricche
den Alhem, iivpsschuicrz, Ärind, stihcu
inaiismus, Ausschlag und Hautkrank
heiten, Milzlciden, Wassersucht, Ge
schwülste, Würmer Acuralgia, als
Desert nach Tische, und um das Bliil
Dr. Z. <k. Äqer öd Co., Lowrll, Mass.,
Pralitick analtstisch Üstemcker.
Cilii-Rrmierei.
(5. A. Drossel.
213 213
Chestnut Straße,
Harciobnrg, Pa.
Der Unterzeichnete empsichlt dem gced'ien
Publitum sein nnSgezeichueteS, rein au Malz
und Hopfen gebrautes Lagerbier.
Eh. A. Dresse!
Okt. 20. '76.
Friedrich Deyle'V
Ccdai
Hotel und Reslmn ntio!
Südwest Ecke der 48. 6 Markt Straße,
WcfsPl'iiJdt'lpsiiJ.
PhiUdcivhia, Mai 11, iB7ti-timt.
s. /!. Kliebmei.
PlumderZGas-Fitter,
jj-ii-l'ixbitl'g, Lq.
(isas- und Wasser-Firltir.''
bnrto'iur-i Mir 3''zzzr-z i Z
Schaut hierher!
Bittister denn jemals!
Die besten sctdwarzen Al
pacas in der Smdr für 25
in praeht
psttiiik' iLDetiM, lfelNljchte
Waaren aller Galtungen für 25
Cents welche 37 CtS, werth sind,
die Besten in der Sradr.
Hamburger Edgings
in!) .Ittserlinfftz. lMtsiche
(kllssimkie uitiugs ü-
das Fisfftc Afforteiiieilk, und zu
Schwarze Sride zu Preisru,
desteil schwane Waaren
Alpacas, Caschmcrc (lauterWoll),
MartnorS, Tüikstchc DrlainS, Bom
bazins,ic.
Strümpfwaaren,
Tischtücher, gedlcichte und -
türkisch rothe nd Damask Handtücher
von IN Cent d ö zu 'SI.tZN.
Weiße Waaren snr Damen und Kinder,
TkawlS, Handschuhe,
und eine große Auswahl andrer Waare, wie
solche in einer Dry - Goods Handlung erster
Klasse zu finden sind, werden stet auf Hand
Wir verkaufen kein? beschädigte
Waaren.
Ungebleichte Musline, der be
ste Artikel, l olle Aird breit. 1V CtS. pcr Aard.
Bettzeug für Federn, 1 Aard
breit, blos 25 Cents,
Jameö Brutz,
Nro. 7. Market Sgef
Harris bürg. April 27, >876 li.
Joyn Mnges'^
Hotel,
40ZF 403 k Girard Avenue,
Philadelphia.
März MI, 187',-IZ.
Stephan Hartniaier's
Hotel,
4412 k 4414 Lancaster Avenue,
West-Philadelphia.
Mär, 30.1576-IZ.
Conrad Friederich's
Eri'itlfeitt.'i,
No. 3210 Markt Straße,
Wrst-Philadclphia, Pa.
SS- Reisende finden daselbst billiges
nd begncmeö
Juni t. 187ti-ZM.
(Äeorä I. Happ,
Nachfo'ger von Franz Vrth,
Hotel k Lagerbier-Saloa,
Philadelphia, Pa.
Rriscnde finden stets rciuc Zimmer, gute
Küche, . f. w. Bedingungen leicht.
Eeiitenni.il-Drpot nehme man dl-
Platze die gairmounl-8lo!uera der Read?ng
Ciseababn bis gairmount.
Philadelphia, Sept. 21.1870.
Lonis Beiser s
W/u,- Liquor- St Bier-Saloon,
(IZ.VKKK'S NOdll-!!.
Ro SS Nord Fünfte Straße,
Ptziladolphia.
Mai2S,
Harrisburg, Pa., Donnerstag, März 2S, 1877.
Zu verrenken,
gwrl W-dHSfer, eine an dir Elsirn
Straß., und da aid.r, auf „Alis' Hill,"
mit etNtm Stück Grukd daz, a dtr ErlScent
und Muldeny Straße, sind uuter annehmbaren
Bern hart Frisch,
HaiiiSdiirs, gitraar >, >t>?7—lf.
