Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, January 25, 1877, Image 1

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    Jahrgang l
Dir
Peitnsylvailische StaatSzeitg,
F. iZuoidau ki??vn, vor IS,
erscheint jedrn Donnerstag, und lostet G2.YO
per Fadr, zahlbar innerhalb de Jahre, und
ZV na Verfluß de Jahrgang.
Einzelne Exemplaren, A Etats per Stils.
Keine Subscriptlonen werden fü, weniger
M- aand da BÜM abbestellen, dl alle Rück
tände bezahlt sin.
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ändern, muss man die alt sowohl a> auch
dieneue Adresse mittheilen.
Dt grSSte Berbreitaug.
Die Sirculation der „Penn s, I a is che
StaatS-Zeitung" in Dauphin Sonnt,
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rlburg gedruckten deutschen oder englische Zei
ung. Sie bietet deshalb dle beste Belegenheit,
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„l ode, viertel Spalte erden wie folgt de-
Eine ganze Spalt jährlich ilü00
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Veröffentlichte Darstellung der
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Wm. T. Hiltrup, Präsident,
tag.Small, Sekretär u. Schatzmeistrr.'
Beschworen und nlirietchnil or mir, dies
IBlrn Driemder, 187.
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C. A, Dreffet. Diejenigen, welwe sich et
nem guten und ortheilhaften Verein anschlie. i
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Dieser deutsche Verein versammelt sich jede
Eamstag Abend um 71 Übr im Lokale des
Hrn. t! t). A. vresscl. Diejenigen, welche
sich einem gute und ortheithaften Verein an
schließen wollen, sind freundlichst eingeladen, de
Versammlungen beizuwohnen.
Ehristiali Kicdc, Präsident.
Eonrad Müller, Sekretär.
Eine
Branntwein-Brennerei
zn verkaufen.
Der Unterzeichnrtc wünscht seine V rannt
wein - Brenuerei, gelegen etwa I Meile
von Latrobe, Wcstmoreland Couiilv, Pa„ zu
verkaufen, da er sich entschlossen bat, vom lsse
scha'stziinilkjutreten, und sich der Oekonomic zu
widmen.
Die Brennerei ist mit Lampfmaschiencricn,
und den neuesten Einrichtungen versehen, nd
befindet sich in gutem Zustande.
Ein passendes Wohnhaus, sowie ich
rerc Acker Land, gut cultivirt, befinden
sich nahcdabci.
Neflecktirende wolle sich gefälligst nter fot-
Uieliutst IVvidi,
Nov. 9,1875-tf.
Das Abonnementsgeld
für den Jahrgang 1677
Acker nnd Gartenbau-Zeitnniz
W. W.Aolcman, Milwaukce. Wisc.,
Zeitschrift für
Landwirthschast, Viehzucht, Obstbau,
Bl .in e - und B!ncnzncht nnd den
Familienkreis,
welches nur 75 Cents per Jahr beträgt,
kann an Unterzeichneten jetzt bezahlt werben.
Desgleichen können jetzt auch ncuc Abonnenten
angemeldet weiden auf diese echt deutsch-ameri
kanische Zeitschrist, welche ber.itS von sehr vie
len
Deutschen Landwirthc, Gärtnern, usw.,
wttden nentgeltltch
Friedrich Haas,
AaZeMex-KMtM,
Mn/Ml/,
HN-Zritdr. Mauttlk'S beriihmtcS Bier stets
an Zapf. Jan. 7, '7ti—t j.
Ayer ' s
Sarsaparilla.
Gegen trophein und olle
sk> vphulöie Krankheiten, Rose
oder Hautaus
che nd Pcstnlcu auf der
IM- W Haut, Beule, schwarze Flecken
> MM aus der Hanl, Geschwülste,
Salzflust, Ziingwuri,
Schwäre, Wniideu,-Nheu
inatismlls, Neuralgin, Schmerzen in den
Knochen, den Seiten und ini Kops, weibliche
Leiden, Unsrnchlbarlcit, weißen Fluß
inneren Geschwüren herrührend, Gebärmut
ter-Krankheiten, syphilitische Kranlheitcn,
Wassersucl, Unverdanhchkeit, Dyspepsia,
allgemeine Abmagerung und hcsouocrs um
das Blutzu reiniget,.
