Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, July 29, 1875, Image 1

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Tchbtge National - Lieb.
Bon Z.. aurer.
Mtl.: „Hoch vom Lachsin an."
lieber nl Ocean, da liegt ein schönes
Land,
An der Dona und am Neckar
Strand; '
In meiner Jugendzeit hat ich so viele
Freud,
Denn überall da herrscht Gemüthlich-
Kit.
Dieses schöne Land, ist mein Hei
mathSland,
Ist mein liedeS, theures Schwa -
hcla d.
Wo der Gnckgnck schreit, und der
Schäser treibt
Seine Heerde ans die grüne, schöne
Weid';
Wo die Lerche früh, schon ihr Loblied
singt
lind der AckerSmann die Sense
schwingt.
Dieses schöne Land, ist mein Hei
mathSland,
Ist mein liebes, theures Schwa -
beul and.
Wo ei Schiller lebte, sich so hoch
crhcbte,
lind ein Uhland auch unsterblich
ist:
Wo König Karl regiert, und daS Zep
ter führt,
lind wird stets geliebt als guter
Fürst.
Dieses schöne Land, ist mein Hei
mathSland,
Ist mein liebes, theures Schwa
b c u l a n d.
Wo die Rebe blüht, nd des Morgens
früh
Der Winzer freudig an die Arbeit
geht:
Die Berge zn ersteigen, die Nebe zu
beschneiden,
(Kern einer reichen Ernt entgegen
sieht.
Diese? schöne Land, ist mein Hei
mathSland,
Ist lein liebes, theures Schwa >
benlan d.
Wo der Nachtigall ihr schön Gesang
erschallt,
Und die Zeisig sich ihr Rcstchcn baut,
Wo die Wachtel lockt, in dem Korn
selb hockt,
Ihren Jungen, die sich ihr vertrau n.
Dieses schöne Land, ist mein Hei>
mathSland,
Ist mein liebes, theures Schwa
benland
Wo der Staar sein Nest in den Eich
banm Pickt,
Wo er seine Jungen treulich pflegt:
Wo das junge Schaaf ach der Mut
ter blökt,
Wenn es sich ein wenig hat verirrt.
Dieses schöne Land, ist mein Hei
mathSland,
Ist mein liebes, theures Schwa -
b e n l a d.
Wo die Schwaben Madcl, mit den
dicken Wadcl,
Singend, scherzend an dem Spinnrad
sitzt:
Sich die Zeit vertreiben, gern beißn
ben bleibe,
BiS sie sich ganz satt geküßt.
Dieses schöne Land, ist mein Hei
Mathsland,
Ist mein liebeS, theures S ch w a -
b e ii l a d.
Feuillet'o n.
Zht spät!
-(0)-
Novelle
0N
Sophie Verena.
cg-Nse,-.)
Es gab also keine Abhüifk, keine
AnSweg. das wußten Ewald und Ger
trud, dahin waren die Dorfbewohner
nun auch gekommen. Aber wie viel die
Leute unter sich über die Sache dcbattir
tcn, zn den davon betroffenen Personen,
sprach keiner darüber, cS wagte sich
Niemand heran, seine Meinung kund zu
thun; denn ein alter Bauer der Gegen
partei hatte sich in seiner Stellung als
Pathc von Ewald bewogen gefühlt, dem
alten Ulmenhose einmal den Kopf zurechl
zn rücken, war aber dabei so gewaltig
angesaust worden, daß er Jedem rieth,
mit dem alten Eisenfrefseu nicht anzu
> binden. Und dem Pfarrer, der et auch
versuchte mit Ewald z sprechen, ihn zu
ermahnen, dem Bater zu Willen zu le
ben, war eS nicht viel besser ergangen
Wenn auch in den Schranken der Höf
" lichkcit sich haltend, so hatte der jung
> Man doch trotzig und bitter geantwor
, tct, er habe stets gemeint, es sei einet
' Predigers Aufgabe, nicht zu trennen
sondern zu vereinigen, Segen und nich
' Zwietracht in die Familien zu streuen
In seiner Verbindung mit der Baß
wäre iiichlS, Iva lviver Gottes Gebole
verstoße; es sei eitel Menschcnivcrt und
Klügelei, lvns mci dngegen erheben und
einreden wolle.
Wär es der alte ehrwürdige Pfarrer
gewesen, der Ewald einst confirmirt,
würde der junge Mann sich schwerlich un
tcrfangen haben, so zu reden, eben so ge
lviß hätte dieser auch wohl nicht hemmend
in sein Glück eingegriffen.
