Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, January 20, 1876, Image 2

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    S:e Sl-ats Mnm;
D o ncrstag, Jan. 20, 1376.
HarrtSburg. Pa.
I. Geosg^pVer^ea>i.'z'bcr.
Bitten nm Nachficht.
Wcgm der Juan
guratiöu de Govcruörs,
welche öftere Unterbrech
ungen und Aufenthalt im Geschäft ver
ursnchtc, sind wir genöthigt, den Brief
kastei sowie auch den Geldkastcn und
mchrcrc andere wünschcnSwcrlhe Arti
kcl bis zur nächsten Nro. zu verschieben.
Ist das nicht pure Heuchelei /
Das republikanische Exekutive Com
mittec, daS seine Sitzung letzte Woche in
Washington hielt, hat bestimmt, daß am
14. Juni dieses JahrcS die republikani
sche National-Convcntion zur Nouiiiii
rnng der Präsident- und Bizc-Präsidcut
schafts-Condidatcn in Hiuciniiali.Ohio,
abgehalten werden soll. I ihrem Auf
ruf zur Convention sagt die Coninsiltcc.
„Alle Bürger ohuc Partei-Unlcr
schied sind dazu eingeladen, welche gegen
Wicdcranfslicyclu alter scklioncller Fra
gen und für Harmonie und Fried:- im
Lande sind."
Welch' eine infame Lüge und Spott
liegt nicht i diesen paar Worten ?
Hier laden sie alle Bürger, ohne
Partci-Untcrschicd ein, nd kaun ist
dies geschehen, alsdieselben Leute,
von denen wenigsten? einige Duzende
Mitglieder des CongrcsscS sind, in das
Repräsentantenhaus zurückeilten, und
dort gegen die Amnestie (Begnadi
gung) verschiedener früheren' Rebellen,
und besonder gegen Jeff. Davis stimm
ten !
Hat man je von einer gröbere Ge
meinheit gehört? Hier reichen sie die
Hand zum Frieden, und dort stechen sie
den Dolch der Rache in die Brust De
rer, die sie eingeladen haben! Kann
wohl irgend ein Mensch von gesundem
Verstand, jetzt noch einer solchen Partei,
einer solch' ruchlosen Bande Meu
chelmörder, möchte man sagen, gchö
rcn? Pfui, de elende Heuchlern.
Schöne Zustände
da niitcn im Süden. Fangen wir mit
der Halbmoudstadt an. Der Mayor
von New Orleans las in voriger Woche
dein Stadtrath eine Botschaft vor, in
welcher er den Rath gab, keine Steuern
für die Bezahlung der Schuldzinse Z
erhebe ; ebensowenig sollten Steuern
für Polizei und Schulzwcckc erhoben
werden. Der Mayor gab folgende
Gründe sür seine Rathschläge an: Die
Cchnldzinscn können nicht bezahlt wer
de, weil dicßürgcr z n a rin
sind; die Schul- und Polizcistrucr sind
nicht von der Stadtbchörde zu erheben,
vcil Schule und Polizei unter der Con
trolle des Staates und nicht der Stadt
stehen.
In einer Nußschale tritt uns hier das
Elend der durch Carpclbaggcr-Wirth
schaft nnd radikale Herrschaft ruinirlcu
Südstaatcn entgegen. Ferner ist von 3
südlichen Staaten, von Tcuuessce, Virgi
nia nd Süd Carolina zn berichten, daß
sie ihre Zahlungsunfähigkeit erklärt ha
ben, daß sie ihre Gläubigern die fälli
ge Zinsen nicht mehr zahlen könne.
Die größte Stadt des Südens mit der
günstigsten Handclslagc der Welt steht
nun auch im Begriff, nicht bloß sich bau
kcrott zu erkläre, sondern auch keine
Steuer für Polizei- und Schnlzw.'ckc
mehr zu zahlen. Für die Verweigerung
dieser beide Stcnerartcn liegen freilich
sehr gewichtige Gründe vor. Es ist be
kannt, daß in New Orleans die Polizei
blos eine Prätoriaucrgardc im Dienste
der radikale Staatsbehörde, der-Kellog'-
schen Säbelhcrrschast ist: eine Art staat
licher Gendarmerie, über welche die Mu
nijipalgcwalt nichts zu sagen hat.
Was die Schulen in der Halbmond
stadt angeht, so habe sie sich als ein blo
ßcsTnmmclscld politischer Leidenschaften
nnd Wühlereien herausgestellt uud als
ein Gebiet, über welches die anständigen
nnd ehrlichen Bürger ganz und gar die
Eontrollc verloren haben.
Die römisch-katholische Kirche besitzt
i Amerika nach dem "('-utuiüo virco
tor/' für 1876: 7 Erzbisthünicr (New
Aork, Baltimore, Einciuuali, New Or
leans, St. Francisco, St. Louis und
Oregon City) und 45 Bisllchmcr.
Die Diöccsc New Aork ist die reichste,
sie hat 139 Kirchen. 35 Kapellen, außer
38 Seminaren, Colleges, Akademien,
Sclcktschulcn, 58 Parochialschulen, 18
Asyle, 4 Hospitäler usw.
Die Diöccsc Baltimore hat 156 Kir
chen, Kapellen und Stationen, 22 rcli
aiösc Institute, 16 Akademie. Waisen-
Häuser, 7 Hospitäler und 48 Schulen.
Die Diöccsc Cincinnati hat 2lu Kir
che und Kavcllcn, 15 religiöse Gemein
schaste, 2 theologische Scmiuärc, 3 Col
leges, 12 Mädchcninstitutc, 3 Waisen-
Häuser, 7 Kiiabeubesscrnngsanstaltc.
10 Wohlthätiakcitsanstaltcu, 2 Hospitä
ler und 150 Parochialschulen.
Die Diöccsc New Orleans hat 122
Kirchen, Kapellen nnd Institutionen, 14
kirchliche Institute, 36 Mädchcnakadc
mieen und Parochialschulen, 15 Akade
mie? für Knabe und Frcischulen, 16
Klöster und 16 Wohlthätigkeitsaustalten.
Die Diöccsc Oregon City hat 17 Kir
che und Kapelle, 6 Mädchruakadcmic
en. 1 Knabcncollcge, 6 Parochialschulen
1 MädchenwaiscnhanS und 1 Hospital.
Die Diöccsc San Francisco hat 109
Kirchen und Kapellen, 3 Colleges uud
Akadcmieen, 25Parochialschnlt, 4 Wai
scnhänser und 4 Hospitäler.
Die Diöcese St. Louis hat 238 Kir
che, Kapellen und Stationen, 9 Mäd
chcnakadcmiccn, 9 Hospitäler und Wai
senhäuser, 34 weibliche religiöse Insti
tute.
Die andern Diöccscu uud apostolischen
Vicariate besitzen 3709 Kirchen, 153 Kir
chen im Bau, 744 Kapellen, 67 Knaben-
und 249 Mädchcnakadcmicc, 780 Pa
rochialschulen 190 Wohlthätigkcitsan
stalten, 78 Klöster, 42 Colleges. 13 theo
logische Seminare und 1 Universität.
Die Inauguration
d es
GovernörJ.F. Hartranft.
Eine immense Doinonstration!
