wollte sie erfuhr den mächtigen Eindruck nicht, de es ans ein unerfahrenes Ge müth macht, wenn eine scheinbar kühle, egoistische, selbstbewußte Natur ans ein mal, wenn auch nur wie von vorüber schießenden Blitzen erhellt, die reichste Schätze des Herzens ogcnbart, m so reicher erscheinend, uni so lockender nd lichensivcrlhcr, als sie gleichsam wie ein ticfeS Geheimniß bewahrt wurden, in mir dem Eingeweihten ans Augenblicke verrathen z werden. Der eigentliche Earncval war zwar vorüber, aber er gab doch noch so man che Nachzüaler winterlicher Freuden, an dem Clemens n auch thätigen An theil nahm. Obgleich er bchaiiplelc seit zegil Jahre schon nicht mehr getanzt z haben, eine Behauptung, der schon sein Aller widersprach, war er doch ein ge wandter eleganter Tänzer, doppelt w>-! kommen vielleicht als solcher, weil sich rar machle, ein ziemlich geckenhaftes Kunststück. daS aber, mit einiger M nier ansgeübl, doch selten deS Eindrnk kcS verfehlt Er tanzte nicht einmal immer mit Liddy und Elly. eS Halle nicht den min dcste Anschein, als zeichne er sie oder eine der anderen jungen Damen ans, und doch hatte Keine die Empsindung. vernachlässigt zn sei, nd Jede war sei nes Lobes voll, ES war cinniol nichts bcdenlungSloS, waS er-that. „Ei prächtiger Tänzer!" sagte die jungen Mädchen. Die alte Dainc, gegen die er sehr artig Zvar, schwärmten für ihn. seine College Halle er alle sür, sich, denn er war ein gnler Gcscllschaslcr, auch in dein weiteren in dem junge Leute, die unter gI nicht imincr 'gewählt' leinen, cS verstehen. Alte H'N n begegnete cS cbensa mit Auf merksamkeit. und so halte er schnell eine Arl Beliebtheit erlangt nd Alle, der alte Lindcniailn an dee Spitze, gralulii ten der Frau vo Fuchs z dem liebens würdigen Neffen. Rose nahm ich! Theil an diese Ge sellschaslen. Ihre aiigcgrisscne Gesund heit mußte zur Entschuldigung diene, und in der That hiß sie blaß ans nd Tante Rosine sah ein, daß wenn sie sin gen solle, sie unmöglich tonzc könne. Sic blieb mit Ursula zu Hanse, znwei Icn gelang cS Hasso, sich loszumachen und dann auch ans ein Abendilnndchcn in die Stadl zn kommen. Das waren glückliche Stunde sür Alle, auch snr Rose. DaS Glück ist nicht nur, wenn cS zum Himmel jauchzt, zeigt es der Seele seine durchleuchteten Schwingen. Auch die Freundschaft ist ein Glück nd die unriihigcn Wagen der Seele lege sich unter ihrem Einfluß, selbst wenn diese von den Wetter nichts weiß, die der Sinn in der Tiefe erregt. Auch Ursula und Hass ahnte nicht, daß Rose nd Clemens einander in der Residenz gekannt. Solz hier Rose schweige, als er sie bei jenem ersten Wiedersehen ivic eine Fremde behan delte. Seit jener Unterredung mit Cle mens schloß noch ein anderes Gefühl ihr die Lippen Sic war irre an ilmi, an sich selber! sie verstand nicht Um, nicht sich. Noch verstand sie auch Hass nicht und ihr befangenes Herz schlug für ihn zu sehr in der fußen Gewohnheit geschwi sterlicher Gefühle, in o einen Weckt sel auch nur denken zu können, silorlschmig folg! s Eine Kirche als Tanzsaal. Ans New Jork w::d folgende komische Geschichte gemeldet : Rev. Adclbert MileuSzky, ein gemüth licher Pole, Hot seit etwa zwei Monate ei HaS, welches zugleich als Kirche und als Tanzhalle dient, No. KI 8 Henri' Str. Am Sonntag äl> er den Go! tcsdienst dort als Priester und am D.'n nerstag funktionin er beim Tanze als Cercmonicniileister. Es scheint der! et was lärmend hergegangen zn sein Die Nachbarschaft beklagte sich über die „ St. Stanislaus Polnische Kirche" als eine „Nnisancc", und uoiigeu Donnerstag machte die Polizei, mil Capt Clinch a der Spitze, eine Razzia aus daS Hans. Es wurden -!4 Herren und l 4 junge Dame arrelirt; iiugesälu zweimal so Viele, die nicht regelmäßige Besucher zu sein schienen, bliebe unbehelligt.—Auch die Verhafteten wurden nachher wieder entlasse, mit Ausnahme des Reverend, der im Augenblick der Verhaftung an der Kasse saß und daS Geld für die TickelS rinnahm. Dieser mußte Ss>>o Bürgschaft stelle wegen Haltung cincs ordentlichen Hauses. Letzten Freitag fand ein Reporter den würdige Herrn in einem obere Gclaisc seiner Tanz- Hans-Kirchc mit mehreren lustige „Säu len der Kirche" in einen runde Tisch beim Bier sitzend nd Tabak rauchend. Er sagte, seine Gemeinde sei arm, ans de/ Kirche seien 8.10,000 Schulde, und m diese z tilgen, halte er kleine Tanz. Unterhaltungen. Tickets für Dame kosteten Iv Cents, für Herren 25 Cts. A der Bar könne man Sodawasser und Cidcr haben, eine Fidel und ein Cornct machten die Mnsik A der Wand ist ein Anschlag, der vor llnord nnge warnt, die Ladies müssen beim Eintritt ihre Hüte abnehmen. Die Thür in der Bretter-Zwischenwand, wel che Kirche von Ballsaal treupt, ist wäh rend des, Tages geschlossen. Die Polizei' nagelte aber auch die äußere Thüre der Tanzhallc zn, was den ehrwürdigen Herrn sehr verdroß, der bit ter über die Bosheit seiner Feinde klagte. Daß paßt nicht.