Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, April 01, 1875, Image 2

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    Die St^^Mung.
ck. veo. Uixpor, üox 19.
Herausgeber^
HarrlSbnrg, Pa.
onne r st a Ap'il 1.175.
Auch nicht Mihi-
Nach dem Gesetz tw Staat Maine,
wodurch Eltern gezwungen sind ihre
Kinder tn die Schule, schicken, ist der
Staat auch gezwungen arme Kind" m
Kleidern zu versehen. Au-H nicht übe.
WlchiiglüTWMHt midß-rbittt.
General Butler, der Pfleg'-V-ter der
samoftn "Livil Ilizbt MI, sagt i°
einem Schreiben an Robert Harlans
Einclunatt:
Di "tüvil Idixli 1 x zi! i 1 1"
-lebt keinem farbigen Man
ne ein Recht, ohn. E'laub
ntß de Eigenthum, tn ei
nen Trtnk-Salon zu treten.
und eine Barbierstub. ist Privat-
Geschäft, in welches st h da Gesetz nicht
elnmtscht."
Wicht! sür Soldaten vn Ohio.
Der Toledo „Commercial" sagt:
„Wir haben eln Tircular empfangen,
welche sag, daß nach einer kürzlich
Entscheidung de Generaladjulanten der
Bunde-Armee alle Soldaten d,S 128.
Regiments O. V. 1.. die wtschrn dem
23. September und 24. December 1803
tu Dienst traten, zu noch 8100 Bouniy
berechtigt sind, dt ste tm gewöhnlichen
Wege und sür dte gewöhnlichen Gebüh
ren durch irgend einen antortflrten An
spruchsagevten einziehen können."'
Post-Bemerkungen.
Gedruckte Sachen, nur theilweise
srankir, werden nicht per Post besör
dert. Wenn irgend etwa einer Post
karte beigefügt oder auf diesrlbe ausge
klebt wird, so wird dieselbe nicht als
Postkarie befördert. ES ist einr Ueber
tr.wng der Postgrsrtze. wenn der Her
augtber einer Zeliung, Plakate oder
Erlrablätler den regelmäßigen Ausga
den seiner Zettung deisügi. Ein Buch,
aus welchem der Name dr Gebers oder
irgend etwa Geschriebene sich befindet,
kann nicht per Post versandt werden,
ausgenommen der Absender bezahlt da
volle Postgeld, nach der Poflrate berech
ne. Ein im Postamt-, abgegebener
Brie,, welcher nicht zur gewöhnlichen
Briesrate drei Eent. sranliri ist, wird
nicht befördert, sondern nach der Dead
Letter Ossice geschickt. Ein Herausgeber
kann keine Probe-Nummer seine Blat
te zu der Psundrate per Post verschicken.
Er muß sür dieselben die Rate von ei
nem Cent per Unze oder einem Bruch-
Ih.il derselben bezahlen. M-nusrrtpte,
zur Publikation in Zeitung, Magazi
neu oder periodischen Zeitschriften be
stimmt, können nur zur Briesrate, drel
EenlS die halbe Unze oder einem Bruch-
Ihrile derselben, per Post versandt wer
den.
vttichtigimg in Bezug de neuen Li
zrnk Gesetzes.
In letzter Nummer der „Staatszei
lung" heilien wir im vollen Wortlaut
da von der Gesetzgebung pasflrte neue
LizenS-Gesetz unsern Lesern mtt, und
machten zugleich die Bemerkung, daß
wenn der Governör dasselbe nicht in
nerhalb zehn Tage unterzeichnen würde,
eS zum Gesetz erhoben sei. EineSiheil
war diese letztere Angabe richtig, beruht
aber andernlhetls aus etnrm Irrthum.
Nach der Constitution von Pennsyl
vauien hat der Governör alle von der
Gesetzgebung pasfirte Btll entweder zn
unterzelchnrn, oder ste mit seinem Veto
zu belegen. Thut er rinr Bill innerhalb
10 Tagen während dem die Ge
setzgebung noch in Sitzung
i st, nicht unterzeichnen oder mit seinem
Velo belegen, so erlangt dieselbe Gesetzes
kraft. Hat sich aber die Gesetz
gebung vertagt, (wie es hier der
Fall ist,) so erfordert es dreißig Ta
ge, um eine nicht unterzeichnete Bill
gültig zu machen.
Die neue LizenS - Bill passlrle beide
Häuser am 15. oder 10. März; da stch
aber jener Körper bereit zwei Tag
nachher (am I8!eo) vertagte, so hat der
Governör Zeit bis zum 18. April, um
die Bill entweder zu unterzelchnrn, oder
st mit seinem Veto zu belegen, oder auch
„unter den Tisch zu legen."
Wa der Governör noch thun wird,
ist ungewiß. Mag sein, er unlerzetch
net e; vielleicht auch nicht. Die Bill
hat viele Mängel. Niemand kann recht
klug au derselben werden. Sie ist ein
zusammengestöppelte Flickwerk, da nur
dem Hirn eine Verrückten entspringen
konnte. Ste ist da Ohio Ndair-Gesetz
in zweiler Auflage. Viele waren ge
zwungen dafür zu stimmen, weil ihre
SonstitueutenindenLokal-OplionToun
lies e wünschten. Die Repräsentanten
von Allegheny Couniy stimmten dafür
weil die Wirth jene Eouniy' unter
dem alten Gesetz sehr hohe Lizensen zu
bezahlen haben, viel höher, als wa die
neue Bill vorschreibt; während wieder
um manche der Temperenzler theil da
für stimmten, weil e ihren Wünschen
näher entspricht.
Weitere Bemerkungen darüber sind
indessen überflüssig, bi wir sehen, wa
der Governör tu der Sache thun wird.
Späte r.—E heißt, Gov. Hartranft
werd die Bill.nicht unterzeichnen,
sondern sie ohne seine Unierschrist zum
Gesetz kommen lassen. (Ganz pflsfig;
er wünscht' bet keiner Partei zu verder
ben.) Für manche Countie Wied da
Gesetz tndeffen jetzt von wenig Wirkung
sei, da die FeühjahrS-Eourten meisten
im März und April stattfinden.
Falsche tzlv-Noten der Auburn
Eiip Natioual-Bank find im Umlauf, i
Umsturz Httsrer rrstuManlscheK
Rtgielglsorm.
Eine brtirstrhrodr Monarchie.
Daß ehe viele Jahr verzehrn, eine
Monarchie tn diesem Lande eingeführt
sein wird, haben wir schon öfter bespro
chen. Man glaubt indessen nicht an so
etwa. Und doch 1 ist nur noch in
Schritt, und e ist geschehen!
