Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, September 23, 1875, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    > 2 ' I—.
Jahrgang Iv
Dte
Vkinsylvauische StatS;eitft,
I. Uonii ltivvi?, vor 19,
rrlchetnl seden Donnerstag, und lostet O2.NN
j.-ttt nach Birfluß des Jahrgang.
4>n,oi Eremplarrn. Z Ernt? per Stück.
linde deiadlt stnd.
(im vi, Adresse einer Zeilang zu er
andern, meist man die alle sowohl als auch
Die größte Verbreitung.
Die Eirculatlon der „Penns, I anische
StaatS-Zet tung" in Dauphin Sonnt,
ist größer als dte irgend einer anderen tn Har
eiSdurg gedruckten deutschen der englischen Zei-
Inng. Sie biete deshalb die beste Belegenheit,
Anzeige in diesem Theile des Staate eine
weite Verbreitung u erschaffe.
Vliv liAH.Bt ('ironlmioo.
Bedingungen der Anzeigen i
Anjeigen erden eingerückt wie soigt:
Bi ichastS Anztgcn beim Jahr, oder
sür Inen The des Jahres!
3 Monate, t- Monate. 12 Monate.
Sin Zost -H4.W 7 Ott IS.IIO
Zwei Zoll 7.00 12 00 2"M
D'-Z-ll W.0. I7ot> 28,00
EentS die Zeit sür die erste E.neückung un
5 EentS dte Zeile für seo ichderlge Ein
Pal enit, s edtzt n . BtO'eS und alle
Ein ganit Spalle jährlich I>lso 00
Eine baibe Tpalie ~ 80 00
Ein drillet Sprite iii.oo
Eine terlel Spalle ~ ....... 40 titt
Berichts Anietge werten te folgt
Asslgnte'S Anzeigen D 2.50
Audtior'S Anzeigen 20)
Alle An(etge. 10 Zeiten utch üder-
Märllen 15 EentS dir Zeile süe dte
vant. Ädstattung u.s w ,?.„..50 Et.
Alle Briese, Mittheilungen ic. muffen
.1. lloal'gki liipptw,
P.O. I!o I
l>-4.
Afßentc
der
Peniisylvanlschcn StaatS-Zeitung.
Altoona.^-Boini e! Hausrr.
4 Ehrist. ürtd, Saison tr.
Birmlagdam. jlatvb Dresi el.
kEbarleo Körster.
BrowttSloron sOrmsb,)-I oh n t! up.
Butler. latob jk eck.
Vreatneit. Dr. Theo . Kersting.
Carliole. —PHllivp Llßmann.
lhamberSbnrg. Georg Btetsch.
E-lumdia,—l ohn Narbe,
Danvtlle.—Micha e I Rosensteln.
Sast-Ltdert,. Sbrtst. vauS.
Harmon,.--W m. st Wtld.
Hotda,Sburg. - S. gleIscher,
Hunttilgdon. Jakob steonhaed.
ZohnStown. Eda . S. Rüth.
sJ.M. Westhäfser
stankastir > nthon, 1,.,
4-nrapir. g,au.
IGeorg Walt,
Marietta. g e?edr /ch"
MillerSville.- E. St. Ree.
Millon.—griedr. Wolf.
Mldbietown. Christ. Baue.
Mountville. Brorg Meisenbach.
Mckie,Sport, DraooSburg, Eoal Vällc, uud
Umgegend. A dam Schütz.
Reo Br!gdon. onh? L. Ripprr.
sEhaS. I!öw, Ben.-Agent. sttro.
IttSbueo Pennsploauta ,enue.
VlttSvurg g Schmib . Nro. 78 Smith.
field Straße, nahe der Fünfte.
Philadelphia (Southwark). Jod. Schan
de ch er, 1700 Nord Vtertc Str..
" g riedr. Kleln. do.
~ loh Brllck, 017 Süd Dritte Sie
.. B-n.Joh.S.Ballter.N.O.Ecke
.. So, ilhrist. IIn.837 Güd2.
Straße.
„ Earl Schaufler, 2010 granksord
Road.
Georg I. Happ, 2301 galemounl
" hr.Be en e. Ecke 22 St galemounl
„ tap.Zarod Sourad, 813 Bine
Str.
Jodn Hohonadel, Et, Pari
Hotel.
„ He tue ich Skl oh r. N. T. Eckedee
ftront Union Sie.
„ striedrich ?au, Ro. 111 Spinee
Steafie.
~ E. W. Seither. 014 Süd Zte
Tttaße.
.. Shristian Bremse. 3lkSüdv.
Straße.
" Jak o 1k r tz, 1523 BeimantownA
Job WI e, N. O. Ecke Broad
St Christian Straße.
Aua. H. Ikindermann. N. W.
Ecke 21. Sä gitzwater Str.
~ gränz Orth, (Brauer) 33. und
Master Str.
„ Wm. Dtllert, IoooPaffadunl A.
iZist-Philadelphia.—Slepd. Harlmair.
punratawne,—H eiurtchga ck t n e e.
Readeng.—EhaS. Ro th e nherg r. N.
222 Waschington Straße,
Rochest-. d Bridge-..-.
Sharpsdurg. Bapt Sendelheck.