Mehr denn2.oNvManSlGits-
Milltcir in Prozession!
Freunde von Nah nnd Fern
in HarriSbnrg.
Vielleicht noch nie hat HarriSbnrg
einen solchen Galatag gesehen, wie letz
ten Dienstag bei der Inauguration des
Centeiinial-GovernörS, John F. Hart
ranft. Aus alle Theilen dcS Staates
waren Tausende herbeigeströmt, um an
dem großen Schauspiel Theil zu neh
men. Untcr diesen begrüßten wir viele
Freunde, deren zarter Händedruck uns
zeigte, daß in ihrem Busen immer noch
ein warmes, treues Herz schlägt.
ES ist uns heute nichtige stattet, die
große Bcgebcühcit des Tags so aus
führlich unsern Lesern hier vorzubrin
gen wie wir wiinschtcn, da dieses bei der
großen AnzahlZMcnscheu, dem Hin- und
Hcrtrcibcn der Menge, und der Aufre
gung an solche Tagen rein unmöglich
ist. Versuchen vollen wtr indessen, die
große Demonstration des Tage so ge
nau vicmöglich zubringe.—(Näheres
folgt in nächster Nummer.) DaS
anwesend. StaatS-Militärbctrug etwa
2000 Manu, und bestehend aus folgen
den Conipagnicn:
DaS erste Regiment von Philadel
phia, er Commaudo des Col. R. D.
Bcnson, 450 Mann stark, mit einem
Musik-Corps von 40 Manu, und 30
Trommlern.
Ein Dctachcment des dritte Regi
ment unter Commando unsres alten
Freundes, General Ballier, etwa
350 Mann, nebst Musik- nnd Tromm
ler-Corps.
Compagnie C, von' diesem Regiment
(Capt. Geil), sah.auSgezeichuct gut aus,
und machte einen sehr günstigen Ein
druck. Beiden Söhne des Gen. Bal
lier gehören dazu, nd ist der jüngere
davon Erster Sergeant.
Etwa 50 Mitglieder der Kcystonc
Batterie, mit Musikbandc.
Compagnie D., sechste Regiment,
Capt. MillS.
Compagnie B-, (die Gray Jnvinci
blcs), (Neger), 50
Mann.
Major uud die
Brigade-Generale Muirhcid und Tha
ycr, mit ihren resp. Stabs Offiziere.
-Alle obige Compagnien sind ans
Philadelphia.
Etwa 800 Mann aus Pittsburg,
bestehend aus den Ilten, IBtcn und
I9tc Regimentern, unter Counnando
dcrObristcn S. W. Hill. P. N. Gu
thrie nd Edw. Ncglcy.—(Nächstens
Näheres.)
Ferner waren noch folgende Solda
ten-Compagnien im Zug:
Compagnie D., BtcSßegiment, Capt.
Th. F. Maloncy, Harrisburg.
Compagnie 8., BtcS Regiment, Capt.
Jamcö Kacy. Middlctow. Diese
Compagnie war von einer Partie In
dianer nnd ihren d'guaan nebst alten
Contincntalö begleitet, welche allgemei
ne Heiterkeit erregten. —Auch ci vor
treffliches Musikcorps begleitete sie.
Compagnie G., Utes Regiment,
Capt. Gco. F. Sprenger, Lankaster.
Compagnie 1., BtcS Regiment, Capt.
Fr. I. Mayer. Wxightövillc.
Staats Ackerbau Cadcttcn, Capt. A.
GraSbowSki, StaatS-Collcgium.
Easton GrayS, Capt. Stiller, Eastou.
Compagnie F., 11tcS Regiment, Capt.
W. Gallaghcr, Oxford.
Compagnie K-, IltcS Regiment,
Capt. James Barton, Ehester.
Compagnie F., I6te Regiment, Capt.
Henry Jacobs, NorriStown.
Letztgenannte Compagnie, frü
her von Gov. Hartranft bcfchlicht wur
de,war als dessen Chrcnwachcangestellt;
während die!„City Gray'S" von Har
riöburg (Capt. Maloncy) als Ein-
PfaugS-Committce ihrer auswärtigen
Wasfcngcnosscn fungirtcn.
Nebst den obengenannten Militär-
Compagnien befanden sich noch folgende
Vereine im Zug:
Der Hartranft Clnb von Philadel
phia, 135 Mann stark.
Der Veteranen Club 130 Mann
stark. Dieser Club besteht gänzlich aus
alten Soldaten des letzten Krieges, und
logirtcn im Bolton Hotel.
Der Camcron Club mit 125 Mann.
Der CrcSccnt Clnb, 100 Man.
Der Rawle Club, etwa 120 Mann.
Der David H. Lanc Clnb, mit 300
Manu.
Der West-Philadelphia Republik'
irische Club, etwa 100 Mann. Alle
vbcngcnanutc Clubs sind von Phila
delphia, und jeder war von einer Mu
sikbandc begleitet. Zusammen waren
es ohngefähr 1000 Mann.—Das treff
liche „Ninggold Musikcorps" von Nca
ding war von letzterem Club cngagirt.
Auch die hiesigen Fcncr-Eompagnien
nahmen an der Prozession Theil, nnd
hatten ein sehr stattliches Aussehen, wie
überhaupt die ganze Parade eine höchst
achtunggebietende und lobcnswcrthe
war. '
Am Abend fand ein prachtvolscS Feu
erwerk auf dem Capitolgrund statt, das
von Prof. Jakson geleitet wurde. Es
war wirklich brilliant mit anzusehen;
um cS zu beschreiben, wäre ein Schatte
auf dasselbe geworfen, da keine Feder
die herrlichen Farben der Fcucrstrahlcn
zu malen im Stande ist. Nur eines
müssen wir erwähnen, nämlich das Letz
te ; da es der Glanzpunkt des Ganzen
war. Es bestand nämlich ans feiner
Vorstellung, welche, das Bombardircn
einer Festung, mit seinen' fliehenden
Feuerkugeln nnd tobenden Raketen re
präscntirtc, ans welches schnell in blen
dender Helle die Wappc des Staates
Pcnnsylvanicu, mit den Worten in
Feuer von Silber: „Centennial Gover-
nör, John F. Hartranft," folgte, wäh
rend hoch in den LUftcn, inmitten dem
Rege und Borsten der feurigen Bom
ben und Sternen das Panier der Frei
heit—der Stcmbesäetc Banner—eines
freien und glücklichen Volke wehte!
ahhcrr licher AnblickFwe flir di! cir
vielen Tausende, die da prachtvolle
Feuerwerk mitansahcn.-1
Später fand dann der Jnaugura
ssons Ball stcktt.
Ein Besuch in Philadelphia.
Wie auS den Verhandlungen des
deiitschen „Preß-Bercins" (der Leser
findet sie an einer andern Stelle in heu
tiger Nunimcr) ersichtlich ist, wohnten
wir letzten Donnerstag de Sitzungen
diese Vereins bei. Wir trafen daselbst
mchrcrc unsrer College, mit denen vir
zuvor noch nicht persönlich bekannt ge
worden waren. Unter den Anwesende
freute cs uns nicht wenig, auch de
„Alten vom Berg," Hrn L A. W o l
lcn web er von Womelsdorf, einer
der ältesten Zcitiingshcrausgcbcr dieses
Landes, zn treffe. Unser wackerer al
ter College befand sich recht wohl nnd
Uuiiler, nnd schenkte man ihm während
den Debatten, die mit großer Einniü
thigkcit geführt wurden, die größte Auf
mcrksamkcit.