Man schaue nach Washington. Was
thut Grant? Er hat versucht, eine
ZwangSbtll durchzusetzen. Er vrrsucht,
sür inen dritten Termin da Präflden
tenamt tinzunthmen. Er hat e im
Senat durchgesetzt, daß seine Handlun
gen gegen die südlichen Staaten, und
besonders gegen Louisiana für recht
erklärt wurden. Der Sinat hat so
viel wie erllärt, daß Grant ein Recht
hatte, Militär nach dem Süden zu
schicken, und stch in deren Staats Ange
legenheiten zu mischen.
Alle Warnungen habe nicht gehol
fen. Hören wir, was Ex-Präsident
Johnson von Tennessee im Senat von
Grant und vom unvermeidliche U ifti
gang unsrer Republik sagt:
„ES ist mir ganz gleichgültig," sagte
Hr. Johnsons Schluß seiner denkwür
digen Rede im Senat letzte Woche, „ob
Sie ihn (den Präsidenten) Monarch,
König oder Präsidenten, sür den näch
sten PrästdenischaftStermin oder die
nächsten 8 Jahre nennen. Was wür
den Sie.dann thun ? Wo ist dte Armee ?
Wo ist die Flotte? Was könnten Sie
thun? Die Ohnmacht und die Schwäche
eines wehrlosen Volke werden tn Con
takt mit den Bewaffneten gebracht. Wir
wissen, daß wir machtlos sein würden,
und ich warne in Gegenwart de Se
nat das Volk vor der nahenden Ge
fahr. Ich sage dem Volke, daß da
Kaiserreich den Borsprung hat, und daß
wir, anstatt eine freie ripublikantsche
Regierung zu haben, nur ine Art von
Regirrnog haben, die man Autokratie
nennt. Ich warne das Volk gegen die
drohende Gefahr. Plaudert nicht von
der Partei, lasset unSein wenig von dem
Lande reden, denn die Partei auf der ei
nen oder der anderen Seite treibt diese
Regierung schon lange genug. Möge
das Volk, da die Regierung zusammen
setz, dieselbe eine Zill lang führe.
Der große Schrei ist setzt, die Partei zu
retten, und wenn die Partei gereiiel
werd, kann, dann ist Alle gut. Die
Nation mag dahin sahreu. Lassei uns
versuchen, die Nation zu retten nd sie
in ihrer ursprüngliche Form zu erhal
ftn, wie wir ste von den Gründern der
Republik übernommen haben. Ich
warne weine Lanrsleu! gegen die lle
bergrlffe, die aus die Constttniio ge
macht werden. Ich sage Euch, diese
Regierung ist gestürzt, nd ihr Eharak
ter ist verändert. Es ist daher ei Un
glück, daß wir in Parteien zerspalten
sind. Lasset uns'da Volk lehren, der
Regierung nicht z opponireu, wie Die
manchmal der Fall ist. Ei großes Ge
schrei wird gegen die Regierung erhoben,
während e die Herrscher der Regierung
sind, die getadelt werde sollten. Lasset
uns den gehörigen Unterschied machen,
die Regierung ist gut genug. Die or
öanischen Gesetze sind ganz recht. Wir
sollten einen Unterschied zwischen der
Regierurg und der Administration der
Regierung mache.
Lasset uns die Herzen des Volkes an
die Regierung heranbringen und ste ge
gen die Corrupiion, gegen die Nieder
tracht, gegen die Usurpation dieser Ad
ministration entflammen. Die Admi
stratlon versucht, die Regierung umzu
'stürzen. Macht jede Anstrengung, um
vle Regierung ausrecht zu erhalten und
stoßt die corrupftn und usurpirenden
Herrscher von den Sitzen ihrer Macht.
Gehört nicht dieser oder jener Partei
an. Ich habe mir zur Richtschnur ge
wisse groß- Prinzipien 'genommen.
Wenn Eure Prinzipien richtig sind, kön
nen wir niemals zu unrichtigen Schlüs
sen gelangen ic>, rc." Noch lange sprach
in dteftm Tone Hr. Johnson gegen d'e
Herrscher, wobei er den gegenwärtigen
„Herrscher" meinte. „Eine strenge Re
gel muß sür diese Her,scher niedergelegt
erden sagte er und die Herrscher
diese Landes müsse gezwungen wer
den, stch ihr anzubequemen. Ich bin
dafür, daß die Constiulion des Landes
für dieselben so unbeugsam, wie das
Prokrustesbett, gemacht werde. Der A
gent, der unter der Couflitutton agirt,
wüßte, wenn er zur Gewalt gelangt,
nach der Constitution gemessen werden;
ist er zu lurz, tan muß er ist die Länge
gezogen werden, und wenn Muskel und
Sehnen zerreiße. Ist er zu lang, dann
würde Ich ihn nach den Dimensionen der
Bettstelle reduziren. Ich würd zu eih
stutze. Wir haben einen Bürgerkrieg
gehabt; die Coustiiuiion ist so oft durch
die offizielle Tyrannei verletzt, so oft mit
Füßen geireitn worden, daß da Pnbli
kum blaslri geworden ist. Gebt mir die
Constitution zurück, die Ihr weggenom
men habt. Gebt keine willkürlichen
Gewalten, gebt mir kein Usurpation,
sondern gebt mir meine Constitution
zurück, wie fle von nnsern Vätern
gegeben worden ist ,c. Anstatt diese
Resolution anzunehmen, würde ich zum
Präsidenten gehen und ihm sage was
Calo zum Gesandte Eäsar's sagte, als
jener ihn aufforderte, sich zu ergeben i
„Gehe hin sage dem Imperator, er solle
seine Legionen auflösen und dem Volke
sein greihett zurückgeben." Die wür
de ich ihm sagen, demüthig wie ich bin.
Ich würde ihm sagen, seinen tlebergris
ftn aus die Constitution ein Ende zu
machen, und die Kluft zwischen dem
Volke zu schließen und dem Lande Frie
den und Prosperität zu bringen. Möge
er das thun, nnd ich will da Rostrum
besteigen und mich bemühe, ihm dle
B-rgebiUig de Volke sür seine Verletz
ungen der Conftitutton de Landes zu
Verschaffen. So bin ich, demüthig wie
ich bin sür die Sache de Frieden,
der Eintracht und die Wiederherstellung
der Prsspeiität. Gott erhalle dl Na
tion, möge st gerettet werden. Lieber
wollt. Ich diese Master einstürzen, Itedtr
wollte ich uns Alle vernichtet, al dle
Eonstltullon meines Lande zerstört se-
Heu."
