Die Staats- Mung I. Georg Rtpper, Herausgeber, ParrtSvnrg. Pa. Dann crstag, Mai 25, 1876. Demokratisches Glektoral-Ticket.' Senatorial-Elcktorcn. übarleS R.BuS-lew. j Samuel B. wll >>> Rcpritsentativ-Elektorcn. I. Robe.l N, Sbetf. >- -nlel D °a, -Z. Ge°r-R. Bell, 15, I. B, McTollum. Z. W. b. Weigbl. a.g, W, nor. K. Td°m°E.S>allll, >7. Ä°b° Udl >. Jodn M-eaau. 'S- Th°->a v-w-r. k, 0od . Moielsen. >. I" William'."Ha'wl 2lj lamc I. HaSliil. . Joel L. Llgbln-r. -'2. I°l>a B. Culdrie. l, H. T. Teumbami, 25. R. R. Bitten. U. See. H.Newland aid. Morris. I. John Rc-lon -5. Si B. Brown, 1,1. I. B, W, Gras°n. Ernennungen vom Präsidenten. Präsident Grant hat Hrn. I. Don Eameron von Harrisburg, Sohn des Vcr. Staaten Senator Caincron als KricgS-Sckretär, an Stelle des Gen. Belknap ernannt,—Die Ernennung des Hrn. Eameron hat unter den hiesige Republikanern große Freude verursacht, wie auch Befriedigung unter den Dcmo kratcn, da er viele persönliche Freunde hier hat, und allgemein geachtet ist. Die Wahl ist eine weit glücklichere als die dcö Belknap. da man nicht glaubt, daß Hr. Eameron sich zu irgend welchen cor ruplen Zwecken gebrauchen lassen wird. Wir selbst halten ihn zu ehrlich, um sät) mit solchen Sache abzugeben ; und da eben einmal die Republikaner am Ruder sind, und aliirlich ei Republi kaner das Amt auch haben muß, so sind wir mit der Anstellung des Hrn. Eameron wohl zufrieden,—so lange er sich gut "I'skmveel." Die beiden tione. Die Zeil der Ziisanimenkniifl der beiden große politischen National-Eon vcntioncii, tritt mit jedem Tage näher, indem die Republikaner die ihrige am 14. Juni, und die der Demokraten am 27. Jiinft etwa 14 Tagen später ab halten, und zwar Erstere in Cinciiinati, und Letztcrc in St. Louis. Wer wird wohl nommirt werden? Diese Frage hat man schon oft an unö gerichtet, ohne daß wir jedoch im Stau de waren, dieselbe lösen zn können. Nach de neuesten Stimmungen zu urtheile, scheint unter den Republika nern Hr. Conklin von A.A.die be ste Aussicht zu haben, aber wir glauben nicht, daß er in Cinciiinati nominirt wird. Möglich könnte cS sein, daß Govcrnör HaYS von Ohio oder Gen. 'Hawley von Connecticut die Nomina tivn erhält. Von Gov. Hartranft ist keine Rede mehr, da die Republikaner ihn nicht nvminiren werden, weil, im Fall seiner Erwählung, der demokratische Lieutenant-Governör an seine Stelle treten würde. Im Fall keiner der obengenannten Männer no minirt wird, sollte nicht etwa—Grant die Noinination erhalten? Wer kann cS wissen? 'Auf demokratischer Seile liegt cSzwi scheu General H an co ck, Ex-Governör Parker von Ncw-Jersey, Senator Bayard von Delaware, Richter Da vis von Illinois, Senator English von Connecticut, Govcrnör Tilden von New.York, und Gov. HcndrickS von Indiana. Nach unsrer Ansicht wird jedoch weder Hcndrickö noch Til den, weder Bahard noch English nomi nirt, sondern die Wahl zwischen Davis, Hancock und Parker liegen. Irgend einer dieser Männer würde mit dem größten Enthusiasmus vom Bolle be grüßt, nd auch erwählt werden. Eine teufliche Mordbande. Wenn es je Teufel in Menschenge stalt gab, so sind, es sicher die sogenann ten „Mvlly MaguircS," bestehend aus schließlich ans Inländern, von denen eine große Anzahl gegenwärtig in PottSvillc verhaftet sind, und ihrem Verhör wegen kaltblütiger Ermordung verschiedener Bürger entgegen sehen. Nach dem bereits abgelegten Zeugnisse mehrerer derselben, schien ihr ganzes Streben das gewesen zu sein, Jede zu ermorden, der ihnen opponirte. Diese Mvlly MaguircS waren es, die die Schuld an den ausgedehnten „StrikeS" in den Kvhlcngcgendcn trugen, und sich gegen Recht und Gesetz auflehnte. Solche Menschen verdienen keine Achtung von ihren rechllichgcsinnten LanhSlcnten, und hat selbst der allge mein bekannte und hochgeachtete Erz- Bischof Wood von Philadelphia, das Haupt der katholischen Kirche, auf den die Katholiken wohl mit Stolz bli cken dürfen, diese Mvlly MaguircS schon längst aus allem Verband von der Kirche ausgestoßen. In allen Ländern gibt cö solche blut dürstige Menschen, die einen Gefallen am Meuchelmord zu haben scheinen. Glücklich dürfen wir nns Alle schätzen, daß den Molly MaguircS wenigstens jetzt ein Endziel gesetzt ist. E heißt, die Pennsylvania und an dere Eisenbahn-Gesellschaften beabsich tigten die Fahrpreise zu dem Ccnten mal herabzusetzen, ein Schritt, der sehr zu wünschen wäre, denn Viele würden dann eher sich dazu bewegen lassen, lue Weltausstellung zu besuchen Ein probate Heilmittel. Patrick O'Sonnor von Philadelphia, hatte in letzter Zeit stark getrunken und, um ihn z cunren, gab ihm seine Frau und eine gewisse Mary Long kürzlich eine Dosis Laudauum Ertrinkt jetzt keinen Trop fen mehr, denn er ist an dem Heilmittel —gestorben. Diewtlt-Aussttllung inPhiladelphia. Wohl wissend, daß sehr viele Leser dcr „StaatSzeitung" im Laufe dieses lah res die große Weltausstellung in Phila delphia besuchen werden, so ist es rath sam, daß sie vorher wissen, Ivos dort zu sehe ist, und w o man sich am besten befriedigen kann, dcn es gibt da so sehr viel Schenswcrthcs, daß man ohne nä here Kenntniß davon zu haben, sich kaum zurechtfinden kann. In Nachstehendem, welches wir größ tcnthcils dem Philadelphia „Demokrat" entnehmen, geben wir, wen nicht ganz vollständig, sodoch die wichtigsten Haupt gegenständen dcr Ausstellung, sowie nä here Auskunft über das Eentcnnial. Nach Bezahlung des Eintrittsgeldes welches eine 50 Ecnts-Nole, oder ein silberner