Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, June 08, 1876, Image 1

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    Jahrgang t.
vi
veunsylvantsche StaatSzeitung,
I. (Innncsn Uox 19,
erscheint tedcn Donnerstag, und tostet K 2.00
per Jade, zadldae innerhalb des Jahres, und
-2.SV nach Verfloß des lahkgangS.
iinzeine Eremplaren, 4 Eent perStllck.
steine Sudsrrlptlonen erden für wenige
,IS tech Monaten angenommen, auch tan
t.niand das Blatt abbestellen, dl alle Ruck-
Um die Adresse eine Zeitung , ee
andern, muss man die alte sowohl aiS auch
dieneue Adresse mittheilen.
Die größte Verbreitung.
Die tlircuialion der „Penns I antscht
S tan >S -- Zet t ung" in Dauphin Eountp
ist grösser als die irgend einer anderen in Har
risburg gedruckten deutschen oder englischen Zct
lang. Sie dtetet deshalb die beste Gelegenheit,
Anzeigen in diesem Theile des Staate eine
weite Berbrcttungzu erschaffen.
littest Oiiealatiav.
edinguugen der geige >
Anzeigen erden tngiriickl le folgt:
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Ideigenthum-, persönliches Ei
gen ihum- und allgemelne Anzeigen l 0
EentS die Zeile für die erste Einrnckung und
5 EenlS die Zeile für jede achherige El-
P a//ni't rle Medi, i -, BlNirS- und alle
andere Anzeigen bei der ganzen, Halden, drit
tel oder ierlel Spalte werden wie folgt be-
Eine Spalte jährlich
Eine teiltet Spalte „ 60.00
Eine viertel Spalte 0.00
Gerichts-An,lg „ erde wie folgt
berechnete
EreeutorS-, Administrators- und
Assignte'S-An,eigen H 2.60
He i r ah S-, I°deS - A n, e i gn.
Dank - Abstallung u.s.w., 60 EtS.
0?" Alle Briefe, Mittheilungen >c. müssen
wie folgt adresssrt werden,
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Philadelphia, Juni l, 1876—tf.
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W welch,r sagte, daß Sie lieber solche Kleider baben möchlen, wie sie die
Städler tragen, als solche wie sie gewöbniich im Gropbandii M
verkaust werden? Hören Sic, wie Sit daS anfangen.
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ton, D. C., und W. Koch, Herausgeber des
„Washingtoner Journal," Washington, D. C.
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Harrisburg, Juli 29 137ü —11.
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Sarsaparilla, Miueral-Wasser,
u. s. w., u. s w.,
No. 719 Franklin K 52?cmon Straße,
R e a d i n g, P a.
werden prompt be
sorgt.
Rcading. August 5,1875—11.
Friedrich Lauer's
berühmte
Ale, Porter k Lagerbier-
Brauereien,
Reading, P a.
i Osflce! Ecke der Drliten und Ehestnut St
j Riadlng, Pa., Mat IS. IS7Z-ik.
Friedrich MauliS's
Bierbrauerei,
Marietta, Pa.
Marletta, Pa„ peil S, 1375^11.
Harrisbnrg, Pa., Donnerstag Juni 8, 187.
Friedrich Äönifl'S Gasthaus
zu de
KMs Schwaben/'
No, üOü East-State Straße,
Harriskurg, Pa.
leni-r Schweizer' und' Bmburaer äse,
freundliche Aufwartung. Um fleißige Einkehr
nickt allein siiner eigenen BandSlenie, sondern
auch allen andern Menschenkinder und Natio
nen, ersucht der
~Siebente Schwabe."
Harrisburg, Mai 18.
E. O. Günther Co.,
Rcading, Pa.,
Dampf-
Waschmaschinen,
benachrichtigen das Publikum, daß sie Staats-,
Eounl- und Towntchip Patenirechle rückflcht-
Uch
Recht ttwÄ'fur l^
e ausschließlich in seinem gelausten Territo
rium zu fertige und zu erkaufen. Jede
Weiler gewünschte AnSknnfl, sowie die BerkanfS
bedingunaen u. s. w. werde jedem Applikanien
in dieser Druckerei mitgeiheiil werden.
