Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, July 15, 1875, Image 2

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    Die Staats-Mung.
,1. (Ivo. liippor, Von 10.
Herausgebe.
Harrlsburg, Pa.
Donnerstag, Juli 15 k 875.
Nächste Woche.
Wie bereits fruber gemeldet,
werde>i wir nächste Woche Hun
tiugdou, Reedsviste
und MW (oder Patterson)
besuche. Solche unsrer Freun
de, die im Lande wohnen, kön
neu die Moneten bei folgenden,
Personen hinterlassen:
Jene in Huntingdo bei Hrn.
Agent Leonhard.
Jene in Lewistown bei Hrn.
- Bierbrauer Hab er; und
Jene in Mifstin, bei Hrn.
5) ahne m a n n, nahe dem Ei
senbahn!,of.
In der darauffolgenden Wo
che sind wir am Mittwoch und
Donnerstag in Readiug, am
Freitag in Tamagua, und am
Samstag in Lebanon.
Willtührttche Bcrsahrrn.
Eine Anzahl Braver in Waschtngton,
eiche Lizensen zu 8100 herausgenom
men hatten, deren Geschästsumsatz aber
nr eine 850 Lizrns erfordert, haben um
dt Rückzahlung der zu viel bezahltrn
Summe nachgesucht. Der hochwetse
Comptroller de Schatzami hat sich je
doch geweigert, den überzahlten Betrag
herauszugeben ! Wahrscheinlich steckte er
den Betrag selbst in die Tasche. Die
SAH ksmmt jetzt vor' Gericht.
Nachahmungtzwerih.
Wie au dem „Geldtasten" der heult
gen Nammer diese Blatte zu ersehen
ist, haben nn dl liebe Freunde in
Philadelphia und Wilmington ieck>i no
hei uaierstützt. Wir können ihnen nickit
gnug für diese Erkenntlichkeit danken
Nicht allein bezahlten sie das Subscrip
ttongeid pünktlich, sondern auch da
Postgeld. Alle Ehre den theuren
Freunden. Mögen auch Andere dem
schönen Beispiele folgen, und un da
durch inrr drückenden Last entheben.
Postamtlicht.
Folgende Postämter wurden ausgeho
be . Forge Bridge, Somersei Counl? ;
Kiliannlug Point, Blair Eounip; Kii
ue'S Grove, Norlhumberland Countp ;
Springbill gurnace, Fapeite Cvunlp,
Pa.
Folgrnt Postmeister wurden ange
stellt - I. A. Reesemann, Crntre Hall,
Cent Conntp; Edm. Goodmin, Cnr
winSville, Clearfield Connip; Thomas
Whrelrr, Dvboilown, LycomingCoun-
Ip; Benjamin Wallace, Eagle, Warren
Counly; Reed M'Kee, granklindalr,
Bradsord Countp; Mi. Rosa Stirs,
lohntbnrg, Someiset Counly; Mr.
Maria A. Williams, Odrll, Wasching
lou Counip; A-C. Hoivland, Sharon
Hill, Delaware Countp.
Tod de Gen. Frank P. Blair, jun.
Wie eine Depesche au St. Louis
meidet, so starb General Frank P. Blair,
juuior, in der Mitternacht am 9. Dirse
tu jruer Stab. Er war in Leringion.
Kenlvckp, am 19. FedruaH 1821, gebo
re, und erreicht somit ein Aller von 52
Jahren. Während dem letzten Kricg
stand ,e aus Seiten der Union Armee,
und sich an mehreren Schiach.
iea. Gen. Sherwan belobt ihn sehr in
seinem von ihm letzlhin herauSgebenen
Werk.
Zur Zeit Ben. Jackson' gehört dir
Blair Famtl'r zur demvkratischea Par
tet. Später ader gingen der allere
Blair und sein Sohn (beerben Verstor
den) zur Free Soll, ode, nlt Sklave
rei-Parlet, und uachher zur eepublikani.
scheu Partei über. Seit 1860 hirlleu
sie e jedoch wlrdrr mit den DetNokraten,
und wurde sogar drr verstorbene Blair
i 1868 al Vize Präsident aus de de
okraltschr Ticket nomintrt.
a de „Delaware Pionier."
Dem bezahllen Haueknech, de „Pie.
nier" in Wtlmington, ee die We!heit
it Löffel gefressen zu haben scheint, ha
e wir aus feine spöttische nd verächt,
licht vemerinnge nur kurz zu ewie
der, daß seine Anspielungen haemlv
, unser Füßen falle. Uva mi, ein.
Rau abzugeben (ein Frenad au un
serm Ellbogen der Ihn zu k,nur scheint,
gib hm den ich, sehr „tlasstschen"
Namen San), rem nicht allein die
Mißgunst, sondern auch dl „Wurst
brüh" au, drn Aug. schi,,z hatt
ir für nier unsrer Würd; bron er
fich ml, Schmutz wäscht, wird unrrtn.
Nur leid thu, , . daß r einen
Mann wie Gen. Ballier, (Rau beißt
hu Vallar) von Phtlatelphta. des
seu Echuhrtemeu dieser Rau noch nicht
einmal würdig tp zu lösen. Ineu „groß
gewvidrnrn Kneip Irr" nenn. Hr.
Balli, wird fich inteffin wrntg um den
„Pionier", und noch viel wrutger um
drssen bezahlten Siiefelwichs.r beküm
er, da er ihn oh. Zweifel selbst ge
au lenai. Wir würden de General
alhea sellem ilmtngtvnrr Hanknri
ine iüchtigr Wurst zu srndrn, o er
g'vßr verlaage darnach ha, und da
Schmarvtz. verabscheut, .er vur
sch! die Wtllugier sollte ehr
Mitleid it ih hab,, damit er keiue
Ursache hätt, i ,z huugriger Hund
übe. eine lsß. „Rippe", herzufallen.
Thut, ha, und HS, f.ok
Aufruf!
Folgend Personen sind ausgesorderk,
on sich hören zu lassen, da wir no
ichtige Geschästsachen mit Ihnen abzu
l wickeln haben. Bier Wochen Galgen
frist ist ihnen gegeben i
Rudolph Mozer von Reading.
! Georg Gtiigaa gel, do.
Julius Fendevs'", früher in
Philadelphia, setzt in incinnati, Ohio,
ohnhaft.
Jakob Richter, in Windsor, Aork
Countp, Pa-
Da vld S. Ha r r t, (Land Com
misstoner) in Bucllugion, lowa.
1)r. Charles T.Price, in No.
67äWlllkam Slreei, New-Aork.
vr. T. F. Burt. In 69 William
Street, Netv-Nork.
Henry Gr br iii g, früher In Phi
ladelphia und Allegheny Clip, letzt in
Chicago wohnhaft.
Jakob Hill, in Philadelphia.
Eharie . He t n r t ch. in Phl
iadelphla.