Welch' ernste Mahnwerft, kommend
von einem Manne der reis an Jahren
wie auch reich an Erfahrung ist. Woll
te Gott, fle wären ia die Herzen aller
Bürger dieser Republik eingegraben, und
von Allen beherzigt. Wann, jawann
wird da Volk stch ausraffen, und die
herrschende Partei stürzen Helfens
Erwache darum o Volk, ehe e zu spät
ist! Noch ist Rettung da. Noch kann
der Sturz unsrer Freiheit verhütet wer
den, wenn wir den Mahnungen der Vä
ter der Republik folgen.
Die zu eatscheideode Frage.
In Anbetracht der Williührherrschast
de Präsidenten Grant nnd seiner Par
tri Anhängrr, liegt dem Volke der Lee.
Staaten die eine wichtige Frag war:'
Hat der Präsident die Gewalt, eine
Staat-Regierung zu unterdrücken, wie
Grant die in Louisiana gethan hat?
Das ist die Frage. Wird dieselbe be
jaht, dann hat er auch ein Nccht, sich in
alle StaatS-Angelegenheiftn zu mi
scheu, und dadurch den Staatenbund zu
zerstören, und xine Monarchie einzufüh
ren.
Zwar gibt t viele Republikaner, wel
che da Verfahren de Präsidenten ver
damme, und dennoch sind ste geneigt,
nochmals sür ihn zu stimmen.
Grben ste ihm aber nicht gerade dadurch
die Gewalt in die Hand, um seine mo
narchische Pläne au'zusühien?
Hoffentlich besitzt die Mehrheit des
amerikanischen Volles diesmal genug ge
funden Verstand, um tem Präsidenten
seine Gelüst zu vrrtieiben, und ihn bei
der nächstjährigen Prästlenlenwahl ge
hörig aus' Haupt zu schlagen, das heißt,
wenn eS bis dorthin noch et
freies Wahlrecht hat! den
wohlgemerkt, das freie Wahlrecht tst'S
gerade was Grant zu zerstören sucht.
Hat ei dir nicht i Luistana gethan
Dir crfie Sirdc lion Srnotor Wallacr
im BiliideS Senat.
ASenator Wallare hat sofort nach sei
nem Eintritt indenßundeS-Senat Ge
legenheit gehabt, zu beweisen, daß er
ein Man von Bildung und Beredt
samkeit und was och mehr säge will,
daß er in Mann vo Charakter Ist.
Sei Wahl zum Bundes Senator Hal
le aiiderwäets vielfach ine ganz schiefe
und theilweia höchst böswillige Brur
ihtiiung gesunden, namentlich aber i
New Park nd in Chicago, wo man nur
allzu genrigt ist. Pennsylvanien zu be
fehden und moialisch herabzuwürdigen.
Bald ist a das Centcnnial. bald dies
„Monopol" der Prnnsulvania Eisen
bahn, bald der Schutzzoll, welcher diesen
Grimm berauosortert. Bei der Wahl
vo Wallace wurde sofort alt, Jagd
geschichtrn der Republikaner übrr den
selben aufgetischt und der"Umstad, daß
der alte Fuchs Cameron seinen neuen
College tn gewohnter kordialer Weift
behandelte, Worte als neuer Beleg kor
rumplrt, daß Wallace eine Erealur Ca
meronS sei. Alle tieft aus der Lust ge
griffenen Verläumdungen bewiesen ur
das Vorhandensein de besprochene
UebelwollenS, das in New Aork seinen
Haupisltz Hai und von dort wie eine an
steckende Krankheit weiter verpflanzt
wird.
Herr Walle davon kann man über
zeugt sein, wird durch srin Ausirrlen im
Senat selbst am Besten alle jene über
ihn verbreiteten falschen Urlheile und
Verleumdungen widerlegen. Seine
Jungftrn-Rede welche er daselbst gegen
die Jndosstrung von GranlS Loutsiana-
Polilik gehalten Hai, ist ein guter An
fang.
In seiner Rede, welche vollständig
sachgemäß gehalten war und von be
deutendem Studium der politischen und
juristischen Verhältnisse der Frage Zeug
niß gab, sprach er die Ansicht au, daß
die betreffende Beschlüsse bezüglich Jn
dosstrung Granl nur den Wrg sür die
Zulassung von Pinchback im nächsten
Winter bahnen sollten. Wie eine Ar
meeorder laute diese Beschlüsse nach
der Ansicht von Mr. Wallacr. Der
Redner charalteriflrte alodann die Un
gesetzmäßtgkeit der Vorgänge in New-
OrleanS und hob besonders hervor, daß
der Präsident jede Ausklärung Seitens
der Bürger von New Orleans, welche
ihr Eommittee vo Hundert deshalb nach
Washington schicken wollten, ein und sür
allemal abgewiesen habe. Der Mann,
welcher die Stelle eine Ouincy Adams
einnehmt, habe durch seinen General-
Anwalt den um Gehör bittenden Bür
gern diese und damit da Petitions
rechi verweigert. Die Folge de Ver
fahren vom Eongreß gegen die Süd
staaten räche stch jetzt am Norden und
am ganzen Land. Die Geschäftsstockung
und Arbeitslosigkeit sei dadurch gestei
gert und permanent geworden. Alle
Märkte der großen Handelsstädte im
Norden seien ruinlri, und in Pennsyl
vanien, i seinem Heimalhstaat, lagen
Kohlen- und Eisenbergbau, Eisen-In
dustrie und Holzhandel darnieder; am
Lehigh und Schuylkill standen die Hoch
ösen und die Maschinen-Fabriken still.
Im Interesse seine Wohlstände und
jeiner Industrie verlange das Volk de
Nordens, daß die Säbelwtribschast im
Süden aufhöre, und daß dieser endlich
selbst seine Angelegenheiten konlrollire.
Die Red die stch frei vo allen leeren
Partei-Phrasen hielt, machte allgemein
einen sehr gule Eindruck. P. De.
Der Mann, der keine Zeitung
hält, weil er eine borgen kann, hat ine
Maschine erfunden, mit der er sein Din
ner durch den Rauch au seine Nach
bar' Kamin kocht.
Etwas frische Wasser auf den O
sen im Zimmer gestellt, absorbirt die
schlechte Lust und trägt viel zur Ge
sundheit bet.
Die wenigsten Menschen sind ihre
eigenen Herren und ihre eigenen Frau
n schon gar nicht.
Will ihren Mann kurire.
