Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, December 25, 1873, Image 1

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    HtNWvllMwche KtMS'Zntmg.
Zahrganft 8.
Die
Peaashlvanische StaatSzeituug,
Herausgegeben n
I. ttxona Lox 19,
kllchtlnt jeden Donnerstag, und kostet 02.VN
per Ich, zahlbar innerhalb deSlahreS, und
2.'19 nach Verfluß de Jahrgangs.
Einzelne Exemplaren, Z Cents per Stück.
Keine Snbscriptionen werden für weniger
IS sechs Monaten angenommen) aiich kann
Niemand das Blatt abbestellen, bls alle Rück
stände bezahlt sind.
Die größte Verbreitung.
OK Elrcnlatlon der „Pe nn s , l a n is ch e
Staats-Zei tung" in Dauphin Tount,
ist größer als die irgend einer anderen in Har
rlsourg gedruckten deutschen der englischen Zei
ering. Sie bietet deshalb die beste Gelegenheit,
Anzeigen In diesem Theile des Staate eine
weite Verbreitung zu erschaffen.
Agenten
der
Pennsylvanischcn Staats-Zeitung.
Pennsylvania
jlllegheny.—Val. Hoffm ann,l7s Ohio Str.
Aitvona. —Gott lieb Häuser.
rEhrist.geldt.CarsonSt'a
Birmingham. <lakob Dresse l.
(Charles Förster.
Butler. —Jakob Keck.
Breakaeck. Dr. Th d. Kersting.
Sarlisie. —Philipp Ltßmann.
EhamberSburg. Georg Bietsch.
Columbia. lakodGodel.
Coal Bälle, und llmgrgend.—A d. schuh,
vanoille.-M ichael Rosenstein.
Oraoosburg und Coal Valley.—A. Schiih.
Cist Liberty.— Ehr ist. Hau.
Ema. Lorenz Wünschet.
Freedom. Christ. Schönemann.
Harmony. TaS p er Herzog.
Hollidaysburg. S. Fleischer.
Huntingdon. Jakob Leonhard.
lohnsiown. ChaS. S. Rüth,
sI.M. Westhäffer.
I Anthony JSlt,
Laakastee. ä Kraus,
lGeorg Wall,
~ > Georg Villsack.
Lawreneeoille. z"-
Lock Häven. Conrad Oberheim.
Lvkensiown. Georg Weber.
Marietta. Friedrich Haas.
MllerSville. C. F. Rees.
Mddletown. Christ. Bauer.
Mountville. —Ge org Meisenbach.
Mount Oliver.—G eo. Goldbach.
McKeeSporl k DravoSburg. Wilhelm
Natron. Georg Hagele.
New Brighton. —Le ° nh. L. Ntpper.
sChaS. Löw, Gen.-Agent, Nro.
2Ol Pennsylvania Avenue.
PittSdurg ä g r. Schmid, Nro. 78 Smith
l sield Straße, nahe der Fünfte.
Philadelphia (Souihwarl). loh. Echan
bacher. 1709 Nord Meric St.
" Ge. I. Happ, 29vlFatrmountA
" Chr. Gerne, Ecke22k.Fairmount
„ Sol. Christian KicinS, 9do. 3-7 Süd
2ten Straße.
West-Philadelphia.— Steph. Hartmai e r.
Punratawncy—H einrichgackiner.
Rochester k Vritgevater. ''
Saronburg-H. Tolle y.
Sharpsburg. Baptist Sendelbcck.
Sunbury. -Joseph Vacher.
Shamokin. g rtedrich Di pner.
Tamaqua. Heinrich Müller.
Tyrone. -Wilhelm Vogt.
Troutville k LutderSburg.—S. G. Kun h.
Williamsport—Ge org Wolfs.
Slork-Sriedrich A. Stieg.
Zelienople. —John Halstetn.
Ohior
BucyruS, —Georg Rettig.
Santo. — Jakob Hringärtner.
Crestline. Adolph B r a m m.
Sprlngsteld.—Geo. Hart mann, (Lehrer)
Upper Sanduikp. A. Marti.
Indiana!
AortWayne.—P cter HohnhauS, Gen. Agt
Maryland.
Baltimore. —John Will, 29ZEasterAve.
Ellton k Chesaleake City.-I. B. Meyer.
— i S H e i st.
Dr, Heo. Mm. Vuedi,
Deutscher Arzt K Augenarzt,
pesflowellen Dienste l p
vlftee in No. 200 Zweite Straße, drei Thüren
unterhalb der Mulden Straße. Olstee-Stun
den : 7 bl s Uhr Bormittag, I bis 3 und 7 dl
Uhr Nachmittag.
HarrtSburg, R°. 2,1871—tf.
Germania
ZZva-und Spar-Verein,
Nro. 2.
Dieser deutsche Bereln ersammelt sich jede
Samstag Adend m 8 Uhr im Lokal de
Hrn. Tdw. König. Diejenigen, elche stch eine
guten nd ortheilhaflen Berein anschließen wol
le, sind freundlichst elngcladen, den Bersamm-
Inngen beizuwohnen.
Jakob Lehn er, Präsident.
E. F. Sie der, Sekretär.
arriSiurg. Mär, 17.18?,.—II.
John A. Gärtner
Rier- ckVsem-Mrthschaft,
No. Vll Chrflnul Straße,
Read i n g, P a.
