Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, June 17, 1875, Image 2

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    Me Itaals-Zeiltnig.
ck. Leo. Ilippor, Box 10.
Harrlsburg, Pa.
Donnerstag, Junl.l7.18?ü.
Ein interessantes Werkch.'a.—
Berks CoautyS schwerer Zelt.
Hr. L. A. Wollentveb.'r dermal'
Veteran, hat eine Erzählnog g-jchrlel'tn,
bettlet r „An Berk Eoiinip's schwerer
Zelt." Diese Erzählung behanrelt das
Leben. Tee'be und die Schicksale der
ersten deutsch? Ansiedler >>< deren Fa -
milien im Inner Peiinjotv'len und
führt uns die talentvoll a, strebende
Männer jener .seit vor.
Das sehr t>erssate Weilchen, das
aus geschichtliche Thatsache deruht, wird
in ganz kurzer Zeit dem deutschiesende
Publrtum für nur !v Cents angeboren
werden. Mit Vergnüge nehmen wir
Bestellungen aus vasselbe aa, und es
soll uns sehr srerttn, eine recht große An
zahl Bestellungen zu erhalten, du das
Werkchen gewiß einem Jeden wegen sei
uem höchst tatereffaulen und spannenden
Inhalt aus'S Beste gefallen wird.
Wie sich die Zelten önderp.
Dem Achib. Carl Schnrz zu Ehren
wurde letzten Monlag in Berlin ein
großaritgr Lankelt veranstaltet, wel
chem die hervorragendsten Mitglieder
beider Kammern beiwohnte.—Wir sich
doch die Zeilen, oder vielmehr die Men
schen ändern! In 1840 wurde Schurz
landesflüchtig und würde wahrscheinlich
sein Leben verloren haben, wenn er sich
in Berlin hätte blicken lass?.
Die Säculärfeste.
Wenn der Hunderiste Jahrestag aller
Schlachten und Treffen des amerikani
schen RevsluiionakriegeS gefeiert wer
den soll, dann wird iu den nächsten lah
reu eine Meng patriotischer Ertnner
ungssefle an Ort und Stelle stattfinde,
wie ste ta Lixington und Concor so
wie in Ticondeioga bereits stattgefun
den haben. Folgendes ist nämliib in
Verzeichniß jener Schlachten und Tref
sen r
Leringlon und Eoncord am l!>. April
1775.
Ticonderoga am 17. Mai 1775.
Bunker Hill am 18. Juni 1775.
Montreal am 25. September 1775.
St. JohnS am 0. November 17?5.
Gerat Bridge. Va., am 0. De,. 1775.
Oueber am 31. Dezember 1775,
Moore'S Crerk Bridge am 27. Febr.
177.
Boston am 17. März 1770.
Fort Solllvan, Charleston, am. 28.
Juni 1770.
Long Island am 27. August 1770.
Hartem Platns am 10. Srpt. 1770.
White Plalii am 28. Oklbr. 1770.
Fort Waschtngton am 10. Nov. 1770.
Trenton am 27. Dezember 1770.
Prlvcelon am 3. Januar 1777. .
Hubbarto am 7. Jull 1777.
Bennlnglon am 10. August 1777.
Brandvwtue amll. Srptember 1777.
Bemts HeightS, Saraloga, am IN.
September 1777.
Germaniow am 4. Oktober 1777.
Dt Forts Clinton und Monigsm,ry
am 0. Oktober 1777.
Zweltes Treffen bet stiemt yetghts,
1777. " "
Fort Meicer am 22. Okt.be? 1777.
Foit Mtjflin Im November 1777.
Monmouth am ?8 lunt 1778.
Ouaker'HiU R.-J., 2N. Aug. 177.
Savannah am 2N. De,ruber 1778.
Kettle Creel. Ga.. am I I. Febr. 177 N.
Biier Creel am 3. März 177 N.
Study Ferro am 20. Juni 177 N.
Stony Point am 10. Juli 177 N.
Hau!' Hook am 13. Auaust 177 N,
Cbemiing am IN. August 1770.
Charlrston am 12. Mai 1780.
Springfield am 28. Juni 1780.
Rocky Mountain am 20. Juni 1780,
Hangtng Rock am 0. August 1780
Sande' Treek.nahe Eamten, am 10.
August 1780.
King's Mountain, am 7. Okt. 1780.
gilb Dam Ford. Brcad River, am
18. November 1780.
Blackpocks am 20. November 1780.
Cowen am 17. Januar 1781.
Guiboro am 15. März 1781.
Hocktrl's Hill am 25. April 1781.
Niueiy fix lm Mai und Juni 1781,
Augusts im Mai und Juni 1781.
JameSlown am 2. Juli 1781.
Eutaw Spring am 8. l7Bl.
am I°! 'b"a-K')
DemokratischrStaatb-Eonveniionvon
Maryland.
Baltimore, 10. Juni. Di de
mokratisch StaatS-Conventto zur No
mtnlruug von Candldaten für Gover
ör. Complroller und Schatzmeister ist
ans Mittwoch den 21 Juli nach hier
etnbernfen worden. .
Ein Fälscher.
Gegen Abraham S. Jackson, den gäl
cher, wurde heule Ine Anzahl neuer
Klagen erhoben und seine Bürgschaft
summe aus 880,000 festgesetzt. Man
sandte ihn wieder ins Gefängniß zurück.
Er schein sehr gefaßt zu sein.
Echan Wieder?
von Spanien bringt der Kabel die
Nachricht, daß dir Regierung de neuen
König Alfons schnell ihrem Ende ent
gegengeht, und daß die Monarchie allge
mein al unhaltbar angesehen wird.
DanirlWe'bster'Svihllolhek.
Boston. 0. Juni. Die Bibliothek
von Daniel Webster nrte heule ver
kauf und dl etnzelnen Werke brachten
gute Preis,.
Schristsetzer-Cinventioii.
Bost , lunt 0. Dle Convention
der Sidrtsisetzer trat hier heut zusammen
Nd e wurden Gestäst, von geringer
Bedenlnng verhandelt.
Drr erste Ausflug.
Mit Stock und Retsetasche I der Hand,
nahmen wir letzten Mittwoch Morgen
um etwa halb drei Uhr unsre Schrill
nach dem Bahnhof lu Harrisburg, um
der, ersten Ausflog dleft Jahres ach
Philadelphia zu machen.