Elnr demokrattsch gefinatr Feau tu
New-Albany, Indiana, dt da Her,
aus de rechten Fleck ha, und deren
Gatte aber eln brühhelßer Republtka
uer ist, ersaan neulich i Mittel um
ihren Manne zu kurirea, da gar nicht
übel ist. Al die Clvll Rechlblll pas
strt war, befahl ste nämlich lhre Dienst
mädchen, eine Negerin, ihren Teller uu
miitelbar neben den de Hausherr zu
stellen und stch neben ihn zu Tische zu
setzen. Da Mädchen macht große Au
gen und wurde ganz bestürzt, sah aber
bald eia, worauf e hinaus sollte, al
die Frau sagte: „Molly, du hast jetzt
ein Recht, neben meinen Galten am Ti
sche zu sitzen. Die Etvtl-Rlght-Vtll ist
passtet und du bist so gut wie er st. Ich
will, daß du auch neben ihm am Tische
sitzest und du mußt das thun. Ich sehe
mich genöthigt, ihn mtt derElvil-Righl-
Bill "xielr" zu machen und ihn zu ei
nem Demokraftn umzuwandeln. Al
le Ehre der wackeren Frau.
Ptnnshvania Eisenbahn Sesrllschast.
Lrtzie Woche traten die neugewähllen
Direrloren der Pennsylv. Eisenbahn Ge
sellschaft, die HH. Tho.. Scott, Jos.
Baron, Wistar Morris, John M. Ken
nedy, Alex. I. Derbyshire, Sam. M.
gelton, Alex. Riddle, N. Parker Short
ridge,H.M.Phillips und I.Scott (von
Misburg) in Philadelphia zusammen.
Dazu gesellten stch die von den Council
erwähllen Directoren, W. Anspach, Geo.
M, Coole nnd Alex. M. Fox.
Mr. Joslah Bacon sührie den Vorsitz.
Col. Thomas A. Scott wurde zum
Präsidenten der Bahn gewählt. Die
Wahl für die andern Beamten der Ge
sellschaft hatte folgende Resultat:
Erster Vier-Präsident—Mr. George
L. Robert.
Zweiler Vice - Präsident—Mr. Ed
mund Smith.
Dritter Vice-Prästdent—Mr. ?. I.
Caffatl,
Erster Assistent de Präsidenten—Mr.
Slrickland Kne. ß.
Zweiter Assistent des Präsidenten —
Mr. Joseph B. Green.
Gineral Managei-Mr. F. Thomson.
Schatzmeister-Mr. Bavard Buller.
Sekretär—Mr. Joseph ('eSlry.
General Solictlor—W. H. y. Esq,
General Fracht Agent Mr. S. B.
Kingston.
General Passagier Ageni—Mr. D.
M. Boyd, jr.
Controller—Mr. Rod. W. Downing.
General Gepäck-Agent-Mr. Char
les R. Clement.^
Einkaufender Agent —Mr. E. Lewis.
Berathender Ingenieur Mr. W.
Haftll Wilson.
Dir neue Tabukbsteurr.
Ueber Zweisel, welche wegen Anwen
dung der eurn Gesetz in Betreff der
Tabaksstruer eniflande sind, schreibt per
Slruricommissäe F. W. Douglas an
de Governör Bagley von Michigan:
„Nach Ausweis einer beglaubigten
Abschiist, die ich an drm Ministerium
de Inner erhielt, ist da Gesetz, wel
ch, den Titel führt: „Ein Art m den
AinorlisativnSsond zu vermehren un sür
die Bedürfnisse der Regierung Vorsorge
zu liessen," vom Präsidenten am 3.
März 1875 vollzogen worden. Die
Tagesstunde, in der er e unlerzeichnete,
ist angegeben und e Anskunll darüber
nicht al nothwendig brirachltl. Durch
die Vollziehung erhält dt Vorlage Ge
setzkraft von ihrer Passtrung an und
nach derselben.
Die Suprewe> Court der V. Staa
ten bat entschieden, daß wenn ein Sta
tu?von seiner Passtrung an wirksam ist,
der Tag, an welchem ein Gesetz unter
zeichnet wird, eingeschlossen ist, und fer
ner, da ei Tag ntcht getheilt werden
kann, so tntschiedeu werden, daß ein Ge
setz vom ersten Augenblick de Tage
gilt, an dem e vollzogen ist, und al
wenn eö t diesem ersten Moment voll
zogen wäre.
Nach dieser gerichtliche Entscheidung
durste ich über die Anwendung de Ge
st nicht anderweitig bestimmen, sondern
habe, im Anschluß daran, die Eollrcio
ren der Jnlaudsteuern dahin angewie
srn, daß die Wirksamkeit de neuen Ge
setze mit dem Anbruche de dritten
März eintiitt, und daß demgemäß aller
Tabak, Cigarren und Cigarretten, die
am drillen März verkaust oder übertra
gen worden sind, nach den ueurn An
sätzen vristeuert werden müssen, und
daß, wenn solche Waaren auch erst in
der Zrit ach Mitternacht de zweite
März mit Steuermarken nach de allen
Systeme versehen worden stud, e im
Falle de Verlaufe oder der- Uebertra
gulig doch nöthig sein wird, ste nochmal
vor den Collrkior zu bringen, damit dte
Zuschlagssteuer davon enlrlchtet werde.
Hiernach kann kein Zweifel darüber
vbwalien, wa zu thu ist, um Steuer-
Contraveniionen zu vermeiden.
Driiischer Untcrrlcht ist bekanntlich
seit mehreren Jahren in den öffentlichen
Schulen der Stadt New Aork eingeführt.
Mehrere Mitglieder der dortigen Erzte
hungsbehörde wünschen diesen. Unter
richt wieder abzuschaffen. Eine große
Massen-Versammlung deutscher Bürger
fand deshalb vor einigen Tagen daselbst
statt, um gegen erwähnte beabsichtigte
Aenderung z protesttren. Die zu die
sem Zweck, angenommenen Beschlüsse
sollen von einer Committee dem Präsi
denten der Erztehungs BehSrde über
reicht werd,.-Bei erwähnter Ber
sammlung lies auch ein Brief de be
rühmte amerikanischen Schriftsteller
Bayard Taylor ein. Derselbe ist ein
großer Freund de Deuischthum und
vorzüglicher Kenner unserer Sprache
uud Literatur. Er sagt tu seinem Briese
U.A.: „Soweit meine Beobachtungen
reich,-und Ich habe dieselben haupt
sächlich während einer kürzlich im We
sten gemachten Reise gesammelt—bin ich
überzeugt, daß da Studium der deut
schen Sprache in denjenigen Schulen,
wo dieselbe seit 3 oder 4 lahren gelehrt
wird, besrledlgeude Resultate erzielt.
Die besten Schüler im Deutschen sind—
weit entfernt die englischen Unterricht-
Elegenstäude vernachlässigt zu haben—
in allem vrau.
Earrrspaudenz au Braver Counlh.
Röthester, Pa., März 28,1875.
Lieber Freund!