Reiser und Helntze'S drste Bler.vor
zügltcher Weln no andere Erfrischungen stet
zu haben.
Readlng, November 28. 872— 11.
Jakob Lehner's
Marnwr Uard,
Chestnut Straße, nahe der Vierten,
Nßt'i'iSblit'g. ?q.
Der Unterzeichnete tenachrlchtlgt hiermit sei
ne Freunde und da Publikum im Allgemeinen,
daß er stets ein großes Bssorirmrn von
Gravst-in-n
de testen ausländischen und Unheimlichen
Marmors, zu liberalrn Preisen an Hand hat.
Monumente,
Marmor,
- Granit nd
-free-Btone,
erden auf Bestellung auf die kürzeste Nach
richt angefertigt.
Um geneigten Zuspruch bitte,
Jakob Lehner.
Hsrrisburg, Jan. 25, '73.—f.
Das deutsche Centralorgan der Demokratie für Pennfhlvanien und die angränzenden Staaten.
Kohlen!
Tippet und Jauß,
Händler in
Kohlen,
Elke der Race und Aagle Strasze.
neben Tippet's Dampfkessel-Fabrik,
Hnrrisburg, Pn.
Da Hr. Jauß selbst ein Deutscher ist, so werden die Geschäften
jn beiden Sprachen geführt.
September 11,1873
Neue Waaren!
Billige Preise!
Reelle Behandlung!
Indem ich soeben von Philadelphia und Bai
tmore zurückgekehrt din, woselbst ich eine
große Auswahl
von allen in mein Fach einschlagenden Artikel
lngekaufl habe, bestehend au
Damen- ° Kinder-
Mvonnets, HütenA?
u. l. w„
sowie hübsche Bändern, und überhaupt
alle A-tlkcl. welche zu einem oollständigen
Putzmacher-gescijäft
gehören. Ich lade deshalb freundlichst die Da
men von Marietta und Umgegend ein, dei mir
vorzusprechen, ehe sie sonstwo sausen, da rs meln
Bestreben sein wird, meinen Kunden jrdc Be
friedigung z u gcdcn. Rerllc Behandlung wird
Katharina Koch,
Market Straße, Marietta, Pa.
Oltoder 2.1873-, f.
Dickel und Treide's
vergrößerter
Schtth Store,
No. iß Markt-Viereck,
Harrisburg, Pa.
Sticftl'u'-USchiihcn.
Herren-, Damen und Kinderschuhe,
Gaitrrs, Gummi-Schnhc und
Stiefel für Alle.
höre unsere niedrigen Preise.^
Bestellte Arbeit wird ln lürzester Zeil angefer
tigt. Reparaturen hübsch ausgeführl.
Dickel öc Treibe.
Harrisburg, Okiober 23, 1573.
Dahn Motljii's,
Importier von
Moselle, Rhein-Weme
Liquoren,
Vo. 313 Mssiam Streek,
zwischen Jrankforl und Duane Sir.,
New Bork.
William Dahn,
Hermann Dahn,
zNrw-Aoik, Srp. 18. 1873.
Gustav E. Ncjthmlinu's
Bier-Brauerei,
Ann Straße,
ZMddletoma, Pa.
ersorgt. Auswärtige Bestellungen werden mit
Dank angenommen.
Middletown, Pa., Oeloter 23. 1873—11.
Amon-Holel,
(Deutsches Gasthaus,)
Vo. 349 Poxton Straße,
nahe der 2ten Straße und Tippet'Boiler-Works,
HarrtSburg, Pa.
Jacob Llnsiumeyer, Eigenthümer.
Reisende sowie einheimische Gäste sindrn in die
sem Bewlrlhmrg, gute Ge-
7? Ii?""'
Barlow's Indigo-Bläue
ist ohne Zweifel der beste Artikel im Markte für
Bläuen der Wasche. E bläuet mehr Wasser
denn vier Mal so viel Indigo von demselben
Besicht, und mehr denn irgend eine andere
Bläue, dl erkauft wird.
DieeinzigAechtehatßarlow'S LWIIt>
berge' Namen auf dem Etiket, und wird
zubereitet in der Apotheke des Hrn. Wiltberger,
No. 2SS Nord Zweite Straße, Philadelphia.
D. S. Wiltberger, Eigenthümer.
Zu erkaufen bei allen Druggisten.
März 2, 1873.-IJ.
Reinhardt's
WetttschesMaskßaus
(Oitiseri'g Lome,)
No. I7 Smithfield Straße,
Pittsbmg. Pa.
Obige Basthau ist noch ganz neu, und aus
llerdequemfle eingerichtet, so daß Besucher sich
recht heimathlich fühle. Die testen Betränke und
Delikatessen sind stet orrälhig. Kost und
Logi billig. Unterzeichneter empfiehlt sich der
Gunst de reisenden wie auch einheimischen Putli
km. .
Joseph Reinhardt,
Piltiturg, Juni 27. 1572-IJ.
Friedrich Mascher,
praktischer
Ahrmacher ck
MreltÄ
Zeigt seinen Freunden nd dem Publikum von
Harrioburg und Umgegend an, daß er an obigrm
Platze s-rlfahren wird, eine große Auswahl ver
feinsten
Taschen- ö Wanduhren
aller Art, Juwelen, Ringe, Brillen ir.,
stets an Hand hat and zu den billigsten Preisen
Reparalurcn an Uhren u. s. w , werden
auf die billigste und möglichiU Weise uSbesuhrt.