—Letzte Woche tagte eine Tcmpcrcnz-Eonvcntio in Harris bürg, welche Beschlüsse passirte, daß. das Lokal Option Gesetz absoliitwiodcr eingeführt iverden müsse. Und seht incl del dcrTawanda „ArgnS," daß einer der Delegaten zur Temperenz-Convention welche in jener Stadt abgehalten wurde, sich eine „Zopf" aufgeladen, und ein Gebiß seiner. Zähne im Taumel ge schluckt habe!—Es ist drum doch zu arg, daß Leute so gleichgültig sind. Doch gutes Glück war eS noch, daß der Mann nicht den—Kaps auch noch schluckte. Vit Staats Mnnj; I. Meorg Ripp tr, Herausgeber. d)nrSvttrs-i Pn Donnerstag, Sept. 21, 1876. Trmnkratifche No linatioitr. Für Präsident: Samuel I. Tilve;! von New Aork.' Für V izc-Präszdcnt:. Thomas A. Hendricks von Indiana. Wieder aus Reisen. Diese Woche besuchen nur solche uns rer Freunde in Philadelphia, bei denen wir's letzte Mal nicht vorspreche konn ten, um die schuldigen,,L pplcii" rinzn kassire.—Zugleich gedenken wir auch einen Ausflug nach Egg Harbor Cit, New Zersen zii machen. Nächste Woche werden wir unsre Laiikasicr Freunde, und in der darauffolgende Woche jene in Snnbiliy, Shamotin. Danvüle und Milton besuchen. Wollt ihr stimmen ( Wer bei der nächsten Wahl stimmen will, muß seit zwei Jahre Staats oder Conly-Tar bezahlt ha! Sein ein Jeder zn, daß er seine Taze v o r d e in 7lc Oktober bezahlt. Nach jenem Tag ist es zu spät! -Hurrah siir die F-rnurii. Wie ns ein g- ' hatztcr 'Freund v.ni Mannt Oliver Rlleghcny Connty, im! det, i'o sind >. „Ar die guten dcinokrali scheu Frauen jenes Conntys an der Ar beit, Flaggen n s w. für die Deinokra teu z verfertigen, ivährend die Männer Mittel dazu herbeischaffen -AlleEhre den braven Frauen. Letzte Wache wurde ein demokratischer Frcihcilspfahl am Hotel der Mrs. Goldbach auf Mi Oliv e niifgepsiaiizl, und nachher eine enihunalischc Versammlung abge halleii. .'llleglieiiy Coiinln wird vo sich bören lasse. Srll thnl' schon. Im Mono! Anglist und September dieses Jahr s solide Walilcii in süiis Staaten, nämlich, in Alabama,' Arkan sas, Kcntnck. Maine und Veiiiio! stall. Diese Staaten gaben im Jahr IWK und 1>72 Präsiden! Graut a ch l n d zw a zig < sage W r Clelio;'- Slimme, und den Demokraten zwölf. Dieses Jahr gingen Alabama, Ar kansas und Kenliick dcniokraiisch. mil von -10,000 bis z 50000 Summen Mehrheit, wodurch di ' Demokraten acht nd zwanzig, und !>i- Wpnl-likaner, welche in M-.ine und Vermont sieg!., blos Zwölf C'hiloisl'mmr erbielte! Somit ist der Gani i-iade nnigekrhrl. - Hal nicht niisci l'm-'M'i' da isachc zn krähen? Gin wohlgemeinter Rath. Der hirsig' "'l'vb xroph" sagte letzt hin - ..Die Bürgn von Wasch!,',ton Ci) wollen nächsten Monat eine internatio nale Wrtisatzrt ruf dun Potemac ver anstalten." Wir v.mrdcu tzcn Bürgern vo Wa schlügwn und deren Theilnchmcr rathen, die Wettfahrt bis n.ech der Wahl im Novembcc Iv verschieben, wodaiin sie eine GS.genh.il haben werde, de Salzstuß bis zu seiner M'ündmig. mit -Haüe. ai-e Ce.piiä. > s Grnnt als Barkeeper zu unleisnche und zu erfor sche. Als Fahne könnte sie daS „blu tige -Hemd" a den Mastbaiim hänge, nd Car! Schurz nebst „General" Kil- Patrick aIS Seiltänzer gebrauchen Sind es Wahlschwiiidlcr s De, Fori Wayiit, Indiana, „Volke freund" vom letzten Freitag 'agt : ~C iiiige Wagen all farbige C inigraii ten erreichten gestern iiscrc Stadt. Nicht anders zu crwartr, der Wahltag ist vor der Thür." Co, so! die Neger sollen also zur Wahl verwendet iverden ? Das sieht schön. Die Neger kommen von Ken tuckh, wo man sie entbehren kann, heißt cS. Werden die Demokraten vo In diana es dulden, daß man dieses Stimm vieh nach ihrem Staat imporlirt, m es dort stimmen zu lasse ? Wir glau ben nicht. Nein! cS darf nicht gc duldet werden, und solltcn selbst „blaue Bohnen" nöthig sei, um de Uebcrtrc lern des Gesetzes de Standpunkt klar zu mache. Entweder eine freie Wahl, oder freie Prügel . Die Hinrichtiiiigrn verschoben? Letzte Woche meldeten wir, daß fünf der Mollh Magniees des MordcS im ersten Grade schuldig gesunden, und der Tag ihrer Hinrichtung bereits von Gov. Hartranit sestges tzt worden sei. Und nun kommt die Nachricht, daß die Sn prcnic Court von Pennsnlvaiiic einen ZViit os kri-vr erlast n häbe! Ein Bcrßör vor der Court in Betreff der Mörder ist ans den näch sten Januar Termin anbcrauiiil, und die Hinrichtung derselbe'! mehrere Mo natc verschoben worden, iv e n ü be r h anpt ei n e H i n > i ch t n n g st a l !- stndcu Ivird! > Sind das nicht saubere Nachrichten? Die eine Court entscheidet, daß die Mör der hingerichtet werden, während die andre Court ihnen längere Pardon gewährt! Isis da ein Wunder, wenn Morde und Todtl'chläge in so schreckli chem Maße zunehmen? Wer ist da noch seines Jteie>iS sicher ? Sicht das nicht, als ob die höhere Staatsbehörde die Mollh MagnircS für ihre Unterstützung der radikalen Partei entschädigen, oder in Schlitz nehmen wolle? Hinterlistische Angriffe. Republikanische Blätter bringen in neuester Zeit nsicdcr allerlei lächerliche Geschichten, in den Charakter des Gov. Tilde von Ncw-Aork z schmälern. Eine dieser Geschichten ist, daß Hr. Til den sein Einkommen im Jahr 1862 un richtig angegeben, und folglich die Rc gicriing in die Einkoinmcnslcncr b c s chwindclt habe! Fürchterliche Eiithüllniigc, daS. Wie? ci Man