Dawtt Sie sehe, daß e in Beaver
Eut ach uoch Lft gibt, die mitun
ter a Sir denke, seud ich Ihne an
bet mehrere „Lippleu", und zwar mit
de mir gegegeueu versprechen, daß bald
mehr nachfolgen sollen.
Obgleich da neue Lieeuzgefttz keines
wegs tn allen Ciaztlnheiftn befriedigend,
bezugnehmend auf unser Sounly ist, lü
de nach Sectio 15 desselben alle die
jenigen Counly'S, Städten und sonstige
Oethschasten ia welchen besondere Gesetz
gegen die Fabrikation und dra Berkauf
von geistigen Getränken bestehe, diese
in Kraft bleiben sollen, so wissen wir
aber doch wrnigfteu so viel vor der
Hand bi dasselbe wieder eiue Ver
änderung erhält wohia wir zu steu
ern haben, und find daher aulhorifirl
einstweilen zu fingen,
oder:
Glücklich ist die Qual vorüber,
Annullirt da Temperenzfieber,
Alle Falten wieder glatt
Ja dem alten KeMono-Staat.
„Nach der ueuestrn Mode!"
Ach! die hartgesottenen Mucker,
Augeaverdreher, Wasserschlucker
Stehen händeringend da,
Weil salltrt dir Optton-I-aw,
„Nach der neuesten Mode!"
Glaubten stch schon an dem Ruder,
Spreitzte aus, stch wie die Puler,
Pochten auf de Waffer Kraft,
Zahlten Sporftln fabelhaft
„Nach der neuesten Mode!"
Vvlkstraft hat ste überwunden.'t
An den Jrrwtsch festgebunden,
Zum Ergötzen und Beschau'
Ganz gehörig durchgehau'n !
„Nach der nruesten Mode!"
Für den hunderljährtgen-lubel
Sind wir loa den Heuchler Trubel,
Mögen Fehler sonst gescheb'n.
Das Fest wird nickt zu Wasser geh'n,
Auch bin ich von Mehrerin Leftrn drr
„SiaalS-Zeitung" schon mehrmal aus
grsorterl worden, Ihne miizutheilen,
daß man hier über die Handlungsweise
de Herrn Grass better Abstimmung
betreffs der Lccal-Option nl bt sihr er
baus ist, und man ist allgemein terMei
nung, daß stch jener Herr besser ganz xeu
iral gehalten hatte. lDteftlbe Ansicht
theilen auch wlr.-d. Red.) Da Hr. Grass
als ein sehr liberaler Mann bekannt
war, so genoß er dle Achtung uud da
Zutrauen der Bewohner dieses Eounip
in vollem Maße, und Niemand vermag
daher da Räthsel zu lösen, was ihn zu
diesem Schrille verleiten ließ. (Hr.
Grass kann de Ausschluß über sein
Verfahre am besten persönlich ge
hen, da er mit den damit verbundenen
Umständen selbst am genauisten bekannt
ist. D. Redaktion.) Daß die Ar!-
und Haktn-Manusaklor des Hrn. Grass
in Beaver Fall am M. ibeilwel
eise durch Feuer zerstört worden ist,
werden Sie wohl schon gehört haben.
Obgleich der Schaden de Ei rblissementz
durch 800,000 vollständig verficht, t sein
soll, so wetten doch über 100 Arbeiter
aus vielleicht längere Zeit außer Be
schäftigung kommen.
Wohl werden Sie schon in Erfahrung
gebracht haben, daß man seit geraumer
Zi> mit dem Plane umgehe, hier in
Braver Eouniy rin neues Evuuhaus
zu bauen. Die gegenwärtigen Leiter
diese Cour >y'S berech i gen Braver und
wohl auch mit Recht indem tem
County dadurch ein pecuniärer Vor
theil gesichelt wird al den greignu
ste Ort dazu. Da nun sehr Viele in
unserm Eonndy, hauprsächlich wegen fi
nanzieler Hinsicht, noch gar kein neues
TouibhauS wollen und Andere, wenn
wiiklich eia solches gebaut erden sollte,
lieber nach Rochester, New Brighiza
oder Beaver Fall verlegt wissen wollen,
so hielt man am 20. d. M. in New
vrighion ine nach allen Erwauzngen
reichlich besuchte Versammlung, worin
uui!r uoch vielem Anderen beschlossen
wurde, daß man diese Angelegenheit
bevor man zum.Bau desselben aus ir
gend einem dazu besürwo>t!N Plstze
schrek.i. vorerst zu einer Couniy
Wahl kommen lassen will.
l-'iut guLtitin vt pcre:.t luuiulu-.
(Emgesandt von Sari Wagner, Wheeler
Post-Officc, Mercer Eount, Pa.)
Kapuzinrr-Prcdigt grgro Brtsruchr
rinnrn oder Solche, die r werden
wollen.
Heisa, juchheisa, dideldumdei.
Hier geht ja luftig her, welch' ei Geschrei,
Welch' ein Lärm Wied hier gemacht.
Wird hier am Tage ein Ständchen gebracht?
Kein Ständchen? Ein Gottesdienst? Hallob!
Da macht mich lustig, macht mich froh.
Dem Whist, Wein und Bier wol tbe >u
Leide?
Ziemt solch Betragen einem Weibe ?
Und laßt die Aide zu Hause ruh ?
Sollt, Indeß ihr hier wollt „siegen"
Der Mann zu Hause die Kinde legen
Soll er die Suppe zu gener dringen.
Während ihr wollt Hallelnjah singen
Soll eure schmutzige Wäsche wasche.
Indeß ihr dem Himmel wollt Seelen haschen ?
Ab wißt ihr, was die Bibel spricht
Vom Ballen Im eigenen Angesicht,
De man nicht sieht. Indeß Nngewiltee
Man den Nachbarn beschimpft ob sein
Splitter.
Treldt ihr denn nicht Alle in der That
Einen übermäßigen Kleiderstaal?
Muß d Mann sich nicht qäulrn und leiten
Weil ihr euch Neidet In Sammri und Selten?
Muß er nicht arteiten und schaffen hart.
Daß eure Hand sei fein und zari?
Ach, wäre dieß da Schlimmsie nur
Eiiel ja seid ihr von Naiur.
Und die liete Eiiellett, weil ihr gern prahlt,
Macht anch, daß ihr da Gesicht demal.
Falsch Haar setz auf de Kopf euch - und
Auch falsche Zähne n den Mund.
Ab da ist a Schrecklichste noch ich
O He l geh' mit ihnen ntcht in Gericht
Lau schreit um Rache kannst Du ergeden?
So manche ngeborne Leben,
So manche lüthe warb erstickt
I Keim, le ielleicht infi die Welt enl
zücktz
Wollten Doli nd Apotheler sprechen
So manche piißle ihr veibrechen
Im Znchthau, dl jetzt im Prachlgewand
Betend und singen zieh, u.ch's Land.