Punkt 7 Uhr langten wir auch schon
ln Philadelphia an. Hier setzten wir
uns liielnen Pserdeetsenbahnwage, und
fuhren direkt nach West-Philadelphla, zu
unserm ehrenwerihen. und lebensfrohen,
geselligen alte Freund und Agrnle,
Hrn. Stephan Hart mal er, ter
in Nr. 4412 ud 4111 Lankafler A
rlchteles Hotel besitz. Wir glaube
tibi daß i ganz Phtladelvbla in
Mann wohn!, der sich einer größeren
Brkanntschast och dessen Rufs erfreut,
als Hr. Harimaier; und das, er deßhalb
auch, auch Wege seiner drolligen
„Schnurre," eine großen Kreis kvar.
wer Freund, besitzt. läßt stch wohl den
ken. Wir fanden den Ivack.-reu Freund
recht wshl, nd munter wie eine Lerche,
Ein furchtbar großer Hut, mit einem
beinahe einer Hollen ?>aro breite
es ist keine „Sivvipipe", sonder ,1
Art Fllzhnt, der der Physiognomie de
hr. Harimaier ein besonders einneh
lendeo Aenßere verleiht. Der Hnt
schützt vor dem Svnninstich, ob er den
griirn Man aber auch vor sonstigen
„Stichen" schütz, besonders denen, wel
che den „Katzenjammer" nach sich ziehen,
vermögen wir nicht zu sagen. Hr. Harl
riralrr wird das wohl am besten selbst
wissen. UebrigenS ist Hr. H. nicht der
drr Mann, bei dem ein sclchrr „Stich"
zu besürchirn wäre, da er seine „Lampe"
meistens mit „Selzerwaffer" füllt.
Bet Hrn. Harimaier trafen wir auch
den Sohn de Hrn. John Spechz
von ter Ridge Avrnne, William
h-tßi er, rln sehr srrundllcher junger
Mann, der dort eis Barke-P.-r angestellt
lst. Die von .hm zubereitete "(Im-
Luolituil" flnd ausgezeichnet, und wäs
sert uns immer der Mund, wenn wir
nur dran denken.
Seit unserm letzien Besuch tu West-
Philadelphia hat sich jener Stadthetl
llg gebaut, und man sollte glauben, als
ob das Geld „plenty" seln müsse. Al
lein trotzdem scheint im gewöhnlichen Ge
schästsverlihr dennoch eine Lauheit und
Indessen, daß die Ceniennial Feier näch
stes Jahr dem Geschäftsverkehr einen
bedeutenden Aufschwung geben wird.
Mit dem Bau ter Cenlerrniol Gebäu
de geht es rasch vorwärts. Di- „Me
ruoiial Halle" wird rin prächtiges Ge
bäude werden; es ist becetiö der zweite
Stock beinahe fertig. Dir Fronte aus
Gr.,nilsteinen ausgeführt, gibt demsrl
b:n rin sehr hübsches Ansehen. Die
„Industrie"- oder „Maschinen-Halle"
ist bereit unier Dach, während auch die
.Kunst"- und „Horttkuilur-Hallen"mit
raschen Schiiiirn ihrer Vollendung ent
gegen grhen. Beinahe alle diese Halle,!
werden au Siein, Eisen und Glas ge
baut, haben eine ngeheur, Länge und
Umfang, nd werden, wenn fertig, nicht
allein drr Siadt Philadelph'a, soudrrn
Mechaniker, welche ste errichte. Eine
große Aozabl Avi-etler sind gegenwärtig
Christian Aörk halte die Güte.
Ben Park zu fahren. CS ist ein höhst
lieblicher Ort; aut's PeochivoUst- ist
alles angelegtschöne breit? Wege wie
auch Psade sur Fußgänger führen durch
dt Park, und wer nicht genau mit de
Ist, verirrt sich sehr leicht, und hat Hers
Mühe, wieder anö dem Paik zu gelan
gen. Hie nd da sieht man auch hübsche
Wackihäuser, da Wächter angestellt sind,
um Irgend welche Unordnung oder Scha
den im Park zu verhüten.
Die höchste Spitzt des Parks ist der
sogenannte „George's Hügel", In herr
licher Platz, mit hübschen Blumen An
lagen, Wachthäuser, Bänken, u. s. w.
versehen. Eine kurze Sirecke davoa be
findet sich auch ein großer Reservoir
(Wasserbehälter), welcher den Paek wie
auch Pneu Stadltheil mit Wasser ver
steht. Von George's Hügrl weh ine
hübsche große Fahne, die man In großer
Entfernung flrhk. Vom Hügrl selbst
hat man eine herrliche Ansicht über den
Park, während mau bei Hellem Wetter
wrii in die Frrne sehr kann. Kurz, die
Lage ist eine höchst aomulhige und präch
tige und sind wir Hrn. Jörkzum wärm
sten Danke verbnnden für den Genuß,
welcher uns der Ausflug dahin vrrur
sachi.
Sind einmal dlc Gebäude fertig, und
alles hübsch hergestellt, so gibt cS keinen
schöneren Ort al der „gairmount Park'
In Philadelphia. An drn Sonntagen
wir auch während der Woche wird er von
Tausenden besucht, und da er etliche
Meilen (so viel wir wissen, 10 Mellen)
lang ist, so läuft man keine Gefahr, die
Köpfe gegen einander zu rennen.
Ganz tu der Nähe der Cenkenntal-
Gebäude kefiadet sich auch der „Zoolo
gische Garten", in welchem sich berell
mehrere Elephant, Rrhböcke und sou
fttge Thier befinde. Der Eintritt ko
stet 25 Cents. Den Zvologtscheo Gar
ten besuchten wir nicht, hingegen aber
unsrrn alten Freund. Hrn. John
Dönges, der nahe dabrt ein hübsches
Hotel befitzt, und samose Getränke aus
schenkt.
Unter den übrigen Brrbtssrrungrn und
Berschönrrungrn wie auch Verändrrun
gen In West Philadelphia haben wir
noch folgende in kurzen Worten zp er
wähnen - Die Girard-Brücke über drn
Schuylkill, In herrlicher Bau; das schS-
ne Hotel de Hrn. ChaS. Walz an
der Belmoal, nahe der 44. Straße; das
große Depot-Gebäude der West-Phila
delphia Pferde-Eisenbahn- Compagnie,
u.s.w. Auch haben mehre unsrer Hand
sesten Metzger und Wirthe theils Ver
besserungen, hell auch Geschäfts Ver
änderungen gemacht. Hr. Charles
Müller z.8., hat seine Wirthschaft
neben dem bekannlen Clgarrenladen de
Hrn. Georg Buhl an der Lancaster
Avenue verkaust, und sich ln „die Ruhe
gesetzt", nicht In die „ewige Ruhe", son
der blos in' Privatleben zurück,;;-
ne", und da r litzlen Herbst mit seiner
Gattin wieder glücklich ans Deuischland
zurückgtkehrl, >d kinderlos ist, (dir bei
den Söhize, welche vor niedrere lah
re gelaust werden sollten, hat er
draußen gelassen), so bat er keine Tru
ive!. Auch dleHerien Mrtzzee Trarri
w r t n, Kreutzer, lah ke, D a n z
eisen, Zörk. Fraseb, Schnei
abrr lrep dtesekr haben ste doch ihre Metz
ger?!, berentend vergrößert d ver
schönert. Hr. Kreutzer hat sogar drei
Hack Maschinen zum Wurstmacheu ei
gesührl. Dle m isten Metzger wenn
nicht alle, beileibe ihr Geschäsle durch
Dampfkraft; .per Damvf" wird's ge
schlachtet; „per Dampf" Würste ge
macht, „per Dampf" wird's gegessen,
und natürlich auch „per Dampf" hin
und wieder „eln's hinter die Binde
gegossen"; jetzt sage mau noch,wir leb
ten Ich Im Zettatter des Fortschritt.
