Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, January 04, 1877, Image 2

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    Nr
.1. vra Rlpp'. Heroiisgrder.
-yeirrtSV'lr, Pa
Donnerstag, Jan. 4, 1877.
Zum Eintritt in das Jahr 1877.
Ein Jahr ist wiederum zerronnen ;
Wo ist'S ? in der Vergangenheit;
Ein neues haben wir begonnen;
Wo ist cS ? in Verborgenheit!
Im Dunkel liegt'S für unsren Blick.
Denn unser Blick sieht nur zurück.
Wohl un, daß wir nicht vorwärts schcn.
Richt sehn, wenn Sorg' u. Kummcr droht
Wenn Krankheit nicht entgegen gehen.
Wenn sich uns nahet Grab und Tod !
Wohl nnS, wir haben einen Herrn,
Gerecht und trcn, und niemals fern.
Wir richten billig unsre Blicke,
Gleich anfangs in dem neuen Jahr,
Auf da Verflossene zurücke,
DaS reich von Gott gesegnet war;
Wir danken für gcnoßneS Gut,
Und warten, was Er dies Jahr thut.
Im Acußcrn hat Er uns gesegnet.
In Garten, Feld, in jedem Stand;
ES hat zu rechter Zeit geregnet.
Wir hatten Fried' in niiscrm Land
Gott schütze gnädig un vor Noth,
Und schenkte uns das liebe Brod.
Was aber thaten wir dagegen
Ihm, unserm ewig treuen Herrn ?
Soll Seine Gilt' uns nicht bewegen,
Uns Ihm zu weihen nah und fern?
Wenn Gott nicht unsere Zuflucht wär,'
Wo käme Trost nd Hülse her?
Gar mancher von uns ist gewesen,
Der im vergang'ncn Jahr dem Tod.
Dem Anschein nach sehr nah gewesen;
Verdankt cS jeder seinem Gott,
Daß Er den Odem ihm bewahrt,
Ihn bis ins neue Jahr gespart?
O möchten wir doch recht erkenne,
Die Dankschuld gegen unsern Herrn,
Und frei vor aller Welt bekennen:
Ich diene Gott, und dien' Ihm gern -
Denn Seine Güte, Seine Treu',
Ist an nnS Sündern täglich neu !
Wo sollten wir uns sonst hinwenden,
Beim Eintritt in ein neues Jahr,
Als zu den ewig treuen Händen,
Zum Herzen Deß, der mit nnS war,
Auf mühevoller Pilgcrbahn,
Der gern uns führet Himmclan ?
O laßt uns Ihm uns ganz ergeben,
Laßt uns Ihm aus die Hände sehn ;
O laßt uns Ihm znr Ehre leben,
Der Zukunft froh entgegen gehn;
Der uns bisher Beschützer war,
Verläßt nns nicht im neuen Jahr..
Glück zum Neuen Jahre!
Da Jahr 1876 ist jetzt hinter uns.
und bereits haben wir die Schwelle von
1877 betreten. Zu diesem glücklichen
Ereignis, wünschen wir allen unsern
Lesern, allen Vätern nd Mütter, allen
Mädchen nd Knaben, den Kranken wie
die den Gesunden, ei recht glückliches
nctics Jahr. Wir wünschen Alt nd
Jung Gesundheit und Zufriedenheit,
Glück und Segen anf ihrer Pilgerfahrt
auch in diesem neuen Jahr.
Was das verflossene Jahr nns brach
te, wisse wir, aber was das soeben an
gefangene uns bringen wird, ist nnS ver
borgen; mir Der weißes, indessen
Hände ni'cr Aller Schicksale liegt,
Wie Er gcbcnt, so geschiehet4s.
Wie viele Väter und Mütter, Kinder
d Freunde hat nicht der Tod während
des verflossene Jahres aus unsrer Mit
te gerafft ? In wie vielen Familien leg
te nicht der Scnscmann seine Sichel an.
und raffte schonungslos die Theuren
hinweg: hier de Vater, dort die Mut.
tcr, da den Sohn, dort die Tochter? ja,
selbst der unschuldige Säugling an der
der Mutter Best wurde nicht geschont!
Laß nnS ihnen heute eine Thräne
des Mitleids zollen, aber laßt ns nicht
vergessen, daß alles was geschehen ist. zu
ihrem nd ntiserem Wohle geschah.
Zwar sind ns die Wege der Vorsehung
dniikel. aber es geschiehet nichts ohne
de Willen Dessen, der alles zum Bc
sie lenket.
Ein neues Jahr ist nun hcrangebro
che ; mit ihm laßt nnS auch ans neue
hoffen, daß, was immer auch in seinem
Schooß verborgen sein mag. es Heil und
Segen, Friede nd Glückseligkeit ns
bringen wolle. Möge das Band der
Liebe zwischen Eltern und Kindern, zwi.
schcn Nachbarn nd Freunden enger gc-
knüpft, nd enger verbunden werden.
Möge Gottes Hand über uns Allen
, ruhen, nd unser adoptirtcs Vaterland
im reichsten Maaße segne. MögeDcr,
ohne dessen Willen kein Haar von uns
rem Haupte fällt, und der die Rnaben
nter dem Himmel sättiget, sowie die
Lilie auf dem Felde kleidet, möge Er
n Seinen Segen schenken, und vätcr
lich über uns walten.—Darum. Glück,
Friede und Heil allen unser Lesern.
Dir Demokratische Staat - Com
mittce von Pennshlvanicn hielt am
Freitag eine Versammlung in Harris
bnrg ab und beschloß, eine Adresse an
das Volk von Pennsylvanicn zu erlas
se. Gouv. Bigler'S Bericht Über die
Louisiana Angelegenheit wurde verlesen.
Ei vielsagender demokratischer Sieg
fand am Dienstag bei der Stadtwahl
in Tallahassee, Florida, statt. Während
von beiden Häusern de Congreß sich
WahluntersuchungS-Eommitteen in der
Stadt befanden und auch eine Eompa
nie Ver. St. Truppen, gab Tallahassee
zum ersten Mal seit Schluß des Krie
ge eine demokratische Mehrheit ab.
Da jrht nich, Mr. „Eitting vull".
Präsident Grant hat erklärt, daß, um
dem Präsidcntenstrcit ei Ente zn ma
chen, nächste Herbst cinc'nochmali
g c Wahl stattfinden, und die jetzigen
Beamten, mit Senator Jerry als Prä
sident au der Spitze, tzis dahin im Amte
bleibe sollen !
"Mc gütigst doch unser Landcsvatter
als „Sittiiig Bull" für seine
che, besonders für Diejenigen die an
seiner Krippe essen, sorgt. Aber es jcht
nich, Alterte; das Volk Hat'S schon ent
schieden, Baß Gov. Tilde unser Präsi
deut ist. uns damit basta.
Tie neue Legislatur.