Diese Dampf-Wasch-Maschine übertrifft jede
andere bis teßl fundene Wasch-Maschine in
jeder Beziehung, da sie die Arbeit des Waschen
ohne Beihülfe, und lediglich durch Dampfkraft
errichtet, welche diese Maschine entWickel, und
hat die Bewunderung und vollste Billigung ei
nes Jede erbalten, welcher deren Arbeit gese
hen hat.
Die Preise sind so niedrig, daß diejrnige der
1 Sorten mit dem größte Wasch-Boiler verse
hene Maschine nur t7.Nv und die kleinste kü.6o
koste.
E. O. Günther ck Eo„
Reading, Pa, März Ig, 1876.
N
Zohn Fröhlich
Merchlint-Tailoriug-
Etablissement
von Nro. 809 Nord Dritte Siroße
ach
No.WI Ecke der Dritten sc Förster Str.,
verlegt,
Tücher nd Cassimere
John Fröhlich,
Harrtsburg, März 2.1876—tf.
National Sans,
1404 Süd Penn Square,
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Friedrich Schmidt, Eigenthümer.
Getränke stets auf Hand. werde
auss freundlichste
Philadelphia, Pa., Februar >3,B7ti.
Jetzt ist die Zeit.
Das Frühjahr ist da!
Neue
Frühlings-I Sommer-
Waaren.^
Frühlings Ä Sommer Waaren
fcincn Tücher, feine DoskinS nd
Cassiniere,
dicneliestcn Fabrikate von Morstet, faiicy
Hosen- und Westen-Mustern
furmhittg Haodk
für Herren nd Knaben.
Theil werden zu lassen.
Ferdinand Engel,
No. I llw Nord Drille Straße, Sie Thiire
Horneburg, April 10, >875-:!Mt.
Fairmoant Avenue Hotel,
Ecke der 4. Ä FairmountAve.,
Philadelphia, Pa.
lobn F. Ballier.
Philadelphia, Okt. 28.1875.
i-ste eiDv.
Soeben erschienen:
Philadelphia
Umgebung,
A^eh
„Demokrat," Philadelphia.
„Das Werk ist geschmackvoll ud passend il
lustrir und eignet sich besonders für die Hun
„Teibune," Chicago.
Zu verkaufen bei allen Buch- und ZeitungS
händlcrn, auch wird dasselbe per Post zugeschickt
bei Einsendung des Preises, von
I. B. Lippincott ä: Co., Verleger,
71b und 717 Market Str.,
Mr,Zo,7k-2Mt.f Philabelphla, Pa.
Poesie
Veiitennial-Hymnk.
Bon John lvreenleaf Whitticr.
Deutsch von Carl Theodor Cben.
Gott unsrer Bäter! dessen Hand
Streut aus Jahrhunderte wie Saud,
Wir nah n uns Heist' vereinigt frei,
Dir nd dem Baterlandc Ire,
Du schütztest nns Ii hundert Jahr,
O schütze luis für immerdar!
Hier, wo verstauend ihrem Hort
Die Bäter sprachen einst da Morl,
Dess' Echo rief die Freiheit wach,
Bor dem der Knechtschaft Kette brach—
Hier einen heute brüderlich
Die Völker aller Zonen sich,
Schirm' ns, dieweil die neue Well
Der alte Hand in Freundschaft hält.
Vereint mit ihr z ehren sucht
Der Künste Sieg, der Arbeit Frucht!
O laß in innigem Berband
Wetteifern sie mit Hirn nnd Hand!
Hier, wo der Völker Hader schweigt,
Zur Eintracht jedes Herz sich neigt,
Im West laß in Erfüllung geh
Den Engelsgriih von Ostens Höh n ;
Der Liebe gold'nes Vließ spricht D
Des Friedens Argonantcn zu!
Daß Kunst sich hier zur Arbeit schaart
Und Nützliches mit Schönem paart,
Dir danken ivir's —doch Eins noch gieb:
Den Tttgcndstini, der Ehre Trieb,
Der nicht für Gold und Aemter feil,
Der uns allein gereicht zum Heil!