Der chrcnwcrthc Präsident des Ver
eins, der Ehrw. Pastor Brob st, hat
sich, seitdem wir ihn zun Lctzcnmalc sa
hen, sehr gealtert; allein seine Vorliebe
und Anhänglichkeit zur deutsche Spra
che ist heute och so jugcndfrisch und eif
rig wie vor Jahren. Möge der gute
Gott ihm noch viele Jahre der Gesund
heit schenken.
Nach Beendigung der Geschäfte, hatte
Hr. Dr. M o r w i tz vom „Philadelphia
Demokrat" die Güte, sämnitlichc Mit
glieder des Prcß-BcrcinS zn einen Be
such nach der "riwes" Druckerei (Col.
McClurc's Blatt) einzuladen,, um dort
die wundervolle Presse jenes Etablisse
ments z schcn. Leider war Col. Mc-
Clure gerade abwesend, fanden aber au
dessen Stelle einen seiner Geschäftsfüh
rer, (den Namen haben wir vergessen,)
der unS mit der größten Bereitwillig
keit die Presse zeigte.
Mit Bewunderung nnd Stannc
wurde dieses Kuustircrk, das 32,000 Ex
cmplare in einer Stunde druckt,' be
trachtet. Man denke sich, zwei nd drei
ßig tausend Zeitungen in einer Stunde,
oder 630 Bogen incincr M inntc!
Nebst dieser Presse' befinden sich auch
zwei Falzniaschinc hier, welche die
selbe Anzahl Zeitungen während d c r
selben Zeit falzen!
Welch ein ungeheurer Wechsel hat
nicht in der Buchdruckcrkunst während
den letzten 40 Jahre stattgefunden?
Als Schreiber dieses vor 42 Jahre
(im April 1832) zum Handwerk kam,
hatte man och die sogenannte Hand
ballen, mit welche die Drucker
schwärze auf die Typen gebracht wur
den. Damals erforderte cs auf einer
der "liama^o-Pressen" beinahe eine
halben Tag um 800 bis 900 Bogen zu
drucken; nnd jetzt—32,ooo in einer
Stunde! Wahrlich, ein riesenhafter
Fortschritt, den damals nie ein Mensch
geahnt hätte.
Begleitet von Hrn. Wollenwcbcr, bc
stichle nur "nachher mehrere unsrer
Freunde, wie z. B. Gen. Ballier,
Hrn. L. Bciscr, Capt. Conrad,
ud La dncr's Militär-Halle. Hr.
Ballier lud uns freundlichst ein, bei
ihm zn übernachten, und fügte och hin
zu, daß, da sich gerade a jenen Abend
der „Cannstattcr Volksfest-Verein" ver
saminclc, eine beträchtliche Anzahl Mit
glieder des „Rippcr'schcn Corps" sich
ebenfalls bei ihm einfinden würden,
lind so kam cs denn auch. Wir blieben
dort, und hatte das Vergnügen, die
Herren John Weber, Louis Groß, Christ.
Gerne, Gottfr. Kccblcr, (Letzterer ist
Präsident des Vereins), Louis Hart
man, Christ. Schmidt (Schatzmeister
desselben), Chas. Bcrlinger, Fried. Klein,
I. G. Fühl und Andere daselbst zu tref
fen. Der Verein besteht aus nahezu 300
Mitglieder, worunter sich die angesehen
stcn und hervorragendsten dcnlschcn Bür.-
gcr Philadelphias befinden. Die Ein
nahmen des Vereins bei dem Irtztjähri
gen Canustaltcr Volksfest bellest sich
auf die nette Summe von 910,406.01!
Die Feste dieses Vereins gehören zu den
schönsten und unschnldigstcn Vcrguügun
gen, und verde jährlich von Tauseudc
besucht.
Auch hat Hr. Ballier einen großen
hübsche Saal, in ivclchcm wöchentlich
Soldaten-Compagnien ihre Zusammen
künftc haben. Hr. Ballier selbst ist ein
alter Soldat, (er ist Mitglied der Scott
Legion), und nachte de Mexikanische
Krieg wie auch den letzten mit, ist aber
dabei immer noch rüstig, trotzdem er ver
wundet wurde. Auch seine beiden bra
ve Söhne sind Soldaten, nnd was noch
das beste ist, alle drei, Batcr nnd Söh
ne sind kernfeste Demokraten.
Während unsres Aufcuthalts bei Hrn.
Ballier, musterte vir auch einen fri
schen Rekrut ei, nd zwar einen schar
mante Kamerad, nämlich, Hr. Chri
st i a n M ü l l c r, wohnhaft in Nro. 321
Fairmount Avenue. Hr. M. ließ sich
nur cingcinustcrt, sondern war auch gleich
mit den Moneten bei der Hand. Alle
Ehre dem braven Christian.
In Ladncr'S Militär-Halle bcfan
sich eine bedeutende Anzahl Perso
nen. Es werden do t allabendlich The
ater Borstcllnngcn gegeben, die alle An
erkennung verdiene. Wir waren ge
rade anwesend, als zwei junge Männer
Turnüblingc gaben wie anch andcrc
Kunststücke vollzogen welche den stür
mischsten Applauscrndtcte. Wirsclbst
haben och nie eine bessere noch gel
gcre Vorstellung gesehen; und es ist deß
halb auch kein Wunder, das, Ladncr'S
Militär-Hallc so zahlreich besucht wird.
Ehe wir Philadelphia verließen, über
reichten uns jene zwei joviale und ge
sellige alte Freunde, Hr. Christ. Gcr
c (an der Fairmount Avenue), nd
Hr. Stephan Hartmaier (an
zcr Laiikastcr Avenue), noch Jeder
eine Flasche Wein für unsre bessere Ehe-
Hälfte. Hr. Gerne meinte sogar, unscr
Wciblc würde gewiß den ganzen Tag
lachen, wenn sie diesen Wein trinke.
(Nanu, werden schcn, welche Wirkung
der Wein hat. Aber, lieber Christian,
wirds Wcible denn auch des Nachts la
che wenn cs schläft ?—KSnMn Sie oder
Freund Hartmaycr uns etwa Auskunft
gebe ?) Sic hat uns ersucht. Ihnen
ihren wärmsten Dank abzustatten, nd
hat versprochen, uns de famosen Wein
ebenfalls kosten zu lasse, wenn wir brav
sind, was wir natürlich versprachen.
Schließlich erstatten wir noch Hrii.
Wollenwcbcr, Hrn. Ballier, Hr. Georg
I. Happ und Hrn. John Schanbachcr
unsern innigste Dank ab für freundli
che Bcwirthttng. Lange leben unsre
Philadelphiacr Kameraden.
llcbcrblick der Verhandlungen der Le
gislatur.
Nachstehend geben wir einen Auszug
der wichtigsten Verhandlungen der Le
giSlatnr während der letzten Woche.
Eineßesolutio wurdceingereicht.zur
Festsetzung des Zinsfußes auf 6 Prozeß
und das Darlehen nebst Zinsen bei Ver
letzung dieses Gesetzes für verfallen zu
erklären.