halber Dollar sein muß, tritt man vorerst i das Main- oder Haupt gebändc, ei prachtvolles Banwerk. Hier bietet sich ein herrliches Schauspiel dar. Hübsche Fabrikate ans allen Theilen dcr Welt, fallen hier in die Augen. Sic alle aufzuzählen vermö gen wir nicht. Das Aiizichciistc für nnS Deutsche ist indeß das sogenannte „Deutsche Depar tement." Hier sind es Weine in einem sehr scköncn Schaukasten ausgestellt, Schaumweine, iiamcntllch „Nhcingold" dcr Firma Söhnlci, dcrc großcrSland durch colossale Flaschen, in denen ein Mann bequem Platz hat, bcsondcrs kenntlich sind, Biere in Flaschen, Frucht säfte, Spirituosen aller Art. namentlich feinere Lignöre, Cigarren nnd Cigarct tcn, Tchnnpstabackc nnd Ranch-Tabackc, Hopfen nnd Gerste, nnd endlich Gclrci dc-Ncinigngs-Maschinc, welche die be sondere Aufmerksamkeit errege. Ein Hopse - Producent stellt außer seine Erzeugnissen eine Anzahl sehr intcrcssan ter Karten ans, welche Deutschlands Produktion von dcn verschiedenen Gc trcidcartcn, von Wein, Hopfen etc. in übersichtlicher Weise durch verschiedene Farbe angeben. Das Departement hat durch Trophä en .ind namentlich durch cin colossallcs nnd sehr reich verziertes Reichsbanner einen angcmcssriicn Schmuck erhalten. Anch mit dcr Ausstellung dcr Güter wcrdrn in diqscm Departement erster lichc Fortschritte gemacht, so daß jetzt schon dcr Besucher sich.von dcr vortreff lichen Vertretung deutscher Industrie überzeugen kann. Die königliche Por- Zella M'annsactnr zu Vcrliii. welche sich ihrer im Hauptgebäude ansgcstclltc Er zeugnisse wahrlich nicht z schämen braucht, verdient die wärmste Anerkcn- ug. Besonders hervorgehoben zu werden verdienen in dem deutschen Departement bis jetzt Chemikalien, älherifchc Ocle, Farina's, Ean de Colognc, Brome- Giißwaaren, Uhren ans dem Schwarz wald, von Freibnrg in Schlesien und von Hoyerswerda (ans letzterer Stadt kommt eine Thnrmnhr nebst Glocke) Seidenstoffe, Atlasse, Seide- nndßanm wollcnsammctc, die sich sämmtlich den französische getrost an die Seite stellen können, Wollcwaarcn, Halbseide, Alpac ca und andere Kleiderstoffe, Kattune von seltener Schönheit, Elfenbein nnd Bern stcinivaarcn, Handschuhe, Spiclwaarcn, Pianos, musikalische Instrumente, Blei stifte und Schreib-Malcrialicn, Nachah mnngen alter Trmkgefäßc und Thon- Waaren aller Art, mathematische nnd optische Instrumente, Stickereien, Elfen bei Schnitzereien, Knnstmöbcl, Ultra marin, Färb Waaren, Spiegel und Glas- Waaren, darunter ein mit Spiegclfolie belegter geblasener Cylinder von 5 Fnß Höhe nd nahezu ein Fuß Durchmesser; Packctbödc, ein vollständiges Modell nnd ein Durchschnitt des Hamburger Dampfers Frifia, Tapeten, Teppiche, künstliche Blumen nd Fenster-Ron!- ranz. Die deutsche Buchhändler habe ganz besondere Ehre eingelegt, ihre Kar te, Globen illnstrirtcr Werke nnd vcr schkedcnc andere Publicationen legen ein fprcchciidcS Zeugniß von ihrem erfolg reichen Streben ab, In dem Ocsterreichischen Departe ment sind die Glas nnd Porzellan-Fa brikate, die Meerschaum Schnitzereien, darunter eine große Anzahl mehrerer Knnstwcrke, Silber und Goldwaarcn, cisclirtc Gegenstände, Gewerbe aller Art und Stearin Waaren bcsondcrs vor züglich. Im „Amerikanischen Departement" sieht eS ebenfalls sehr gut ans, besonders jetzt, wo mit jedem Tage mehr Aussteller mit ihren Arbeiten fertig werden, CS ivird daraus klar, daß die Amerikaner von den Ausländern anch in Bezug auf ihre Erzeugnisse nicht übcrtroffen wer den, Die Knnst-Möbcl im amerikani schen Deparlcmcnt können sich denen im französischen, englischen, deutschen, öster reichische und japanesischcn Departe ment an die Seite stellen. Dasselbe gilt von de musikalischen Instrumenten, den Farbcstoffcn, den Chemicalicn, den Gold' und Silberwaarc, den Stahlwaarcn. den Holzwaarc, den Meerschaum- nnd den Tertilfabrikaten i namentlich den Teppiche, de Wollcnwaaren und Kot tnnen.—Anch die Dekorationen lassen wenig zu wünschen übrig, viele sind so gar brilliant. Wie aus einem Catalog des „Schwei zer Departements" zu ersehe ist, so sind im Ganze 387 Aussteller darin vcrtrc tc, welche sehr vieles Schöne darbieten, Schweden und Norwegen sind durch glänzcndeAnsstellnngeii vertreten, Letz tercs hat zunächst dem Mittelgangc eine Colcction von Silber Filigran-Arbeiten in mehreren Schaukästen ausgestellt, welche an Schönheit und Feinheit nicht nbcrtroffen werden könne, AchnlicheS findet sich nur noch in der italienischen Ausstellung, welche ebenfalls mehrere Kästen voll solcher Schmucksachen ent hält, Zu beiden Seiten dieser Kästen stehen lebensgroße Figuren in den nor wegischcn Nationaltrachten, darunter ein Hnrdanger Brautpaar und eine Lappen- Familie. Noch besonders crwähnens werth sind Pclzwaaren, norwegische Kar riols und Schlitten, Fischerei-Teräthe, sehr hübsche Holzschnitzereien, welche v " dcn Bauern während dcr sehr langen Winterabende angefertigt werden. Schweden ist womöglich noch besser repräscnlirt, als Norwegen. Nahe dem Mittelgangc erblickt dcr Besucher zu nächst Glas- und Porzellan-Waaren von seltener Schönheit, nnd darunter einige von antiker Form. Porzellan Geschirre, welche ganz versilbert sind, erregen namentlich die Aufmerksamkeit dcr Beschauer. Die Sandrick Bessemcr Stahl-Werke haben zuerst die Bcsscmcr'schc Stahl- Fabrikationsmcthodc mit Erfolg ange wendet nnd sind eines dcr bedeutendsten derartigen Etablissements Schwedens. Sic sind im Stande per Jahr etwa 7500 Tonnen Bessemcr Stahl