ShamoNu. —Friedrich Dtr.
lamaqua. Heinrich Müller,
ldeoue, -Wilhelm Bogt.
Troutdille Sd LutderSdurg.—S. B. iku ntz.
Miamspoet-Georg Wolfs.
Slork.-griedelch . Stieg.
Zelienople.—Edwl Zehner.
Ohio:
Bucprus. —John Mayer,
Santo. —Jakob Heingärtner.
Seestline.—Pdlllpp eff.
rtnasteld.—B eo. Hart mann. (Lehr)
Upper Tandusk,. A. Marli.
Jndiauai
SrtWa,e.—P eterHohahau, Ben. Agt
Martztaa.
Balltmore. Zoh Witt. 292Eastee.
Etkton ch Ehelakeake Sit,.—l. B. Meer.
Hal'Aown. Sap. Lout Helst.
Pet">>ost ch Havee dr Brac,.—l. oam m.
Job-Arbeiten
scht ad billig in ditser Druckerei.
Das deutscht Centralorgan der Deinokratie sür Pennsylvanien und die angränzenden Staaten.
ZeitungS-Agentnr.
schriflen und Wochenblätter übrrnociimcn bat,
z.V. ..Nachrichten au Deutschland und der
Schweiz." „Novellenschah." ~N. Ä SlaalS-
SchiUer und Wölbe'S Werte, sowie alle
Smtcn deutsche Bücher aus k>and.
wahren, ic. auf Hand das.
Lewis toter,
No. 208 Nord Str., nahe der 3. Straße,
Harrisburg, August 26, 1875—3 vi*.
Paltetfahrt etten - eselljchap.
I,, P,st.o,lll„r>
wischen
Hamb riß
Plpmouth. Ctierbvurg.Havr
und
New - Ttzork,
V-mpfschlffe
„Allemannla" „Pommerania" lneu)
„Baoaria" „Rhensuia" sne)
..Borusfla" „Varonia"
„Simdria" „Stlesta"
„granconl.'" (neu) „Suevta" teu)
„Teutonia"
„Bermanta" „Thurtngla"
„Holiatia' „Westphalta".
verelntgteStaaten-Poü
svuitoll Slatoo bl1
und erde ähnub diese lahrc legelaäbi
Don nerstags
Po New-Aol k nach Plmnvulb,
t. aas", j vier
Von Haniburg oder Havre nach
New-Aork:
, 5,,°„ l Oberer S-l° . . 12
.aioie. j u„„„ Salon . . 472
Von New Aork nachPlwnoutb,
Zwischendeck 21.00
Von Hamburg oder.Havre.
Zwischendeck j!24.e0
Inder,wischen I uud I Jahren die Hälkie -
(Alle iml. B-lostiguags.
,u
C. V. RichiilS ä-BoaS.
F. W. Llesmanu
No. lii Mar, Alle,.
Harrisburg, Pa.
PH. <k. Nanninger,
St, tlt Nord Prtnce Strafe.
Lancaster Pa.
C. N. Atcharks it Alias.
Wt, deschästlgen un lrtl dem labre !817 mit
dem Bertaus on Wechsrln aus Europa und
Veneral-Ptlssage-Agenttlr der Ham
burger Pampsschtsse
mit der
AuSftellung von SchiffSscheinen zur Reise
nach New gort, für dir on Bremen dtrett
snicht Uder England) nach New.floil und
Baliimore fahrenden deutschen Segelschiffe!
mit er
Verzollung eingehend Waaren, Wetne
enden Geschäften,
und ° Eue p ,
E. B. Richard k Boa
ew.oe. >l7l ) Januar, I7i.
Commerciel Pflanz- und Blumenschule,
L. H. Vomock und Co..
Wholesale und Retatl
Blumeuzieher und Samenhäudler,
Früchte stet hübsche uud grSn-ude Hau P?ai>,e<
Aach find die Firma Agenten de wsdtbekaaolen FertiligerS, ein Artikel,
welcher zur Fruchtbarmachung des Boten verwendet wird,
j Harrisburg. Mär 2b, 1875 3 MI. j
A. R. Honich,
praktischer
Ptumber,
Gassitter öc Dellhünger,
bietet hierdurch dem geehrten Publikum seine
Dienste an. Da derselbe sede Arbeit selbst thut,
so kann Jeder versichert sein, daß die Arbeil
dauerhaft, billig und prompt
Order? nimmt derselbe entgegen in
Sir. <O6 Wala! Struße, nahe der 4te.
Harrisburg, August 12.187'-.—lj.
Jobarbeiten schön und
billig tn dieser Druckerei.
Svmberland Valley Sisenboh.
Zeit - Tabelle.
Wefiltch.
virlasicn HurciSdnig um 8.0! 1.4 S ?<!
icSbura um .81 !>4 8.49
Süknnfl M Eailisle .VS B.SO S.OI
.. „ Rcwoiile 9.89 8.28 .8l
.. ~ ShipvenSd'g 19.17 Bdl S.S9
~ ~ CH-mdcrSd a >0.8 4.2, 7.27
„ „ Breencastlc .>4 d.9 S.o
„ „ pagerSl'n, 11.4 S b,BS 8.88
„ „ MarllnSb'g 12.8 72 9.8
Oe'stN.
