KeunSyllmmscht Maats-Zeitung. Jahrgang R. Die Ptsyld,ische SttSztitz, Herausgegeben on 4. ttuouau kl??, Loi IS, scheint jeden Donnerstag, und tostet 82.UN per Jade, zahlbar innerhalb de Jahre, und nach Berstug de Jahrgang. Einzeln Eremplarcn, A tckeutS per Stück. Keine Suhscrlptlone erden Tür wenige I sechs Monaten angenommen 1 auch kann Niemand das Blatt abbestelle, t all Rück stäe zahlt stad. Norddeutscher Lloyd. Regelmäßige Dampfschifffadrt Bremen und Baltimore, via Touthamptou, durch die eigen für Giesen Zweck an der Tlyd Tonnen / üffch ss „Baltimore," Eapt. Meyer. „Berlin," „ Putscher. .Ohio," Meyer. „Letpjig," „ Hoffmann. „Braunschweig," Undütsch. „Nürnberg," „ Häger. Die Erpedilion findet statt wie folgt: Von Bremen: Von Baltimore: ..Leipzig." Mär, 8.'76. April 1,'76. .evZWL' .-N 15. .. „Brifchwesg"ApritS „ „ 29. „ „Nüruberg." „19.., Mai 13. „ „Leipzig." Mai 3... ~ 27. „Ohio." „ >7. „ Juni l. „ Rachmittag von Baltimore. Vermittelst dieser Dampfer werde Passagiere nach Bremen. 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Wie verloren und wieder gewonnen. Sine Abhandlung über die radikale Heilung von Onanie und Srldstbesteckung, Soeben herausgegeben, ei "lue Ausgabe on I>r. CulverweN'S Vorlesung über die radikale Heilung on Pollutionen oder Sa menschwäche, geistige und körperliche Schwäche, Hindernisse zum Heirathen, ic., hervorgedracht qurch Selbstbefltkung und geschlechtliche Aus schweifungen. Die schrecklichen Folgen dieses Lasters sind in dieser berühmten Brochüre zur Warnung der Jugend mit Meisterschaft geschtl der, und der einzige sichere Weg angegeben, auf welchem eine vollständige Heilung, ohne den Webrauch gefährlicher innerlichen Medizinen, erzielt werden kann. Alle, alt und jung, welche an Nervenschwächc, Ntedrrgrschlagrnhei, Impotenz oder Pollutio nen, und den tausend traurigen Folgen ge schlechtlicher Ausschwtifnngcn leiden, sollten die sc Schrift mit Sorgfalt studiren. 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Und ihren leisen Götterschritten Folgt eine holde Blumcnschaar, Maiblüinchc, Veilchen nd inmitten Die RoS im purpurne Talar'. Schnccalöckchc reckt sein wcißesKöpsche So schelmisch ans dem grünen Klee; Der Krokus hebt sei goldig löpfchen So strahlend aus dem Blüthensccl Märzröschcn stürzet ohne Zagen So üppig aus dem frische Grund'; Dem Zephyr lauscht es, ihn zu fragen: „Willst küsse mir den rothen Mund? Und alle sorgenschwere Busen Sic werden von Entzücken weil; Denn mit den Blumen. Zephyr'n, Muse Ergießt sich Frühling's Seligkeit. Der holde Jüngling steigt hernieder So stolz, so frei, wie König Aar. So frisch, so schlank die Götterglieder, So duftig das bekränzte Haar. Und lächelnd grüßt er allenthalben. Beglückend geht's von Hans zu Haus,— Und überall entspringt der falben, Erstarrten Erd' ein Blumenstrauß. Demi Flora folgt in Siegesprangen Mit ihrer ganze Blnmenpracht, Gelockt vom seligsten Verlangen, Da sie der Jüngling angelacht. Feuilleton. Harte Herzen. -toi- ErMung von Walter Bogel. VIII. jgvrtsetzung.Z Aaron und Co.—wer Hölle i dem palastähnlichcn Gebäude in einer der elegantesten Straßen der Residenz die Wohnung dcS jüdischen Händlers er kannt, dessen Vater vor Jahren im Zu dciiqnarticr Knöpfe und Litzen feilbot ?" Levy Jacob Aaron saß an seinem Schreibtisch, der reiche Banquier mit der kleinen hagere Gestalt, dem gelben, faltenreichen Antlitz nd den hinter der goldenen Brille gar listig hervorblicken den Augen, um ihn herum Erzeugnisse des Luxus, ihm zur Seite der fener- nd dicbcsfeste Geldschrank, der Millionen barg, und doch war das Antlitz des al ten Mannes sorgenvoll und düster. Es war keine mißglückte Speculatio die seinen Geist beschäftigte; die Course waren nicht gefallen, aber droben in dem kostbar dccorirten Schlafzimmer, ans seidene Kissen, da lag sein