zn produzircn. Unter deiiAnsstellniigsgütcrii dcr Fabrik ist ein Piston Stempel für einen Dampf hammer von 15 Tonnen. Der Stem pel ist 34 Fnß lang, 16 Zoll im Durch messer und wiegt 5 Tonnen. Die Orange Freistaaten in Süd Af rika stellen in dcr Südwest-Ecke des Hanprgcbäiidcs ans. Z ihren'haupt sächlichsten Ansstcllttiigsgcgcslädcii ge hören Sättel, Geschirre, Gewebe, Schuh hekleidungeii, Leder, Wolle, Arznei, Pflanzen aller Art nnd eine Eollcction einheimischer Vögel. In einem Schau kasten kann man eine hcdentendc Anzahl ächter nngcschliffcncr Diamanten nnd dcr Kieselsorlcii die in diainanlhaliigcm Erdreich gefunden werden, in Augen schein nehmen. Die Japanesen sind im Haiiptgcbän de sehr eifrig mit dcr Annahme von Bestellungen für ihre Broncc und Lak kirlen Waare beschäftigt Es ist näm lich verboten, verkaufte Gegenstände ans de Gebäuden vor Schluß dcr Ansstcl lling zu schaffe, deshalb müssen sich die Aussteller mit Lstinahmc von Orders begnügen. Die Preise für die japancsi scheu Knnstsachen sind jchr bedcntcnd. Sic habe an ihrem Landhanse cin Placat befestigt, welches besagt: „Dies ist die Privatwohnnng dcr Japanesen ; man bleibe gefälligst draußen." Viclc Besucher, für welche gerade dieses Ge bäude von besonderem Interesse gewe sen wäre, sind dadurch nicht gcrade an grnchm berührt. Il Maingcbälide brsindel sich anch die Riesen Orgel, deren Töne in allen Gängen des großen Gebäudes gehört werden können. Die „Maschinen Halle" ist das nächst wichtigste Gebäude, das wir besuchen. Nahe der großen „Corliß Dauipsma schiue" die sich hier befindet, hat die Waltham Uhren Co, eine vollständige Fabrik ctablirt, welche dem 'Besucher Gelegenheit giebt, zn beobachte, wie die einzelnen Theile der Uhr angefertigt werden. Es sind etwa 20 Arbeiter und Arbcitcrrinncn in diesem Departement beschäftigt nnd muß es Jeden Wunder nehmen, mit welcher Sicherheit anch die winzigsten Theile des Uhrwerks angefer tigt werde. Jede einzelne dazu vcr wendete Maschine arbeitet mit großarti ger Präcision, so daß der Arbeiter eigent lich wenig Mühe bei der Arbeit hat. Eine ganz neue nnd interessante Ma schine ist für das Einstecke von fertigen Stcck-Nadcln in Papier zum Verkauf verwendet. Eine Arbeiterin wirft eine Schaufel voll fertiger Nadeln in eine Schaalc, ans welcher dieselben nach und nach eine Rinne hinabfallcn. Dort werde die Nadeln von der Maschine gefaßt, in gewisser Entfernung von ein ander arrangirt, die schadhaften Nadeln fallen in eine besondere Schnait und die übrigen werden durch die Maschine i einem von derselben z diesem Behuf entsprechend gebogenen Paplcrstrcifeii gestoßen, und zwar mit solcher Akurat esse, daß eine gewisse Länge des Papier strciscns stets dieselbe Anzahl Nadeln enthält, In einer andern Abtheilung ist eine sehr sinnreiche Maschine zum Bedrucken von Spulen für Nähseide ausgestellt. Die Holzröllchcir werde vorher in der Fabrik abgedreht nnd sollen durch diese Maschine nur auf beide Seite mit blauer nnd rother Schrift bedruckt wer de, nnd zwar darf natürlich die blaue Schrift nicht über die rothe kommen, sondern jede muß völlig lesbar sein Der Arbeiter legt nun das abgedrehte, aber och nnbcdrucktc Röllchen in eine Rinne, durch welche es der Maschine zugeführt wird. Der mittlere, um die eigene Achse sich drehende Theil der Ma schine faßt das Röllchen und bringt es i eine horizontale Lage, in demselben Moment werden Stempel von beide Seiten durch die Maschine vorgeschoben, von denen der eine roth und der zweite blau druckt und den Enden die nöthige Inschrift gebe. Das Mittelstnck dreht selbst das Röllchen, so daß es die crgän zcnde Impression erhalte kau, nnd da stößt es mittels einer Feder dassel be ans, so daß dieses in einen davor gc stellte Kasten fällt. Unter den Cnriositätcn, welche in der Maschinen-Halle zn finden sind, ist auch ein Stück Stahl von 11 Zoll Dicke, durch welches in kaltem Zustande ein Loch ge stoßen ist. Es bedurfte dazu der stärksten Maschine der Bolze und Schrauben- Fabrik von Hoopcr nnd Towusend, Ivel che eine Kraft von 04 Tonnen besitzt. Im „Schwedischen Schulhause" ist ebenfalls ein eigenthümliches Instru ment ansgestcllt, welches „Thcorclls druckender Meteoropraph" genannt ivird. Dasselbe vermerkt ans einem Pa pierstrcisc, ohne jede menschliche Hülfe, die Zeit der Beobachtung, die Geschwin- digkcit drS Windes, die Richtung dessel ben, die Temperatur, den Fenchtiak"ts grad der Lust und den Luftdruck in Mil limetern, Die Rcgistrirung wird durch elektrische Strömungen vollzogen und giebt das Instrument die Beobachtun gen in solcher Form, daß sie sofort vom Mcteogrologcn gebraucht werden kön nen, I der Sternwarte zu Upsala ist ein solches Instrument seit zwei Jahren gebraucht worden nnd hat seit dieser Zeit vierteljährlich die mctcogrologischcn Er scheinungen rcgistrirt- Eine clcctrische Uhr, welche mit dem Instrument ver bunden ist, bestimmt die Zeiten der M obachtttiigc. Alle Viertelstunde ivird durch das Instrnmcizj selbst die Span nung dcr Uhrfeder wieder hergestellt und geht die Uhr so lange als dcr clcctrische Strom nicht nntcrl>rochcn ist. Es ist nur alle drei Monate nöthig, einen nc cn Papicrstrcifcn in daS Instniinciil einzusetzen.; die übrige Zeit kann man dasselbe ganz sich selbst überlassen. In dcr Wiener Sternwarte wird seit dem Herbst 1874 ein solche Instrument be nutzt und hat vollen Beifall gefunden. Auch in dcr „Ackerbau-Halle" bietet sich sehr viel des Interessanten. In