ü Grce"c-st?e" IS.IB B^4l
„ (lbamderSbnrg 28 B>B 12.48 4.1 S
~ Sdirp-nsdnrg 8.4 S.4S I.lt 4.4,
AcwvMc 4 II 9.1 1.89 I
„ ilarlisle 5.9 9.4 S 2.1 .48
MechanirSb's 7.09 >1.21 24, .ZS
Harrisburg um 7.8 >. 8.1 .!
I. F. B ovd. Superintendent.
A. H. Meli u U° h, Gen. Ticket Agent.
Georg Biester's
Hotel ck Restauration.
No. 2t Walnut Str.,
Harrisburg. Pg.
frische Austern in eocr.v
Hühner, Wildpret kalte Speisen und
anderen Octilalcssen zu haben sind, Für auf-
Georg Biester,
No. 42 s Walnut Straße,
Harcisduea, Oltoder 22.1874—0M1.
H. E. Demming,
No. 1015 Ridgt Avenue,
Harrisburg, stlugust 5,1875—3Mt.
Friedrich M-nlick's
Bierbrauerei
Marietta, Pa.
Marirtta. Pa.. P-I S. 1875—11.
Germania
Ami-und Spar-Verein,
trftr^.ul^^^^
Christian Gl, de Prästden,
Conrad Müller, (Lchretner) Sekrelär.
Harrisburg, Jamiai4Z,lS74-11,
Jung's Holks.
tral^iisrndahn-Dipot,
HarrlSbnrg, Pa.
Hottlieb Jung. Eigenrbumer.
Fremde u,.d Reisende finde fiel die defie
Bewirihung. llliS" vorzügliche Speise
und Getraute zu jeder Zeit orrStßig.
Harrisburg, März 0, 1873—15.
fris'tlrichLsMkr's
berühmte
Ale, Porter k Lagerbier-
Brauereien,
Readin g, P a.
Office: Ecke der Drillen und Ehestnul El
R-adlng, Pa.. Mal 1. IS7B-ts.
Continental Lebens-
Versicheruags Gesellschaft
>'
Von Nelv-Hork.
Die.vom besten Erfolg
begünstigte Lebens Ver
sicherung? - Gesellschaft
Capital, Y7,000,000.
iueLunihme bou?,'
QiDM. . 00V.VG.
IW I. F. Eatsn.
General-Agent,
Ro. 2S Nord Dritte Straß,
Harrisburg, Juli 29, 1875 —11.
Heinrich Schwartz,
Lager-Bier-Saloon,
grvnt Steaße (früher veeuningn'S Saison),
Marietta. Pa.
Maul ick' berühmte
Vier stet au Zapf.
Marielta. Apetl IS. >875-11.
Hugh J.McClosky,
adle tu
Familien-
Kohlen,
Klastee- nb
FeuerHol;
von jeder Art und Sorte.
VT Kohlen und Holz wer
den koftenseel tn die Keller geltefert.
Office und Kohlenhaf:
Nsrdwest Eck dar State und
EaaalStraSc.
Haretsbarg, Int 22,1875—1j.
Harrisburg, Pa., Donnerstag, September S, t7S.
Wegweiser sie eisede.
Pennsylvania ilentral Stsenbaha.
Züge erlaffen das Pennsylvania Eisendad
Depot i Harrisburg täglich ie soigt 1
An und nach Niai 23, 1875.
Oefillch.
Phllatelpbta Erpreß . . . 2.Z0 Moeg.
Schnellzug. ... 4.(X>Vtv'g
Lancaster Zug (tu Eolumbta) 7.35 Vom,
Pacific Ecprchzug, - - 11.55 Bvrm
Poftzng, ... l.ssßach
Tag Erprcß ... 3.15 „
. Il.'lb Nachi
Wcstltch.
Pacific Erprcß,ug, . - 4.15 Bc
Weg-Passagterzug, - - 8.10 Bcr
.... 1.25 Nach
PittSburg Eipieß . . 10.23 Noch,
ttntnnatt Erprcßzug. - 11.55 Nach
Der 'I htladelphia Erpreßzug. östlich, geh se
den Tag, auSgenouime Montags,
Der Harrtoburg Erprißzug, Dtllerotlle Ac
commorattonszug. Laneaster Zug, Polling, und
luindta) östlich, grßen jeden Tag, ouSgeno.
Me Sonntag.
Der Postzug. de, Schnellzug no der PittS
burg Erprestzug, istltch, gehen täglich, auSge-
Deutscher Arzt,
200 Süd Zweite Straße, Harrisburg.
Office-Stunden: 7 bis 8 Uhr Vor
mittags, l bis 3 und 7 bis 8 Uhr Nachmittags.
Harrisburg. August 12,1875—3Mt.
WWW
Mannbarkei t.
Wi^de klaren nh wied^e r e^n^
Selbstbrfltckung nd 'geschichtliche
fungen. Die schrecklichen Folgen dieses Lackier
sind in dieser berühmien Broschüre zur War
nung der Jugend mit Meisterschaft geschildert,
031.48. 3. 0. lil-IXK 6 1.0..
Juli ByVsTo-l'z.
Au das Publikum.
auch eincn und Mrhlstore eröffne
hat, und ist alle Nrtikel frisch und
halten. 1s
gerner ist taglich frisches Brod, Prcßrln, Nie
che alier Art undseinstenSorte daselbst >u ha
den. Auch tie>-w>> Hanava Cigarre steis auf
Hand. Für Alles garanlirt.