Diese Sarsapanlla ist eins Zusaniinen
schu'ng von heilenden Kräuter, als: Köni
gin-Wurzel, Mai-Apjel, Grindwurzel mit
Jod-Potasche und Jod-Eisen und ist die wirk
samste Medizin bis jetzt irgendwo bekannt, m
die Krantbeiten zu kursiert,'die es bestimmt ist zu
heilen. Die Bestandtheile sind so geschickt zu
sammengesetzt, daß die volle Hcilkrast eines
jtt>en derselben gesichert ist, und obgleich sie
äußerst mild wirkt, so daß sie selbst Kinder
nicht schädlich wird, ist sie dennoch so kräslig,
um das System von allen Unreinheiten zu
läutern, die, wenn nicht beseitigt, in ckelhaue
Krankheiten übergehen. Den Rus, dessen sie
sich erfreut, verdankt sie den außerordentlichen
.Kuren, die sie vollbracht, und das Vertrauen
welches hervorragende Aerzte des ganzen Lan
des ihr schenken, zeigt eben, daß die Erfahrung
ihre Nützlichkeit bewiesen hat. Zeugnisse, die
ihre hohen Eigenschaften constatiren, Hänsen
sich noch täglich an. Viele außergewöhnliche
Fälle wurden öffentlich bekannt und liesern die
überzeugendsten Beweise von der Ueberlegen
hell dieier Sarsaparilla im Vergleiche mit
irgend einem ähnlichen Heilmittel. So allge
mein ist ikr Ueberlegenheit anerkannt, daß
uns nichts übrig bleibt als dem Publikum die
Versicherung zu aeben, daß die vorzüglichen
"Eigenschaften welche sie je besessen, auch'serner
ihr gewissenhast erhallen werden.
Lr. I. <5. Hyer ä? Co., Lowell, Mass.,
Praktische und analytische Chemiker.
Harrisburg, Pa., Dounerstag, Januar 23, 877.
CilkMauerei,
C. A. Dresse,
213
Chestnut Straße,
Harrisburg, Pa.
D.pf g Dr es sei.
Okt. 20. '7O.
Friedrich Deyle's
Hotel und Restauration
Südwest Ecke der 40. <d Markt Straße,
West-Philadelphia.
Philadelphia, Mai 11. 187!-Luit.
Eine Bäckerei zu verkaufen ooer
zu berreutrn.
Der Unterzeichnete wünscht seine Bäcke
rei an der granfford Avenue, No. 2754,
Philadelphia, zu verkaufen oder zu virremcn.
Der Platz ist einer der besten GeschäfiSplätzen
in Philadelphia, und erfreut sich einer pornefsli-
Eharle Schaufler, No. Vier
ten Sirafie, oder au den Iliiterzeichneten selbst,
tshrist. Heilem,
No. 275, grankforb Avenue, Philadelphia.
Nov. li, 87li-tf.
Nachricht
wird hiermit gegeben, daß bei der Le
gislatur in grgcnwärligcr Sitzung Applikation
gemacht werden wird, zur Passtrung einer Vill,
betitelt! Eine Akte, m die Akte, betitelt, eine
Akte, die Wahl zusätzlicher pm-vi-oi-a (Weg
weiser) in Atiddle Parton Townschip, Dauphin
tonnt, Pa., authorlstrrnb.
Zakob Neye
Barb l) Kenne d' h.
HarriSburg, Januar 18, 877--it.
Ä. Roehmer.
Plumber-Gas-Fittcr,
Neo. 29 Ost-Zwette Straß,
öqvt'isiutt'g.
Leffentltche sowie Privat-Gebäude werde
Gas- und Wasser-Fixtureu
zu den dilligsten PrcNen ersehen,
Haerisbura. Mär, 50.t873.-lZ
Combinations - Store.
No. 2filZ Nord Bten Straße,
ff /, s /., o// // , ,'k. ff .7.
F.Ebmann, Coffani.B-^"'-'-
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Bettzeug für Federn, 1 Aard
breit, blos LS Cents.
