Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, November 30, 1876, Image 1

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    Juyügang 14
oesyliRische StaatSzettaaq,
<l. 1!l??n, öo lö,
Iltchelni ltden Oonneriiag. UIIV löstet Ich. 00
per Jod, zahlbar nnerbalb de Jahre, und
, 2.SV n > Verstoß de Jahrgang.
Einzelne Errmvlaren, Erat per Stück,
etn Sndsretpltonen werden für weniger
l itch Monaten angenommen, auch taun
i nand °a Statt abbestellen, bis alle Rück
lande beadlt stnd
w Um die Adresse einer Zeitung zu er
che , nun man ote alte sowohl al auch
dt neue Adresse inde Un.
i grösste verdritag.
vir Eirrnlation er „P nns, I aatsch
Staat-Zeitung" In D-uvdin onntv
tß „ößer al vtc tegend einer anderen In Har
er 'nrg gedruckten deutschen oder naltschen Zei
tung. Sie dielet deshalb die beste Gelegenheit,
Aazeiqen in diesem Tdeile des Staate eine
WM Verbreitung zu erschaffen.
Hl liirzcst Lireliltlil.
Tliv cliroularion ok tlro "t>wi,nv!.vt!ei.
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vub'iülleck in I lrr!burg, Lngllok Z
ür nao. It!rtrerekore rU veal^ackeorim
lvediwguwqen der nzeigea
u,eigen erde Ingerückt wie folgt:
St'wättS-Anzetgen detm Jahr, oder
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3 Monate. K Mona. l 2 Mona
Sin Zoll 400 7 00 12>l0
Zwei Zoll 7.00 t2Nt> 2i'.lV
öeeiFoll 10.00 17 00 28.00
digedu verllnU S -
Erms die Zeil."sür ve°.eke Emrückung und
d Ernt ie Zeile für l'e nachherige Sin
pateniirte Med, .Bl'Ier unalle
annere Anzeiaen rt er ganzen, b -Iden, den
lel ode viertel svalte erden wie folgt be
rechnet werden,
Eine aanze spalte
Elne dalbe Vpilte „
Eine drittel Tpalte „ 60.00
Eine viertel Spalte - 40 00
WelkchtS-netaen erden wie folgt
Manie's-Änzeiaen
>eiiad..Lde. Anzeigt,
Hank - Adstatluna n.s-., 50 St.
Allr Briese. Miltbeilunaen ic. müssen
wie folgt adeesnrt weeden
I. ksorxv Kipper,
k>.o. Loa s
11/VKI3LVO. p/4,
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Hpz. /Za-rrUZi vurrtr-, l>
Agenten
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Pennsplvanischen StaatS-Zeltung.
Allegbenp.—Bat. Hoffma nn,l7S Ohio Dir
Alloona.-Gottlieb Hause,.
t brist. Seidt.SarsonGtt.
Birmingham. <Zakob Dressel.
fEdarl Körker.
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Butler. Jakob Keck.
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V-llidaSburg. S. Fletsch.
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sI.M. Westhäffer.
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Philadelphia, September 23.
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gutem Zustande dnllen, und erhält dasselbe un
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August 17 1376-6Mt.
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/airmount Avenue Hotel,
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Jodn F. Ballier.
Philadelphia, Okt. 28, 187 S.
Georg G. Buhl,
Fabrikant der
feinsten und besten
Cigarren,
gerner, ZVKoleoale und Reiail-Häntler
tn
allen Sorten Kau- und Rauch-Taback,
N. Lanraster Avenue, Ecke drr
Brooklpn,
West-Philadelphia.
JmportirkrKcy-West^Havnnn-Cigarreii
stet auf Hand.
März 30, 1376 >Mf
Alexander Maurer's
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No. 1298 Nord Dritte Straße,
Harrisburg, Pa.
Bier, Porter, Ale, Wein feine
blmung wir
August 10.1875-6 M
Friedrich Dockenwadel,
Union-botel,
Ecke der Taney und Brown Strafe,
I zwischen der 26. und 27. Str.,)
Philadelphia.
War, 30,1876-ts.
Teutonia
Nau- und Spar-Verein.
Ro. s.
