dcuteclc auf einen cutscrnt stehenden Sessel „Doch vor Allem sagen Sie mir, welches Jntercsse führt Sic her in dieser Stunde, nachdem Jahre verstri che nnd wir fremd geworden Einer dem Ander?" Lasse Sic mich sein aufrichtig, es ist mein eigenes Interesse. Walter Hell berg hat gethan mir Gute, ich habe ihm dafür gedankt, indem ich ihn bei Aaron n. Co. unterbrachte, wo er ist ge worden geachtet in kurzer Zeit nnd hat sich erworben manchen Groschen. Aber wenn er meine Cousine Rebekka hcira thet, greift er in mein Recht, denn mir kommt es zu. ihr Mann zn werde, mir kommt das Geschäft ,n. da dcr Hektar todt nd mein Onkel alt ist; wenn Sic mir beistehe, den Hellbcrg von seiner Elie abzubringen, so will ich retten Sie nnd Ihre Familie vom Untergänge, denn fast Ihr ganzes Eigenthum ist dem Hause Aaron . Comp, verpfändet, nnd wird Walter Hellbcrg dcr Chef desselben, ist er Ihr Herr nd kann S:e nnd die Ihre stoßen in s Elend." Die Baronin erhob „lch danke Ihne, mein Herr," sagte sie ; „aber die Hand des Menschen greise nicht in daS S-hicksalSrad nnd hindcre seinen Lauf. Lassen Sic es komme, wie es will, ich kann nnd werde nichts thun, diese Ver bindung zn hindern. Ich selber mein Laos gewählt, habe ei vergoldetes Elend einem Dasein dcr Liebe und des Friedens vorgezogen, jetzt will ich die Rolle durchführen, wies einer guten Schauspielerin " Sie hielt inne schon hatte sie mehr die Maske von ihrem Innern gezogen, als sie enthülle durfte. „Verzeihen Sic, mein Herr, ich habe Visiten abzustatten." Der Jude verneigte sich, nnd bittern Groll im Herzen, verließ er den elegan ten Salon. säorlsetzung folgt.) vir Staats Zeitung - Äg. " .. I. Mcorg N lpp er, Hrr.nisgcber. HarrtSvuro.. Pa Do crsta g, April 27. 1876. Reisefertig. DriHeiausgelKr dcr Sraaks zeiriliiss" trifft 'qeqeiiwartiss An stalten, Hin seine übliche Jahrcs desuche zn inaclK'ii, nnd die ans stellenden Gelder einzukassirc. Erhofft,dass alle Nnckstande abgetragen werden. Der erste Ausflug wird nacb Plstladelphia sein, da wir dort —s>nrlsbnrg ausgenommen— die "meisten Zlbonenten haben, welche zu besuchen, etwa einen Monat in Anspruch nehmen wird. In 1t Tagen hoffen vir de Anfang zu machen, und um uns vieles Laufe zu ersparen, wäre es uns sehr lieb, wenn man.die Moneten einstweilen an die Her ren Agenten bezahlen wurde. Habt die „Läpplen" die „Etovepipe" kommt! Die Gesetzgebung. I der Gesetzgebung wurden lctzto Woche folgende Pnnkte verhandelt: Die Bill in betreff der Sa!arirg von Conntybcaintc in Connties mit wcni gcr den 150,000 Einwohnern. (Die selbe bestimmt, daß der Gehalt der Conntybeamtc im Allgemeine 83000 nebst 5 Prozent für alle von ihnen über diesen Betrag in die Countykassc bezahl te Summe sein soll; wo die Gebüh ren die Summe von 83000 nicht errei chen soll der Beamte statt Gehalt, Ge bühren als Zahlnng erhallen; die Com missioncls sollen sür jede Arbeitstag 83 und 6 Cents Mcilcng ld, aber im Ganzen nicht mehr denn 81,000 im Ganze per Jahr erhalten ; der Colin ty-Echatznicister soll 11 Prozent Provi sion—bei Einnahmen über 8300 000— bis drei Prozent bei Einnahme nn ter 850,000—als Bezahlung erhalten.) Diese Bill bezicht sich jedoch nur auf Connty-Beamlc, welche ach Genehmig ung der Bill erwählt werden. Ein Gesetz bezüglich der Staalsdrnck arbeiten, sowie eine darauf bezügliche Resolution passirten. Ebenso verschiedene Bills bezüglich der Vcrwilligungkn für die Staats Zucht- nnd Bcsscrungshäuscr nd die Staats-Jrrenanstaltcn; die Arbeiter schntzbill; die Bill bezüglich Appclla. tioncn von AsscßmcntS n die ConnlyS. In Betreff der „Boom-Bill" war auch Kol. Thomas Scott, Präsident der Pennsylvania Eisenbahn vor die Unter suchnngs-Committec geladen worden. Mr. Scott war pünktlich erschienen nnd sagte, er habe die Bill nie gesehen rd wisse auch nichts von Mitteln, welche für deren Passirnng oder Verwerfung angewendet worden wären. Soweit die Committce in ihrer Un tcrsllchung vorangcschrittcn ist, sind fol gcndc Mitglieder dcS Hauses in die „IZvam-Gcschichtc" verwickelt: Doug las nnd Pclroff van Philadelphia, Knight von Bncks Connty, Andrews von Bradford Connty, nnd Lynolt von Luzerne Connty. (Die drei Erstge nannte sind Republikaner, nnd Letzte rer ei Demokrat). Getadelt werden Zhornton und Animcrmann vom Hans, nnd Senator Boycr von Clcarficld Co. Es wurde bewiesen, daß Pctcr Her die selbst Geld anbot!— Wie daS Hans och darüber verfügen wird, muß abge wartet werden. Kaplan ernannt.-Sprecher Patter so von derGtseßgebnng, hat den Metho disten Prediger. I. C. Clark zum Kap lan des HauftS ernannt. Seine Dienst zeit dauerst jedoch blos wenige Tage, da nächsten Herbst wieder ganz neue Mitglieder in die Gesetzgebung erwählt werden. l Mit seinem Veto belegt. Wir meldete in letzter Nro. daß dcr Ver. Staaten Senat und Congrcß den Gehalt dcS Präsidenten von 850,000, wieder auf 825,000 herabgesetzt hätten. Wie nn die Nachrichten ans Wasching ton lauten, so hat dcr Präsident die be treffende Bill mit seinem Veto belegt. Als Gründe für die Verweigerung sei er Zustimmung gibt er an. daß dcr Präsidentengehalt gleich nach dem Rc volntionskriege anf 825,000 festgesetzt wurde, als wir nur eine Bevölkerung von drei Millionen hatte nd arm wa ren. Zn jener Zeit erhielten die Kon greßmitglieder nur 86 per Tag für die Zeit der Sitzungen, welche durchschnitt lich 120 Tage im Jahr dauerte, so daß ein Kongreßmitglied beiläufig 8720 das Jahr bezog. Wen mair jetzt fünf Mo nate als durchschnittliche Sitzungszeit annimmt, so belauft sich demnach die Bezahlung der Kongreßmitglieder ans 830 per Tag wirklicher Dienstleistung. Dcr Präsident deutet nun an, daß die Gehaltsvcrniindcrniig dcr Kongreßmit glieder in keinem Verhältniß steht mit der Erhöhung dcS Präsidentcngchaltes. Dazu haben wir, sagte er, vierzig Mil lionen Einwohner, statt drei, die Nation ist reich geworden nnd die Kosten des Lebensunterhaltes jetzt halten keinen Vergleich ans mit denen von dazumal. Er wisse ans eigener Erfahrung, schließt der Präsident seine Vctobotschaft, daß der Gehalt von 825,000 für die Auslagen im Weißen Hanse nnznrcichend ist. (Also, weil die Nation reich geworden ist, will auch e r reich werden.