Die Hoffnung der Belohnung
ist rs, was so Viele veranlaßt, ach Mi
chigan zu gehen, und dort
prachtvolle Londereien für Farmen
von den
Millionen Acker Land
der Grand Rapids und Indiana Eisen
bahn Eompagnie anszusnchcn.
Kräftiger Vöde, sichere Erndtc. hin
länglich gcnng Holz, keine Dürre, Gras
hüpse> (Heuschrecken), oder (Xiineb-bugs
(eine Art Wanzen). Reines Wasser,
laufende Ströme, g!r Märkte, Eivili
salion und Schulen. Die Eisenbahn
lauft durch die Mille des Gebietes.
Preis, von 8-t bis zu 5U> per Acker.
Man schreibe an den Unterzeichnete für
Traklalc, wo alles angegeben ist. deutsch
oder englische. Man sage nnr, in wrl
chcr Zciliinobigc Bckannlinachiing gele
sen wurde. Adrcssirc:
W. Q. -H iighart.
(iUZ.XV ItkI'IVZ, Mo't.
Der Titel ist pcrscct.
F.bluar l, 1N77-M.
Dr. Geo. W. Stein,
Zahnarzt,
No. 211 Locus! Straße,
Harriöbnrg Pa.
rdrii-! INN.
F. W. Licsmann,
Oeffentlicher Notar.
und Agent für
Fener K Leorns-
Berficherung'Gtstllschnfte,
der
Hamburger und Bremen
Dampfschifffahrts - Linien;
besorgt daS Collctztlrcn von
Erbschaften
in Dcnlschland und der Schweiz, sowie
Hausrentett uudVtlmirthen llou
Häufte n.
Office: Cl)estn>tt Straffe, esteii
Singer's Store.
Horneburg, MSr, t, Z 577.
Cine Farm zu verkaufen.
Der Unterzclchnrte wünscht srlne
Farm, enthaltend 77 Acker,
wovon etwa bv Acktt geklärt
kaufen. Hl si i
Di, Bauer! liegt ln Pcrry
Iv Pa., 12 Mellen von Newport, an der Pinn-
neu
Zweistöcklgt Wohnhaus,
sszozl 28 bet 24 Fuß. Stall und andere nöthl-
M!lae Grbäulichkellen
AiesehlendtS Wasser ist vor der Thüre, wir
überhaupt dir gut mit Wasser ver-
Sägrmühle, mit drei Sagen,
und ein zehn Fuß bohr überschießendes Was
serrad.
kkS"Anch ein junger Baumgartrn ist
auf dem Platzc.'T
Der Boden ist nicht filsenartlg, sondern leicht
zu bebauen. Mehrere Acker sind in Frucht,
welche mllverkausi wird.
Dle Bauerel ist ln der Nähe von Schulhäu
sern, Kirchen, des Postamts und Mühlen, und
liegt in einer sehr gesunden Gegend.
Besitz wird am 1. Bprtt gegeben. Der
Preis der Farm ist blo tZ.VÜtt, zahlbar tn
leichten Terminen. Mp-Ein unbestreitbarer
RechtStitrl wird aarantirt.
Dies ist unstreitig ein der besten und schön-
Nähere Auskunft ertheilt,
ZuhnH Brar,
No. 1811, 7te Straße,
sMär, I, '77.-I HarrlSburg. Pa.
Eine Ordonanz
für die Erhebung und Schätzung vn Slty-
Taten für da Jabr 1877.
Abschnitt l. Set e verfügt durch den
Tele t tlouncll und Common Council der CUv
Harrisburg, daß dir Rate von 17 Mills auf
den Dollar hiermit auferlegt und abgeschätzt
ist auf alles Grund-, persönliche oder gemischte
Eigenthum und auf alle Personen, Gegenstän
de und Dinge innerhalb Grenzen Clip
snr County-Ratm und Auflagen "angenommen
ist, at den Tar für ba >ahr 1877, und daß
de agte Raten vertheilt erden sollen wie folgt!
neun Mills für allgemeine Einkünfte, fünf
MillS für nothwendige Verbesserungen, I Mill
für.en TilgungSfond, zw i Mills für Bezah
lung der Hauptsumme der vermehrten Schuld
2. alle hiermit in
sind.