Friedrich Mascher
HarriSbnrg, April S. IB7Z-Ij.-Okl. IS, '73.
Rothem Mde-Pulver,
wenn Krankheit ausbricht.
. Streut das Pulver täglich öfrerS ln dle Krip
' pr. Wenn Eurr Birhstand von der Seiribe er
g-rissen ist, folgt den Anweisungen, welche
Oculsch und Englisch) jedem 29 und iE Cents
Pai.'et betliegen. Für das Geflügel mische
man >'S in das Trinkwasser und das Futter.
DlescS Pulver wird zubereitet von CruS
Browii. Droguist, Cdemlkrr und Pferdcken
ncr von i.'bjäbrlger Erfahrung, in seinem Dro
guen- und Cdemikalteii-Emporiuin in Mllton,
Pa. Fall Euer nächster Apotheker odrr Kauf
laden das Pu'iver tcht führ, so laßt ihn dafür
senden. Eert.'stkate über Kuren an allen Arien
von Vieh und Geflügel ivrrdcn zugeschickt.
Mllton, Pa., November K, 1373.
Henry D. Könemmn,
Wbolesulo 6- Natal! Händler ls.'
KalbsKeder,
PatentirteS- und Sohl-Leder, LinlngS,
Leisten und Schuh-FindingS t.
Verferttgrr von
Stiefeln, Schuhen nnd (iaiwr-Ilepc?!-.
AZA-Alle Sorten Schuhmacher-Werkzeuge
auf Hand.
No. 7VI Süd Dritte Strasse,
Philadelphia, Pa.
werden auf's
rgt. Dez. 19. 72—11.
Gottlieb Jung,
B r alu c r
in
Columbia, Pa.,
dem neuesten verbesserten und patentirlcn
stem. Er emplirhlt sein Bier nicht; aber er
ladrt alle Bewohner von HarrtSburg und der
übrigen Mrlt ein. srin Bier einmal z verko
sten. Das Bler empfiehlt sich
selbst.
Brau, der durst'gen WG zur Labe,
Da beste, kräki'gste, feinste Bier.
Columbia, Pa., September 11, IB7Z.
Kohlen, Kohlen!
Gehet zu
Raver Leidig's
Office: No. 0. Nord Dritte Straße,
oder
Sir Zweiten Straße (nahe der Vinej
wo ihr alle Sorten Kohlen sowie auch F e rr
er-H ° lzzu den bllllgsten Preisen haben könnl.
kkÄ" Da Hr. Räber der dcutschrn Spracht
mächtig ist, so werden die Geschäften in beiden
9.1873—tf.
Hierher geschaut!
Das Süd-Seite Kupfer- ud
Eisenblech Depot!
Malhew Pake,
Händler in
Oese, Kupfer uudZin
Waaren,
Nro. 2RSO Carfon Str.,
Süd-Seltr, Pittsburg, Pa.
PillSburg. Dez. 12, 1872.
Anenten verlangt
Louis Michel's
Hotel,
No. 21 Bainbridge Straße,
Philadelphia, Pa.
lM'Rcistnde flnden daselbst!die beste Be
quemlichkeit. Juli Z,' 73-13.
Harrisburg, Pa., Donnerstag, December 2S, IB7S.
Hamburg-Amerikanisch
Packetfahrt Actieu- Gesellschaft.
Seutlle V-st.H,mplliffs,brt
jwischen
Hamburg
Plymouih, Cherbourg, Havr und
e w - r k,
Dampfschiffe
„Bllcmanala" „Lolharlngia" (neu)
„Aisatia" (im Bau) „Pommeranla" (neu)
„Bavarta" „Rhena!" (im Ban)
„Borussia" „Saronia"
„Etmdria" „Sitrsia"
„granconia" (neu) (tm Vau)
"Holsatia" „Westphalia".
Brrtnigt Staaten-Post
(lluitoä Statsa slai!)
und werden während diese Jahre regelmäßig
Donnerstags
Von New-lork nach Plymouth,
London, Cherbourg, und
Hamburg:
i w.i..,. I Oberer Salon - - tl2o
l.Cajute.l Salon - - 72
gwischendcck - - so
Von Hamburg und Havre nach
New-Aork:
l. Tajülc. ) un,""r SÄmi - '
Zwischendeck - . o
(zahlbar in Gold.)
Kinder zwischen l nnd in Jadren die Hälfte.—
(Alle inet. Beköstigung).
Wege Passage M diesen Dampfern wende man
sich in New-Pork g die Generat-Passage-Agen
ten der Linie r
C. B. Richard
F. W. LlrSmann,
No. 112 Marp Allrp,
P. C. Ranninger,
L a ncafter, Pa.
iL. ki. .ilchlnd ck.Ulms,
No. I Broadway. Nrw-Aork,
Wir beschäfligen un seit dem Jahre 1817 mit
d-m Verkauf von Wechseln auf Suropa u„d
mll AuSzablungrn vo Geldern in jedem
Orie Deutschlands, die den Empfängern frei
in' Hau gebracht werden z
ferner al alleinige
General-Passage-Agentur der Hassl
burgcr Dampfschiffe
mit dem
Verlaus von SchiffSschclne zur Steife nach
und von Europa, für die Dampsschistr trr
Linie ;
mit dcr
Ausstellilna von SchissSschrlnen zur Reise
nach New Jork, für die von Bremen direkt
(nicht über England) fahrenden deulschen
Segelschiffe;
mit der
Verzollung ringehrndrr Waarrn, Weine >e„
üderhaupt mit allen im ZoNhaiise z verrich
tenden Geschäften,
und mit der
Beförderung vo Gütern sedrr Art, ach
und vo Europa, rdcr t da Jnnrre Ameri
ka'.