Eine Andere, um sich am 9tc März
zn vertage.
Eine Dritte, welche den Staatsschatz
mcister antorisirt, die Kosten zn bezah
le, welche durch Aufbietung der Mili
kcu zur Unterdrückung der Unruhen in
den Couutics Luzerne uud Schuylkill
im April und Juni 1875 entstanden
sind.
Eine Vierte, welche vorschreibt, daß
PianoS und Orgeln nicht anf dem Exe
cutionswcgc Schulden halber mit Be
schlag belegt werden dürfe.
Eine Fünfte, zur Bestrafung von Per
sonen, welche im Staate Feuerwaffen
auf Jemand anlegen oder abfeuern.
Eine Sechste, zur Festsetzung der(Gc
halte von Cviknty-Bcaniten anstatt Ge
bühren. Diese Bill schreibt vor, daß in
Eonnlics oder Städten mit über 300,-
000 Bewohnern die Eouuty - Beamten
jährlich folgende Gehalte beziehen sollen:
Distrikt-Auwalt 812,000 und 850 für
jeden Prozeß, in welchen er den Staat
vor dem Ober-Gericht vertritt. Der er
ste Deputy-Distrikt Auwalt 95,000, der
zweite 94,000 und der dritte 92,500.
Schcriff 815,000, Eoroncr 98,000, De
puty-Coroncr 92,500, ProthonotarSln,-
000, Clerk der Gerichte 910,000, Rc
cordcr os DccdS 810,000, Register of
WillS uud Exofficio Clerk des Waisen
gcrichtcs 810,000, Schntzmcistcr 910,-
000 nnd Cvmmissioncr 93,000.
Eine gcmcinschaftlichc Resolution
wurde eingereicht, um die Congrcß Re.
Präsentanten von Pennsylvanien zu er
suchen, sür Aushebung des Bankerott-
Gesetzes zu stimmen.
Petitionen wurden eingereicht, um
eine neue Irren-Anstalt für die Couu
tics Berks, Bucks, Ehester, Delaware,
Lchigh uud Montgomcry wurden über
reicht und referirt.
Eine Bill, znr Aufhebung der Ge
wcrbcsteucr, so daß nur eine Poll-Taxc
von 50 Cents bleibt.
Folgende Bills wurden zur Annahme
empföhle: Eine
Zum Schutz der Kinder im Staate
bei Erlernung eines Haudwcrks.
Zur Ausnahme von Pianos nudOr
gel als Exckutionsgcgcnstände.
Zur Verhinderung von grausamen
oder unnöthigcn Experimenten mit Thie
ren.
Znr Verleihung von Zcugcnrcchtc an
Angeklagte in Criminalfällcn.
Zur Unterdrückung von Landstreiche
rei.
Mr. McKibbi offcrirlc eine Resolu
tion mit Bcistimmuug des Rcpräscu
tantcnhauscs, daß unsere Vertreter im
Congrcß ersucht werden, für die Bcr
willigung von 81,500,000 znr Bollen
düng der Ccntcnnial-Gcbäudc in Phi
ladelphia zu stiuinicu, nnd daß der Ko
vcrnör ersucht werde, denselben diese Rc
solntion untcr dem Siegel des Staates
mitzutheilen. Angenommen
Mr. Stotzer brachte folgende Bill
ein: „Daß der Tilgungsfond aus dem
Erlös von dem Verkauf des Staats-
Eigenthums oder eines Theils derselben
bestehen soll, ferner ans dem Einkoni
mcn von den Stocks, welche der Staat
besitzt, oder dem Erlös aus dem Bcr
kauf derselben nnd zwei Drittel aller
Stenern auf Stocks aller Corporatio
ncn in diesem Staate.
Der allgemeine Rcvcnuc-Fond soll
ans einem Drittel aller Steuern anf
Stocks aller Corporatioucn in Staate
bestehen, vorausgesetzt jedoch, daß wäh
rend des am 30. Nov. 1876 endenden
Fiskgl-JahrcS zwei Drittel jener Steu
ern ans den Stock aller Corporatioucn
im Staate in den allgemeine Rcvcnuc-
Fond und der Rest von einem Drittel
in den Tilgungsfond fließen soll.
Die Finanz - Committcc hat die An
nahme obiger Bills empfohlen:
Mr. Stotzer brachte darauf eine Akte
ein, zur Festsetzung einer Poll-Taxc und
znr Befreiung von Steuern auf persön
liches Eigenthum und Gewerbe kür
Staatszwcckc. An das Finanz-Coni
nittcc verwiesen.
Eine Akte ivurdc eingebracht, nach
welcher der Amtsterniin der im Februar
gewählten städtischen Beamten am 1.
April, anstatt wie bisher am 1. Januar
beginnen soll.
Ferner eine Bittschrift, daß der Fahr
preis dcrPfcrde-Cisenbahncn in Philo
delphia von 7 auf 5 Cents herabgesetzt
werde.
Eine Akte, zur Etablirnng cineS
Schiedsgerichts behufs Schlichtung al
lcr Streitfragen wegen Löhne und an
derer Sachen zwischen Capital und Ar
bcit.
Hans und Senat traten dann zur ge'
mcinsanic Sitzung zusammen, um die
für den erwählten Govcrnör und Schah
mcistcr abgegeben Stimme zn zählen.
Das offizielle Votum war fürGovcr
ör folgendes:
Hnrtranst 304,175
Pershing - 292.145
Brown 18.284
Für Schahmeister:
Rawlc 302,875
Violett 293,150
Peunypacker 12,463
Tic.2osie General-Versammlung
des '
Vereins der deutschen Presse von
Pennsylvanien.
Am Donnerstag Nachmittag um 2 Uhr
wurde i der Halle der Deutschen Ge
sellschaft i Philadelphia die 2V. Gene
ral-Bcrsainmlttng des Vereins der deut
sche Presse von Pennsylvanien eröff
net. Ihr Zweck war Besprechung eines
Plans für de Versuch zur Errichtung
eines dentsch-aincrikanischen Preß Ver
eins für dik.dcutschc Presse des ganzen
Landes. Am 26. September 1875
hatte eine vorbcrathcndc Sitzung dazu
stattgefunden, worin beschlossen war, daß
der Vorstand in der Versammlung vom
13. Januar einen ausgearbeiteten Plan
vorlegen solle.
Nev. S. K. Brobst von Allcntown
rief die Versammlung zur Ordnung,
und Herr Dr. De Dobcler fungirtc als
Sekretär in Abwesenheit der regulären
Schriftführer. Der Präsident eröffne
tc die Sitzung mit einer kurzen Anspra
che über das Wesen dcS Verein s und
die Tagesordnung. Anwesend waren:
V onAllcnto w n —Nev. S. K.
Brobst, „Lutherische Kirchcnzcitung und
Jugendfreund"; E. B. Harlachcr „Rc
vnblikancr"; E. D. Lciscnring, „Fric
densbolc".
Harrisbn r g—l. Gco. Rippcr,
„Penns. Staatszcitiliig".
K utztow n—Conrad Gehring vom
„Kiitztown Journal".
Norristow n—Fries.
Philadel phi a—Dr. E. Marwitz,
Dr. G. Keller, Julius Hein, vom „Phil
Demokrat"; Robert Fricdländcr „Phil.