Um geneigte Zuspruch bitiet
John Friede. Schönberger,
Marieita, Pa., August 20,1875-tf.
Än die Arrunde von PteWr und
Land-Parthikn.
rühmlichst at „Hoffman' W ä '"
besannt, geciM hat, so ist er seht deieit, da
sonder sür Pil.Ntc,l!andpadten, Lustgejell-
u.
stlt "
HarriSdurg, Jutt 15.1875—3Mt.
Soeben erschienen!
Chronologisch geordnete Sammlung
s. Namen
stiiiwanvkrrra In Prnnsylvanie
Deutschland, der Schweiz, Holland, Frank
reich . a. Staaten
von 1727 bis 177 t,
mit Angabc der Name der Schiffe, des Sin
schiffungsorte der Anlunfi in
tausend deutschen und französischen Namen in
New-stiorl vor dem Jahre 1712. Bon Prof.
I. Daniel Rupp, Verfasser mehrerer hi
storischen Werke.
Zweite erbesserte un vermehrte Auflage mit
deutscher Ueöersehung.
Die neue Auflage unterscheidet sich von der
alten durch Vermehrung der Namen, eine über
sichtliche Eintheilung, größere Correclheit deut
licheren Druck und geschmackvollen Einband.
Um dcS Werk so dielen wie möglich Zugang
lich zu mache, habe ich, trotz der hohen Ausla
gen der HersieUungSkosien. den Preis für I Er
emplar, schön gebunden in Leinwand, Rücken
und Deckenvergoldung, auf nur §2.50 festge
setzt , denselben Einband mit Goldschnitt Z,
Die Herren Buchhändler, Agenten und Wie
derverkäufe! erhalten einen guten Rabatt.
Jg. Köhler,
202 Nord Vierte Straße,
Philadelphia. Pa., August 12.1875.
G. Walter ck Bro.,
Fabrikanten und Bottler von
Porter, Ale, Brown Stont, La
gerbier und Weißbier, Cider,
Sarsapanilla, Mineral-Waffer,
n. f. w., . s. w-,
No. 71S Franklin sc 52 Lemon Straße,
Readin ft, P a.
werden prompPe-
Grabing. Augusts, 1875—11.
S. W FlemiM
Bnch nb Schreibmaterialien
Handlung,
(C o l l ege- B l o ck.)
. 32 Nor Dritten Straße, Harrisburg.
Subscription auf alle peelodlsche Schriften
und Heften.
Schulbücher stets ans Hand.
Harrisburg, Juli LS, tB7-5-11.
Poesie.
Abendstunde.
Der kühle Abendwiiid
Umspielt mich lcis und lind
Uud säuselt heimlich durch die Bäume.
Der Blüthen Balsumduft
Webt in der binnen Luit
Mit Sterncnlicht wie Geistcrträunic.
Und rings nnf Berg und Thal
Schläft still des Mondes Strahl,
Und gießet aus des Himmels Segen,
Die Erde trinkt ihn ein,
Und alle Hälmelcin
Sich eins um cins zur Ruhe lege
Ich schließe auch
Das müde Aug'
Und bete leise
Zum Sternenkreise
Mir wird so heimlich wohl,
So still und ruhevoll,
Als läg' ich och am Mntterherzen,
Und kennte von der Welt
Rur Ivos ihr Blick rrhellt,
Und wüßte nichts von Gram iid
Schmerzril.
/euillelon.
Aep Dllreiistocior.
—(o)
Erzählung
von
vrl Zaftrow.
Es war zi Anfang nnsercs Jahrhun
derts. Bonapartc's nncrsättlichcr Ehr
griz erfüllte dir Wrlt mit Wassenlärm,
vernichtete viele Tausende blühender Lc
brn vorzritig und lirß dir Welt nicht zur
Ruhe kommen.
I einem kleinen Hanse des englischen
Dorfes Wiilau spürte man davon frei
lich nichts.. Rur das Ticktack rinrr An
zahl alter Uhren, die rings an den Wän
de hingen, mischte sich dem leisen Ge
sang, mit welchem eine junge Frau ihr
rosiges Knähchen rinwiegtc. Der klci
c Schelm hielt noch im Entschlummern
sein Spielzeug, eine zierliche Karre aS
Lehm, fest in den runden Hände. Die
Menschenkinder möge eben von klein
auf das, was sie gern babcn, nicht las
sen.
Die Erscheinung eines fremden Herrn
nnlcrbrach das Wiegenlied. Er sagte:
der Schnlnicister habe ihn hierher zum
llhrendoctor. gewiesen.
„Mein Mann trägt eben eine Uhr
fort, muß aber sogleich zurück sein," be
richtete Frau Stephens.
Jener stellte sich als einen in Geschäf
te in der Rachbarschaft weilende Kauf
mann ans Edinbnrg vor, dessen Sack
br stehen geblieben sei j e> wolle sie dem
Uhrendoktor in die Kur geben.