David Schäfer, 2767 Kenflng
ion Avenue, Philadelphia.
Die Wirthschaft der Radikalen blstz
grstrllt.
Bekanntlich ernannte da demokrati
sche Hau de Repräsentant während
unieesiiche. Bi jetzt Hai sich jedoch der
, Schatzmeister geweicheri, seine Bücher
untersuchen zu lassen, weil der Senat
nicht ebensalleine solche UaiersuchungS
, Committee ernannt hatte.
Da alle Hilst dem Schatzmeister je
dach nicht. Unser neuer demolraitscher
Geueral-Audttor, Justus F. Tempel, Ist
> eifrig damit beschäsligt, eine. Untersuch
ung in die Staat-Finanzen trotzdem
auch bereit gelungen aus Unregelmä
' Bigkeilen zu stoßen, di, wirklich staunen
erregend sind. So befinden sich zum
' Beispiel über 8400,000 drr Slaatsgrl
' der, einige davon schon srit 1873 fällig,
in den Händra der Philadrlphiaer re
' publikanischrn Clip Beamten, während
die Staatskasse in Harrisburg schon mo-
uatrlang leer ist und selbst der Gehalt
d-r letzten Gesehgebungsmitglieter nicht
' gezahlt werden koniile. Hr. Tem
pel ist fest entschlossen mit den Rückstän
digen streng nach dem Gesetze zu versah
> ren und dem Staate jeden Cent zu ver
i schaffen, der ihm zukommt. Vermögen
i die Schuldner es nicht selbst zu dezah
- len. so wild er deren Bürgen dafür ver
t aniivorllich machen.
Da steht man, welch' bode Zell es
war, mit dieser radikalen Gchivtndel
> Wtridschasl aufzuräumen I Jrtzt laßt
i uns nächsten November noch lüchligc
i Handhabung dcr Volksgelder hat ein
Cnde. Geschieh! dies nicht, so wird
fortgestohlen und sortgrschmindelt, liis
der Staat gänzlich bankerott ist, und die
schlechten Zeilen hören nie ans.
Siaats-Auditor Tcmplr.
- Hören wir, was der „Reading Adler"
, über den jetzigen Staats-Auditor zu sa
gen Hai: „Der Achtb Justus F.
Temple. der neue Staat Auditor
welcher letzten Heebst von der Demokra
. tie de Staates über de Nominte der
> Camrron Clique erwählt wurde, war in
Reading über Sonntag. Es gereichte
uns zur großen Freude, persönlich mit
dem Herrn bekannt wrrdeu zu könnrn
und aus seinem eigen, Munde Erklä
rungen zu hören über Vorwürfe, die ihm
wegen Anstellung einiger Clerks in sei
nrr Office gemacht wurden. Hr. Tim
ple hat eine klar Einsicht in die Wich
tlgkei und Ver-ntivorliichleit de Am
te, zu dem er rwäblt wurde, und daß
er nicht alle die wichtigsten Arbeiten
persönlich zu vrrrichien tm Stand sein
söhn bat, drr rin Bank-Elerk gewesen
aber auch Rechtswissenschaften fludirt
hatte, und on dessen Znveiläsfigkett er
au Intimer Bekanntschaft völlig über
zrugt ist, so wählte er denselben aus
nicht weil r sein Schwiegersohn war,
sondern eil er in solch hohem Grad
alle die erforderlichen Eigenschaften der
Stelle, für welche er ihn ernannte, in
sich vereinigte. Ein anderer Clerk, den
er aus ähnlicher Absicht anstellte, war
nicht sein Law Partner, wle fälschlich ge
meldet, sondern benutzte nur inen lhell
der Office de Hrn. Templ, aber gerade
dadurch halte Dtesrr Gelegenheit, sich
vou der Zuverlässigkeit und Tüchtigkeit
desselben zu überzeuge.
Zu bemerken ist übrigens hierbei noch,
daß sein Schwiegersohn, Wm. I. Bap
ard, ein Verwandt der Bapards von
Delaware, die ganze Zelt über tranige
Wesen und deshalb Hr. Olmsted, ein
Republikaner, der bereit li Jahre die
Stelle bediente, noch im Platze ist. Hr.
Temple behält ihn vor der Hand bel da
derselbe die Routine dt Amtes durchaus
ersteht, under steht zunächst daraus, daß
alle den rechten Gang geht. Sobald
Hrn. Bapard' Gesundheit, erlaubt,
wird dieser an Hrn. Olmsted' Stelle
treten.
Daß Hr. Tempi nicht von Beweg
grünten de NepvliSmuS oder Sucht
Verwandten anzustellen behaftet ist, b
eist er Umstand, daß He. Temple ei
nen Tobn ha, der ganz gut eine Clerk
stelle versehen könnte, dem er aber gerade
wegen keine Stelle gab, weil er selbst
den Grantschen Repotismu verab
scheu.
He Tewtzle besucht Renting in Be
gleitung de Hrn. A. I. Sanderson,
Asfisttreader Corporation Clerk tu der
Geueeal-Aadltor Office, ad beide Her
ren waren sehr erfreut über de gast
freundlichen Empfang, den sie von Bür
gern aller Partei in Readiug erfahren
haben. Hr. Temple macht in seine
ganzen Wesen und Benehmen den Eia
druck eine Demokraten der alte Schu
le. Er erinnert an Simon Snpter,
Francis R. Schunk und Leute die
se Schlag. Cr kommt von Greene
Countp, in der südwestlichen Ecke de
Gtaaie, da bekanntlich ebenso demo
kratisch st wie Berk, nur nicht so stark
bevölkert. Aus solche Beamte kann
die Vtrnokratl de Staate stolz sein."
Ist es ein Berhrrchra, ein Deutscher
zu sein.
Herr Charles Nordhoss, in
bekanairr detsch-amerikanischer Jour
nalist hat an Herrn H. M. Edmund,
den Vorsitzer de national-republikani
schen Executiv-Commtttee'Szu Washing
ton ein Schreiben geschickt, daß sür stch
selbst spricht. E lautet wie folgt r
„Werther Herr! —Da ich seil der Or
ganisation der gegenwärtigen republika
nischen Partei ein Mitglied derselben
gewesen bin und niemals ein andere
BundeS-Ticke als das republikanische
gestimmt habe, so erhebe ich Anspruch
aus da Recht, ihre Aufmerksamkeit auf
eine Angelegenheit zu richten, die im Re
reich der Controlle Ihres Committee's
liegt, und welche darnach angethan ist,
der republikanischen Partei zu sqaden,
intern sie derselben eine Masse ihrer An
hänger enlfremdet.