wie Tilde will auch och die Regie rung bclrügc ? DaS ist drni doch un erhört ! Hall, Jonathan, und' mir ruhig Blut. Die Sache verhüllt sich nicht so schlimm, und wärest Dn an Hrn. Til den's Stelle gewesen, so hättest Dn daS Nämliche gethan. Folgendes ist der wahre Thatbestand: Hr. Tilden war mehrere Jahre vor 1862 der Anwalt einer Eisenbcihn-Eoitt pagiiie, von welcher cr im genannten Jahr eine Gebühr von 820,000 sür Dienste cihicli. Dieses Geld brauchte er abcr nicht z versteuern, denn cr hat' lc cs nicht in 1i62. (von Ivo jene Sleucrges.'tz in Kraft trat,) sonder lahrev o r h c r verdient. Hätte ei die Steuer bezahlt die cr nicht schul dete, so wäre er einfach nichts anderes als ein dummer Jockel gewesen. De Lärm wclchcii irpnhlikaiiischc Bläüerdeßhalb darübri mache, beweist recht deutlich, daß cs iiin. a stichhalti gen Gründen sür A.griffe ans Hrn. Tilac schli. Was soll man aber darüber sagen, wenn auch n nab h ä n gig sc >n - >v olleiid c V lätt er, ivic z V. die „Freie Presse" von Zohnstow, i das' sclbe Geplärr der Radikalen ciiisalleii, und Hr. Tilde auf hiiiierlislischc Wei sc anziischwärzc suchen ? Nachdem die „Freie Presse" obige lächerliche Anklage verschiedener radilaler Wische aiigcfülnt, und ihre Lesern aufgetischt hatte, sagt sie weiter: „Dies. E. lbcckniig zeigt, daß Tilde ei würdiger Zögling Tweeds ist, und daß vo de Demokeatc noch viel Schlim meres zn erwarte ist. als von den viel geschmähten nd vielverläumdeteii Re publikaner.—De neueste Nachrichie zufolge soll Tilde wegen dieses 'Betru ges iii A nktagcziistand gesetzt und seines Aniics als Gouverneur vo New Aork cnihobc werden." Welch' dummer Blödsinn. Tilden ist also ein würdiger Zögling Tweed'S, l desselben MaiineS. de er verhafte ließ l <, l.d von de Dcmokralc ist noch viel Schlimmeres zu erwarten, als von den vi eI v crschiiiä hten und viele rläli in detc Republikaner! Ja, Tilde soll sogar wegen Betrug in Anklagezusland gesetzt, und seines AniteS als Govcrnör enthoben iverden! —Daß sich doch Gott erbarme! Welch' Iran, ige Nachrichten für die armen De mokraten WaS sollen wir thun? Da steht s „schwarz ans weiß", daß Tilden ein Schwindler und ein Zögling Tweeds sei! Was jetzt ? O Samuel hilf, sonst gehen Tilden und wir Alle flöten! Was sagst denn Du, lieber Michel, zu dieser horribel Geschichte? Nun ich denke, daß wenn die Demokraten in. Cam bria Co. solchen Stoff, wie es ihnen die „Freie Presse" als n a bhängigc S Blatt auftischt, schlucke können, dann müssen sie 'neu verderbt dicke Mögen hoben. Das ist alles. Jetzt wissen wir warum. Vor einigen Tage hörten wir eine Republikaner seine Ursachen angeben, warum er nicht für Tilden stimmen könne. „Ei," sagte er, „die Demokra ten passirten letzten Winter im Cougrcß ein Gesetz, daß die Ver. Staaten d.e Rcbelicnschnld abbezahlen sollen, und zwar mit Coi'ödcrirlcni - (Rebellen-) Geld, wo doch die Hälfte von dem vcr d—u Stoff Countcrscit ist. Einige Partei die das thut, kann seine Stim me nicht haben." Der demokratische Congrcß hat also ein Gesetz passirt, nach welchem die Rc bellenschuld mit Conn,tcrfcit Geld abbezahlt werde soll! O Aron, hilf diesem—Kalh, daS noch so iiiiwisseiid in der Welt hernmtappt. Ist's da ciii Wunder, daß die Führer der republika nischen Partei eine solchen Einfluß iu>- Irr den Ignoranten und dnmnie Sim peln ibrcr Partei ansuchen, und ihnen solches „Blech" auftischen könne, da doch ei jeder Schulbube weiß, daß die Constitution der Per. Staaten es der Regierung anSdrücklich verbietet, irgend welche Schulde eines Staates ans sich zn nehme ? Fürwahr, die Narre sind och nicht alle todt. Tcniokriitischr Nomiiiationcn. Die Demokraten vo Lcbanon Coniity haben folgende Noininalionc für die nächste Wahl gemacht. Für Congrcß, l>r Gibson Boivcrs; für den Senat, r Samuel Thoma; für die Gesetzgebung, Wm. M. Brcslin und Henry Snavcly ; für Scheust, W. W. Mnrray; für Prothonotar, Uriah B. Stewart! für Coroncr. John S. Grctha; sürlnry Coniniissioncr, Heniy Loser; für-Gehülfs - Richter, Thomas Krämer, und Anton Arantz. Hrn. BrcSlin kenne wir persönlich i er ist ei ner der gcachlcstc und besten Bürger jenes CounticS, und ein höchst liebens würdiger Mann. Hr. B. ist der Her ausgeber des Lcbanon "-Vckroi-ti-wi-," ein kernfestes demokratisches Blatt, das er mit großem Geschick und Talent seit vie len Jahren redigirt. Die Bürger vo Lebanon Coiinty könnte keinen besseren noch gewissenhafteren Mann erwähle als -Hrn. BrcSlin. Die Trinokraten vom Staat New Port haben de Achtb. Luci S R o b i so aIS Govcrnörs-Eandida an die Stelle deS Horatio Schmore, welcher die Kandidatur ablehnte, oniinirt. Wie die New Avrk „Ssaatszeitiing," Tribune, Times und andere demokra tische ivic republikanische Blätter mel den, ist Herr Robinson ein sehr tüchtiger Mann, und der beste, den die Demokra ten hätten ominircn können. Er ist einer von Hrn. Tilden's eifrigster Unter stüßer, und wird ohne Zweifel mit einer große Mehrheit erwählt werden. O weh, o weh, Carlchen! Schur; im Zaum! Er bekommt einen Fußtritt' Soll nicht zn viel schwatz n! Jedem rechtlich gesinnte Vnrger muß das Betragen des Earl Schurz während dem jetzige Wahlkaiiips höchst ckclhafi und gemein vorkommen. Selbst den Republikanern wird cr zum Ekcl. Wir bekannt, (wir erwähnten cS schon früher,) waren Earl Schurz, Richter Stallo, Ex Gov. Müllcr( von Ohio) P. Goodivi andere ner im Monat Mai in New Aork ver sammelt, um gegenseitig ihre Gesinniin gen in Betreff der PräsidctschastS-Ean didatcn, welche von den ! cvorstcliendcii politischen National Conventionen dei verschiedene Parteien ausgestellt wer den würden, auszudrücken. Dies war ehe irgend eine derE.'