—Aber apropo: Wie kommt es denn, daß 825,- 000 per Jahr —das macht etwa 870 per Tag,—für Präsident Lincoln während dem Krieg, wo alles theurer als jetzt, genug war?) Weiter sagt dcr Präsident, daß die Verdoppelung des Präsidentcngchalts nm so unanslößigcr wäre, als die Eon greßmilgliedcr jetzt fünfmal so viel be ziehen, als zn Ende des vorigen Jahr hunderts. Aber der Präsident vergißt erstens, daß die Congrcßsaläre seitdem z verschiedene Zeiten allmälich ausge bessert worden sind, so daß die zuletzt eingetretene Erhöhung verhällnißniäßig viel geringer war, als die des Präsiden tcngehaltcs. Die Ausflucht, daß dcr Präsident doch bedeutend mehr Amts aufwand machen müsse, als ein Eon grcßmitglicd, kann hier nicht gelte. Es ist Hrn. Grant mit seinen 850,000 Sa lär nachgewiesen, daß er och einmal 850,000 jährlich als Nebencinkünstc für Aiiitsanfwand bezicht. Daraus läßt steh dcr Schluß ziehen, daß bei einem Gehalt von 825,000 die Ncbcncinkünftc sich anch anf 825,000 belaufen würden. Das würde also immer noch 8140 den Tag ergebe. Das einzige vom Präsidenten i sei er Vctobotschaft angeführte Argnnient, waS logisch stichhaltig wäre, ist, daß sei ne Erfahrung ihm lehrt, daß mau im Weißen Hanse mit 825,000 nicht aus kommen kann. Freilich nicht, wenn man wie General Grant lebt. Wenn das Weiße Hans zum Mittelpunkt dcr extravagantesten Moden und dcr kost spieligste Gcwohnheitc gemacht wird; wenn die Toilette einer einzigen Dame, welche hoffähig gekleidet erscheinen will, den ganzen Jahresgehalt eines Kongreß- Mitgliedes verschlingt; wenn in den Stallungen des Präsidenten Dutzende von edle Hengste stehen, die wegen dem leichten Dienst nngcdnldig die Fü ße stampfe; wenn im Sommer alle paar Tage die Koffer gepackt werde, m nach den kostspieligsten Badeorten zn reisen, da ist es kein Wunder, wenn selbst 850,000 und noch einmal 850,000 nicht langen. Aber das ist eS ja eben, was das Repräsentantenhaus, neben der ver hnltnißmäßig unbedeutenden Ersparnis! fürs Land, hauptsächlich durch die Gc haltsherabsetznng erzielen, sagen wir lie ber erzwingen will. Dcr Congrcß will, daß diese extravaganten Ausgaben uns rer höchsten Beamten anfhörcn, und die einfachere, sittlichere Lebensweisen wie der eingeführt werden sollen; nnd darin hat dcr Kongreß anch ganz recht. Einen recht dummen Esclsstrcich be ging Grant, indem er in seiner Veto- Botschaft sagt, dir Constitntion ha be den Gehalt des Präsidenten bestimmt, während doch die Constitution nicht eine Sylbe wegen Feststellung des Gehalts sagt, was jeder Schulbube weiß, dcr sie je gelesen hat. Man sollte kaum denken, daß Grant so furchtbar dumm wäre, und dies nicht wisse. Arbeiter-Konvention in Pittsburg. In Piltsburg tagte letzte Woche eine große Arbeiter Convention, die von De legaten ans allen Theile der Verein. Staaten vertreten war. Die Absicht der Convention war, eine größercVcrci nigung und innigere Zusamnicnschlicß ung aller Arbeitskräfte, de Kapital!- sten und Interesse der Arbeitgeber ge genüber anzubahnen. Ueber 150 ver. schicdcne Arbeiter-Organisationen wa ren dabei durch Delegaten vertreten. — Ein Enlwnrf über innere und enge Zu sammcnschlicßttng aller Arbcitcr-Unions und Gesellschaften wurde verlese, ge nehmigt und als die einzige Methode zur Verbesserung der Lage betrachtet. Da älteste Tageblatt in Amerika. ladclphia erscheinendes Tageblatt, hat dieser Tage ein sehr gefälliges Gewand erhalten, indem es jetzt i ganz neuen Typen erscheint. Das Blatt wnrde im Jahr 1847 mit dem damals erscheinen den "^ävert'wer' verbunden, welcher im September 1784 sein erstes Erschei ne als Tageblatt machte, und ist somit das älteste Tageblatt in den Ver. Staa te. I seiner Tendenz ist der Xortli Republikanisch, allein es ist keines jener gemeinen Lügcnwischc, die ihren Lesern anstatt Wahrheit zu sage, blos Sand in die Augen streuen.