O schirm'Du uns durch manch Geschlecht
Im Frieden sicher, stark im Recht;
Als nnssrer Freiheit festen Hort
Laß nns erkennen stets Dein Wort,
Damit das neue Hlindcrtjahr
Sei reiner, als das alle war!
Gräbcrschmückung.
Gedicht einer Mutter.
Und lvicdcr grünt der schlanke Flieder,
Im Walde blüht der Ahorn schon,
Und schmetternd hebt die Lerche wieder
Sich über deinem Grab, mein Sohn!
Den Apfelbaum deckt schon die Fülle
Der Blüthen, lieblich weht die Luft,
Nur du, mein Sohn liegst kalt und stille,
Vergesse fast, in deiner Gruft,
Als jene Trommel wirbelnd schlugen,
Gab ich dich für das Baterland,
Bis sie dich ans der Bahre trugen ;
Man grub dich ein in jenen Sand,
Man warf dir frische, weiße Rojc
Hinab ans deinen stillen Sarg,
Der einsam war ich nnd verstoßen
Gott weiß es nur, mein Alles barg.
Ich gab dich hl, ich ließ dich ziehe >
Und wnßtc dennoch,.was ich gab;
Nun will am Grabe ich hier knie,
Und still und einsam ist das Grab,
Und hcnt am Grnberschmückiingstagc,
Wenn Alles blüht nnd grünt nd lacht,
Hab' ich mit meiner stillen Klage,
Die ersten Rosen dir gebracht.
Lest" rauscht es dort in jenen Föhren!
Vergänglich ist die Lust, das Glück;
Ich will nicht deine Ruhe stören,
Die Thränen selbst dräng' ich zurück ;
Nur leise will ich niederknien,
Denn Keiner kennt den tiefen Schmerz
Von Alle, die vorüberziehen,
Den in sich birgt ein Muttcrherz,
Schwäbisches „Eier-Lesen."
In dcmDorse Ohmcnhanscn bei Reut
lingen wnrdc dieses Jahr Ostern zum
ersten Male wieder ein vor Jahren in
jenem Theile Schwabens an Ostern sehr
gebräuchlich gewesenes ländliches Spiel
aufgeführt.
Die älteste „Kameradschaft" der „Le
digcu" halte ein „Eierleseii" veranstal
tet. Nach dem Gottesdienste zogen der
„Leser" und „Springer", zwei junge
Burschen, unter Borantritt von Musik
im Dorfe umher. Dieselbe waren
ganz weiß gekleidet, mit bunter Schärpe
und um die Lenden bunte flatternde
Bänder, Dieser Umzug galt dem Ein
sammeln der Eier, deren etwa 600 ge
spendet wurde Nachmittags ging
der Zug, bestehend nur aus Mitgliedern
dieser „Kameradschaft", von denen eini
ge Militär Urlaub gcnommc, unlcr
Borantrilt von Musik mit den von ih
nen geladenen Mädchen aus die Wiesen,
wo ei Plast durch Seile eingefriedigt
war. In demselben lagen gegen eine
Seist Rcilien 80 Eier, je eines
der.
Die Musik beginnt, Leser und
Springer trete Hand in Hand nach
dein Takt springend vor das Publikum,
ebenso bewegen sie sich an den Reihen
der Eier hin, Run sestt der Springer
über das Seil und eilt über die Feld
fläche davon. Er hat bis zu einem vor
her bestimmten Punkte hin und zurück
zu laufe, während dessen der Leser vor
den Augen der Zuschauer seine Aufgabe
lösen muß und es kommt nun darauf
an, welcher von beiden zuerst fertig wird-
An einem Ende der Eierrcihe stellt sich
ei weih gekleideter Mann ans, eine
Wanne mit Sprcuern haltend. Die
Musik beginnt, der Leser hüpft im Takt
an das andere Ende der Reihe, hebt in
jeder Hand ein Ei vom Boden und naht
sich so wieder im gleichen langsamen
Tanzschritte. Von einer gewissen Ent
fernung aus sucht er nun ein Ei in den
vorgehaltenen Korb zu werfen und fährt
so fort. Zwölf Eier dürfen dabei bre
chen, für jedes weitere werde ihm neue
Eier gelegt, was aber hier nicht der Fall
war. Jedes zehnte Ei ist gesotten, die
ses darf nicht in den Korb, sondern muß
vom gleichen Punkte ans, wie die übri
gen, unter die Zuschauer geworfen wer
> den. Innerhalb des Seiles stehen dii
Paare, von denen das Spiel ausgeht,
die Mädchen in ihrer kleidsamen Tracht
Sie hat viel Achnlichkcit mit der bc
kannten Bczingcr, weicht aber etwas ab.