Auch hat West - Philadelphia seine
wohlthätige UnlerflritzungSgesellschas
len. Da ist z.B. der „Männer-Unier
stützuega.Verein," welcher alle 14 Tagen
seine Sitzungen in Hrn. Harimaier'
Hotel hält. Dir Verein besteht erst ei
ste,: Wachsthums. Er zählt 125 Mit
glieder, und besitzt ein Baar Capital von
82,400 ! DaS spricht sehr zu Gunsten
der tüchtigen Leitung des Vereins, und
zeigt einen recht lobenswerlhe Eifer un
ter den Mitgliedern. Kürzlich erhielt
der Verein auch einen Lliartor, welcher
lhm durch ihren thätigen Soiiciior, Hrn.
Charles F. Burger, verschafft
k?n, daß die metsteii Mitglieder des Ver
eins Abonnenten der „Staais-Zeltung"
sind, und daß sich auch Hr. Burger in'
„Ripper'sche Coips" einreihen ließ.)
Ueberhaupt besteht der Verein aus sehr
achtbaren Männern, aus die Philadel
phia stolz sein kann.
Nebst Hrn. Bürger musterten wir auch
Hrn. Christian Groß an der Ha
versord Straße Hrn. Math. Ar
mand nahe dem Diovo-Oul'st, Hrn.
grir brich Schneids, an der 43.
Siraße, Hen. Io h n Mann, ei >>!<-
ger Metzger, der im West-Pd'.ladelphta
Markt an ler 10. Straße seine Metz--
gefälligen Freundes Pickel, No' 3210
Markt Süraße (nicht el n p l ckelteu,
sondern) einmust-rten; und endlich Ut
sein allen grennb, Hrn. Friedrich
Schmidt, früher tn Welopoit, Car
bon Counly wohuhas', der jetzt ober
ttoual H.'.uS," No. 1404 Sit Periu
sehc wie stark unser „Corps" tn Pht
ladelpl-ia ist werben die erhaltenen Mo
neten eist nach Bre,>blgi>g uns-er Be
suchoretse dahin, im Geltkafle rschrl-
Drr Lchrrr-Tag in Tolrdo.
tu (28.. 20. ub 30. Juli) sich zu b,.
theiligeu gedenken, sind hiermit ausge
sorderl, sobald als wög'.ich dies Herr
M. Loenschrl, 407 Summit Str., Tole
do, Ohio, Sekretär de Lokal-Ausschus
se von Toledo, mitzutheilen, um für sich
ine Preisermäßigung der Eisenbahn
besörderung zu erlange, denn eS haben
schon zwei Linien eine Ermäßigung be
willigt und ander werten wahrschein
lich auch thun.
Es wird nämlich nur dann eine Er
mäßigung stallfiiibrn, wenn die betref
fende Peison ein von Herrn Loenschrl
übersandie Certisikal hat. Diese wird
Herr Loenschrl noch erhaltener Anzeige
sogleich besorgen. Daher ersuche ich Alle
drlugrnd, sobald al möglich, spätesten
bis Mitte Juni, Herrn Loenschrl davon
zu benachrichtigen, fall ste nach Toledo
zu gehen wünschen.
L. M. T e u l e b e r g,
Sekretär des Eenlral-AuSschusscS.
Der direkte Kabel nat den Ber. Staa
te vollendet.
New Aork, 0. Junl. Elne Bertretir
der dlreklen Kabel Compagnie In hlefl
gr Stadt kündigt an, daß die Legung
des Kabel vollendet uad damit die Com
munication zwischen Irland und New-
Hampshlre bewerkstelligt lst. Der Su
perintendent der direkten Kabel-Com
pagaie sagt, daß da neue Kabel gut lm
Werke und die übersandten Signale Per
ser! seien. Die Linie befindet sich noch
tn Händen der Cootraktoren.
Große Sterblichkeit.
Melbourne, Auftr., 7. Juni.
Von de Fidschi-Inseln traf heute die
Nachricht ein, da 50,000 Eingeborene
an den epidemischen Masern gestorben
sind.
Der Mord drr Mabrl Boung.
Boston, Juni 0. Das Lelchen
schaugericht hat die Erklärung abgege
ben, daß der Küster Thomas W. Plper,
dem orliegente BewelSmalertal zu
folge, der Mörder des Mädchens Mabel
Aoung ist.
Wo sind die Temperenzler?
In dem Brauer-Congreß, welcher letzt
hin in Clncinnali tagte, war e, wo Hr.
Rüier, der Präsident desselben, erklärte,
daß die republikanische Partei als die
Partei des Temperenz-FanallamuS zu
bezeichnen sei, welcher Erklärung auch
Hr. Loula Schade, der sähige Redakteur
de Waschinglon „Sentinel". wie noch
viele andcre Mitglieder des CongresseS,
beistimmte Republikanische Blätter
haben indeß erwiedert, daß eo Tempe
re,-z-ganatiker in re beiden großen
poltitsche Parteien dS Landes gebe,
und daß wa die politische Pariei-Poli
k nicht i dl, Fragen der Industrie nd
ter Gewerbe einmischen solle. Da ist
al!? ganz schön gesagt. Wenn nun
aber die politischen Parteien (fragt der
Philadelphia „Demokrat/ > sich in die
Jndustrie-Angelegenheiien des Landes
einmischen, sollen dann dies? davon ke!-
Der Temperen, Skandal, fahrt der
„Demokrat" fort, Ist an und für steh
ohnmächtig, n? dad rixb. daß eir.r gro
ße politische Parte! dessen Sache zu der
ihrigen machte, errang er Erfolge, mir
dadurch, daß De wieder geschieht, karr
Thatsache ist es, sagt die „Preß", daß
die republikanisch und nicht die
demokratische Partei den Trmperenz-A
griffrn gegen die Freiheit der Person,
des Gewerbe und drS EigenihumS am
ineistri: Gehör gegeben hat, daß fast alle
Siege der Ten Perenz Verrücktheit mit
der republikanischen Beihülfe errungen
wurden und nur höchst ausnahmsweise
von demokratischer. Thatsache ist ser,
ner, daß'die demokratischen Prinzipien
eine solche Einmischung in die persönli
che nd gewerbliche Freiheit nicht gestat
ten, während die CenlralisatisnS-Nich
tung der rrpublikanischen Partei, trotz
ihrer demokratischen Verheißungen in
ihren Plalsormen, ihr Spielraum genug
gewährt, dem Sonntagszwang und der
Temperevz-Tyrannei hilfreiche Hand zu
leisten. D-mokraien, welche ln diese
Verlrrung verfallen, kann zugerufen
werden, daß ste ihre Pilirzipien verra
then; die N-publikaner aber begegnen
solchen Anschuldigungrn einfach mit der
Antwort, daß ihr Hauplprtnzlp die Her
stellung eine starken Regierung ist.