—Hr. Morton McMichacl ist gegenwärtig Redakteur des Blattes. Btllnaps Verhör ist bis zum 27. April verschoben worden' Das gnnze Verhör wird in Hnmbug enden. Erstaunliche Enthüllungen! Präsident Grant benutzt Gelder, um bei den Wahlen zu siegen! Wem muß beim Lese dcr obigen Zeilen nicht die Schamrüthe in s Gesicht steigen? Zn hören, wie selbst dcr Präsi dent dcr Ver. Staute corrnptc Mittel gebraucht, nm seine Parteizweckc durch zuführe ? Wahrlich! man staunt, nnd weiß kaum Worte über diese schändliche Thaten Grant's zu finden. Die Anklagen gegen die höchsten Be amtcn der Regierung sind an sich schon empörend genug; daß un aber anch Präsident Grant selbst nicht frei von Korruption, nd ihm das Messer an dcr Kehle ist, habe Viele nicht erwartet, obschon man schon lange mnnkelte, als ob nicht alles recht in Waschington zu ginge. Doch, es kommt alles an sTa gcslich, mag cS noch so fein gesponnen sein. Einer von Grant's eignen frühe re Beamten, General-Anivalt W i l lia m s, ist jetzt anfgetangt, und hat de Präsidenten verrathe, indem er Zeugniß ablegte, daß Grant corrnptc Mittel gebrauchte, nm seine Wicderer wählnng zn sicher! Nicht weniger den zwei nnd dreißig Tausend Dol lars nahm er vom Gelde des Volkes, um diesen Zweck zn erreichen! Hören wir, wie die Nachrichten ans Waschington darüber laute : General- Anwalt Williams wurde am Mittwoch (den 10tcn Dieses) vor die Coinmiltcc dcS Justiz Departements geladen, wo er nnssaglt, daß in den Jahren 1871, 72 nnd 1875 Snmincn im Vellage von 832,000 ans dcr Geheimdienst-Kasse ans Besch! Grant's nach New Aork geschickt, um dort bei de Wahlen verwendet zn werden. Dcr Empfänger daselbst war John I. Davenport, der sich als Ober wahlansschcr nntcr dcr Enforccmcnt-Ak tc einen so wenig bencidciiöwcrthcn Ruf erwarb. Die an ihn gemachten Bezah lungen, für welche er nicht als Regie rnngsbeanilcr, sondern einfach als John ?. Davenport qniltirlc, sind in den Rech nungen des Schatzamtes gebucht nd anditirt; auch seine Onittniigcn liegen vor dem Comite. Das Geld kam, wie gesagt, ans der Geheimdienst Kasse. Ex- Gcncralanwalt Williams sagt, er wurde zuerst in 1871 aufgefordert, an Daven port 86000 zn zahlen; er zögerte nnd wandte sich nm Rath an den Präsiden ten, welcher ihm den schrisilichcn Befehl gab, die Zahlnng zn leisten. Während des Präsidentschafts - WahlkanipfcS i 1872 wnrde ihm befohlen, 820,000 in verschiedenen Snminen nn Davenport zn verabfolgen ; in jedem einzelnen Fal lc erhielt er vom Präsidenten mündlich den Befehl dazu, che er das Geld ablic fcrtc. Als in 1872 Williams gegen die größte Summe (810,000 auf einem Flecke) rcinonstrirte, sagte dcr Präsident: „Davenport ist dort oben mit einem großen Werk beschäftigt. Er muß das Geld haben." Im letzte Herbste ivnr den 86000 hierher geschickt. Das Geld wnrde ans Verordnung des Präsidenten zuerst a Whitlcy bezahlt nd dieser übermittelte es an Davenport. Whit lcy zeigte dem Comite Quittungen für jeden abgelieferten Cent, nnd Williams bestätigt seine Aussagen, obgleich er al lcrhand Ausflüchte zn machen suchte nnd nur mit Mühe zum Antworte gebracht werden konnte. Dieser Scandal setzt allen vorher da gewesenen die Krone ans. Grant lie fert aus dcr Bundeskassc die Bestcch nngsgeldcr für seine eigene Wiederwahl! Diese Thatsache ist so beschämend, daß man wünsche'! muß, sie ntcrdrücken zu könne. Nun fragen wir noch: Wird dieser Scandal wohl dcr letzte sei ? Nach den letzten Nachrichten ans Wa schington, soll nn Grant alle? abläng nc, was Williams über Ihn sagt, und eine Untersuchnng verlangen! Grant gibt an, getäuscht worden z sein! — WaS jetzt?—Es ist selten, daß ein Ver brecher seine That eingesteht; allein wo Ranch ist, da muß drum doch auch Feu er sein. , Roch ein Betrüger. Auch in der Regiernngs-Druckcrci zu Waschington in welcher ei gewisser klapp als Superintendent angestellt ist, sind kolossale Betrügereien entdeckt worden. Eine Unlcrsnchnug wnrde an gestellt, wobei es sich ergab, daß Clapp 853,000 ans einen Schlag in seine eigne Tasche gesteckt hat, welches Geld der Regierung gehört! Clapp hat seine Schuld eingestanden! Gin Zeichen dir Achtung. Unserm geschätzte Freund, Hr. Friedrich Schmidt, bisher einer unsrer Agenten in Pittsburg, welcher jene Stadt aber jetzt verlasse, und nach Philadelphia übergesiedelt ist. wurde ay, vorletzten Dienstag folgcndcr„Abschieds grüß" von seinen Logenbrüdern, dem U. O. R. M. Schmidt-Stamm, Nro. 183 in Pittsburg überreicht, dem auch vir herzlich beistimmen. Das Schreiben lautet: Unserm werthen geliebten Bruder P. G. Chief Poivh. Fr. Schmidt, welcher am heutigen Tage ans unserer Mitte und ans unserer Stadt scheidet, um sich in der Stadt der Bruderliebe, Philadel phia, eine ncne Hcimath zu gründe, ru fe wir, die Brüder obigen Stammes, ein herzliches, brüderliches Lebewohl auf baldiges Wiedersehen ach. Möge daS Glück und die Zufriedenheit, wonach wir alle streben, ihm hold lächeln und möge Fortuna ihr reiches Füllhorn über ihn und seine werthe Familie ausschütten, damit er die Früchte seiner vielen Arbci ten für nnscrc geliebten Orden, im Kreise seiner Familie und seiner vielen Freunde endlich genießen kann. Im Auftrag des Stammes: F. Weber, O. Chief. Zn bemerken haben wir. daß wir den Neffen des Hr. Schmidt, nämlich, Hrn. Heinrich Schmidt, der die Wirth schaft seines Vetter? an der Smith fielt Straße übernommen hat, als Ageu te an Stelle des Hrn. S. ernannt haben. Am 23. Mai wird der Hochwürdigste Erzbischof I. B. Purcell von Cincinna ti, Ohio, sein övjährigcs Priesterjubi länm feiern. DlrW:ltaustcllng InPhilatzelphta. Ans Europa treffe jetzt fast täglich Artikel für die während diesem Jahr in Philadelphia stattfindende Weltausstel lung ei. So sandte die Königin Vic toria letzte Woche eine Anzahl von Oel gemäldcn sür die Ausstellung, welche für die Seereise allein mit 200,000 Pfd. Sterling versichert waren! daran läßt sich der nngchenre Werth derselben leicht erkenne. Der Papst hat an den Eizbischof Wood für die Ausstellung zwei in Mo saic ausgeführte Madonnen nach Ra phael nd Tcssofcrrato, zwei Vase, eben falls