Ein rothes Leibchen, welches hellgrüne
Bänder zusammenhalte (an Siclle des
BcziiigcrMieders), weile, gefaltete schncc
weiße Hemdärmel, cbensolchc Schürze
ist buisten Bändern auf einem falten
reichen schwarzblancn kurzen Rock, un
ten mit breiter Goldborte verziert, nnd
weiße Slrümpsc, Ans dem ist langen
Zöpfen gezicrleii Hanplc sitzt zur Seite
geneigt ei kleines rundes Käppchc
(Haube genannt) ist flatterndem Band
(während das anders angestaltcle Bc
zstigcr die Miste des KopfeS einnimmt).
Schade, daß die junge Bursche ihre
Tracht nicht beibehalten habe, wie in
BkZtiigen.
Bor ihm steht eine Art Golge nist
bnnicin Papier verklebt. Auf dem
Haiipistaiiinic sitzt ein Körbchen, dessen
bttiilc Bänder lustig >, Wind flattern
nd niiter ihnen ei Hahn, Nebe den
Wechselschicksalen der Eier, welche von
dem Leser i anständige! und graziö
sem Schrille geworfen werde, und nn
' ter ondcrci auch den Wanucnhalier ins
Gesicht reffe, regt sich die Hei,erteil,
wenn es dem Hahn droben zu langwei
lig wird, nd Plötzlich das Körbchen wie
dcrholt hcrniiierkollcrt, auch der Gesa
gene seine Freiheit sucht und durch die
Reihen der Znschancr entlaufe ivill.
Doch zuletzt scheint er wirklich seine
Würde als der Hahn im Korbe zu be
greife, nd schaut mit stolzer Ruhe von
seinem höchsten Sitze herab
Die Eier sind alle geworfen. Man
sieht nach dem Springer, Noch weit
drüben im Feld zeigt sich die weiße Gc
statt in angestrengter Eile. Der Leser
begrüßt die Versammlung nd eilt sei
ne Genosse entgegen. Beide erschei
nen Hand in Hand gewandte Schrit
tes, nd wie sich vor der Musik anfstcl
lcn, verstummt diese. Bald darauf ord
nen sich die Paare, ans dem grünen Ra
sen beginnt der Tanz, Es ist ei ma
lerischcr Anblick, Die Frühlingsland
schaft umher, Wald, Feld nd Wiesen
in schöner Abwechslung, im Hinter
gründe die Achalm, ans den, Wiesplan
bewegen sich j schöner Ordnung die
fröhlichen Gestalte in der schmucke
Tracht, welche in Form nd Farbenzn
samiiicnstclluiig die kostbarsten Balltoi
lestcn übertrifft. Der Tanz bewegt sich
nni den Hahn, Ans dem Ende des Ar
mes vom Galgen, welches beweglich ist,
steht ein Glas mit Wasser in einer Höhe
von 2,30 Mir. Nun gilt es, dnß ein
Tänzer möglichst bemerkt plötzlich so
hoch springt, dnß er mit dem Kopf das
Glas Wasser herabstößt. Er legt dazu
seine Hände auf die Schulter der Tän
zcrin und diese hält ihm um die Hüfte,
Der Tänzerin drs Siegers gehört der
Huhn,
Jetzt ordnete sich der Zug unter Bor
antrilt der Musik wieder zurück, voran
die Braut eines Reservisten im glückli
chen Besitz des heutige Kampfpreiscs,
Nach der Ankunft im Wirthshause setz
ten sich die Fcsttheilnchmer zu den nn
terdeß bereiteten Eierkuchen und die bei
den Gesellen des Spiels begaben sich in
das Pfarrhaus, um dort eine Gruß
von Eiern zu überbringen. Später
setzte sich der Tanz im Wirthshause fort,
lim ivomöglich Unordnungen fernzu
halten, hatte sich die „Kameradschaft"
zur Aiifrcchthalluiig der Ordnung vcr
pflichtet und ei Eintrittsgeld für Nicht
Mitglieder angesetzt, sowie die Bestim
mung getroffen, daß nur anständige
Leute und auch diese nur bis 0 Uhr
Abend's eintreten dürften.
