Jahrgang R. Die Sesyltzittische SlaatSzelttmg, Herausgegeben pn 3. (4ona Lox 19, erscheint jeden Donnerstag,und tostrt per Jahr, zahldar innerhaid de Jahre, und AZ.SV nach Verstuß des Jahrgang. Einzelne Erempiaren, S Ernt per Stück. Keine Sudftriplionen erden für eniger als sechs Monaten angenommen! auch kanu Niemand da Blatt adbesteüe, di alle Rück lände dezahlt sind. IS" Unedle Adresse einer Zeitung zu e^ Di gröSte Verbreitung. vir Eirculatlon der „P e uuspl ants ch StaatS-Zeitung" in Dauphin Countp ist größer als die irgend einer andrren in Har cisdurg gedruckten deutschen oder englischen Zei tung. Sie bietet besbalb die beste Gelegenheit, Anzeigen in diesem Theile de Staate ein eile Verbreitung zu verschaffen. Isie larZest LireMtiou. Tke tlin Bedingungen der Anzeiger! Anzeigen erden eingerückt ir folgt: Geschäfts-Anzeigen beim Zabr, oder für rinrn Tbeil des JabreS! 3 Monate, k Monate. i 2 Monate. Ein Zoll 5t,M 57 AI 512.M Zwei Zoll 7.00 12,(11 20.W Drei Holl l0.il! t7.o>> 28.W a e n l du m- und allgemeine Anzeigen li> Cent die Zeile säe die erste Einrückung und b Crnl die Zelte für lede nachhrrige Ein- Patenr^rt e MediziN'^BiltrrS- undalle Eine ganze Spalte jährlich 5450.00 Ein halbe Spalte „ 80.00 Eine priNel Spalte „ KO.OO Eine viertel Spalte „ ....... 40.00 GerichtS - A zelgcn erden wie folgt berechnet! Assignies-Änzeigen...! 52.5" HeieatdS-, Todes-Anzeigen, Dank - Adstalinna u.5.w...... 50 Et. Briesc. Mittheilungen c. müssen .1. (ieorgo ÜiM'l-, ?. <l. vor iv IDVKKISLVIitt. Californien. D!e loiva. Nidraoka. California und^din Omaha nnd California Linie ist die Routt nach N>Ko. Chicago, Madison nnd St. Paul Linie ist die kürzelle Linie für da nördliche Wieonstn und Minnesota und für nach Madison, St Paul, Winona und St. Peter Linie Sminnien IM sudlich-n und C-Nttal M.mmoia. 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Wach bei ihm mit treue Augen, Aber tönt de Kindes Weinen Leise aus den eichen Hüllen, Siehst d auch der Muttrr Singe Selber sich mit Thränen füllen. Aus dem Belllcin auf die Arme, Leget tausend Küssen, Spricht zu ihm i süßrn Tönen, Um de Schmerzes Laut zu stillen, lim sein Klagen zu versöhnen. Tage, Wochen, Monde, Jahre?— Niiinai schlafen Muttersorgen. Wenn eine Mutter brtct für ihr Kind. Der reinste To, der durch da Weltall kling, Irr reinste Strahl, der zu dem Himmel dringt. Die heiligste der Blumen, dir da dlüdi. Die heiligste der Flammen, die da glüht, Ihr findet sie allein, wo fromm gesinnt. Still eine Mutter betet für ihr Kind. Und mancher Enael, er ist iniScrwahlt^ Auf daß rr uns re stille Thränen zählt Doch aller Thränen heiligste, sie rinn, Wenn eine Muitrr detet für ihr Kind. E sieht so trüb', so arm, so elend aus. Und glciHwohNsi'S kicliieS^GottrShauS, O nennt getrost es clnm schönen Wahn, Weil nimmcr c dcö Lcibcs Augen sah', Ich lasse mir die Botschaft rauben nicht. Die Himmclsdotschast, welche zu nS spricht! Daß Engel Gottes stets versammelt sind, Wenn eine Mutter betet für ihr Kind. Feuilleton. Gerechte Strafe. - Eine wahrhaftige Geschichte. Eoniclio ivnr die einzige Tochter zwei er guten ölten Leute in einem kleinen Lmidstädtchc Nen-Engimids. Sie hot ten eist in einem Alter einander gesun de, in welchem die meisten Ehclcntc sich schon einer blühenden Kindcrschaar er freuen; trotzdem waren sie sehr glück lich mit einander gewesen nnd hinter ließen, als sie ziemlich rasch hinter einander das Zeilliche segneten, ihrem Kindc ein kleines Vermögen, von wel chem Cornelia, die ohnehin sehr sparsam war, bescheiden leben konnte.