Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, April 20, 1876, Image 1

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    KeunSyllmmscht Maats-Zeitung.
Jahrgang R.
Die
Ptsyld,ische SttSztitz,
Herausgegeben on
4. ttuouau kl??, Loi IS,
scheint jeden Donnerstag, und tostet 82.UN
per Jade, zahlbar innerhalb de Jahre, und
nach Berstug de Jahrgang.
Einzeln Eremplarcn, A tckeutS per Stück.
Keine Suhscrlptlone erden Tür wenige
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Niemand das Blatt abbestelle, t all Rück
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Norddeutscher Lloyd.
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Bremen und Baltimore,
via Touthamptou,
durch die eigen für Giesen Zweck an der Tlyd
Tonnen / üffch ss
„Baltimore," Eapt. Meyer.
„Berlin," „ Putscher.
.Ohio," Meyer.
„Letpjig," „ Hoffmann.
„Braunschweig," Undütsch.
„Nürnberg," „ Häger.
Die Erpedilion findet statt wie folgt:
Von Bremen: Von Baltimore:
..Leipzig." Mär, 8.'76. April 1,'76.
.evZWL' .-N 15. ..
„Brifchwesg"ApritS „ „ 29. „
„Nüruberg." „19.., Mai 13. „
„Leipzig." Mai 3... ~ 27.
„Ohio." „ >7. „ Juni l. „
Rachmittag von Baltimore.
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nach Bremen. London und Hav
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Joseph Nitiier,
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vovvoMnoor (Urklindcnailsfcrtiger)
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Harrisburg. Pa.
Zali t 5. >875-tJ.
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du Linie der Verbindungsbahn, In unmittelba
cer Nähe der Memorial-Halle und der andern
Haustchkdäude dir Cenleonial
Internationalen Ausstellung
und Sicurf>°n'jüg! Statton
und den erschtedene Bahnhöfen auf ihren er--
chiedenen Bahnlinien fahren erden.
Di Aufmerksamkeit der Bewohner Philadrl
phia's, welche Sommer-Wohaungen suchen, und
er Fremden, welche Häuser oder Wohnungen
ta der Stäbe Philadelphias während der Aus
ßrlluug sich u sichern wünschen, wird auf de
vmstand gelenlt, daß on allen Plätze an den
Bahnen der Tonrpagnie in einem Umkreise on
28 der 80 Meilen von der Stadl Passaairrr
dt AuSsteluna erreich können, ohne die Wa
gen u wrckselu, in einer benso kuren Zeit,
IS dies mit den Straßen Eisendahnrn on er
schiedenen Punkte der <tadt möglich ist
Speiial Trlnrsioas-Zkge wer
de ur Ve-uemlichkri on Schulen, Ge
s llschaften nd Bereinen abgelassen
weiden.
Auskunft ertheilen: E. <M. Hanr 0 ck, Ge
ueral ltcketagent, Nr. 227 Wid vttwte Straße,
Philadelphia, und dl erschtedene Loral Su
perintendenten, sowie der Unterzeichnet,
John E. Wootten,
General Superintendent.
Reading, är t, tB7S-f.
Das deutsche Centralorgan der Demokratie für Pennsylvanien und die angränzenden Staaten.
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ein Modell oder eine rauhe Zeichnung und ein
genaue Beschreibung ihrer Erfindung zu über
senden. Wir werden in der Patenl-Ofsiec Un
tersuchung anstellen, ud wenn patentirbar, Pa
piere und Instruktion zur Erlangung des Pa
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lustrirt und eignet sich besonders für die Hun
derttausende, welche jene Stadt während der
Jubelfeier besuchen werden."
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händlrrn, auch wird dasselbe per Post zugeschickt
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No. 001 Ecke der Dritten k Förster Str.,
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an wclchem Platze er sich freuen wird, seine al-
Tücher nnd Casfimere
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hnt er stets auf Hand.