Wer an drr Wahrheit des Obigen
zweifelt, dem ist zn empfehlen, genau auf
dle Art und Weise zu achten, wie repu
blikanisch Blätter sich de Temperenzlern
gegenüber zu verhalten Pflegen. Höchst
selten wird man finden, daß ste deren
Treiben als ein fretheliafetndlicheS und
unconstituiionelles darstellen. Im Ge
gentheil koketiireü sie damit, biloben eS,
sehen im Zwangsv.'ibol geistiger Ge
tränle nichl ti Verletzung der Allen ga
ranltrteu persönlichen Freiheit, sondern
ein höchst verdienstliches, höchst wirksa
me Universaliiiiti-l, um die Wel! au
de Krallen des Teufels zu erlösen und
zur Moral zu zwingen. Kurz, ste er
weisen sich im Gerzen e! enso borniri und
gew-ltldälig in ihren kindischen Reform
Gelüstrn, wie die Tempercnz Drüier
selbst-
Daß ! ige Behauptung „ nicht aus
der Lufr gegriffen sind, beweisen folgen
de Zeilen aus der Philadelphia "l'i'oon,"
das leitenre republikanische Organ, wel
che laute :
„Eine gutvrgänisirle Partei
Bewegung Seitens unserer Temperen;-
Freunde wird ohne Zweifel einige
Unterstützung siudeo, aber aus Koste der
republitairischen Organisation. (Hie
raus ersteht man, wo die Ten p-renzler
elgenilich stecken. A. d. R.) und ste
kann eine Partei zur Macht zurücksah
reu, welche bis jetzt sich durch Tempe
ren, Nelgiingrn wenig ausgezeichnet hat.
(Dies soll ein Tadel der demokratischen
Parlei sein nd stellt Ihr nur von kundi
ger Seile das lobende Zeugnis, aus, dasi
sie mit dem Tewverenzunsug wenig zu
thun hg. A. d. N> Von Denen, wel
che es mit de? REorm (nämlich der Re
form der Moral durch die Knuie. A. d.
R.i wohl meinen, würde ein solches Re
sultat als ein Unglück betrachtet werden.
Im Ganzen ist die Rrsorm in Pennsyl
vanien unter republikanischer Herrschaft
sehr gestärkt worden sArrkeS.EvanS.Bau
ring, Wasserring, Sirafenrlng nd der
gleichen. A. d. R-) ine Thatsache, die
alle einsichtsvollen Beobachtern klar Ist,
welche die Vorgänge der l-tzten 15 Jah
re beobachte! babrn, natürlich mit Aus
nahme der feindseligen Gesetzgebung.
(Durch welche jene Rings Alles erlang
ten, was sie wollten; eine Ausnahme,
welche die Regel war. A. d. R.) Ja
Pennsylvanien oat die republikanische
Partei immer von der Unierstützung der
rrligiösen Elemenle abgehangen (Sonn
tags- und Temperenz-Zwanz-Fauallker,
A. d. R.) Diese Elemente sind natür
lich auch in ter temokraiischen Partei
vertreten, aber deren Führer haben sich
niemals an de Poll auf dieselbe ge
stnitt. (Tin bessere Zeugniß dafür
daß die demokratische Partei Nichts von
dem Temperenz Skandal wissen will,
kann man gar nicht verlangen. A. d.
N.). Wenn die Prohibition eine vol
lendete Thatsache ln unserem Staate
werden soll, wird flr kein Produkt-ter
Bourbon-Demckratie sein, deshalb wür
den alle wirklichen Freunde der Tewpe
renz (das heißt der durch Zwang auf
genvthlglen heuchlerischen Enthaltsam
keit von Genüssen, nicht die ächte Mä
Blgkeit deS gtfltteien Menschen. A.d.R.)
eine politische Revolution in unserem
Staate herwünschen. Wir wissen wie
schwer e ist, Personen, welche ihre Hin
gabt an die Temperenz Kund zu thun
wünschen, davon abzuhalten, daß ste Et
was recht Auffallendes ihua daß fie
aus einemStaaio-Tickel figuriern, daß ste
bet einem Commiilee sind, daß ste einen
Ausiriit (doli) organlstren und sich ei
ner hervorragenden Stellung ersreuev,
welche die Wahl zerstört. Aber wir
hoffen Viel von Denen, welche gelernt
haben, „ „daß auch Die dienen, welche
nur still stehen und waeten." "
In diesem Artikel find gewiß „mehr.--
re Katzen aus dem Sacke gelassen wor
den", nd nicht blos elne, wie die Re
densart sonst lanlet. Die erste Katze
heißt: „Die republikanische Partei der
Temperenzler n. des SonntagSzwangS."
Die zweite Kap heißl! „Die demokra
tische Partei ist'lte Gegnerin dieser Fra
gen." Di dritte Kotze heißt: „Die re
publikanische Parlei verläßt sich aus die
Temperenzler an den Polls", und die
Vierte lautet: „Dafür müssen sich dle
Temperenzler einstweilen ruhig verhal-
tcn und warten. Damit dienen sie
auch Ihrer Sache. Nach drr Mahl
kommt der Lohn." Man muß wirklich
der „P r e ß" dankbar sein, daß sie ihre
Katzru-Menagerie so ungeairi unier die
Leute läßt. Es gibt genug Biedermeier,
welche nicht daran glauben wollen, daß
die republikanische Partei die Partei der
Temperen; ist. Nu, da habt ihr' jetzt
schwarz auf weiß, das edle Seibstbe
kenntniß.
Dicßlschlüssr drr Brauer-Convention.