Sieser B verein versammelt gib jeden Dsir
nerita Abend um 7 Uhr im Lolale de Hrn.
S. A Dress l. Diejenigen, wetze sich ei
! nem guten ud vortheithaflen Verein anschtie
ßen wollen, sind fteundtichst Ingeladen, den
Versammlungen beizuwohnen
F. W. LieSmann,
Präsident.
Eonrad Miller. Sekretär.
Harrtsdurg, No, 2, 1676.—11.
HarriSburg, Pa., Donnerstag, November , IB7S.
Dmer Store l! I
Z. C. Mehring,
silorodsnt I'slloi',
beehrt sich dem deutschen Publikum mitzuthei
len, daß er soeden tu
Ro. 104,
Nord Dritte Straße, nahe Sayford Av.'
WarrLsöurg,
eine Store eröffnet hat, wo eS ihm Vergnügen
mache wird, srinrn Freunden und frllderen
Kunden sein wohl assortirie Lager von seinen
T'icker und CasfimereS,
Modernen Hosen- und
Westen-Zeugen, :c.,
zu zeige und ihre Orders für neue Anzüge ent
gegenzunehmen.
Guter Schnitt, geschmackvolle Arbeit,
billige Preise, sowie prompte Bedienung
garanlirt.
Ilm geneigten Zuspruch bittet,'
Zohn E. Mehring,
HarriSburg, Mai 2ö, 1876—1 M
Wegweiser für Reifende.
Pennsylvanta Central Eisenbahn.
An unv vom IV.April, 1876,
Orsttiip.
philarelpbia Erprrß - - . 2.60 Mora.
Schnellzug, ... 4.00 Mo-a
Harilodura troreßzug, 616 Vorm.
Oilleioille ü.vv Borir
lohnStown Erpressung, - 46 Nach-
T-a arvreg . . . - 4lb „
parriSduig Accommodaiion, 360 „
Avantic Erpi'ßzug. - - 11.15 ach
Westlich
liuinnati Erpreßzug. - 12 s°> Nach,
Paus Erpreß,ug, . . z.A> Vor
Beschränkter oder neuer Postzug, 10.40 „
ON,u. .... 1.26 Nach
... 6.16
LewlStown Accommodaiion, 6.25 „
piiisvuig -trorep - 10.40 Rachir,
Oer Ptniadttpdia Ervr,ß,g. östlich, geht j,.
den Tag. ausgenommen Montag.
vre Harriodur-- Ervrrßzug. VMervllle A-.
Zug, Postzug, uo
..
An das Publikum.
Fr. Wm. Gcharer,
Deutscher
und
Flinten-Fabrikant,
No. 12k Chcstnnt Straße.
(zwischen der Front und Zweiten Straße,)
HarriSburg, Pa.,
macht dem Publikum rgcbrnst die Anzeige, hak
er bereit ist, allr Arten
Schlosserarveit.
sowie Repariern von Schießgewehren Revol
ver ,c, zu veisorgrn. Auch erden alle Arter
Werkzeuge prompt und nach Wunsch reparirt.
Da er selbst ein praktischer Schlosser und mit
den besten Zeugnissen versehen ist, so fühlt er
auf die Gunst dc Publikums
Fr. Wm. Schürer,
HarriSburg, Juli 13. 1876.
Zollinger <K Burke,
Verfertig er von
Oefeu Sk Ranges,
Blechwaaren, KUpftr-
Waaren und Geschirre,
Hans-/arnishil,g-Voods
n. s. w, u. s. .v.,
Ro. SV? Markt Strasse,
Hartvburg,
stet vorräthig. Man spreche bet un ve.
Zollinger sc Bnr e,
HarriSburg, Oktober 12, 1870.
"Louis Michel's
Hotel,
No. 21 Bambndge Straße,
phillid?fvhla. pa.
quemvwlrit. Juli 3.'74—11
des Zeitalters!
Em Canarien - Vogel
Yankee-Doodle singt,
ist in
John Tpeebt's Taloon,
Ecke der Ridge Ave. und Bvlton
Straße, Philadelphia zu hören.
Philadelphia, Sept. 28.
f. A. Hovhmer,
PlumberZGas-Fitter,
Nro. 2S Ost-Zwette Sieaße,
js,rri,byrg. e,.