Die junge Frau hatte einen Hanfeii
alten Schuhwerks aus dem Wege gc
schoben und ihm ihren besten Stuhl zu
rechtgerückt. „Solch Uhrche hat mein
Mann noch nie in Händen gehabt,
nur die großen Wanduhren, die er frei
lich oft herstellte, wenn die gelernten
Uhrmacher sie schon für ganz unbrauch
bar erklärt hatten." Wohl war Fron
Stephens stolz auf ihren Mann, doch
grade darum fürchtete sie eine Aufgabe,
derer nicht gewachsen war, dieseinen sich
immer weiter ausbreitenden Ruf seiner
Geschicklichkeit geführte.
„Run. Ihr Mann wird wissen, waS
er verfehlt oder versteht, soll ja überhaupt
Alles fertig bekommen. Auch seine
Arbeit?" Er deutete ans die winzigen
Schuhe des kleinen Schläfers.
„Ja, gewiß! Aber sie sind nr ein
fach. Dagegen das Paar, das rr mir
schenkte, als ehe das heißt u,
ich meine, ehe wir ei Paar wnrde,
das ich da znm Kirchgang anzog!
Es waren dir schönsten Schuhe, die man
sehe konnte eine Prinzessin hätte sich
ihrer nicht zn schämep brauchen. Und
rr war doch kein gelernter Schuhmacher,
konnte eigentlich, und das beklagte er
oft, von Hanse an gar nichts lernen,
hat Alles aus sich selber."
Ihr Zuhörer nickte. „Der Schul
meister sagte: ihm sei nie ein besserer
Kops und rin größerer Fleiß vorgekom
mc."'
„Und ein besseres, größeres Herz hat
Gott nic geschaffen l" Die Angen der
junge Fra glänzten feucht
Ein rascher Schritt rrklang draußen.
'.Da ist er I"
Der zärtliche Blick, womit der eintre
tende junge Mann seine Frau begrüßte,
gab Zeugniß, daß er sie nicht minder
liebe, als sie ihn, und mit welcher In
nigkeit derselbe den süß schlummernden
Kleinen streifte I Doch wandte sich
Georg Stephcnson sogleich eifrig dem
Frcmdcn und srinrm Anliegen zu. Auf
merksam betrachtete er das Innere der
großen, plumpen Uhr, die dennoch vor
70 lahren für ein Meisterwerk galt,
dann begann er sie auseinander zu neh
men.
Ihr Befißcr sah dieses rasche versah
ren nicht ohne Schrecken; der Uhren
doktor, wie seine Kunden ihn nannten,
beruhigte ihn jedoch, und sagte mit je
ner einfache Zuversicht, die cbcn so fern
ist von Selbstüberhebung, wie von Un
l terschätzung der eignen Kraft:
„Seien Sie ohne Sorge ein Welk,
dos ich zerlege, kann ich auch wiedcr zu
sammensetzen ; jo, ich könnte dies, ohne
es zerlegt zn hoben, nachdem ich cS ge
iion ongeschc. Hier weiß ich schon,
wo cs fehlt, und dem Mangel wird so
bald abgeholfen sein, daß sie darauf war
ten könne, wenn sie wollten."
Fanny athmete hoch auf. Wenn
Georg sagte: er wisse, wo es fehle, und
dem Mangel verde bald abgeholfen sein,
dann war dieses gerade schon so gut wie
geschehen.
„Merkwürdiger Scharfblick wun
derbares technisches Geschick," meinte
der Fremde überrascht, trotz der Erwar
tungen, mit denen er hergekommen.
Georg war beschämt durch diese Be
wunderung „Ich konnte immer leicht
nachmache, was ich sah, formte schon
als kleiner Knabe in Lehm die vorüber
ahreiidcn Kohlenwagc ach, das war
mein Licblingsspiel."
„Und der kleine Bob artet dem Bater
ach, mag sich selbst im Schlaf nicht von
seinem LicblingSspiclzcng trennen
das er selber freilich noch nicht forme
kann."
Fanny's Blick wandte sich, voll Stolz
nd Glückseligkeit, von Krem Manne
auf das Söhnchrn.
Auch des jungen BaterS Aikgc lench
tctc Heller ans. „Er wird es bald ge
ling formen lerne, und soll überhaupt
lcrnr, nicht wissend answachse
wie ich.
„Wie kamt Ihr denn ans da? Repa
kirr der Uhren ?" Der Eigenthümer
der Taschenuhr gewahrte mit Befriedi
gung, wie schnell und sicher Stephenso
arbeitete. „Das muß doch regelrecht
gelernt sei, sonst könne all die Räder
che znsammcngcseht sci und das Werk
grht dennoch nicht."
Georg lächelte. „Ich ivolltc das Per
petuum mobile erfinde, gab mich da
rum viel mit Ukrivcrkc ab, und guckte
in allc drrglrichrn alte Gehäuse bei Bc
kannte und Freunde, vornehmlich,
wenn sie nicht gehen wollten. Da hat
te ich die Zusammensetzung bald weg,
und ebenso, woran cs lag, daß sie still
standen. Natürlich vrrsnchtc ich dein
Uebel abzuhelfen. Es gelang nd sprach
sich bald herum, daß ich mcinc Kunde
schnell nd billig bediente nd die alte
Werke wirklich ach Kräften zurccht mach
te, während sie beim Uhrmacher i der
Stadt nr allzu asl blas an der Wand
hänge, höchstens der Staub ausgebla
sen wird und —"
„Heißt 11 weit nd breit, as viele
Meilen hinaus, der llhrendoctor! Aber
der Einfall mit dem Perpetuum mobile
war, nehmt's nicht übel, Thorheit."