—Cornelia ivar nicht sehr gutmüthiger Natur nnd hatte schon als hcranblüiiciidcs Mäd chen entschiedene Anlagen zur alten Jungfer im schlimmsten Sinne des Wor tes. Wählerisch in ihrem Geschmack, hatte sie in ihren guten Tagen ehrsame Hand wcrkcr, welche sich um ihre Hand bcwar de, ausgeschlagen, ihr Sinn strebte nach Höherem, mir ein Kanfmann, Doc tor, oder Geistlicher sollte sie sein eigen nennen.—Allein diese Klassen waren in dem kleinen Städtchen, welches der Schauplatz unserer wahren Geschichte bildet, nur schwach vertreten. Kauflen tc gab cS drei; davon war der Erste Wittwcr mit sieben unerzogenen Kin dern, der Zweite ein alter Junggeselle, der im ganzen Orte als „Onkel," de kaiint war und der Dritte endlich hatte sich eben mit cincr junge Dame ans Boston verlobt.—Die beiden Doktoren waren verhciralhet und die Geistliche Ncn-EnglandS erfreuen sich meist schon früh rincr zahlreiche Familie—Fräu lein Eornclia waricie und wartete, ob nicht Cincr käme und sie mitnähme. So schwand Frühling ans Frühling da hin, die Jahre kamen nnd ginge, und bald mußte Fräulein Cornelia mit Schrecken innc werden, daß dieselben nicht spurlos über ihre Scheitel dahin gegangen waren. Arme Eornclia! Könntest Du nr in zehn Jahr Dich verjüngen, vielleicht gelänge es Dir noch, den Herrn Dnmsday zu gewinne, der Dir seit einiger Zeit i so auffälliger Weise den Hof macht! Freilich, Herr Dnmsday ist nicht mehr jung, allein was thut'S! Aber, aber, da liegt sie ja ans dem Tische, die alte Familicnbibel, und da steht mit fester Hand auf dem ersten Blatt geschrieben: „Cornelia, geboren am.. Dezember 13 >., erste Tochter von Matthew und Abigail Linn," Wenn er das sähe? l" Mit einem gewisse,; Schrecken betrach tete Cornelia jenes Buch, welches allein nntcntische Auskunft über ihr Alter gab; daß sie seit über einem Jahrzehnt stets 28 alt blieb, bedarf wohl kaum bei Er wähnung, Wer kannte ihr genaues Alter? Die Tante Betsy. Freilich! allein die gute Frau wurde es nicht gewagt haben, ihr zu widersprechen. Der alte Doktor, welcher bei der Geburt Eornc lia's assirstirt hatte, ivar längst gestor ben und konnte nicht mehr Zeugniß ab legen für das Datum der Geburt der liebcdürftige Jnngfran. Wie leicht war es, mit einem Feder zngc sich m zehn Jahre zn verjünge ; die Bcrsnchiing war groß nd Cornelia vermochtc nicht, ihr zn widersteht. Rastlos wälzte sie sich im Belle um her, bis Alles im Hanse zur Ruhe ge gangen war; dann faßte sie sich cin Herz, ihr Entschluß stand fest. Lcisc cr hob sie sich vom Lager und schlich die Treppe hinab in s Wohnzimmer. Der Mond schien hell durch s Fenster und zeigte die Familicnbilder, welche die Wand schmückten in Hellem Lichte. Cor nelia ivagtc nicht, zn ihnen aufzuschau en. Langsam schritt sie anf den Mar mortisch zu, auf welchem die Familien bibel lag; dort zog sie ein Messer.— Das bleiche Licht dcs Mondes sie! ans ihr Antlitz, welches geisterhaft verzerrt schien.