JameS Lentz,
Nro. 7. Market Sgnarcs
. HarriSdurg, April 27, 876.—ts.
Poesie.
Mahnung.
Im Denken. Schaffen und im riebe
Erfüll , o Mensch, du dein beschick
Bist du darin dir treu geblieben,
Bleibt treu dir auch dein wahres Glück
Was unvermeidlich, wirst du tragen,
Zum schwersten Kampf gerüstet sei ;
Zn Noth und Tod wirst du nicht zage,
Wirst altem Guten ganz dich weih,
Es lohnt die Tugend ihre Löhne
Mit Sclbstgcfübl und hohem Muth.
D'rum thu' das Rechte, lieb' das Schöne.
Erwirb der Weisheit hohes Gut.
Zum Schaffe nütz' dic slüchtgc Sin.
de;
Der Arbeit folgt die süße Ruh'.
Bleib'treu dcmFrcund. de du gefunden;
Er drückt dir einst die Augen zu.
-feitieton
So ging mir s.
Sine Geschichte zur Lehre und gurztvetl.
Bon
W. O. v. Horn.
Als ich och iu Heidelberg studirtc,
und das war vor etwa vierzig lahren,
wohnte ich bei dem berühmtesten Schnei
der der Universitätsstadt, dem Meister
Ruppcl, der alle Studenten zu Kunden
und—in der Kreide halte. Der Meister
Nuppel hatte es weit genug gebracht.
Er führte ein eigenes, ansehnliches Tuch
lagcr, hielt zwanzig Gesellen, die alle i
Einem Zimmer ihre Boutique hatten,
und besaß ein Haus, das sich mit jedem
der Stadt messen konnte. Er war glück
lich, hatte wohlgezogenc Kinder und eine
licbeiiswürdigc Frau. Sein Fennilien
leben war friedlich und gemüthlich, und
man meinte, im Hanse seien alle Leute
stumm, so stille ging Alles darin her,
obwohl so viele Mensche nicht wenig
Bewegung hervorbrachte.
Ich hatte mich der besondern Gunst
meines Hausherrn zn erfreue, denn vor
mir wohnte ein Kurländer im Hause, der
Ruppcl viel Herzeleid und Aergcr anthat.
Manchen Sonntag Abend verplauderte
ich mit dem verständigen Manne, statt
auszugehen, und empfing dagegen Bcr
trauen und Freundlichkeit. Es ist ein
altes, wahres Wort: „Wie s in den
Wald schallt, schallt's wieder heraus."
Ich hab' das immer, hier aber besonders
erfahren.
Eines Sonntags, es ivar im hohe
Sommer, wo Alles ousflog an den
Sonntagen, mußte ich zn Hanse sitzen,
weil ich mir den Faß übertreten hatte.
Das war mir höchst unangenehm;
denn Besuch bekam ich bei so schönem
Wetter nicht, und ein solcher Sonntag
ist drei Jahre lang. Morgens arbeitete
ich; al er am Rachmittage legte ich mir
xin Buch vor und wollte lesen. Bei der
Stille, die außer- und innerhalb des Hau
scs herrschte, wurde aber bald meine An
dacht so tics, daß ich mit der Nase ans
dem Buche lag und mich inwendig besah
—oder, zn deutsch : hart und fest schlief.
Durch ei leises Klopfe an die Thü
re wurde ich geweckt.
Auf meinen Ruf trat Meister Nuppel
herein und sagte: „Lieber Herr, da Sie
heute ohne Zweifel entsetzliche Langwcilc
haben werden, und keine Herren Stu
denten kommen, so wollte ich für mich
und meine Frau die Erlaubniß erbitte,
mit und bei Ihnen de Kaffee zu trinken,
und Ihnen so die Zeit etwas zu verkürzen,
falls Sie nichts einzuwenden haben!"
„Vortrefflich, Herr Ruppcl!" rief ich
ans. „Seien Sic mir herzlich will
kommen."
Er setzte sich zu mir. Wir scherzten,
lachten, plauderten Ernstes, wie s eben
sich so in dem oft wnnderlichcn Gang
eines Gespräches macht, bis seine Fra
kam. Nun zündete ivir unS die Pfei
fen an, sie goß Kaffee ei, und bald da
rauf saßen ivir recht behaglich und gc
müthlich bei einander.