Sohn, sein Hirsch, wie er, Hector, wie die Welt ihn nannte, hustend, stöhnend, hoff nungslos, Medicinflaschcn zur Seite statt des Champagncrkclchcs der nächt lichen Orgien—vorüber das Klirren der Goldstücke ans rouzc lind uoir, und jetzt spielte er ein großes, ein aufregendes Spiel, dem man mit Angst und Span nung folgte, aber diesmal war er selbst der Einsatz und die Knochcnhand des Todes streichelte die gerunzelten Wangen. Mochte der greise Vater daran denken, als er vor seinen Büchern saß, zum er ste Male seit langer Zeit unthätig, mit gesunkener Feder und geöffnetem Conrszettcl? Leise öffnete sich die Scitenihür, die von der Flnr der Wohnung des reichen Banquiers in das hübsche Privatcomp toir desselben führte, und ein jnngeS Mädchen von dunklem Teint mit gro ßen, schwarzen Augen nd schwarzen glänzenden Locken trat ein. Ein schwe res, seidenes Kleid mrauschtc ihre For me nd Brillanten glänzten an HalS und Armen der Dame. Der Alte wandte sich um. „Du bist's, Beckchcn?" fragte er, ohne daß sich seine schwere, bedrückte Miene auf hellte. „Wie geht's Hirsch?" „Hektar schlummert," antwortete das Mädchen, denn Rcbecka, die viel gefeier te und viel nworbene Tochter des Ban quiers konnte höchstens zwanzig Jahre zähle. „UcbrigenS gewöhne Dir doch diesen abscheulichen Namen ab; daß Du ihn in Gegenwart des Doctors brauch test, hat meinem armen Bruder einen verstärkten Fiebcranfall zugezogen." Rcbecka schwieg und spielte mit den Troddeln ihre schweren, goldenen Arm bandes. „Du wolltest mich sprechen, Vater?" sagte sie nach einer Weile. „Wohl wollt' ichs; sei ein gut Kind, setz' Dich hierher ans de Divan nd— doch, wer ist da?" Ein bescheidene Klopfen an der Thür, die da Cabinet de Banquier mit dem Teschästsbureau verband, ward hörbar und auf die Frage de Juden, trat ein junger Mann von etwa vierundzwanzig Jahren, in einfacher aber gewählter Kleidung, ein. Drei Jahre waren verstrichen, seit Walter Hellberg da Dorf seiner Hei math verlassen hatte; wer hätte in dem hochgewachsenen Herrn, auf dessen wei ßer Stirn Ernst und Nachdenken ausge prägt lag und dessen klarer Blick bi auf den Grund der Seele zu dringen schien, den einst so leidenschaftlichen Jüngling wieder erkannt? Und doch, er war's, ernster, aber schö ner und stattlicher als vor drei Jahren, und unter der weißen Schminke erröthe- te die Jüdin und feurig funkelten ihre Augen, als sie auf de Cintretcndc hafteten. „Was giebt's, Hellberg?" „Wichtige Depesche ans Frankfurt, Hcrr Aaron," erwiderte Walter; „auch ist im Bureau ein Brief von Herr Werndel zur unverzüglichen Bestellung abgegeben worden." Der Banquier hatte die ihm darge reichte Depesche geöffnet nd das Schrei den des reichen Mannes achtlos bei Seite geworfen; einen Augenblick lang schimmerte es wie Sonnenglanz der Freude über sein vergilbtes Antlitz, aber schon im nächsten ward es schmerzlicher bewegt als zuvor. „Zwanzigtausend Thaler reicher nnd mein Sohn stirbt!" murmelten seine Lippe kaum vernehmbar. „ES ist gut, Hellberg," sagte er mit milder, zittern der Stimme; „sind ein schöner, stattli cher junger Mann; Gott, was gab ich darum, wenn Hirsch. Hektar wollt' ich sagen —" „Herr Hellberg steht uns treu in der Pflege meines armen Bruders zur Sei te," bemerkte Rebekka; „Hektar, freut sich, wenn er ihn an seinem Lager sieht. Schade, daß sein angestrengte Thätig keit Herrn Hellberg nicht gestattet, den Personen seine Zeit zu widme, die ihn gern sehen." Ein bedeutsamer Blick ans de Angen der schönen Jüdin vol lendete de Eindruck, den ihre Worte auf den jungen Kaufmann hervorbrin ge sollten. Waller verbeugte sich. „Die Zeit, die ich am Bette Ihres leidenden Bruders zubringe, muß mir die Nacht vergüte. Mein Ziel ist iveit nd aller Kräfte des Körpers und des Geistes bedarf ich, es zu erringen." Ohne sich weiter aufzuhalten, verbeug