Da ich während den letzten Jahren eines der
schönsten Geschäften dieser Stadt gegründet ha
be, so wird es mein Bestreben sein, in Zukunft
immer dir beste Arbeit zu billigen Preisen z
verfertigen, und das Geschäft noch mehr empor
John Fr ö h l i ch,
Harrisburg, März 2, 1876—1 f.
Photograph Gallerte
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Niedrige Preisen?.
Howard's Gallerh,
Eby's Gebäude. Ecke er Markt
und bkea Straß.
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Ruch jeder Größe der ahmen tzl.y.
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vergeht nicht Howard's Valerie.
HaerlSdura. Juli 15, tB7S—II.
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No. Sl Bainbridge Straße,
Philadelphia. Pa.
S-Relsende stnden daselbst bi beste B:-
quemttchkett. Juli 3. '74-IZ.
National-Haus,
1404 Süd Pciin Square,
(Süd-Seite,)
gegenüber den neuen öffentlichen Gebäuden,
Philadelphia, Pa.
Friedrich Schmidt, Eigenthümer.
Di delikatesten Speisen und orzüglichsten
Getränke stet auf Hand. M'Ääste werden
auf's freundlichste
Philadelphia, Pa., Februar 13,87.
Georg G. Buhl,
Fabrikant der
feinsten und besten
Cigarre,
Ferner, IVliolevai und Ketail-Händler
tn
allen Sorte Kau- und Rauch-Taback,
N. 41AY Lancaster Avenue,
West-Philadelphia.
JmportirteKeh-WestckHavana-Cigarrc
H. Liierßen.
Oeffentltcher Notar.
Besorgt Eintassiriing on Erbschaften in al
len Theilen von Deutschland, Oesterreich und
der Schweiz. Ebenso Agent der
Bremer Dampfer-Linie,
Office - IS Race Racc Straße, Har
risburg. Januar 20, 1876.
I,sv,vv Acker
Miffouri-Läudereien.
MitdcS Clima, Holz in Ueberfluß,
gute Wasser.
Dir Atlantic und Pacifir-Eisenbahngesell
schaii bietet jebt, längs ihrer Bahn im südlichen
und südwestlichen Missouri üder eine Million
Acker der orzüglichsten Ackerban- und Minrral
Ländereien zu niedrigen Preisen und amichi
baren ZahlunaSsristen zum Kaufe an.
Der Besihlitel ist unantastbar und tverdrn
alle wirklichen Landkäufer von St. Louis au
frei befördert. Das südwestliche Missouri zeich
net sich durch seinen Uedrrstuß an Holz und tla
rem Wasser langen der keineswegs lästige
Sommer und kurzen milden Winter au.
Eireularr, Beschreibung de Landes enthal
tend, frei an irgend eine Adresse geschickt. Kar
len, die bereit verkauften Sektionen sowie da
noch unverkaufte Land zeigend, werden gegen
Einsendung von 25 Cent versendet. Nähere
Auskunst ertheilen:
A. L. Deae, Landkommissär,
No. 25 südliche Vierte Straße,
oder
Weiget Lt Bechtolsheim,
Deutsche General-Agenten der U. und P. Ei
senbahn
Ro. M'j südliche Fünfte Slraße,
St. Lonis, Mo.
Februar 1v,1876-3Mt.
Mannbarkeit.
Wie verloren und wieder gewonnen.
Sine Abhandlung über die radikale Heilung
von Onanie und Srldstbesteckung,
Soeben herausgegeben, ei
"lue Ausgabe on I>r.
CulverweN'S Vorlesung über
die radikale Heilung on Pollutionen oder Sa
menschwäche, geistige und körperliche Schwäche,
Hindernisse zum Heirathen, ic., hervorgedracht
qurch Selbstbefltkung und geschlechtliche Aus
schweifungen. Die schrecklichen Folgen dieses
Lasters sind in dieser berühmten Brochüre zur
Warnung der Jugend mit Meisterschaft geschtl
der, und der einzige sichere Weg angegeben,
auf welchem eine vollständige Heilung, ohne den
Webrauch gefährlicher innerlichen Medizinen,
erzielt werden kann.