Die Städte der Welt mit über hun
derttausend Sinwohnern vertheilen
sich wie folgt:
Europa—Deutschland: Berlin 908,
Hamburg 800, Breslau 240. Dresden
IM, München IM, Köln 135, Königs
berg 120, Magdeburg 124, Leipzig 120,
Hannover II, Stnllgart 107, Frank
fnrtn.M. 102, Oestreich: Wie 1000,
Prag 175, Ungar : Budapest 80,
LMMd,:,,,.Aiilslerdg,i 282, Rotterdam
140, Gent 123, sittlich 108. Frank
reich: Paris 1851, Lyon 310, Marseille
301, Bordeaux 194, Toulouse 127, Nan
tes 118, St, Eticnnc 11, Ronen 103,
Spanien: Madrid 198, Barcelona 190,
Valencia 100. Portugal: Lissabon
200, Oporto 100. Italien: Neapel
442, Mailand 202, Rom 245, Palermo
219, Tiirin 221, Florenz 170, Genua
130, Venedig 129, Bologna 110, Mes
sina 122, Rnniänic: Bukarest 220,
Türkei: Konslaiitinopcl 1075, Smyrna
in Asien 180, Alcppo in Asien 120, Da
maskusl2o, Rußland: St.Petcrsburg
800, Moskau 700, Warschau 27.
Odessa 200, Riga 110, Dänemark:
Kopenhagen 200. Schweden: Stock
holm 150, England: London 3i
Millionen, Liverpool 444 Manchester
441, Birmingham 300. Lceds 200,
Shcsfild 240, Bradford, Aorkshirc 170,
Bristol 155, New Castcl on Tync 128,
Portsmouth 213, Hnll 100, Schott
land: Glasgow 447, Edinbnrg 108,
Irland: Dublin 313, Belfast 174.
Asien.—China - Peking 1000, Kan
ton 1600, Hankow 8000,Foochow 600,
Tiensin 500, Shanghai 400, Amol) 300,
Honkong 115. Japan: Äcddo 730,
Osaka 530. Ostindien' Kalkutta 1000,
Madras 700, Bombay 025, Bcnnrcs
186, Batavia 15, Agra 125. Pcrsien
Täris (Tauris) 150. Teheran 420. Ka
" schan 100. Philippinische Inseln : Ma
nila 165.
Afrika—Egypten : Kairo 400, Alex
: andrien 22. Tunis: Tunis 125.
Australien. Melbourne (Viktoria)
200, ydiicl, (Nen-Süd-WaleS) 1,!'.,
Amerika. Britisch Nordamerika
Kanada) Montreal 102; Bcrciniate
Staate : New Aork 043 Philadclplna
817, Baltimore 400, Brooklyn 306
Sl Louis 316, Ehicogo 350, Bostoi!
250. Eiiiciuiiali 225, Sa Franziska
200, New Orleans 105, Buffalo 140,
Washington (Columbia) 120, Pitts
burg 120, Louisvillc 120, Detroit 120,
Neworklio, Milwaukcc 105, Elcveland
Ivo. Insel Euba: Havana 236, Re
publik Peru Lima (Hafen Ealloo)
200. Brasilien: Rio de lacire42i>,
Bahia 106, Republik Chili, Saulia
go 115, Republik Uruguay : Moutevi
dco 126. Argentinische Republik:
Buenos Ayres 200.