Rächst den beiden jungen Leuten
schien der alle Ulmcnhoscr am meisten zu
leiden oder, wenn nicht zu leide, so schien
er sich doch gar nicht mehr so behaglich
wie sonst im Lebe z fühle. Gr war
iiiiwirsch und bissig, wie man ihn selten
so nndanernd gesehen, zankte hier und
dort um geringfügige Dinge, nd seine
sanflc Frau mußte am meiste aushal
ten. An de Söhn wagte er sich am
wenigsten heran, den umging er mit ei
ner gewissen Scheu. Ewald gab ihm
auch keine Anlaß zum Zürnen; thäti
ger und ruhiger och als sonst, arbeitete
er mit einer Art grimmiger Hast, als
könne er nicht genug schaffen, als sei das
och sein einziges Lebensziel, lieber den
Hof und die Wirthschaft sprach er mit
denl Pater ganz in der frühere Weise,
sonst aber ging er stumm und düster da
her, und ivcr den alten Bauer beobach
tet, hätte bemerken könne, wie seine.Au
gen zuweilen forschen und dann wieder
mit einem trübe Ausdruck an dem
! Sohn hingen. Daß aber des alte Ki
lian Sin sich gewendet, ja daß ihm nur
der Gedanke gekommen wäre, er könne
Unrecht habe, durfte Niemand erwar
ten. Im Gegentheil, er hatte sich noch
eine Mauer aufgebaut, damit nur ja kein
Nachgeben möglich, indem er einem sei
ner Mündel zur Hcirath mit einem Ka
tholiken seine Einwilligung rundweg ver
weigert, und was er einem Andern nicht
gestattet, konnte er doch unmöglich den
eigenen Sohne nachsehen, so etwas vcr
mochte wohl Niemand von einem gcrech
te Manne z verlangen. Freilich ließ
der Kilian dabei außer Acht, daß die
Maric-Liefe sich sehr schnell getröstet und
statt des ersten Erwählte sich nach vier
zehn Tagen Andern verlobt hatte wobei
Jener ganz lustig auf dem Schmause
beim Angclöbniß mit der Braut tanzte,
und daß Ewald und Gertrud dem An
scheine ach niemals ihre gescheiterte
Hoffnungen überwinde, nie über ihr
zerstörtes Glück sich tröste würde.
Aber daran wollte der alte Bancr durch
aus nicht glaube, er war fest überzeugt,
nachdem Ewald nnsgctrotzt und einge
sehen, es könne mit ilnn und Gertrud
nichts sein, werde er Berniiiift anneh
men und eine Andere freien. Wie ein
Mann die Liebe und Treue so weit zu
treiben vermöge, nie z heirathc, wenn
er das eine Mädchen, ans welche er sei
nen Kopf gesetzt, nicht bekommen könne,
das ging denn noch über des alten Bau
ern Verständniß, so klug nd einsichts
voll er sich auch dünkte.
War er denn nicht auch einmal jung
gewesen? Hatte er die Beate nicht
herzlich geliebt, so lieb wie keine Zweite ?
Und dennoch hatte er den Willen seines
Baters befolgt, der ihm vorgestellt, er
müsse eine Reiche Heirathen, damit der
Ulmenhof, welcher durch die Kriegszeitcn
in schwere Schuldenlast gerathen, der
Familie erhalten werden könne War
ihm daS Scheide von der stillen Beate,
der er sich zwar nicht angelobt, die er
aber doch als seine Erkorene betrachtet
hatte, nicht schwer geworden ? So hart
war es ihm angekommen, als sie im Er-
Itnbnsch einander Lebewohl gesagt, daß
er vermeint, nun sci.es für immer mit
Frohsinn und Glück vorbei.
Und trotzdem hatte ihm die Hcirath
mit dem fremde reichen Mädchen sehr
wohl gethan. Mit dem schönen Gelde
der Mitgift nd einer ihr bald zufallen
de bedeutenden Erbschaft hatte er den
Ulmcnhof von Schulden frei gemacht,
hatte noch den Roscnbusch hinzugekauft,
nd so das Glück des Bruders begrün
det, indem er ihm das Gütchen für eine
solche Pachtsumme überließ, daß Gott
fried darauf sein gnteS Auskommen
fand.
Seiner Frau >var Kilian, wie es sich
geziemt, ein treuer nd rechtschaffener
Ehemann gewesen, wenngleich er sie nie
so lieb gehabt, wie Beate, die später,
nachdem die Erste gestorben, doch noch
sein Weib war. Er hatte also erprobt,
was es hieß, seiner ersten Jugendliebe
zu entsagen, und er verlangte von seinem
Sohne nur, was er selbst geleistet.