Der lestthin In Ctnciniiati tagende
Araiier-Congref, passiite vor Schluß
seiner Sitzungen noch folgende ginles
iungen und Beschlüsse, welche rinstim
-3 n Erwäg n g. das, in Folge der
großen Schulkenlast der Ver. Staaten,
weiche einer derselben entsprechende
Steuerlast bedingt, die den Manufaktnr-
und Geschäftsinteressen des Lande aus.
erlegt werde muß. wodurch wieder eine
große Anzahl Beamleu zur Erhebung
Regierung zur Pflicht wird, diese Last
durch weise Verwaltung so leicht als
möglich zu macheu, so daß Bürger der
Ver. Staaten mit Bürgern anderer Lau
der im Handel und ln Mannssciuien
eorcurrlre können, und
3 n Er w ägun g. das, jrdrö will
kni licht und unnölhigc Eongreßgesep,
jede nutzlose und ungerechtsertigle Vor
schrtst des Schapaml-s allen Mannsac
tiiien hinderlich ist und die Fabrikation
beschränkt, so daß die Sieuer-Einnah
men sich verringern wodurch, sollte die
ses Verfahren beibehalten werden, e
nöthig werten müßte, dasVolk direktzn
In Erwägung, daß das Brau
gew'rb- in den Ver. Staaten ungefähr
neun Millionen au Sieuern liefert, und
ohne Zweifel mehr bringen würde, wenn
nicht gewisse Beamte in ihrem Eifer die
Steuer zu erheben sich überstürzten und
Vorlcheiflen erlassen, wozu ste von den
Songreßgesetztn. bezüglich der Malzge
tränke, ichl ermächtigt sind, und da
durch das Geschäft gefährden undKavi
talisten abhalten, darin ihre Gelder an
zulegen z und
In Erwägung, daß, um es den
Brauern der Ver. Staaten möglich zu
machen, mit Brauern des Auslande zu
cor.curireii, der Eongeeß ersucht werde,
die Einfuhr von Gerste und Hcpsen frei
von jeder Steuer zu erklären, da deren
Import darch hohe Steuer unnölhigir
Wrisr gehemmt wird, ohne der Regie
rung entsprechende Vortheile zu brln
gen, so sei es hiermit Beschlösse,
1. Daß die Ver. Staaten Regierung ach
schränkungen des Braugewerbe zu beseitigen
und Alles in ihrer Mach! zu thun, um die Pro
duilton eines so nützlichen, gesunden und nahr
häslen BriränleS zu fördern und zu vermitzrrn.
2. Daß der Tongreß der Ver. Staairn pr.
titwniit werte, das Sleueegisrtz dahin abzu
4. Daß die Regierung gedilcn wnde, den
Zoll aus Malz, Hrpfcn und Gerste abzuschaf
f'N.
selplrn gemacht haben, welche mit vereinigtem
Auftrete politische Parteien zu ihren Gunsten
stimmten, so sei hiermit beschlossen!
1. Daß durch die Presse und in öffeiiilichen
Versammlungen, tag Iludallbare der Enthalt
sainkeitStbeoric bloSgestillt, die Ilnrtchtigkelt ih
rer statistischen Angaben dargeiea und die
2. Daß, wo immer beschränkende oder Ve
bolögcsetze bestehen, seteS mögliche Mittel er
griffen werde, denselben enigegenzuieete, ihnen
Widerstand zu leisten und deren Widerruf zu
3. Daß allen Politikern, die Prohlbitivgc
setze befürworten, wenn ste als Tandldäten für
üdeeilnfltmmen, ferner sei es beschlossen r
4. Daß der wahre Shaeakler der Malzge
leänke, als eines nothwendigen, nahrhaften
und dir Gesundheit zuträglichen Lebensmittel
in passendster Wrise erklärt und veröffentlicht
erde j und
5. Daß diese Convention es als ein Glück
für das Volk der Vereinigten Staaten beteach
tet, daß sich in eischlidenen Staaten ein neuer
Untergang des engl. Dampfers"
„VickSburg."
An Ei selber gescheitert.
Große Verluste an Menschrnleln.
New - lork, 10. Juni Capliän
Cooper vom Dampfer „Staate of Geor
gia" von Liverpool, drr heule hier an
kam, berichtet, baß er am 5. Juni auf
hoher See rln Boot mit fünf Mrnschrn
getroffen und ste an Board seines Schis
ses genommen habe. E waren der
MairosenThomasO'Lriea, PalrickGra
gan, John Williams und Thomas Wtl
kirrson. Sie gehörten zu der Mann
schaft des Dampfers „Vicksburg" von
der Dominion Linie von Ouebec nach
Liverpool, Copt. Bennett, und waren,
als ste aufge funden wurde, sehr er
schöpft. Ihre Füße waren so ange
schwollen, daß man lhnen die Stiefel
herunlerschneidtn mußte. Sie stud noch
sehr leidend und befind fich unter Be
handlung des SchiffS-ArzltS.
Crawltp.der Steuermann de verun
glückirn Dampfers, machte über den
Schiffbruch folgende Angabenj
Der Dampfer verließ Ouebec am
Donnerstag dr 27. Mai mit einer voll
zähligen Bemannung von sechzig Man,
sowie acht Kajüten- ,id zwanzig Zwi
schendecks Passagieren, darunter strbe
Frauen.
Das Weiler blieb gut bis zur Sonn
lag Nacht, wo der Dampfer aus rin Eis
feld und in kurzer Zeil von EIS
ringsum elngrschlosse war,'so daß die
Maschine angehalten werden mußten.
Am nächste Morgen war das Eis sori
getrieben und der Dämpfer wurde süd-
Ii gejteueri, ir r, Ihm uS dem Wege zu
Am Mittag des 01. Mal, stieß der
Vampser, der jetzt nur mit halber
S.snelligleil fuhr, wieber auf ein gro
ßes Eioselb und zwar mit solcher Ge
walt, daß in großes Leck entstand, wo
durch dos Wasser i den Schiffsraum
drang. Die Maschinen arbeit! so
fort rückwärts nd e gelang, da Leck
einigermaßen zu verstopfen. Die Mann
schaft wurde beordert, die Fracht über
Bord zu werfe, m das Schiff zn er
leichtern.
Am Dienstag den 0. Juni üin sechs
Uhr wad-der Hintere Theil des Zwischen
decks bereits mit Wasser angefüllt, und
lm Schiffsraum stand das Wasser schon
5 Fuß hoch. Der Eapiiän, welcher
während der ganzen Zelt auf seinem Po
st< war, beruhigte die Passagiere und
sagte, er würde versuchen, das Schiff
nach St. John, N.-F., zu bringen.
Es wurde dann rnldeckl, daß das
Wasser bereit die Feuer unter den Kes
seln ausgelöscht habe.