Die Brirsträger bleiben.— Von Wo
schingtoii kommt die erfreuliche Nach
richt, daß sdicEiiirichtuug, wonach in
Harrisburg Briefträger angestellt wer
den, erhalte bleibe wird. Au, letzte
Freitag wurde im Rcpräsculanlcuhausc
die Post-Ofsice Vcrwilliguugs Bill ver
handelt. Die Bill, wie sie von der
Comniittee ciuberichtct wurde, ciilhiclt
eine Sektion, welche bestimm!, daß KI,,
650,000 für die Bezahlung der Brlcflrä
ger beigesteuert werde sollte, voraus
gesetzt, daß dieselben in allen Siädlc
abgeschafft würde, deren Einwohner
zahl nicht 40,000 betrage. Die An
nahme dieser Maßregel würde auch
Harrisburg, Laukastcr, und nndcre grö
ßcre Städte getroffen habe, nd dcr
Handlung des Hauses wurde dcslialb
auch von unser Bürgern, die jetzt bei
nahe drei Jahre laug de Nutzen und
die Vortheile des Briefträger Sltstcms
genossen habe, mit großem listercsscc,ii
gcgeiigeschcn, Hr, Mutchlcr von Pen
stllvanieu. stellte de Antrag, die Be
stimmung über die Eiuwohucrznhl aus
zustreichcu, und der Autrag wurde mit
großer Mehrheit aiigcnommc. Somit
bleiben nuscrc Bricfträgcn vorläufig bei
behalte.
Trost siir Fcttbäuchr.
Bekanntlich galt das Dick und Fest
werden bislang für eine unheilbare
Krankheit, der nur durch eine radikale
Hungerkur einigermaßen, und auch dann
blos temporär abgeholfen werden konn
te, Dr, Griffith, von Kcut Evuiilb,
Delaware, behauptet nun, ein unfehlba
res Mittel gegen diese lästige Fcttanhäu
fung entdeckt und mit dem größten Er
folg an sich und an anderen Leuten er
probt zu haben, bei welchen diese Medi
zin das Körpergewicht i zwei Monaten
um 30 Pfund verringerte. Es ist der
Thee des gewöhnlichen Seetangs
oder der Tangalgc (knlkwceä), bei
den Botanikern als lücu oder ?l-Msm
baooilsi-um bekannt, der regelmäßig an
der Stelle des Kaffees, Thees, Wassers,
Bieres, Weines, überhaupt aller sonsti
gen Getränke getrunken wird.
Dieses Seegras wurde bisher z>r znr
Gcwiniiiing von Jod benutzt, und lieser
te höchstens och im verfaulten Znstand
einen billigen und gutenDüngcr, Soll
tc sich das obige Recept bewähre, so
wird das bisher verachtete Unkraut in
Bälde einen hervorragenden Platz in der
Gin wahrhast deutscher Buchhändler
in Amerika.
Herzliche Beifall geben wir nächste
hendcn Worte ciucS nnsrcr Wechsel
blätlcr - Z de Wenige, die es sich
zur Lebensaufgabe gemacht habe, die
ausgewanderten Deutschen in Amerika
mit gediegene christlichen Büchern zu
versorgen, gehört der Buchhändler I g
nazKohlcrim Philadelphia (Ecke 4te
und Naccstraßc). Während Andere
Schund druckten, Traum- lind Zauke
reibüchcr, Heines unsaubere Poesie den
Deutsche auftischte, oder Ritter, Räu
ber- und Schauerromane verlegten, bei
deren Titel man schon eine Gänsehaut
bekommt, hat Hr, Kohler gesucht, den
Deutschen dieses Landes gesunde und
solide Gcistcsnahrung zu biete Er
ließ eine grobe Prachtbibcl herstelle,
mit der er schon manchem armen Pa
stor, schon mancher armen Gemeinde ein
Geschenk gemacht hat; er liess Büchners
Eoncordanz durch die competcntc Hand
des Prof, Späth vervollständigen
und neu drucken; er gab dem schlichten
deutschen Ehristc Sta rck.s Gebetbuch,
dasHabcrin änch e und viele an
dere verlrcffliche - Erbanungsbüchcr.