Aber c sah durchaus nicht danach
aus, als ob Ewald Vernunft annehmen
wolle.
Die Erndtc lvar vorüber, und eine so
gesegnete hatte e seit Jahren nicht gege
ben! besonder für den Ulmenhof war
sie über alle Maßen reich ausgefallen.
Die weiten Scheuern vermochten nicht
den Ucberfluß zu fassen; hoch aufge
tyürmt stand da Getreide noch in mäch
tigen Haufen auf den Felder. Ewald
hatte geschafft für Drei. Fast war e
dem Vater, der al starker, tüchtiger
Mann Kraft und Regsamkeit gern sah,
zu viel geworden, der Junge verschlang
nur so die Arbeit; c war wie mit einer
inneren Hast, daß er Alle avgrisi, aber
Freude war nirgends dabei. Sonst war
nicht nur daS Erntefest auf den beiden
Höfen so gar munter und schön gewesen,
auch die ganze Erntezeit, doch so reich
an Mühsal und großer Anskcngung
war all den Lenlt d Arbeiter, die
im Dienst der Brüder Lembrecht stau
de, stets leicht und freudig aa statten
gegangen, weil der junge Herr und die
Jungfer immer so fröhlich mitte unter
ihnen geivcse, ud das Lache und
Scherzen wollte nie ein Ende nehmen
Wie anders diesmal! Ewald arbeite
te schweigsam und eifrig daraus los,
nicht ungütig gegen die Leute, doch auch
nicht aufmunternd Gertrud liest sich
tvenig sehr ; sie hatte alle die Mägde
hingeschickt und war daheim geblieben,
das Essen zu bereite, ud wen sie auch
mitkam, wen es ihnen aufs Feld ge
bracht wurde, so war doch da herzige
Lachen von sonst nicht dabei, und ivic sie
auch freundlich sprach, es that den Ar
bcitcr fast weh, weil sie sahen, der
Frohsinn war nur nach außen hin, das
Herz wußte nichts davon.
Zwischen ihr nd dem Better ivurdc
höchstens ein „Grüß Gott, Gertrud!"
„Schön Dank, Ewald!" gcwechscit.
Einmal hatte eine der jungen Dirnen,
die sich sehr eifrig jür die Liebe der Bei
den intercssirte, gesehn wie sie einen
Moment zusammengestanden, und sie
wollte bemerkt habe, daß eine Rose,
welche die Jungfer im Mnndc gehabt,
nachher dort nicht mehr gesteckt, und an
dem ganze Tage habe es wie ein Heller
Schimmer ans früheren Zeiten über dem
Gesicht und Wesen des jungen Ulmen-
Hafers gelegen. Aber es war, ein schnell
vorübergehendes Aufleuchten der Freu
de gewesen; bald nachher schaute Ewald
lviedcr so düster und troßig darein, daß
die Mädchen, welche sonst gar gern nach
dem hübschen Burschen geblickt, meinten
es sei keine rechte Freude mehr, ihn an
zuschauen, ja man könnte sich schier fürch
ten vor seinem finster Gesicht.
Das Erntefest war vorüber, sowohl
ans dem Nlmenhof als i drm Rosen
bnsch ! reichlicher und freigebiger als je'
mal war es dabei hergegangen, doch so
munter ivic früher nimmer. Gertrud
fand eine gute AuSrede, nicht zn tanze
mit einem bösen Fuß; Ewald hatte sich,
wie es sich gebührt, mit der Großmagd
und der Kranzbringcrin ein Paar Mal
hernmgeschwcnkt, dann aber war eS vor
bei gewesen mit dem Tanzen.
Bald nach der Ernte sagte der Batcr
zum Sohn :
„Ewald, Dn hast gearbeitet für Drei,
über Menschcnkräslc fast; bei aller
Freude war es mir doch leid, cS zn se
hen ; ich fürchtete, Dn müßtest Dir zn
viel thun, und ich meine, nun könntest
D gut eine Erholung brauchen. Jetzt,
in der stillereZeit, ging's wohlan, daß
Du abzukommen vermöchtest, und die
Berwandtcn Deiner seligen Mutter heg
tcn schon lange den Wunsch, Dich ein
mal bei sich z sehen Es ist ei schönes
Land, das Baiernland, und ei fröhli
ches, gemüthliches, Völkchen; möchtest
nicht einmal dorthin, Junge? es wär'
ja möglich—"
„Daß Du Eine fändest, die Dich die
Gertrud vergesse ließe, wollt Ihr sa
gen, Bater. Ich aber anlworte: Nim
mermehr I So lange ich cS anszuhaltc
vermag, sie täglich zu sehe und ihr doch
so fern zu sei, bleib' ich hier. Reicht
die Kraft nicht mehr hin, dann ist Boj
ern zu nah, dann lege ich Länder nd
Meere zwischen uns l"
Mit einem seufzende Brumme
blickte der Bauer dem Davoneilenden
nach, und es wehte mehrere Tage
Sturm im lllmenhof.