Abcndpost"; F. W. Thomas, jr. nnd
Dr. Oscar De Dobbclcr „Freie Presse";
I. Berndt „Phil. Volksblattv. Lch
manu „Schützciizcitung; E. F. Kiefer,
E. Blumenthal, Jgnaz Kohler, Julius
Wolfs.
Rca d i n g—Daniel Ritter und I, M.
Beck von „Rcading Adler" ; Daniel
Miller vom „Rcpuvlikancr von Berks."
Wilkesbarr c—R. Bauer vom
„Demokratischen Wächter".
W oinclSd o r f —L. A. Wollcuwc
bcr.
Als Gast anwesend —Herr G. A. Rat
tcrniann, Redakteur de „Cincinnati
Pionier".
Es folgte Verlesung des Protokoll
der letzte rcgulärcn Gcncral-Bcrsamm
lung an 7. Mai 1874 zu Kutztowu.
Es ivurdc dann znr Beamten-Wahl
geschritten, die folgendes Resultat ergab:
P räsidc n t —Rcv. S. K. Brobst
von Allcntown.
Vizepräsident? n—Dr. Edward
Marwitz von Philadelphia und E. D.
Lciscnring von Allcntown.
Sekretär c—l. M. Beck von Rca
ding, Dr. O. De Dobcler, Philadelphia,
und I. W. Schräder von Pottsville.
S ch a tz in e i st c r—Zachariah Eolc
von Easton.
Vorstand —Dr. G. Kellner. Dr.
Oscar Scidcnstickcr. von Robert Fried
ländcr von Philadelphia; Daniel Rit
ter von Rcadiug; E.B. Harlachcr von
Allcntown : R. Bauer von Wilkcsbarrc
nnd L. A. Wolleinvebcr von Wentels
doiff.
Alsdann stattete Dr. G. Kellner im
Namen des Vorstands Bericht über des
scn Beschlüsse ab, betreffend einen Plan
behufs Versuch von Gründung eines
allgemeinen deutsch-amerikanischen Preß-
Vereins. Der Berichterstatter schickte
voraus, daß der Borstand es für zweck
mäßig gehalten habe, eine kurze Skizze
der Geschichte des Vereins zu geben.
Das Beispiel seines Wirkens sei viel
leicht die beste Einladung zu einem ähn
lichen in anderen Staaten. Daran
schließe sich die Beschlüsse behufs des
Rativual-Vcrcius, nebst deren Motivi
rniig.
Die Beschlusse.
Dießeschlüssc, behufs dcsVclsuchs znr
Gründung eines allgemeinen deutsche
Preß Vereins, die einstimmig angcnom
mcn wnrdcn, laute wie folgt:
1) Der Verein der Deutschen Presse
von Pcnilsylvnuirn nimmt hiermit den
Namen an „Deutsch - Amerikanischer
Prcß-Vcrcin/
2) Er hält im Sommer dieses Jah
res eine Gcncral-Vcrsaminlung zu Phi
ladelphia ab, au cuiem von dem Vor
stand näher zu bestimmende Tage.
3) Er ladet dazu die Mitglieder der
deutschen Presse des ganzen Landes und
andere Freunde der Sache ein, um niit
denselben die Errichtung ähnlicher Ver
eine in andern Staate zn berathen,
welche unter einem von denselben ge
wählten Ausschuß alsdann den „Deutsch-
Amerikanischen Prcß-Vercin" bilden
sollen.
4> Bis dieser Ausschuß gebildet ist,
behält der Vorstand des hiesigen Preß-
Vereins die provisorische Leitung der
Angelegenheit. Ist ei solcher Ans
schuß bestellt, so erhält dieser die Di
rektion und der hiesige Verein nimmt
den Namen au: Prnnsylvanischcr
Staats-Vcrcin der dentsch-amerikani
schcn Presse."
5) Die Constitution des hiesigen
Preß-Bercins bleibt als bewährte Ver
fassung in Kraft und mnß bezüglich
des Ausschlusses aller politischen und
religiöse Partci-Fragcn als Muster
für alle Preß-Vercinc gelte, mit wel
chen unser Verein einen, Bund eingehen
soll.
6) Die Zwecke eines allgemeinen
deutschen Landes- oder Nalional-Preß-
Vereins sind: Hebung des deutsche Ele
mentes durch allgemeine Maßre
geln der Volks-Erzichung und Bildung
und die gemeinsame Agita.ion dafür.
Die cinzclucn StaatS-Vereiue haben die
Aufgabe, diese Zwecke lokal durchzufüh
rc.
7) Der Vorstand ist bcanftlngt, durch
ein Rundschreiben die Mitglieder der
deutsch-amerikanischen Presse zn der be
treffenden Gcncral-Bcrsamnilung zeitig
einzuladen. ,
Begründung der Beschlüsse
Die Erfahrungen, welche der Verein
der Deutschen Presse von Pennsylvanien
seit 13 Jahren in seine Bestrebungen
zur einträchtigen Hebung des deutschen
Elementes im Staat gemacht hat, gibt
ihm gewiß einige Berechtigung, sich zu
einem Urtheil für compctcnt zn erachten,
wicanan wohl am Beste die vereinzel
ten Kräfte des deutsche Journalismus
im Lande zn einem große mächtige
National-Bund nnd zu den edelsten und
zugleich erreichbaren Zwecken vereinige
könnte. Allerdings stehe nianiiigfachc
Schwierigkeiten entgegen und auch hier
muß erst die Erfahrung, ebenso wie bei!
unserem Lokal-Verein, den richtigste!
Weg zeigen. Aber die Feier des
Centennial fordert uns und drängt
uns, einen Versuch zu wagen, welcher
schon so oft vorgeschlagen, aber immer
als zu früh nnd bedenklich verschoben
wurde.
Der Versuch kann jedoch gelingen,
wenn er mit de nöthigen Umsicht nnd
Vorsicht ausgeführt wird, und die lan
gen Berathungen nnd Ucberlegungcn
sollten wohl darauf vorbereitet haben,
daß man dabei weder in Ucbcrcilung
noch ohne eine solide Basis zn Werke
gehen wird. Diese Basis ist gegeben,
jvcn man sich einfach anf Das stützt
was bereits besteht und sich Jahre lang
als gut bewährt hat. ans den deutschen
Preß-Vcrci von Pennsylvanien. Von
Unten baue man das Haus. Man for
dcrc die Mitglieder der dcutsch-amcrika
ischc Presse auf, in alle Staaten ähn
liche StaatS-Bcrcine z gründe, wie
der nnsrigt. Das kann keine Schmie
rigkcitcn habe, wenn man von dem
rechte Geist beseelt ist, wenn man über
all, ebenso wie wir in Pennsylvanien,
allen politischen Partci-Hadcr und allen
Ncligions-Strcit, aus diesen Vereinen
verbannt. Und warum sollte solche
Vereine sich nicht zur Wahl einer ge
meinsamen Oberleitung verstehe kö
nc ? Was die Aufgabe der Lokal-Bcr
eine und Was die ihrer National Execu
tive sein soll, Das muß alsdann von ci
neu Prcß-Congrcst bestimmt werden.