Passirt im Common Council, den 30. Janu
ar 1877.
I. A. SI n tz,
Präsident de Common Council.
Attestirt! John Shiffler, Schreiber
des Common Council.
Passirt im Common Council 17. Februar
1877.
PK
Attestirt! Schneider
Passirt im Seiekt Council, 27. Februar '77
Joseph Strominger,
Präsident des Selekl Council.
Attestirt! B. F. Pcter, Schreider des
Seiekt Council.
Genehmigt, den 1. März X. v. 1877.
I. D. Patt rson, Mayor.
Harrisburg. März, 1.177.
D. M Cor.
Lykcn Valley, Wilkcsbarre, Kalniia w.
Kohlen und Holz.
Assic! 305 Walnut Str., neben dem
pera-Hau.
HnnMurg. Febr. i>, '77.—lj.
poeste.
Trauer.
Es sitzt der Mann im Slübchcn,
Die Kinder um ihn her;
Die Kinder spiele und scherze,
Dem Mann ist's -Herz so schwer.
Die Kinder spielen und fragen:
„Wo mag' lieb' Mutter scin?"
Der Man verbirgt eine Thräne
Und schauet stnmm darein.
Die Kinder frage wieder:
„Holt Mütterchen uns Brod?"
Der Mann in seinem Schmerze:
„Die Mutter, sic ist bri Gott!"
„Barum, sag', antcr Batrr,
Ging heul' die Mutter ans,
Q, sich', nnr hin. eS kommen
So viele Leute in'S -HanS!"
Da rinnt dem Man die Thränc
Heiß von der Wangc herab;
Spricht vor sich hin gar leise:
„Man trägt sic heute in s Grab!"
Die Kinder spielen und scherze,
Dem Mann ist's Herz so schwer,
Und mir ist ja zu Muthe,
AIS ob ich s selber mär'
lTeiitr. Dem.)
Feuilleton.
Die Haiderosen.
Novelle
von
HanS Tbarau.
IV?
(gvrtsetzilng.)
Für den Liculciiant von Trübheim
vergingen die beide Tage, welche auf
HanS Haidcrodc zir bleiben ihm ver
gönnt waren, wie ein berauschender
Glückstraum. Er fuhr mit den jungen
Damen stundenlang auf dem See, ob
gleich cr wußte, daß cr sich seinen angc
erbtcn Rheumatismus dort holen wür
de ! cr begleitete sic in den Wald, ob
schon Bruno ihm sichtlich diese Spazier
gänge mißgönnte nd i einer Weise,
die entschieden nangcnehm war, sich
um die Waden dcS ihm nnsympalhischcn
Fremden bemühte.
GaS waren diese kleinen Echatlcnsci
icii im Vergleich zu der Wonnc, einmal
freies Feld z haben, einmal seine Hul
digungen darzubringen, ohne daß ein
anderer ihn durch verfrühtes Necken
kopfscheu machte oder gar das Lächeln
ilnd dcnHändcdrnck ihm vornweg nahm,
worauf cr hingesteuert und geduldig
gehofft?
Auch begann zu seiner Freude ein
dämmerndes Unterschcidungsvermögen
mit der Zeit in ihm aufzusteigen; das
heißl: waren die Schwestern beisammen,
so vermochte er sie doch leichter zu erken
nen, imd es gelang ihm, mitunter die
richtigen Vornamen zu treffen, worauf
er nichl wenig stolz war. Freilich galt
dirs nur, so lange sie ihm bridc gleichzei
tig vor Augen, Halle cr sie einzeln vor
sich, so entstand wieder dir alte Konfusion.
Und eben so herrschte diese noch in seinen
Gefühlen in Bezug auf de eigentlichen
Gegenstand seiner Wahl, und allabend
lich vor dem Schlafengehen stellte er die
Probe an den Knöpfen seines Attilas an.
„Lisa, Lora, Lisa, Lora I" hieß es von
oben herunter grzählt. „Lora, Lisa, Lora,
Lisa l" von unten herauf. So war je
desmal das Resultat ein andere.