Rnppcl wurde ganz heimlich, wie man
bei mir z Hanse sagt, wenn Einem das
Herz anfgeht, Cr erzählte Ei re m
das Andere ans seinem Leben, i- > > mich
begierig machte, seine Lcbcnsfahrter. im
Zusammenhange kennen zu lernen.
„Warum nicht ?" sagte er, als ich ihn
darum bat; „Sic müsscn's aber neh
me, ivic ich cS gebe, denn tzcder Bogel
pfeift, wie ihm der Schnabel gewachsen
ist, nnd ich denke, das ist das Rechte."
„Wer sein Leben erzählen will, muß
bei seiner Wiege beginnen," sagte er.
„Die meine stand in einem nralte
Bancrnhansc zu Schlicrbach. Es war
einstöckig, stand am Berge, so daß das
moosgrüne Strohdach nur eine Seite
hatte, nd mit seinen Sparren am Ber
ge lehnte—und oben an der Firste die
Hasclnnßstauden überhingen, deren süße
Frucht ich alljährlich, auf dem Dache
hinaiiftricchend, pflückte. Unten über
den Fenstern her lief eine ganze Reihe
Schwalbennester, und die treuen Thiere
hausten hier am liebsten ; den ich ver
theidigte ihre Häuser gegen jede frechen
Spatz, der sich darin cinnisten wollte.
Es war ein mir angeborenes Gefühl deS
Rechtes, das mich trieb, den faulen
Hausdieb z verjagen. Dafür zwit
scherten sie mir Morgens nd Abends
ihr Lied, nnd waren so heimlich, daß ich
zusehe konnte, wenn sie bauten, brüte
ten oder ihre Junge futterten. Glan-
be Sie mir, das Thier hat uns überall
lieb, wenn wir ihm Liebe beweisen, nd
seine Lckic vor uns ist allzeit die Frucht
der Rohheit isid Härte der Menschen
gegen das arme Geschöpf, Uusce Stäb
chen hatlr zwei Fenster, dessen kleine
Feiistcrschribcii dcr Muttrr Strinlichkcit
so klar hielt wie Kthstall. In dem klei
nen Stäbchen spielte des Vaters Web
stuhl cinc HauptroUc, denn cr war Lein
wcbcr. Der Mutter Spuhlrad machte
sich nebenan breit—da blieb säst kein
Raum mehr übrig. ES war ciu Glück,
daß wir Drei nicht viel Raum brauchten.
Bei den Weber-Handwerke war mein
Vater Schulmeister. Das war so in
Kurpfalz, daß die Handwerker in dcn
Dörfchen Schule hielte, alle Tage vier
Stunden. Das war genug. Was sie
lehrten? Nun, Rechnen, Lesen und ein
Bischen Schreiben—das war dcr Jbe
griff aller Weisheit. Dazu waren die
Mädchen vom Schreiben ausgeschlossen.
Sie lächeln? Ja, ja; da waren auch
die Alte sicher, daß sie nicht hinter ih
rcmßückc Liebesbriefe schrieben. Item,
sie wurden doch mit ihren Schätzen ei'
ig. Gelt, Lieschen?"
Die Frau lächelte schelmisch, uiid man
sah. daß sie ans ihren Jngcndtagen sich
manche Eriinicrnng zurückrief,
„Für die Schule zu kalten, empsing
mein Vater dreißig Gulden; von jedem
Bürger eine Uhrgarbe, um die Dorfuhr
in Ordnung zn halten, nnd ebenso von
jedem ein Brod, sogenanntes Glocken
brod, für das Morgen-, Abend- und
Sonntagsgcläule. Das war scine gan
ze Besoldung.—Außer dcr Schule wob
mcin Vatrr recht wacker, wie cr denn
ei stiller, fleißiger Man war. Vom
vielen Rede war er kein Freund, uud
seine Gcmüthsnihc kam nicht leicht in
Gefahr, das Gleichgewicht z verliere.