Was die Z wecke einer solchen Orga
uisation betrifft, so sollen sie nicht auf
einen bloßen geschäftliche Preß-
Standpunkt beschränkt sein. Derselbe
braucht nicht anSgcschlosscn zu werden,
aber er allein ist unbedeutend im
Vergleich mit den möglicherweise unifas
senden Erfolgen, wen sich die Organi
satioii in Großen d i c Ziele setzt, welche
dcrPennsylvanischc Prcß-Vcrci bis jetzt
in Kleinen, lokal, anstrebte, und zum
Theil mit Glück. Wenn cS nnscrcin
Verein gelang, so nnd so viele Schulen
zu stiften, könnte dann ein National-Pcr
ci nicht dereinst die Gründung eines
allgemeinen dculsch-amcrikanischcn Lch
rcr-ScminarS, einer Universität, oder
einer Akademie durchsetzen? Wen der
Verein von Pennsylvanien für seine
Zwecke anf die Staats- nnd Lokal-Be
hörden einwirken konnte, wird sich ein
Natioual-Vcrcin gar keinen Einfluß auf
die National-Ncgicrung erwerbe kön
nen? Die Organisation soll keine P a r
t c i-Poli>ik treiben, aber sie soll die poli
tische Maschinerie für ihre Zwecke in Bc
iveguug setze, ohne Unterschied der Par
tei. Es gibt Zwecke der wahren Bil
dnng, der Bolkecrzichung, der Kunst
und Wissenschaft genug, welche jetzt all
zu brach liegen und durch deren Kultur
wir daS deutsche Element im Lande zu
Intelligenz, Bedeutung und z neue
Einfluß erheben können, welcher mächti
ger ist, als der partei-polltische, weil er
auf unerschtttterlichcr Grundlage steht
und nur das Rechte, Wahre und Gute
will, ohne sich durch den TagcSlärn
der politischen Eintagsfliege irreführen
zu lassen.
In'der That! Wenn der Bcrs n ch
gelingt eine solche Organisation in der
angedeuteten solide Weise zu errichten,
so kaun diese ein gewaltiger Hebel zun
Besten ivcrdc, zur wahre Volksbil
dung und dadurch zur wahre Freiheit,
wie sie allein in Stand ist, die Re
publik trotz aller drohenden Stürme für
die Danrr zu erhalten. Können wir
dem Centennial ein besseres Denkmal
lliiscrcs Patriotismus setze als die
Gründung eines solchen Vereins?
Was die praktischen Schritte betrifft
für diesen Versuch, so muß in erster Li
nie das Beispiel wirken. Die Ge
schichte unseres seit 13 Jahren bestehen
de Vereins zeigt jedem Unbefangenen
am Beste, was ein solcher Verein ohne
alle pekuniären Mittel leisten kann;
denn unser Verein hat seit diesen 13
Jahren wohl einen Schatzmeister aber
nie einen Cent.in der Kasse gehabt.
Gcincinsiiln nnd persönliche Aufopfer
ung mußten diese Kasse ersetzen. Was
wi r konnte und könne, das können
Andcrc auch.
Um aber die gute gegebne Basis nn
sercs Vereins nicht zu verlieren, muß
der Verein die Leitung behalte, bis ei
ne Nene, große Organisation sich orga
nisch entwickelt hat, dadurch, daß sich zu
erst Stnats-Prcß-Bcrcinc bilden und daß
aus ihnen eine Central-Lcitung hervor
geht. Auch müssen wir darauf beste
hen, daß alle solche Vereine, ebenso wie
vir, Partei - Politik und Rcligions-
Streitfragen ausschließen; sonst folgt
das Ende sofort dem Anfang. Ferner
müssen wir darauf bestehen, daß nicht
blos Preß-Verhältnissc, sonder die „He
bnng des deutsche Elements" Zweck des
großen Vereins wird, sonst ist der Ver
such nicht der Mühe werth. Unser Ver
ein muß ciiistwcilcn als allgemeiner
dcntsch-amcrikanischcr auftreten, um alle
anderen Mitglieder der Presse aus dem
Lande zur Berathung ziehen zu können;
diese Namen aber wird er sofort mit
den: „Pcnnsylvanischcr Staatsucrcin"
vertauschen, wenn er durch die Wahl ei
ner National - Executive verschiedener
StaatS-Vcrciuc seiner provisorischen Lei
tung enthoben wird. Die vorgelegte
Beschlüsse geben dieser Motivirnng den
kurzen passenden Ausdruck. Sobald
dieselben angenommen, oder durch andc
rc ersetzt sind, kann der Vorstand eine
Aufruf an die Presse des Landes anfer
tigen, aber nicht vorher, che er weiß,
Was geschehen soll.
Daß vir bei Allem, was vir vor
schlage, im besten Glauben Handel,
dafür muß die Geschichte unscrcr drei
zehnjährigen Thätigkeit zeugen, die vir
der deutschen Presse in, Lande vorlegen.
Hegt man dennoch kein Vertraue zn
uns, verwirft man dennoch unsere Zwecke
und iinscrc Bemühungen dafür, so ist
das wenigstens nicht in scrc Schuld.
Die weiteren Verhandlungen bezogen
sich ans die Vorschlage des Präsidenten
in seiner Cröffnungs-Anrcdc.
Es wurde beschlossen, eine Adresse an
das deutsche Volk von Pennsylvanien
zu erlassen nnd dasselbe auf das Wirten
nd Wesen des Vereins ansmcrksam zu
mache und auf den beabsichtigten
Schritt zur Gründnng eines allgenici
neu deutsch amerikanischen Preß- und
Volksbildungs-Vcrcins.
Herr Lciscnring gab Information, daß
in verschiedenen Eonnlics Petitionen
englisch - ativistischer Natur a„ die
Slnats-Lcgislatnr gegen die deutschen
Zeitungen zirkulircn, und wurde eine
Eommillcc von 7 ernannt, um dagegen
eben nöthigeSchriltczu thun. Dasselbe
besteht aus den Herrn Dr. E. Marwitz,
Rippcr, Ritter, Leisenring, Bauer, Eolc,
Schräder, F. W. Thomas und Bär
(von Laiikastcr).
Der Präsident lud dann och znr
Abcnd-Vcrsammlung, afB UhrAbcnds,
in derselben Halle ein. Vertagt.
Tie Amerikanischen Brauer und das
Centennial.
Von Vereinigten Staate Brauer-
Verein ist soeben an Alle, die beim Brau
Gewerbe und den damit in Verbindung
stehende Gewerben intercssirt sind, so
wie an die Mitglieder des Vereins selbst
nachstehendes interessante Circular er
lassen worden, welche sich selbst erklärt:
New -Kor k, 7. Januar 1876.
An die Mitglieder des Bcr. St. Brauer
verein und an Alle, die beim Brau
gcwcrbc uud den damit in Verbi
dnng stehenden Gewerbe, intercssirt
sind!