Um de deutschen Familie ihre Winter
aheiidv Hoq.
lug e , Deutsche Klassiker, wie
Schiller, gab er nicht nur in cncii
Prachtausgaben, die bei aller Pracht
doch billig sind, sondern sür Amerikancr
auch in englischer Sprache heraus,
Nencrdings hat er Schaff's Gesang
buch mit Noten nd einem treffliche
Anhang herausgegeben.
Alle Bücher liefert Köhler i schöner
Ausstattung, solidem Bande und zu
billigem Preise. Freilich hat er manch
mal' auch einen Misgriff gemacht und
Tausende verloren; im Ganzen aber
war sein Grundsatz: „Das Beste ist für
mein liebes deutsches Volk gerade gut
genug. Ich will ihm gesundes Brod
geben, wen auch Andere, die ihm statt
desselben giftiges Znckcrwcrk oder Steine
darreichen, dabei schnell zu Wohlstand
kommen!" Nach diesem Grundsatz hat
Hr. Köhler seit circa dreißig Jahren gc
handelt und sich um die deutsche E l, r >-
st e n dieses Landes wirklich ein bleiben
des Verdienst erworben. Der Herr abcr
hat ihn so gesegnet, daß er schon mancher
armen Gemeinde mit seinen Vrrlagsar
tikcln eine Wohlthat erweisen kannte.
Ein biederer und derber deutscher Mann
mit einem Herzen voll Liebe zu seinem
Volk, war Köhler immer bereit, wenn
es galt, einer erst im Entstehen begriffe
nen deutschen Gemeinde auf die Beine
zu helfen. Ein noblerer Buchhändler,
wie er, ist wohl nicht in Amerika z fin
den, DaS werden freudig viele Hun
derte, die mit ihm zu thun hatte, be
zeugen.
Nro. z.
täüiiior-istischcs
Wie kann ich den Süi kurire?
M ist er Drucker! Ich vin cn
arig gclriiiveltes Weibsinensch, im die
Lcit do in unser! Städtel sagcniir, Dn
war,cht en arig klevererKerl, der chnigem
getruwetteMenschetind ei, Gefalle dähtst
wann es in dein, Paner wär so zi!
Well an. mci Truwel is. daß ich c
LUMP or z-U dri jch
ä nute ucl abgewöhne kaun? Ich h.st.
viel Kiiiuer uu ich Bgs, sj,. ,M.
getvöhiit tonne von der Milch ohne viel
suiwel, niver der Säiu von sei'ni
..-chiualer" abgeivöhue. stll ich
ucl. Ich hab schon Dutzende von ver
schiedene probiri, awcr niks ivill
gul diilni bei ihm. Schon oftmals
wann er dauuielich lieliuitiimnic js, daß
er herle die Slerne Kol sehne könne, hab
ich ihm >ei Geld bis us der letzt Eciit
aus in Pockelbnch gciiumnic im l>al> gc
deiiki. na könnt er doch sei, Drinks
kriege-- awer cb ichs gewiss hab. hol
mir der Lump der nächste Marge c
Dutzend Eier oder c Paar Hinke! g,-.
stöhle gchall uu war Widder so slosch wie
sei Lewe,
Dcrnvh hab ichs mvl prvbirt, ihn
Nachls ei in s Hans zu lusse, im seile-
die gaiiz Haustqür iiiilsainmt
dem schloß un Riegel in dir .ssüch
slvgc kumme, als ivauu eu wülhiger
Bull sie cingcreuiil hält, uu ich hab c
Stund uu cn lialb unuig ui Belt gclcge,
bis die crst Hitz bei ihm vorüber war.