ü'.'.iüionr statt fand. Schurz erklärte sich damals nnm wlliidc gegen Graut, nd gegen ir gend c.i nc n Eandidalen, der in i t Gra t iid dcii Cor r nplio i - st c in Verbind ng stehe, wie z. B. gegen Chandler, Morton, Loga, Shcppcrd n. s. w. Die Convcniioiieii beider Parteien wurdeii gehalten. Wer nomiiiirt wur de, wisse unsre Leser. Nebst Governör Harlransl, Blaine. HahcS nd Anderen war auch Bristol ein Candida! sür das Pläsideiiteiiamt: aber weder dieser noch Blaiiir, noch Harlranft durfte oder konnte oittinirl werde, den gerade Präsident Graut, Chandler, Morton, Logo, Sbepperd und Camcroii waren die Männer, die sich zu Gunsten von Hays erklärte! Hoycs ivnrdc also von denselben Leuten und ihren Freunden iioniiiiiil, gc g c we l ch c Sch r z sich i n N e w'- ,A or k ans gcdr n ck t hatte! Was thut Ii aber Schurz ? Er sat leite ni, fraß seine eigenen Speichel, hält Bp--.-oh>.-! sji r HaycS, den er vor her, wenn nicht direkt, sotoch indirekt verworfen hatte! Dem Bolke sucht er Das ist jedoch och nicht olles, lim Sand in die Angcn zn streuen, indem er sich in seinen Reden m die -Haupt fragen deS jetzigen Wahlkampfs herum dreht, wie eine Katze in de heiße Brei, nd Sachen vorbringt, die er weiß, daß sie gclogc n sind I Reden welche Schurz vor irhrc reu Tagen in Eincinngli iiiid Clcvelaiid, Ohio, hielt, erklärte er, daß er beauftragt worden sei zu sage, daß, im Fall Hayes erwählt werde, weder Ehandlcr, n o ch M ort n, n och Loga n, noch Shcppcrd, och Geant einen A theil oder Einfluß in der nächsten Adiniiiislralion haben würde. Ja, er erklärte offen, daß Graut nichts vom Eivildicnslc wisse, ausgenommen, daß die Regierung besonder? für Graut nd seine Familie geschaffen worden sei! An ivai aber, für Schurz! Diese Re den sollten ihn theuer zu stehen kommen, da er in ein Wespennest gestochen hat tc! Den siehe, kaum Halle Ehand lcr von diesen Reden gehört, tobte und schwur er, dos, Schurz „stoppen" müs se, oder HaycS sei „ausgespielt." In Folge dieses wurden Hohes insd Mor ton benachrichtigt, Hui, Schurz nutz theilen, daß es der Wunsch der Republi kanischen National Comiilittcc sei, daß er (Schurz) keine Reden mehr halten dürfe! Eiiw ähnliche Aufforderung ist auch an -Hm Blistow ergangen, weil auch c r ans der Schule geschwätzt hat. und den Herren Ringmcistcrn in Wasching ton nicht sehr geneigt ist. Siehst du also, lieber Leser, wie weit cS gekommen ist, und Ivo der „Haas im Pscffer hockt" ? Wenn Jemand jetzt och dumm genug ist zn glauben, daß Hayes nickst tanze m ß wie Graut, Morton, Chandler, Canicro, Babcock, Belknap und Consorte pfeifen, dem kau man die Wahrheit selbst nicht mit einem Dreschflegel beibringen. Nu, stouck b)o, Carlchen. D hast ausgespielt. Du bist gcscheidt, aber doch dumm, denn sonst hättest Dn nicht ans der Schule geschwatzt. Es gab ein mal eine Zeit, wo Du als großer Pro phet galtest; Du gericlhest indessen un ter die Räuberbande, haschtest nach Reich thümer,—vielen Läpplcn. Aber o wch, Carlchc, alles ist vergänglich, und auch Dn bist—futsch. Geschieht Dir recht! Tic deutsche risormirtc Synode. Dieser Körper trat letzte Woche am Montag in der EnianuelS-Kirchc zu Philadelphia zusammen. Unter ande rem wurden folgende Punkte verhan delt i Der Freibrief und die Ncbenge setze des Allgemeine Publikation-Hau ses der rckoiWirten Kirche wurden ange nommen und wurde beschlossen, den Ge meinden das Snbscribiicn ans die „Rc formirle Kirche-Zeitung" und den „Evangelist" zu empfehlen. Heu Pastor Gehr legte die Hülfs-Rc daktion der obigen Zeitung nieder und wurde Herr Pastor I. Külling vo Lau castcr ail seiner Stelle gewählt. - Schließlich wurden die Mitglieder der verschiedenen Boards gewählt, nd zwar mit folgendem Resultat: Kirchcnrath Reo. Dr. I. D. Wichle und Gco. Breist; MissionS-Board C, Brcitenbach; Direktoren der Soniitags nnd Parochial Saile, I. Langcndörfcr; Direktoren des deutschen PnblicationS- HauscS, Rev. I. Dahlmann, Rcv. H. Gehr und Christian R. Meinung. Anni Schatzmeister der Synode wurde C. Brcitenbach gewählt. Gov. Tilden'S Bruder, Moses A Tilden, ist nm vorige Snmstng Mvr> gen in New Lclninon, New-Aork, gcslvr den. Earl Schurz als Lügncr dargestellt. I einer Rede welche Earl Schurz vor mehreren Tage in Milwankec hielt, sagte cr: „Im Jahre 1872 ginge die Libera len voran, nd die Demokraten folgten ihnen, Heuer gehe die Demokraten vor an, aber dieLibcraien folge ihlic nicht." Nu laßt nnS cininal sehe, ob Schnrz die Wahrheit gesprochen I>at. Nachfol gend ist eine Liste von Republikanern, die bisher daS republikanische Ticket stimmte, dieses Jahr aber Tilde - terstützc iverden. Er-Governör Börner von Illinois. Cot. Ed. Jössen von Ehicago, Zchw,,,,cr des Earl Schurz, Eha. Rüinrliil von Eiminnati, drr rdriisalls Richters). A. Stallo, von Einciiniali, drr -Prof. Sumiir/vom Plate Eollcgiam Meister drr Wissenschaft. Er-stnalor Trumbull, von Illinois Drvid A, Wells, von Eonneclieut. 