Ei schmerzlicher Zug verdüsterte das
intelligente Gesicht de junge Arbeiter.
„Es schien mir ans die Dauer möglich,
nr um Brot zn arbcitc, ichtS Be
deutendes z leiste, nichts sür dir An
dern alle, für die ganze Welt z th."
„Hervorragende Männer, ja, dir größ
te Genies habe sich fruchtlos abge
müht, etwas zn erfinden und herzustel-
Ie, was sich einmal nicht erfunden d
herstelle läßt."
„Cs könnte und cs wird noch Man
ches erfunden nd hergestellt werden,
wovon sich jetzt keine Seele etwas träu
men läßt, was als bloßes Hirngespinst
belächelt und verspottet würde, wollte
Jemand davon reden!" Die großen
Augen des Uhrendoctor's schauten leuch
tend vor sich hinaus als sähe er im
Geiste wahre Wunderwerke menschlicher
Erfindungskraft
„Ja doch gewiß," gab der Andere
zn. „Wer hätte cs sür möglich gehal
ten, mit Dampf zu spinnen, bevor Ja
mrS Watt die Spinnmaschine fertig
brachte? Da wird sich ach Manches
entdecke lassen aber die Zeit und
die ans da Perpetuum mobile verwen
det wird, ist wrggeworfrn."
„Und ich muß meine Zeit und Mühe
sehr z Rath halte, sonst kann ich ja
nicht sparen." Dr Uhrendoctvr nahm
die Arbeit, die er rinen Augenblick, mit
seine Gedanken beschäftigt, hatte ruhen
lassen, mit doppeltem Eiser wieder ans.
„Sparen ?" Der Kaufmann sah sich
in drm niedrigen Gemach m. Ob
gleich sauber, war cs doch dürftig aus
gestattet ; daS Ausflicke alter Schuhe
und alter Uhren brachte gewiß nur den
beschciiidenstcn Unterhalt ei.
Das Ehepaar schaute einander lächelnd
an.
„Und warum nicht spare ? sagte dann
Georg. „Wenn cs nicht viel wird,
dann wenig, aber mit Liebe. Bor mei
ner Berheirathling schon fing ich an
jetzt ist's doppelt nöthig; zu Schuldgrld
für den Jungen da, der Alles nachholen
soll, was sein Vater ans Armuth ver
säumen mußte."
AIS die Uhr fertig war, bezahlte der
Fremde reichlich nd schied mit dem leb
haften Wunsch, für diesen strebsamen
und so überaus reichbcgabtrn jungen
Mann etwas thun zu können.—
Zeder, der den Uhrendoktor sah und
hörte und über dieS wußte, wie sauer cr
sich's hatte werde lassen, vorwärts zu
kommen nd sich weiter zu bildrn, mußte
die lebhafteste Theilnahme empfinden-
Sein Bater, ein gewöhnlicher Arbriter
in drr Kohlengrube, vermochte kaum
seine zahlreiche Familie z sättigen.
Georg, der Aeltestc, hatte, statt in die
Schule zu gehen, seine kleinern Teschwi-
stcr z dcanffichtigcn, die Kühe der Rach
barschaft zu Hütt nd eine Art Bahn
wärterdicnst zn versehen.
Bahnwärterdienst schon damols, gegen
Ende des vorige Jahrhunderts? Ja,
zur besser Beförderung der Steinkoh
le von den Gruben nach dem nächsten
Hafen waren hölzerne oder metallene
Schienen gelegt, auf denen die Pferde
die riesigen Kohlcnkarren doch leichter
fortschleppen konnten, als ans den oft
grundlosen Landstraßen. Beim Heran
nahen rint Transporte die Schlag
bäume zu schließen an den Wegen, wel
che die Bahn durchkreuzten nd die Kühe
nicht nter den lange Wagcnzng gera
thcn z lassen, das war die Aufgabe des
kleinen Georg.
Als er größer wnrde, half er den
Landbaner bei der Bestellung des
Ackers, und mit solchem Fleiß und Ge
schick, daß cr mehr lristctr, als mancher
Cawachscne, und man ihn gern als
Knccht in Dienst genommen hätte.
Sci Sin stand indeß ach den Koh
lenbergwerke, und kaum fünfzchiijäh
rig wurde er, bei srlncr frühe körpcr
liche Entwickelung, den auch schon
Arbeiter in derselben Grube, wie sein
Bater. Er blieb jedoch nicht langc
Kohlcngräber— seine Anstclligkcit und
die Zuverlässigkeit, die ihn, trotz seiner
Jugend, auszeichnete, tkng ihm lald
de Vertrauensposten des Maschine.
Putzers ein. Nun gab cs eine Zeitlang
kein glücklicheres Menschenkind ans Er
den, als ihn. Die Maschine, die das
Wasser aus dem Schacht emporhob nd
die Kohlen heranfbeföl'dertc, war ihm
immer das Merkwürdigste Interessan
teste auf der Welt gewesen. Als kleiner
Knirps schon hatte er sie, wenn cr sich
hcranschleichcn konnte bewundernd angc
schont und da ihre Theile in Lehm so
genau nachgeformt, daß es die Aufmerk
samkeit jedes Sachverständigen erregt
hätte, wenn ei solcher sich überhaupt
um ihn gekümmert. Jetzt beliebäugelte
er sie wieder, doch nicht in kindischem
Unverstände, sondern indem er sich das
Getriebe klar zu machen suchte, nd nic
war sie so schö geputzt gewesen, wie jetzt.