E. V. Richard k Boas.
F. W. LieSmann,
No. 112 Mary Alle.
HarrtSburg, Pa.
Hh. C. Naiiniiigcr,
No. 111 Asxd Prlnce Straße,
Lancaster P a.
New.Porl.iNo. 2. I7I > Mai I. IS.
. Engcttraitt's
Germania - Hotel
und
K o st h a u s,
No. 2330 Markt Skraßr,
Philadelphia, Pa.
Die feinst en Weine, Liq.7ö"U''d
Lagerbier, fl'Vle die besten Drllka,, "k M
auf Hand.
Philadelphia, Dezember jg, '72—jl.
Lauer s
Brauerei,
Chestnut Straße, unterhalb der Dritten
und
ParkfagerNierDrauem,
Ecke Nord Ate und Walnut Straße,
Rcading, Pa.
Der Unterzeichnete beehrt sich dem Publikum
anzuzeigen, daß seine Brauerei mit den neuesten
und zweckmäßigsten Bertesserungen ausgestattet,
Dampfkraft in allen Abtheilungen
derselbe eingeführt kst, wodurch er in den Stand
gesetzt wird, die
Vorzüglichsten Malz-Getränke
aller Art zum h timischen und auswärtigen Der
brauch zu liefern, Smlich
Lagerbier, Braun Staut, Porter Ale
auf Flaschen, und Ale auf Fäffern
garantirl für alle Klima'S.
Auswärtigen Agenten wird eine liberale Pro
zentage gestattet.
Friedrich Lauer,
Readlng, Pa., Mal is. 187Z—>f.
Louis Beißer,
Teutonia Sängerbund
Halle,
und
K/V<(ZN'B 01^5,
(Bäcker Heimath),
No. öi22 Rare Straße
Philadelphia.
RS"Die besten Weine, Llquöre, Laaer-Bier
und Cigarren stet vorrälhlg.
Sev. 9.—2 m.
Hauer-Haus,
Ecke der Fron Straße und Elb Lane
Marietta, Pa.,
!shriftophr Hauer, Eigenthümer.
Hinirlchende Aceommodatlon für Reisende nd
Fremde. Edens gnte Stallungen für Pferde, ic.
Die besten Ltqnören und delikatesten
Speisen stet orräthig.
Marielt, Juli 13,°71—11.
Poesie.
Weihnachtsfreude.
Der Winter Ist grlommcn
Nnd hat hinweggenommen
Der Erde grünes Kleid ;
Schnee liegt auf Blüthenkeimen,
Kein Blatt liegt auf den Bäumen,
Erstarrt dir Flüsse weit und drei.
Da schallten plötzlich Klänge
Und frohe Festgesängc
Hell durch dir Winiernacht;
In Hutten und Palästen
Ist ring in grünen Arsten
Ein dunler Frühling ausgrwachi.
Wte grrri doch s-d' ich glänzen
Mit all' trn reichen Kränzen
Den grünen WeidnachlSbaum r
Dazu der Ktntletn Mlrnen
Von Licht und Luft drschtenen,
Wohl schön' Freuden gib rs kaum.
Da dcnk' ich jener Stunde,
AIS in des Felde Runde
Die Hirten sind erwach,
Gervrckt vom Glanzgefunket,
Da durch der Bäume Dunkel
Ein Engel mitgedrach.
Und wie sie da ach Osten
Dm Blick erschrocken boden
Und sah'n dcn Engel sted'ri >
Da staunten sie woht Alle,
Wie wen zum eisten Male
Die Kindletn einen Shrtstdaum s-h'n.
Dcch aö ist all' Entzücken
Oer Kiudleik. die erblicken.
Was tdnen ward drscheert.
Gedenk ich, wie die Kundc
De Heils vom Engelmunr.
Die frommen Hirten angiböit!
Und ring od allen Bäumen
Sang tn den Himmelsräumen
Der frohe Engel Schaar :
„Gott tn er Höh' soll rrden
Der Rudm und Fried' auf Erde
Und Wohlgesallr immerdar!"
Drum pflanzet grüne Aeste
Und schmücke sie auf's Beste
Mit frommer Lüde Hand,
Daß sie ein Abbild werden
Der Liebe, die auf Erden
Solch großes Heil uns hat gesandt!
Ja, laßt dir Glocke k.lngen,
Daß, wie der Engleln singen,
Sie reden laut und Ilar r
„Gott tn der Höh' soll werden
Der Ruhm und Fried' auf Erden
Und Wohigefalle immerdar!"
(Auf Berlangen nochmals eingerückt.)
Ehret den Bauernstand.