Oeffentlich iewt Prival-PidSode werde
mit den vdeensteu und besten
GaS- und Wasser-Firluren
,u IN dilligsten Prem verteo.
M4z 30,1873a->IJ
ponssl'.
Häuffiiche Glück.
(Den deutschen grauen gcvldmri.)
Von Pnl Fülln Immergrün.
Im dunkeln Kranze meiner Tage.
Den kärglich mir das Leben flicht.
Da funkelt zwischen Sorg und Plage
Ein Edelstein im reinsten Lictit
Er ward durch kein Verdienst erzwungen,
Erkauft durch keine Geldes Werth :
Die Treue hat ihn sich errungen,
Die Liebe war'S die ihn bescheert.
Und wenn von Allem nicht mir bliebe
WaS man für Glück und Reichthum hält,
Ein Blick auf die Geschenk dcr Liebe
Macht mich zum reichsten Maiin bei Welt
Willst D ein gleiches Glück erjage
Und hast ein Weib, bei ihm frag an,
ES kann Dir ganz allein nur sagen.
Wo man dies Kleinod finden kann.
Nur spärlich ist dem Menschenleben
Ein solcher Schmuck wie mir verlieh,
Doch ward er Einem sonst gegeben
Dcr danke Gott und hüte ihn!
Großmutter schläft im Sorgciistuhle.
Las müde Haupt im weichen Pfühl.
O leise, leif, ihr holden KleiiAN,
Und weckt sie nicht durch lautes Spiel
Ihr Haupt ist malt, da Herz ist müde,
Und Händ' und Füße find erschlafft;
Ihr Tag war lang nnd schwcr die Arbeit,
Großmutter hat sich müd' geschasst.
Fragt ihr wer ihr daS Haupt geblichen?
Las hat der lange Tag gethan;
Seht ihr im Angesicht die galten,
Die zeigen Müh' und Arbeil an
Laßt wacker nun das Spielzeug ruhen,
Und sitzet still und ungestört,
Daß nicht der kleinste Laitt im Zimmer
Großmüiterchen im Schlafe stört!
Großmutter schläft im Sorgenstiihlc;
Kein Laut durchdringt daSZimmcr mehr;
Die Kleinen sitzen händefaltend
Wie Engel Gottes rings umher.
(Cenlr. Den,.)
Unterhaltung.
Der Aampf der Riesenwribcr.
Vor mehreren Jahren durchreiste dcr
Graf Nonil, dessen Titel und aristokrati
sche Herkunft durch unzweifelhafte Do
kumente festgestellt waren, daS schöne
Frankreich von Jahrmarkt zulahrmarkt,
um dem schauluftigen Publikum eine
der größten Dame deS Jahrhunderts
vorzuführen.
Diese Dame war niemand anders,
als Gräfin Adelaide Rouil selbst, bc
kannter unter dem Beinamen „die schö
ne Normannin."
Aber mit der Zeit wird man alleS
überdrüssig! auch der Größe. DieS
galt jedoch weniger von dem Publikum,
welches noch immer den als Schaubüh
ne dienenden gräflichen Wagen um
drängte, als vielmehr von Gräfin Rouil
selbst. Ihre eigene Größe langweilte sie,
da Gedränge erschöpfte sie z wie ein klu
ger Feldherr dachte sie aus einen ehren
vollen Rückzug. Sie wollte im Culnii
nationSpunktc ihrer Erfolge abtreten,
um für immer den Abglanz ihrer ko
lossalen Reize in der Erinnerung des
Publikums zurückzulassen.
„Ich werde meine Vorstellungen aus
geben," sagte sie eine TageS zu ihrem
davon höchst unangenehm überraschten
Gatten.
„Das heißt mit andcrn Woitcn: Du
wissst daS schöne Capital, welches durch
Deine außerordenlliche Cricheinnng rc
präsentirt wird, ohne Zinsen liegen las
sen," versetzte der Graf mit einiger Bit
terkeit. „Aber da Unangenehme ist,
daß wir in diesem Falle auch nicht ein
mal von dem Capitale zehren können,"
fuhr er fort, da Auge mit einem fast
wehmüthigen Blicke ans die des Ruh
mes müde Riesin geheftet, welche vor
ihm auf einem Divlln ausgestreckt lag,
der ihrer Länge entsprach. „Im Gegen
theil, diese Capital ist eines von jene,
die sogar selbst noch viel verzehren,"
schloß er mit einer boshaften Anspielung
ans den guten Appetit seiner Gemahlin,
die mindestens für drei Personen aß.