Die neue Legislatur von Pennsylva
nicn versammelte sich am Dienstag im
Eapitoliiimgcbändeallhicr. Dadicße
pitblikaner i beiden Zweigen eincMchr
heit haben, so haben sie auch alle Aem
ter zn besetzen. —Im Senat wurde Hr.
I. E. Ncwnieycr von Pittsbnrg als
Sprecher erwählt, und Hr. Thos. B-
Cochrane von Lankaslcr als Chief Clerk.
Im Hans ivnrde Hr. Rccd Meyer von
Vradford Com als Sprecher. Dr. W,
C. Shurlock von Bcavcr als Ehicf-Clcrk.
und Hr. Joh. A. Smnll von Harnslmrg
als residircndcr Clerk erwählt.
Wie die Demokraten der letzte Gesetz
gebung. so habe auch die Republikaner
dicßmal ein schlimmes Element unter
sich ; Leute, die etwa so viel vom Gesetz
machen verstehen, wie ein Eamccl vom
Sonntag. Mau denke sich nur einen
Pctroff, welcher lctzlcn Winter wegen
gebührlichem Betragen ausgestoßen
wurde, der aber von den Philadclphiacr
Bummlern und Rowdics wiedcr eiwädli
wurde!
Welche Gesetze die diesjährige Legis
latnr machen wird, ist schwer z sagen
Die Temperenzler sind bereits an der
Arbeit, um die Gcsctzgtbnng zu bewegen,
das „Local Option-Gcütz" wieder eiiiz
führen! Ob ihnen dieses jedoch gelingt,
wird dicZnkunst lehren. Manchem bor
nirtcn Radikale würde cS die Augen
öffnen wenn er sehen müßte, daß seine
Partei in dcrThat aS Tcmpcrcnz
Muckern und Faiinlikcrn besteht, tväh
rcnd den Wirthen nnd Brauern welche
für Hartranft stimmten, ei Schnipp
che gespielt wäre.
Und wie jetzt?
Die Wahlwirrc sind immcr noch
nicht im Reinen ; die Berichte der Com
mittccn sind noch nicht eingereicht, no
somit ist es auch kaum der Mühe werth,
vieles darüber zu sage.
In Süd Carolina bestehen zwei Re
gierungen. Die' Ulturiiin^-IZvarä'oder
besser gesagt, die "Uulblopinx-Maschinc"
hat natürlich die Hayes-Elcktorcn als
erwählt erklärt.
In Florida hat die Snpremc Court
eine nochmalige Zählung der Stimmen
angeordnet. Daß die Tüdcn-Elektors
erwählt sind, nnterlicgl keinem Zweifel;
sie habe cincMehrhcit voli94Stinen.
In Louisiana hat Gov. Kellogg die
Thüren des Staalshauses vcrbarrikadi
ren lasse, um die Tcmokralcn vom Ein
tritt abzuhalten! Allein dieß wird dcu
Wühlern nichts Helsen. Die dcmokraii
schc Mehrheit im Staat ist von
bis 10,009, und kann nicht iiberMn
pclt werden.
Die ganze Sache wird vom Congreß
genau untersucht, nd wir können unser
Leser versichern, daß die Inauguration
des Herrn Tilden das Ende des ganzen
Spieles sein wird, mögen republikanische
Blätter sagen was sie wolle.
Ansichten über die Präsidentschaft.
Washington, 21. Dez. Obgleich
Nichter Miller daS einzige Mitglied
des ObcrbmidcSgcrichtcS ist, welches
einem ZciinngS-Cvrrcspvndcntcn gegen
über seine Ansicht über die Präsidcnt
schaftSfragc ausgelassen hat, so sind
doch mich die Meinungen von anderen
Richtern bekannt geworden. Chief Ju
stice Waitc ist änßcrst rcscrvirt in sei
nen Aeußerungen, indessen behaupten
seine Freunde, seine Ansicht sei, daß
daS Resultat des Streites von dem Be
kanntwerden der wahren Thatsachen in
den streitige Staaten abhänge und daß
die Anzeichen sehr stark zu Gunsten Til
den'S sind. Der Chief Justice denkt
nicht, daß HoyeS inaiigurirt wird.
Der Präsident bleibt natürlich uner
schütterlich dabei, daß HaycS erwählt
sei, und spricht, als wenn nirgends auch
nur der geringste Zweifel darüber Wal
tcte.
Lamar von Mississippi erklärte in ei
ner kürzlichen Unterredung seine un
zweifelhafte Ueberzeugung, daß Tilden
erwählt sei und am nächste 5. März
gehörig iiiangnrirt werden würde. Er
glaubt, es werde eine Art Comprvuiiß
zu Stande kommen, bei welchem sich die
Republikaner bescheiden werden. Hill
von Georgia ist im Wcscnlichcu dersel
ben Meinung.
Wichtig, wenn wahr. General
StaatS-Anwalt Lear hat an den StaatS-
Schatzmcistcr Nowlc ein NcchtSgutach
ten in Betreff der Bezahlung des Ge
halte der Gesetzgebung Mitglieder ab
gegeben. Dasselbe lautet einfach dahin,
daß unter der neuen Constitution nur
11000 als Gehalt zu zahlen sind. Für
spezielle Coinmiltcc-Dienstc oder Hio
per Diem, nach Ablauf der Ivo Tage,
rechtfertigt die Constitution seiner An
sicht nach keinen Cent Extrazahlnug.
In Vroad Top, Hunlingdon Eoniily,
brach dieser Taste i der Wohnung des
ZamcS M'Gowa Feuer ans. ivobci daS
Haus gänzlich eingeäschert wurde; vier
Kinder, die sich noch im Bette befanden,
verbrannten ebenfalls.
In Warren, Marren Co., Pa, fing
in der vorletzten Woche Ruchis die Woh
nung des dortige 70jährige Priesters.
Rcv. Vater Kcw, Fcner, wobei derselbe
milvcrbranntc.^
Wenn Jemand eine Frenud xrfolg
reich geschmeichelt hat, so muß er sofort
sich als einen Schmarotzer betrachten,
den Freund hingegen als einen Narre.
Uns Ptise nich Sundury, Shamo
kin, Dandillk nd Milton.
Obschon am vorletzten Sonntag erst
von einer Reise znrückgckchrt, waren wir
doch am darauffolgenden Mittwoch wie
der mit Stock nnd Reisetasche i der
Hand, am hiesigen Bahnhof, um unsre
Freunde i obigen Ortschaften z be
suche.
Sundnry wurde zuerst erreicht, aber
nicht vor 9 Uhr Morgens, obwohl wir
die Residenzstadt b reits um 4 Uhr 20
Minuten verließen. Ein Frachlzug war
wie es scheint, zu schwer geladen, und da
das Dampfroß mehr Verstand hatte,
als die Angestellten der Bahn, so wci
gcrtc es sich, die Last zu ziehen. Auch
war das Wasser im Wasserbehälter
knaps geworden, als man aber an meh
rere Stationen anhielt um solches z
fassen, stehe! da waren die 'l'-!- zuge
froren !