Der Capitän befahl hieraus die Ret
tungSboote herabzulassen und vertheilte
die Mannschaft auf dieselben. Indem er
jedem elnschärsie. daß St. John 120
Meilen nordwestlich von der Lage de
Dampfers enlsernt sei. Trawlsy ließ
das Boot No. 1 herab; dasselbe schlug
dabei unk, so daß der
ten, Steuer und ein Theil der Munt
vsrrälhe verloren gingen. E gelang
Ihm, das Boot wieder flott zu machen,
uad mit Hülfe von O'Lrien, William,
Grogan und Mtlkinson, die hinetnspran
g?n, Ine Theil de im Vooie besiadli
chen Wassers wieder herauSzuschöpfen.
Es war unmöglich, In nächster Nähe
des Schiffes zu bleiben, da das treibende
Eis solche verhinderte. Als da Boot
ungefähr 150 JardS vom Schiffe ent
fernt war, deinerkte O'Brien, wie der
Capitän ste zurückwinkle, doch konnte
ste seinen Zeichen nicht nachkommen.
Sie sahen daraus, wie das Boo) des
zweiten Offizier mit 10 Personen darin
herabgelassen wurde und vom Schiffe
abgestoßen etwa sechSzig NartS wind
wärts rudert. Gegen zehn Uhr sank
daö Schiff und riß das Booi No. mit
dem Ccpitä und ungefähr dreißig Per
sonen darin, durch den verursachte Wo
genschwall in die Tiefe. O'Lrien sah
den Capitän aus einem Ballen H. im
WZser herumtreiben, ebenso mehrere a
derr Personen, und wirversuchien unser
Möglichstes, um st- zn eilen, doch es
gelang uns ichl, da unser Booi vch
beule E s zu stark war.
Nachdem das Schiff gesunken war?
Steuer en wir mit dem andere Boote
südiich, bis wir nach zwei Stunde auch
diese aus den Augen verloren. I
unserem Baoie hatte wir ungefähr drei
Galionen Wasser, vierzig Psund rohe
Rindfleisch, vierzehn Psund vom Salz
wasser durchnäßtes Brod und rluen
Compaß. der bei dem Umschlagen des
Bootes nicht herausgefallen war.
So fuhren wir in der bittern Kälte
bis zum Samstag Morgen ln unserem
lel l-ten Boote auk der See herum, bis
wir gegen 10 Uhr des Dampfers „State
os G.orgia" ansichtig wurden, woraus
wir mit allen Kräften aus denselben zu
niderte. Wir wurden bemerkt, und
uns ein Boot zugesandt. Man nahm
uns au Bord und behandelte nS aus
das Menschenfreundlichste. Ich denke,
daß mehr als fünfzig Personen mit dem
Schiff allein versunken sind. Wir hal
len Decken in unser Boot für drei Da
men und die AnswSrlertn genommen,
die beim Umschlagen desselben verloren
gingen. Wir habe keine grauen in
den beiden andern Booten gesehen.
Convention drr medizinischen Gesell
schaft von Pcnnshlvanien.
P ottsvtlle, S. Juni. Heute ka
men hier viele Herren an, welche der 2V.
jährlichen Convention der der Pennsyl
vania Medizinischen Gesellschaft bet
wohnen wollen. Bei der heute Nach
mittag 4 Uhr stattgehabten Eröffnung
ter Sitzung waren ungefähr 172 Aerzte
anwesend. Dr. A. H. Halberstadt von
hier hielt elne BewillkommungS-An
sprache, woraus sich die Convention zum
Zwecke der Geschäfte organiflrle. Am
Abend hielt Dr. Aller von Philadelphia
einen Vortrog über alte und neue Aez
neikunte. Er befürwortete dle Aus
übung der ärztlichen PrapiS durch
Frauen. Am Abend gab Dr. Halber
stadt den Delegaten einen Empfang ln
setner Wohnung.
PoltSvllle, Pa., 10. Juni. Die
Verhandlungen der Pennsylvania Con
vention der Aerzte waren heute sehr tn
teressan t und bedeutend besser als gestern
besucht. Dr. Lee hlelt einen Vortrag
über GesundhellSlthre, Dr. Lewis von
dem Pelina. Universily Hospital über
Chlrurgir, Dr. Pepper über Medizin
und Dr. Curwan vom Slaats-Jrrena
syl über Wahnsinn. Am Nachmittag
wurden die regulären Beamten erwählt.
In der Heuligen der medizinischen Ge
sellschaft wurde beschlossen, bet dek Legis
latur um die Errichtung einer Staalö-
Jrren Anstalt für die EountieS Lehlgh,
Bucks, Berks, Montgomery und Dela
ware zur Untrrbrlngung von wahustn
ulgen Verbrechern zu pelllloniren.
Die Wahl der Beamte für das näch
ste Jahr hatte folgende Resultat.
Dr. Crawsord Jrwln von Blair Co,
Präsident und vier Blrr-Präfi., nämlich
Dr. Nebtnger.Phllad.; Dr. Halberstadt,
Pottsvllle; Dr.RoßvonElarlon; und
Dr. Slbbeth, Carlisle.—Dr. Atkinsou,
PHlltzd,, permanenter Sekretär; Dr.
Tyson, PHIIad., Hüls-Sekretär; T. M.
Drysdale, Phll-, korrespondier Sr
krriär; Dr. Briijamin Lre, Schatzmei
ster.
Dir nächste Versammlung wird am
letzte Mlllwvch im Mai 1870 zu Phi
ladelphia abgehalten werden.
Falliment.
New Jork, Junl 0. Die „Metro
politan Lollar Comp." hat ihre Zah
lungen eingestellt.
Europäisches.
Postnachrichten aus Deutschland.
Deutschlan d.—Der wegen eines
Eoniploilt gegen da Leben des Fürsten
Bismarck verhafte! Wllflnger Ist jetzt
unter die Anklage de Betruges gestellt,
da man aussind, daß e sich lediglich um
Gelderpressungen handelte.
Der Löwr d,Tages in Berlin ist jetzt
Carl Schurz. Die daselbst ansässigen
Amerikaner gaben ihm zn Ehre ein
Bankett, an welchem hervorragende
Größe, sowohl der Regierung als auch
der Volksvertretung, Theil nahmen.
Der geflüchtete Fürstbischof von BreS
lau, Dr. Förster, ist von dem Posener
Gerichtshof wegen ungesetzlicher Crcom
niunikation zu einer Straszahlung von
2000 Mark oder 133 Tagen Gefängniß
v.rurlhellt worden.—
Schwei z.—Hr.Stümpfli ist zum
NundeSprästdenien ernannt worden.