Ich habe das Unglück gehabt, dem
Central- und Haupt Organ der repu
blikanische Partei, dem „Washington
National Republican" dadurch zu miß
fallen. daß ich im „New Jork Herald"
einige Briese veröffenllichle, welche da
Resultat einer Untersuchung des poliii
scheir und industrielle Zustandes vre
schieden südlicher Staaten enihletten,
und Ihr Organ lheilt seine Lesern in
einem editorielle Artikel, der mir gerade
zu Händen gekommen ist, mit, daß meine
Angaben keinen Glauben verdienen,
nicht eiwa weil ich Thatsachen enistellt
hätte, oder ein unfähiger ober mangel
hafter Beobachter sei, sondern weil ich
ein "Vntelr Ssw" sei. "Outolr" steht
hier natürlich anstatt „Deutsch". Ich
habe stet bemerk, daß unwissende
Amerikaner dir Deutschen mit dem Titel
"Vrttslr bezeichnen.
Wenn ich nun auch, um wich der ele
ganten Pbrase Ihres Organ zu bedie
nen, ein "llulclrckorv" wäre, so möchte ich
wissen, was das mit der Glaubwürdig
keit meiner Angaben zu ihn hat. Ich
bin in der That ein Deutscher, d stokz
auf melue Adkunsl von einem 8011, wel
ches In zwei W'ltthetlten die Freiheit
unterstützt hat. Jck> bi k-i Jude,
aber wenn ich einer wäre, so würde Ich
mich dessen nicht schämen, denn die Ju
de irr diesem Lande find eine intelli
gente, fleißige und friedliche Classe von
Bürgern.
Aber Ihr Organ devkt hierüber an
der. Indem es im Namen der repub
likanischen Administration spricht, deren
Munstück es ist, begeht e die Thorheit,
zu behaupten, daß, nenn in Mensch
ein Deutscher von Geburt ist, er des
halb keinen Glauben verdient, und
wenn er stch zur südtsche Religion be
kennt, er deshalb des Vertrauens
unwürdig ist.
Ist das wirklich republikanische Velrrc k
Wenn nicht, ist o fing von Ihnen wenn
Sie Ihrem Organ gestalte eine sehr
große Anzahl von Bürgern, Deutsch
und Jutr. die zi große Tbeit das
republikanische Ticke! stimmen, und de
ren Stimme zum Erfolg der Partei
durchaus nothwendig sind, aus eine sol
che Weise zu beleidigen? Sie sollten
e:m' einen Maulkorb anlegen. Es ist
kürzlich zu Bei mit Regierringsbrei ge
füttert worden, das ihm ei, Un
verdauttchkeit zugezogen. Wenn Sie
ihn so sorrsahren lasse, wird er der
Partei viel Schaden zufügen.
Wir weiden tm nächsten Herbst wich
tig Wahlen und tm kommenden Jahre
Sie das vergessen? Ist s icht eine
wahiistnntge Thorheit, daß Sie Ihrem
osficiellenOrgan gestatten, dem deutsch
und jüdischrn Sltmmgeber eine insame
Beleidigung tn's Gesicht zu schleudern
kantichen Partei und a>o oificielle Er
klärung dcr Gestanung der Parteifüh
rer ? Wollen Sie diese Sttmmgeber
wirklich aus de Reihen der Rrpublika
ne vertreiben? oder glauben Sie, daß
dieselben keine Achtung vor stch selbst
oder keine Neigung zur Rache haben?
Und befürchten Sie nicht, daß die De
mokraten solche Erklärungen Ihres
Hauptorgans im nächste Jahre, oder
schon in diesem Jahre in Ohio und
Prnnsylvania gegen die Partei benutzen
werden?
Die republikanische Partei sollte tu
Washington ein resprctable Organ ha
bin. Aber wenn Sie den „National
Republican" nicht lo werde können,
so sollten Sie wenigsten seinen Namen
verändern. Sie könnlen ihn den „Na
tional Idiot" nennen. Ich mache den
Vorschlag al ein ansrichttger, ehrlicher
Republikaner.
EHarle Nord hoss.
Atlanta, G a., de 23. Juni '7O.
Auch da „t'itx ltoin" in Philadel
phia nimmt Gelegenheit, dem Nativlsti
schen „Republican" aus die Finger zu
klopfen, indem e sagt:
„Dag besagte Blatt (Republican) be
bekundet seine Unwissenheit und liefert
den Beweis einer schlechten Leitung, in
dem e Hrn. Nordhos aus solche Weise
angbdts. Wir wissen nicht, welcher Na
tion oder welcher Raffe er angehört, so
viel aber wissen wir, daß er ein Man
von nicht gewöhnlichen Fähigketten ist
und der Presse zur Ehre gereicht. Er ist
allerdings auch nicht ohne Vorurtheile,
und Enttäuschungen üben aus jeden
Menschen einen gewissen Einfluß au.
Nordhoff ist indeß ein gut unterrichteter,
erfahrener und gebildete- Man, und
wenn er ein „teutscher Jude" ist, so hat
er keine Ursache, sich seiner Rasse oder
seines Glaubens zu schämen. Die
„deutschen Juden" baben In der Welt
geschichte ine bedeutende Rolle gespielt;
sie find ein Volk, da nicht verachtet wer
den darf. DI mächtigste Familie in
Europa während der letzten 30 Jahre
waren die Rothschilds, (deutsche Juden.)
Alle svllten sich eriunern, daß die Kinder
von Isaak und Jakob (deutsche Juden.)
vor 27 Jahren jene geheimnißvolle Or
gauisalion in' Lebe riefen, welche da
ganze westliche Europa in Schrecken setz
te und jede Thron in seinen Grunds,
sten ereheben macht,. Woher kommen
die Gesang- und Tanz Biriuosrn dtesrr
Generation, als von den Bätrra und
Müttern „deutscher Jade" Meper
teer, Mendelssohn uad Offenbach sind
deutsche Juden.
Ja ter That, e giebt kein Over-
Grsrllschaft in Europa oder et Orche
ster vou Madrjd bis St. Petersburg,
da nicht mit deutschen Juden angefüllt
ist? Ma betrachte stch nur die Leute,
welche sich in diesem Lande Reichthümer
sammeln und man wird sehr viele „teut
sche Juden" nier teirselben finden.
Wir wiederhole is, sie find rin gro
B,S Volk, das nicht zu vrrachlrn ist."
Der lrtztr Russlust.
Wie bekannt, unternahmen wir un
sern letzte Ausflug ach Philadelphia
und Wilmington, brrriis vor I4Tagri>.
Gleich nacd der Ankunft in Philadel
phia bestiegen wir einen Pserde-Eiseu
bahnwagen, und fuhren direkt nach dem
Baltimore Bahnhof au der Broad nahe
Christlau Slraße, um von dort nach
Wilmlngiori weiter zu reisen. Dies
Pferde Eisenbahnen sind ein wahrer Se
gen, besonders für eine solch große Stadt
wie Philadelphia. Born Pennsylvania
Bahnhof in West-Philadelphia nach dem
Baltimore Bahnhof ist es eine bedeu
tend, Strecke allein wir kamen doch noch
zur rechte Zeit dort on, und eine Tasse
Kaffee, welche 15 Cents kostete, zu trin
ken. Kaffee zu 15 Cent per Tasse fund
gar och eine llelne Tasse.) ist ziemlich
theures Futter; allein was ist zu thun,
wenn'S im Magen „kollert", und man
hat.