-Lange zögerte sie, dann richtete sie sich mitfast übermcnschlichcrAnstreng nng anf und begann die Arbeit. Nachdem sie sorgfältig die verhäng nißvvlle Jahreszahl ansradirt hatte, nahm sie die nöthige Veränderung vor, welche es ihr crmüglichrn sollte, dem schrecklichen Loose, den Rest ihrer Tage als alte Jungfer zu verbringen, zn e1- gehe. „Eornclia!" ertönte cS Plötzlich aus drin Nebenzimmer. Sic schrack zusammen, die Kniee ver sagte ihr. „Cornelia!" rief cS laute. Da erkannte sie die Stimme Tante Betsy's und, mühsam nach Fassung ri' gcnd, antwortete sie anf den Ruf, Bald ivar Alles wieder still im Hanse. Jedermann"pflegte der wohlverdienten Ruhe und nnr nnscrc Heldin mied der Schlummer. Beim Frühstück erschien Cornelia au ßerordentlich bleich und als Herr Dnms day seinen gewohnten Besuch machte, be merkte cr in mitleidigem, bedauerndem Tone, cr hoffe, Cornelia sei nicht nn wohl; diese glaubte, man müsse ihre Schuld ihr anf der Stirne lesen und dauerte gcranme Zeit, ehe sie in der Lage war, diese freundliche Frage zn bcant- Worten. Es dauerte mehrere Tag, ehe ihr das Schnld-Bewnßtscin einigermaßen Ruhe ließ nd auch später noch gab cs im Le ben Cornelia s Augenblicke, in weichen sie sich über diese That die bitterste Borwürfc machte. Diese schwanden aber, als sie sah, wie Herr Dnnsday seine Besuche nicht nur fortsetzte, sondern anch verlängerte, wie er die Aufmerk samkeit selbst ivar und sich ihr mehr nnd mehr näherte. Er war cin reicher Witiwer und seine Tochter, die längst vcrhcirathet war, hatte dringend gebeten, „Pa" möge doch eine zweite Gattin nehmen, damit er anf seine alte Tage die nöthige Pflege nicht entbehren müsse. Fräulein Cornelia ivar längst ent schlossen, wie sie sich den Bewerbungen des Herrn Dnmsday gegenüber zu ver halten habe. Herr Dnmsday kam fast allabendlich nnd Tante Betsy ivar vernünftig genug, die „Liebenden" allein zu lassen. Ei nes Abends saßen sie wieder beisammen, als die Hansglockc gezogen wurde nd ei langer hagerer Herr hcrcintrat und sich vorstellte: „Fräulein Eornclia Linn ?" Der Besucher verneigte sich, und über reichte der Dame eine Karte mit der Aufschrift: „C. Dodridgc, Anwalt und Notar," dann nahm er Platz. „Wie ich vernehme, sind Ihre theu ren Eltern entschlafen," sagte der An walt. „Sic würden sich gewiß des MavneS bester erinnern, wie Sic, der vor etwa dreißig Jahren bei Ihnen wohtc und den Name Noire führte." „Wahrscheinlich," erwiderte Eornclia tief errathend, „ich habe einen ähnlichen Namen nenne höre ?" „Er war mir ein treuer Freund und guter Ktiiidc," erklärte seufzend Anwalt Dodridgc. „Bor zwei Monaten starb er in New Aork und hinterließ ein be trächtliches Vermöge. Niemals hatte er die im Hause Ihrer Eltern genossene Freundschaft und Ljebe vergessen und erinnerte sich mit besonderer Güte des elfjährigen Kindes, welches damals ihn bediente.' Dieses elfjährige Mädchen waren Sic, wie ich vermuthe." Tiefer wurde das Roth ans Eornc lia's Wange, größer ihre Verlegenheit, allein Herr DumSday war anwesend, sie hatte die abschüssige Bah der Lüge bc treten, und könnte nicht mehr zurück, sie sagte deßhalb mit erkünstelter Richer „Sic irren, damals war ich noch nicht geboren!" „Meines Freundes Tagebuch giebt ge wiß den nöthigen Aufschluß. Er kam im Jahre 13 .. hieran; damalswarcnSie einen Monat alt. Im Jahre 18 .. ver ließ er das Städtchen. Somit müssen Sie damals elf Jahre alt gewesen sein. Mein alter Freund hat Sie damals sehr lieb gewonnen." „Nicht mich," unterbrach Cornelia den Besucher. Sonst müßte ich's doch wissen. Ich erinnere mich nicht, ihn je gesehen zu haben. Ich wurde kurz, nachdem er ns verließ, geboren. Dort die Bibel—dies fügte sie zögernd zu—wird Ihne Auf schlnß geben." Sie reichte ihm die Bibel nd der An walt schaute hinein und sagte langsam: „Ja, ja, aber wo ist dann das kleine Mädchen?" Eine neue Lüge that Noth. Herr Dnmsday horchte ans nnd sah bald den Anwalt, bald das Fräulein an. Es war ein bcdcntnngsvollcr Moment, Eornclia fühlte cs wohl. Ei Zurückweichen Ivar unmöglich. ' „Ein Adoptivtöchtcrchc war Hr. Noire's Liebling, wie man mir erzählte, nnd die ist längst gestorben." „Nun, nnn," sagte Herr Dodridgc, „mein Freund hatte gehofft, sie sei Zr Fran herangewachsen." FräulcinCornclia hatte ihre ganzcFas sang wieder gewönne. „Ich sehe nicht ein, wie ein Mann von Bildung so un höflich sei kann, einer Dame in s Ge sicht zu behaupten, sie sei älter, als sie wirklich ist." „Eine Entschnldignng habe ich für dieses Eindringen. Herr Noire, der treffliche Aite, hat sein ganzes Bcrmö gen dem Mädchen, die ihn so trefflich bediente, vermacht. Wäre sie am Le ben, sie wäre eine reiche Erbin- Man ist natürlich vorsichtig. Adien!" Arme Eornclia! Sic starrte den Anwalt an nd war wir versteinert, als dieser in der Tliüre noch sagte: „Nun, die Gelder werden dann eini gen Wohithäiigkcitsanstalien zu Gute kommen. Adien." Cornelia machte eine tiefe Verbeug ung. Verloren war verloren, allein was lag daran ? Blieb doch Herr Dnmsday, der reiche Herr Dnmsday. Diesem wandte sich nn Cornelia mit dem süßesten Lächeln, welches ihr zn Gebote stand, zn. Was bedeutet das? Herr Dums dao hatte sich von seinem Sitze erhoben; er schaute blaß nd etwas beklommen drein Bcdcnklich, fast traurig schüttel te er den Kopf, indem er die Familien bibel schloß, nnd sagte: „Cornelia, wie ich sehe, sind sie etwa dreißig Jahre alt, nicht wahr ?" „Jawohl," erwiederte die Dame eini germaßen verwundert. „Mir thnt'S leid, Cornelia, sehr leid," meinte Herr Dnmsday langsam. „Ich weiß, ich bin zu tadeln, daß aus der Sache nicht wird, allein wir müssen nns trennen. „Dachten Sie, ich sei jünger," rief Cornelia schnell. „Steht mein Alter einer Verbindung im Wcge?" „Nein, Cornelia," versetzte Hr. Dnms day. „Ich versprach meine Tochter, niemals wieder cin Weib zu nehmen, welches weniger als vierzig Jahre sei.— Man hielt Sic allgemein für vierzig nnd deßhalb wandte ich mich an Sic. Ich habe meiner Jenny geschworen, keine Frau unter vierzig Jahre zu nehmen; de Schwur muß ich halte. Lebe wohl, Cornelia, hoffentlich findet sich cin Jüngerer—" Cr hielt innc und wischtr sich die Au ge ; dann wandte er sich der Thürczn. „Bleibe, o bleibe!" rief Cornelia, ich will Dir Alles erzähle, ich bin älter als vierzig!" Dnmsday wehrte ihr mit der Hand: „Die Familienbibcl lügt nicht. Leb' wohl. Cs ist cin Kreuz, aber ich werde cs zn tragen wissen! " Die Thüre schloß sich hinter dem Frei er Cornelia Linn s und diese sank ohn mächtig nieder, ein Opfer ihrer Eitel keitj Arme Cornelia! Die Entstehung des Polka. Z Anfang der dreißiger Jahre tanztc ein junges Bancriimädchcn, das in Elbetci- Nitz in Böhmen bei einem Bürger in Dienst stand, eines Sonntag Nachmit tags zur eigenen Erheiterung einen Tanz den es sich selbst erdacht hatte, nd sang hiezn eine passende Melodie. Der dortige Lehrer, Joseph Nernda, der zu fällig anwesend war, schrieb die Melo die nieder, nd der neue Tanz wurde bald danach zum ersten Male in Elbe tcinitz öffentlich getanzt. Ilm's Jahr 1835 fand er in Prag Eingang nd er hielt dort, wahrscheinlich wegen des in ihm waltenden Halbschrittcs, von dem bömischcn Worte xullcn, das heißt, die „Hälfte," den Name „Polka." Vier Jahre später wurde er