—Doch da Betrachte und Putzen ge
nügte dem anfgcwicktc Burschen nicht
lange—sür sein Leben gern hätte er sol
che Maschine gemacht. Er begriff, daß
dazu Kenntnisse gehörte nd ahm sich
vor, sie zu erwerbe. Daß er gar nichts
wußte, schreckte ihn nicht ab. Unver
drossen studirtk er im A-B-E-Biich, stell
te cr auf der Schiefertafel die ersten
Uebungen im Schreibe und Rechnen
an, und brauchte zur Erwerbung der
Clcmcntarkeniitnissc natürlich nicht so
viel Zeit, wie ei Schulbube. An
Muße fehlte es ihm, eben der Mo
schine, nicht, wohl aber Geld sür de
Schulmeister nd zn Bücher. Doch
fand cr da bald ci Ausknnstsmittel
guckte einem Schuhmacher die Hand
griffe seines Gewerbes ab und verlegte
sich fleißig anf's Schnhflicken, wagte sich
auch an die Verfertigung neuer Fußbe
kleidungen, wen Jemand solche haben
wollte. Dabei ging cs mit seinem Stu
dium freilich nicht mehr so rasch vor
wärts, das cntmuthigte ihn jedoch nicht.
Gehört schon an nd für sich Charakter
dazu, nm als Hans nachzuholen, waS
sollst Händchen lernte, —Georg Stephcn
son besaß obencin noch die Energie nd
dir Ausdauer, sich die Mittel dazu in
scincn Freistunden z erarbeiten. Ja,
er sparte noch sogar! Künftig, wen cr
in die Welt ging, m trotz aller Hindcr
nisse, ei tüchtiger Maschinenbauer z
zu werden, brauchte cr Geld viel Geld!
Daher häufte cr seine erübrigten Pen
nies an, bis Schillinge daraus wurden,
und endlich konntc er sich ein Goldstück
einwechseln. Kein Millionär kann im
Besitz seiner Schätze so glücklich sein, wie
es Georg in drm seiner saurr crworbc
nru Guinrcn war; crschwclgte förmlich
im Entzücken.
Aber nicht linthätig. RastloS wnrde
weiter gelernt, gearbeitet! und gespart.
Dem erste Goldstücke gesellte sich das
zweite nd Georg träumte von einer
langen Reihe Nachfolger nd dem Felde
der Thätigkeit, das ihm dieses Geld er
schließen würde.—ES kam indeß anders,
und zwar machte ihm sein Herz einen
Strich durch die Rechnung. Cr ver
liebte sich i die hübsche Fanny Heilder
son und wandte nun scine Sparpfennige
nd freien Minuten an das schönste
Paar Schuhe, da je unter seinen Hän
den hervorgegangen war jcncS Paar
Schuhe, dessen sich sein Frauchen mit so
großem Vergnüge erinnerte.
Der junge Ehemann und Hausvater
hatte vollauf zu thun, um da tägliche
Brod zu erwerben. Allein die Arbeit
m dieses befriedigte ihn nicht, so glück
lich er sonst auch war. Er fühlte, daß
er Besseres leisten könnte, als die Ma
schine putzen nnd Schuhe flicken; oft
und immer wiedcr grübcltr rr darüber,
ob er nicht möglich sci, irgend rtwa zu
ersinnen nnd zu schaffen, und zwar et
was recht Großes, Bedeutendes. So
verfiel er auf das ?eexotuum wokilo—
Selbsttritblverk, Immcrbewcgcn,—zrr
brach sich darüber aber nicht fruchtlos
dcn Kops, wir nnzähligc Andere, son
dem lernte dabei—Uhren flicken
Als er jetzt das Geld von dem schot
tischen Kailsman in die kleine Büchse
legte, die seine Ersparnisse barg, besah
er wieder lächelnd und glänzenden Au-
Vtro. S
z.'s sein erstes Goldstück, sagte zn seiner
gran: „Uud wenn ich Methusalem's
Alter erreichte: ie vergesse ich meine
Freude, als ichs mir rinwechsclle. Es
sollte mir ja de Weg aus meiner bis
herigen rngen Beschränkung heraus öff
nen."
Fanny lehnte, tief aufscnfzeitd, das
Gesicht an seine Schulter.
Es war das sonst nicht ihrr Art
„Was fehlt Dir, liebes Herz?" fragte
daher Georg erschrocken.
„Oh—ich denke nr: ich bin Schuld,
daß Du nun doch zeitlebens i dieser
engen Beschränkung bleibst," flüsterte
sie. „Hättest D nicht um mich gefreit,
wärst Du hier nicht gebundc, Du gilt
gest in die Welt und würdest ein großer
berühmter Man; das Zeng dazu hast
Dn und—"
„Wennemen!" unterbrach er sie
scherzend, nahm sie aber zärtlich in scjnc
Arme. „Dann hätte ich mein süßes
Weibchen nicht und nicht den herzige
Junge da!" Er führte sie zur Wiege
und küßte leise de Knaben. „Meinst
Dn, Ihr srid mir nicht tausend Mal
Mehr werth, als alle Größe und Be
rühmtheit der Welt? So lebhaft er mich
früher auch hinanstricb in die Ferne—
die Bande, die mich jetzt halten sind
mein höchstes Glück."