te er sich noch einmal flüchtig und ver schwand aus dem Cabinet des Banquiers. Aaron stand auf nd schob den Rie gel der Thür vor. „Und nun höre mich an, Rebekka," sagte er sehr ernst. „Ich bin alt, meine letzte Kraft ist gebrochen und mein Sohn ist unrettbar verloren. Alles, der gan ze Reichthum, den ich ihm zn erwerben hoffte, fällt dir zu, Rebekka, aber das Haus Aaron, Du weißt es, darf unseren heiligen Familiengcsetzen nach nicht oh ne Chef und Haupt sein, und wollte ich jetzt mein Geschäft liqnidiren, so mühte ich einen Theil unseres darin steckende Vermögens einbüßen. Unsere Familie ist ausgestorben, keiner lebt mehr außer Deinem Vetter Jtzig. der sich jetzt nennt Isidor; er wird fortführen das Geschäft Levy Aaron und Co., er wird heirathen meine Tochter Rebekka." „Niemals!" Da junge Mädchen Ivar aufgestanden, jedes MuSkel ihres Antlitzes drückte die höchste Willens kraft aus. „Meine Tochter wird sein vernünftig, der Jtzig ist ein kluger Kopf, der vergrö ßern wird Dein Vermögen und Dich selber halten wie eine Prinzessin." „Höre mich jetzt, Bater. Daß die edelsten Cavalierc mich umschwärmen, daß die Rebekka Aaron unter den adeli gen jungen Leuten der Residenz die Auswahl eine Gatten hat, ist Dir be kannt. Wie oft lag mir der Baron von Markenbach zu Füße, beschwor mich in glühenden Worten der Leiden schaft, mit iym zu fliehen, sein Weib zu werden; Kind und Gattin wollte er mir opfern, dem Mädchen des verachteten Stammes Israel, uud ich wie ihn la chend von mir, eine Comädic war mir seine Leidenschaft, denn ich haßte ihn um eines anderen willen." „WaS thust Du mit dem Marken dach?" unterbrach der Banquier den Strom ihrer Rede; „oberfaul das Vermögen seine Schwiegervaters ist längst vergeudet, der alte Bauer und die Landdirne hohen selber nicht das We nigste dazn beigetragen. Wenn ich wollte, säße der saubere Herr längst im Schuldarrest." „Ich liebe weder ihn och meinen Vetter," fuhr Rebekka fort; „er aber, dem ich mein ganzes Herz geschenkt, ist weder reich noch adlig.—Walter Hell berg nennt er sich." Der Jude fuhr auf: „Der Schnor rer ? der —" „Herr Aaron, der Hirsch stirbt I" gellte die Stimme der alten Haushäl terin von der Seitenthür, „geschwind, kommen Sic. —" Er lag im Sterben, der Sohn des Millionärs, den kein Geld der Erde mehr zu retten vermochte. Die schwar zen Haare hatte der TodeSschweiß zu sammengeklebt, die Hände waren schon mit jener gelblichen Wachsfarbe der letz ten Augenblicke überzogen. An dem Bette des Sterbenden stand eine hagere, schlottrige Gestalt in schwar zer Kleidung, da grünliche Aug? auf den Leidenden mit dem Ausdruck einer Theilnahme gerichtet, die hin nd wie der einen Strahl der inneren Befriedi gung nicht verleugnen konnte,—e war der in Isidor verwandrlte Jtzig de Dorfe, jetzt neben Walter der erste Eonnm de Aaron'schen Hause. Der alte Aaron stürzte auf seinen Sohn zu. „Hirsch lebt, bleib bei mir, —verlaß mich nicht l" Der Sterbend richtete seinen gläser nen Blick auf Vater und Schwester. Zwischen dem leisen Stöhnen de To- Nro. 8. dcskampfes hörte man deutlich sein Flüstern : „Es muh sei,—lebt wohl,— Rebekka soll heirathen Walter, wenn er sie will, nicht Isidor—Gott—ich er sticke !" Ein gurgelnder Laut, eine krampf hafte Bewegung,—der Sohn des Mil lionärs hatte geendet. IX. Im Lchiistuhl saß Hcrr Werndel; ei türkischer Schlafrock hüllte seine stark knochige Gestalt ein, eine rothe, goldge stickte Mütze bedeckte seine spärlichen graue Haare. Bor ihm stand ei Tischchen mit zwei funkelnden Caraffe, mit schwerem Ungarwei gefüllt, an denen der ehemalige Bauer sich dann und wann ein Gläschen vollschenktc, während er die Pfeife, deren Dampf das Zimmer erfüllte, für einen Augenblick bei Seile stellte. Auch Werndel hatte sich sehr verän dert, und um so weniger z seinem Bor theil, da er