Dic Exekutive dcS Ver. Staaten-
Brauer Vereins hat einen Borschlag i
Berathung gezogen, als Theil der In
tcrnalionaleu-AuSstcllinig, die in Phila
delphia am nächsten 10. Mai eröffnet
wird , eine Collcktiv - Ausstellung des
Braugewerbe und aller damit verbun
denen Geschäfte zu veranstalten. Zur
Förderung diese Projektes begab sich
ein Eomniiltcc des Verein zum Sekre
tär der Ceutenuial Commission, Herrn
John L. Campbell in Philadel
phia, und erfuhr von ihm, daß der Plan
einer Collckti v - Ausstellung des
Braugeschäfls und der daniitzusainmcu
hängenden Gewerbe nur durch die Er
richtuug eines eigens sür diesen Zweck
erbauten Gebäudes ausgeführt werden
könne, da anderweitig die verschicdcucu
anSgcstclltcn Gegenstände, ohne Berück
sichtignng ihrer Znsannnengthörigkcit
als einen besondern Juduslric-Zwcig rc
präsenlirend, nach dem von der Ccutcn
nial-Eouimissiou angenommenen Plane
iiothwendigeriveisc uud in die verschiede
nen Departements des Ackerbau-, Ma
schinen- oder Hauptausslcllnngs-Gebän
des vertheilt werden müßten Dadurch
würde nicht nur Allen, in der Aufs
chnng ihnen besonders interessanter Ar-'
likcl viele Mühe erwachsen, sondern die
ausgestellten Gegenstände würden auch
die Äufnicrksamkcit dcrßesuchcr im All
gcmcincu nicht in dem Maße auf sich
ziehen, um das Publikum in Stand zu
setze, sich ein richtiges Urtheil über den
Fortschritt, die Hülssgucllcn und die
hohe Wichtigkeit der Branindustric nnd
der vielen mit derselben in Verbindung
stehenden GcschäftS-Zwcige zu bilde.
Diese Schwicrigkcitcn xrkcnuend, ha
bei andcrc Gewerbe, in der Absicht ihre
Materialien, Maschinen, Werkzeuge uud
Produkte in passender Reihenfolge und
als ein zlisammcngchörigcs Ganzes aus
zustellen, sich der Aufgabe unterzogen,
vesondcrs dafür bestimmte Gcbäulich
kcitcn herzustellen, und sammelten die
erforderlichen Gelder durch Snbscriptio
ncn unter sich undihrcMilintercssaiilc.
Zn diesen Zwecke haben die Ledcrfabri
kanten 830,000 und die Photographen
925,>„0 gezeichnet, m dic erforderlichen
Lokalitäten zu bauen, und die Kosten ei
ner übersichtlichen Collcktiu-Ausstcllnug
ihrer Gewerbe zu bestreite ; und c un
terliegt keinen Zweifel, daß diese Bcr
ausgabung die Jnlercsscu eine jeden
wichtigen Kunst- oder Industriezweiges
fördern muß, dessen zunächst Bcthciligtc
die Energie besitzen, die Summe zu
subscribire. Besonder i Bezug auf
das Braugewerbe, muß eine solche Col
lektiv-Ausstcllung, wie sie im Vorschlag
ist, viele Irrthümer hinsichtlich der Ei
genschaften, und viele fehlerhafte Ansich
ten hinsichtlich der wahren Mission ge
gohrcncr Malzgctränke wie sie noch im
mer in der Ocffcntlichkcit vorhanden
sind, anfklärcn und beseitigen, uud i
dieser Weise das uugcgrüudctc Vorur
theil überwinden, das och bei Bielen
gegen diese Getränke vorherrscht. Für
Jene, die am Braugcschäftc selbst und
andcrc damit verwandten Gewerbe bc
thciligt sind, würden sich die vermehrte
Erfahrung, Kenntniß und tiefere Ein
sicht, welche sie bei der beantragten über
sichtlichen Collcktiv - Ausstellung, uud
durch den belehrenden Verkehr mit Ge
schäflsgknosscn gewinnen müssen, von
großem Vortheil erweisen, und könnte,
schließlich, iinr von entschieden günstigen
Einfluß auf die Dualität der Malzgc
tränke, und dadurch, in direktester und
legitimster Weise, aus die zukünftige
Wohlfahrt de Braugewerbes und der
damit verbundenen Gewerbe sein. Man
hat nur nöthig, anf die überraschend
günstig Resultate hinzuweisen, welche
den Brangcschäft ans ähnlichem Auf
treten bei europäischen WcltauSstcllnn
gen erwuchsen, um zu zeigen, daß diese
Erwartungen nicht unbegründet sind,
nnd es mag hier bemerkt verde, daß
die Erfüllung dieser Hoffnungen an Ge
wißhcit dadurch bedeutend gewinnt, daß
der bevorstehende Jahres-Congrcß des
Bcr. St. Vrancr-Bercins sich im näch
stcn Juni in Philadelphia ucrsamniclt
und aller Wahrscheinlichkeit ach sehr
zahlreich besucht werden wird.
Indem die ansgcdchntcn nnd großar
tigen Vorbereitungen der Centennial-
Ausstellung in Form und Gestalt sich
verwirklichen, wird dem Beschauer die
Größe und hohe Bedeutung des Unter
nehmcns erst klar, nnd er wird sich der
Pflicht bewußt, daß jeder Industriezweig
uiisercs Landes dabei vollständig uud in
passender Weise vertreten sein sollte.
Die Exekutive des Braner-Vcrcins wür
de ihre Aufgabe ungcnügcud erfülle,
wenn sie es unterließe, dem Brangc
schäfte die Gelegenheit zun gemeinsa
men Handeln zn bieten, so daß bei
der komm enden Welt-Aus
stellung das Brau - Gclvcrbc
den Rang einnehme, der ihm
als einen der ersten Jndn-
striczw cige des Landes, als ei
nem wichtigen Faktor in der
Hebung der Ackerbau-Inter
essen nnd als einer der Haupt
gncllcn der Bundcs - Rcvcn n
cn rechtmäßig gebührt. Diese
Gelegenheit zu vereintem Handeln ist ictzt
Allen geboten, die beim Braugcschäs
tc in irgend welcher Art intcrcssirt sind
Brauer Mälzern, Gerste und Hopfen
ziehenden Landbancrn, Malz- und Hop
fenhändler, Architekten, Baumeister,
Ingenieuren, Maschinisten, Wagcnma
chcrn, Mühlcnbaucrn, Kupferschmieden,
Älcchschniiedcn, Fabrikanten von Botti
chen nnd anderen Braugcfäßc, Pum
pcnmachcrn nd allen jenen andere
zahllosen-Gewerbetreibenden, die ans-
läiließlich ooer theilweite vom Brangc
schält abhängen.
Die Exekutive des Ver- St. Brauer-
Vereins fordert daher Sie Alle ans. den
Plan m ntcrstützcn, und appcllirt an
Ihre Liberalität und an Ihr Geschäfts
Interesse, daß Sic thätigen Antheil an
de, Projekte nehmen uud sofort prakti
sche Schritte zu dessen Verwirklichung
ergreifen. Begünstigen Sie den Plan,
dann haben Sie die Güte, cs dem
unterzeichneten Sekretär des Ver. Staa
ten Brauer-Vereins ohne Verzug brief
lich mitzutheilen, und zugleich anzuge
ben, in wie weit Sie Ihre Unterstütz
ung zusagen, sei e an Geldbeträgen
oder in Anmeldungen von Gegen
ständen zur Ausstellung.