Alle, alt und jung, welche an Nervenschwächc,
Ntedrrgrschlagrnhei, Impotenz oder Pollutio
nen, und den tausend traurigen Folgen ge
schlechtlicher Ausschwtifnngcn leiden, sollten die
sc Schrift mit Sorgfalt studiren.
Um ihr die weit möglichste Verbreitung zu
erschaffe, wird dieselbe bei Empfang von 6
Cent in Poststamps postfrei nach allen Thellcn
der Vereinigten Staaten versandt.
Man ddresfire:
Si 80K,
41 rliin St., Xerv Vörie, Dost Lox 4586.
Juli 29, >875-45
H. Hregorij's
RotionHaus
Süd West Ecke des Market Square,
HarriSburg, Pa.
! Der Unterzeichnete benachrichtigt hiermit da
Publikum, daß rrlden von ihm früher innege
habten Store an der Süd-West Ecke des Mar
ket Square ans' eleganteste renovirt hat.
Eine spcndite Auswahl prachtvoller
Waaren
für. Dame und Herren
Band von allen Farben und Gattungen,
Seide, Zwirn, Taschentücher, Laer, Edaing,
alle Sorten Dreß- und andere Näm-
und Wntergreen - Essenzen, kurz alles, aS in
einem compteten Notionstore zu haben ist.
Da seine Preise niedrig und die Waaren ant
sind, hofft er auch ferner sich die Gunst des Pu
tlikums zu erwerben.
H. Gregory,
Harrisburg, April 6,1876—>Z.
G. Walz
Wein- b Liquör-
Handlung,
Emmi Straße, gegenüber dein Northern
Central- und Penn'a. Bahnhof,
Harrisburg, Pa,
Der unterzeichnete offerirt zum Berkauf reine
Old Rpe und Bourbon WhtSkieS, Jmportirle
BrandieS, Gin, Champagner, Sherrp, Bur
gunder und Rhein-Weine von vortrefflicher
Qualität. Ferner hält er elnr vortreffliche
Auswahl fetner
Havana Cigarren, Kau- sc Ranch-Taback
auf Hand.
Um geneigten Zuspruch bittet
Eugene Wolz,
Harrisburg, April 6, 1876-tf.
M hat seine Preise erniedrigt, KDA
Barbiue (mitGebrauch
Stute Ei,ol Hoiel, 3. Strußr. HarriSbara^b^^Af
Tchanbacher K Co s
Wirthschaft,
43ster Straße und Elm Avenue,
gegenüber de Maiugebäude auf den, Tente.
nial-Brund,
Philadelphia.
Mär 30,>87v-f.
Job-Arbeiten
deutsch und englisch, werden in dieser
Druckerei besorgt.
Msie.
Frühlings-Kommen.
Schon säuselt auf de lauen Lüften
Der holde Frühling in den Hain;
llmhancht von zaub risch-süßen Düften
Tritt Flora lächelnd z nS ei.
Und ihren leisen Götterschritten
Folgt eine holde Blumcnschaar,
Maiblüinchc, Veilchen nd inmitten
Die RoS im purpurne Talar'.
Schnccalöckchc reckt sein wcißesKöpsche
So schelmisch ans dem grünen Klee;
Der Krokus hebt sei goldig löpfchen
So strahlend aus dem Blüthensccl
Märzröschcn stürzet ohne Zagen
So üppig aus dem frische Grund';
Dem Zephyr lauscht es, ihn zu fragen:
„Willst küsse mir den rothen Mund?
Und alle sorgenschwere Busen
Sic werden von Entzücken weil;
Denn mit den Blumen. Zephyr'n, Muse
Ergießt sich Frühling's Seligkeit.
Der holde Jüngling steigt hernieder
So stolz, so frei, wie König Aar.
So frisch, so schlank die Götterglieder,
So duftig das bekränzte Haar.
Und lächelnd grüßt er allenthalben.
Beglückend geht's von Hans zu Haus,—
Und überall entspringt der falben,
Erstarrten Erd' ein Blumenstrauß.