„Was soll un solch ein todlek Capital?"
„Ein todtes Capital?" wiederholte
die Riesin, sich ein wenig aufrichtend und
ihren rechten Arm wie einen Windmnh
lenflügel drohe..d um daS Haupt schwin
gend. „Ich werde Dir gleich schlagende
Beweise davon geben, daß diese Capital
noch lebendiger und kräftiger ist, al dir
in diesem Augenblicke vielleicht lieb sei
dürfte."
Der Graf wich vorsichtig einen Schritt
zurück, denn er fühlte sich seiner Ehehälf
te durchaus nicht gewachsen; sie war ja
eben die bei weitem größere Hälfte I
Nach langem, aber nutzloiem Wider
stehen willigte der Gatte endlich ei, je
doch nur unter der Bedingung, daß er
eine neue Rollen annehmen werde, um
mit derselben seine einträglichen Kreuz-
und Querzüg fortzusetzen.
Seine Agenten zogen nun nach allen
Himmelsgegenden au, um ein Phäno
men zu suchen, das seine Gattin zn erse
tzen im Stande wäre. Sie fanden e4.
auch richtig und zwar außerhalb der Nor
wandle. Sie führten eS dem Grafen
vor; und da er von dem gigantischen
Wüchse und den bemerkenSwerthen Rei
zen der jungen Dame befnedigt war.
stieß er sich nicht weiter daran, daß sie
eine simple Trödlerin au Saumur war,
und beeilte sich, sie statt seiner aus dem
Grschäftc austretenden Gemahlin zu c
gagircn
Wir gebe den Contract etwa genau
er an
Aiignslinc Tonille, verwiltweleEpag
n-nl, verpflichtet sich, dem Director über
allhin zn folgen, nd zwa>- in nachbe
nannlcn drei Eigenschaften: 1) als
Haushälterin, 2) als Gesellschafterin.
3) um sich vor dem Publikum sehen zu
lassen; alles dies für monatlich ISi)
Francs nnd ein Viertel der Tagesein
nahme als Spiclhoiiorar Ferner sich
erte iln Gras Rouil Tragnng der Koste
ihrer Wäsche, ihrer Bäder, der Reise
und etwaiger Krankheitcn zn. Ueber
dies machte er sich, aus speziellen Wunsch
seiner Gattin anheischig, Augustinen le
diglich mit väterlichen Gefühlen gegen
überstehen z wollen.
Andererseits verpflichtete sich Augusti
ne Tonille. nicht anders als unter dem
ritterlichem Schutze ihres Direktors aus
znge.)cn.
Znr größeren beiderseitigen Sicherheit
wurde ans dem Contraktbnch für jeden
Theil eine Buße von üvtt Francs gesetzt.
So schien alles znr Befriedigung so
wohl des gräflichen Paares, als der neu
en Pensionärin arrangirt zn sein, nd
wurde die letztere als dritte im Bunde
auf der wandelnden Buhne aufgenom
men. Allel zwei Factoren waren beim
Abschlüsse deS Conlrakls nicht in An
schlag gebracht worden : weibliche Eitel
keit nnd Eifersucht Gleich einer Schau
spielerin, die ihr erstes Fach einer ju
gendlichen Rivalin abtreten soll, ver
mochte gleich vom ersten Tage an die
Gräfin den Gedanken nicht zn ertragen,
einer Fremden ihre hohe Position und
die damit verknüpften Vortheile zu über
lassen.
Es gab daher heftige häusliche Sce
nen. wenn man den Wagen des Grafen
ei Hans cnnc kau.
Eines TageS glaubte Comtesse Ade
laide zu merke, daß ihr Gatte Angusti
ncn mit Blicken betrachte, welche mehr
als jenes väterliche Gefühl ausdrückten,
ans das ihn doch sein Contrakr aus
schließlich beschränkte.