mit Masnic-Berzicriingeii versehen und ein Gobelin, die heilige Agnes dar' stellend, geschickt. Die Kaiserei von Deutschland hat in prächtiger künstlerischer Ausstattung ein Album anfertigen lassen, daß sie dcr Ausstellung in Philadelphia widmet. Dasselbe enthält in großem Formate die photograpischcn Abbildungen einiger hervorragender Berliner Humanität anstallcn, die sich „nntcr dem unmittel baren Protcctorate der Kaiserin von Deutschland und Königin von Preußen'' befinde. Die sieben Blätter des Bu ches stellen das Angusta Institut in Charlottenbnrg, das Augnsta Hospital (in zwei Ansichten), die Stiftung sür verwahrloste Kinder, daS Magdalcnen stift in Plötzensec, das Elisabeth Hospi tal und das Diakonisscnhans in Betha nie dar. Dcr Pavillon des Deutsche Reichs soll einer dcr stattlichsten nnd schönsten ans dem ganzen Cenlennialgriind sein. Die Tcnipclriltcr (Freimaurer) wer de bekanntlich am 1. Juni eine groß artige Parade veranstalten, nn welcher sich auch auswärtige Comthnrcic in großer Zahl bethciligc werden. Die Pcnnsylvania Eiscnbahn-Gcscll schaft trifft großartige Vorbereitungen für die Beförderung von Passagieren nach dem Ansstcllnngsplatze. Man kann sich von dcr Großartigkeit dersel be einen Begriff mache, wenn man bedenkt, daß während des ganzen Tages und eines Theiles dcr Nacht i Zwi schenräumen von drei Minute, Perso nenzüge eintreffen werde. Alle Eisen bahnzügc, mit Ausnahme derjenigen dcr Rcading Eisenbahn, werde bei dem Bahnhofsgebäude der Pennsylvania Ei senbahn, gegenüber dcr Maschinen-Halle, die Passagiere ausladen. Eine Schwcizcrei wird Milch nnd die von den katholischen Tcmpcrcnz - Verei ne nd von ihnen anfgcstclltcn Fontai ne werden reichliches Wasser liefern. Die Temperenzler von Pcnnsylvanie errichten sogar eine Fontaine, an wel cher gratis Eiswasscr zn haben sei wird. Ein Handbuch mit allen wichtigen Notizen über die Stadt und de Ausfiel llnngs-Platz ist verfaßt worden und die Ccntcnnial Katalog Co. hat das allei nige Recht erhallen, einen offiziellen Ka talog zn pnblicircn und ans dem Platze zu verkaufen. ? den Gebäuden und auf dem Platze werden Bänke für die Ermüdeten bereit stehen. Eine tüchtige Polizci-Forcc ist zum Schutz von Personen nnd Eigen thum nd zur Aufrechterhaltung der Ordnung organisirt worden. Man kann den Platz mittels Pferde- oder Dampf-Kars leicht erreichen; auch habe die Pcnnsylvania nnd Rcading Eisenbahn-Gesellschaften sich in libera. ler Weise dazu bereit erklärt, daß Eisen bahnzügc, welche über andere Bahne gefahren sind, in ihre neuen Bahnhöfe, unmittelbar neben dem AussteUungs platze einfahren dürfen. Ucberall ist darauf Rücksicht genommen worden, daß nnnöthige Ausgaben vermiede werde. Bittere Klage wird darüber geführt, daß die Eisenbahn-Compag. nicen die Fahrpreise zur Ausstellung nur m ein Viertel nd nicht um die Hälfte herabgesetzt haben, was wahr scheinlich auch vortheilhafter für sie sein würde. ' Die Bcsorgniß. daß es etwa an Un terkunft für die Besucher fehlen würde, ist völlig gehoben worden. Es sind sehr große Hotels in der Nähe des Ansstel lungsplatzcs errichtet worden und durch eine sehr ternchmcndc Compagnie sind Wohnungen in Privalhänscrn für Aussteller.gesichert worden, so daß in keinem Falle ein Wohnnngsmangcl zn befürchten steht. ES wird ans das fe steste versichert, daß die Preise müßig sein werden. Es sind auch genug deut sche Hotels in der Stadt (ihre Namen findet man in der „Staatszcitnng") wo man vortreffliche Bewirthung haben kann. Mit Beziehung auf den Eintritt in den Ansstellnngs-Platz und das Verlas sey desselben von Seiten der Besucher, Aussteller und Angestellten ist möglich sie Einfachheit angestrebt worden Für jeden derselben sind besondere Eingänge eingerichtet worden 'HaS Ticket für die Besucher ist eine 5) Cents Note, tie man in einer besondere Office nahe je dein Eingänge einwechseln kann. Kin der zahle so viel wie Erwachsenc. Ei Abweiche von dem gleichen Preise bringt zu viele Unbequemlichkeiten mit sich. Fünfzig Cents für den ncniistün digc Besuch einer Welt Ausstellung muß für Jeden zufriedenstellend sein,-. So lauten die Anordnungen der Ken tennial-Commissäre. Politische Drahtzieher. —Die poli tischen Drahtzielm- (ein elendes Bette!- pack) von Lankastcr sind schon wieder an der Arbeit, m Kandidaten für die näch sten Herbstwahlen niisziisncheii. und be reits sind eine große Anzahl Namen ge meldet, die gerne ein „Aemtlc" haben Möchten. Welcher von ihnen (tze Re publikaner) nominirt wird, der wird auch erwählt, denn die Radikale jenes konntys stimmen für den größten Schuft, wenn cr.nur zu ..ihrer Partie" gehört. Ob er ehrlich oder sähig ist wird nicht gefragt, so er mir „lange Finger" hat. Der gegenwärtige Monat April hat 5 Samstage. Correspondenzen. Phil-delphi, April 21. 