Demi Flora folgt in Siegesprangen
Mit ihrer ganze Blnmenpracht,
Gelockt vom seligsten Verlangen,
Da sie der Jüngling angelacht.
Feuilleton.
Harte Herzen.
-toi-
ErMung von Walter Bogel.
VIII.
jgvrtsetzung.Z
Aaron und Co.—wer Hölle i dem
palastähnlichcn Gebäude in einer der
elegantesten Straßen der Residenz die
Wohnung dcS jüdischen Händlers er
kannt, dessen Vater vor Jahren im Zu
dciiqnarticr Knöpfe und Litzen feilbot ?"
Levy Jacob Aaron saß an seinem
Schreibtisch, der reiche Banquier mit
der kleinen hagere Gestalt, dem gelben,
faltenreichen Antlitz nd den hinter der
goldenen Brille gar listig hervorblicken
den Augen, um ihn herum Erzeugnisse
des Luxus, ihm zur Seite der fener- nd
dicbcsfeste Geldschrank, der Millionen
barg, und doch war das Antlitz des al
ten Mannes sorgenvoll und düster.
Es war keine mißglückte Speculatio
die seinen Geist beschäftigte; die Course
waren nicht gefallen, aber droben in
dem kostbar dccorirten Schlafzimmer,
ans seidene Kissen, da lag sein Sohn,
sein Hirsch, wie er, Hector, wie die Welt
ihn nannte, hustend, stöhnend, hoff
nungslos, Medicinflaschcn zur Seite
statt des Champagncrkclchcs der nächt
lichen Orgien—vorüber das Klirren der
Goldstücke ans rouzc lind uoir, und jetzt
spielte er ein großes, ein aufregendes
Spiel, dem man mit Angst und Span
nung folgte, aber diesmal war er selbst
der Einsatz und die Knochcnhand des
Todes streichelte die gerunzelten Wangen.
Mochte der greise Vater daran denken,
als er vor seinen Büchern saß, zum er
ste Male seit langer Zeit unthätig, mit
gesunkener Feder und geöffnetem
Conrszettcl?
Leise öffnete sich die Scitenihür, die
von der Flnr der Wohnung des reichen
Banquiers in das hübsche Privatcomp
toir desselben führte, und ein jnngeS
Mädchen von dunklem Teint mit gro
ßen, schwarzen Augen nd schwarzen
glänzenden Locken trat ein. Ein schwe
res, seidenes Kleid mrauschtc ihre For
me nd Brillanten glänzten an HalS
und Armen der Dame.
Der Alte wandte sich um. „Du
bist's, Beckchcn?" fragte er, ohne daß
sich seine schwere, bedrückte Miene auf
hellte. „Wie geht's Hirsch?"
„Hektar schlummert," antwortete das
Mädchen, denn Rcbecka, die viel gefeier
te und viel nworbene Tochter des Ban
quiers konnte höchstens zwanzig Jahre
zähle. „UcbrigenS gewöhne Dir doch
diesen abscheulichen Namen ab; daß Du
ihn in Gegenwart des Doctors brauch
test, hat meinem armen Bruder einen
verstärkten Fiebcranfall zugezogen."
Rcbecka schwieg und spielte mit den
Troddeln ihre schweren, goldenen Arm
bandes. „Du wolltest mich sprechen,
Vater?" sagte sie nach einer Weile.
„Wohl wollt' ichs; sei ein gut Kind,
setz' Dich hierher ans de Divan nd—
doch, wer ist da?"
Ein bescheidene Klopfen an der Thür,
die da Cabinet de Banquier mit dem
Teschästsbureau verband, ward hörbar
und auf die Frage de Juden, trat ein
junger Mann von etwa vierundzwanzig
Jahren, in einfacher aber gewählter
Kleidung, ein.
Drei Jahre waren verstrichen, seit
Walter Hellberg da Dorf seiner Hei
math verlassen hatte; wer hätte in dem
hochgewachsenen Herrn, auf dessen wei
ßer Stirn Ernst und Nachdenken ausge
prägt lag und dessen klarer Blick bi
auf den Grund der Seele zu dringen
schien, den einst so leidenschaftlichen
Jüngling wieder erkannt?