al lc Departements sind die meisten Gü ter ausgepackt nd haben viclc Ausstel ler ganz besondere Mühe darauf ver wendet, ihre Erzengiiissc in ansprechen dcr Weise zu präsenlircn. Ganz beson dcrc Anerkennung verdiene von den amcrikanischeil Ausstellern die Zucker bäcker und die Cräckcrbäckcr, welche bril liantc Schaukästen zeigen, die Tabacks- Händler, die Cigarren-Fabrikanten, die Mehl - Fabrikanten, (Einer derselben stellt seine Artikel in einer allmodischcn Windmühle ans), die Geschäftsleute, welche sich mit Präservirnng von Obst nnd Gemüse beschäftigen, die Farina- und Stärke-Fabrikanten nnd unter die sen ganz besonders Durjca's Stärke-Fa brik in Glcn Cove, N. A., welche einen überaus geschmackvollen Pavillon ge baut hat. Die Bereiter von Schinken, Rauchfleisch nnd Fett, die Destillateure nnd Andere mehr. lowa hat in hohen Glas-Eylindcrn Erde ausgestellt, um dic'Badcnbcschasstnhcit seiner verschiede nen EouttticS z zeigen. I daneben stehende Schaukästen sind seine Boden prodncte ausgestellt und das Ganze ist mit Achrcnhüschcln verschiedener Gctrci dcartcn geschmackvoll dccorirt.—Brasi lien ist in dcr Ackerbau-Halle glänzend vertreten. Durch einen überaus ge schmackvollen, einer Ehrenpforte ähnli chen Van, welcher durchaus mit Woll- Vlirßcn von seltener Feinheit nnd Wei ße nmwnndcn ist. tritt man in das mit Flaggen reich verzierte Departement. Eaffce Sorten, Woll-Proben, Farbehöl zer, Ecrcalian Mcdicinalpslanzcn bilden die hauptsächlichsten Ansstcllnngs-Gc genstände. Thier-Felle nnd Leder sind als Dccoralion an den oberen Balken dcr Einfriedigung des Departements angebracht. I dcr „Memorial-Halle" sind mei. slcns hübsche Bilder und Gemälde ans gestellt, die jedoch nicht besonders besieh tigt werden, da deren Bcdcniiliig nicht angegeben ist. , . Reizend darinnen ist etwa blas die tcnipcrärc Knust Gallcric mit ihren Ita licnischeii Scnlptnrcn. Mit wahrer Künstcrschaft sind z. B. bei mehrere Siatncn die seidenen Kleider nachge ahmt ; eine Fischcrin trägt ein Netz von dem man glauben sollte, daß es ans wirkliche Banmivollci'.-Fädcn gestrickt wurde. Es ist wiederholt vorgekommen, das Besucher der Knnstgallcrie mit Stöcken nnd Schirmen die Gemälde nd Sta tuen berührt haben; einzelne Kniistwcr kc sind sogar dadurch beschädigt worden, so daß sich das Knnst-Coinmitlec genö thigt sehen ivird, die Mitnahme von Stöcken ic. in die Memorial Halle und den Anbau gänzlich zn verbieten, Ucbrigcns scheint n n s die „Memo rial-Halle" bei weitem nicht DnS Gc bände zu sein, was cS sein sollte. Be sonders ist dies beim äußerem Theil des selben der Fall, welcher mehr einem Ge fängniß als sonst etwas ähnlich sieht. Selbst des Innere des Gebäudes hat ein ödes Ansehe, nnd macht anf den Besucher keine besonders günstigen Ein druck, Das Gebäude des „Departement of Public Comfort," nahe dem Jury-Pa villon, ist soeben vollendet worden. Man kann dort ach allen Theile der Welt tclcgraphircn; in dem Mittclsaal erhält man ans Verlangen Speisen und Getränke! Barbiere nnd Stiefelputzer sind dort zu finden, auch Regenschirme werde in dem Gebäude verkauft. Das Departement nimmt Kleider, Schirme, Stöcke in Verwahrung, die es auf Ver langen nach einer beliebigen Zweig - Of fice anf dem Platze sendet, Ivo sie den Eigenthümer gegen Rückgabe der be treffenden Marke eingehändigt werden, stellt Rollstühlc und Leute, welche diesel ben fahren, .hält Fremden-Führer nnd verkauft Zeitungen nnd Theater-Billets. Dame, welche sich ausruhen wollen, finden in einem Privatzimmer alle er dcnklichcn Comfort, Wir könnten noch gar Vieles des Sehcnswcrlhcn nennen, allein dies ge nngt für heute, Nur wer es sieht, kann das richtige Urtheil fälle, und sich ei nen Begriff von der Großartigkeit der Ausstellung machen, Gin halsbrecherisches Wagestück un ternahm an rincm der letzten Abende in Connecticut ein jungcr dentschcr Mann, Namcils Heinrich Fink, Er hatte mit einem Bekannten die Wette gemacht, er werde den Thurm der St, Joseph's Kir che, an der Ecke von Lyn und Lanrelslr., welcher eine Höhe von 200 Fuß hat, er klättern, Abends m acht Uhr trat der Wagehals die tollkühne Reise an, Cr kletterte vom Trottoir an einem Blitzab leiter empor und erstieg glücklich das Klcuz auf der Spitze des Thurmes, Nachdem er in der schwindelnden Höhe jubelnd sei Taschentuch geschwenkt, trat er de nicht minder gefährlichen Rück weg an und gelangte wohlbehalten wie der nntc an, um unter den Bravorufen einer zahlreich versammelte Menschen menge den schwer errungenen Preis aus der Hand des Schiedsrichters i Em pfang zu nehmen. Der Einsatz betrug KIVO, Die Erzdiözese Philadelphia, bestehend ans den Conntics Berks, Bncks, Car bon, Ehester, Delaware, Lchigh, Moni gomcry, Rorthainpton und Schnylkill soll unter 1,500, VW Einwohnern 250,- 000 Katholiken zählen und 210 Priester haben. In Philadelphia sind 120 Prie ster und außer der Cathcdrale 41 kalho tische Kirchen. Versammlung der Groß-Logc der Odd-FrllowS Im Laufe der letzten Woche fand i Philadelphia die Jahrcs-Sitzung der Repräsentanten der verschiedenen Logen des unabhängige Ordens der „Son derbaren Brüder" („Odd-Fclloivs", wie sie rnndlvcgs genannt werde,) statt, um Beamten in ihre respektive Aemter für den gegenwärtige Termin zn erwählen nnd einzusetzen, sowie anch andere, dem Orden dienliche Geschäften abzuschlie ßen. Laut des Berichts des Depiity-Kroß- Meisters, Hrn. Paul KcttcrlinnK, gehöre 25 deutsche Logen in Pcnnsylva nie dazu, worunter 