'William Eullen Brvant. von New plorl, Gideon Weltes, Prasioent ?l. i'incoln'S Ma- Easjius M. Eliiv, von lleiiNM--. Mtneral William g. Varllrtt, von Massa chusetts. Eolontl AugustuS H. vorffze Jah grank W. Vird. von 'Massachusetts, einer der Er - John g. larnS- Eol. gred. A. Eouklin-i. von New plork, Bruder des Senators Eontlin,,. Mcn. Hooker („Fighting Joe"'. EkarlcS A, Dana, Redacteur der „Zun". Eol, Alcr. K. M Elure, Rcdaclenr der Phi- Richtrr Hrnr R Selden. von New plort, EdarirS >Y. Davis, von MassachuscNS. Er-Scnalor Roß, von Kansas. Richlcr d'incolu'o Elcc- Havrs als Mouvcrnrur.'-Eandidat. E W, Killridgc, der berühmte Rechtsanwalt von Eincinliali i im vorigen Jahr edeiifalls Wir könnten noch viele andre der besten Männer i der republikanischen Parle! obiger Liste hinzufügen, nllcin diese sind hinlänglich. Was' hat min Schurz, außer sich selbst und Er-Goii vernein Vnllock vo Massachusetts und Professor Woolsch vom Aale College, dieser Liste entgegenzusetzen? Höchstens ei paar alte Basen und verkappte Bel knaps vder BadcockS. Ter Bruder de? Präsidenten wegen Trunkenheit verhaftet Die „Wcstl. Post" in St. LoniS vom Dicustag meldet: „Orville Graut, der Bruder des Präsidenten, der sich seit ei igen Tagen hier anfhält, wurde gestern Nachmittag zwischen 4 nd 5 Uhr von einem Polizisten in der Nähe des Union Depots auf der Straße liegend gefun den. Er war so beschössen, das er nie der stehen noch gehen konnte. Der Po lizist sicß ihn ans einem Hand Erpreß wagen nach den Fonr Courts bringe, wo er in eine Zelle gesperrt wurde. Ge gen v Uhr hatte er seine Rausch theil weise wieder ausgeschlafen, so daß er eine Kutsche besteigen konnte, die ihn nachdem Lindcll Hotel'brachte." Zärtcr behandelt dieses nette Brüder chen der „Anz. deS Westens", welcher den Vorfall folgendermaßen beschreibt: „Es war bekannt daß Herr OrvillcD. Graut, der Bruder des Präsidenten, jüngst nach dem Indiancrgcbict gereist war, nm i de Trädcrspostcn „nach dein Rechten z sehen." Er hatte dort seine Geschäfte besorgt und war ans der Heimreise, die er im strengsten Incogni to machen wollte nd wohl auch gemacht habe würde, wenn nicht ein nnlicbsa mcr Zwischenfall in den Weg getreten wäre. „Mit des Whiskys wilden Mächten, —ist kein civ'ger Bund zn flechten—Und daS Unglück—wollte cS haben, daß Or ville, als er gestern Nachmittag im hie sigen öcntralbahnhof ankam nd den nach dem Osten weitergehenden Ziig-be steige wollte, in Folge eines starken Rausches im Bahnhofe zur Erde fiel und liegen blieb, bis e>n Polizist seiner ansichtig wurde nd ihn ach der Four Courts -Polizcistation brachte. Dort wurde, als man seine Taschen visitirte, che man ihn in der Calaboose einsperr te, ans den Papieren, die der Betrun kene bei sich führte, klar, daß er deS Prä sidenten leibhaftiger Bruder, Orville D- Graut, sei. Er ivnrdc zum Ausschlafe seines Rausches in eine Zelle gebracht, wie jeder andere Betrunkene, und die Anklage gegen ihn erhoben. Allein der Befreier anS der Calaboose dunkeln Räume war nicht fern; Bohle, LoniS Bohle vom „Globc-Democral", (leider ein brühhei ßcS radikales Blatt) der seinen Chef in der lail besuchte, hörte vo der Anwe senheit des Präsidcntcnbrndcrs nd vo der ülllcn Lage, in welcher sich derselbe befände. Da war keine Zeit z verlie ren : „Helf' ich Deinem Orville D,, Hilfst Du meinem Bill McKce,,.." und so erlegte Bohle Bürgschaft für den Arrestanten und brachte ihn in einem Wage nach dem Lindcll Hotel, wo sich'S „unter Brüdern" bester schlafen läßt, als in dem Polizeigcfängniß." T-s Ean.islaitcr Volksfest i Phila delphia. CS war schon lange unser Wunsch, auch einmal einem dieser so viclbcspro chcnc Volksfeste beizuwohnen. Die ses gute Glück wurde ns vorlctzlcn Miliwoch gegönnt. In Philadelphia an jenem Morgen angckoinincn, suchte wir vorerst daS Hotel unsres Agenten und ölte Freundes. Hrn. Hart m aicr aii der Lankastcr Avenue ans, um sür den iiiiicrcn Mensche z sorgen, denn wenn man ans Reisen geht, da „schok kell" und „klappcrtS" gar gewaltig im Magen DaS erste was wir gewöhnlich bei solchen Gelegenheiten Ihn ist, einen giklcn "t!i-<'oli0,il" uns dir „Lampe z gießen," iid-dan ci gutes Früh stück zu nehmen. Dieses allcS fanden wir bei -Hr Haitinaicr; und nicht al hin daS, vir trafen auch unser geschätz ten alten Freund, Hrn. Friedrich Wag ne r von hier nd seine Gattin, sowie auch die Herren Baum dach und Cobnn g h lind den Sohn der Witt we K c i in von Middlclown, welche ihr O.iiailier dorl ausgeschlagen Halle. Daß wir von de iiebrn Freunden auf's herzlichste begrüßt winden, brauche wir wohl nicht zu sagen ; wird ja die „ Stove pipc" doch überall gerne gcsehsn. Nachdem wir am Vormittag