Der Bauer ist ein Ehrenmann,
Denn er bebaut da Feld,
Wer eines Bauern spotten kann,
Der ist ein schiechtrr Held.
Er Pflügt und Trischt das Bauern-Land,
Er hält den ganzen Staat r
Was Hilst gelernt, was hilf uns gleiß,
Wenn man nicht Bauern hat?
Früh Morgens, wrnn drr Tag kaum graut.
Da hat cr schon genützt
Und eh die Lcrch zum Himmrl schaut,
Da hat er schon geschwitzt.
Und eh' die liebe Sonne kommt,
Gebt cr schon seinen Gang;
Und thut was aller Erde fromm!,
Mit Lust und Frohgesang.
Im Schwilße seines AngisichiS
Ißt cr sein täglich Brod;
Wir hätten ohne Bauern nlchiS
AIS lauter ditl'ie Noth.
Und darum sei dir Baurnistand
Un Aller Ehren weilh.
Denn kurz und gut. wo ist da Land
Da nicht der Baurr nährt?
I. A. F.
Ktttannlng, Pa.
/euilleloii.
Die Meergeusen.
Eine Novelle
von
W. V. v. Horn.
8.
Die Eroberung von Vrirl.
(Schluß.)
.wieder Wasservogel lieber auf dem
-r.ir > 'ss tu, Meere seine Schlummer-
als am User, so der Meer
stalte such. der Admiral
k.Äean"Aem^bend.->n--rdFack.l.
beglettung mehreMakro,. z...
stolze Gebäude de
einst die Reichthümer Mexico's und Pe
ru'S nach dem Hasen vo n Cadix geführt
und als die Krone dr sp antschen Ma
rine gegolten hatte, ehe es bei Walche
ren in die Hände Wilhelms von der
Mark gerieth. Jeter folgte dem Bei
spiele de Admirals, und bald wimmelte
der Hasen von Fackeln und die Boote
ruderten zu den Schiffen, ja bis zur
fernen Rhede hin sah man in der Dun
kelhelt die Leuchtenden schwimmen.
„Du sollst heute schon In der Kajüte
deiner Ptnazz schlafen," sagte De Nyk
zu Wilm, sie da erleuchtete Boot be
stiegen, „und mir wirst du auch ein Plötz
chen unter deinem Dache gönnen. Viel
leicht, daß ich früher oder später, wenn
nicht eine thetlnehmende Kugel mich da
unten bettet, auch ein Obdach auf dem
festen Land bet dir suche. Doch vor
Allen, fuhr er fort, „bist du mir die Er
zählung deiner Schicksale schuldig—von
denen ich zwar die Meinung kenne, ihre
Erzählung aber au deinem Munde ger
ne noch einmal hören möchte."
„Ihr kennt meint Schicksale?" frag
te erstaunt er Jüngling.
„O Wilm, glaube mir," sprach De
Nyk und faßte seine Hand, „ich sah
dich auch in der Ferne. Meine Liebe
> dir ließ mir keine Ruhe. Ich muß
te k dir ging, wo du warst
und d" triebst. Freudig vernahm
ich deiner Tapferkeit Ruhm, freudig die
Achtung und Liebe, die du bet dem Prtn
zen genössest. wußte sogar, daß du
hierher kommen Würdest, obgleich der
Zeitpunkt mir doch unbekannt war,
wann S geschehen kamen
in der Ptnazze an, wo freudige
Hussah den verehrten Haup iwsmn be
grüßt. De Ryk rief seine
zusammen durch de
schrille Pfeife, die durch alle Räume.
Schiffe drang. In wenigen Augen-'
blicken stand die Mannschaft ans dem l,
Verdecke. .
„Seht hier, Kinder, euren künftigen '
Hauptmann, den ihr als mrinrn Sohn
ansehen könnt. Schwört ihm Treu und
Gehorsam hter unter Gott freiem
Himmel. Er ist gut z er wird euch lieb
haben!"
Jetzt trat der Mond hinter den Wol
ken hervor, die ihn bisher borgen
hatten, und beleuchten dteScene. Rings
um Wilm und De Ryk knieten entblöß
ten Hauptes die Matrosen und schwur
ren Treue und Gehorsam in ihre Füh
rer Hand. Wtlm war ergriffen von
der einfache heiligen Handlung. Als
die Mannschaft sich erhoben kniete er
nieder und hob die Hand empor zum
nächtlichen Himmel. „Bor Deinem
Angesichte, der Du in's Verborgene
stehst, ewiger Gott, schwöre ich Treue
dem Laleitande, Gehorsam dem Gebote
der Psticht, Milde gegen n.inichltche
gehler, strengt Gerechtigkeit gegen gre
vel Schutz lem Unterdrückten." Er
erhob sich und reichte jedem der Male
sen die Hand, die sie mit Herzlichkeit
schüttelten. Gerührt schloß ihn De Ryk
in seine Arme. Unter dem jubelnden
Lebehoch der Mannschaft stiegen sie zur
Kajüte hinab, nachdem vorher Wilm
nach De Ryk's Anweisung seine ersten
Befehle ertheilt. Im Hinabsteigen rief
De Ryk: „Morgen habt Ihr Alle et
neu Festlag aus meine Kosten. Die
Equipage vom Blieboot thut den Dienst
auf der Pinazze!"