Und doch, er war's, ernster, aber schö
ner und stattlicher als vor drei Jahren,
und unter der weißen Schminke erröthe-
te die Jüdin und feurig funkelten ihre
Augen, als sie auf de Cintretcndc
hafteten.
„Was giebt's, Hellberg?"
„Wichtige Depesche ans Frankfurt,
Hcrr Aaron," erwiderte Walter; „auch
ist im Bureau ein Brief von Herr
Werndel zur unverzüglichen Bestellung
abgegeben worden."
Der Banquier hatte die ihm darge
reichte Depesche geöffnet nd das Schrei
den des reichen Mannes achtlos bei
Seite geworfen; einen Augenblick lang
schimmerte es wie Sonnenglanz der
Freude über sein vergilbtes Antlitz, aber
schon im nächsten ward es schmerzlicher
bewegt als zuvor.
„Zwanzigtausend Thaler reicher nnd
mein Sohn stirbt!" murmelten seine
Lippe kaum vernehmbar. „ES ist gut,
Hellberg," sagte er mit milder, zittern
der Stimme; „sind ein schöner, stattli
cher junger Mann; Gott, was gab ich
darum, wenn Hirsch. Hektar wollt' ich
sagen —"
„Herr Hellberg steht uns treu in der
Pflege meines armen Bruders zur Sei
te," bemerkte Rebekka; „Hektar, freut
sich, wenn er ihn an seinem Lager sieht.
Schade, daß sein angestrengte Thätig
keit Herrn Hellberg nicht gestattet, den
Personen seine Zeit zu widme, die ihn
gern sehen." Ein bedeutsamer Blick
ans de Angen der schönen Jüdin vol
lendete de Eindruck, den ihre Worte
auf den jungen Kaufmann hervorbrin
ge sollten.
Waller verbeugte sich.
„Die Zeit, die ich am Bette Ihres
leidenden Bruders zubringe, muß mir
die Nacht vergüte. Mein Ziel ist iveit
nd aller Kräfte des Körpers und des
Geistes bedarf ich, es zu erringen."
Ohne sich weiter aufzuhalten, verbeug
te er sich noch einmal flüchtig und ver
schwand aus dem Cabinet des Banquiers.
Aaron stand auf nd schob den Rie
gel der Thür vor.
„Und nun höre mich an, Rebekka,"
sagte er sehr ernst. „Ich bin alt, meine
letzte Kraft ist gebrochen und mein Sohn
ist unrettbar verloren. Alles, der gan
ze Reichthum, den ich ihm zn erwerben
hoffte, fällt dir zu, Rebekka, aber das
Haus Aaron, Du weißt es, darf unseren
heiligen Familiengcsetzen nach nicht oh
ne Chef und Haupt sein, und wollte ich
jetzt mein Geschäft liqnidiren, so mühte
ich einen Theil unseres darin steckende
Vermögens einbüßen. Unsere Familie
ist ausgestorben, keiner lebt mehr außer
Deinem Vetter Jtzig. der sich jetzt nennt
Isidor; er wird fortführen das Geschäft
Levy Aaron und Co., er wird heirathen
meine Tochter Rebekka."
„Niemals!" Da junge Mädchen
Ivar aufgestanden, jedes MuSkel ihres
Antlitzes drückte die höchste Willens
kraft aus.
„Meine Tochter wird sein vernünftig,
der Jtzig ist ein kluger Kopf, der vergrö
ßern wird Dein Vermögen und Dich
selber halten wie eine Prinzessin."
„Höre mich jetzt, Bater. Daß die
edelsten Cavalierc mich umschwärmen,
daß die Rebekka Aaron unter den adeli
gen jungen Leuten der Residenz die
Auswahl eine Gatten hat, ist Dir be
kannt. Wie oft lag mir der Baron
von Markenbach zu Füße, beschwor
mich in glühenden Worten der Leiden
schaft, mit iym zu fliehen, sein Weib zu
werden; Kind und Gattin wollte er mir
opfern, dem Mädchen des verachteten
Stammes Israel, uud ich wie ihn la
chend von mir, eine Comädic war mir
seine Leidenschaft, denn ich haßte ihn
um eines anderen willen."