sich niemals durch Schön heit ausgezeichnet hatte. Sein Gesicht war roth nd anfgednnse geworden und seine Augen gläsern. Ihm gegenüber saß ein ebenfalls be jahrter Mann, nicht minder roth und nufgcsch,volle von Antlitz, und half dem würdigen Greise mit fabelhafter Geschwindigkeit Glas in Glas des kost bare Inhalts der Caraffe vertilge. Z vornehmen Gewohnheiten paßt vor nchmcr Umgang; wer hätte einst dem Haselbaner gesagt, daß der pensionirtc Major von Haider sein Freund und Climpan werden würde! „Major, Du hast mich gestern Abend wieder betrogen," nahm der Schwieger vater des Edelmannes das Wort; „ich sage Dir, Ivenn das so fortgeht, schmeiße ich Dich ans meinem Hause und erspare mir ein Capital in meinem Wein, den D durch die Kehle jagst. Kannst ein mal bei anderen reichen Herren schma rotzen gehen." Der Major warf eine bösen Blick auf sein Gegenüber. Dann aber nahm er sich zusammen, nd Werndel freund lich zunickend, antwortete er: „Wie Du mir Unrecht thust, Alter, im Gegentheil, da meine Cassc erschöpft war und Du mir aushalfst, spielte ich für Dich halb Part,—was kann ich da für. wenn daS Glück nicht will?" Der ehemalige Baner stieß einen Fluch ans. „So hast Du mir schon die Tausende abgenommen, nd eS wird nicht eher ein Ende nehmen, als bis kein Heller mehr in meiner Tasche jst; wer weiß, ob D nicht mit meine, würdi gen Schwiegersohn unter einer Dvfx steckst." Der Andere stand ans nd klopfte dem Schmollende freundschaftlich auf die Schulter. „Nicht böse sein, Freund chen ; bist ja ein reicher Mann, dem alle Genüsse offen stehen. Gieb mir ein gutes Wort nd ich nehme Dich heute Abend mit hin, wo sich die höchste Aristokratie versammelt. Die Augen Werndel's begannen zu glänzen, sein Gesicht färbte sich noch um einen Grad röther, als es ohnehin war. —„Auf Ehrenwort?" stammelte er. „Ans Cavalierparole!" „Der Baron von Markcnbach l" mel dete der goldbordirte Diener des alten Herrn. „Er soll sich zum Teufel scheren, ich habe kein Geld für ihn." Aber schon war der Edelmann in das Zimmer seines Schwiegervater getreten, das Auge starr, die Wange gebleicht und hager. Rasch war dicSchönheit dcS statt' lichen Offiziers geschwunden, sein Haar war spärlich geworden und seine Gestalt schien verfallen und gebeugt, noch che das Alter mit eiserner, unerbittlicher Hand das Seine dazu gethan. „Ich muß mit Ihnen sprechen, drin gend, augenblicklich," sagte er mit befeh lender Stimme. Hoho, giebt es wieder Häuser zu ver kaufen, um Spiel- und noch schlimmere Schulden meines hochadlige Schwie gersohns zn decken?" schrie der ehema lige Bauer. Der Baron erbleichte. „Vergessen Sie nicht, daß wir nicht allein sind, mein Herr," sagte er mit zornerstickter Stimme, „ich brauche keine Zeugen." „Mein Freund," und der ehemalige Haselbauer betonte da Wort scharf, „mein Freund, der Hcrr Major von Haldcrn ist so gut Edelmann wie Du. nd ich habe kein Geheimniß vor ihm." „Der Herr Major sollte sich schämen," brauste Arthur auf, „seinen Namen und seine Stellung so zu entwürdigen, m mit einem Bauern Brüderschaft zu trin ken und dem Unerfahrenen sein Geld abzunehmen an Orten, die kein Man von Ehrcnhaftigket betritt." Der alte Soldat war dicht an den Wüthenden herangetreten. „Hüten Sie sich, mein Herr," zischte er in französi scher Sprache, von der er wußte, daß der reiche Bauer keine Silbe verstand; „ich kenne die Gerüchte, die über den plötzli chen Tod Jbres Vaters im Schwünge sind, welche Ursachen es waren, die Sie, den stolzen Aristokraten, in die Arme dieser Bauernfamilie trieben. Und mehr noch weiß ich von Ihren jetzigen Verhältnissen, al Sie für gut finden möchten, darum hüten Sie sich, wenn gleich ich Ihnen jetzt da Feld räume." Mit höhnischer Verbeugung empfahl er sich, nachdem er zuvor seinem Freun de einige Worte zugeflüstert hatte. sFvstsquug soll.)