1876. Ne-Ritk. Eine kurz Ucbccsicht i Be treff der nächsten Präsidentenwahl. Gün stig AvSstchte, einen demokratischen Präfidenten zu eiwähltii. Lieber grennd Rlper! I der letzten Nummer Ihres Blattes sagen Sie. daß New-Mexico als 30. Staat aufgenommen sei. Dies ist nicht so. Der Antrag liegt noch vor dem Ver. Staaten Senat,—nnd vor s Hans ist er och gar nicht gekommen. Daß das Territorium mit seinen 30,000 In dianer, 0,000 Republikanischen Hall ken nd etwa 1000 ehrlichen Leuten och dies Jahr aufgenommen wird, wodurch c wahrscheinlich eine republikanische De legation zum Kongreß, und zwei republi kanische Senatoren ach Washington zn senden im Stande wäre, außerdem für den Republikanischen Präsidentschafts kandidaten eine Elcktoral-Stiinmc ab würfe, ist bei dcni Wind der jetzt in Wa shington weht, doch wohl kaum z den ken. Da von dcr Elcktoral-Slinimc die Rede ist. so möchte vielleicht die nnlcn stehende Liste der Staaten, wie sic innth maßlich bei der Präsidentenwahl ihre Elektor,stimmen abgeben dürften, von Interesse für Ihre Leser sein. Viel kommt allerdings anfdic Nominalionrn in St. Louis nd Cincinnati an, doch, selbst vorausgesetzt, daß sowohl die Rc. pnblikancr als die Demokraten gute Candidatcn aufstellen, zeigt sich die grö ßere Wahrscheinlichkeit des Sieges sür die letzter, und überhaupt tonnen die Demokraten nur dann um den Sieg ge bracht werden, wcnwsit einen schlechten Man aufstelle, nnd die Republikaner einen entschiede gute. Möge man dies nur i St. Louis seinerzeit berück sichtigen ! Sichcrc Dcm-lr.Ui-) ( Eichcrc Rcimbiit.- schc Staat. s < schc Slaaicn. Eick. Etil. Eick. Siii. Alabama 10 Illinois 21 Arkansas 6 lowa II California 6 Kansas 5 Coiinccticnt 6 Maine 7 Delaware 3 Massachusetts 13 Georgia 11 Michigan II Kcnlncky 12 Minnesota 5 Louisiana x Nebraska 3 Maryland 8 New Hampshire. 5 Mississipzi 8 Ohio 22 Missouri 15 Rhode Island... 4 Nord-Carolina.lo Vermont..... 5 Oregon 3 Wisconsin- 10 Tcnncsscc 12 Texas 8 Suiniiia :. >22 Virginia ..II West-Virginia.. 5 Summa...l 42 Keiner dieser Staaten dürste der de trcffciidcnden Partei verloren gehen; denn selbst wenn Bristvw der republika nische Candidat sein sollte, welcher mög licherweise einen oder den andern der Südstaate der Partei zuführen tonnte, würde in diesem Falle New Bork, mit seinen 35 Electoralstininicn für die De mokraten den Ausschlag geben, da sie außerdem jedenfalls eine Theil der zweifelhaften Staaten sür sich habe dürf ten. Nach der obigen Berechnung, da zur Wahl 185 Elrktoralstiininc nöthig sind, fehlen de Demokraten 43, de Repu blikanern 63 Stimmen. Diese Folgen den vertheile sich ans folgende Staa ten : Colorado 3 Indiana -.15 Nevada 3 Ncw-Jersey 0 Florida 4 Pennsylvania.. .20 Süd Carolina ... 6 New Aork 35 Summa: .105 Hiervon ist Indiana nr dann für die Republikaner zn rechnen, wciinMorlo nominirt werde; abcr'dann ist New- Bork, ohnedies unter Demokratischer Kontrolle, sicher sür den Demokrati schen Kandidaten. Ucbcrhanpl ist der einzige Candida, der New-Bork sür die Republikaner gewinnen könnte, Couk ting, Derjenige, der sicher nicht nominirt wird, da seine Nominalion im Westen absolut ein halb Dutzend sichere Staaten der Partei verliere würde Selbst mit Ptiinsnlvanir auf rcpubli konischer Seite, waS wohl wegen be kannter Manipulation in Philadelphia kaum z vermeiden sein dürfte, stud die Chancen noch immer sehr bedeutend für eine Demokratischen Sieg; aber ein wirklich guter nd populärer Mau au die Spitze dcS Demokralischen Tickets gestellt, ein Mann, gegen den selbst die Umtriebe der Philadelphier Pil grimS ohnmächtig wäre, ein Mann, der Pennsylvania und New-Bork mit zusammen 64 Stimme der Partei bringt, und wir werden eine Demo kratischc Präsidenten mit einer Mehr hcit erwählen, die nicht eine zweifelhafte genannt werden kann, sondern auf die wir stolz sei können. Hans Sachs. Dem geehrte Einsender unser ver ländlichste Dank sür die Berichtigung in Betreff Rcw-McHco's. Der Artikel wurdc einem Wcchselblalt entnommen. Auch die Zusammenstellung der Eick toral-Elimmen scheint nS sehr correkt zu sein, und kommt es jetzt nur noch da rauf an, Wer nominirt wird—Am d. Red. Baltimore, Mo., April 2>, 1876. Freund Ripper! Weil ich doch geschnc hab, daß Dich des letzt' Vriefle verdollt gepliest hol, ha ich gedenkt, sott st den, Rippcr noch c mol schrciwe. Seiler Adam Höflich Hot ari ig nfgeguckt, wie ns cmv! sei Name in Deinem Paper gedruckt war, den gedruckt zu wcrre, pajsirt nicht Jedem, awcr gedrückt durch Täxes, sangrowe Beamte, die Polizei Snnndagsgcsetze, do dervo könne gar Viele c Stört ver zähle. Wann des Wetter kce Abwechs lung bringt, derno gebt S anucr Leu, wo dcrvor sorge. Ks isch a bekannte Sach, wo Schohf fin, sin ah Böcs, äny hau en Hanptbock, mer hccßt en gc wohnlich Beecher. So en Bock isch dora zu kenne, daß er annere ehrliche Lent Hörner ufsctzt, just wie mer den Bogel an de Fcdderc kennt. Ehncn vnn scllcr Sort haivc sie kcrzlich ah da in dcr Stadt am Flügge! verwischt, nn hab'n im Pä per garstig gerupft, jnst wie beim Korn baschtc, daß nix, as der „wahreJacob" üwcrgeblicwc ischt. So kann's gchnc: „spiele nct mit Schießgewehr, derno gehl's ah net los!" Wann mer des Ding so considdert, do muß mer sich wiinncre, daß es so vie le Galgcvöggel gchbt; do ischt dcr Bog gel Greif, verwandt mit Igel Grant, do isch c anner Ungeheuer, der hceßl dcr Mcuer-Gcncr! Dcr letzt' ischt ncmlich dcr Baltimore Brecher, wo ich gcincent hab. So c Naturforscher Hot cmol gc saht, der Mensch, der isch e Gabclthicr. Do dermit Hot er gcincent. dcr Mensch thät uf zwcc Zinke, n s zwce Bcc laafc, awcr ich lecn, dcr Mensch ischt oskohrs a Gabclthicr, weil er, wo a Tschänz ischt, mit dcrGabbcl histicht, wo was zn kälschc ischt. Guck juscht de Grant n seine Gabclcavalicre; seile Kerl hcn en Stranßcmage. was könne könne die vertrage; do hecßst'S alleweil: „geh' mer ans in Weg, oder i nenim' D! mit." Aktien, Bergwerke, Häuser, Bull dogs, ContrüklS, Schmuggel, Kutschen n ah Gänl, Grünbäcks ah och nebe bei, is des große Feldgcschrci. Blasrohr ans Baltimore. Washington Brief von un>ercm regclmäßtgcn tkorrcspondciiten. Washillg to 11, D. C., ) April 15,1876. s Dcr „Gcldspindcn- Einbruch". II Icrsuchiingen.