„WaS thust Du mit dem Marken
dach?" unterbrach der Banquier den
Strom ihrer Rede; „oberfaul das
Vermögen seine Schwiegervaters ist
längst vergeudet, der alte Bauer und die
Landdirne hohen selber nicht das We
nigste dazn beigetragen. Wenn ich
wollte, säße der saubere Herr längst im
Schuldarrest."
„Ich liebe weder ihn och meinen
Vetter," fuhr Rebekka fort; „er aber,
dem ich mein ganzes Herz geschenkt, ist
weder reich noch adlig.—Walter Hell
berg nennt er sich."
Der Jude fuhr auf: „Der Schnor
rer ? der —"
„Herr Aaron, der Hirsch stirbt I"
gellte die Stimme der alten Haushäl
terin von der Seitenthür, „geschwind,
kommen Sic. —"
Er lag im Sterben, der Sohn des
Millionärs, den kein Geld der Erde
mehr zu retten vermochte. Die schwar
zen Haare hatte der TodeSschweiß zu
sammengeklebt, die Hände waren schon
mit jener gelblichen Wachsfarbe der letz
ten Augenblicke überzogen.
An dem Bette des Sterbenden stand
eine hagere, schlottrige Gestalt in schwar
zer Kleidung, da grünliche Aug? auf
den Leidenden mit dem Ausdruck einer
Theilnahme gerichtet, die hin nd wie
der einen Strahl der inneren Befriedi
gung nicht verleugnen konnte,—e war
der in Isidor verwandrlte Jtzig de
Dorfe, jetzt neben Walter der erste
Eonnm de Aaron'schen Hause.
Der alte Aaron stürzte auf seinen
Sohn zu. „Hirsch lebt, bleib bei mir,
—verlaß mich nicht l"
Der Sterbend richtete seinen gläser
nen Blick auf Vater und Schwester.
Zwischen dem leisen Stöhnen de To-
Nro. 8.
dcskampfes hörte man deutlich sein
Flüstern : „Es muh sei,—lebt wohl,—
Rebekka soll heirathen Walter, wenn er
sie will, nicht Isidor—Gott—ich er
sticke !"
Ein gurgelnder Laut, eine krampf
hafte Bewegung,—der Sohn des Mil
lionärs hatte geendet.
IX.
Im Lchiistuhl saß Hcrr Werndel; ei
türkischer Schlafrock hüllte seine stark
knochige Gestalt ein, eine rothe, goldge
stickte Mütze bedeckte seine spärlichen
graue Haare. Bor ihm stand ei
Tischchen mit zwei funkelnden Caraffe,
mit schwerem Ungarwei gefüllt, an
denen der ehemalige Bauer sich dann
und wann ein Gläschen vollschenktc,
während er die Pfeife, deren Dampf das
Zimmer erfüllte, für einen Augenblick
bei Seile stellte.
Auch Werndel hatte sich sehr verän
dert, und um so weniger z seinem Bor
theil, da er sich niemals durch Schön
heit ausgezeichnet hatte. Sein Gesicht
war roth nd anfgednnse geworden
und seine Augen gläsern.
Ihm gegenüber saß ein ebenfalls be
jahrter Mann, nicht minder roth und
nufgcsch,volle von Antlitz, und half
dem würdigen Greise mit fabelhafter
Geschwindigkeit Glas in Glas des kost
bare Inhalts der Caraffe vertilge.
Z vornehmen Gewohnheiten paßt vor
nchmcr Umgang; wer hätte einst dem
Haselbaner gesagt, daß der pensionirtc
Major von Haider sein Freund und
Climpan werden würde!
„Major, Du hast mich gestern Abend
wieder betrogen," nahm der Schwieger
vater des Edelmannes das Wort; „ich
sage Dir, Ivenn das so fortgeht, schmeiße
ich Dich ans meinem Hause und erspare
mir ein Capital in meinem Wein, den
D durch die Kehle jagst. Kannst ein
mal bei anderen reichen Herren schma
rotzen gehen."