Das allcS erlebten wir af der Rar
thcrn Ecnlralbak, von welcher Dan
Eamcran als Präsident fnngiit. Wür
de Hr. Eamcran sich mehr um seine
Pflichte als Ei cnbabnbcanttcr, als in
die Präsidentenwahl bekümmern, so siün
de es besser mit der Bahn.
Am Bahnhof jSlir>i angelangt,
wurden wir va Hrn. I 0 h 11 Köni g,
einem biederen alten Freund, begrüßt.
Unser Aufenthalt war jedoch mir kurz,
den in 10 Uhr 40 Minuten saßen
wir schon wieder im Eisenbahnwagen
um nach Shamokin z fahre. Dort
wurde bei Hrn. Jacob Trommel
tc r, jenem tapferen Franzosen, dessen
französische Kanone aber seit dem Krieg
sehr kleinlaut geworden sind, eingekehrt.
Freund T. ist ein ganz gemüthlicher Ka
merad, aber ans seinen allen Napoleon
und seine bombenfeste Kanonen, ans
denen anstatt Kngcl, ein samoscr Ger
stcnsaft ans Markte' Brauerei stießt,
läßt er nichtZchimpfen. Und da hat cr
auch ganz recht.
Shamoki liefert jährlich iingehcure
Quantitäten Kohlen, allein die Kohlen
gräbcr bekommen bei weitem nicht den
Lohn, den sie wegen der Gefahr ihrer
Arbeit haben sollten. Die reichen Ope
ratoren nd Grubenbesitzer stecken de
Profit ein, während die armen Arbeiter
kaum genug verdiene, um ihre Fami
lien zu ernähren; nd doch gibt es noch
Arbeiter die blind genug sind, immcr
ncch für diese reiche Baronncn zu stim
men, blos weil sie ein paar lumpige
Cents verdienen.
Von Shamokin kehrten wir wieder
ach Tunlinry zurück, beiiichirn dort in
Begleitung de Hrn. König, die Bicr
hrancrci der Gebr. Möschli n. welche
nns einen >iz> top Lunch scrvirlcn.
(Achnlich Ihat auch Hr. Ge 0. Hack in
Shamokin, bei welchem wir eine Partie
Austern verzehrten, die an Gute nicht zu
übertreffen sind.) DaS Bier der Gebr.
Möjchlin ist besser als es je war; ja, ein
solches kernischcs Bier wurde noch ic
in Snnbury gebraut. Dasselbe können
mir auch vom Bier des Hrn. M arkle
von Shamokin sagen. y
Gemäß einer freundlichen Einladung,
besuchten wir jene Abend auch Hrn.
M ath. Sch mali ck in Northumber
land, etwa 2 Meilen oberhalb Snnbnry,
wo wir übernachtete. Natürlich, durf
te auch Freund König nicht fehlen, denn
ohne diesen würden wir wie ein verlore
nes Schäfchen (oder Böckchen) herum
getappt sei. Hr. Schmanck besitzt eine
recht hübsche Wohnung gerade dem
Bahnhof gegenüber, in welcher er eine
Bäckerei nudEondilor-Slorc eingerichtet
hat. Da cr auch Auster nd Eiscrcani
scrvirt die er auf's beste ziiznbcreitcn
weiß so fehlt es ihm nicht an Kunden.
Von Northnmbcrland reiste wir am
nächste Morgen nach Danvillc. ließe
unsre Reisetasche in Freund B 0 usch 's
Brauerei, und trappten über die neue
Schiiytrillbrücke nach der RivcrsideSta
tion, woHr.Agcnt Rosen stein wohnt.
Wir fanden ihn gerade am Eis einheim
sen ; aber obschon jcine Hände kalt, so
war doch sein Herz warm. Da wir am
selben Tag noch nach Milton z reisen
wiinschlen, so halten wir unsre Geschäf
te in Danvillc schnell abzuwickeln. Es
herrscht dort große Klage über Mangel
an Arbeit und niedere Lohn; manche
Arbeiter bekommen blos 75 Cents per
Tag ! Das sind noch lange keine „zwei
Dollars per Tag und gerostete Bief."
wie die Republikaner früher versprochen
hatten. Den Beamten, z. B. dem Prä
sidcntc und Govcrnör gibt man große
Gehalte, aber den Arbeitern muß es ab
gezwickt werde. ? Folge dieser trau
rigen Zustände haben natürlich auch wir
zu leiden, den viele Arbeiter sind kaum
im Stande, ihre Familien zn ernähren,,
noch viel ivcnigcr auch noch für eine
Zeitung z bezahlen. Doch, es wird
nicht immer so bleiben. Sobald Gov.
Tilden ans Rnder kommt, dann wird
es anders. Die Geschäfte werden auf
lebe, das Zutrauen unter den Geschäfts
leuten hergestellt, uns Wachsthum nnd
Gedeihen werden wiederkehren.
Danvillc verließen wir am Freitag
Nachmittag, und kamen Abends ach
Milto, wo bei Hrn. Agent Wolf ein
gekehrt iwlidc. Auch hier ivar der Ans
enthalt kurz. Leider vernahmen wir,
daß Hr. Z 0 scp hM c n tz, einer untrer
besten Abonnentc nd angesehensten
Bürger jener Stadt, einen schweren
Verlust erlitte hat, indem sein ältester
Sohn, ein vielversprechender, braver
junger Mann, ihm vor mehreren Mo
naten durch den Tod entrissen wurde.
Für Freund Mentz und seine Gattin
war dies ein herber Schlag, da sie iy
ihm eine gute Stütze verloren.
Zum Schluß unsern innigsten Dank,
Hru. Baltin Dich, den Gebr. Möschli
und Hrn. König von Sniibnry; den
Herren Trommettcr, Geo. Hack. Louis
Hummel, Mich. Schlad und Agent
Dippncr in Shamoki; Hrn. Bierbra.
cr Bausch und Agent Rosenstcin von
-Danvillc, nnd Hrn. Agent Wolf sowie
Hrn- Mentz von Milton für freund
schaftliche Dienste, wie auch für Spciß
zid Trank. Auch Denen unsern Dank
die ihre Bcrbjydlichkcilen gegen uns
nachkamey.
Tod des Hrn. Past. Brobst.
Es ist heute unsre tr arige Pflicht,
den Tod eines wahrhaft biederen Man
ne, eines warmen Frcnnde der deut
schcn Sprache, zu melde. Der Ehrw.