dnrch ei Prager Musikchor unter Kapellmeister Pcrgler nach Wien gebracht, woselbst Mnsik und Tanz sich außerordentlichen Beifall er rangen. Im Jahre 1840 tanzte zuerst Raab, ständischer Tanzlehrer in Prag, diese böhmische Polka ans dem Odcon thcatcr in Paris mit ausgezeichnetem Erfolge, worauf derselbe mit stanncns werther Schnelligkeit der Eingang in den eleganten Salons und Ballsälen von Paris gestattet wurde. Wie alle Dinge der Mode, verbreitete sich der lebhafte und anfrcgendeTanz von hieraus, wen auch mannigfach modifizirt, beinahe über alle Länder Europa's und fand sogar in Amerika freundliches Willkommen. Al le Kreise der Gesellschaft bcciferten sich gleichmäßig, ihm mit Vorliebe zu hul digen. Die erste Polka, die im Musi kalicnhandcl erschien, war von Franz Hilmar, Lehrer in Kopidlco, komponirt; gnte, echte nationale Polka's lieferten in der Folge vorzugsweise Labitzky, Lieb mann, Prochaska, Swoboda und Titl. Klage über dicMühseligkeiien des Schneeschaufeins haben wir in diesem Winter noch nicht vernommen. (?twas für unsre jungen Leser. Der gerathene Baldria, oder: Bon Jngendmängeln aller Art Kau nur den Mann die Fran knrire. Gute brave Eltern habe oft recht u n gerathene Kinder. Sohattcauch einst ei honette Ehepaar einen unge rathcne Junge, drr hieß Baldrian. Dieser Schlingel brachte schon seinen störrischen Sin mit auf dic Welt. Denn er strampelte, schlug um sich nd schrie ganz abscheulich. Er mnßlc jedesmal gezwungen werde, Nahrung zu sich zn nehmen; den wenn ihm die Mutter solche reichte, dann schüttelte cr dc Kopf mit einem trntzigcn Bnrr. Als cr zn reden begann, bekam sein Eigen sinn einen cnlichicdcnc Ausdruck. Nach der Verordnung des Hausarztes sollte ihm täglich ichrcre Mal Brei von Acp sei gegeben, aber sobald dies geschah, schrie cr: „Nee, ich will nicht!" und schlug lii d> . Hand in dc heißen Brei. Sollte cr Jemand einen Kuß geben, so wandte cr trotzig sein Gesicht ab, nnd raubte man sich einen, so rieb cr sich wohl eine Sliinde lang den Mund mit dem Aernicl oder mit seiner Pelzmütze. Er bekam deshalb Strafen aller Art, Hiebe vom Bater mit drr Flicgenklatschc, von der Mutter mit der Stricknadel. Aber das half Alles nicht! Cr schrie wie ei Ruß', Er gab keinen Kuß, Er ah kein Apfclmnß. Ungefähr zehn Jahre alt, zeigte cr ei ne Menge Unarten und cin plumpes, unbeholfenes Gcbahre. Bekam er ir gend ein Stück Wurst, oder Bier aus der Wirthschaft in die Hand, patsch! klirr! da lag es! WaS cr von den Eltern hörte, das schnappte cr anf und hinterbrachte cs den Leuten auf eine ganz verkehrte Weise. Eines Tages zankicn sich die Eitern und nachher bat der Mann die Fra m Vergebung, wie cs anch ganz i der Ordnung ist. Aber Bai drian erzählte in der Nachbarschaft, der Vater hätte der Mutter vergeben und darüber hätten sie sich gezankt. So dach ten die Leute, der Mann habe seine Fran vergiftet. Na, da gab cs natür lich mehr Hiebe als zu essen. Aber cs Hais Alles nicht! Cr tolpatschtc, Er klatschte, Er quatschte. Da er sich gegen die gewöhnliche Ord nung sträubte und unregelmäßig lebte, z. B. ganze Kartoffeln sammt der Scha le verschlang so bekam er in seinem zwölften Jahre ei aufgeschwemmtes Ansehe, einen dicken Kopf nnd Augen wie Kohicntöpfc. Und gerade so gefiel er sich besten ; er stellte sich stundenlang vor den Spiegel, rnptc sich alle Haare hoch empor, blies die Backen auf nnd schnitt famose Gesichte. ES fehlte nun weder an Strafe