Well, dcrnoh hol mir die Bctzic mol
verroihc, die ah mii somc Kerl gcplvgt
is, ich soll ih allchuig us'm Epcichcr
schlohfe losse, seil dähl ilm besser kurire
wie clmig eppcS siiiist. Seil ho, ah uikö
gebalt. er bot gclcge uu gelegt usm
Speicher, bis ich's selber! ledig worrc bin
uu ihn Widder ruinier gckohkst hab, ivcil's
mich allciuiig gcfercht Hot for Schlange
Tramps.
Schon c Dutzend mol hab ich ihm
der Hut versteckest gchall. aivcr do gehl
er als fori ohne Hul, bis ich mich selbert
schäiiiund ihm iivchspriug lit dcmHiit,
Emvl hab ich ihn uf der Speicher ein
gcschlvsse gehabt, do Hot er aus chns vun
iciuc beste Best-O.niltS cn Strick gc
macht uu sich ruinier uf der Bode gclvßt
u Hot doch sei Drinks krigt,
Uu so hab ich schon Alles prvbirt, Ivo
en gctruwell Wcibsmcusch dran denke
kann, aivcr uiks hol gcball, uu ivaiin
chnig cppcs, danu hoi's ilm just och
schlimmer gemacht.
Nau kaun mir Njemaud e Roth gc
wc. was mich aus dem Truwel bringt ?
Ich bin willens chuig cppcs zu dnhn,
just helf, Mister Drucker, seil is all.
Sara h.
—Es gast ohulängst eine große Weite
Zwischen zwei junge Stufu-iiiei,, was
der Reinheit der Sprache einsprechender
sei: „gccsscn adcr gegessen!" Adclnng's
Wörterbuch ivnrde als Schicdsrichtcr
angcsührt nd dasselbe cnlschicd für „gc
gcssen." Der Ucbcrwnndcnc bczahlle
die Weste und legte folgendes Quodli
bet bei:
Ich habe mich kläglich gigirret,
Ich finde mich tüchtig gcgäffct,
Das hätt ich niemals gcgahnct!
Es hatt sich die Sprache gcgändcrt,
Sic Haidas Gemeinegcgadelt,
Und setzt für gecssc gegessen.
Drum sei Dir die Gabe gcgopfert,
Nach der Du die Lippen gegöffnct.
So sind im die Berge gcgcvnet,
So ward mir daS'Zchiffchc gcgcntert,
So hast D die Lorbeer gegerutct,
So wirst Dn von Alle gcgchret,
lind ich von Niemand gcgachtcl,
Es haben die Ochse gegackert,
Die Söhne die Väter gegcrbet,
Jetzt ist die Geschichte gegcndet.
Eine „Familien Nachricht" im
„Münchener Tagblatt" lautet:
Die deutschen Stämme. In einem
vor ctiva hundert Jahren verfaßten Ge
dichte geschildert Schubart, der bekannte
Gefangene des Hohcnaspcrg's die deut
sche Stämme so :
de Pastor nach dem Ursprung
der zehn Gebote geforscht. Zu diesem
Zweck fragte er der Reihe ach :
„Wer gab die zehn Gebote ?"
„Gott."
„Richtig, Wem gab sie Gott?"
„Dem Moses."
„Ganz recht. Wo?"
„Auf dem Berg Sinai."
„Und wie kam Moses auf den Berg
Sinai?"
' „Ans seine Füßen!"
Am Wohnliause eines größeren
Gehöftes unfern Rothenburg a, T, be
findet sich am Giebel folgende Inschrift:
Das das tu b
Schwäbische Werbung. Hans i
„Du tzoscht beut cn schöua Schurz aiz!"
Grete; „10, 'S st'ch c schönar Schurz.''
Hans: „Un so schöaue Straiscle sin
dran."
Grete: „?o, 's sin schöanc >stroisclc."
Hans; „Un alle so g rad na,"
Grete: „10, ällc so g rad nn "
Hans: „Hm. bin!"
Grete: „Hm, hin!"
Hans: „10, wia, nioinscht?"
Grete: „Ha, i' moin' g rad wia Du."
Hans: „Dürft' i' Dein' Vater und
Mutter frage'?"
Grete: „Io srcili, Dn darfst sc scho'
froge' I"