15 in Philadelphia allein. Diejenigen im Staat sind Folgende, nebst Anzahl der Mitglieder nnd Stand ihrer Kasse: „Eintracht-Loge,"Harrisburg, mit 84 Mitgliedern und 8052.72 Kapital. „Hebel-Loge," Lancaster, mit 110 Mitglieder nnd 8388,01 Kapital. „Cambria-Loge," lohiistown, mit 75 Mitgliedern und 8820,77 Kapital, „Wilhelm Teil-Loge," Pittsbnrg, mit 175 Mitgliedern nd 83,024,11 Kapi tal. „Rhein-Loge," Pittsbnrg, mit 146 Mitglieder nnd 81,805,01 Kapital, „Robcrtßlm-Logc,"AllcghenyCity, mit 278 Mitglieder npd 84,716 <>4Ka pital, „Granit Loge," Allcghcn Cit, mit 223 Mitgliedern nnd 8,2033,00 Kapi tat „Gcrmania-Loge," Ncading, mit 212 Mitgliedern und 87,431,84 Kapital, „Ringold Loge," Tamagna, Schnyl kill Connty, mit 88 Mitgliedern nd 82,020,81 Kapital, „Peter Fritz-Loge," Pittsbnrg, mit 211 Mitglieder nnd 87,435,15 Kapi tal. „Haydn-Loge," Pollsville, mit 80 Mitgliedern nnd 81,000,70 Kapital, „Howard-Loge," Honcsdale, mit >l7 Mitglieder nnd 82,054,22 Kapital, „Vaterland-Loge," Easton, mit 205 Mitgliedern und 83,000,00 Kapital, „Hoffnung-Loge," Wilkesbarre, mit 255 Mitgliedern nnd 86,107,53 Kapi tal „Blüchcr-Loge," McKecsport, mit t 11 Mitglieder nnd 84,141,80 Kapital. „Residenz-Loge," Scranton, mit 208 Mitgliedern nd 37,018,12 Kapital, „Allianz-Loge," Scranton, mit 178 Mitglieder nnd 84,224,53 Kapital, „Williamsport Loge,"Willianisport, mit 124 Mitgliedern nnd 82,785,40Ka pita1, „Calvin-Lvgc," Sharon, mit 51 Mit gliedern nnd 8180,02 Kapital, „Lacaivnrcn-Logc," Hawley, mit 40 Mitgliedern und 81,505,40 Kapital, „Lnzcrne-Logc," Pitislon, mit 87 Mitgliedern nd 81,778,40 Kapital, „Bicnna Loge," Allentown, mit 51 Mitgliedern und 8202,66 Kapital, „Elna-Logc,"Ctna, Clarion Co., mit 35 Mitgliedern und 8132,22 Kapital, „Ltssing-Loge," Hazlelon, mit 40 Mitgliedern nnd 8613,42 Kapital, „Eric City-Loge," Erie, mit 00 Mit gliedern und 8333,35 Kapital, Die Philadclphier Logen sind die: „Hcrinanu-Loge," Mitglicderzahl 373, Kapital 85,735,00, „Teutonia-Loge," Mitglicderzahl 363, Kapital 81,226,50. „Cchillcr-Logc," Mitglicderzahl 605, Kapital 87,023,80, „Gnttcnbcrg-Loge,"MitglicderzahlsoB. Kapital 87,630-80. „Walhalla-Loge," Mitgiicdcrzahl 400. Kapital 85,708,06. „DcKalb-Loqc," Mitglicderzahl 371, Kapital 80.007,08. „Franconia Loge," Mitgiicdcrzahl 288. Kapital 80,370,58, „Allcmania-Logc," Milgliedcrzahl 367. Kapital 84,477,04. „Humboldt-Loge," Mitgliedcrzahl 214, Kapital 85,275,55. „General Stcnben-Logc," Mitglieder zahl 140, Kapital 82,106,30, „Göthc-Loge," Mitgliederzahl 00, Ka pital 81,063,50, „Uhland-Loge," Mitglicderzahl 177, Kapital 81,001,75, „Schubert-Loge," Mitglicderzahl 107, Kapital 82,505.52. „Cherusker-Loge," Mitglicderzahl 214, Kapital 82,853,75. „Paul Keltcrlinns-Logc," Mitglieder zahl 128. Kapital 8530,84, Aus-Obigem ist ersichtlich, daß die 25 deutsche Loge im Staat eine Glieder zahl von 3,224, und eine Kassenbestand von 868,203.07 haben i jene in Phila delphia (15 Logen) zählen 4,672 Mit glieder, mit einem Kapital von 850,- 064.26, Die reich st e Loge ist die „Rcsidcnz-Logc" in Scranton, da sie ei Kapital von 87,018,12 besitzt! nd die ärmste, jene in Etna, Clarion Conn ty, mit 8132.22. Die stärk st c Loge ist die „Schiller-Loge" i Philadelphia, mit 005 Mitglieder, nnd die seh w äch zte jene in Etna, Clarion Conniy, Die „Eitracht- Loge" in Harris bürgist somit „keine der Geringsten in Israel," denn wen man in Betracht zieht, daß viele der älteren hiesigen Deut schen zn englischen Logen gehören, so fpricht die Stellung öder Rang der „Eintracht" sehr zu deren Gunsten, ivcß halb sich auch die Mitglieder wohl ge schmeichelt fühlen dürfen. Die Anzahl sämmtlicher Loge in diesem Staate ist 865, mit einer Mit glicderzahl von 04,200, und einem Ka pital von 82,330.320.75. . Die Anzahl sämmtlicher Logen iii dcn Vcr, Staate ist 6,102 mit 414,302 Mitglieder, die Gcsammt - Revenue derselbe waren während des verflösse nc Jahres über 4 Millionen Dollars (84,000,331,26.) Als Groß-Bcamtcn wurden für das laufende Jahr erwählt: Philadelphia, M, S. Ä, H, Priest—Edward Jones, von Alleaheny, R, W, G. S. Warden—Allen C. Lukens, R. W, G, Scribe—l, B. Nicholson, von Philadelphia. R. W. G. Repräsentant an die G. L. U. S. —E. N, Hickok, von Bedford. Col, M, R, Mückle, Groß-Rcpräscn laut des Ordens, erhielt als Anerkcn nnng für seine Thätigkeit, einen goldge stickten Ordensschmuck überreicht. Die nächstjährige Groß-Sitziing findet in Erie statt. Wie bereits in letzter Nro. gemeldet wohiilc Hr. Gottfried Hohler als Repräsentant dcr „Eintracht-Logc" von Harrisburg den Sitzungen der Groß Loge bei. Correspondenzen. Philadelphier Corresponden;. > Philadelphia, Pa., Mai 13, '76. Die Cciitcnnial-Commission hält noch fort Sitzungen, ohne gerade bcsondcrs Interessantes zum Vorschein z bringe. Nachdem siedle Schließung der Ausstel lung a Sonntagen beschlossen hatte, wollten die Temperenzler in dcr Com mission anch die Licenscn, die an die verschiedene Ncstanratcnrc für je 830.