Nachdem das Reisebillel gekaust und
bezahlt war, ging's also los. Bon
Philadilphia nach Wilmington, Dela
ware, find es vhngefähr 30 Meilen.
Die Gegend Ist eine ziemlich schöne ; Zvr
Rechte steht man de Delaware Fluß,
während zur Linken viele hübsche Woh
nungen zu sehen sind. Chestertown (in
Maryland) ist die einzige Stadt von
Bedeutung wo man vorbeipasstrt. Sie
enthält ine Militär-Alademle, ein
recht stattliche Wohnungen.
dauerte eiwa Ii Stunde. In Wil
mingto wurde Im „Barnum Hotel" bei
unserm allen Freund, Hrn. Jakob
Harißer, eingekehrt. Wir wurden
sehr sreundiich von ihm nd seiner Fa
mitte ausgenommen uad tresflich bewir-
Freunde i Wilmington in ter besten
Stimmung, nur daß auch hie und da
über schleckie Zeiten geklagt wird.
(Diese Zeiten werden erst dann anders,
wenn die jetzige Regierung mit ihren
diebische Biulsangir nnd Hallirnken
ans Amt und Würde gejagt sind.)
Wilmington ist, wie schon seicher in
diesem Riait gemittet, nicht allein eine
eine g-werkreiche Stadl. Sie besitzt
eine große Anzahl Fabriken. Schiffsban
höse u. >. w., und hat einen bedeutcn-
Wir h Ilten Gelegenheit, dießmal auch
zr sehen, wie ri Schiff vom Stapel ge
lassen wird. Es war rin großes Schiff,
das ganz von Eisen gebaut, und Ine
Länge von 275 Fuß hatte. Uno schien
e ei kolossaler Bau zu sein, allein wie
uas uttser geschätzter Freund Stöckel,
der bei uns war, miltheille, so ist da
Schiff immer noch keines der Größeren,
wie solche aus dem Meere gehe. Masten
Halle rS noch keine, da diese erst später
angebracht werden ! indrffen hatt das
Schiff einen Dampfkessel, mittelst wel
chem e getrieben werden wirb.
So sind noch zwei andere große Schis
se Im Bau begriffe, an denen eine gro
ße Anzahl Aibciler beschäftig! werden.
Ueberhaupt zeigt stch ein reger Geschäfts
geist in jener Stadt, was besonder in
diesen trüben Zeiten sehr erfreulich ist.
ES dauert nicht viele Jabre. so kann stch
Wilmington de größeren Städten de
Landes würdig'zue Seite stellen, da der
rege Eiser seiner Bürg-r, und die hübsche
Lage der Stadt stch sehr dazu eignen, um
Maschine, mit welcher die Straßen, nach
dem sie g-pflästert sind, geebnet nnd fest
und solid gemacht werden. Die Maschi
ne wird mit Dampf gelrlibeu, ist sehr
schwer, und hat auf jeder Seite große,
breite Räder, welche al Walzen dienen.
Am Donnerstag Nachmittag verlie
ßen wir jene Stadt wieder, und kehrten
nach Philadelphia zurück, wo bei unserm
gemüthlichen Freund, Hrn. lohu
Schanbacher, eingekehrt wurde.
Von da ging's zu Freund Schaufler
an der Franksord Road, da wir unsre
Abonnenten in jenem Slattlhetl noch
nicht alle besucht hallen. Am Sonntag
Mittag kamen wir auch zu Hrn. Peter
Messer an der Ecke der Columbia und
gawn Straße, dem wir schon lange zu
vor versprachen, ihn auch einmal zu be
suchen. Freund M. freute sich sehr, uns
kennen zu lernen, und bewirthete un
recht nett. Sein liebes Wetble eint,
wir sollten nicht immer so gegen die
Franen losziehen, da sie doch brav und
gut feien. Wir stimmten ihr bereitwil
ligst bel, und sagten, fl habe ganz recht;
die Frauen wären die besten Menschen
aus der Welt, nd wir Männer wären
schon längst kaput, wenn wir nicht die
lieben grauen hätten; auch meinten
be, nur müßten lr sle zuweilen e biß!
züchtigen, eben "weil wir fl liebten."
Hr. Messer nickte un freundlichst Bei
fall zu, und brachte ein famose Gla
Wein, um unsre Courage aufzufrischen
Nach vielem Lausen beschlossen wir
dann endlich am Sonntag Abend uusere
Reise zu beschließen.—Wie au de
„Geidlasten" in heutiger Nummer zu
ersehen ist. war dl Reise auch nicht um
sonst. Mi, großer Freigebigkeit haben
uns die biederen Freunde in Philadel,
phla Uni,stützt. Mögen auch andrre
Ortschaften dem schönen Betspiel nach
ahmen ! Alle Ehre dem „Ripper'schen
Corps" in Philadelphia. Nebst den
vleier Abonnenten die wir jetzt schon
dort haben, geiang e uns auch dießmal
wieder mehrere frische „Rrkrulen" eiuzu
mustern, nämlich: Hrn. D an. Ban
knecht, jener sreundlichcr Wirth an
der Morel Straße in No. 422, nahe
der Moore, tm Sonthwark; Hrn. Carl
Sch rin a n, ein gewandter Berschö
neruvgokiinstler an derselben Slraße In
420 (neben Hrn. Bauknecht); Hrn.
Lorenz Am Hein, ein Handsester
Bierbrauer, an der 6. und Juttana
Slraße; Hrn. Henry Kreiling,
jener tüchtiger Cigarrensabrikant tn ter
Süd Bierle Straße, No. 1220; Hrn.
Emil Meyer, ein jovialer Bäcker
meister, wohiihasl in Germantvwn, No.
4421 ; und dann die Herren Mund
beliebt, Wirlh. Diese Firma besitzt
zwei sehr hübsche Wirthschaften, die Eine
in No. 107 Nord 6. Straße, und die
andre nahe den Schuylkill Falls, wo sie
ine prachtvolle Lustgarten besitzen,
deetögttch von vielen Huirderleu besucht
wird. Unser aller Freund NIckeist
als Ausseber hier angestellt, und fühlt
glücktteder terr ein preußischer Stabs
offizier.