Sie forschte in seine Zügen, ober
auch ehrlich spreche.
sstortsetzung folgt.)
Franc und Glocken.
Sie sollen, wie behauptet wird, die
größte Aehnlichkeit mit einander haben,
Frauen und Glocken hört man oft sehr
weit; —Frauen und Glocke sind nicht
vom härteste Metall; Frane und
Glocke gebe den menschliche Gedan
ken oft einen höheren Schwung;— Fra
uen und Glocken brummen ost Ia ti
li e nach. Horch, welches Lärmen und
Toben i jenem Hanse! die liebe Fra
ist außer sich, der Zorn entstellt ihre schö
ncn Züge, der Griiins der holde Weib
lichkeit flüchtet sich scheu und furchtsam,
und der Schooßhniid verkriecht sich un
ter dem Sopha.—Der Herr Gemahl hat
ihr zn drei Kleidern das Geld versagt-
und stürmt im Hanse umher und schüch
tern schleicht der Ehemann durch das
Hinterpförtchen in die Harmonia, wo
ach de strengen Ltatnlc der Gesell
schaft, keine Weiber hinkommen dürfen.
Oer gute Man hat eine Stur in
glockc gcheirathct. Keimst du, lieber
Lcscr, jene Frauen, die in Ohnmacht fal
le, wen sie an einem starkdustciidcn
Nclkcnstock vorbeigehe, und i Thrä
ne zerfließen, wenn der Mann ihnen
zuinuthet, einmal durch die Küche
z gehe; welche erst den Endreim
suchen, ehe sie das schreiende Kind
befriedigen—iid voll Koketterie sind,
voll kranker Laune? Das sind gc>
b i ech I i ch G c s ch ö p f e, c S st d
Glasglocken. Wer mögen jene
Damen sei, welche so stolz daher rau
sche, in hochfahrendem Wesen, mit
Nichtachtung hcrabschane auf das ge
meine Gesindel da nntcn, wie jener
Turm heradschant nnf die bescheidenen
Wohnhäuser, die gebaut ans gleichem
Stein und Holz, nur behaglicher, wär'
mcr nd nützlicher sind? Es sind
Th rmglocke, die verlangen, daß
man hiiiansschaiicn und sich nach ihnen
richte soll, hätte man auch den beste
Chronometer i der Taschc. Kennst d
jene entarteten Wesen, bei denen Zauber
wciblichrr Schönheit nur die täuschende
Hülle für das darnntcr verborgene Ge
rippe des Lasters ist, die ein frevelhaftes
Spiel treibe mit den heiligsten Gcfüh
len—wehe den. der in ihre Hände fällt,
cS sind—Armcnsttnderglockcn.
Aber siehe jene Frauen—sie blenden
nicht—sie kokcttire nicht—sie scheinen
nicht, sodern sind wirklich, was sie sein
sollen, sie liebe ihren Gatten, ihre Kin
der nd die Häuslichkeit, sie sind Schutz
engel der Männer —daß sind die
Hausglocke.
Der rrichstr Mann der Welt.
Ans Brasilien wird soeben berichtet,
daß daselbst der reichste Mensch der Er
de, der sogenaniitc-König, Herr Sonza
Eabral, drsscn Vermögen sich auf fünf
zigtansend Dollars bcläuft (womit man
die österreichische Staatsschulden mehr
als Mmol bezahlen könnte), seine einzi
ge Tochter, Malia, anshcirathctc.—De
große Reichthum gewann er durch Dia
mantenfelder, die ihm zährlich 20 Mil
lionen Dollars eintragen. Der glück
liche Bräutigam ist ein großer Eisen
bahnban-Untcrnehmcr in Amerika, sei
Vermöge beträgt 0 Millionen Dollars.
Er traf sie zurrst auf einem Balle in
Pcfnambnco schon von dem ersten
Blicke an liedtcn sich Beide. Die 100
Einladungen zur Hochzeit waren jede i
einem goldene Etui, mit goldenen
Schlosse enthalten —Ei solches Einla
dnngs - Etui kostet Ivo Dollars. Der
Hochzeitssalo funkelte von Diamanten.
Die Bliimenansstellung von der Eisen
bahn bis zum Brauthause, eine Viertel
mcile Entfernung 50,000 Dollars.
Die Mutter spendete ihr noch 305 kost
bare Kleider, also für jeden Tag ein
ncues anßerdem bekam sie 1840 vcr>chic
dcne Brautgeschenke. Der Vater gab
ihr mehr als hiiiidcrt Stadt- und Land
häuser; ihr ciacnes Dampfschiff, wozu
er das Salair für die Matrosen ans lg
Jahre im Boraus anszahlte, stellte er
seiner Tochter zur Verfügung. Das
Kostbarste war ein Halsband ans la i
ter Diamanten —das schönste in (er
Welt—e kostete 9117,000,000,