Jn dem engen Slübchen der Kajüte
angelangt, umarmten sich innigst noch
einmal die Leiden. Sie waren jitzl
allein, ohne Zeuge und Störung, und
die Herzen erschlossen sich fret. Wtlm
erzählte dem väterlichen Freunde seine
Schicksale. Selbst sein Suchen nach
der Geliebten verschwieg er nicht, da De
Ryk seine Liebe kannte.
Als er geendet, nahm De Ryk das
Wort. „Du fandest sie nicht, mein
Wtlm. Ich ehre detnemSchmerz denn
deine Liebe ist retn und treu, aber die
Hoffnung gib nicht kleingläubig aus.
Es ist mir, als müßtest du sie wieder
sehen. Vertraue Dem, der den Zug
der Hirzen weckte, der Wahrheit siege
läßt über alle Ränke drr Tücke und
Heuchelei. Sein Weg führt durch
Sturm zur Ruhe, durch Nacht zum
Licht, durch Schmerz zur Wonne. Nur
Muth!" DaS Wort klang wie Pro
phetenwort. Wilm's Herz hob sich in
festerem Vertrauen, und die Hoffnung
kehrte noch einmal in seine Brust ein
und zauberte beglückende Bilder deo
Traumes vor die Seele, als er spät das
Auge schloß. ,
Am andern Tag- wurde er früh aus
das Admlralschiff berufen, wo sich dle
angesehensten Hauptleule befanden um
des Prinzen Befehle zu vernehmen und
zu berathen über ihre Ausführung.
Wtlm überreichte seine Briefschaften dem
Admiral, der sie laut vorlas. Der Prinz
fordete, daß dlr Meergeusrnflottr sich
entwrdrr Enkhuizens vdrr Brtrls br
mächtigr, und hter einen ststen Punkt
für die künftigen Operationen gewinne.
Umsichtig und klar setzte der Prinz die
Nolhwrndigkrtt und dir Vortheile die
ses Unternehmens auSetnander, und
ging dann zu der Aufforderung über,
daß die Mcergeusen einem bcss-ren Gei
ste bei sich Raum gäbrn, ihre räuberi
schen Kreuz- und Orrzüge ließen und
einen geregelten Seekrieg gegen Spa
nten begönnen. —Wohl berühmte man
ches Wort des Prinzen Wilhelm von
der Mark empfindlich ; wohl gefiel die
kategorische Redeweise des Prinzen rem
gerne zügellosen Freibeuter nicht; wohl
stieg oft eine dunkle Röthe bis zur Stir
ne hinauf, und das Gesicht schwoll auf
in ZorntSregiing—aber Wilhelm suhlte
dennoch zu schlagend las Wahre der
Mahnungen und schwieg und unter
drückte dle Wallung de Jähzorns. Er
gab den Inhalt zur Berathung den
Hauptleule anheim. Es entstanden
hestlge Debatten, da des Prinzen Vor
schläge gar manche Einwendungen vou
dem Eigennutz und der Raubgier man
cher Hauptleule fanden, die nur zu gut
wußten, wie ihre Oppositionen bei dem
Admiral kräftige Unlerstöpung fänden;
allein De Ryk's Bemerkungen am vvrl
gen Abend, verbunden mit den Befehle
des Prinzen, waren doch nicht ganz oh
ne Wirkung geblieben. Das Urtheil
Wilhelm's von der Mark war gemäßig
ter, als eS selbst De Ryk erwarten konn
te. Schon begann der Sieg leS Bessern
a!S EnteS von Menlheda, der Unterad
miral der Flotte, mit einem Manne her
rintrat. dessen Kleidung ihn als einen
hohen Osstzler der Marine Elisabeth's
on England bezeichnete, wilcher dem
elne verstegelle Depesche seiner
k- einhändigte. Wilhelm von
König.. ahnend, was die Bolschaft
der Mark, >. Siegel. Es war die
bedeute, löste Zungen Alba's mit
Frucht der Unterhan. unumwunden
Elisabeth. Ste gebot Hzrn ,u
der Mrergrustn, Englands von
melden uns binnen sechs Tagen -
Harwtch zu verlassen.
Der Admiral entließ den Gesandt.'N
schroff und kalt. Dann theilte er den
Hauptleuten da Resultat mit.—„Nun
ist unsere Berathung geendet," sagte er,
indem er wüthend den Brief Elisabeth'S
auf die Erde schleuderte und mit dem
Fuße stampfend darauf trat.—Wir müs
sen England meiden und die Befehle
Oranien'S sind jetzt unausweichlich.
Ob Enkhuizen oder Briel ?—Da bleibt
nur noch die Frage."
„Ich stimme für Briel l" sagte EnteS
von Menlheda, „denn es ist der Schlüs
sel von Holland; sein Hasen ist weit;
tief und gut der Ank-rgrund; die Rhede
sicher. Ich kenne Beide aus vteljähr-
Erfahrung." „Aber," fiel Wilhelm
von der Mark ein, „Arielist offen, un
befestigt, und wird dem Zwecke wenig
entsprechen, den Oranien dabei im
Auge hat." „Das nicht, Admiral,"
entgegnete TreSlong. „Ariels Lage ist
gut. Verschanzungen lassen sich ja in
Schnelle auswerfen, und unsere Leute
fürchten sich vor spauischenKugeln nicht."