In Wilmington schloffen stch folgende
„Reknilen" unserm Corp an: Herr
Gustav Hackdarih, Na. 423Iatt
nell Straße, ein tüchtiger Schuhmacher;
He. Gottl. Reese, In Schrelrrer
meisier; He. Eber hart Freye, ein
stammhafter Wirth, In No. 17 Ost 2ten
Straße; und Hr. lohn Scholl, an
der King's Road, ebenfalls In handfe
ster Wirth,—lauter tüchtige Leute; keine
solche Beutelschnelder, wie man sie in
Geant'S Lager findet, und wenn' mal
losgeht, uad da „Rlpper'sche Corp'
fängt an Ernst zu machen, und dreirzu
hauen, dann gute Nacht, ihr Radikale ;
da Hai's g'schellt.
Den vielen lieben Freunde nochmals
herzlich dankend, und besonder den Be
reltSgenannien, sür die liberale Unter
stützung. sowie für Speise und Trank,
sagen wir auch noch den HH. Birken
st o ck, C, Z, H o t t m a n, H. Sasse,
und Hrn. Friedrich Resag, dem
bekannten Spiegel- und Btlderrahmen-
Fabttkant von Philadelphia, sowie auch
Hrn. Richard Krirs und Hrn. W in.
Hirzel von Wilmingion, unsern
wärmsten Dank sür geleistete Dienst,.
Sang, leben die allen biederen Freund.
Der Herausgeber.
Wunderbare Rettung.
EiiiKindindrrWildnißver-
Kindern—o 4. und 2j Jahre alt. Am Mo
nach demselben. Ohne eine Spur on ihm zu
entdecken, eilte sie in großer Angst, wie sie nur
eine Mutter empsindcn kann, in das Städtchen
zurück und erbreilcit das traurige Eeeigniß.
Nungen der Arbeiter on Jacob Kleinhaus'
Gerberei, und als die Neuigkeit von de Ver
irr des Knaben allgemein wurde, cnistand
, Die Arbeit an der Gerberei wurde eingestellt
, und vierzig Männer gingen hinaus ud durch
stöberten den Wald nach dem Kinde. Wäb-
end desselben Tages und der folgenden Nacht
dem Kinde durchsuch, ohne eine Spur on
> dimselben zu finden. Während der Nach
> wurde ine Wtldlatze geschossen, aber der Moe
gen dämmerte auf die entmuthtgten Sucher
ohne Aussicht auf Erfolg. Nach kurzer Rast
' den ganzen Dlenstag und die ganze folgende
- Nacht ohne Unterbrechung fortgesetzt, mi kei
> nem besseren Erfolg. ES wurde nun der Met
, irung Raum gegeben, das Kind sei von einem
wilden Thiere gelödtet und gefressen worden,
welche immer noch die Wildnisse on Pite Co.
dewohnen. Auf das dringende Blllen der
Mutter wurde das Suchen jedoch fortgesetzt.
Wegen Mittag am Mittwoch sonderte sich einer
der Suchende von den Uedrtgen ab und ging
in einer andern Richtung, ach welcher sie noch
, nicht gesucht hatten. Etwa zwei Meilen on
dem Städtchen passtrte er ungefähr hundert
Schritte durch einen Lorbeersumps. wo er aus
ine kahle Stelle lam, welche etwa dreißig guß
im Quadrat hält. Die Stelle ist von einem
dichten LorbeerwuchS umgeben und on großen
Kelsen übeelager, welche viele Höhlungen und
Risse bilde. Im Augenblick, als der Manu
die Stelle delrat, schlug da Klapper einer
Klapperschlange an sei Ohr al Warnung or
seinem Weitergehe. Nicht üder vier Fuß or
seinen Füße lag da ausgeiingelle Gewürm,
lödtiich giftiger Reptilen. In Rissen unti
Löcher, aus de Felsen nd auf er Erde lagen
hunderte derselde nd badeten fich im Son
nenschein, klappernd und züngelnd dei seiner
Er dachte hei sich selbst, daß diese Stück
Welt ihm keine besondere Aanehmlichlett diete
und wollte sich eten zum Rückzug anschlckerr,
als seine Augen aus eine Scene fielen, welche
ihn mit Schrecken ersüllt. uf einem stachen
Felsen, ich fern er Stell auf welcher er
stand, lag die anschetnend leblose Gestatt des
Kindes, nach welchem sie so lange gesucht hat
te. Reden Ih, nicht diel Zoll von seiner
Seite, lag auSgesteeckl eine ungeheuere Klap
perschiange, während nahe seine Füßen zwei
andere de Gewürm stch geringe hatten.
Sie schienen be Kinde Gegenwart nicht zu
achten. Dn Mann hielt da Kind für todt,
war aber entschlossen, seinen Leib von einem so
schrecklich Grade zu rette. Er lövtete die
drei Schlangen aus dem Felsen, nd jeder
Streich, weichen r mit seiuem Prügel führte,
wurde it ine dluterstarrrnten Klappein de
Ungeziefer, welche um ih her lag, deanivcr
tet. Da, aus einmal machte das Kind rin
Anstrengung zum Aussitzen, schaute mit eiuem
wilden, wirren Blick um sich her und sank er
schöpft iedee auf den Felsen zurück. I näch
sten Augendlickc hatte der beherzte und starke
Mann de Knabe in seinen rwcn und legt
ihn dald unter allgemeinen FreudenSbezeuaun
gen setner Nachdar in ir Arme sciner Mut
irr. Da Kind defand sich in einem bewußt
losen Zustande, in einem Fteder-Deliriu, wel
che daffetd durch sein un,hörten drei Tage
langen Wanderungen un Leiden in er Wal
deSeinöd stch zuzog.
Versuchtc Expreß-Raub.
Ci n cinna ts, 0., 9. Intt.—Eine
Depesche an den Superintendenten der
Adams Expreß Co. meldet, daß bet Long
Point, Illinois, an der Vandalta Es
senbahn ein srecherßersuch gemacht wur
de, den Cxpreßwagen unter Aussicht de
Expreßbeamten Burk zubexauben. Die
Lokomotive nebst lender de Zuge wur
den von den Räubern losgekoppelt und
der Zugführer grtödtrt. Der Expreß-
Agent verrammelte die Thüren der Ex
preß Car und hielt stch die Räuber da
durch so lange vom Halse, bi Hüls an
kam.
Europäisches.
Poslnachrichken au Deutschland.
Druisch lan d>-Da amerika
nische Geschwader ist von Kiel nach
Stockholm abgesegelt.' Admiral Wvr
den sprach seinen Dank sür den seeund
liche Empfang aus.
Bingen. Ein Rundgang über und
um den Rochusberg, dessen Jutenkirch,
hos nnd Scharlachberg besonder gute
Lagen find, hat die Wahrnehmung ge
brach, daß dle Reben tn dieser Gegend
icht minder schön und verheißungäsoll
stehe, wie auf dem rechten Rheinufer
im eigentliche Rheingau. Da Holz
hat ungeachtet de harten Winters nicht
gelitten, die jungen Zweige tragen sehr
häufig, gesunde Scheine, deren Blüthe
durch das treffliche Wetter sehr begüu
stigt wird, und die frohe Aussicht des
Winzer, eingedenk der ganz ähnlichen
Verhältnisse im Frühjahre 1868, erhofft
sür den Herbst eine gleich vvriheilhasir
Weinernte.