Geht heim t gehl hei -n singe ich,
verhüllet trauernd da Umsicht.
Bessert nch! sei Mütter! sei .anen!
Daß wlr ans Neue cnch können eikanen.
Und der Mann ist nur dann ein ganze, Mann,
Wen er liebe nd Vertraue kann,
Und wenn mit Müh' t sanee Schweiß
Er ringet de Leden Prcis,
Dann laßt sein vier ihn inhig trinken,
Laßt th dann wein und WhtSke, Winten.
Hat EhrisiuS doch, der ftldsi kein Prasser
In Wein erwandelt rinsi da Sasser;
Und da wird drr teste Mann ssrtS sei:
Drr liedrt Weid, Gesang und Wein.
Ich hadr gesprochen, a ich wolllr,
Brsagl, wa Alle stamme sollte ;
Ihr ader schreibt' in' Hrrz ruch rin
Und Allen Wied geholfen sein.
Dir Fluih.
WtlltawSport, 28. März. Der
Fluß ist seit gestern um 1j Zoll In jeder
Stunde gestiegen nd steht jetzt siebe
Fuß über trr Ntederwaffer - Marke.
Zwischen hier und Linde Bridge, siebe
Meilen oberhalb, Ist ein Kanal vo 100
Fuß Breite durch da Et geschnitten
und heute vollendet worden. Mau er
wartet keinen eiteren Trubel, age
vommen im Falle eine heftigen Regen.
Das Weiter ist jetzt kalt und man erwar
tet noch mehr Schnee.
Lockhaven, Pa.,2B.März. Heut
Abend ist hier die Nachricht etngelrvffea,
daß die große Elostaunog bei Glea Un
nion, 13 Metten oberhalb, dort stch zu
bewegen beginnt und daß der westlich
Zweig des Surquthaava da benach
barte Land überschwemmt. Zu Wea
tham ist der Fluß 0 bi 7 Zoll gestiegen.
Hier in der Stadl ist da Waffer 18 Zoll
ualerhalb in der Siadt ist da Waffer
18 Zoll unterhalb des DammrS heute
Nachmittag gestiegen. Da da Eis hier
mürbe ge rorde, ist e wahrscheinlich,
daß es ia wenigen Stunden ausbrechen
wird. Unter den Bewohnern de Zloß
users herrscht große Besorgniß und fle
bringen ihre Habe nach höher gelegenen
Plätzen. Da gallo Hans, etreS der
setnstrn Hotels In der Gegend, Ist voa
der glulh bedroht. Der Mayor hat
Vorsichtsmaßregeln getroffen und sobald
die Fluth herannaht, werden die Bürger
durch das Läuten der Kirchrnglocken ge
warnt werden.
Später. Aus späteren Nachrich
ten scheint es, daß dte lleberschwemmuvg
hier spät heul Nacht oder früh Morgen
eintreten wird. Nach den Anzeichen des
Weil,, ist anzunehmen, daß durch ei
ne heftigen Regensturm die Ueber
schwemmung beschleunigt erden Wied.
Noch später.- Der Mayor von
Lock Häven hat hierher telegraphirt, daß
obige, das in den Zeitungen erschien,
ein Schreckschuß sei. Da Wasser sei blos
einen Fnß gestlegen, lind ist jetzt niedrig.
Das Eis ist uoch nicht tu Bewegung, und
auch das Fallen Haus steht noch; alle
sei ruhig und aus den Kellern noch nicht
das Gelingst, entfernt
Wiederbeginn der Arbeit.
Pottsville, 28. März. Ave
beim Wagenbau beschäftigten Haudwer
ler der Handwerker- und Arbrtter-Ua
terfiützungS-Afforialion, welche die Ar
beit eingestellt hatten, werten dieselbe
sür dir Philadelphia nd Reating Ei
senbahn wieder ausnehmen. Die Com
pagnie hat Eia Zausend Car Kohle
während der letzten zweiTage hier durch
passtet, welche die reguläre Arbeit der
tn Betrieb befindlichen Kohlengruben
st.
Soebeo geht hier dte Nachricht ein,
daß alle Angestellte drr Phtladrlphia u.
Readivg Eisenbahn Co., welche auf der
Schuplkill Häven Linie arbeite und zur
„Mechanik und Workingmen Beuefi
cial-Affociatioo" gehören, stch voa der
Association losgesagt halev, und dte
Arbeiten für die Eisenbahn-Eowpagaie
wieder ausnehme werden. E ist an
da Llcht gekommen, daß der Präsident
diese Ordens, von Prvsesfio ein
Schuhmacher, auch ein prominenter Be
amter der Gravger war. Er hat al
solch daraus hin gearbeitet, daß die
Farmer möglichst hohe Preise sür ihre
Produkte erhalte, während er alsPra
floeat der Bcnrficial-Affcciatto darauf
hätte hiuarbeiteri sollen, daß die Farm-
Produkte möglichst billig verlaust wür
den. —So m'ächen e die metstea der
Präsidenten und Anführer dieser Work
tngmen's-Associatioaen, und gehru nur
draus au, ihre rigar sclbftßchiige
Zwecke durchzujühre. Um die Arbet
trr geben sir keinen Pfifferling.
Dir Schulden der wrlt.
Nach einer von der „Pall Mall", aus
gestellten Liste war die Well vor zwei
lahren 4 200,000,000 Psund Sterling
schuldig, aber dies Schuldenlast ist ia
den letzten zwei lahren um ehe al
500,000,000 Pfand Slerliog gewach
sen. Folgende Tabelle gibt einen Ue
berblick über die Schulde der bedeutend
sten Debitoren in den Jahren 1875, für
deren Richtigkeit wir aber nicht einstehen
wollen; jedoch mag ste aawährend
richiig sein
Psnud Sterling.
Frankreich .... 900.000.0vg
Großbritanien . . . 780.000,000
Bereinigten Staaten . 440,000,000
Italien ..... 250.000.000
Span,, 275.000.000
Oesterreich .... 250.000.000
Rußland 240,000,000
Deutschland mit Klein
staaten .... 2V0.000.000
Zürlei 135.000000
Indien 130.0V0.0V0
4.040.000.000
Die zehn nächst größten Schuldner
rangiren wie folgt r Brasilien 82,000,-
000 Psund Sterling. Holland 80,000.
000 Ps. St., Aegypten 75.000,000 Pf.
St.. Portugal 08.000.000 Vs. St. u.
gärn. 32,000.000 Pf. St.. Mexico 8..
000,000 Ps. St., Peru 37,000.000 Pf.