Samuel K. Biobst, seit vielen Jah
re in allen Gaue dieses Lande als
Herausgeber der „Luticrischen Zeit
schrift" nebst andere Blattern bekannt,
ist nicht mehr unter den Lebenden ; er
starb am letzten Samstag in seiner
Wohnung zu Allcntown an der Aus.
zehrung zu welcher sich'noch die Wasser
sucht gesellte, im Alter von blos 54
Jahren, 1 Monat, und 7 Tagen.
Die Deutschen dieses Lande, de
sonders die lutherische Kirche und die
deutsche Presse verlieren an Hrn.
Brobst einen ihrer besten Freunde und
und Vertreter. Obscho in diesem
Lande geboren, suchte er dennoch stet
die schöne deutsche Mnttcrsp>achc mit
Wort und Thit zu befördern. Irren
wir nicht, so w ir er icir der Giündung
de deutsche Picßvereins i l cnvsyl
vanie dessen Prä, d ar. in welcher
Stellung cr einen gEinfluß aus
übte. Wir wissen weder von einem
Dcnlschc noch oo einem Amerikaner,
dem die deutsche Sprache näher am
Herzen lag. noch der mehr für die Auf
rcchthallung und Verbreitung der deut
schcn Pracks wirkte, als Psr. Brobst.
Schreiber dieses sah ihn zum letzten
Mal in Philadelphia bei der Versamm
lung des deulschcn PrcßvcreinS. Er
sah zur Zeit sehr hager und blaß au,
war aber immer noch rüstig. Er hat
nun ausgekämpft, nnd sein Tagewerk
vollendet. Möge cr jetzt sanft ruhen
in seiner stillen Gott
ihn wieder aufcrweckct.
Der freundlichen Einladung, seinem
Leichcnbegräbnisse beizuwohnen, konn
ten wir leider nicht achkommen.
Ein schreckliche Eisenbahn-Unglück.
Am letzten Freitag ist einem ach dem
Weste gehenden Zuge der Lake Chore
Eisenbahn b.i Ashlabula, Ohio, ein
schreckliches Unglück zugestoßen. Der
Zug stürzte durch eine eiserne Brücke,
die über den Ashtabula Ercek führte, 74
Fuß lies in daS Wasser, Sieben
Pracht- nd Erprcßwagin solle ver
brannt und von fünf Pcisoiien je Eine
gctödtct worden sein.
Ein Schneesturm, wie man hier noch
keinen erlebte, hatte den ganzen Tag
hindurch gewüthet, und die Straßen
nnpassirbar gemacht. In der Stadt
Ashtalmla selbst schlössen die meisten
Gcschäftsfirme um 4 oder 5 Uhr ihre
Läden. Etwa m 8 Uhr vcrbrrilctc sich
durch die Stadt mit Windcsschncllc das
Gerücht, daß der vom Osten kommende
Zug No. 5. durch die Brücke über de
Asylabula Fluß gebrochen sei und jetzt
in Flammen stehe. Trotz des schauder
haften Wetters waren bald fast alle Ein
wohner de Städtchens und sämmtliche
Feuerspritzen aus dem Wege ach dem
etwa 1 Meile entfernten Depot der Lake
Shorc Michigan Southern Einsenbahn.
Der Zug hatte ans 11 Wagen, einem
Parlor, 3 Schlafwagen, einem Ranch
wagen, 2 erste Klasse Prachttvagcn und
4 Gepäck- und Ezprcßwagcn bestanden;
165 erwachsene Passagiere nnd eine
große Anzahl Kinder waren darauf ge
wesen. Die Spannweite der eisernen
Brücke ist 100 Fuß über dem in einer
Tiefe von 69 Fuß strömenden, zur Zeit
mit dickem Eise bedeckten Ashtabula
Flusse.
Der Zug muß im Augenblicke des
Einsturzes gerade die ganze Brücke innc
gehabt haben, da sich Wagentrümmcr
af beide Seiten des Flusse bcfazj
de, die Höhe des Sturzes zerschmetterte
die Wagen und das EiS des Flusses.
Gleich nach dein Hinabsturz standen auch
schon die Wagen, resp, deren noch vor
handcne Trümmer in Flammen. Wer
sich nicht beim Fall verletzte war der
Doppcl-Gefahr des Ertrinken nnd
Verdrenncits ausgesetzt. Der Zug war
von 2 Lokomotiven gezogen worden.
Die erste kam noch glücklich hinüber,
nachdem sie durch die Wucht des Fal
les, wie Maschinist McGnirc bezeugte,
eine ziemliche Strecke zurückgerissen wor
den war; die zweite Lokomotive mit ih
rem Kohlenwagen nd sämmtlichen Wa
gen stürzte hinab.
Es sollen herzzerreißende Pcenen vor
gefallen sein. Erwachsene und Kinder
hatten, fest eingeklemmt in die Trüm
mer, stehend oder sitzend, mit vollem
Bewußtsein den Feuertod zu erleiden.
Viele iviitdcn von den zur Hülfe Her
beigeeilten mittelst Arzte, Seilen :c.
freigemacht. Leiche sintheten im Was
ser. Von den Verbrannten sind die
Ucbcrrcstc in einem Zustande, daß keine
Wicdcrerkcnnung möglich ist. Von dm
165 Passagiere sind weniger als 60
gerettet worden, alle mehr oder weniger
verletzt.
Der Fluß ist nur 3 bis 4 Fuß tief.
Wenn man ntcn bei den Trümmern
steht und die Höhe deS Sturzes mißt,
sollte man es nicht für möglich halten,
daß irgend Jemand mit gesunden Glied
maßen hätte durchkommen können.
Vierzig Leichen wurden bereits aus den
Trümmern hcransgearbeftet. wovon
nur 3 och erkennbar sind ; eine Mcnge
menschlicher Ucberrcstc steckt in dem ver
worrrncn Hansen von Holz und Eisen
stücken.
Die Scene in dem Depot nd dem
ächstgclcgencn Hotel, wohin man die
Verwundeten gebracht, wo sie verbun
den, wo Gliedmaßen ampntirt tvurden.
sind nicht minder schaudcrcregend, wie
der Anblick am Schauplätze de Un
glück selbst. Es geschieht AllcS. was
Menschen möglich ist. für die Leidenden-
Am Monat December I. I. erschie
neu in den Ver. Stgateii nd Canada
7S nee Zeitungen uud 13? gingeu ei.
Gewiß traurige Zeiten.
Hinrichtung. Der Mörder Wm.
Green wird am Montag, den 12ten Fc
rnar in Pittsbnrg hingerichtet.
Watzne Sonnty wird durch Panther
unsicher gemacht.
Unschuldig verurthrilt.
Die „Bolkszcilnng" in Bcrlin cpläßt
einen Aufruf zur Untrrstütziing ejiirs
unglücklichen Opfers, der Justiz. Der
Müllcrbnrsche Schräder ans Kröppen
stadt, wurde vor sieben Jalrrcn, ans
Grund eines falsche Zeugnisses, wegen
Brandstiftung nnd versuchte Mordes
zu einer Zuchihanestrasc von 15 Jahre
vcriirthcilt. Nachdem cr jetzt beinahe
die Hälfte der Strafe abgebüßt, ist seine
Unschuld an den Tag gekommen.