Hamburg. Ein eigenthümliche
Drama vollzog stch in der Familie de
srühren Bankiers Thormählen, der als
Rachsoiger der allen Wiehe k To. sal
lirte und dafür mit 9 Monaten Gefäng
niß bestraft wurde. Nach der Entlas
sung aus der nur zur Hälfte abgebüßten
Strafe, fand Thormählen eine andere
Stellung und verstarb plötzlich eines
Morgens in Bergedors, wo er inzwischen
Wohnung genommen. Jetzt hat seine
grau die schreckliche Anzeige gemacht,
daß sie ihren Man mit Slrpchni ver
giftet hab. Di 23jäheige Wittwe
scheint Intiß in einem zerrütteten Gel
steSzustarrdt stch zu befinden und ist aller
dings vorläufig in Hast genommen.
Hoffentlich liegt hier nur in firr Idee
der Unglücklich vor. Die Leiche ist
inzwischen wieder ausgegraben worden
und wird am 15. Juni ficiit wird,
Aitdors. Ueber in wirklich groß
vom 5. zum 6 Juni austrat, wird der
„Sütd. Reichspost" von hier berichtet :
Eine schreckliche G,witrnachi liegt hin
lete stch die Natur-Erschciniiiig. Bald
schien der ganze Himmel in Flamme zu
stehen. Um halb 4 Uhr hatte S nrehr-
und siiichibarr Verheerungen angerich
tet; auch so gewaltige Massen von
Oualrn und Schwefeldampf waren aus
gestiegen, daß der Thürmer bereits da
Feuerzeichen gab und die Feuerwehr stch
zur Hülfe bereit machte. Auch außer
halb der Stadl und in den nächst
Dörfern Hai da Gewitter entsetzlich ge
tobt. I dem ziemlich einzeln stehen
den Rettungshause, an welchem erst
jüngst bauliche Reparaturen vorgenom
men wurden, die dasselbe mit einer be
deutrndrn Schuldenlast beschwerten, zei
gen stch die verhrerenden Spuren te
elektrischen Sirahl auf der West- und
Nordseilt schon von außen. Aber in
nen zeigte sich noch etwa Großartigere
und Erhabenere. Von 20 Personen,
dl dasHauSzurZrll bewohnten, u. von
denen die Kinder, n ährend der Blitz In
das Hau einschlug, meist noch zu Bette
lagen, ist nicht Eines beschädigt worden.
Ja der Küche, in dem oberen Boden
raum, im HauSgange, in dem Wohnzim
mer, in einem zur Zeil on Niemand
brnutzie Zimmer, ferner in einem klei
nen Zimmer zwischen zwei Schlafzim
mern hatte der Blitz sein Brrheernngen
angerichtet, Fenster zertrümmert, Holz
splitter nnd Wand- nnd Deck-verwarf
in die Zimmer geschleudert uad >llr
mit Rauch und Schwefeldampf angefüllt
von all den Zimmern aber, in welchen
Kinder odrr Erwachsrae verweilten oder
schltrfen, wurde krtur beschädigt. Ei
genthümlich ist zu sehen, wir der Blitz
strahl an den Wänden des RetlungS
hauseS überall den Mörtel verbindenden
Eisenbrahl nach allen Richtungen hin
verfolgte und verzehrt,.
Bremen. Am 29. Mal nrde
sämmtlichen SchiffSjlmnierltUien und
Tischleen, ausgenommen Lehrlinge, 800
an der Zahl, aus den 6 Wrrsira von
Liemrrhahrn uad Geestemünde mit ei
ner Frist von 14 Tagen gekündigt. Die
Veranlassung daz war folgende r Aus
der Wrrsl tr Hrn. I. S. Tecklenburg
arbellrtea sei einiger Zeit zwei Zimmer
leute, welche nicht dem allgemeinen ver
bände unier den Zlmmerleuien angehör
ten, auch aus mehesach uffordrruugr
Setiru der LorfiSadr, sowie ihrer Csl
legen kein Neigung bezrtgien, bei,irr
ten. Nun traten dir Zimmerleutr mit
ter Forderung an Hrn. Tecklenburg her
an, dir besagiru zwei Mann zu euilas
sen, tvrigrnfall sie die Arbeit nieder
legen würden. Dem sind nun die ver
einigten Schiffsbaumeister nach orhert-
ger Urbereinknnsl zuvorgekommen, in
dem sie sämmtlichen BerbandSnrilglie-
dern die unerwaeiete Kündigung zustel- j
len ließen.
Mit einem drr nächste Llo?ddapf-r
tret von hier au etwa hundert Mit
glieder de Franztskaner-Ordra au
Ordens.Provinz Rheinland und West
falen di Reise nach Amerika a.
Liraßdu g. Der LandrSanS
schuß sür Elsaß-Loihrrngr wird am 17.
Jnnt hier zusammenlrrtra.
Einige Befremden erreg, daß der
durch de Abgang de Generals v. Hart
mann erledigte, erst seit eintgen Tagen
wieder besetzte hiesige Gouverneur Po
sten abermals vakant ist. Der sür den
selben ernannte General Lieutenant v.
Schachtmeper, bisher Diviston Com
mandeur In Erfurt, hat, statt den neuen
Posten anzutreten, sein Abschied-Ge
such eingereicht.
Mit Bezug aus da Kirchengebet sür
Kaiser und Reich sind nun auch sür die
eesormirte Kirche die Anordnungen wie
seitens de Direktoriums der AugSbur
gischen Eonfrsston getroffen worden.
Man nimmt an, daß die israettiischen
Kircheribehördrn in Bälde die nächsten
sein werden, welche ten gegebenen Bei
spielen folgen.
Eine der beprerkenswerihesten, immer
zu größerem Rufe gelangenden Anstal
ten in Elsaß-Lothringen ist ohne Zwei
fei die hiesige kaiserliche Universität-
und LaudeSblblioihek. Vor etwas mehr
als 4 Jahren gegründet, zählt diese
Bibliothek schon jetzt etwa 350,000
Bände, d. i. mehr alo viele seit Jahr
hunderten hestthenbt Uiliverstiäioblbtto-
Ihelen. Diese rfceuttche Ergebniß
wurde durch die große Theilnahme mög
lich, welche man von den verschiedensten
Seile dem jungen Institut eriigegen
brachie.
F ra nkre i ch.—Wahrhast grauen
erregend sind die Nachrichten über die
ungeheuere Ueberschwemmung und ten
Schaden, welchen dieselbe angerichtet.