in John son'S Schriftgießerei mehrere Geschäfts fachen besorgt chatten, reisten ivir am Nachmittag mit der Reading Ciscnbahn ach der Schntzcnpark Station, vo wo man noch cne kurze Strecke bis zum Schntzenpark zn lause hat. Längs der Straße dahin bemerkle wir das Hotel deS ohnläiigst verstorbenen lakobH o h c ade I, wählend dein Schützcnpark gegenüber sich der schöne Park der Her en Mund Sc Albrecht befindet. Gerne hätten wir auch diesen hübsche Liistplatz besucht, allein die Zeit erlaubte cS nicht: cS soll jedoch später geschehe. Zur Zeit als wir den Schützcnpark betraten, befanden sich iiiip wenige Be sucher im Park, abcr cs währte nicht lange, bis sich eine große Masse Men schen ciiigcsilndeii Halle. DaS Erste waS unsre Aufmerksamkeit an sich zog, war eine prachtvolle Fcsliänle, ans lau ter Obst nd Früchten zlisamineiigcsctzt, und zwar jede Sorte Frizcht und Obst, von der kleine Traube hinaus bis zum größten Kürbiß, an seinem bestimmte Platz! Es war wirklich prachtvoll an zusehen, und erndctc der wackere Künst ler (Hr. Fritz Decker) welcher den Prachtbau zubereitete, das wärmste Lob der Besucher. Die Fcstsänle mochte et wa -10 Fuß hoch gewesen sein, und wie wir vernehmen, hat Hr. Decker bereits einen Anfliag vo einer der Eciilcniiial- Behörde cihalten, eine ähnlich sinnliche Festsäiile as dem Eenlciiiiialgrniid z errichten. Dieß ist gewiß sehr schinci chelhaft für den tüchtige Künstler. Kaum hatten wir die hübsche Säule betrachtet, als nS auf einmal Jemand auf die Schulter klapste, und uns die Hand da> bot. ES war ttscr-gutcr al ter Freund. Hr. Friedrich M üllc r, welcher mehrere Meilen von der Stadt eine nette Farm besitzt. Wir hatten den biederen Freund schon lange nicht gesehen, und daß deßhalb das Wie' versehen die größte Freude erregte, darf man wohl glaube. Hr. Müller beglei tete nnS sogleich nach der Speischalle. in welcher die Herren H. lahkc und LoniS Groß Sc Sohn die Ober aufsicht hatten. Die drei soeben ge nannte Freunde sind handfeste Metz ger, die ihr Geschäft anS dem FF. stehen, denn che wir cS ahnten, standen auch schon eine lüchlW Portion Sauer kraut, „Cpätzclcn," Schinken und Wür ste (nebst einem guten GlaS Bier) vor uns. Man hätte sehen sollen, wie wir da dranfloShackicn. Potzblitz! Seit am frühen Morgen nichts gegessen, da war's kein Wunder, laß der Mage komische BockSsprüngc lachte. Vor uns eine famose Portio Sauerkraut (und zwar recht gutes) mit „Spätzclu" s. w.. während hinter nnS ei kleines „Ferkel" auf einer Stange hing, z jeder Zeit be reit, ebenfalls verzehrt zn werden. Ha ! lieber Leser, hättest D gesehen wies' uns schmeckte, cS hätte auch D > r wohl gethan. Freund Groß lachte aus vol lc Backen, und brachte pS ein Stück nach dem andern, bis wir endlich nonz-b, ononzzlischrieen c Das ist üb rigens noch nicht so schlimm als wie fester deutsche Peter in West Philadel phia es machte, welcher wie es heißt, 10 Pfund Schinken aß, und >5 Pfund zunahm! Für diese schlechte Zeiten wä re dies schon so ziemlich-passabel) , Doch, Spaß bei Seite; das Sauer kraut und Zugehör mnndcte nnS vor trefflich ; nicht allein uns, sonder noch vielen Tansendcii Anderen. Wen wir melden, daß an eine in Tag nicht we niger denn 8,000 < 10-Cenl) Laibe Brod, und 4,500 Portionen Speise verzehrt wurden, so hat man eine Idee von der Güte der Speise nd dem großen An drang von Menschen. Alle Ehre de Herren Jahke, Groß sc Sohn. Nebst Hr. Müller hatte wir auch das Vergnügen, sehr viele andere Freun de und Bekannte auf dem Fcstplatzc zu treffen. Selbst der nurckerc alte Genc ral Ballier, sowie Hr. Kccbler der Präsident deS Festes, Hr. Bäcker meister Stöckle vo Germantown, und die gute alte „Käsfrau" fehlten nicht; ja, sogar herzenSgiilc alte Freund, Hr. LoniSHce ß von Pitts bnrg, ein gcborncr Cannstattcr, und sei ne Gattin trafen wir. Bei Diesem woll te die Freude kein Ende nehmen als er uns erblickte; wir mußte iinbcdingt mehrere „Ponics" mit ihm „pfeifen." Hr. Hceß hatte die Güte, uns vieles In teressante von der Bedeutung des Festes mitzutheilen, daS wir hier erwähnen wollen, soweit unsre Erinnerung noch geht. Das Fest nnhm seinen Ursprung in Eannstait. Der vcrstordene König von Wärtern l>crg (Vater des jetzigen Königs) war nämlich von seine treuen Schwa ben hoch geachtet; sie liebten ihn gleich sam wie einen Vater. Dabei war er selbst ei großer Freund des Ackerbaus und der Ockononiie. und liebte nichts mehr denn schönes Obst nd andere Früchte deS GarlcnS und des Feldes. Daher die Liebe und Anhänglichkeit sei ner braven Cannstattcr Bauer, wovon Viele selbst de Ackerbau und Fcldzncht betrieben. So ost cr Eoiisla(t besuch te, wurde er vom Vürgcrmcistcr herun ter bis zum niedrigste Bürger aufs wärmste begrüßt. Das gute Einvcr ständniß zwischen dem König nd seinen guten Schwaben kam endlich so weit, daß man beschloß, in Eaniistalt alljähr lich ein Volksfest zu Ehre des Königs zn halten, wobei alle Sorten Früchten deS Feldes und deS Gartens hcrbcigc bracht werde sollten. Dies geschah da auch, und zwar fast immer im Monat September, da der König in dicicin