Der Unglückliche hat durch diesen
furchtbaren Rcchtsirrlhnm Alles, was
cr an Lcbensgütcrn sein nannte, eilige
büßt. Kann ihm auch Niemand in der
Well die langen Jahre verlorener Frei
heit ersetzen, Niemand ihm sei zerrütte
tes Familienleben wieder geben, sa kann
doch etwas geschehen, m 1 ivcnigstcns
für einen Theil seines verlorenen Hol cS
nd Gutes zu entschädigen nnd ihm
die Gründung einer neuen Erisiciiz zn
erleichtern.
Die Gesetzgebung enthält bis jetzt lei
der keine Bestimmung, die einen solchen
Ersatz nns staatliche Mitteln gewährte.
Was zn Ihnn ist, kann nur durch die
freie OpfcrwiUigkcit der Gesellschaft er
reicht werden.
Greuel gegen eine deutsche Frau.
Eine dcnlschc Fra i St. Louis, Elise
Stanze, hat jetzt die Verhaftung ihres
Stiefsohnes Johann Meyers alias Stan
ze und eines gewissen Johann Mackclle
bewirkt. Die Anklageschrift beschuldigt
vie Drei nr, die Klägerin mit der Ab
ficht mißhandelt z hadc, ihr eine
schwere Körperverletzung zuzufügen; die
näheren Umstände, wie Frau Stanze sie
selbst schildert, sind jedoch gerade zu
haarsträubend.
Die Klägerin bewohnte bis vor Kur
zem mit ihrem Manne Heinrich Stanze,
nd einem Kinde ein Hans. Die Ehe
war eine nichts wcnigcr als glückliche,
und zwar scheint die Schuld an diesem
Verhältniß hanpisächlich af Seilen des
Mannes gelegen zu haben. Fran
Stanze hatte ihre Absicht angedeutet,
sich von ihm scheiden zn lassen. Stanze
war damit nicht einverstanden nd fand
bei seinem Bruder Johann nd seinem
Stiefsohn Unterstützung gegen seine
Frau.
Am Abend des 23. November verließ
er seine Wohnung und kehrte erst am
anderen Morgen nach Hanse zurück.
In derselbe Nacht, zwischen II und I?
Uhr, erbrachen drei Männer die Thür
der Stanzc'schcn Wohnung und dran
gen in da Zimmer, in welchem Frau
Stanze mit ihrer kleinen Tochter schlief.
Die Gesichter der Eindringlinge waren
mit Kohlcnrnß geschwärzt, Fran Stau
zc behauptet jedoch mit Bestimmtheit,
in ihnen die drei Verhafteten erkannt z
haben. Die Schurken rissen die Un
glückliche ans dem Bette, banden ihr
die Arme so fest ans den Rücken, daß
der Strick tief in das Fleisch einschnitt
und blutige Spuren hinterließ, preßten
ihr mit solcher Gewalt einen Knebel in
den Mund, daß ihr daS Blut aus der
Nase strömte und unterwarfen sie dann
einer Mißhandlung, welche zu schildern
die Feder sich sträubt nnd wie sie stur
teuflische Grausamkeit nd vcrlhicrtc
Rohheit eingeben konnte.
Die Unmenschen wandten sich dann
von ihrem blutende, von Schmerz fast
ohnmächtigen Opfer z der Kleine,
zerrten auch diese aus dem Bett und
fragten sie unter de fürchterlichsten
Drohungen, wo ihre Mutter ihr Geld
verwahre- Anf die Antwort des Mäd
chens, daß sie dies nicht wisse, zog einer
der Schurke einen Schlüssel aus der
Tasche, öffnete den Schrcibtjsch nnd ent
nahm demselben die Summe von 8170
und eine Schuldverschreibung. Nach
dem sie darauf noch etwa eine halbe
Stunde in dem Hanse verweilt und die
arme Fra wiederholt mit Schlage nd
Fußtritten mißhandelt hatten, entfern
ten sie sich.
Am nächsten Morgen kehrte Heinrich
Stanze in seine Wohnung zurück.
Seine Fran unterließ es, anS Furcht
vor den schlimmste Folgen, sich bei ihm
oder ihren Nachbarn über die ihr wäh
rend der Nacht z Theil gewordene Bc
Handlung zu beklage. Die Sache
wurde dennoch ruchbar und kam schließ
lich auch z den Ohren der Polizei.
Nach vielen vergebliche Bemühun
gen nd erst nachdem die Unglückliche in
einer anderen Wohnung unterbracht
und ihr polizeilicher Schutz gegen jede
weitere Verfolgung zugesagt worden
war, gelang es dem Geheimpolizisten
Ost, Iran Stanze zur Erzählung der
furchtbaren Einzelnhcilcn jener Nacht
zu bewegen.
Die Folge davon war, daß Johann
Stanze. Johann Meyers alias Stanze
und Johann Mackclle, in einer der letz
ten Nächte verhaftet nd sofort, nach
dem sie sich in die gröbste Widersprüche
perwickels, nach dem Polizcigcfängniß
abgeführt wnrdcn. (ZU. SlSzig.)
Diphierie.
, Aerzte und SanitätSbcamte empfeh
len Eltern folgende Vorsichtsmaßregeln
zur Beobachtung in Kreisen, wo obige
Krankheit ihr Erscheinen macht:
1. Da Diphteric zum großen Thei
le durch Schmutz und besonders solchen
der durch Pfützen, mangelhafte Drai
nage u. f. w. entsteht, verursacht wird,
so ist es von der höchsten Wichtigkeit
für die Bürger, besonder solche, deren
Häuser nicht genügende Scwcrlcitungcn
haben, ihre Wohnung in jeder Bezieh
ung so reinlich zu halten als möglich.
Es wird jetzt eine scharfe SanitätS-Un
tcrsuchung vorgenommen werden und
zu ihrem eigenen Besten sollten die
Bürger dem GesundheitSdepartement
hülfreich zur Hand gehen.
?. Haltet Eure Kinder fern von
Häusern und den Bewohnern solcher
Häuser, in denen die Krankheit herrscht.
g. Wenn ihr Perdacht hävt, daß
irgend cjn Mitglied Enrer Familie voy
der Krankheit befallen ist, so haltet das
selbe so abgeschlossen wle möglich, ohne
erst abzuwarten, daß der Arzt es anord
net.
4. Obgleich e noch nicht definitiv
feststeht, daß Divhterie nach dem Tode
noch ansteckend ist.io erlaubt doch nicht,
so lange och ein vernünftiger Zweifel >
darüber besteht, ob cö der Fall ist oder
nicht, daß Cure Kinder Begräbnissen
von an der Tiphlcric Gestorbenen bei
wohnen. besonders nicht, wenn das
LcichenbiMngnis! vom Hanse ans statt
findet, in welchem der KraMc lag.