noch ärztlicher Behand lung. Aber das half Alles nicht! Er blieb die ruppige Puppe, Er blieb knuistcrich, hulsterich, Plnsterbackcnschwnlsterich. Statt zu schreiben machte er nichts als Tintcnkleze. Statt zu sagen: „Wie geht's Ihne, Was machen Sic?" sag te er: „Wie gehn Sic? Was machen Ihne ?" Einst fragte ihn derLehrcr bcimUnter richt in der alten Geschichte: „Wer ist Telcmach?" Die andern Schüler wuß ten es, daß es der Sohn Ulysses (aber nicht scllem Grant in Waschington,) sei, aber Baldrian sagte: „Telcmach ist ein Scheltwort nnd bedeutet soviel als: „Thcle, mach', daß du wegkommst." Darüber setzte ihn derLehrcr mitKatzcn köpfen znrecht. Aber es half Alles nichts! Er blieb Schrcibebuchsndler, Tintenschmidler, Sprachvcrhndler, Wortversprudler. Wenn die andern Schüler ein Lied sangen, so schlug er da Register vom Gesangbuch anf, grolle dies dazwischen und brachte die gräulichste Verwirrung in den Gesang. Am liebsten wühlte er in der Erde umher nnd blöcktc den Him mel an. Der Schulmeister hätte vor Aergcr platzen mögen über diesen goti losey Baldrian und prügclie ihn der maßen dnrch, daß der Stock zerbrach. Aber das half Alles nichts! Was that er? Cr blieb Gesangbnchs-Rcgistrator, Erdwühlenschöckrr, Himmelanblöckcr. So wuchs er zum Jüngling, zum Manne heran. Zum Soldaten war er nicht tauglich; zum Handwerker auch nicht. Man schickte ihn zum Stadtmu fikus in Lehre, dieser gab sich alle mög liche Mühe um denselben zu einem Mu siker zu machen. . Aber das half Alles nichts! Er begriff nicht. Cr trommelte nicht, er pfiff nicht. Blies cr's Horn? I bewahre. Er sagte: Ich thu's. Er blas nicht. Kurz, es war ein rechter Taugenichts aus ihm geworden und man sann be ständig über die Mittel seiner Besserung nach. Da endlich kommt man auf ei nen glücklichen Gedanken! —ln der Stadt gab eS eine heirathslustige Dame, vermögend, nicht mehr ganz jung, aber schön und tugendhaft. Kein Freier hat te es bis jetzt ernstlich zu ihr gemeint. Da war Baldrian von seinem Vater ihr angetragen, nd ohne Besinnen schlug Nro. I. sie ein. Der nngerathene Bnldrion wnr nlso ein Ehemann. Und siehe da ! Das hat geHolsen, jetzt ist er ganz anders. Er wird verständi ger, er begreift, er trommelt, er singt, er schreibt, aber cr macht keine Tintcnklczc mehr; cr siidcil, cr schnndelt, cr hudelt, er prndclt nicht, cr schöckert nicht mehr i der Erde mher, cr blöckt den Him mel nicht mehr an; er ist nicht knnstcrig, hulstcrig, piilvcrbackcnschmulstcrig, ist keine ruppige Pnppc, kein Knuppe mehr; er tolpatscht, cr kiascht, cr qnaischt nicht mehr; cr genießt seine gehörig gnte Hansmaniiskost, z. V. Suppe, Gemüse Rindfleisch, Brate, Salat, Kuchen, Bier, Wein, Apfclmnß, nnd zuweilen gibt er seinem Weibchen ei, herzlichen Kuß. Was dies für Lehre offcnbahrt, Das will ich Euch z Herzen führen: Bon Jngcndniängcl aller Art Kann nr dcnMann die Frau knrire. Präsident Grnnt's Hosprediger. Grant's Hosprediger, Ncwma, mach ic bekanntlich Im Sommer 1874 eine Ferienreise in die Welt nnd nahm bei dieser Gelegenheit die Frau Pfarrcrin mit. lim jedoch das Nützliche mit dem Angenehmen zn verbinden, ernannte ihn Herr Grant znni Consulats-Jnspek tor, mit 83000 Gold Gehalt nnd Diä ten lim jedoch der Frau Pfarrerin bei dieser Gelegenheit auch etwas zu verdienen zn geben, ernannte sie New man zn seinem Kcheiinsekrelär mit 81,- 000 Gehalt nebst Diäte. Das from me Pärchen besuchte Palästina, da rothe