—Einauzipations-Tag, 10. April. Enger und enger spinn (zieht) sich das Netz um General Babcock, Harring ton und andere hervorragende Ex-Di striktsbeainten. Es wurde gewiß nie ei ne theoretisch besser durchdachte, hin sichtlich dcr praktischen Ausführung aber stümperhaftere Verschwörung i Scene gesetzt, als die unter dem Namen .Kok,- burxliir? bekannte. Es mag nn über zwei Jahre sein, daß hervorragende Bürger von Wa schington, darunter in erster Linie Herr Kolumbus Alexander cinclliitcrsnchnng dcr 80ß Skepherd'schcn Verwaltung dcr Distrikts - Angelegenheiten anstrebten. Sic nahmen (kriegten) die Distriklsrc giernng beim Krage und setzten ihr ge waltig zn. Soviel war sicher, daß wo fern jene Unlcrsuchiing nicht ans eine oder die andere Art paralisirt würde, Shcphcrd und seine Spießgeselle in die nicht bcnkidcnswcrlhc Lage eines Tweed und Konsorten kämen. Dieß war der Stand dcr Dinge, als die Geldspinde des Richard Harringto, Shcphcrd S Bilsen freunde, von zwei professionellen Ein breche, aufgesprengt nnd (bcPu,) tcrschobencn Distrikls-NcchnungSbüchcr, die Harringto kurz zuvor in die Spin de gelegt halte, daraus entwendet wr den, worauf man sofort de glücklicher Weise mißlungenen Versuch machte, die selbe dem CalliinbuS Alexander in die Hände zn spiele. Nun muß man wis sen, daß wenige Tage früher, während die tlntcriiichnug vor sich ging, Alexan der unverhohlen die Meinung aussprach, daß gewisse Rcchnuugsbüchcr. die vom Ringe als Evidenz prodncirt wtirdcn, nicht acht seien. Es war daher der Endzweck der Verschwörer, den Alexan der des Verbrechens des Diebstahls zn preisen, den derselbe in der Absiebt, sich der ächte Bücher zn versichern, began gen hä'te. Daraus erhellt deutlich, daß die mit der Nntersiichnng belranlen Her ren verdnzt nnd in ihren Bestrebungen, de Schwindel aufzudecken, außerordent lich gelähmt worden wäre, hätte man die Schmach des Diebstahls dem Herrn Alczandcr anhängen könne, nnd die Unlcisnchnng wäre selbstverständlich in Brüche gegangen. Der zn gutem Glück einige Stunden später, als verabredet, ausgeführte Einbruch rcttctcHcrrn Ale xander vor dem Sturze in die gestellte Falle: eS ward nämlich beschlossen, be sagte Bücher jh, nm 10 Uhr Abends einzuhändigen ; aber der Einbrecher er reichte Alexander's Wohnung nicht vor 1 Uhr früh, z welcher Stunde derselbe, solche ihm zugedachte Liel cnSwürdigkcit nicht ahnend, einen so gesunden Schlaf schlief, daß selbst wiederholtes Läuten ihn nicht zu wecken uerinochte Die er slc Kunde über jenen Einbruch brachten ihm die Margeiizcitungcn. Ich habe getrachtet, hiermit in größter Kürze die Geschichte dieser Verschwörung wieder zugeben, die eine neue, aber langst er wartete Enthüllungen ergebe, moralisch und politisch betrachtet dem Belknap- Skandal nicht nur w irdig zur Seite steht, sondern ihn durch die der darin entwickelte abgefeimte Spitzbüberei och bedeutend übertrifft. Harriugton. von dem die Rede geht, er habe den gastlichen Heiingtligestaden den Rüchen gekehrt, war Hülfs-Distrikt anivalt; er ist ei hübscher junger Manu und besitzt eine oberflächliche, aber mit brilliant theatralischem Style überiünchtc Rednergabe. Er hielt leine eigne Vcrlhcidigunzsredc und schloß - ter großem Beisallc: „Ich bin unschnl dig. so wahr mir Gott helfe!" Man wird sich erinnern, daß Harriugton, während die Untersuchung in vollem Gange vor, vom Präsidenten zu Tische geladen wurde und bei dieser Gelegen heit eine lange Unterredung mit letzterem hatte. Dieses der öffentliche Meinung ins Gesicht-Schlage seitens des ober sten Beamten, de, sich so auf eine gleiche gtscllschafiliche Höhe mit einem wegen gemeiner Verbreche uutcr Anklage ste henden Individuum stellte, wurde von der gesummten Amerikanischen und auch ausländischen Presse mit vollem Rechte nachsichtig gerügt. Andererseits aber wurde jenes Ereignis von Har rington's Advokaten geschickt bcnützt und als emphatische und offizielle Anerken nung der moralischen und gesellschaftli chen Stellung des Angeklagte ausgc legt. Die Geschworene konnte sich nicht einigen, und Klage und Prozeß ließ man fallen. Herr Beck von Kentucky mach te von Tag zn Tag nncrhörlc Anstren gungen, um jene Angelegenheit durch ein Coiumiltcc dcS 43. republ. Congres scs iiiitcrsuchcil zu lasse, aber er drang nicht durch, und so erfreuten sich Har riugton Niid seine ihm den Rücke de ckenden mächtigere Genossen gestör ter Freiheit, bis aufcinmal Herrn Knvtt's Committe die Sache wieder aufnahm. Die Urheber werden zzirVerantwortung gezogen, und dicUntersnchnng verspricht, soviel bis jetzt crsichllich, eine der reich sten an haarsträubenden Ergebnissen zu werde. Ich dachte dieses kurze Rc snmo des viel besprochenen und be schriebene Spinden-Einbriichs nm so eher nm Platze, als diese Angelegenheit, deren Einzclnhcilcn durch djc Länge der Zeit dem Gedächtnisse Vieler entschwun den, eine nationale und politische Wich tigkeit nd Berühmtheit zu erlangen scheint. Der jetzige Kongreß verdient jeden Tag sein Blatt in dcr Geschichte we gen seiner an den Tag gelegte Spar samkeit und Ehrlichkeit. Demagogen, wie