St.. Belgien 30.000.000 Ps. St.. E-.
nada 30,000,000 Pf.- St.; zusaeu
aber 550.V00.NVV Pf. St. viese 20
Länder zahlen zusammen 188,550,000
Psund Sterling Zinsen und im Banz
dürfte jährlich ,hl 200.00v.000 Pf.
Eterl. an Zinse von d> schl,bla
steten Staate bezahl erde.
Sin starker Zrinkrr.
I KreiSgericht Ro. 4. t St. Lank
atspann stch dieser lag zwischen eine
Ad,kae nd etae Zeuge solgeades
Zwiegespräch:
Advskat: Ich nthe, Sie trinken k
Zenge: Zuweilen, ja.
Adv.: Wie oft k
Z.: Zuweilen zweimal täglich, zu
weilen süns od sechs Mal anch fünf
undzwanzig Mal, ja sogar süns,ig Mal.
Ader Rlrwand hat Ich ft betranken ge
sehen.
Adv.: Haben Sie jewal ehr al
fünfzig „Drinks" I eine Tage gros
en?
Z.: Ich habe sünsnndstebzig t eine
Tage zu wir genommen, aber Niewaad
sah ich betranken.
Adr.: Tranke Et so oft während
er Zeit, daß Sie In de Stalle beschäs
tlgt waren?
Z.: Ja, ein Herr.
Adv.: Wtlche Art von Getränk ah
wen Sie zu jener Zeit zu stch k
Z.: affer.
Der Advokat dnckte stch I et begos
sener Pudel, der Zenge lächelte ad da
Audttortu hatte alle Mühe, eia schal
lende Gelächter zu uuterdlUcken. Der
Zeuge, der Ine so wunderbare Durst
eulwtckelt, ist I de Stalltet Slra
ßeoeiftubah.Gestischast augestellt.
Ausruf an hie Uft>lieder de Schn
hrndnudr hrr Berrtnifittn Staa
ten au Rardamerila.
Werth Schützeubrüter von he Ver.
Staaten RordawerikaS!
A-n I. August d. I. gedeukt er deut
sche Schützenbund ftla fünfte geoßeS
Bnndesschießen z eröffnen, nd zu
Zestort hat er Stntlßart, die Hauptstatt
de ü-lewberglschen Laude, eilore.
Mit freudigem Stolze hat uaftre
Stadt die ehttuvolle Ausgab iberao.
en, uud wir bereiten un nach Kräs
tea, unftre Gäste würdig ,n empfangen.
Bereit find un auch au allen Län
dern, eich ter tenlsche Schntzenbnnd
umsah, au alle Gegend, wo deut
sche Mäuuee die dl Kunst de Schie
ßen pflegen, srenudltche Zusage zu
Theil geworden, ad schon jetzt glauben
wir sagen zn können, daß unftr Feft er
größten und schönsten et zn werten
verfpiicht, die tn dtefte Art ausdeutsche
Bode gehalten worden.
Mtt Gruß und Handschlag wenden
wir uns nun an önch, Itebwerthe Män
ner von ter nordamerikantsche Union,
dte Ihr mit un e längst erkannt habt,
wie e auch tn srledlichen Verhältnissen
dem Raune ziemt, mtt ter Kasse ver
traut ,n sein. Bestützt ans die lang
jährigen Beziehungen achtungsvoller
Frenudschas, welche unftren Bund mit
de Suren ventue, gehoben oa der
Erlvueruug, daß so tele uuseeer Bei
der, unserer Söhne tn Enien Reihe
stch befinde, laden wir Such uud alledle
ehreawerthen Schütze-Vereine, elche
weithin über da unermeßliche Gebiet
der Union zerstxent, den großen Schütz
nbund ter Beretniglea Staaten von
Nordamerika bilde, ei, unsere Feste
ihre brüderliche Gesinnung zuzuwenden
und soweit e möglich, la große Schaa
ken bet unserem Schießen stch einzufin
den.
Wir srrnen un, Euch, die Bürger de
Schtigftra Fretstaat, aus dem Bode
de iedergedoreoeu Deutschlaad z
begrüße uud wir hofft, tu tem frische
Lustzuge usere Feste Euch zu bekun
dea, daß die Schützes Deutschlaad et
gesunde Lebeuogesühl uud tue tüchtig
Hiagebuug au die Wirklichkeit de s
-seotlicheo Leben beseelt, und daß ste im
Stande fiad, ihr Bundesrst tu drm gro
ßen Geiste eine ahehast nationale
Feste zu feiern.
Uud der Festort selbst, unser liebe
Sinltgart, ist Euch tcht völlig sremd.
Jahr u Jahr hat unsere Stadt vielr
von Euren LaadSleuten durch tra lieb
liche Relz ihrer Lage zu dauerudem
Aufenthalt gefesselt, uud oft uud viel ist
fle voa de tu Europa rrisrude Ameri
kaner zum Strlldichelu bestimmt wor
den sie jenen Tag, den anch Im ferne
welttheil der Birger der Ber. Staate
tt dacht begeht; st nd viel ist in
unserer Mitte am 4. Inl nnler dem
Baauer der Sterne und Strrise jene
erhabene Urknnde erlesen worden, dl
nicht für Amertka nr de Aabrnch einer
besseren Zelt bedeutet hat.
Und wenn Ihr, an gevaltlze verhält-
Nisse uud ein mächtig pulsirende Leben
gewöhnt, auch bet vielleicht kiel
uud eng fiudet, die Auschanuug einer
aus altgeschichtltchem Bode ruheudt
und vom Zanber bedentendrr Einnernn
gea umwedte Gegenwart mag Cnch
rntschädige, nd dte Wärme de deut
sche. de schwäbische Gemüthe wird
Cnch die srenudltche Bürgschaft gewäh
re, daß Ihr, s viel Ihr über da
Meer zu unserem Frstr heritrrkommr
ollt, und nn Allen herzlich willkom
mene Gäste seid.
Stnltgart, de 2. Feb. 1875.
Für de Gesamtaschß de 5 dent
schen Bontrtschleßen da Central-
Comite
Eugen, Herzog von Wielemberg, Etz
reuprästdeu.
Dr. Hack, Oberbürgermeister, Boesttz
euder.
Eduard Fihr. Juwelier, Schutzeumei
sie, Stellvertreter de Vsrützeudeu.
Eduard on Hallberg,r. Komwerzieu
raltz.
Jullu Klaiber, Prvseffar.
vo Kästlet, Oberlrtbwualrath.
Spitz,erg. euerallteuteuaul.
Oberschitzenmelster.
von Trilschler, Bauraih.
Walcher, Sem,luderaitz uud Recht
aalt,
Wolff, Sladltzauraltz.