DaS vom BunteSralh erlassene Clvll
rhrgtsetz ist von den Eidgenossen ange
nommen worden, dagegen wurde das
neue Stlmingrsetz mit 205.000 gegen
200,000 Stimmen verworfen.
E n gland.—Die Corporation von
Landen hat beschlossen, den Mayor der
Stadl New-Aork zu dem im nächsten
Monat in drr Geldenhalle abzuhalten
den internationalen Municlpal-Bankett
einzuladen.
Die Delegaten der "b'estoral Union
ok elszrioulturo Inbor" reisen nach den
Ver. Staaten ab, um zu erforschen, ob
sich die Gegenden am Mississippi für
Ansiedelungen eignen.
Der Mayor von Dublin hat Einla
dungen zu dem de Preisschleß. vor
hergehenden Bankett an die lrlschen und
amerlkanlschen Schützen erlassen.
Rußland. Die ganze Stadt
Morschansk, mit 20,000 Einwohner, am
rechten Ufer de JSnastromeS, ist total
durch Feuer zerstört worden.
Die Berliner Crlmlnalpolizel hat
dieser Tage ine seltene Art von Hotel
entdeckt, weiche von anrüchtigen Perso
nen, die aus irgend einem Grunde nicht
gemeldet zu werden wünschie, srequen
ttrt wurde. Der sogenannte Hotelier
hatte für diesen Zweck eine sehr große
Wohnung gemiethet und die sehr nobel
eingerichteten Zimmer in Berücksichtig
ung des 'GtbraucheS zu sehr hohen Prei
sen an Grasen und Barone, in letzterer
Zeit auch an Kauflenic, welche mit der
Polizei nichl gern in Berührung zu kom
men wünschie, vermiethek. De Be
sitzer dürste, soweit eS sich bis jetzt über
sehe läßt, leider keine andere Strafe
treffe, als die wegen nteriasseuer An
melvtiug.
Wichtig für Militärpflichtige.
Na ch Dn ts ch Ia n d zurückgekehr
te Denlschamerikaner gegenüber der Mi
litärpflicht. Von dem 'Abgeordneten
Dr. Fr. Kapp ist t dem ueiiesteu Hest
der Preirß. Jahrbücher eine wichtige
Frage angeregt worden, nämlich dir: ob
der Vertrag zwischen Deutschland und
den Vereinigten vom 22. Februar 1808,
dessen Wirksamkeit demnächst zu Ende
geht, wieder erneuert werden solle. Der
am 22. Februar 1808 zwischen dem
Norddeutsch Bund und den Vereinig
ten abgeschlossene Vcrtrag. so schreibt
der sachkundige Abgeordnete, bestimmt
im Wesentlichen, daß sorian ein Nord
deutscher srcsx. Deutscher), weichet sich
durch Auswanderung seiner Militär
pflicht entzieht, zur Erfüllung der letzte
ren bet seiner Rückkehr nicht gezwungen,
noch sonst wie behelligt weide kann,
wenn er wenigstens fünf Jahre abwe
send war und Innerhalb dlesrr Zelt das
Bürgerrecht der Verelnlgleu Staaten
erworben hat. Dieser Vertrag war für
dl amerikanische BundeSreglerung das
Ergebniß langjähriger, von ihr mit gro
ßer Earrgle und noch größerem Geschick
geführter Verhandlunge, ein glänzen
der Triumph ihrer Diplomatie, welche
statt der unbegründeten Vorwürfe, daß
ste nicht genug erreicht habe, den berech
llgsten Anspruch aus den Dank lhrer
Landsleute hat. Für Deutschland br
deutete er des leichten, ja frohen Herzens
erfolgte Ausgeben einer rechtlich völlig
klaren und unanfechtbaren Stellung,
ohne daß irgend eine Gegenleistung
dafür gefordert oder erhallen hätte; ja,
noch mehr: es war und lst noch heuie
elne Prämie, welche das neu erstandene
Deutscht Reich auf die Auswanderung
seiner wehrpflichtigen Söhne nach den
vereinigten Staaten setzt. Glücklicher
Weise lst dieser Vertrag nur für die
Dauer von zehn Jahren abgeschlossen,
so daß er auf Grund seines 5. Artikel
sechs Monat vor seinem Ablauf, also
vom Tage der Ratificationen den S. Mal
1877, gekündigt werden kann. Das
deutscht Interesse gebietet unbedingt, von
dieser Besugnlß seiner Zelt Gebrauch zü
machen. Es lst aber die Pflicht der
deutschen Presse, die Nothwendigkeit die
ser Kündigung schon jetzt nachzuweisen
und die maßgebenden politischen Kreise
über die Tragweite dieser wichtigen Fra
ge bei Zeilen aufzuklären. Diese Be-
Merklingen flnd der Einleitung de er
wähnten Aussatzes, der übrigen noch
nicht vollendet vorliegt, entnommen.
Erdbeben in Kleinasien. Der Le
vant Herald meldet: Die Provinz Bur
rassa, in Kleinasien, wurde seit Anfang
Mai von einer Reihe schrecklicher Erdbe
den heimgesucht. Sechshundert Häu
ser wurden zerstört, mehr al 10b Per
sonen kamen um und 187 Person wur
den verwundet.
Lorale Wenigkeiten.
Lancaster, Pa.
Don nWät a g, Jan 17, 1875^
TS hieß hier vor ei Ige Tage, daß dl
neu Ardeit an dem Damm znColambia ach.
gegeben habe.
Achtung, Demokraten k —Die De
ivirattschc Countv-Sommlilee von Lanlaster
Sonnt versamm.lt sich nach Montag Mo,
gen In Schob,'s Hol,!. Lanka Ich.
?cer in Mannt Jon. - DI Woh
nun., des Hrn. Schul,ng In MI. I, fing I.
I-n Dlcnflag gruee. und wurde dedtulend de
schädigt. Wle dasselbe nlstand, led nicht an
gegeben.
Einbrecher an der Arbeit.— m
sseellag gelang es Einbrecher in einem Slore
zu Marletla den eisernen Geldschrank ,n spien
gen. und Waare im Werth von PI,ZOO daran
zu entwende.
Beraubt.-Ein Viehhändler von Liba
non Tonnt, Namens Daniel Bens, der dt
Dummheit beging, ine bedeutende Summ
Meld da er bet sich trug, sehen zu lasse, wur
de lehte Woche in Horb eiaubt. Der Dlb
ivurte indeß nachgehend wieder erwisch,.
Mahr geworden.—Wir meldete ohn
längst, daß die Staats-gair diese Jahr wahr,
scheinlich In Lanlaster paitstnden werde. Die
se hat sich nun bewahrheite, da die Staat.