- 000 ertheilt worden waren, widerrufen, allein dadurch hätten sie doch gar zn viclc Processe heraufbeschworen, nd so vertagte man die Sache af bestimm te Zeit. Da aber sonst für die Com' Mission nicht vir! zn thu ist, so beschäf tigen sich die Herren, die sich hier in Per manenz erklärt haben, mit allerlei dum mem Zeug, wie z. B. mit dcr Einfüh rung einer Münzgattnng für die ganze Well, und ander dergleichen Vorschlä ge, die doch gar nicht ihre "Imsineso" sind. Ucbrigcns ist die Geschichte ziem lich kostspielig, denn die Unterhaltung, Fütterung, Tränkung s.w. dicscrHerrn Eommissariiissc kostet täglich etwa 500 Dollars, nd dcr Präsident des FinanzlwardS soll erklärt haben, diese Ausgabe nicht länger bestreiten z kön ne. Es ist freilich schön, ans allgemei ne Unkosten im feinste Hotel wohnen, esse, trinken, rauchen nnd hcrnniknt schicrcn z könne, jaber wen das Olioll nicht geliefert wird, werde diese hochlveisen Herren wohl schlcniiigst in ihre Hcimath zurückkehren, wo sie am Besten ganz hätten bleibe sollen. Inzwischen geht die Agitation gegen den hirnvcrbrannlc Sonntagsbcschlnß hier ruhig ihre Gang, und wenn die Eommissionscscl erst zn ihre Krippe heimgegangen sei werden, werde wohl die Thoren auch Sonntags geöffnet sein. Was es übrigens für ein heuchleri sches, muckerisches Gesindel linier diese Eommissäre giebt, kann man daraus ersehen, dasi letzte Sonntag hnndcrlc von Special-Eintritttckarlen von Com inissionsinitglicdcrn an ihre Freniide ge geben wurde, nd Schreiber dieses, der einen l'0," besitzt, begegne tc im Ali>inbuil(!ik (Hauptgebäude) ei ner Gruppe anfgcpntzicr Herr und Dämchen, die sich Alles anschantc, ohne den Eintritt bezahlt z habe, und in dieser Gruppe waren ei Paar jener Eommiffärc, die den armen Arbeiter das Thor vor dcr Nase zuschließen; anch nnscr hohes Stadtobcrhanpl, sowie der Polizcichcf waren darunter, wahr scheinlich, weil sie in der Woche keine Zeit habe, den da müsse sie eben Po litik treiben nnd dcr Mayor muß nach denke, wie er die 850.000 anwenden soll, die unsere weisen Stadtväter ihm zur Verfügung, gestellt habe, damit er „fremde hohe Gäste" nterhaltc könne. Inzwischen sind die Einnahme n der Kasse bisher, — mit Ausnahme des Eröffnungstages, sehr hinter den Er- Wartungen zurückgeblieben, nd man wird bald ansfindcn, daß ohne die Sonn tage, die Kosten kaum gedeckt werden dürften. Denn diese taufende Kosten sind sehr bedeutend und nehmen nicht ab, so lange die Ausstellung dauert. Selbst am Eröffnungstage waren nur 76,000 Eiiitrittzahlcnde; dcr Rest, etwa 100,000 oder mehr, waren „Nassauer." An dc übrigen Tagen war der Besuch folgcndrr: 11. Mai 14,713, 12. Mai 10,242,13. Mai 11,650, 15. Mai 11.- 817, 16. Mai 7.054. U.V. Philadelphia Brief. (Von untrem regelmäßige TorrespondtiNen.) Philadelphia, 10.Mai.'76. Vier Tage lang durchwanderte ich die großartigen Gebäude im Fairmount- Park. Ich gab mir Mühe, die Aus stellung zu verstehen und zu sichten und fand schließlich aus, daß sie de flücht!- gen Beschauer total verwirrt. Sie ist etwas Gewöhnliches zu nennen in dem Sinne, daß die Haupt-, Groß- und Kleinhändler der Welt hierher kamen, um ihre Waaren zn annoncircn. Aus diese Art macht Skandinavien sein Ei sen und seine Pclzebckannt,Gallien sei ne Weine und Seidenstoffe, Cathay sei ne Vasen, Philadelphia seine Drogucn, . s, w. Sollte cS irgend Einen geben, der nicht an die Eloquenz, Poesie, Wis senschaft und Kunst bezüglich der wichti gen Art und Weise des AnnoncirenS glaubt, wird er hier bei jedem Schritte andcrcrMeinungwerden. Die enthu siastischen und generösen Mitbewerber und Aussteller überbiete sich gegensei tig im Haschen nach dem allmächtigen Dollar, und 1870 bildet den Höhepunkt nicht des goldenen, aber des filzigen Zeitalters. Das Erhabene hat Tiefen sowohl wie Höhen, nd hier abgese hen von den schmutzigen Motive, die das Individuum, die Masse und die Verwalter beherrsche läßt sich der rastlose VorwärtSdrang subtiler Gc heimkrästc, die nnaufhürlich für das Nützlichste und Zweckdienlichste in der Arbeit, das Ideale in der Kunst und die Erhebung uttdGlcichstelliingderMcnsch heit im Kampfe sind, so recht klar und deutlich erkennen. Bis nun hatte die Ausstellung, was den Geldpnnkt anbe trifft, keinen besonderen Erfolg. Ob glcich.'nvch lange nicht fertig, bietet sie doch den Besuchern reichlich Belehrung und Unterhaltung. Musik erschallt im Hauptgebäude und in den Tempeln des Epiknr, die in und außerhalb des AuS stcllungSgrundeS wie. Giftpilze in die Höhe schoßcn, aber die Gäste kommen nur dürftig zum Gastschmaus. Die für diese Gelegenheit errichteten Cen tcnnial-HotclS, die fähig sind je 1000 Gäste und mehr zu beherbergen, sind kaum zum Drittel besetzt. Die Aus stellung wird nur von einer verhältniß mäßig kleinen Anzahl besucht, und Phi ladelphia wird wohl heute nicht mehr Fremde innerhalb seiner Mauern ha ben, als New-York. Der Grund hie für ist klar und einfach. Während das ganze Land und die halbe Welt ein gro ßes Interesse an dieser Ausstellung neh mcn, während buchstäblich Millionen kciike Mühe scheuen würden, sie zu be suchen, so betrachtet Philadelphia, das den Schlüssel zu ihr hält, dieselbe aus schließlich zn seinem speziellen Vortheil und Nutzen geschaffen, und Stiefelputzer wie Bankier haben nur schnellen Geld crwarb im Auge. Mit Ausnahme der Postmarken ist jedes Ding, heiße cS wie cS wolle, furchtbar im Preise gcstieyen. Ich zahle hier für ein äußerst bescheide nes Zimmer 8 Dollar per Woche, eben soviel und mehr als in Washington für Wohnung und Kost zusammen ; und doch stehen eine Unmasse Zimmer leer und werden cS wohl so lange bleibe, bis die Hausbesitzer sich dcr Täuschung cnt schlagcn, in dcr Ausstellung cine Bo iianza gefunden zu haben, und ihre Preise fti vernünftigeren Raten ermäßi gen. Die Hotels berechnen fünf Dol lars per Tag, und die Verwalter fünf zig Cent für den Eintritt. Sic sagen, mit einem Anflug von Logik, daß dcr