5. In, Ansang ist die Krankheit
sehr oft tückisch, da der Kranke weder
über localc -yniplvnie .igt, noch die
Eltern solche bemerken, bis cS zn spät
ijt für eine erfolgreiche Behandlung.
Untersucht von Zeit zu Zeit den Hals
Eurer Kinder, nd wenn Ihr irgend
cincungcwöhiichcßolhc oder Anschwel
litiig bemerkt, oder wenn Ihr im Zwei
fel in Bezug auf die Erscheinungen seid,
schickt sofort nach Eurem Ar, damit
die Kur, wenn nothwendig, so ichncll wie
möglich in Angriff genommen werden
kann. Dieses ist von größter Wichtig
keit, da die Krankheit in ihrem Stadi
um mit mehr Erfolg bekämpft werden
kann, als später, wo sie trotz aller Be
handlung lödtlich verlaufe kann.
Diese Vorsicht sollte unter allen Um
stünden gebraucht nd die Hälfte der
Familienmitglieder täglich milcrsiicht
werde wenn eines bereits von der
Krankheit befallen wnrdc.
6. ES ist immer verdächtig, wenn
ein Kind über Halsschmerzen klagt, oder
wenn es ohne Schmerzen malt ist nd
Fieber hat und Ausflüsse ans den Ra
cnlöchern sich zeigen.
7. Da man mit Recht annehme darf
daß i jeder Stadt viele aiistcckciidc
Krankheiten durch die Schulen verbrei
tet werde, sei cö dadurch, daß Kinder
auö Häusern komme, in denen Kranke
liegen, oder daß die Kinder selbst bereits
an der noch ncrkaiiiilc Krankheit lei
den, oder daß sie ihre Studie wieder
ausgenommen haben, bevor die Gene
sung vollendet worden war, so sollte kei
nem Kinde erlaubt sein, die Schule zn
beKichc. wenn in der Familie Diphte
ric herrscht, oder, wenn es selbst irgend
welche ljmptoinc zeigt, ohne Rücksicht
wie leichte, welche verdächtig sind; au
ßerdem, wenn es sich in dce Gc.sg
von der Krankheit befindet, bis der be
handelnde Arzt es für vollständig ungc
fährlich hält. Es ist besser, daß ei
Kind einige Tage die Schule versäumt,
als das; es die Krankheit anderen Kin
dern mittheilt.
(Kuropäisckeo.
Müns, c r, Dez, 15. Bischof Brink
mann und Dr. Geist sind wegen Voe
cnlhalliittg von Staatsdocnmciilci, nnd
wegen Unterschlagung z resp. I und
'2 Jahren Gcsängiiiß (nominell vcrur
theilt worden. Da? eigcntlichc Verge
hen bestand in einer Ucbcriectnng der
Kirchcngcsll. Zwei Priester crbicllcn
gleichfalls Geringe Freiheitsstrafen zu
'dictirt,"
Berlin. Dez. 15. Der Reichstag
hat mit 21)6 gegen 116 Stimmen de
Antrag verworfen, die Eifhrslecr nnf
Eise lest am I, Januar 1879 aufznhc
den.
Niithscl.
Auflösung der Räthsel i Nro, 21. der
„Staatszeit,ing" :
No.l.
„H c n" „H e „ schrcckc n."
Auflösung von folgenden Personen -
Wm. F. Reiser, Rcadi ng.
No. 2,
„Welle" „Wille" „W 0 l l c."
Auslosung vv folgenden Personen:
Wm. F. Reiser, Reading.
No, 3.
„Geduld."
Keine richtige Auflösung eingeschickt.
Ro. 4.
„Karte."
Keine richtige Auslösung eingeschickt.
Ro. 5
„Weil die reichen nicht zum Tode
ucrnrthcill werden."
Aufgelöst von Wm. F. Reiser, Reo
ding.
Nene A fgabc :
No. I.
Gcorgraphischc Knackmandel:
5, l, 3, 7, 3, 4—Dorf in Minnesota.
1, 2, 0, 0, 3, 2 —Dorf in Obio.
3, 5, 3,1. 9, 3—Dorf in Illinois.
7, 3, 1,1, 8, 7—Dorf in Indiana.
3, 7, 0. 2.1, 3—Dorf in Kansas.
4, 2. 3, 7.3, 4—Dorf in Nebraska.
Tie Buchstabe der vorderen und hinter.n
Reihe adwäris gelesen, rrgrden trn Namen ei
ner detannica Stadl und eine glusscs.
No. 2.
Die ersten Zwei, ei Element.
Sind große Feinde stets dem Feuer;
Das Dritte eine Speise nennt,
Die als das Ganze gar nicht theuer;
Doch laß die Speise dir behagen,
Sie schadet nicht so leicht dem Magen.
No. 3.
Mein Erstes das ist niemals weiß'
Mein Zweites ist oft kalt, oft heiß,
Mein Ganzes ist ei weites Reich,
An Größe kommt ihm keines gleich.
E. F. Kunkcl'S Bitter Wein von
Eisen.
Ist niemals bikaiy gewesen, daß er virfeb
hat eine Heilung von Schwache ,u bewirken, be
gl et on Syimaomcn vor Abneigung geg n
körperliche ttnftreng-ng, Verlust des iiledacht
und Verlust^ der Sehkraft, TheUnahmlostgleil,
Schwäche und um diese zu drsea gen, gebrauche
man E ff. Ku Bitter Wein von
Eisen Derselbe fh t nie. Tausende, die ihn
g braucht haben, cifreuen sich nun der besten
Gesundhea.
Man nehme sich vor Nachatmungen in Acht
Da unkei s Bitter Ä'ein on Eisen im ganze
Vrnde gut bekannt ist, so wird dasselbe on
ihre alund n z verkaufen, wenn sie Kunkel'S
Bitter Wein von Eisen erlangen.
Kunkel'S Bitter ti'ein von E sen befindet sich
blos in Hl Flaschen nd hat eine schon gel.
bin Umschlag mit des Slgrnthlimers Pbote
grapeic auf dem Umschlag einer jeden Flasche
eh aus die PH und Ibr könnt ver
sichert sein, daß id >cn ächten Artikel sauset
HI per Flasche oder sechs für HS. Veikauft
von trnZgistcn Und Händlern überall.
Bandwurm testend eätsernt.
Kopf und alle Theile vollständig in zwei
Stunden Keine Bezahlung ebe -er Kopf ent
fernt ist. Sitz-, Nadel- und Magenwürmer
entfernt on D '. Kunke l, 259 Nord Neun
teTtraße.Philadelphii. Rath gratis. K- mmt
uud sehe über lvvil Errmplare Sendet für
Sir-ula e. Für Eaifrrnung aller ordinären
Würmer geh' zu eurem Druggist und k uft eine
Flasche on Kunkel'S Wurm-Svrup.