Monat geboren war. An be stimmten Tage zogen dann sämmtliche Bürger von Nah und Fei, mit dem Eaniistattrr Bürgermeister und der Dorf mnsik a der Spitze, an eine passenden Ort, Ivo das Fest, das gewöhnlich ich rcrc Tage dauerte, gefeiert wnrdc, A diese Feste helhciligte sich Alt nd Jung, Groß nd Klei, kurz Alles schien sich der Freude hinzugehen. Kam dann och der König, so wollte der Inbcl und Freude kein Ende nehmen Allerlei Lustspielen wurden vorgetragen, wie z B. der „Schäferlanf," „Hahiienlanz," „Bauer - Rennen," „Zillerbalkcn." „Wasscrtragen," „Talibcnschießtii für Dame," . Stangenklettern," „Preiskc gel," „Kasperle-Theater,' ic., lauter höclffi interessante nd komische Lnsispic le, bei welche wohl Moiichci das ZivcrgfeU vor lauter Lachen horste wollte. Kurz, öS ging krcnzsidcl dabei zn, besonders wenn der Herr Bürger meister mit seinem dreieckige Hut, ro thcr Wcslcr, langem Rock, kurze. Hirsch ledernen Hosen und langen Strünipsc, mit Schnallen an den kurze Hosen be festigt, nd die drolligen Dorsmnstkan ten daher maischn tc, hinter denen die übrigen inniltcre Schwabe mit ihren schmncke Frauen und FränleinS, ange than mit cllen Käpplen af dem Kopf, hübsche Schnürleibchc, kurze Fracks, schönen weiße Schürzen und lange weißen Ttiüinpscn, folgte Man muß ein solches Fest selbst sehe, um das schö ne nette Aussehen deS muntere, fidele Schwadenvölkchens gehörig zu würdi ge. Unter Gottes weitem Himmel gibt cS kaum ci Volk, daS an Gesellig keit, gcinüthlichcni lliilcrhaltuiigSiinn nd größerer HcrzenSgüte dem Schiva licnvolkc gleich kommt, sage man was man will. ?n der Schule, Wissenschaft und Kunst sind sie z Hanse, nd Der jcnigc der glaubt, cr habe cincn „dum mcn Schwaben" vor sich wen cr mit einem ins Gespräch kommt, der chinc sich wohl in Acht, daß cr nicht wie ci begossener Pudel hciingclciichiet werden will. Diose Volksfeste der biederen Can statlcr hat man nun auch seit einer Rei he vo Jahre in Philadelphia einge führt, nd zwar mit dem besten Erfolg. Uns gewährte es großes Vergnügen, wie auch noch tausend Andern, während wir letzte Woche demselben beiwohnten. Die Feste finden vo Jahr zu Jahr mehr Anklang, und werden immer beliebter. Die Einnahme deS dicßjährigcn Volks festes bclicfc sich auf über 88.000, wäh rend die Ausgaben etwa 82,000 betru gen, und somit eine reine Gewinn von mehr denn 81,000 ergab! Wohlbefricdigt über unser Besuch, brachte nnS unser Freund Müller am Abend wieder ach Hrn. Haitmaier'S Hotel, wofür wir ihm, sowie auch Hrn. .Hceß für frenudschafllich^Dienste iinsei wärmsten Dank abstatte. Bei Hrn. Hartmaicr erfuhren wir, daß dessen Schwiegervater, Hr. C on rad Becker von Marictta schon vor einigen Wochen gestorben sei, was wir vorher nicht gewußt hatte. Hr. Becker war ei braver und friedlicher alter deutscher Bürger, und mehrere Jahre ein pünktlicher Leser der „Slaatszci titng." Er erreichte ei Alter von 72 Jahre.-Friede seiner Asche. Ehe wir Philadelphia verließen, muß ten wir auch einen NanicnSvettcr in un ser „Corps" cinmnslcrn, nämlich, Hrn. Jacob R ipp c r. der eine nette Wirth schaft in Nro. -!>.'! 1 Market Straße, ge genüber dem New Aork und Pennsylva nia Bahnhof, besitzt. Unser Namens vetter ist ein recht lunlcrcr Kamerad, und erfreut sich einer guten Kundschaft. Noch dürfen wir nicht vergessen zn melden, daß jener wohlbekannte und tüchtiger Zigarren- und Tabackhändlcr, Hr. G e o. G. B n h l, seinen Tabakstorc ach jenem schöne EckhanS an der La kaftcr Avenue nd Brooklyn Straße- Nro. 42141—verlegt hat. Hr. B. hat jetzt eine der besten und schönsten Stores in Philadelphia, nd verkauft stets die besten Waaren. Seine Zigarre sind übcrt'rcfflich, während er selbst ei tüchtiger Geschäftsmann! St. Große Crntcnnial-Fcier. Am Lüsten September (Morgen über acht Tage) findet auf den Oakville Cämpgrnnd (zwischen ShippcnSburg nd Carlislc) ein. großartiges Volksfest statt, indem daS Volk des ganzen Cm berland Thales, vom SuSgnchannah bis an den Potomac-Flnß, sich an jenem Tag daselbst versammelt, um ein Erin crnngSscst an die Unterzeichner der Un abhängigkeitS - Erklärung abzuhalten. ES werde die großartigsten Anstalten dazu getroffen. Rede vo hervorra genden Männern sollen gehalten, und patriotische Lieder vorgetragen werden. Füiifiindscchzig Bürger von Cnnibcr land und Franklin Connty werden ihre Erscheinung in der Continciitaltracht machen, um die KS Unterzeichner der Unabhängigkcits-Erklärung zu repräscn tircn. Das Ganze verspricht etwas Großartiges zn werden. . Dies ist daS Zeitalter der Erfindun gen ; kann nicht irgend Jemand ein Mittel entdecken, daß dic MoSqnitos des Nacht schlafen? Haben und nicht geben. ist in man chcn Fällen schlechter als stehlen. Loialc Reuigkeiten. VancaSter, Donnerstag, Scptz 21,1870. Geschah ihm ganz recht. Polizist McDonncll, dem Namen nach ein Eiri- Ichcr „dlollx dlaxuiro," Polizist der 7. Ward in Lancaster, hing vor einigen Tagen ein Portrait Tilden'S, welches die übrige Polizisten der Stadt neben ei nem Portrait des Gov. Hayes im Sta tionShanS ausgehängt hatte, in einen —Abtritt! AIS Mayor Stanffer von diesem dmnieEsclSstrcich hörte, setzteer McDoiincll ans der Stelle ab. Ganz recht so, Mr. Mayor. Einen Adler crlrgt.