Als der Tag der Abreise kam, fühlte
es der arme Lieutenant erst recht, wie
sauer ihm der Abschied wurde, besonders
in diesem Zustande der Unentschieden
hcit, und cr konnte sich nnr dadurch trö
ste, daß cr noch im letzten Augenblicke
den Freiherr frug, ob cr wieder kom
men dürfe.
„Gewiß, gewiß!" entgegnete der ah
nungslose alte Herr in seiner loyalen
herzlichen Weise. „Wer gern zu uns
kommt und mit dem voelieb nimmt,
was wir zu bieten haben, ist unS stets
willkommen."
„Aber, Väterchen!" rief Lora, die,
neben Ihm stehend, vom Portale aus die
Herren hatte abreiten sehen, „ich will
doch nicht hoffen, daß der Lieutenant
Dich beim Wort nimmt und wieder
kommt. DaS halten wir nicht aus;
sogar Lisa konnte znlctzl nicht mehr ernst
haft bleiben, wenn er sie jedesmal für
Mick hielt, und ich wurde es müde, ihn
anzuführen, denn wenn einer auch im
mer hineinfällt, so macht es keine
Spaß mehr!"
„Der armcJuugc!" meinte der Frei
herr bedauernd. „Ja, ans Merkclbach
scheint er gerade nicht zu fem, und wenn
Lisa die Geduld ausgeht, dann sieht's
freilich schlimm aus. Nun, ich denke,
das war nur eine artige Redensart, er
wird schon so bald nicht wiederkommen."
O. illusorischcHoffnungen des biedern
Freiherr! Es dauerte keine vierzehn
Tage, so meldete Klans eines Vormit
tags seinem erstaunten Herrn den Herrn
Lieutenant von Trübhum.
Der Lieutenant war nicht wcnig ver
legen und suchte sein so baldiges Wieder
erscheinen dahin zu erklären, daß ihm ein
kurzer Urlaub zur Stärkung seiner Ge
sundheit nothwendig! weil er dnS Land
leben liebe, so habe er sich in einem klei
nen Nachbarorte Quartier gesucht, und
da r seine Pferde mitgebracht, so wür
den es ihikt diese sttstöglichen, recht hän-
fige Besuche auf Has Haidcrodc abzu
statten, immer vorausgesetzt, daß cr dort
nicht lästig falle.
In stiller Bcrwnnörinng, daß der
junge Mann es nicht vorziehe, eins der
schönen Güiee seiner Etter sich zur Er
holung zu wählt, rinc Bemerkung, de
ren laiiic Aeußerung ihm nur die Höf
lichkcit verbot, hieß der Freihcrr de
ländlich gesinnten Lieutenant willkom
men und enthielt sich nur anS Rücksicht
für die unter den übrigen Familienglie
dern so stark ausgesprochene contra Trüb
hcimsche Stimmung, ihm Aufnahme in
seinem Hause anzubieten.
Biel gewonnen war freilich nicht da
bei ; denn die kurze Entfernung machte
cS dem Lieutenant möglich, tagtäglich
herüber zu reiten, und war cr einmal
da, so vermochte es des Freiherr Gast
lichkeit nicht, ihn wieder abziehen zu las
sen. ohne ihn zur Theilnahme an irgend
einer Mahlzeit aufzufordern, was immer
cin längeres Bleiben zur Folge hatte.
Mit der Zeit blieb aber der Gast im
mer mehr dem Hausherrn überlassen ;
die jungen Mädchen flohen ihn, wo sic
nur konntcn, und Harald, der cS längst
gemerkt, daß es Herrn von Trübheim
am allerivenigsten um seine Gesell
schaft zu thun, ging ihm gleichfalls ans
dem Wege.