Es war gerade kurz vor dem Beginn
einer Vorstellung, nd Augustine sah in
ihrem Eostüm allerdings ebenso imponi
rcnd als liebreizend ans.
Adelaide empfand de bitteren Sta
chel einer Eifersucht, welche sie aller Fas
sung z berauben drohte
Der Borhang vor dem verdeckten Wa
gen, dcr die Bühne vorstellte, wird auf
gezogen und der Direktor führt mit wür
devollem Stolze sein Naturphänomen
dem zahlreich versammelten Publikum
vor. Dieses gafft mit gespannter Auf
merksamkeit nd empfängt die Riesin
mit lebhaftem Applaus.
Sei es aus Dankbarkeit, sei es aus
zärtlicheren Motiven—genug, der Direk
tor entblödet sich nicht, Angustinen die
große fleischige Hand warm zu drücken,
zwar nur ganz verstohlen, aber doch nicht
verstohlen genug, daß es nicht Adelaide
bemerkt hätte, die hinter dem Vorhange
im Hintergrunde der Bühne stand, und
die Beiden mit argwöhnischen Blicken
beobachtete.
Dieser Verrath an der ehelichen Liebe,
dieser Beifallssturm, welcher die Doub
lette ihrer gräflichen Gnaden empfängt:
alles dies bringt sie außer sich vorWuth,
sie stürzt auf die Bühne hervor nd schleu
dert den treulosen Gatten mit einem kräf
tigen Stoße hinab, so daß sich derselbe
plötzlich mitte unter den Zuschauern
seines eigenen Theaters befindet
Und welche Scene bietet sich jetzt sei'
neu entsetzten Blicken dar!
Adelaide wirft sich mit der Todesver
achtung einer gereizten Löwin auf ihre
bevorzugte Gegnerin.
Augustine, auf diese Abweichung von
dem gcwöhniichcnGaiige der Vorstellung
nicht vorbereitet, scheint anfangs unter
liegen zu müssen; aber bald auch findet
sie sich in dies plötzlich veränderte Reper
toire und zeigt sich ihrer Partnerin wür
dig. Die beiden Actriccn fasten ihre
neuen Rollen sehr tüchtig auf und ihr
Spiel ist von einem hinreißenden Erfolg.
Die Zuschauer stehen in Schweigen
versunken vor der Entfaltung dieser groß
artigen darstellenden Kräfte.
Die beiden Riesenweiber fahren sich
in die Haare, daß diese gleich prächtigen
Mähnen um ihre schönen breiten Schul
tern wallen !—sie ringen mit einander
mit dcr ganzen Kraft und Wuth, welche
ihnen ein langverhaltencr Troll eingibt
Das Publikum sieht anfangs mit stil
lem Staunen, höchsten mit einem un
willkürlichen Ah! dem unerwarteten
Schauspiele diese olympischen Kampfe
z. Es glaubt, dieser sei wirtlich ein
Theil der Vorstellung, die diesmal ganz
besonders interessant gemacht worden
wäre. Dankbar dafür, belohnt da Pu
blikum endlich die olympischen Kämpfe
rinnen mit lauten Bravo- nnd Dacapo
rufen, zumal es beide sich ziemlich ge
wachsen sieht.
Der Director dagegen, der sich zwischen
dem Publikum wieder anf seine Beine
zurechtgefunden hat, ist außer sich vor
Schmerz und Verzweiflung, indem er
seine beiden Phänomene, die sein Ver
mögen repräsentireii, sich so zerfleischen
sieht. WaS thun in dieser Noth ?—Sich
hinaus auf die Bühne wagen nnd die
Kämpfenden zu trennen,—dazu fühlt er
sich zu schwach. Begütigende oder dro-
hcnde Zurufe srnchken nichts bei dem
einmal entbrannten Wetteifer dcr Actri
ccn. Dcr Direktor mußte befürchlSj.
beide würden da gransamc Spiel erst
einstelle, wenn sie gänzlich kampfnnsä
hig geworden wären. Welch kilslosc
Lage für ihn. wen die Borslellnng da
mit endete, daß die Riese,iweibcr sich so
zurichtete, daß er Wochen lanq seine
Bühne schließen mußte
Aber Gras Rouil war ein Mann von
großer Geistesgegenwart nnd dazu ein
eifriger Anhänger dcr Wasscrhciikniist.