Eintrittspreis im Vergleich zu dem in einen CircuS, ein äiistcrst vernünftiger sei. Gewiß, für eine Schau wie diese, die Kunst und Arbeit der Welt und des neunzehnten JchrhundcrtS in Maschi nen, Ackerbau, Erziehung, u.s. w. dar stellend, ist dcr Preis gering. Aber diele Herren vergessen, daß die Welt nicht in einem Tage erschaffen wurde, und daß dieser Mikrokosmos selbst flüch tig in nicht weniger denn 7 Tagen durch reist werden kann. Eine eintäaigeße sichtiguiig ist fast ebenso unbefriedigend und enttäuschend wie cin eiliges Durch wandern einer ungeheuren Bibliothek, wobei man 'Nichts sieht, als die Rück seilen dcr Bücher. Eine Jnspektivnö tonr durch das Hauptgebäude allein kommt einem Marsch von cils Meilen gleich, und sollten mindestens 2—3 Ta ge dazu verwendet werden. Wieviel des ScheiiSwcrthcil bleibt aber dann noch übrig?! Da kommt die Maschi nen-Halle. die Memorial-Halle mit ih ren Gemälden und Bronze- und Mar mor-Statuen, dlc Ackerbau- und Gar tcnkullurgebäude; die prachtvolle Aus stellung der Vereinigten Staatcii-Regic rung; besondere Gebäude für Schuhe nd Lcder, für Wägen, für GlaSmanu faktnr, das Fraucii-Dcpartement und die uiizähligen Gebäude der verschiede nen Staate und fremden Nationen. All dieß zu sehe, und jedes Einzelneist sehcnSwerth, würde eine Tagereise von mindestens 40 Meilen erfordern, das aber wie gesagt in nicht weniger als ei ner Woche bewältigt werden kann. Die Wiener-Ausstellung ermäßigte ih ren Eintrittspreis, waösofort eine gro ße Zunahme an Besuchern und Einnah men zur Folge hatte. 7,200,000 Köp fe Menschen besuchten diese Ausstellung, und die Annahme, daß 10 Millionen die hiesige besuchen werden, scheint mir denn doch ein bischen zn sanigiiinsch. Während man zugeben muß, daß die Rciscbcgiicmlichkcitcn in diesem Lande besser wie in Europa sind, und daß un ser Volk überhaupt mehr an daö Reisen gewöhnt ist, muß andererseits berücksich tigt werden, daß unsere Bevölkerung nicht so dicht ist, nnd daß cin Besuch von 10 Millionen Eine ans jede vierte Person ergeben würde. Im Allgemei nen muß man annehmen, daß die Her ren, die die Verwaltung dieser Ausstel lung in Hündcn haben, und Diejenigen, welche die Erprcssiiiigsbiidcn in und außerhalb errichtet haben, ihre Aufgabe nicht völlig verstehen. Sic vergaßen, den letzten Krach und dcn Stillstand in Geschäften und dcr Industrie über'S gan zc.Laiid hin i Rechnung zu ziehe. Millionen würden dcö Vergnügens nnd dcr Belehrung halber hierher komme; aber die Bürger dcr Stadt der Bruder liebe müsse nicht glauben, daß diese Motive ebenso mächtig sind, als die dcr Eingeweihte nnd das Hirn sehr vie ler Philadclphier verzehrende Hab sucht, die ihm die wahmisiiinige Idee, binnen einiger Monaten durch Erpres sung fremder Besucher reich zn werden, eingibt. IN 4L. 8. RcmgkcNcn. 15n5aöer, Pa. Donnerstag, Mai 25,1876. ' Der Schweizer „Griitli-Vcrcin" von Lancaster Ivird am Pfingstmontag eine Landpartie anf Rocky Springs abhal tc. Anstellung. Georg B. Miffli von Columbia, hat eine Anstellung als Agent auf dcr Pennsylvania Eisenbahn erhalten. Ter „Franklin Hain" der U. O. D. von Columbia, beabsichtigt, am Pfiingst- Montag ein „Centcnnial-Pic Nie" in Heise'S Wäldchen abzuhalten. TaS "Oross-lie? Hotel" i Straß bnrg, Lankastcr Connty, das von Hr, Da. PottS gehalten ivird, wurde am Donnerstag Abend von Dieben nin mehr den KOO beraubt. Dies ist schon das Zwcitcmal, daß Hr. P, innerhalb wem gcr Wochen beraubt wurde. LobenSwerth. Der „Jgcd-Ver ein" der dentschcn Stcphanns-Grmcindc in Lankastcr, will eine Glocke von 1000 Psnnd Gewicht für die Kirche anschaffe, welche zn Ehre des 100 jährigen Ge burtstages der amerikanischen Republik am -ttcn Juli den ganzen Tag geläutet werde soll, Die Gemeinde will spä ter auch zwei andere Glocken ankanfen. Geschlossen.-Die LankastcrTaschcn- Uhren-Fabrik hat sich gezwungen gcsc- Heu, ihre Geschäfte zu schließe, da das dazu verwendete Kapital, man darf es wohl sage, verschwendet oder ver schleudert wurde! Bloh hundert Tausend Dollars sind wieder zum Gnckuk, —So geht eS mit beinahe allen derartigen Un tcrnchmnnge. Zuerst sucht man Sol che, die etwas Geld habe z bewege, ein oder etliche Schares zu nehmen ; hat man dadurch hinlänglich Geld genug beisammen, so wird das Geschäft ange fangen. Anfangs geht nllcS im Flnri bus. Die Eingeweihten "machen" ivas „gemacht" werden kann, bis auf einmal es heißt: es fehlt an Geld ! Die Folge find, daß das Geschäft fallirt, die gerin gen Stockhaltcr alles verliere, und die Fabrik unter den Hammer des Scheriffs kommt! Einige Wenige, die die mei stcn Antheile im Geschäft haben, kaufen die Fabrik, und fangen dann auf eigene Kosten wieder an, da es sich jetzt bes ser bezahlt! Der Arme wird abgc streift, und der Reiche „macht sich." So war es mit der Hohlwaarcn-Fabrik in Marictta, und mit noch anderen Fa briken die wir nennen könnten, utrd so wird es auch mit andern solchen Unter nehmnngc gehe. Unser Rath ist: Hütet euch vor ihnen! es ist nicht al leS Gold was glänzt. Seitdem obiges geschrieben, haben sich zwei der Haupt-Geschäftsführer (I, C. AdanlS und E, H, Perry) ans offener Straße ganz anständig durchgeprügelt. Eine Criminalklagc ist anhängig ge macht worden. Capitis Hambright von Lankastcr, dcr älteste nnd bekannteste Conductor ans der Pennsylvania Eisenbahn, ist von seinem Posten nS Gesundheitsrücksichten zurückgetreten, da er an Rheumatismus leidet. Capt. H. war cin treuer Beam ter—An die Stelle des Hrn. H. ist Hr. McCaskcy, ebenfalls cin erfahrener nnd langjähriger Angestellter dcr Bahn, al Conductor ernannt worden. Ein smarter Bursche.