Die Freifrau war cs zuerst, welche
den Zweck dieser häufigen Besuche begriff,
und sir verfehlte nicht, ihren Mann dar
auf aufmerksam zn mache. Der alte
Herr aber wollte cs nicht glauben, cr
meinte, jeder müsse, wie cr selbst, in den
Zwillingsschwestern noch Kinder schcn;
als aber seine Fran ihn so weit gebracht,
die Möglichkeit ihrer Vermuthung zuzu
geben, versprach er, den Lieutenant in
Bezug hierauf genauer zu beobachten
und ihm, falls cr irgend cincAndcnlung
fallen lasse, von vorn herein die Hoff
nungslosigkeit seiner Wünsche klar zu
machen.
Dieser Lieutenant! Gewiß cin braver,
achtungswerther Mann nd im Besitz
alles dessen, was das Leben nach außen
hin zu schmücken vermag, doch als Be
werber um die Hand seiner Töchter
undenkbar! und der Freiherr kam im
mer wieder zu dem Schluß, seine Frau
sei im Jrrthlim.
Und indem der Vater die Werbung
des Lieutenants belächelte und das sor
gende Mnllcthciz die Sache Gott an
heimstellte, war Herrn von TmbhctNl
dir Ungeduld über den Kopf gewachsen,
und cr hatte beschlossen, sich Gewißheit
zu holen.
Daß beide jungen Damen ihm gleich
gut gefielen, klingt vielleicht wie eine et
was absurde Behauptung, dennoch war
eS der Fall. Diejenige der Schwestern,
neben der er saß oder ging, mit der er
sich gerade unterhielt, dänchte ihm immer
die anziehendste, und bei näherer Be
kannlschast erschien ihm auch ihr Wesen
und Temperament ähnlicher, als cr das
beim ersten Eindruck gedacht.
Zuerst lvar ihm Lisa etwas z ernst
nd zurückhaltend, Lora zn neckisch und
übermüthig vorgekommen, bisweilen
aber wechselten sie die Rollen; Lora,
die mit Mühe die Langeweile zn verber
gen wußte, welche die Gegenwart ihres
Gastes ihr einflößte, wurde schweigsamer
und weniger zn Scherzen aufgelegt, und
Lisa suchte dann ans Mitleid eine leb
haftere Unterhaltung aufzubringen, wo
bei sic zuweilen, von der Lächerlichkeit
der Situation hingerissen, in einen scher
zenden Ton verfiel, der dem der Schwe
ster ähnlicher sah.
„Wenn man doch im voraus wüßte,
bei wrlchcr man am meisten Chance
hätte!" rcfleklirte Herr von Trübheim
eine Msrgcns, indem cr sein Pferd
wie gewöhnlich nach HanS Haiderode
lenkte. „Es wäre doch fatal, wenn die
eine am Ende schon irgend eine heimliche
Neigung hätte, zum Beispiel, ich will
einmal annehmen, zu diesem jnngen
Volontär, was ich zwar nicht glauben
will, aber cs könnte doch irgend so was
sein, und da liefe ich an, wogegen ich die
andere mit' Handkuß haben könnte. Ob
ich deshalb nicht lieber erst zum Vater
gehe? Doch ich weiß, daS können die
Mädchen nicht leiden, das erregt ihre
Widerspruchsgeist, nd ich behaupte heu
te noch, daß die hübsche kleine Comtesse
Raven mir nur deshalb einen Korb
gab, weil ich vorher mit drm Altm
abgesprochen hatte!"
Und gedankenvoll trabten Roß und
Reiter auf Haus Haidcrodc z.
Plötzlich zog der Lieutenant 6ic Zügel
an. ein glücklicher Einfall war ihm ge
kommen, jetzt wußte cr. wie sich ans der
Schwierigkeit ziehen unb sich auf alle
Fälle den Erfolg sichern ! Er wollte heu
te noch suchen, eine der jungen Damen
allein zu sprechen, der Zufall sollte ent
scheiden, welche, und nahm diese seinen
Antrag ungünstig auf, so konnte er die
ganze Sache als ciii Mißverständnih sei
nerseits auslegen, cr habe sich wie ge
wöhnlich durch die Aehiilichkrit beirren
lassen, habe die Schwester gemeint und
so wcitrr, nd es wäre doch erhörtes,
ja, ganz nglanblichts Unglück, wenn
auch diese ihn abwiese; nein, nein, er
konnte ruhig sei, die eine oder die an
dere bekam cr so af jeden Fall.