Ackerbau-Eommtttee sich am Donnerstag zu
Gunsten Lanlaster entschied.-Wir gratuliren
unsre Nachbar.
Folgen de etchtsinnS.-AmSa.
stag wollte ein nahe Namen Friedrich Freund
von olumbta auf einen geachtzug während
dieser im Gehen war, steige, gerieth ader na.
ter die Räder, wobei ihm da eine veiu schreck,
lich gerichtet wurde. Ein mpuletion de
Bein wird ahrschtinlich dl Folge sei.
Schlimm. Einem Farmer in Lankafler
Sonnt,, welcher 270 Tabakpßanea geseht hat
t. wurden In einer Nacht alle Pflanze I auf
drei vom Tabakwurm erstitr. wie un Hr.
Nie,er von Mtddletown, ein esahrer Miil
ler, mittheilt, so gibt e wei Sorte dieser
Wiirmer, die sehr e,störend auf Pflanzen wir
len.
Unglücksfall.—Während mehrere junge
Männer von Manheim Townschip, AorlEoun
tv, am orlehten Samstag auf einer Fuchsjagd
waren der in der Nähe gesehen wurde, und am
Abend wieder heimkehrten ohne den Such zu
bekomme, ging plötzlich da Gewehr eine der
jungen Männer, Namen ,ru Wentz, al r
über eine gense steigen wollte, lo, wobei ihm
die olle Ladung In den Unterleib ging, und er
tödtltch getroffen zu Boden stllrtzte.
Beging Selbstmord. Tin junger
Mann von etwa 2K Jahre, Namen John
McMlchael, wohnhaft nahe White Oak I
Eden Townschip, Lankaster Tonnt, beging a
letztin Donnerstag ohngesähr ein hundertSchrtt.
e von der elternlichen Wohnung Selbstmord,
indem er sich mit einem Rasiermesser den Hai
durchschnitt. Man weiß kein Ursache der ra
schcn That anugeben, da er allgemein beliebt
und geachtet war.
Wichtig für Elgarrenmacher.
Die Der. St. Sourt von New Zsork ha enl
schieden, daß kein Tigarrenmacher da Recht
hat, Marken und Zettel aus seine Kisten drucke
zu lassen, die ihre Kundin glauben machen, sie
seien importirt. Die Fabrikanten glaubten ir
riger Weise alle, wa sie zu thun hätten, wäre
die hiesige Steuer gehörig dafür zu zahlen.
Die Regierung bestraft aber Betrug an den
Kunden ebenso wohl wie an ter Regierung.
i!anLaster Bier gelobt. Der Re
daktcur de Missiintown "I>c-m<->,->r" muss
letzthin in Lankastcr gewesen sein, und von dem
beliebten Bier daseldst getrunken haben, denn
er schreibt! „Die Bürger wissen im allgemei
nen ein gute, klares Gia Bier zu würdigen,
und unter denen welche das beste Urtheil fälle,
gilt da Lanlaster Malzgetränk als das belieb
teste." S ehr schmeichelhaft für unsre Lankafler
Ein Reverend-Dieb verhafte.—
Zwei Neger Namen Peter Hilllard und M.
M. TlggS, (Letztere ist Prediger an einer der
Negerkirchen in Lankaster) wurden letzte Woche
auf die Anklage verhaftet, eine große Quanti-
Sanr't H. Repnold gestohlen zu haben. Hit-
Ilard war lange Zelt in Diensten de Hrn. Ret,
nolds, weßhalb drr von ihm begangene Dieb,
stahl um so schändliche ist. Da Ne. Digg
und sei Spießgeselle prominente Republikaner
sind, so wird man sie wohl noch vor de Wahl
begnadigen.
Zwei bekannte Bürger gestvrb sn.
—Lankaster Souni, verlor während der letzte
Woche zwei seiner bekanntesten Bürger durch
den Tod, nämlich Hrn. Edm. M. Kline, einer
der Redakteure de Lanlaster "Lruinlner,"
und Hrn. Dr. Jame F. Andrew von Tote
raine Townschip. Hr. Kline war länger Zeit
kränklich, und zog sich vom Geschäft während
dem letzten Jahr zurück. Er ssarb in seinem
58sten Lebensjahre.—Dr. Andrew starb plötzlich
in feinem Buggv, während er auf Besuch se.
er Patienten war l Der Tod fragt weder
nach Stand noch Person > alle sind ihm gleich,
und wohl dem, der zum letzten Hingang teiel
Ist.
Sckstelnlegung der neuen luthe
rischen St. Stephan' Kärche.-Am
Sonntag wurde de Eckstein der neue denlschea
lutherischen St. Stephan Kirche an der Ecke
der Duke und Thurch Straße, Lankaster, er
entsprechenden Feierlichkeiten vom Ehrt. Pastor
Porr, dem Prediger der jungen Gemeinde,
esflstirt von einer Anzahl andrer Geistlichen, ge
legt. Die Feierlichkeit geschah unter großer
Theilnahme der Freunte der Gemeinde, und
Ansprachen in deutsch und englisch gihaliea.—
Die Beamten ter Gemeinde sind.
TrustleS,—dl Herren A. Oblender, Peter
Dietz, Tharle P. Kran und John Och.
Stehende Tommiitee,—die Herren I. Lan
dau, Bernard Kuhlma, B. F. Adam, Jaeob
F. Lutz, Adolph Bröizlnge und William Gel
zenleuchter.
AI Bau-Sommittee sind angestellt, die Her
ren George Shulmper, E. F. W. Sheer, Ja
S. Lutz, H. Ztmmerma, Adolph w. Barsch,
Philip Kuhlma und A. Oblender.
Der Bau ter Kirche steht unter der Leitn
folgender Herren!
Architekt, Jacob Nutdorf.
Die Grundarbeit, Schabt und Schupp.
Schrelnerarbeit, Georg Hessel.
Backstelnlegen, Kuhn und leffrie.
Schieferdecker, Geo. D. Sprecher.
S unterlieg keine Zweifel, daß der rasche
Ausbau der neuen Kirche mit allem Ernste be
trieben erden wird, da I Beamte de Ge
meinde sowohl al auch die Bau-Sommittee
und Erbauer de Kirche entschlossen sind, da
begonnene Wer zur Ehre ihre selbst al
auch der Gemeinde auszuführen. Wir wün
schen ihnen den besten Erfolg.
DaS Porto für Brief ach Vre
ropa kostet vom l. Juli d. I. an nur 5 Cents.
Für Brief ach Deutschland und Oistereich
wird da eine Herabsetzung von t ti 2 Cent
sein, für diejenigen noch England aber in Er
höhung von l Cent. Nnsranllrte Briefe kosten
da Doppelte.