„Uebrigens hab' ich s damals schon
weggehabt, daß, wie man zn sage pflegt,
meine Mutter die Hosen hatte. Es ist
nun freilich daS LooS aller Ehemänner,
lieber Herr, daß sie unter dem Pantoffel
stehen; es kommt nur darauf an, ob
das Pantöff'clchcn von Sammt oder
hartem Lcder ist."
Die Meisterin goß ihm Kaffee ein und
sagte: „Glauben Sie's nicht, lieber
Herr. Wir Frauen danken Gott, wenn
die Männer zufrieden sind nnd nicht
brummen. Wir lassen sie gerne ge
währen."
Nuppel ließ sich nicht stören. „Ei,"
sagte cr, „hab' ich denn damit etwas
Uebles gesagt? Ich, mein'Secl'! bin
dcr Meinung, daß das recht gut ist, und
wir dadurch vor manchem dummen
Streiche bewahrt bleiben".
„Item meine Mutter war eine seelen
gute, weichherzige Frau, die unr dann
und wann ihrKöpfchcn durchsetzte. Ach,
sie war meist trübe gestimmt, nnd oft
sah ich sie weinen. Fragte ich sie, wa
rum sie weine ? dann drückte sie mich an
ihr Herz und sagte: „lacöbchen, Gott
hatte mir sieben Kindcr geschenkt, alle
wie Milch und Blut, nd die hab' ich
alle müsse ins Grab lrgcn. O, das
thut weh, sehr loch, und ein Mutterange
kann nicht -trocken bleibe, wenn sie ih
rer vcrstorbcnen Lieblinge gedenkt."
Das begriff ich damals och nicht, jetzt
wisse wir's auch, lieber Hcrr."
Es entstand eine Pause, nnd dicThrä
nc, die in Beider Augen glänzte, gal
ten einem lieblichen Mädchen von zwölf
Jahre, das vor cincm Jahre hingewelkt
lvar, wie dic Roscnknospe, die dcr Wurm
benagt, che sie sich entfaltet hat.
„Ich wurde," 'nhr darauf Ruppcl
fort, „von meinem Batcr auf's Beste
unterrichtet. Ich rechnete fix. las flie
ßend, schrieb che Katzenfnßc, nd
wußte de Heidelberger Katechismiis so
sicher, wie ein Uhrwerk die Stunden
schlägt. Dafür Ivar ich—auch Primus
in der Sckule, und wen der dicke Herr
Kirchenrath zu Ostern kam nnd Eramcn
hielt, machte ich ihm den Kni; für die
ganze Schule, zum Gruße nämlich
„Er belobte allemal meinen Vater
und sagte von mir: „HcrrSchulmeister,
Er muß dcn Bnbcn auch Schulmeister
werden lasse, maßen cr nicht bloß gute
Talente, sonder auch Eonduite hat."
„DaS that mir allemal gut, und ich
sah mich im Geiste schon als Hcrr Schul
meister in meinem lieben Schlicrbach,
>das für mich die Wclt war.
„Als ich confirmirt worden, machte
mein Bater Ernst ans der Sache; aber
ganz unerwartet gab es da einen Wider
stand, den cr nicht mochte erwartet ha
den, und ich auch nicht.
„Die Mutter sprach nämlich : „Da
wird nichts daraus!"
„Mein Vater ließ erstaunt das We
bcrschifflcin ruhen und sah sie vertonn
dcrt an. Ich nicht minder. „Warum
denn nicht ?" fragte er langsam, und ich
sch zum cistc Male, daß cr anlicf bis
an die Stirne.
„Darum," sagle die Mnttcr, „weil
du selbst viel hundertmal aus der Schule
kommst, dich müde und schachmatt in
den Sorgstiihl fallen lässest und aus
rufst : „Da soll man lieber die Säue
hüte, als Schulmeister sein!" Darum,
weil du selbst viel Hunderlmal klagst,
daß die Glockcnbrodc schimmelig sind,
die Uhrgarbcn so klein, daß man sie mit
der Hand umspannen kann, und jeder
Bauer will, daß sei Kind das geschcide
ste werde. Geht's nicht, weil der Dumm
kopf nichts lernt, so heißt's: „Der vcr-
l sluchlc Schulmeister langt nichts; wir
> dingen uns zuMarlinstag einen andern!"
t Setzest dn die Kinder der Reichen nicht
oben hin, so beißt: „Wart', das ge
denk ich ihm!" lind sie spielen dir alle
Schabrniacke, dir sir nur könncn, nnd
ich muß es hören und wieder hören.