Ueber die Stoppelfelder strich der
Wind dahin, die letzte Rose in Ger
trnd's Karten saßen blaß und träume
risch, schon in der kalten Luft erschau
ernd, an de Bäume nd Sträuchern.
Das goldige Roth des Hcrbstlaubcs
ging in Brau über, bis dann die erste
Nachtfröste de Wald kahl machten.
Bald lag eine hohe weiße Schneedecke
über den Gefilden und dem Dorf, und
der geschäftliche Verkehr war überall, al
so auch ans den beiden Nachbarhöfcn,
nach außen hin weniger regsam. ES
kam wohl kein Tag, an welchem Ewald
öfter nach Gertrud ausschaute und sie
doch nicht erblickte, und ur Abends die
kleine Lampe ans ihrer Stnbc schim
mern sah, welche im Giebel lag und nicht
durch Läden, sondern mir durch weiße
Borhängt geschlossen war. Einmal
hatte er einen Blick durch die offene
Thür hinein gethan, die ihm aber Ger
trud gleich vor der Rase zuschnappte
und ihn einen kecken, naseweisen Bur
> schen nannte dennoch hatte dieser eine
> Blick genügt, daß er das saubere Zim
mer in seiner Wohnlichkeit und Trau
lichkeit und mit einem Hauch darüber,
gerade so frisch uud hübsch wie Gertrud s
ganzes Wesen, deutlich vor sich sah. Er
meinte, sie müsse sich im Schloß, in dem
sie bei den vorige Besitzern viel ver
weilt. die Zimmer des jungen Fräuleins
als Muster genommen haben; schöner
konnt es dort auch nicht gewesen sein,
nach Ewald's Ansicht, nd manche der
allerliebsten kleinen Zicrrathen, ganz
nutzlost dumme Dingelchen, aber doch
niedlich, und vor allem die beiden herr
lichen Kupferstiche, eine schöne Marie
mit dem JchMndc und die Auffindung
Mose, die hatten das junge Fräulein
und und die alte 'Gräfin noch vor dem
Scheiden an Gertrud geschickt, als Zei
chen ihrer Liebe nd zur Erinnerung
an sie.
Nro. I.
Nach diesem Stübchen mit sei nein
traulichen Lichtschein, der durch die
dunkle Nacht zu ihm drang. schnitte <5-
ivald nllndeudlich vor drin Schlasenge
hcn, Kertrud seihst snh er nie, nder ihr
Schatte glitt öfter hjittcr de Vorhän
gen dahin, nd c> wnsttc doch, sie war
da. Wenn es still und gut war i sei
nein Herzen, da konnte er wohl saust und
innig sagen : „Schlaf wohl, Du Liebste,
Hott und seine Engel schütze Dich!"
Aber es gab auch diinkle Stunden, da
der schmerz ivild i ihm todte, schmerz
nd sehne ; da rüttelte er wie ein
junger gefesselter Leu an seiner kette und
drohte sie zu'zcrrcisten und wollte alle
Schranken durchbrechen, in sich die
Geliebte doch zu erwerben, dem Vater
und aller Welt z Trotz,
lind wie manche Thräne rollte ans
Gertruds Kissen! Wie war es in den
schönen traiimlosen Schlaf geschehen,
und an die Stelle der frohe Inknnst,
die sie sich i früheren' .leiten ansnialte,
war nn ei trübes Entsage getreten.