—Der Gegenstand wurde reiflich erwo
gen und endlich entschied sich die ganze
Versammlung für Ariel.—Wilhelm von
der Mark ergab sich in die allgemeine
Ansicht und entließ den KriegSrsth mit
dem Befehle, Alles zur Abreise zu rüsten.
—Sie fand drei Tage darauf statt. Im
frischen Winde flatterten die Flaggen
und Wimpel der Flotte. In ihrem höch
sten Putze prangte die Mannschaft. Ka
-ronensalven riefen Albton, das sie so
'..Aich aufgenommen und jetzt so un
gastU'.H ausstieß, ein höhnendes Lebe-
wohl zu. und ftol, segelte dt schöne
Flotte tn da offene Meer htnau gegen
dl Küsten der Niederlande hin.
An Wilm's Seit aus der Pinazze
stand De Rvk, um ihm tm Eommando
beizustehen, dem er noch nicht gewachsen
war. Mnthig schlug de Jüngling
Herz, denn er ging ja wieder dem Kam
pse für de Vaterlandes Fretheit eatge
gegen, und die Hoffnungen, dt tda be
seelten, ließen da Dunkel der Zukunft
wrntger unfreundlich erscheinen.
Im Angesichte der Flotte der Geusen
lag die Küste von Boorn, als von et
neu, der außen,, Schiffe mehrere Se
gel flgnaliflr wurden. Der Admiral
ließ sogleich sechs Bliebvoie beordern,
sie zu beobachten, und wenn feindliche
Schiffe seien, sie zu entern. Unter den
Booten war das von De Ryk.
„Jetzt muß ich dir da Eommando
der Pinazze allein überlassen," sagte De
Ryk zu Strahlen, indem er ihm die
Hand schüttelte. —„Laßt mich an Eue
>r Statt mein Probestück thun I" bat
Wtlm.
De Rpk besann sich in Weile—dann
sagte ee : „Wohlan—in Gottes Namen!
Geh' und sei menschlich gegen dem
Feind!"
Frohlockend sprang Wtlm in das
Boot, wrlchiS ihn zu De Rhl's Blieboot
beachte, und bald war der Kiel der de
tachiiten Schiffe der Richtung zugekehrt
in weicher eben dret Segel am Saume
des Horizontes slchlbar wurden Rü
sttg und kampflustig steuerten die Brie
boote des Segeln entgegen, dir bald für
spanische Schiffe erkanul worden, die ein
Ant.verpner Schiff begleiteten, dessen
Ladung Munition und Kriegsbedürf
nisse nach Ariel bringen sollt, wohin
bereit Alba ine anjehnlichere Varni
so zu senden beabstchligie. Seinem
Scharsfinne war es nicht entgangen,
daß. nachttin die Merrgeusen aus den
englischen Häfen vertrieben waren, ih
nen kaum etwas Anderes übrig blieb,
als durch einen kecken Handstreich st
elnes niederländischen Hafens zu be
meistern. Diesem Plane wollte, mußte
er zuvorkommen. Kaum daß deSckf
fe n Bereiche des Geschützes der Vlre
boole waren, so ordnete TreSlong, der
sie befehligte, den Plan des Angriffes.
Wtlm van Strahlen sollte den Kamps
mit dem größten Schiffe beginnen, so
halte er es ge wünscht, und mit ihm das
schlanke Blieboot TreSlong's —so wollte
es der Befehlshaber. Bald begann das
Fcuern. Schnell manövrirten die leich
ten Blieboot, langsam uo schwerfällig
das spanische Schiff Ladung aus La.
dring erhielt es unausgesetzt. Schon
war ein Mast geknickt, wie ein Halm,
und Verwirrung herrschte am Bord de
Feindes, als das entsetzliche Worte En
tert! aus TreSlvng's Munde in dS
weithallende Sprachrohr drang, und
mit Windseite die Equipage, Wtlm an
ihrer Spitze, mit dem Enterhaken in
die Boote sprang, und mit Blitzesschnel
le am feindlichen Schiffe, trotz de Klein
gewrhrfeuers, anlegte. TreSlong folg
te setzt auch. Wie Berzweiselle wehrten
sich die Feinde. Jede Handbreit Raum
wurde mit blutige Schlägen erkauft.
Aber nach halbstündigem Kampfe stand
Will als Sieger aus dem Deck de
stattlichen Gebäudes. Auch die anderen
Schisse waren genommen. Trelong
trat hastige Schrittes auf Wilm zu,
der im Stegeslustgesühl dastand und
mit dem Auge da Schiff maß.
„Du hast dein Probestück wacker ge
macht," rief er ihm zu, und drückte ihn
dann mit Innigkeit an seine Brust.
„Es ist reiche Beute. Das Schiff, wo
raus wir stehe, hat viel Pulver und
Munition für Alba geladen."
In diesem Augenblicke pfiff eine Ku
gel an Wilm's Haupt vorüber, so naht
daß Wim taumelte. „Was war da?'
rief TreSlong mit Entsetzen und sprang
nach der Gegend, woher der Schuß kam.