Gibst du ciiicm ciuc Backpfeife, so ist
gar dcr Tcufcl los, uud sie laufen schnur
stracks zum Herr Kirchcnralh ach Hei
delberg, der dich dauu komme läßt uud
rüffelt. Meinst du, mein Zacöbchc,
das letzte meiner Kindcr. da mir Gott
ließ, solle so geplagt sein iu dcr Wclt?
Nein; Haudwcrk hat cincu goldciicn
Bode ; aber freilich das dcr Leinweber
nicht. Darum soll cr mir auch kcin
Leinweber werde. Sich ihn an. wie
er so dünn und so krnusglicdcrig ist, und
du wirst sagen: „Gott hat ihn zum
Schneider bestimmt, die alle nicht fett
sind." Da komm' ich oft in das Haus
des Schneiders Glöckner in vcr Mittel
badgassc, rechts ums Eck, wo dcr Bäckcr
Rciffcl wohnt, und bringe ihm das Tuch,
das dic Frau Meisterin gesponnen. Dcr
hat Geld wie dcr Kurfürst, lebt herrlich
und in Freude, wie dcr reiche Man
im Evangelium, und hat ein Hans, wie s
zwischen dem Mitlclthorthiirm nd dcr
Eamrralschule nicht steht, Dcr ist nicht,
wie hier dcr Meister Zeppcl, orr nur dir
Mode on Aiiiw I7i l keiint nd krinrn
Rock ach hcutigcm Schnitte mache
kann; nein, der hat alle Moden im
Kopf und ist ein solider Mann. Zn
dem in ii Ber in die Lehre! Sein Glück
ist dann gemacht!"
„Auf das Wvrtlei muß legte sie
einen entschiedene Druck.
„Mein Vater hatte anfmcrksam zugc
hört. Mancher Seufzer hatte sich ans
seiner Brust gearbeitet, als Zeuge, wie
wahr die Schilderung meiner Mutter
sci. Er schwieg eine Weile, ohne daß
sein Schifflcin hin und her flog.
„Nicht wahr, Conrad, das ist auch
deine Meinung?" sagte sie darauf mit
cincin so schmcichclndcn, herzgewinnen
den Tone, daß mein Vater wehmüthig
lächelnd mit dem Kopfe nickte, sein Wc
bcrschifflcin wieder nahm, und seine
Gedanken stille in daS Tuch hineinwob,
das cr mit dein Rohrschilde zusammen
schlug!
„Die Sache war abgethan. Er hatte
eingewilligt, und ich ergab mich um so
lieber, als dir Mutter mir mein sicheres
Glück voraussagte, nnd heute noch dan
ke ich Gott, daß es so kam.
„Ueber die Sache selbst hörte ich ichtS
mehr; aber am folgcndcnSonntagcging
mein Vater nach Heidelberg. Er zog
seinen Sonntagsrock an. setzte seinen
Dreimaster auf nnd machte ein Gesicht,
dem ich s aufs Haar ansah, er habe
etwas Wichtiges vor.
„Meine Mutter saß zu Hause mit ge
falteten Händen. Ach. die gute Seele
betete sicherlich für ihrcs Kindes glück
liche Zukunft. Ich konnte cS kaum er
warten, bis mein Vater zurückkam.
„Endlich sah ich ihn dahcrschreiten.
Ich lief ihm entgegen, und srenndlich
nahm cr mich bci der Hand, nnd führte
mich ach Hansr.
„DicErwartung sah aus mruirrMut
ter Augen, und ihre Lippe zitterte lcisch
, „Wie ist's, Eonrad?" fragte sie.
„Was hat Meister Glöckner gesagt?"
„Alles richtig!" entgegnete dcr ein
shlbigc Bater.