Hill, Blaine, Morton nd Bout well, mache krampfhafte Versuche, neue Streitpunkte hervorzurufen oder alte wieder auflebe zn machen. Von Zeit zu Zeit galvanisiren sie mit abschrecken den Reininiscciizcn oder ergehen sich in düsteren Prophezeihniigcn. Aber dcr bcbarrlichc nnd dclerminirlc Tenor des jctzigcn Kongresses hat sich cinmnk für die ehrliche und ökonomische Verwaltung der Biindesregiernng erklärt, nnd man wird sich seiner noch erinnern, wenn das wahnsinnige Geschwätz jener Herren nd die Verwünschungen ans den Aemtern gejagte Slaats-Dicbe nd Drohne längst verklungen ist. Es wurden viele Einwendungen gegen die Führung von Untersuchungen bei verschlossenen Thü ren erhoben, aber die Weisheit dieser Po litik liegt jetzt klar vor Augen. In eini ge Fällen wurdc der Hanpipnnkt dcr Untersuchung durch nnternchmcndc Zci liingcn, die die Geheimnisse zn voreilig der Ocffcnllichkeit übergebe, abge schwächt oder anch ganz vereitelt. Be- Ihciligte Individuen, die sclbstvcrständ lich mit Interesse den Verhandlungen folgen, erfuhren zwei oder drei Tage früher, daß ihre Anwesenheit Wünschens werth sei, nd hatten so die gute Gele genheit sich, che die Borladung sie er rcichlc, ans dem Staube zn machen. Des Ex-Sekretärs Dclano Sohn Jo hann wnrde von New-Bork hierher zi tirt, schützte aberKrankheit vor, nnd ein sicherer Read, dcr de Beweis liefern sollte, daß der Sohn Johann für Ver messungen zehn Thaler per Meile ein steckte, die in Wirklichkeit nur 75 Cent per Meile betragen, war so unpatrio tisch im Ccntcniüal-lahrc nach Europa zu segeln. Aber diese Verbannten wer den Heimweh bekommen, och che eSfür sie geheuer ist, znrückzukehrc; denn dcr Kongreß im rd, wie man allgemein glaubt, bis September in Sitzung bleiben, eini ge Rezesse sür den Besuch dcr Ansstel jung nd den Convenlionen in Ct. Louis nnd Cincinnati abgerechnet. Wenn das Stillschweigen dieser ausge wanderten Herren anch nur halb so viel kostet, als dies der Spinden Einbruchs- Zeuge, so wird dennoch in den republi kanische Compagnc - Fond ein tiefer Griff gethan werde müssen, nm jene am Zeugen zn verhindern. Die Ge schäfte im Conarcß waren vergangene Woche äußerst flau. Dcr Senat dcbat tirte über die Ncupflastcrung dcr Pcnn sylvania Avenue. DiescStraßc wurde vor 5 Jahren unter Shcphcrd's Regie rung mit Nicholson-Pstastcr gepflastert, aber sie ist jetzt ein Meer von Löchern und Laken und die schlechteste Straße der M-liiiss-ib!'." Im Hanse wnrde nur über Geldbewilligungen verhandelt. Charsreilag war Emanzipations-Tag nd Lincoln's kolossale Bronzc-Slntne wnrde im Lincoln-Parke enthüllt. Die ganze Ceremonie ward dcr farbigen Be völkerung überlassen nnd die getroffenen Anstalten erwiese sich als sehr knickerig nd "niggcrlich." Um eine kleine Platt form schaarlcn sich Sitze, besetzt vom Präsidenten, einigen Mitgliedern des Kongresses nd Diplomatischen Corps, nnd einer große Anzahl vonßnniinlcrii nnd "cle-l--l>ac1o" an denen die Rc sidcnzstadt anßerordcnllich reich ist, ohne irgend eine andere Akkomodation sür die Tanscndc, die viele Stunden ans den Beinen waren, nm dcr Enthüllung des in Amerikanischen Flaggen einge hüllten Monumentes anzuwohnen. Die verschiedenen farbigen Vereinen in ihren lächerlich anfgcpntztcn Uniformen waren in voller Stärke vertrete. Professor Langston war Obcrhosccrcionie-Mci stcr nnd ersuchte den Präsidenten, die Enthüllung vornehmen, was dieser denn anch that, unter Kanonen-Donner, dcni Beifall der ninslchcndcn Massen nnd dem Spielen patriotischer Weisen. — Das Knnstwcrk macht einen guten Ein druck: das Gesicht des Befreiers strahlt von Güte nnd Wohlwollen, während seine Linke sich über das Haupt eines Negers breitet, dcr sich gerade halb er hebt, in nach Freiheit, Bürgerrecht, Frccdmen's Brocken nnd der politischen Aufnahme in den Orden der Morton s, Bonlwcll s, Bclknap's nnd Babcock's zn grabbeln. l!. Ä. Feuer nahe Sunbury. F. S. Kerns' Tabak Fabrik nahe Sunbnry, wurde letzte Samstag Nacht durch Fener zerstör. In Chicago habe die Bürger einen demokratische Mayor (Hrn. Hoync.) und einen demokratische City - Schatz meister (Hrn. Briggs,) erwählt. Das Volk hat imincr noch mehr Zutrauen z de Demokraten als z den Republika ner, und darin hat es auch ganz recht. Hin Mrthodistcn-Logrr abgebrannt. Der schöne Campgrnnd der Mctho distcn nahe Tarentiiin. Ivo diese alljähr lich ihre sogenannten hielte, nnd auf welchem sich ohngesähr 150 Zelte nnd Wohnungen befanden, wurde am Samstag Mitternacht total durch Feuer zerstört. Der Verlust so 850,000 betragen. Mau hatte beab. sichligt, am 7. August eine große Ver samnilnng daselbst zn halten, was aber jetzt wohl unterbleiben wird. Gehörig versalzen.—Wie es scheint, läßt Richter Herman von Carlisle nicht mit sich spasscn; besonders finden Ver brecher ivcnig Gnade bei ihm. Darin hat er auch ganz recht. Bei der letzte Court in Cnmberland Coul>> wnrde mehrere Galgenstricke wegen unterschied > liehen Verbrechen schuldig gesunden, und vom Züchter ganz gehörig „versalzen," und zivar wie folgt: Henry Schlep, welcher ein Gebäude in Mcchanicsburg in Brand setzte, wurde ans zehn Jahren in s Zuchthaus verdonnert; Morrison Herman, der eine Scheuer in Silvcr Spring Townschip in Brand setzte, be kommt neun Jahren freie Kost und Lo gis im „Staats-Hotel"; William Tho mas, der den Store des Hrn. Vurkhol der in Carlisle beraubte, hat acht Jah re z brumme ; und Math. Rcily, welcher de Armcn-Vcrwaltcr von Cum bcrland Connty neulich durchblänte, er hält für seinen Spaß siebe Jahre „Bnmmclarrest" im „Staatskosthaus." —Allen Respekt vor Richter Herman. Aber-ja, aber, wie lange wird man diese Schurken in Nro. Sicher lassen, ehe sie von einer schafsköpfigcn Begnadi gnngsbehörde wieder entlassen verde ? Hinrichtungen.