— Ende letzten Monats kam ein stattlich ausskhender Fremder i das Hotel des Hrn. John Reese, gegenüber dem Depot inLankastcr, frug für sein Abendessen nd Bett, blieb daselbst über Nacht, und bezahlte für alles im Voraus. Indem er sich et liche Tage daselbst anshielt, und alle? Baar zahlte, so hatte er sich bald die Gunst des Hanswirths und Kostgänger erworben, indem er sich sehr nett benahm. Endlich, als er das Hotel verlasse woll te, theilte er dem Wirth mit, daß er kurz a Moneten sei, nnd bot ihm seine gol denc Uhr zum Verkauf an. Der Wirth weigerte sich Anfangs in de Kauf ein zugehen; da die Uhr aber billig war, nd ächt zu sein schien, und der Frem'e nur 850 dafür verlangte, so ließ er sich doch dazu bewege, dieselbe zn kaufen. Al nachgehend der Wirlh die Uhr ei neu Uhrmacher zeigte, lvnrde er über rascht zn hören, daß sie 8275 werth sei! Wie erstaunte er aber, als einige Ta ge später Hr.J. C. Worth von Cooles villc nach Lankastcr kam, die Uhr als die Scinige beanspruchte nd sagte, daß sie ihm gestohlen worden sei. Der Ho tclhalter mußte natürlich die Uhr wieder hergebe, ohne jedoch seine 850 zurückzu bekommen.—Das war jedoch noch nicht alles. Am letzten Donnerstag kam der wirkliche Fremde, welcher dem Wirth die Uhr verkauft hatte, wieder nach dem Hotel zurück! Der Wirth, welcher ihn sogleich erkannte, hatte Lust über den "vr" zn springen, nd ihn zu verhafte, befürchtete aber, nicht stark grnng dazu z sein; er begrüßte deßhalb den Frem de, nd that als ob nicht? fehle. Dieser verlangte etwas z trinke, was er anch erhielt, und bezahlte dafür. Der Wirth hieß ihn eine Sitz Z nehme, nnd bat ihn ciiicn Augenblick zu entschuldigen, da er dringende Geschäfte zn besorge habe, während dessen er seine gestrickte Jacke ans, nd eine Nock in einem an der Zimmcranzog. Der Fremde,,roch jedoch den Lunten," schlich sich an die vordere Thüre, nd in einem Nn war er anf und davon ! Man verfolgte ihn zwar, allein es war umsonst. Bis jetzt hat man ihn noch nicht erwischt.—Der Fremde ist ein nett aussehender Man, etwa sechs Fnß hoch, gut gebaut, hat ei ne helle Hanl, Helles Haar nd einen hellen Schnurrbart; trägt einen sog. Cassimcr Sackrock, dunkle Hose, und schwarzcnKossnlhhnt.—Man glaubt daß es seine Absicht war. die Uhr wieder zu sichle, da er aber beim Ausziehen der Jacke dieselbe nicht bei dem Wirth be merkte, so ward wahrscheinlich der 'Ver dacht in ihm rege, daß „etwas letz in Dänemark sei," nnd er deßhalb schleu nigst die Flucht ergriff, als der Wirth den Rock anzog. Znr Beruhigung des hochgclahrten Sprachkenncrs und Schristgclchrten der Lankastcr „Laterne," der die Wellwcis hcit mit Löffel genossen zu haben scheint, nnd das Piirzelbaumschlagen aus dem FF, versteht, möchten vir bemerke, daß, da weder wir noch irgend einer unsrer Arbeiter französisch noch lateinisch verstehen, Wörter in diesen Sprachen ganz leicht unrichtig in diesem Blatte angegeben werde können, besonders wenn das Manuscript nichtdctlich genug geschrieben ist, wie in de betref fenden Artikeln es der Fall war, (Ty pographische und andre Fehler kommen in allen Blättern vor,) . WaS nns betrifft, so betrachte wir das Einschalte oder Einführen lateini scher und französischer Wörter i deut schen Blättern als ganz nnnöthig und überflüssig ; den wie viele deutsche Le ser gibt es wohl, die das Französische oder Lateinische verstehen? Damit nun aber jenes sehr gescheute Männlei von der „Laterne," dem man es anmerkt, daß er sich über die große Anzahl „Rekruten des Rippcr'schen Corps" ärgert, und mit scheele, mißgünsti gen Auge auf sie sieht, beruhigt wer de, möchten wir unsere geehrten Corres twndcntcn ersuche, in Zukunft Wörter in den genannten Sprache gänzlich wegzulassen, damit sich der „Laternen manu" nicht mehr zu truweln braucht, da das Männlei sich mehr m die „Tante Ripper" (wie er uns höhnisch nennt), als um seine eigne Suppen schüssel bekümmert. Was ferner die spöttischen Anspiel gen aus uns selbst und unser Blatt-l>c trifft, so habe wir dem„Laleremann" zn erwiedern, daß sie ganz harmlos zu unsern Füße fallen. Wir wissen wohl, daß das „Central Organ der Dcmokra tic von Pennsylvanien" unserm Calle gen ein Dorn im Auge ist. weil es eben ei ächt demokratisches Blatt ist. und nicht „den Mantel nach dem Wind dreht," Aber darum sollte er nns doch nicht beneiden, denn wir habe ja nichts dagegen einzuwenden, wenn i h m von politische Parteikleppcrn das Brod mit Butter geschmiert wird, nur verabscheu en wir die Art und Weise in welcher dies geschieht. Wir verlangen Keine, der „Wasser auf zwei Schultern trägt," mag er lateinisch, französisch, kaldäisch oder chinesisch verstehen. Ein Wetter- Hahn ist und bleibt ein Wcttcrhahn. Schließlich sei noch bemerkt, daß wir beim Empfang aller Corrcspondenzcn stets das Recht beanspruche, irgend welchen anstößigen Theil aus denselben zu streichen; nd wir haben noch immer acfnndcn, daß wir am Ende Recht hat ten ES gibt Leute, die gerne darauf ausgehen, den Samen der Zwietracht unter ihren Nachbarn ansznstrcuen, und bcnützen dazu die öffentlichen Blätter. Ob sie dem Herausgeber dadurch schaden, bekümmert sie nicht das geringste, so mir si e ihren Zweck erreichen. Hoffentlich wird solches nie und immer durch.die „StaatSzeitung" geschehen,
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