Preis PI. Januar 4, 1877—4. !
Lan-nsro, V
Donnerstag, Jan 4, li/ 7
Eine Bombe zerplatzt!
Saubere Beamten am
..Bnlldozen!"
I 4 ckeie, W S hast Dn e'
thun?
Zwei Eumpanc marschire tn'S
Zuchthaus!
IGwiir lulf, sonst ist al
Uo fiilsch!
Wie nsre Leser Wiste, reichte Job
A. Hi,stand, I L. Lytc, Adam Dellet
A.Hicstand, Zahn Leibley. Jacob Rott,-
ariitcl, John P. Schämn. Valentine
Haffma, sl. M. Ehandler, E.F Eber
man, H, E. Mnhlciihcrg. jr.. Samuel
M. Mycrs, E K Martin, E. McMc!
lcn, Michael Siiyder, Job McGinnis,
A, F. Shenck, F. Shrodcr, Job F.
Long, Gco. Ealdcr, jr-, I. I Harima,
I W. Siokam, M. O. Klinc, Jas H.
Marihall uns John P. Weise, von La
taiicr Eil neulich eine Bittschrift der
Can't jenes ConnlvZ ein, worin sie an
gaben, daß Hr. I. V. Steinmetz, den die
Demakeai ll jener Stadt in dicGcictzge
bnng erwählten, dnräi Betrug erwählt
wardc sei. nd eine Unlcrsnchnng ver
langten.
Das war 11, dessen noch nicht genug;
John A. Hics.and, C. F. Ebermen, I,
L Lute. A. M. Ehandler nnd A. F,
Shenck schwuren sogar, daß die
Thatsachen wie l der Bittschrift angc
gebe, wahr seien!
Als wir zur Zeit die Nachricht in Be
treff der Sache brachten, sagte ivir
gleich, daß die ganze Geschichte in Ranch
ausgehen würde; nnd so ist es auch gc
schchcn. aber znr großen Schande der
Radikalen selb st!
Mau höre und staune. Dienstag dcu
19.Dezember war als dcrTag festgesetzt,
an welchem die Bittschrift der obenge
nannten Zigciincrbandc vor die Court
kommen sollte. Und was geschah? A.
K. Warfe!, der republikanische Taz-Eol
lcktor von Laiicasler wnrd'c ansgernsen
um Zeugniß abzulegen. Er beschwor,
(hört! hört!! hört!!!) daß er 8500.
—sage fünf hundert Dollars—von S.
H. Lcvan, dem Schatzmeister der rcpn
1> l i k a n i sch c n E 0 n t y E 0 m m i t
lcc erhalten habe, um Tazschcinc z
! diesem Betrag anszuscrtigcn, daß er die
se Tarschcine a verschiedene Republika
ner bis znm Tag der Wahl vertheilt,
und zwar an Postofsicc Clerks, Briefträ
ger. Ettslomhaiis-Bcamlcn. . s. iv., und
daß er dieselbe bis zum 7 tc Ok
tobcr zurück datirt habe!!!
Seine Aussagen waren so überzeu
gend und erstamilich, das, dicßadikalc
drauf aiiiriigcn. die Klage zr ü ckz u
nchin c n! Sic fanden, daß ihre ei
grc Partei es war, welche Bctrü
gcrcicn begangen hatte, nd daß sie
durch Warfcl'S Zeugniß in ein sehr
schlechtes Licht gestellt wurde. Warfe!
selbst steht als geniciner Schwindler und
Betrüger vor der Welt; nein, nicht
Warfcl allein, sondern die ganze verrot
tete radikale Sippschaft von Lankastcr
Eiiy; denn daß auch fl c von seinen
Betrügereien wußte, wird wohl Nie
mand leugne.
Das ist abci noch nicht alles. C. F.
Ebcrl y, ein Mitglied des Stadiraihs
von Lankastcr, letzthin als Zollhaus-Be
amter im Eentcnnial z Philadelphia
angestellt, den die .Radikale letzten
Herbst als Gegner des Hrn. Steinmetz
aufgestellt halten, seinen Namen aber
später zurückzogen, wurde vor mehrere
Tagen nebst och einem gewissen H c n
r y Ettcr vom benachbarten Middlc
town wegen Dicbstnhl vcrhaftct!
Wie es erhellt, stahlen die beiden Schuf
ten ein Stück Tuch aus dem sranzösi'
scheu Departement, während sie im
Amte wäre, im Werthe von 816!
Die Kunde des Diebstahl und der
Verhaftung der beide Beamten, verur
sachte unter den Radikalen eine peinliche
Niedergeschlagenheit, da Eberl sich bis
her des besten Ruf erfreute. Er ist ein
Mitglied des StadtrathS, nd ei
Schwager des Major Rcinöhl von Lan
kaster Eonnly ; war früher cinmal Clerk
der Gesetzgebung, und wurde von Si
mon Eamcro von Harrisbnrg für die
Stelle die er bisher begleitete, cmpfoh.
lcn.
Um Beide von der Schande zu retten,
eilten Mayor Stanffcr, Senator War
fe!, Gen. Eclsridge und ein gewisser
Smullcr von Middlctown nach Phila
dclphia, um für deren frühere guten
Charakter nd ihre Verwandtschaft mit
de angesehensten Bürgern des Countys
ein gute Wort zu sprechen, da auch Et
tcr zu einer der einflußreichsten und an
gesehenste Familien in Dauphin Coun
t>) gehört; aber es half nichts. Richter
VriggS, vor welchem das Verhör statt
fand, sagte, daß die beide Männer trotz
ihres früheren hohen Standes und ihrer
Fami icn-Conncklioncn der Sympathie
nicht werth seien; vielmehr hätten ihre
holfr Stellungen sie von der Versu
chung abschrecke sollen. Er verurthcil-
Ic sie sodann Jeden zu SIUO Strafe nebst
Unkosten, und zu vierzehn Monaten
Zuchthaus in einzelner Gefangenschaft!
Als dies Urtheil gefällt war, sanken
beide Männer wie voni Schlag gerührt,
in ihre Sitze zurück, während das
Schreien und Lamcntirc derer Frauen
im Courtzimmcr lpiderhalltc.
So endete dich Geschichte, die. m
einen ehrenhaften politischen Feind zu
stürzen, zun, schändlichen Sturz zwejer
ihrer eignen Partei wurde!— Wahl
kann man da sagen i Wer Andern eine
Grube gräbt, stürzt selbst hinein !
Hase dürfe jetzt, dem Gesetz gemäß,
keine mehr geschossen werden.
ti,c Xtu:gkettci>
HarriSbn.q, P?