Er war so vertieft in diese angeneh
men Betrachtungen, daß cr seinem Pfer
de die Zügl schießen ließ und, ohne sich
umzusehen, durch den Wald geritten
wäre, hätt nicht Brunos gerade nicht
schr freundschaftliche Stimme an scin
Ohr geschlagen.
Er sah sich um; eine oder die andere
der jungen Damen, beide vielleicht muß
ten i der Nähe scin. Er wollte cs da
rauf ankommen lasse ; war cs eine al
lein, so sollte die Gelegenheit nicht un
benutzt vorüber gchrn.
Und richtig, ein wcißes Kleid sah
dort hinter dem Baumstamm hervor,
ein runder Hut nur lag auf dem
Moosteppich zu dessen Füße. Muth l
Lieutenant von Trübheim, nun gast eS
frisch wagcn I
Er stieg ab, band sein Pferd an einen
Baum und nahte sich langsam der schejv
bar Lesenden. Bruno aber stellte,sich so
unwirsch an, daß seine Herrin anfschrn
und ihn zurückrufen mußte.
Der Lieutenant setzte den Kneifer af.
Welche war cs nur? Er hoffte es bald
an ihrer Art nd Weise zu erkennen,
denn auch im Organ besaßen die Schwe
stern dieselbe tän'chcndc Achnlichkeit.
„Guten Morgen, gnädiges Fräulein!
Welch günstiger Stern führt mich zu
Jhnrn. in diese Waldeinsamkeit! Ich
störe Ihre Lcctürc doch nicht?"
„Ich laS schon nicht mehr," war die
Antwort, indem das Buch von dem
Schoße der Sprechenden af den Boden
niedcrglitt.
(„Ob das nicht Lora ist?" frug sich
der Lieutenant.) „Sie lese gern, gnä
diges Fräulein?"
„Ja, schr gern!"
(„Scheint doch Lisa zu sein '") „Und
Ihre Fräulein Schwester hat sich Ihnen
nicht angeschlossen, henke morgen?"
„Meine Schwester ist früh mit mei
nem Vater aufs Feld gegangen."
(„Ja, ja, das ist Lisa!") „Und Sie
hatten keine Lust sic zn begleiten?"
„Nein, ich wollte gern cin wenig
allein scin."
(„Aha, richtig, ist Lisa, also frisch ans
Werk!") „Da muß ich mich als eine
rechten Eindringling betrachte, gnädi
ges Frätilein," fuhr der Lieutenant fort,
„indem ich Ihr Verlangen nach Einsam
keit durchkreuze; aber im Prinzip bin
ich sehr gegen die Einsamkeit, sowohl,
hm, sowohl im vorliegenden Falle wie
überhaupt im Leben."
Herrn von Trübheim nnr es warm
geworden, cr zog sei Taschentuch her
vor und wischte sich den Schweiß von
der Stirn.
Seine Zuhörerin sah niit große ern
ste Augen z ihm auf, sie kauulc die
langen Vorträge dcS Liciileuauls, und
eben so war sie es gewohnt, daß er meist
selbst den Faden verlor, bis ihm dieser
von einem mitleidigen Zuhörer wieder
übergeben wurde. DicS aber war ein
ganz neues Thema, und sie begriff nicht,
auf was er losziclte.
„Ja, ja, Lisa ist s!" sagte der Lieute
nant bei sich, in das ernste sinnende Ge
sicht des jungen Mädchens hinabbiickcnd,
und sehte dann laut Hinz - „Und snr
diese nicinc Ansichten hoffe ich bei Ih
nen. ja gerade bei Ihne, gnädiges
Fräulein, Verständniß,—Shmpathic zu
finden."
Wieder hielt cr keuchend innc.
„Aber welche Ansichten meine Sic
denn eigentlich?" kam die Frage zurück.
Jehl also lvar der große Moment ge
kommen.
„Die Ansicht, zum Beispiel," stotter
te der Lieutenant, „daß es kein trauri
geres Loos gibt als einsam zu sein, und
kein besseres Mittel dagegen als—die
Ehe."
„Die Ehe?" wiederholte seine Zu
hören.