Der Siadlrath von Parts hat 820,000
und dl Nationalversammlung l Mil
lion Franc zur Unterstützung sür dir
Nothieidendea l willigt. General Cis
sep der Kriegsminister, und der Mini
ster de Innern begleiteten den Herzog-
PrSstdenten auf seiner Rundreise durch
die überschwemmten DeparlemeniS. In
Toulouse, wo allein 900 Menschen um
gekommen sein sollen, befürchtete man
den Ausbruch einer Epidemie; man be
abstchligt daselbst das St. Cyprian-Vier
iel zu bombardireir, um weiteren Un
glückssällen, dle durch die unlethöhllto
Wälle und Mauern der Häuser eittste
hen könnten, vorzubeugen. Man will
wissen, daß wenigsten 2000 Menschen
umgekommen seien und beeechnet den
angerichteten Schaden aus mindesten
12-15 Millionen Pfund Sterling.
I Paris ansäsflge Engländer und
Amerikaner haden Subseripilonen sür
die durch die Fluid Betroffenen eröffnet.
Die Deputirten wollen ebenfalls unter
stch Sammlungen veranstalten.
Schwei z —Zu einer würdigen Ver
tretung der Industrie-Produkte aus der
Phiiabelphier Ausstellung hat die Ne
gierung ine Bewilligung .von 2ü.t,'00
Frank, gemacht.
Woltrnbruch.
Wie mau au Pottschach In Unter
fleiermark meldet, hat dort ri heftiger
Wollenbruch ziemlich beteuleude Ver
wüstungen angerichtet; die Schloßen
erreichten eine ansehnliche Stärke und
brachten den Feldern wie den Weingär
ten viel Schaden. —Während in drr
letzten Gewitter zündrir der Blitz I dem
Simon Silber gehörigen sogenannten
Sunzinergnte z St. Marlin und schlug
gleichzeitig auch in dem Bernecker'schen
Bauernhost zu Auberg im obcröster
reichischen Bezirke Neuseiden ein, wo in
Folge Dessen Icht nr die beiden An
wesen nebst Nebengebäuden, Zuttervor
räthen und Oekonomie Geräihschaslen
in Asche gelegt wurden, sondern auch
viele HauSthiere zu Grunde gingen.
Europa's vcvolkcrunfl.
Au dem Werke von Hosraib Dr.
Bcachelli „Staaten Europa'S" sind fol
gende Notizen bemerienowerth. In
ganz Europo sind auf einem giächen
raume von 173.747 geographischen
Ouatralmeilen 301,458.513 Bewohner.
Unter die verschiedenen Nationalitäten
verlheil sich dies Zahl annähernd, wie
folgt: Deutsche mit den Holländern und
Blämingtn 58,100,000, Engländer 28,-
800,000 Skandinavier (Schweden, Nor
wegen, Dänen) und Jeländer 8,080,00 V,
Franzosen und Wallonen 37,000.000,
Italiener (mit den griaulern) 27,800,.
000 Spanier und Porlugiesrn 20,800,-
000 Romanen (Rumänen, Moldauer
und Walachen) 8,030,000, Russen und
Rnthenea 55.000.000, Polen 0.700.000
Czechen Mähren und Slowaken 0,500,.
000 Serbische Wenden 1,400,000, Kroa
ten, Serben und BoSniaken 5,800.000,
Bulgaren 3.800,000, Slowenen 1,230,-
000 Keile 4,100,000, Israeliten 3,.
000,000 MaUeser, MoriScoa und Ara
ber 200,000 litihanische Völker 2.800,.
000, Albanesen und Arnauten 1,300,-
000 Basken 700.000 Zigeuner 200,000.
Magparen 5.920.000 Ciekasfier 400,-
000, Armenier 200,000, finnische Völ
ker 4.710,000 tariarische Völker 2.500,-
000, -manische Türken 1,200.000 Kal
ücke 100,000.
Dervirr-Eonsum in Dstikschlaod.—
Vi Handerlebener „Dannevirke" läßt
fl h Folgende schreibe: „Der viercon
sum In Deutschland ist größer, denn je
und nit in eine so beunruhigenden
Grad zu, daß man glauben sollt, er
müsse schließlich den ohlstand Deuts,
land (!) ualergraben, nicht zu reden
von der Gesundheit der Bevölkerung,
welche unter der Masse erfälschten Bie
re, welche überall (?) producirt wird,
doch nothwendig leiten muß. Ich habe
in Erfahrung zu dringen versucht, wie
viel vier in Deutschland producirt wird,
aber nicht stlnthentsche hierüber ersah
ren können. Man uß sich daher an
de Cvnsum halte, welcher ach Au,
sage cowpeteader sk) Leute zu uicht e0
niger al j Flasche —l Seidel täglich
per Kops veranschlagt werden kann.
Daran rglebt sich ein täglicher Ton
su von 40 Millionen Seidel, welcher
einen Verkaufspreis von 2 Millionen
Thaler oder 730 Millionen Thaler-3
Milliarden Franc jährlich repräsentirt.
Mit anderen Worten: die deutsche Na
tion hat in den vier Jahren seit de
Bersailler Frieden die 5 Milliarden
Franc,pelche Fraukreich an Kriegs
Coniribatto bezahlen mußte, mehr al
zwei Mal in vier vertrunken."
Loln!e° Neuigkeiteil.
Lancaster. Ipa.
Donnerstag, Juli 15, 1875.
Chitf.lugenieur.-Mapoe Stauffer
hat Hrn. lae bHer, g als Provisorischi
Ehief-Jng.nl.ur te Lankaster Ferrer-Dtpaele
wtnt angestellt. Ine Stelle, welcher Hr. H.
olltornm.n gewachst sein soll.
ernannt.—Hr.
W. F. Ha b, ig h, wurde als Tick.-,,.,
am Pennsylvania Depo in Lankaster an Stelle
seine Bote. ..an.., welch, abgedankt hatte,
nachdem ee dt. 5,,. zz I,p„
Schwere Pferd.-Hr. zs., .
Psoutz von Litlz, hat alle Anschei nach a
schwerste Pferd s den Ber. Staaten. ,ß
An sog. Norman Hengst, er wieg 2,250
Pfund, Ist 17 Fuß hoch, nd Wied zu Z.VV
veranschlag.
Diebstähle. - Innerhalb letzter Woch,
wurden mehrere Diedstähle I Matte begau
gen. Die Wohnungen de Ehrw. I. Drumm
Georg Stidgen. grau Johnson nd E. D.
Roaih wnrden erbrochen, und um eeschledene
werihvolle Sachen deeaudt.
Eine Scheuer zerstört. - Am 0,.
l'httn Montag wurde dle Scheuer de Heu.
draham Brenneman von Siisadethtown tota!
durch Feuer zerstört. Zwei Buggle, He.
Stroh und Welschkorn fielen edenfall ein
Rand der Flammen, nebst iwel Schwelnstäle,
die Schweine wurden jedoch geeettei. Da
Feuer entstand durch Kinder, welche mit Mäi
sches nahe der Scheue spielte.