Wenn die Exekutive innerhalb zehn
Tagen vom Datum dieses Aufrufs durch
Briese an de Unterzeichneten solche Zu
sicherungen der Sympathie nd matcriel
lcn Beistandes erhält, daß sie die Aus
führuug des Projekts rechtfertigen, so
wird in Kurzem eine Versammlung al
ler Interessante ach Philadelphia bc
rissen werde,! über die erforderlichen
Maßregel zur Verwirklichung des
Vorschlags einer Collekiiv - Ausstellung
zn berathen und in beschließen.
Achtungsvoll
R ichard Katze in ayc r,
Sekretär des Per. St. Brauer-Vereins,
139 Broadway, New-Aork.
> Corrcspondkii; ans Philadelphia. >
Philadel p hia, 6. Jau'r 1876.
Geschätzter Freund Rippcr!
Christfest und Neujahr haben
ihreEudschaft erreicht, Lust uud Freude
ihre Abschluß gesunde, d wieder
klappert die Trcttmühlc der Alltäglich
keit, nach wie vor. Wenu'glcich cs nicht
i mcincr Absicht liegt, über de kollosa
lcn Spektakel, den man hier, bei lieber
gang des alten in das neue Jahr inscrc
nirtc, z berichten, so kann ich doch nicht
umhin, demselben einige Rechnung zn
tragen, nd da um so williger, als sich
die ganze Aufgabe in nur wcnigcn Zei
le erledigen läßt. Illumination, Pa
rade, Musik, Munienschanz, flüssige und
überflüssige Reden uud das iiiivcrmcid
lichc Schießen, waren die Hauptsachen ;
die Nebensachen aber: diverse Keilereien,
mit in Verbindung stehende Bcrhaf
lungcii. Die Dekoralionc und Illu
mination des SlaatcnhauscS war schön
und effektvoll; allein um das Ganze se
hen zn könne, mußte man im Besitz
kräftiger Ellenbogen, uucmpsiudlich ge
gen Püffe, Stöße und Tritte sein und
über eine gehörige Dosis Unverschämt
hcit glbieten könne. Nachdem ich die
sc Erfahrung gemacht, aber immer noch
nicht auszusiudcn vermochte, wer von
allen Gestoßenen und Gedrückte im
Besitz der längste' Nase war, zwängte
ich mich wieder nach Hause und illu
niinirtc mich selbst. Daß dieß Andcrc
in noch weit größerem Maaße gethan,
zeigte am nächsten Tage die vielen Ge
stalten, denen mit Capidarschrift die
Worte:
„Zum Teufel ist der Spiritus,
Da Pslcgma ist geblieben,"
auf die Stirne geprägt war.
Bei Beginn des Jubeljahres tritt das
Interesse für die bevorstehende Weitaus,
stcllung dahicr immer lebhafter zu Tage,
uud man riskirt nicht zu viel, derselben
ein recht günstiges Prognostikon zn stel
len. Die betreffenden Gcbäulichkcitcu
gehe mit Riesenschritten ihrer Vollen
dung entgegen, die Theilnahme von Rah
und Fern ist eine recht erfreuliche. Aber
diese Ausstellung ist auch ein Schmer
zenskind der Philadelphicr Philister, de
nen die Tnigweitc derselben noch immer
böhmische Dörfer bleibt. Jede Stadt
hat ihre Philister; Philadelphia aber
die originclstcu. In der Regel ist diese
Species in Deutschland geboren, hat
durch Hunger, Durst und Glück eine
Stellung gewonnen, die sie unabhängig
macht, bei welcher aber die „besitzlose
Kanallic" kein Urtheil hat. Diese Kaste
im öffentlichen Wirthslokal zu beobach
te, macht köstlichen Spaß. Da sitzen
sie „mit wenig Witz und vielem Bcha
gen," trinke alle zwei Stunden ein hal
be Schoppen Wein, mit einer Regel-
Mäßigkeit, wie ctiva ein Kranker seine
Medizin nimmt, oder eine Schildwachc
von ihrem Posten abgelöst wird. Mö
gen sie nun über Politik, Handel, oder
irgend ei anderes Thema sprechen, im
mer sind sie possierlich und immer ist
ihre Meinung maaßgebend Sagte doch
neulich ein Solcher wörtlich: „Wenn
der Napoleon mir gefolgt hätte, so
würde er den Krieg gegen Preuße noch
eine Zeitlang hinaus geschoben habe,
dann könnte er hcntc noch Kaiser von
Frankreich sein." Auf die Bemerkung,
daß das nicht möglich sei könne, da Na
poleon ja todt sei, erwiderte er: „Ja se
hen Sic, Napoleon war ein Opfer Bis
marcks und dcrFrcimancrcr. AufWil
hclmshöhc hat man ihm ein solches Gift
beizubringen geivnßt, das, er ach einer
berechnenden Zeit sterben mußte."
O, heilige Einfalt! Und du dummer
Napoleon! Warum hast dn dem
Schlaumeier Mehlwurm nicht gefolgt
und das große Wort „Krieg" so gelassen
ausgesprochen ? Heute könntest du noch
französischer Kaiser sei nnd die Freude
babcn deinem tapferen Luln die göttliche
Perspektive zn stellen, recht bald eine
deutsche Stadt mit höchst eigener Hand
in Feuer schießen zu dürfe.
Nun komme aber einmal Einer mit
dieser Sippe anf die bevorstehende Welt
ausstellung zu sprechen, Herr des Le
bens, wclcb' trauriges Herzeleid wird
uns dieselbe bringen! Bankerott, Theil
rnnsi, Krankheit ?c. Nach ihren Be
griffen ist das ganze Unternehmen ein
Schwindel, berechnet ihre Kasse in Eon
tribntion zu setzen; forscht man nun
nach, was sie bislaug für dasselbe gelei
stet, so ist ihr Schcrflcin —O. Ich bin
der festen Ueberzeugung, daß diese Leute
erst einen Begriff von der wichtigen Be
deutung der Sache erlange, wenn die
selbe zum Abschluß gekommen ist. ,
Die Firma Moody K Sankel) ist och
tinmcr in voller Thätigkeit aus allen
Menschen glaubenscinigen Christen zu
lachen. Wen dieß de beiden Herren
auch nicht gelingt, xst ihnen doch das ge
lungen, daß sie einen wahrhaft klassischen
Unsinn zu Tage gefördert. Als sich,
vor noch nicht so langer Zeit, die Bet
schwcstcrn durch ihren Krcnzzng siegen
das Trinken, durch Gesang und öffent
liches Beten, lächerlich machten, glaubte
ich die höchste Potenz des Unsinns sei er
reicht; Moody K Sankel) aber wissen zn
biete. )VKtnvxt?
Einen recht erfreulichen Gegensatz
bietet uns jetzt die deutsche Oper, an de
ren Spitze Theodor Wachtel culminirt.
Die Leistungen dieser Truppe sind ans
gezeichnet; Solisten. Chöre nd Orche
stcr strebe, in edlem Wetteifer, dem
Publikum in jeder Weise eine Hoch
gcnuß zn verschaffen, der wohlthuend
Herz nnd Seele erhebt. Wachtel, den
ich hier zum erstenmal gehört, ist in
Spiel und Gesang ein Meteor; mir
fehlt die Sprache ihn auch nur annäh
rcud würdig beloben zn können.
Für jetzt Valet. Nächstens mehr von
Deinem C. S.