Der Major warf eine bösen Blick
auf sein Gegenüber. Dann aber nahm
er sich zusammen, nd Werndel freund
lich zunickend, antwortete er:
„Wie Du mir Unrecht thust, Alter,
im Gegentheil, da meine Cassc erschöpft
war und Du mir aushalfst, spielte ich
für Dich halb Part,—was kann ich da
für. wenn daS Glück nicht will?"
Der ehemalige Baner stieß einen
Fluch ans. „So hast Du mir schon
die Tausende abgenommen, nd eS wird
nicht eher ein Ende nehmen, als bis kein
Heller mehr in meiner Tasche jst; wer
weiß, ob D nicht mit meine, würdi
gen Schwiegersohn unter einer Dvfx
steckst."
Der Andere stand ans nd klopfte
dem Schmollende freundschaftlich auf
die Schulter. „Nicht böse sein, Freund
chen ; bist ja ein reicher Mann, dem
alle Genüsse offen stehen. Gieb mir
ein gutes Wort nd ich nehme Dich
heute Abend mit hin, wo sich die höchste
Aristokratie versammelt.
Die Augen Werndel's begannen zu
glänzen, sein Gesicht färbte sich noch um
einen Grad röther, als es ohnehin war.
—„Auf Ehrenwort?" stammelte er.
„Ans Cavalierparole!"
„Der Baron von Markcnbach l" mel
dete der goldbordirte Diener des alten
Herrn.
„Er soll sich zum Teufel scheren, ich
habe kein Geld für ihn."
Aber schon war der Edelmann in das
Zimmer seines Schwiegervater getreten,
das Auge starr, die Wange gebleicht und
hager. Rasch war dicSchönheit dcS statt'
lichen Offiziers geschwunden, sein Haar
war spärlich geworden und seine Gestalt
schien verfallen und gebeugt, noch che
das Alter mit eiserner, unerbittlicher
Hand das Seine dazu gethan.
„Ich muß mit Ihnen sprechen, drin
gend, augenblicklich," sagte er mit befeh
lender Stimme.
Hoho, giebt es wieder Häuser zu ver
kaufen, um Spiel- und noch schlimmere
Schulden meines hochadlige Schwie
gersohns zn decken?" schrie der ehema
lige Bauer.
Der Baron erbleichte. „Vergessen
Sie nicht, daß wir nicht allein sind,
mein Herr," sagte er mit zornerstickter
Stimme, „ich brauche keine Zeugen."
„Mein Freund," und der ehemalige
Haselbauer betonte da Wort scharf,
„mein Freund, der Hcrr Major von
Haldcrn ist so gut Edelmann wie Du.
nd ich habe kein Geheimniß vor ihm."
„Der Herr Major sollte sich schämen,"
brauste Arthur auf, „seinen Namen und
seine Stellung so zu entwürdigen, m
mit einem Bauern Brüderschaft zu trin
ken und dem Unerfahrenen sein Geld
abzunehmen an Orten, die kein Man
von Ehrcnhaftigket betritt."
Der alte Soldat war dicht an den
Wüthenden herangetreten. „Hüten Sie
sich, mein Herr," zischte er in französi
scher Sprache, von der er wußte, daß der
reiche Bauer keine Silbe verstand; „ich
kenne die Gerüchte, die über den plötzli
chen Tod Jbres Vaters im Schwünge
sind, welche Ursachen es waren, die Sie,
den stolzen Aristokraten, in die Arme
dieser Bauernfamilie trieben. Und
mehr noch weiß ich von Ihren jetzigen
Verhältnissen, al Sie für gut finden
möchten, darum hüten Sie sich, wenn
gleich ich Ihnen jetzt da Feld räume."
Mit höhnischer Verbeugung empfahl
er sich, nachdem er zuvor seinem Freun
de einige Worte zugeflüstert hatte.
sFvstsquug soll.)