„Gottlob!" rirs die Mutter, und
schlug ihr Auge zum Himmel auf, von
wannen die Hilfe nd Erhörniig ihrcs
GcbetcS kam.
„Meister Glöckner braucht rinc Jun
gen," fuhr dcr Vater fort, „und er ist
Zunftmeister Da geht's. Morgen soll
JacSbchen in die Stadt. Gib ihm das
gelbe Hähnchen mit, das einzige, daS
uns das Wiesel von dcr weißen Glucke
übrig ließ. Das ist ei angenehmes
Präsent."
„Er legte Rock, Hut und Stock ab.
Die Mutter trug's fröhlich in die Dach
kammer. und für meine Hofsnuugcn und
Gedanken schloß die jugendliche Einbil
dung das weiteste Thor aus, und die
Welt lag im Sonnenglanzc vor mir.
„Am andern Morgen zog mir die
Mutter mein Sonntagswamms an. das
mir der Batcr bei dem Schneider Zep
pcl hatte aus einem lcdersarbigcn Rocke
machen lassen, den er als Geselle sich in
Basel vor vielen, viele Jahren ge
kauft. Die Farbe hatte vielerlei Schat
tirung angenommen, und die Acrmc!
waren kurz geworden, denn ich hatte seit
meiner Eonsirmation einen entsetzliche
Schuh im gethan. Meine
blaue Hose zog ich an. die ich auch er
wachsen hatte, und meine Sebiihe mit
gelben Schnalle. Das war mein höch
ster Staat, Im Körbchen saß der Hahn,
So zog ich ab unter den Segenswün
sche der Elter, nd meine Brust hob
sich in stiller Lust,
„Es war eigentlich eine Schau, z
der ich ging, das wußte ich wohl, und
die Mutter hatte mir Alles gesagt, was
ich thun sollte.
„Meine Sache ging gilt. Zwar läch
elte der ernste Meister über meinen Kniz
mit dem Kratzfüße hinten aus; er ließ
mich lese, ein Ezcmpel 6e tri rechnen
und etwa schreiben. Das ging mord
fein, und er sagte - ~D kannst morgen
kommen. Ich will für dicLehraiifnah
me bei der Zunft sorgen,"
Ich flog nach Schlicrbach znrück,
Nro 23.
brachte des Meisters schönen Gruß und
Alles war abgethan. Der Mutter
Freude kannte keine Grenzen. Und
doch—als sie meine Hemden und Strüm
pfe in des Vaters altes Felleisen packte,
fielen mehr Thränen hinein, als sie
Kleidungsstücke einpackte. Ihr Kleid
ging ja Ii von ihr weg, um lange, lan
ge draußen i der fremden Welt zu blei
den. Wer möchte das tadeln?
..Morgens früh schied ich. Alle mei
nc Kameraden kamen und sagten mir
Adje. Die Mutter weinte; selbst der
ernste Vater Halle Thränen in den
Auge, als ich tröstend zur Mutter
sagte: „Ich komme Sonntags immer zu
Euch ! Weinet doch nicht und macht mir
das Herz nicht schwer!"
„Mir fiel's schwer genug auf da
Herz, als ich zum Dorfe hinauszog.
Aller frische lugendinnth war hin. So
langc ich noch Säsiicrbachcr im Felde
sah, hielt ich mich; aber als da Dorf
und die Leute verschwunden waren, setz
tc ich mich unter einen Nußbaum am
Weg und weinte bitterlich.
„ES ist Zeit, daß ich von mir rede.
So wachsweich war ich eben doch nicht,
daß ich leicht und gern weinte oder flenn
te, wlc mau zu Schlicrbach sagte. Nur
jetzt preßte mir da Scheide Thräne
aus, und meines Wissens, waren es die
ersten dieser Art; solche, die von Päs
se und Fängen kamen, die ich biswei
len empfangen, waren häufiger gewesen.
Dennoch lvar ich keine Schlafhaube, die
gerne weint; vielmehr ein kecker Bnbe,
dem das Mäulche gar oft voreiltc;
zungcnsiz und naseweis, und bereit,
gerne abzutrumpfen, besonders wenn
man mich reizte; denn Alles ertrug ich
leicht, nur keinen Spott und Utz, wie
man zn Schlicrbach sagte. Die möge
genug sein, der Erfolg wird weiter selbst
reden.