Meer, crploriric die Steile, Ivo die neugierige Frau Lot zur Salzsäule wur de, erforschte die Höhle, welche durch den frommen Sodoinburgcr Lot und seiner Tochter berühmt geworden ist ging dann ach Mcsopotanicn, besah sich die Rni er von Ninivch, Babylon, Boalkcck n. .s. w. und gcrieth dann dnrch Pcrsien nach Hindostan. Obgleich an allen die se Orten keine Eonsnlatc zn revidiren waren, so ist cs doch für die christlich amerikanische Welt von großem Gewinn gewesen, daß dieselben von dem from men Hosprediger besticht worden, denn derselbe hat mit dem Engel von Privat sckrctär anstatt trockener Berichte nn das Staats-Dcpartemcnt, interessante Bü cher für die Sonntagsschulc geschrieben. Freilich hat das gottselige Paar außer seinem Gehalte auch noch Diäten gezo gen, selbstverständlich,-denn das Ge halt muß reiner Profit sein, cS kann doch dem Hosprediger Niemand zumu thcn, die Reisekosten zu bestreiten?— Für diese und andere Spässcn sind dem viclgcrnpftcn amerikanischen Adler nur 86000 Gold angerechnet. Die Kaffern vom Comite des Auswärtigen sind jetzt nnanstäiidig genug, den Hosprediger zu frage, was cr dem Lande eigentlich für das viele Geld genützt habe.—Neulich war derselbe vor dem Eongrcß Comite, um dieses über seine für das Reich Got tes anf Erden so segensreiche Reise nä her z belehren. Die letzten Wahlen. Nachstehend gebe wir das Resultat der letzte Wahl in einigen der Städten des Staats: In Altoona wurde der demokratische Mayor (Hr. Gilland) mit mehr den 200 Mehrheit erwählt. In Allcntoivn, Eric, Mcadville und Williamsport siegten die Republikaner. In Rcnding wurde Hr. H. A. Tyson, Demokrat, als Controller erwählt; der Stadtrath indessen ist schwarz. In Philadelphia ivnrdcu 7 regelmä ßige und ein unabhängiger Republika ner, und 4 Demokraten in den Selckt Council erwählt. In den Common Council wurden 23 nngcflcischtc, und 5 unabhängige Republikaner, und 12 De mokraten erwählt. In der 31. Ward wurde ebenfalls ein unabhängiger Re publikaner erwählt. Die unabhängi gen Candidaten wurden meistens mit Hülfe der Demokraten erwählt. Diebe unter den Betschwestern! Es ist kaum glanblich aber dennoch wahr, daß, während die Betschwestern von Pittsbnrg am vorletzten Montag Abend sich in ihrer Herberge an der Sechsten Straße in jener Stadt befan den, eine derselbe um ihr Taschenbuch mit einem Inhalt von 825 bcstohlen wurde! Jetzt ist die Frage.- Wer wardcrDieb? Es wird sich doch kein Dieb unter den Bctscucherinnen befinden? Und doch! Waren nicht Wm. Dunlap und Harry Tons zwei der Hanpt Anführer der culichen Rc- Viva! Versammlungen nnter Hammond und Bcntlcy in unsrer Stadt, Diebe, und Ivo sind sie jetzt? Kohlcnrechnuiige in diesem Winter sind äußerst leicht, dagegen befürchten wir, daß wenn die Witterung noch eine Zeit lang so anhält, die Eisrcchnungen im kommenden Sommer eine ganz er staunlicheHöhe annehmen werden. Frei lich hat der Wetterclcrk immer noch Zeit, das Programm zu ändern und daß er in diesem Lande ein ganz gewaltig lan nischer Bursche ist, weih ein Jeder; „Denn er schickt im März und April Oftmals mehr als zuviel I" Ein Wcchselblatt sagt, Schweine sollten nie gemästet werden, che daß sie genug Holzkohle zur Reinigung des Fleisches bekomme. Es ist Thatsache, daß mit genug Salz und Holzkohlen die Schweine nie mit Cholera oder Trichi nen behaftet werden. Längere Tage kürzere Gas rechnnngen.
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