Europäische.
Pißuuchrichie, > Deutsch!.
Richt ur KsrtoffrUiftr nd Reb
läuse erhält waut veutschlau au
er Erdthetlew. souder auch Muschriu.
vir etwa 15 Jahre würd drr Ma
sel iß gaaz Net Mxschrl euthrck.
deren KörperAefialt, drr ander Mu
schel wese.Mch „schied >. Kiir.
ltch wrde au ei Maße dieser
Thiere vollständig ,„wickelten, Zu
au, der rft, .gesandt, i
vewei, das dir ,r 15 Jahre hurch ir
gend i Floß drrthl gedeachftu Thier
che gewachst fiad und sich ,hr,
habe. E ist crafiaitrt, daß dt Hri
aly dieser schel vorzugsweise rr
Orient, da Asrwsch Schwarze
Meer find. Merkwürdig ifi, aß dte
ftle sowohl süßem al salzig,
Wasser lebt. Ettva ehlichr hat
ma t etae ztewttch selte Fisch,
de sgaSttchltg, wrkcher h
sall sowohl t der <ee, al ach t
Flüssen lebt.
Darm stud, 10. geb. Geßer
Abeud wuchte Herr Dr. vüchuer ei
ner Sitznng de Aerztticht verein
ttthettuuge über de bpgftntsch
oder gesundheilltche Werth er neue,
t E-glau erfunpeue Linoleum-Kork
tepptsche, Ich uch für i giößeee
Publikum von nicht geetug, Infteeff
sei dürste. Dtese Teppich werde
au tue aus Baike Segeltuch aufge
tragenen Mischung s pulvertfirte
Koelhslz mit oxpdirtew Leinöl ach ei
nem tn England patenttrte verfahre
angeseetlg, und testtz alle vorttzeile
der gewöhnliche ollenteppich hu
deren bet- Nachtheil, als se
Allem Weichheit, Wirme uud vaner
hastigkett ohne Schmutz uud Stau.
I euf st der Gruudßei zu
einem nene Theatee gelegt wsrdeu
wtlche an dea Mitteln de testaweu
ta,scheu Vermächtnisse de verßsrh
uea Herzog v. vranuschweig erbau
wird.
Ge steru—schreibt mau an Rom,
de 1. März besuchte de General Ga
ribaldi ftch denlsch. Offiziere, le Bch
aus der Dnrchretse In Rom befinde.
Bier derselbe habe ihm Im Felde, nh
zwae 1870 nnd 1871 et Diso, gegen
übergestanden. Der Empfang
Sellen de Generals war t sehr herz
licher.
Seit Pius IX. de päpstlichen
Slnhl bestiege, stud schon 103 Carbi--
äle gest,de. Der est Eardlnal, der
uter diesem Pootificat starb, war Tar
iual Beeoet, Cezbtschof von Ar (5.
Ja 1846.) Im lahn 1874 find e
-tt drei gestorben, Eardlnal Tarqulnl,
Baiuabo uud Zaltciaelll. Augenblick
lich giebt e noch 8 Cardtnite, die von
Gregor XIV. eretrt worden, ud 43
Uk. Baraul EardiualSplStze giebt e
20.
I der St. StephauS-Ktrche tu
Wtea erregte a I. März et bedauer
llchee Vorfall größere Aussehe. Ctur
b scheide, aber uett gekleidet, etwa Lo>
Jahre alt FraueuSperss kutet au ei
ue Eeileualtar leiugee Zelt, tndrfiw
stig betend. Plötzlich sah au die Ua
bekauule aukeu uud zu Bode falle.
Mehre, Personen Ilten herbei, her
Fra, dle an sir ohnmächtig hielt.
Hülse z leiste. S zeigt sich jedoch,
daß solch nicht mehr möglich mar.
Räch eutgeu Innte mar dte Unglück
l,ltche tod. InFläschchenmltd,.
ste einer Gisllösnng. Elche hie Fean j
de Häode hielt, ließ keinen Zweifel
über dte lodeSnisach.
Ulmist ganz in der Stille tn ot?
Reichsfestnug, h. h. tue prenßtsch nm
gewaudett, da württemhergtsch Zuge
uteureorp ausgelSß, uud dessen Offizium
von Preuße übernommen worbe, wo
bei stch ber sonderbare Znsall ereignet
hat, daß diese Offiziere ter Tage schon
bevor sie ihre Abschied ehielte, em
preoßische Heere zngelhettt waren.
In Pari wnrd kürzlich et Kind
getauft, dessen Tinfllugsanzug 300
kostete. Später thnt ee's vielleicht bil
liger.
ine Leicht altz Märtzer.—Bor Kur
ze starb in et, prenstsch vors
et Bauer, nnd dt Leiche warb bt n
Beerdig ans l l einer vettenkan
er befindliche Gehänge gelegt, lr
an e lile vanrtzg
findet. Nachdem die betrntzt iltw
da einsame lodtentzan erlaffe nd
bei ttzrem Bender geschlafen hatt, ka
sie erst am Mege de vegeätznlstaß
ieder in Wotzntzan. Aber w-, ß,
scheetb ihre Schrecke, al ß'-Itziir
offen, tzre eldkasteiz irbrochen nnd
eeanbl sind, l Ele ankt destüez in
dl Kammer nnd t?. dem Znsammenßn
en atze, al ?e er anch dt ich tz.
re Ran, ermißt, v-tzet bemerkte
ste, daß dt km Fußboden ang,brachte
Kellerttzür offen 1ß. St saßt sich
nttz, züntzet et Llcht an nnd ßalgt
de Keller tzina. Und wa find, ße
hier? Zwei Leichen statt lnee, netzen
er Selche tzre, Manne lag imltch ihr
Schmagee-tod. n. natze ttzm lagen 2
Speckfette! Die Unteesnchnngführte
mtt ztemllcher Gewißheit ans i em
mnlhnag. aß er Schwager grämlich,
g de Erben spielen, d. tz. ans vrwEH,
die Wittwe beraube >1. Alg „ da
Geld Halle, gelüsteten ihm nach
Speckfetten, die über dem Hängewerk,
woraus le Lelch stch fand, ans ein
Brette lag,. , stieg ans daa Hinge
werk; diese ader konnte dt ppelte
Last ntcht trage, die et rüder, de
lebende nnd der todte fiele auf dte dar.
nnler hesindltche Kelnchir, dies, war
morsch, die aranf Fallende rächen
dnrch nnd stürzten ,n h tieft Fester,
vadet hatt drr ladt an,,sürchtar
ltche eise och sein
hatt nd das Eigenthn seiner hinter
lass Fra geschützt-denn dt Aich
hatt beim Fallen den Lebenden—er
schlagen.