Hat sein Amt angrtrstsu. Der
tuervählle Prediger ee deutsche rifoemlrlen
S. Johaanis-Gemelnde, Pastor Külllng,
ha sein Ami angetreten, indem er am eigen
Soirrttag seine nieilispredig, in der gedräng,
ollen Kirche H 1.,,. Die Predig so age
zeichnet gewesen sei, und großen nllang ge
funden haden. Wir wünsche der Gemeinde
und ihrem Prediger Glück nd Segen um ge
schlösse Bunde.
Hoch in den Lüfte.-John Wise,
der Sobn be belannien Luftschiffer, machte
am Sten Juli Wieberum lue Ballonfahrt von
nahe der Girarb Avenuc Brücke In PHllabel
phia. E- stieg eine Höhe von 12,(00 guß,
mit de Thermometer auf ZtiGrade. Zwtzts
Minuten vor Ii Uhr Abend stieg ee In die Hö
he. und um ltt Minuten vor 7 Uhr lanbeie er
glücklich auf dem Wege zwische Bustieto und
Hoimesbur. E. sagt, die Sah. sei eine der
schönsten gewesen, die er je machte.
Schul-Taxen. Solchen Bürge von
Laukastrr wriche ihre Schul-lar vor dem er
sten nächsten August an Hin. W. B. WI
l ep, Schatzmeister, bezahlen, werden S pro.
Cent nachgelassen. Wer als 810 Schul-Tar
zu bezahlen hat, spart S 0 Cent, d. h. wenn er
vor dem tftrn August „blecht." günfzig
Cent ist zwar nicht Irl, aber e ist doch genug
um beinahe zwei Pfand Kaffee für Ine gami
lic zu taufen. Wer also zahle tan, de ee
säume nicht, Hrn. Wtle zu besuche,
Boainten-Jnstallrr ring. Folgende
Herren wutden al Beamten der Teutonia Lo
ge, No. 165 der Tempelritter I Laukastrr, a
vorletzten Dienstag installiet i
P. C.-grrd. Wolf.
E. I. M. Herzog.
. S.-R. R-inrr.
P.—l. Scheut.
M. A.-I. Schlauch.
I. G.-E. Moser.
O. A.—l. MlaSbrennrr.
Repräsentant an dle Groß Loge-A. Oblen-
Tirrstie- N. Herzog.
ti? lahren alt.—Der„Lakastei Voiks
sirunv," eine dir ältrsten beutschrn Blätter le
se Lande, schloß mit sciner Nummer am Mitt-
Poiiiit, war der „Bollssrcund" bisher stet el
nr be bcsirrdigirteftenßlätter br Staate, und
erfreut sich eine bedeutente Cireulatiou. Wie
tonnte e auch ander sein? Wohnen ja doch
ein Bär und einHaa ganz gemüthlich bet
stimmen, und arbeite mit gute Takt ne
ben iuander z biöckt indessen der „Bä," die
Zähne, so weiß der Haa schon od' ein Gewit
zer gibt oder nicht,—Nu, wir gratnltreu, un>
ünschrn drin „VoilSfreund" auch et ferurrr
glückliche Bestehen.
Unehrlichkelt unter Landstrei
cher.—Voiietzle Dienstag Nach schltese ei
Jeländer und zwei ameellanische Landstreicher
in der Scheuer de Blue Ball Holci nahe New
Holland. Lankaster Countp. Während er
Nacht uete dcr Jeländer on seinen College
um 810, und einer Reisetasche ml Kleiber br
raub. Er brachte Klage or gilebeich>er
Nagel ein. Die Reisetasche nebst eintgen Klei
dungsstücken würben später gefunden, aber
den Diebe war keine Spur. Der Jeländer
heißt John Kane, und sagt, er sei von aeltle;
seine College heißen John Smith und Tho
mas Johnson.
Wieber in Einbruch und Raub.
—Am greitag Morgen zwischen 2 un Z Uh
wurde die Wohnung der Mr. L bia Lari
tz i an dre Düte Straße on Dieden erbro
chen, und da Hau von oben bl uute durch
sucht. E gelang den Diebe, ei laichenbuch
mit Vit oder S-12, und Inen Schuldschein z
stehlen. Der Schein ist natürlich keine
Werth für die Einbrecher, grau Lanbi Hirte
zwar die Dieb, und rief ihrem Sohn ein
einem andern Zimmer schlief, ob er keine
Lärm vernommen habe. Dieser bejahie bie
grage, sagte aber, e sei blo eine—Katze, die
in' Hau gerathen wäre. Eest am Tage war
be der Raub entbrckt.
Eine außerordentlich Prob.
laine Adam , ein bekannter Schnelläu
fer, ha sich erboten, ,1 hundert Stunde ans
einem Brett, dreißig guß bei zwanzig Zoll
Hrn. HilarleZäpfel'S Garten I Lan
kaster, zu laufen! Da Laufen soll am Diens
tag Abend (letzten Dlenstag) um 7 Uhr begin
nen, und nächsten Samstag Abend um Ii Uhr
zu Ende gehen. Hr. Adam' Absicht ist, die
erste Stunde 7 Meile zu laufe, nd an I
den letzte tv Minute eine Meile zulaufe.
—Zur Damen und Kinder, welch de Schnell
läufer zu sehen wünschen, ist et Privat-Ein
gang gemacht. Der Garte wird jeden Abend
tllumtniet, und in Orchester dadei spiele,—
Der Eintritt Ist blo i Cent.
Und wi setzt?-Wle bekannt, hatte der
verstorbene That. Steven ine evkvrirte, der
auch farbig, resp, ine Negerin zur Hausfrau.
Als Steven starb, vermachte er ihr in seine
Willen PS,ovo. Jetzt aber beansprucht st nech
814,000-sag vierzehn Tauseu Dvllar, ,
(0200 per Monat) für Dienste, welche sie ih
(Steven) während be letzten seih Jahren
seine Leben leistete! Wa Da für Dienste
waren, wirb sie HI selbst a beste wisse,
denn Pst,ooo ist keine Baggatelle, ie sich he
Urb so leicht verdiene läßt. Die vokalen
zerreiße sich setz I stopfe, a st gar Icht I.
sihen sönnen, welche „Opfer" st währ be
letzte sech Jahre ihre nährer racht. um
st zu solch' lnem sürstlichen ehal, p, erech.
ttge. wir sind egierig wie ie Sache mh
ausallen wird. Ist sie lug (ie Zge dazu
ha st-), so gewinnt sie ihr Sache, wsz
ih grainltr, erbe. Lebte St roch,
so hätte sie ihr Gelb schon längst, a iß sich,
denn ..irisch" wie er alt Bursche a.
che Diuge auch war, so nrfte doch seine
„Haushälterin" Ich zurückstehe.