Er sah gerade eine mit Feuerwehr-
Männern besetzte Spritze vorübcrsahrcii,
die sich augenscheinlich z einem Probe
spripr begeben wollle Der Gras eilte
ihr entgegen und rief dem Führer derscl
den zu: ..Hierher, hierher! Ans meiner
Bühne brennt s!"
Dcr Spritzensnhrer läßt sein von
Männern gezogenes Gcsährl sogleich
anf den gräflichen Wagen znlenkrii Er
ficht sofort, welcher Art daS Fcncr ist,
welcher dort entbrannte nnd sagt läch
elnd, indem er den Schlauch der bcrcits
mit Wasser gefüllten Spritze ergriff:
„DaS Feuer, welches diese Riescnwei
ber verzehrt, ist leicht zu däinpscn. Al
so auf ihre Verantwortung, Herr Di
rektor?"
„Nur zn, nur zn. aus meine Bceant
tvorinng!" ruft dieser. „Es gibt kein
anderes nd bessere? Mittel, jene Flam
me zu löschen, mit welchem sich mein
Capital selbst verzehren und meine En
stenz zn rninircn drohen "
„Nun wohlan!" ruft der menschcn
freundliche Spritzenführcr, und ans sei
nen Wink greife die Leute rasch zn ;-
ein kühler Wasserstrahl stürzt in lan
ger Bogcnlinic ans die Bühne nnd bc.
gießt die beiden Darstellerinnen der
olympische Kampfsccne gleich einem
kräftigen Stnrzbade.
AufS höchste überrascht von einer
Naturerscheinung, die ihnen wie ein
Wolkenbrnch vorkommt, lasse die
Kämpferinneii einander plötzlich las.
Das Publikum, cbcnsaUS etwas auf
gefrischt, stiebt lächcld nnd jubelnd zur
Seite. DicKämpfcriimcn aber wischen
sich die Augen ans und messen sich dann
wieder mit Blicken, in denen ein och
ungestillte Rachcgcfühl stammt.
Sie wollen von Neuem auseinander
losstürzen; doch der Direktor, der von
der heilsame Wirkung des Wassers fest
überzeugt ist, verordnet ihnen ein zweites
kaltes Sturzbad, indem er dem Sprit
zenführrr rasch einen Wink gibt.
Ein zweiter—ein dritter Strahl er
gießt sich ans den Kampfplatz im gräf
lichen Wagen, und die Gladialorinnen
sehen endlich ein, daß es nutzlos, mit ei
nem der mächligstc Elemente zn käm
pfen Sie ziehen sich langsam hinter
dem Vorhang zurück, indem sie die auf
gelösten triefenden Haare nnd durchnäß
te Kleider schütteln, gleich Najaden, die
einer Quelle entstiegen.
Unmittelbar nach dieser denkwürdi
gen Vorstellung, um deren Wiederho
lung das schaulustige Publikum täglich
im Lokalblatte bat, wurde Augustine
Tonille in ihre dreifachen Cigenschast
als Zofe, Gesellschaftsdame und Riesin,
resp, olympisckc Kämpfen, twm Direk
ter Rouil verabschiedet.
Augustine war nun allen Scelcnlei
den einer zur Disposition gestellten
Größe preisgegeben. Mit Mühe konn
te sie noch an demselben Abende in dem
Städtchen ein bequeme? Nachtlager fin
den, da dies in Rücksicht ans ihre Länge
besondere Schwierigkeilen haben mußte.
Der Graf zahlte ihr für den Contrakt
brnch SW Francs, indem er sich dabei
mit dem erhebenden Bewußtsein tröste
te, daß er durch die ungesäumte An
wendung einer Wasscrcnr zwei Frauen
gerettet habe, die sich in einem Fieber
parozismuS aufzureiben drohte. Da
zu empfand er auch och als guter
Gatte die Genugthuung, sich dem Wil
len einer Gemahlin untergeordnet z
haben, die ihn ohnehin so sehr irbcr
loscht.