—Vergnnftenen Frei ing wnrde im Gefängniß z New Aork der Mörder John Richard Dölau hinge richtet. Am 2. Znni wird ebendaselbst der Mörder Andre Fachs hingerichtet werden. Reuigketttn. sipa. Done rstag. April 27,1876. Ein neue Zollhau wird gegenwür ig von dcr Columbia und Marietta Tnrnpikc Compagnie nahe Chickie er richtet. Die Grand Jury von Lankaster hat eine 'l'n.o vill gegen John B. Develin. welcher Fräulein Comwr verführte, nd gegen Frau Speere, welche einen Frucht abtrcibiingsvcrsnch machte, gefunden. Rasche Zunehmen. Die deutsche St. Stephanns Gemeinde (Pfr. Porr's) i Lankastcr City, welche vor etwa an derthalb Jahren mit blos 17 Gliedern gegründet wnrde, zählt jetzt mehr denn 500 Miiglicdcr! Auch nicht übel. Die Sonntags schule dcr Zions (Pfr. Maiser') Gc mciiidc in Lankaster. hat 37 Schüler. Letzte Ostern nahmen in besagter Ge meinde mehr den 300 Glieder das heil. Abendmahl. Da erste Pir R!c.—Dcr katholische St. Michael s llnterstütznngs - Verein von Lankaster. gedenkt am I0tc Mai ein Centcnnial-Pic Nie auf Tel! Hain abzuhalten. —Daß es dort ganz fidel zu gehe wird, versteht sich von selbst. Frau Martha Haldema, eine Da me von 80 Jahre, starb vorletzten Dien stag ganz plötzlich in der Wohnnng ih res Neffen, Samuel Haldema nahe Marictta. Sie war während den letz te Jahren zwar ziemlich schwächlich, allein für ihr Alter immer noch munter. Neues Patent. Hr. Wm. Hcinlc von Lancaster hat ein Patent ans eine Spnndkn-Anszichcr erhalte. Durch diesen Apparat können z. B. Spnndrn ganz leicht nnd ohne Mühe ans Bier süsser hcransgezogcn werden. Für Bierbrauer und Salonhaltcr ist es eine sehr wünschcnswerthc Erfindung. Ein gewisser „Pfaff." Namens Ken ncdy von Lankaster Connty, beabsichtigt als Candidat sür de Congrcß aufzutre ten.—Sollte er ominirt werde, so wird er anch erwählt, den die Republikaner jenes Countys stimme sür ..ehnig-el. neu," selbst für de vcrrnfenstc Schuft, wen er nur zu „dcr Pärty gehört." Tod de Rchtb. O. Z. Dicket.-Der Achtb. I. O. Dickcy von Lankastcr Ci ty, früher Mitglied und Nachfolger des Thad. Stevens im Kongreß, starb am Freitag in seiner Wohnnng, a der Luit gcucntzüudnng, ach einer Krankheit vo acht Wochen. —Der Verstorbene war ein angesehener Bürger nnd tüchtiger Ad vokat. Sonderbare Zusammentreffe.— Auf Oster Sonntag starb Frau John MadtiS von Waschington Townschip, Lankastcr Connty, an der Lnngencnt zündnng, im Alter von 81 lahren. Am selbe Tag starb auch ihre Schwc stcr, Mrs. Elijah Madtis, von Cole brookdalc Townschip, im Alter von 7S Jahren, an derselben Krankheit. Ks werde Licht. DaS Städtchen Ephrata, Lankaster konnt ist weit hin ter dem gegenwärtigen Zeitalter zurück, denn es befand sich i jenem Ort bisher auch nicht eine einzige Lampe a de Straße, um dem Wanderer des Nacht den Weg zn zeigen. Um diesem Uebel stand abzuhelfen, ließ Dr. Hertz von da selbst vor einigen Tagen eine solche an der Fronte seiner Office errichten, —die Erste nnd Einzige im ganzen Städtchen. —Dr. Hertz hat das Herz nm rechten Platz —Wer folgt nächst? Bcaintcnwahl. Der .Schweizer Krütli-Vcrcin von Lankastcr erwählte am Vorletzten Montag Abend folgende Herren als Beamten desselben für da laufende Jahr: Präsident, Albert Wetter Vizc-Prä sidiiit, Kasimir Lichti; lstcr Sekretär, Robert Wetter; 2ter Sekretär Heinrich Nohrer; Schatzmeister, Franz Ursprung, sc ; Botschafter, Schmidt, scn,; Fi nanz-Commiltce, ck'avcr Rütschi, John Vogelfang, Lorenz Schmidt. Der Verein befindet sich in einem recht prospcrirrndcn Zustand, zählt 24 gulstchcndr Mitglieder nd besitzt ein, Baarverniögcn von über 850. Er ver sammelt sich jeden 3tc Montag im Monat in seinem Lokal in John Hcß's Schwaucn-Hotel. Großes Feuer in olumbia. I CvlumbinbrachamFrcitaginSchwartz's Eishans Feuer ans, wodurch daS Ge bäude gänzlich zerstört wnrde. Vanghn's Holzhof nebenan fing eben falls Feuer, und erlitt einen Verlust von KM. Von da dehnte sich das Feuer nach Filbert's Eishans aus, welches gleichfalls ganz zerstört wnrde. Die Kohlenbehälter der Philadelphia und Rcading Eisenbahn wurden ebenfalls zerstört, wodurch ein Verlust von 020,. 000 verursacht wurde. Die beiden Dampfspritzcn in Köln bia waren nicht vermögend, das Feuer z unterdrücken. Man tclegrophirte deßhalb an den Mayor in Lankaster, welcher zwei Dampfspritze dahin schick tc, wodurch es endlich gelang, Meister über daS Fencr zu werden. Jacob Keech, ein Mitglied der Shaw nee Schlauch-Compagnie, slürtzlc auf dem Wege nach dem Fener todt nieder. Man vermuthet, daß das Fener durch, Patrick Whalon, ein Blechschmidt, ciit standen ist, da dieser mit einer kleinen Holzkohlcn-Furnacc m etwa 8 Uhr Vormittags auf dem Dach des Eishau scs beschäftigt war, und wahrscheinlich eine glühende Kohle fallen ließ. Da Eishaus war ein Framcgebäude, 12 bei 45 Fuß groß, und enthielt etwa 1000 Tonne Eis, welches mit Sägespäne bedeckt war. Filbert's Eishaus war 150 bei 40 Fuß groß, und enthielt 1100 Tonnen Eis.
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