„Ja, die Ehe!" knhr cr beredt fort,
denn cr wollte sich in seinem Gedanken
gang nicht stören lassen. „Und es ist
mein Wunsch, meine glühende Hoff
nung, gnädiges Fränlin, daß Sie nicht
abgeneigt sein werden, eine solche mit
einem Manne einzugehen, der Sie de
wundert, verehrt, ja vergöttert!"
Das junge Mädchen war aiifgcsprnn'
gen. Welch böswilliger Kobold mußte
in dem Moment de Kneifer von dcS
Lieutenants Nase ziehen und zwar so
leise, daß dieser es nicht einmal bemerkte
nd ihm somit das schalkhafte Aufleuch
ten entziehen, das über das erglühende
Gesicht seiner Zuhörcrin glitt, gewiß,
ihre Identität wäre ihm klar geworden.
Doch er selbst war zu aufgeregt, um
andere z beobachten, und nun er ein
mal überzeugt, daß es Lisa, die ihm ge
genüber stehe, kam ihn, hinsichtlich die
ses Punktes kein Zweifel mehr.
„Hat Ihr Herz es denn niemals ah
nend empfunden," fuhr cr begeistert fort,
„wie ihm das mciiiigc cntgegenschlng?
Wie ich, von dem ersten Tage an, wo
mein Auge Sie erblickt—"
„Nein, nein, ich weiß gar nichts, Herr
von Trübheim I" entgegnete sie erschrok
ken, „und ich bin überzeugt, Sie irren
sich und halten mich für meine Schwe
ster."
Der Lieutenant wurde stichig.
(„Ein unsägliches Glück, daß ich kei
nen Namen nannte," sagte er zn sich,
„so ist noch nichts verfehlt.") „Und
wenn ich dennoch Sie selbst und nicht
Ihre Schwester meinte?" flüsterte cr in
schmeichelndem Tone.
„Dann, ja dann," stotterte das junge
Mädchen, „könnte ich nur sagen. Sic
haben sich doch geirrt! Ich glaube aber,
es ist Zeit, daß ich nach meiner Mutter
sehe; komm, Bruno I Leben Sic wohl,
Herr tzon Trübheim!" nd wie der
ro
Wind war sie fort und im Dickicht vrr
schwiindrn.
Verblüfft blieb der arme Abgewie
scne stehe und starrte ein ganze Weile
nach der Richtung hin, welche die Flie
hende eingeschlagen.
„Mit der wäre cs also nicht!" sagte
er halblaut d etwas wehmüthig.
Doch bald faßte er sich wieder und wie
der und wicderholte: „Sie halten mich
gewiß für mrinc Schwester!" „WcS
halb sollte sic das sagen? WeShalb.
wenn sic nicht die Vertraute ihrer
Schwester wäre und es wüßte, daß ich
auf deren Herz bereit eine Eindruck ge
macht habe!. Ja. ja, jetzt verstehe ich s!
Also Lora ist die für mich bestimmte l
Welch ein Glück, daß ich so vorsichtig zu
Werke ging, ich hätte mir sonst mrinc
eigene Sache von vorn herein verdor'
den, so aber bin ich in keiner Weise kom
promittirt, den ich brauche nur dabei
zu bleiben, mich in der Person drr
Schwestern geirrt und immer nur Lora
gemeint z haben. Die gute Lisa!
Drum lief sie so hastig fort, weil sie da
Geheimniß ihrer Schwester zu verrathen
fürchtete, sie wird mir das Mißverständ
niß gar nicht übel nehmen, da weiß
ich, cs wird gewiß der Gegenstand man
cher Neckereien zwischen meiner Schwä
gerin und mir werden. Nun aber rasch
zu Lora, che sie von dem gm pro gao
hört, daS sie doch vielleich nicht ganz an
genehm berühren könnte."
Er suchte sein Pferd ans und schwang
sich aufs nrne in den Sattel.