Eine underdare Höhle.—Auf dem
Landgute deS Herrn Snyder, nicht weit
von Cumberland. Alleghany Coiinly,
Maryland, ist vor einigen Tage eine
wunderbareHöhle entdeckt worden. Am
Sonnabend voriger Woche machten sich
zwei junge Leute daran, die Höhle zu
erforschen. Mit Laternen versehen,
schlüpften sie durch die enge Oeffnung.
welche in die geheimen Wunder der
Vcrgwelt führt, und warm nicht wenig
überrascht, als plötzlich der Schein der
Laterne auS tausend Tropstciiigebildcn
widerstrahlte. Sic befanden sich in ei
nem unterirdische Saale, dessen Wände
au Krystall aufgebaut zu sein schienen.
Als sie langsam, wie im Traume, die
Höhle durchschritten kamen sie zu einem
zweiten Saale, in den sie jedoch nicht
eintreten konnten, da ein großer Fels
block vor dem Eingange lag. Doch
konnten sie durch eine schmale Oeffnung,
vor welche sie die Laterne stellten, lief in
da InnerederHöhle schauen. Da reih
te sich ein unterirdisches Gemach an das
andere, und die matten Strahlen der
Laterne brachen sich an Kraft und be
leuchteten eine wunderbare Scene. Die
erstaunten Jünglinge glaubten in einen
von den Erdgeistern aus Diamanten
aufgebauten Tempel zu schaue, plötz
lich drang au dem Hintergründe der
Rro lis.
Höhle ein seltsamer cistciilhüinlichcr Lallt,
der von allen Seiten und Wänden wi
derhallte, av das Ohr der junge Män
ner. Ein banges G.sühl erfaßte sie.
Woher kam der To ( Hatte ei über
das Eindringen der Meiijchenliiidcr er
zürnter Er.geisl seinem liniiinihe Lust
gemacht? Die Erschrockenen zogen sich,
als fürchtete sie, daß der Berg über ih
re Häuptern znsaninieiisliirzen könne,
eiligst nach dein Ausgange der Höhle
zurück iuid athmeten erleichtert auf. als
das belle sagcslicht sie wieder schinri
chelnd iiinspiclle—Hr. Snyder. anf des
sc Griindeigentiiii, die Höhle liegt, ist
entschlossen, den Felsen, welcher den Ein
gang zu de, zweite nulcrirdische Saal
verschließt, entfernen zu lassen und als
dann eine griindlickie Ersvrschniig der
Höhle vorzunehmen.
Tcutschrr F-raiicilvcrriii
Auch in Deutschland regen sich die
Frauen gewaltig für eine bessere sociale
Stellung ihres Geschlechtes nnd sie ar
bciten dnrchwegs in viel verständigerer
Richtung als ihre amerikanischen Schwe
stern, da es nicht daS Sliininrccht ist,
welches sie ausschließlich lockt. Kürzlich
hielt dcr allgemeine dcnlsche Fronen
verein in Frnnksnrt a. M. eine Ver
sammlung, bei welcher mehrere Vorträ
ge von Frauen gehalten wurden. Ei.
cmßcfcrat darüberrnliicbmen wir daS
Folgende l
„Frau Clliinn Loddcy nus Mi>chci>
hielt sodann einen Borlraq über den
Cinstnß der Frnncnsraste ans die Ehe
Sic snchtx nachzuweisen, daß die höhere
Bildung der Frau, weil cntfernt sie zn
dem Berns der Gattin und Mutter nn
lnchtig zu maciicn. sie im Gegentheil de
fähige, ihrem Manne in jeder Lebens
lage eine treffliche Stütze, ihren Kindern
eine ante Erzieherin zn sein. Wenn
das Mädchen im Stande ist, sich selbst
ihr Brod zn verdienen, so wird eS sich
nicht dein ersten Besten hingeben nur
nin versorgt zn sein, sondern seine Selbst
ständigkeit nur dem Manne seiner Wahl
opfern. Die wahre Bildung macht die
großen Ansprüche an Genuß und Putz
nicht, und wird ivcder Zeit noch Geld in
der üblichen Weise verschwenden. Die
Damcnl'asfec's, eine speziell deutsche Er
findung, befördern die Trennung der
Geschlechter und schwächen die Innigkeit
des Familienlebens. Man hatte ge
hofft, daß die Einigung Deutschland s
bei den Snddrnlschcn die schöne Sitte
des Nordens einführe, daß der Mann
d>c meisten Abende in der Familie vcr
bringe, aber im Gegentheil, die nord
deutschen Männer sollen jetzt den süd
deutschen nachahmen und die Frau sitzt
dort wie da, allein. Die Gastfreund
schaft im Hause hört anfi Rednerin
nannte das Schlagwort „Toilette" eine
Sccschlaiigc. die auf jedem Francntag
erscheine Lunis habe eS immer gege
ben, wicdieKlcjdcrordninigcn beweise.