—Unser werther alter Freund nd Agent, Hr. Fried r. HaaS von Mariella, welcher als gn ler Schütze bekannt ist, schoß am Don nerstag in der sog. .IVilck C'at' -Gegend (a> rechten Ufer drS CliSgnchaiinah, eine kurze Strecke oberhalb Marictta), einen amerikanischen Adler, welcher 6 Fuß von einer Spitze zur andere der Flügel meßt. Der Vogel ist noch leben, dig, kommt ihm aber Jemand z nahe, so fährt cr ans, und zeigt Lnst zum Kra tze. Warnung sür Reisend.—Der Lan kaster "Inislligsooei-" warnt vor einer Bande junger Strolche, die sich beson ders des Abends am Bahnhof daselbst aushalte, mit der Absicht, Reisende zn berauben. Kommt ein Zug an, so lau fen sie mnhcr und rufe : „Ihre Bag gage; lassen Sie mich Ihre Baggage tragen," s. w. während sie ach dem Taschenbuch der der Uhr des Passa gier greife, und sich schleunigst ans dem Staube lache Ans diese Weise wurde am Mittwoch Abend einem frem de Passagier da Taschenbuch mil 80 - 00 in Geld, ei Wechsel mit 86.00, und ei andrer Wechsel von 812 50 gcstoh lc. —Mo habe Acht. In gegenwär tige Zeilen wird vom Höchsten bis zum Niediigstc gestohlen. Wieder Einer abgcmuzt B, F. Eberl, d.m die Republikaner vo Lancaster Eck für die Gesetzgebung o niiniil hatten, har abgedankt, d, h„ er bat abdanken in üs> e n, da man as fand, daß er bei dch koinniendc Wahl total geschlagen werden würde. - Ein altes SprüchwoN sagt: „Ratten verlas sc da? sinkende Schiff." So anchEbei lh: er weiß ganz gut, daß dicßepnlilita er aus dein letzten Loch pfeifen, und in der Schande zn entgehen, selbst als „ge killt" vom Schlachtseld gelrage zu wer den. biclt er cS stlr weislich, seine Na men von der Liste zurückziehen zu lassen —Ganz gescheit, Meister Eberly. Man hat im eine gewissen Billy Lcainan an seine Stelle nomiiiirt, der etwas mche Eonrage besitzt Aber auch dieser wird von jenem demokrolischen Kooslsr, Stcinmctz, —derart verkeilt, daß ihin'S Sehen und Hören vergeht Streitet für dir gute Sache.—Wie wir ans dem Lankasicr "Intollij-eoosl crsehe, so hielt unser alter Freund, Hr. R ci ha r l Reine r von jener Stadt neulich eine dciilsckie Rcde vor einem der dortige demokratische Elnbs. in Ivel chcr ce dci el nden Demagogen Earl Schurz ons? gclliiigrndslc geißelte. Hr. Reiner und Schurz dienten I>cide zusam men in eine m Regiment im Badischen Freiheitskampfe; als es aber an de Man und zum Treffen kam, da nahm Schurz den RcißanS, und flüchligle sich nach Amerika, während Reiner gefan gen gciwnimzn wurde Jetzt gchlZchnrz im Lande mher nd hält Lpasolivs, um seinen Säckel zu füllen; hat er diese gefüllt, nd es kommt hier an s Treffen, so brennt er wieder durch, wie er cs in 1843 gethan hat. Kurz, Schurz ist nichts als ein aiifgehlasciicr Maulheld, de jeder D cnischrr mit Verachtung von sich stoßen sollte.—Alle Ehre unserm Freund Rcüirr, der sich nicht scheute, diesen Maulheld bei de Hörnern z picken, und dessen wahren Charakter aufzudecken. Möge cs Hrn. R gelin gen. recht Vielen die Angcn zn öffne. Schändlich. Letzte Mittwoch A bend halten die Radikale der Achten Ward vo Laneastcr ein Freiideiifener in der Nähe des Kirchhofs der dcntsche kath. St Joseph's Kirche, in welchem sich viele hölzerne Kreuze besinden. Und nun kommt die Nachricht, daß eine An zahl dieser Kreuz? fehlen, die von den ranbliistigc Radikalen gestohlen, nd verbrannt worden sein sollen ! Sollte sich diese Beschuldigung als wahr erivci sc, so ist dies eine der frechste und teuf lichslcn Thaten, die wir schon lange hör te Wir wissen wohl, daß den Radi kale nichts zn heilig ist, so sie nur ihren Zweck erreiche, aber eine solche Frevel that hätten wir ihnen nicht zugetraut. Seitdem obiges geschrieben, ersehen wir aus Lancaster Blätter, daß die oben erwähnte Frcvclthat von den Radikalen, und Zwar von eine. gewisse C. S. Fasnacht, qclängnct wird. FaSnacht agt daß er und Cap'. John Bernhart (ebenfalls ein rädikalcs Licht.) de Ehrw. Vater Nenfeld. sowie den Kir chendiener der Gemeinde besucht, und sich in der Sache erkundigt, diese aber erklärt hätte, daß sie Nie mand gesehen haben der die Kreuze ans dem Kirchhof genommen oder verbrannt hätte; ja. daß sie gar nichts davon wuß ten. bis am nächsten Morgen, als sicsa he, daß niehrerc Stuckt fehlten! wer sie aber genommen habe, wußte Keiner. So weit FaSnacht. Nu kommt aber der Kirchendiener, Hr. Hermann und behauptet positiv, daß Fasnacht ihn gar nicht be sucht, noch irgend ein Ge spräch mit ihm gehabt habe, und daß mehr denn ein Duzend Kreuze in jener Nacht anS dem Kirchhof genommen wor den seien, die bis jetzt noch nicht zu rückgebracht wurden! Ob sie ver brannt, oder waS aS ihnen geworden ist, kann er nicht sagen; daß aber die Kreuze noch am Abend vor der republi kansschc Verflimmlnng im Kirchhos waren, aber jetzt fehlten, dazu ist Hr. Hermann bereit, c eidlich zu erhartesN. Demnach steyt FaSnacht als ein ge meiner Lügner vor dem Publikum. Pfui Schande, dem elenden Lotterbuben-
Significant historical Pennsylvania newspapers