„Tiefe Eindrücke gibt's in einem fri
schen Bubcnhcrzcn nicht. Als ich mich
ausgeweint, und ein Trupp Handwerks
burschc lustig singend vorüberzog, war
aller Schmerz vergessen. Ich schloß
mich ihnen an. Sie trieben ihren
Muthwillcn mit mir, hatten aber auch
ihre Lust an meinen kecke Antworten,
Sie belehrten mich nach allen Seiten
hin, und als wir das nahe Heidelberg
erreichten, rief mir och ein Schneider
zu i „Zunge, laß dir nur nichts von den
Gesellen gefallen!"
„Lieber Gott, ich meinte, das sei Al
les gut gemeinte Lehre, nnd dachte keine
Minute daran, daß es Arglist gewesen,
und daß der falsche Judas mir da etwas
ins Ohr gerannt, das niir viel Herze
leid machen mußte; denn das Jungen
lcbcn ist überall ein Hundeleben, und
Schweigen und schweigend dulden ist
die erste nnd oberste Tugend eines Jun
ge, Es ist, als ob jeder Geselle an dem
Jungen sich schadlos halten wolle für
alle Unbill, die er sslbst in der Jungen
zeit erlebt und durchgemacht.
„So ging ich den schnurstracks in
die Mittelbadgassc und in des Meisters
Haus, Statt aber in des Meisters
Stube zu gehen, gcricth ich an dic Thü
re der Arbcitsstnbc, wo die Gesellen
saßen, nd diese hatte ich noch nicht ge
sehen,
„Ich klopfte an und öffnete ans das
„Herein." Verblüfft blieb ich an der
Thüre stehe und machte meinen Knir.
Er war aber etwas tief, und als ich mit
dem rechte Fuße de Kratzfuß machte,
nnd tüchtig hinten ausfuhr, kam ich un
erwartet tvidcr die Wand, bekam da
durch eine Neigung ach voriicn, daS
mächtige Felleisen ans meinem kleinen
Rücken verschob sich, die Last kam ans
die rechte Seite, die sich ohnehin durch
den Kratzfuß geneigt, und um das
Gleichgewicht war cS geschehen. Ich
plumpste auf die Nase, und'ein schal
lendes, endloses Gelächter brauste ans
wie ein wilder Sturm
„Das Alles war das Werk einer un
seligen Minute.
„Es war ein maßloser Aerger, der
sich meiner bemeisterte. Ehrgeizig war
ich immer gewesen, Jetzt lag mir des
JudaSbrudcrs Mahnung im Gedächt
niß, nd diese trieb de Zorn zur
Flamme.
„Ich spiang auf, ballte meine Fäuste
und rief- „Die Narren erkennt man
am Lachen!"
„Aber nun lachte sie noch arger, be
sonders Einer, so groß wie ich. der hin
tcn nnd vornen einen nanihaslcii Höcker
hatte, rothe Haare und krumme Beine
wie eine Sichel. Weil der Knirps so
klein war, dachte ich, das ist auch ei
Junge wie du,
„Bnckelorum," rief ich voll Zorn,
„nimm dich in Acht, sonst dresche ich dir
das Affcukäslchen, daß du da Hinte
hangen hast!"
„Jetzt hälleE'iner dcnMcnsche sehen
sollen ! In einem Sprunge war er nu
ten, und aus meiner Wange brannte ei
ncOhrseigc wieFenergluth, Aber nun
war'S auch mit meiner Geduld ans.
„Daß dich—!" rief ich ans, packte
ihn, nd warf ihn nnlcr die Bontiaue,
daß ihm die Rippen krachten. Das
war so Schlicrbachcr Art!
„Die Gesellen wollten bsrsten
„Auf des Knirps Zcttcrmordio ging
die Ncbcnthürc ans und der Meister
erschien.
„Was gibt's hier?" snhr er mich an.
und in meiner Seele regte sich eine Ah
nung daß ich tolle Streiche gemacht. Ich
drehte angstvoll meine Mütze,
(Zortsthnng f01g,.)