Freilich erfordert die trübe wirlhschaft
lichc Krisis Sparsamkeit und Einfachheit.
Rkdncrin verlangt, daß zn der dem
Weibe natürliche Liebe zn ihrem Kin
de auch das Bewußtsein der Beantwor
tung sich geselle, welche die Hütung ei
nes Menschenlebens mit sich bringt.
Deshalb ist es nöthig, überall Vereine
zn gründen, welche für Borträge über
Pädagogik, Gesnndhcitö- und Wirth
schaftslehrc sorge. Frl. Calm erklärte
daS englische Fainilicniebcn für besser
als das dcnlsche. und Frl. Büchner kon
statine, daß in Darmstadt Vorträge
über Gesnndhcitslchrc und Chemie in
der Haushaltung gehalten werden.
WaS den Putz betrifft, so habe eine
Klcidcrordiinng nie etwas geholfendie
Mode werde bestehen, so lauge cS Men
schen giht, und wenn Anastasius Grün
sagt, erst mit dem letzten Menschen ster
be der letzte Dichter, so sagte sie, daß
auch mit der letzten Frau die letzte Mo
distin sterbe. Die Männer suchten oft
die geputztesten Dame ans; die Män
ner müßten erklären, mit solchen ver
rückt angezogenen Frauen lasse ich mich
nicht sehen."
Eine yritcre Geschichte hat sich kurz
sich in Prag brgcben. Der dortige Ma
gistrat ließ nämlich die iiiiler seinem Pa
tronate stchcudcSlcsaiiskirchc rciiovircn.
Die Arbeiten waren bald beendet, bis
auf die Anbringung des Thurmknopfes
mit dem Kreuze, die unter der üblichen
pricstcrlicht Ceremonie vor sich gehen
sollte. Am bestimmten Tage erschien
der zu dieser Eercmoiiic bestimmte städti
schc Pfarrer Ahlkes mit geistlicher Assi
stenz an Ort und Stelle. Da trat ihm
der Küster entgegen und erklärte ihm,
daß der Thurm bereits mit dem Kreuze
geschmückt sei, denn die Arbeiter hätten
eS in Anbetracht der große Hitze und
der dadurch verursachten Beschwerden
vorgezogen, die Arbeit schon am Abend
vorher auszuführen. Nylkcs erklärte,
die Kirche nicht früher wieder zu öffne,
als bis der Thurmknopf mit dem nöthi
gen Weihwasser vcrschr sein werde.
Nylkes brachte nun im Stadtrath diese
Angelegenheit zur Sprache.—Da tvar
guter Rath theuer. Die Hcrabnahme
und Wicdercrhöhtt ng des Kreuzes wäre
mit zu großen Geldopfcr verbunden ge
wesen und doch mußte die Einsegnung
stattfinde Da erhob sich ein Stadl
rath, de man für ein großes Kirchen
licht zu halten bisher keiiic Ursache hatte,
und bat um s Werk. Er meinte Nylkes
habe ganz Recht, der Thurmknopf müsse
geweiht werden. Da aber die Herab
nähme z viel Geld kosten würde, so
schlage er vor, man möge mittelst der
städtischcn Fcucrs pr > tzc dieCc
remonie vornehmen. Das schallende
Gelächter der Stadtverordnete, welches
diesem Antrag folgte, verstummte vor
der nun folgenden donnernde Rede de
Pfarrers. Allein in Geldsachen hört
bekanntlich die Gemüthlichkeit aus und
der Stadlrath blieb bei seinem ersten
Entschlüsse, den Thurnikiiops an seinem
Platze zu belassen. Nylkes aber erhebt
Protest gegen diesen Beschluß