Donnerstag, Jan. 4, 1817
Neue zeigt. Folgend, neue
Anzeigen erscheinen in der heutigen
j„Staats-Zeitting "auf welche wii nnir
! rc Leser aufmerksam machen:
Scheriffs Verkäufe-W. W. Jeiinings
Orsiiianze—Stadtrat!,. I>
D.inkah,in,, ung—Jodn Schaiih.iit.cr,
Getraut—Schnßler mit Hosfnikisier
kodcs Anzeige—Schanbachcr.
?o. .. Weis.
Am Montag Abend voe Fasiiiacht
wird der hiesige Quartett Elnb wieder
um ei Tanzkräiizchc abhalten. Wa?
In Drcssel's Halle.
Im Monat Dezember nnrten 27
Perionen auf dem Harrisbnrg Eeme
ta-.y beerdigt, und dir lipi "avon war
Üiiire Freundin Iran Knincr.
Herabgesetzt.- Die Har. j -vnrg Gas-
Compagnie hat den Preis des Gates
von 82.50 ans S 2 Ii berabgeievt. Das
ist lobcnswertb. n> vrrdicni die wärm
ste Ancr'ennnng der Bürger von Har
risbnrg.
Während dem Manat Dezember er
crliicllrn 42Persvncn Nachlgnartier iin
hiesigen ltter denen 1227 Ra
tioiicn ansgelhcilt wurde.—Die Koste
beliefen sich ansBlofür Kaffee, und 828
für Brod.
Achtung!— Bis Samstag über acht
Tagen (am 13Ie Januar) findet die
Jahresversammlung nd Beamtem.,!
des Germania Ban nnd Sparvcrciiis
in Dreisel s Halle statt, wobei alle Mit
glieder desselben zu erscheinen haben.
Bewährt. Es gereicht uns znm
Vergnügen, berichte z können, daß sich
Dr. A ii g n st König'S Ham burgcr
Brustthee als ei treues Heilmittel
erwiesen, und mit jedem Jahre de
Kreis stiiicr dankbaren Eonslimcnteii
vergrößert. 7.
Ta Feuer - Departement. Das
Harrisbnrg Feuer - Departement hat
Hrn. Gco. V. E orl einstimmig wie
derum als Ehicf-Jngcnieiir. Hrn. Zoh
A. Whcelcr als erster Gehülfe, nd
Hrn. Samuel F. Lyans als zwiftcr
Gehülfe erwählt.
Ein Ständchen. Dem hiesigen
„Ouartett Club" sind wir zum wärm
sten Danke verbunden für ein Ständ
chen, das man ns vorletzten Dienstag
Abend brachte. ES thut Einem or
dentlich wohl, die schönen Lieder die der
Elnb singt, zu hören, besonder in der
stillen Nacht, wo alle Geräusch der
Welt verstummt ist. '
Wrfi-Harriiburg a-t>, all ! Unser
geschätzter alter Freund, Hr. L o u i S
Kapphan von Wcst-HarriSburg ist nicht
nur ein tüchtiger Wirth und Metzger,
sondern er weiß auch kleine „Ferkel" in
riesenhafte „Grunzcr" umzuwandeln.
Er hat zwei derselbe welche wenigstens
ein tausend Pfund wiegen! Wer
kann wohl das bieten?
Jiistolliritng von Beamten. Fol
gende Beamten wurden am I3ten De
zember, 1876 vom Cäcilien-Verein der
Philozäthicn allhicr in ihre resp. Rem,
tcr installirt:
Chrw. V., Elisabeth Vengler.
Werthe V., Dorothea Zicfle.
W. B-, Maria Gramm.
W. Schabn,., Johanna GrieShaber.
Schreiber!, Katharina Schweitzer.
GehUlfS-Schrciberin, Rosina Bern.
W. Kaplanin, Amilia Wagner.
Iste Führen, Elisabeth Langlitz.
2tc Führcrin, Dorothea Kapphan.
1. G. d. W. 8., Christiana Sammet.
2. .. „ „ Kath. Schaffner.
I.G. „ 8., Carolina Walter.
2. ~ „ ~ Rcbecka Fischer.
Innere Wache, Anna Fißcr.
Acußerc Wache, Hcnrictta Eldrisch.
Verhaftet. —John A. Biglcr, früher
Cassircr der hiesigen geborstctcn City
Bank, wurde am Dienstag in San Fran
cisco, California, wohin der sanbcrc Vo
vcl geflüchtet war. verhaftet, nd in die
Jail gesteckt, auf die Anklage der Ver
schwörnng, Unterschlagung von Geldern,
des falschen Vorwand und des Schwin
dels. Der Verhaftete wird natürlich
hierher grbracht werde. Dcßgleichcn
wurde auch Samuel S. Biglcr (sein
Vater), nd Caspcr S- Bigler (sei
Bruder) hier verhaftet; diese kamen
aber nicht hin wohin sie gehören, sou
dcrn leisteten Bürgschaft (etwa Stroh
bürgschaft ?) in der Summe von 810,-
000 Zeder
Städtisches. Der alte Stadtrath
von Harrisburg hielt seine letzte Sitzung
am Samstag Abend.—Da Hr. Danirl
Schcesll) von der Ersten Ward bei der
Frühjahrswahl als Stadtschatzmeistcr
erwählt wurde, so reichte er seine Resig
nation als Mitglied des Se!ckt Colin
eil ei. Er wurde aufgefordert, noch
eine dipvoeb zu haltrn ehe er scheide, was
ihm indeß nicht einleuchten wollte, in
dem er sich mit der Erklärung entschnl
digtc: lieber 'treatsn" zu wolle;
dieses wurde einstimmig angenommen.
Die Herren Stadtvätcr vegabcn sich
nach Brcitiugcr's Saloon. wo sie sich
an einem famosen Austcr-Snpper ant
Kosten des Herrn Schccsly vortrefflich
schmecken ließen? Hr. Gra m m er
zählte bei der Gelegenheit eine Geschichte
von zwei Bürgermeister, wobei seinen
College beinahe das Zwcrgfcll borstctc.
Wie gefährliche ift, grün gefärbte
Zuckersachcn zu essen, davon gibt folgen
der Fall in St. Loui ein Beispiel.
Charles Gerber, ein kleiner Knabe, aß
dieser Tage einen künstlich an Zucker
hergestellten Apfel, an dem sich ein
Zweig mit grünen Blättern (ebenfaph
von Zucker) befand. Kurz darauf wur
pe dxr Kyabc sshr kränk. Ein Ant
wurde gchplt. per erklärte, daß fine Bcf
giftung vorliege. Die Blätter de?
Znckcrapsels wurden nntcr>uchl und es
stellte sich heran, daß sie mit dem Ar
senik grün gefärbt worden waren.
Glücklicherweise erschien der Arzt bald
genug, um den Jungen mit Gegenmib
tcln retten zu können.