Nicht lange, so hielt er vor Haus Hai
dcrodc, und kaum abgestiegen und eben
im Begriff zn fragen, ob der Freiherr
von seinem Spaziergang zurückgekehrt,
sah cr diesen mit seiner Tochter vom
Felde her auf das Hans zukommen. CS
war ihm höchst angenehm, auf diese
Weise unbesorgt sein zu können, ob er
auch die richtige vor sich habe, und er
war so davon erfüllt wie es einrichten,
sie sich nichl entschlüpfen zu lassen, daß
er nur ganz zerstreut die Begrüßung de
Freiherrn erwiderte und sich krampfhaft
dem junge Mädchen zur Seite hielt.
Zu seiner Befriedigung wurde der
Hausherr gleich an der Thür von sei
nem Schwager in Beschlag genommen,
der eine geschäftliche Angelegenheit mit
ihm zn besprechen halte, und nnanfge
fordert folgte der Lieutenant dem jn
gen Mädchen in das allgemeine Wohn
zimmer.
Ei rascher Blick ließ ihn erkennen,
daß sie allein seien, jetzt galt es also
schnell die Sache zum Abschluß bringen,
che die Schwestern sich sehen und da
raus neue Verwirrungen entstehen konn
ten.
Diesmal erlaubte eS die Zeit nicht, in
seiner gewählter Rede, weit ausholend,
den Sinn seines Begehrens allmählich
durchschimmern zu lassen, jetzt mußte er
sofort den Kernpunkt treffen, und nicht
ohne Bedauern ließ der Lieutenant seine
schön vorbcrcitelcn Phrasen fallen und
plaüle mit den Worte heraus: „Ich
bitte Sic, mir einige Augenblicke Gehör
zu geben, gnädiges Fräulein! Ich möch
te Ihnen sagen, daß ich Sie liebe, begei
stert, ausschließlich, bis zur Vergötte
rung liebe, und ich glaube annehmcn zn
dürfen, daß diese Gefühle Ihrerseits
nicht ganz ohne Erwiderung geblieben
sind! reden Sie, darf ich hoffen?"
Seine Zuhörcrin war ganz blaß ge
worden, dann aber, tief erröihend, fiel
ihr etwas ein, was Harald ihr noch
heute Morgen draußen auf dem Felde
gesagt, nd konnte mit Mühe das Läch
eln unterdrücken, welches diese Erinne
rung auf ihre Lippen rief.
Herr von Trübheim aber, dem in die
sem Falle kein launiger Kobold den
Kneifer entführte, gewahrte dasselbe.
„Wie das meiner lustigen Lora Shn
lich sieht!" dachte er bei sich, „sogar in
einem so feierlichen Moment vermag sic
nicht ernst zu bleiben !"
Dann aber drangen zum zweiten
Mal an diesem Tage die vcrhäiignißvot
len Worte a sei Ohr:
„Ich glaube, Sie irren sich, Herr von
Trübheim, Sic meine, gewiß meine
Schwester l" nd eine rasche Bewegung
nach der Thür begleitete die Worte.
„Nein, nein, diesmal meine ich aber
keine Schwester, sondern Sic selbst!"
rief der bedrängte Freier, ihr nacheilend,
.Sie selbst, Lora!" fügte er mit freudi
ger Betonung hinzu, stolz auf diese Wei
se den Beweis seines ttiitcrscheiduiigsvcr
mögens zu liefern; „wohl hege ich für
Ihre Fräulein Schwester eine aufrichti
ge, ich möchte bereits sagen, brüderliche
Verehrung, allein über das Glück mei
nes HerzenS kann nur Lora entscheiden,
und Lora —"
„Dann müssen Sie eS ihr selbst sagen,
denn ich bin Lisa l" lautete die Antwort,
indem die Sprechende die Thür aufriß,
in welche von draußen herein kommend
ihre Schwester in diesem Augenblicke trat.
Ein leiser AuSrus entfuhr den Lippen
beider Mädchen, dann, Hand in Hand,
waren sie die Treppe hinauf und vcr
schminden.
Und der Lieutenant?
Er liest sein Pferd satteln und ritt
von dannen.
(Fortsetzung folgt.)
In Johnstown, Libanon Eounti),
werden demnächst 34 der besten Schütte
von Lancaster, Dauphin, SchulMll.
Berks und Lcbauon EountieS sich au
einem Wcttschießen betbeiligen, dessen
höchster Preis ein 200 V Pfund schwerer
Mastochse ist.