Am Tage freilich mochte sie bei Leibe
nichts verrathe von den hcisigclveinten
Thränen der Nacht, da innhctc sie sich,
wie sonst zn.sein, wenn auch stiller, viel
stiller; aber des Vater klaren Vlick
vermochte sie doch nicht zn täuschen, er
sah, wie der Gram an seinem Liebling
nagte, der schwere, zehrende Gram für
de es keine Hülse gab, D, wie die bei
de junge, i Leute ihn danerte in ihren,
tiefe, klagelosen Herzeleid und Seh
eil! Wie er zn Gott betete m eine
glückliche Lösung, doch immer weniger
darauf hostend,
Weihnacht kam heran, das herrliche,
gnadenreiche Licbcsfest, Den armen
Kindern des Dorfes war von Gertrud
iliid Ewald alljährlich ein Ehristbanm
geputzt worden mit allerlei gute, üb
liche und frendcbringtiiden Gaben
Ewald in seinem .lürnen und Grollen
dachte diesmal nicht daran, wenigstens
Nicht thatkräftige man hatte ihm alte
Lebensfreude zerstört, wozu sollte er An
deren Arendc bereite ? Gertrud aber
ivar anderer Meinung; sie fand gerade
och die einzige Erholung nd Ergnick
nng in dem Schassen und Sorgen für
Andere, und das! die armen Kinder durch
ihren Kummer „> den Festjubcl kom
me sollte, um den Lichterbanm nnd
die Vrscheernng, auf welche sich manche
von ihnen das ganze Jahr frcnten, hätte
ihr ein schweres Unrecht geschienen.
So strahlte denn der Ehristbanm aus
der grasten Gaststube im Rosenbnsch im
volle Kcrzcnschci, selbst nach nuste
hin sein Leuchten ankündcnd, nnd eine
fröhliche Kinderschaar lärmte und ju
belte darum, Gertrud in ihrer holdseli
ge Arcnndlichkcit mitten unter ihnen,
Sie schien für de Augenblick in dem
Glück m sie her das eigene Leid verges
sen z haben; konnte lachen nnd scher
ze. w.Wrnd' im Ewalds Vrnst dunkle
Mächte stritten, eine glühende Eifersucht
tobte, welche durch den Anblick der an
scheinend so heitere Geliebten nicht bc
sänstigt wurde, Sic vermochte zn la
che! So war es am Ende doch Wahr
heit, was er heut vernommen, was ihn
beinahe rasend gemacht? Wen der
Müller Aranz um sie geworben, wen
sie ihn wirklich nähme, dann—dann gäb'
es ein Unglück! Von allsten, Ivo er durch
einen der halb offenen Laden hincinge
schaut, stürmte Ewald i das Hans.
Wild nd ingrimmig fuhr er in die
Stube hinein, aber seine Icidcnschastliche
Anfrcgnng legte sich wie durch ckanbcr
macht. Wak cS der lichtstrahlendc
Vau, mit dem Ehristnskind in der
Krippe, der so viele der seligsten und
frommsten Erinnerungen seiner Kind
heit wach rief? Waren es die ihn in
ringenden dankbaren kleinen, welche in
ihm de Spender so vieles Guten sa
he ? War es endlich Gertrud selbst,
die, mit dem jüngsten Kinde auf dem
Schoost, ein Anderes sich an ihre Kniee
schmiegend, ihm so holdselig erschien,
wie nie? Was mochte die Ursache sein
von der plötzliche Wandlung, welche in
Ewald vorging, dast momentan wenig
stciis der Sturm i seiner Brnst schwieg
und es wie ein Aricdcnswchcn hindurch
glitt? Ihm traten willkürlich die
Thränen in die Augen, nnd sei Gesicht
trug einen so anten milden Ausdruck,
dast Gertrud ihm mit einem hcrzinni
gen:,, Willkommen, Vetter l" die Hand
darreichte.
Aber das Wort Vetter fiel wie ein
Mißklang in seine Seele. Sie hatte
ihn sonst stets Ewald genannt! was
sollte das bedeuten? Wollte sie ihm
heut die Stellunganwcisen,die sie fortan
gegen einander einnehme würde?
Und welche Absicht lag dahinter s Schon
wieder nahmen seine Züge den finstern,
bitteren Ausdruck an, der noch schroffer
wurde, als er ans die beiden Kleinen
blickte, denen Gertrud so viel Liebe er
wies, ES waren die Kinder deS-
Schmied Jürgen gerade desjenigen,
durch welchen seinem Vater der Ulin
in de Kopf gesetzt worden, wenigstcnS
zum Ausbruch gekommen war.
Der junge Mann schaute voll In
grimm ans sie nd sagte halblaut:
„Seltsam, dast Du sie zu Deinen
Lieblingen erwählt: gerade sie, die doch
an unserm Elend schuld sind, die wenig
stens bei meinem Vater den Gedanken
zur Reife brachte, nnserc Heirath z
verhindern!"
„Wie ungerecht! Was können die ar,
men Kinder dafür? Sie sind austcrdem
so kränklich und dauern mich."
„Anderer Leid geht Dir nicht so nahe,
oder vielleicht vcrgistt Du es in Deinem
Glück!"
Ewald, o, Ewald, wie vermagst D
so zu rede ?"
Schicke die Kinder fort, ich muß mit
Dir spreche!
lZoristtzung folgt.j