In diesem Momente gab eS unten im
Raum ein wildes Geschrei. TreSlong
sprang hinab und sah, wie die Sieger
einen jungen Mann nrdrschlugen, der
mit einer brennenden Lunte nach den
Pulveriäumen eilen wollte um das
Schiff in die Luft zu sprengen. Wü
thend hieben sie aus ihn ein und nur
TreSlong' Dazwischentreten rettete ihm
das Leben. Man brachte den Bluten
den aus das Verdeck. „Ungeheuer!"
schrie TreSlong, „was wolltest Du be
ginnen k-Aber der Verwundete knirsch
te nur mit den Zähnen, wie das wilde
Raubthier, das sich gefesselt steht, und
nicht seine Wuth befrledtgen kann.
Da trat Wilm herzu und—fuhr erblei
chend zurück-devn vor ihm lag—Jan
van der DoeS—der Rheder dieses Schif
fes, das Kriegsbedarf für Alba geladen
hatte. Treslong sah sein Erbleichen.
„Kennst du den Teufel!" fragte er ihn.
Wtlm nannte den Namen. „Ha!" rief
TreSlong. „jetzt kenne ich Gott
verdamme dich, verrälherischer Schurke!
wolltest deinen verwandten mor
l - um Alle, was ihm theuer
den, den " "U ihn!" befahl er
war, betrogst!-K,„. aulassn
und froh, ihre Wuth an
zu können, knebelte ihn die Equip.
Wilm bat für ihn. „Ueberlaßt d",n
Schurken seinem Schicksal: laßt ihn
frei l" „Wie?" rief Treslong, „das
Ungeheuer, das seinen Wohlthäter mor
dete, dich, uns Alle morden wollte, frei
lassen?—Nein—Wilm; das Schiff ist
dein, du hast es erobert, und magst
also, nach unsern Rechten, hallen m>d
bemannen, aber diese Mensch istmei n.
Auf mein Vlteboot begleitet er mich."
Er gab schnell seine Befehle an setue
Leute, und Jan der Doe wurde nach
dem Vlieboote Philippsfeind gebracht,
wo er in Ketten gelegt wurde. Die
Gefangenen wurden gefesselt, die Schtf
fe von der Mannschaft der Vlieboc-e
besetzt, und rückwärt zur Flott nahmen
die siegreichen Schiffe ihren Lauf.
Der Wind wurde jetzt immer un
günstiger un? nöthigte die Flotte, so
schnell als möglich in die Mündung der
Maas einzulaufen. E war Mittag
um zwei Uhr, am 1. April de Jahres
1572, gerade am Palmsonntag, al die
ganze Flotte im Hafen von Briel sich vor
Anker legte.
Das Erscheinen einer so zahlreichen
Flotte vor Brie! brachte eine lebhafte
Bewegung in der Stadt hervor. Man
hielt diese für ein HaadelSconvot, da
Niemand in diesem Augenblick an einen
feindlichen Ueberfall dacht, und über
ließ sich dieser Voraussetzung um so ge.
wisser, als die spanische Besatzung sich
Nro.2.
wenige Tag vorher, ohn all Ahnung
einer Grsahr, nach Utrecht gezogen hatte.
Rur zu bald ich indessen dieser Wah.
Dte Mrrrgrusen nämlich logen atcht
sobald rubtg vor Anker, al st dk. Mal
krn abwarfen, tbr Orange-Wtmprl und
Flaggen aufhißten und Betel nun mit
einem Male thren Cdarakiee erkannte.
Dumpfer, täbmender Strecken bemäch-"
igte sich jetzt U,r Gemüther tu der
Stadt denn die Meeegeusen waren der
Schrecken der Küstenländer und Städte.
Mord, Brand und veri-üstung hatte
bisher ihre Stritt, bezeichne. Hol
fand und Frteslant Küste boten ein
rntsetzltte Stauspiel tdrer Giausam.
kett und Wildheit dar. und er Namen
de Eber der Ardrnnen matte da<
Blut tu den Adern zu Eis, ,nn man
war nur gewohnt, dte strecklitsten Vor
stellungen daran zu knüpfen, während
ein Theil, bet weitem der größere der
Etnwohnerstast. nur daran dattr. in
wtldrr Verzweiflung hre Hab und da
arme Leben retiend, zu dem Südrrtbor
dinauozufltehen. regte st tn dem an
dern Theile er mai-iihaste Gedanke, dl
unglückllte S'avi bis zum Eintreffen
der Hüls gegen die Gewalt der wilden
gretbeuler zu stützen. Insbesondere
war e die riesig Gestalt d,S Maler
Breugdel, die das Volk daranguirte und
bald ein. zienilit bedeuiende Anzahl
mntbvoller Männer um sich sammrlle,
und unieittützt von dem Rathe der
Stadt das Norder Tbor stloß. Al er
aber die Orange Flaggen sah. wurde rr
stutzig undzivelselhafi. ..Wrr tm Dien
ste Orantens steht." sagte er, „ist dr
Voltes Freund I" Aber die Mehrzahl
derer, die er erst für die Vertheidigung
der Statt begeisteit hatt, überstimmte
ihn nun, und so gut , geben möcht,
rüstet man stt, tne Angriff abzuschla
gen. Milien unter diesen tumultart
scheu Auftritten erschien der Hauptmann
Robvo', von drm Grasen von der Marl
gesandt, vou dem Nordrrthor uud ver
langt, vor ten Stadlralh geführt zu
werden. Die Augen wurden ihm nun
verbunden, und er von Breughel, der,
seit br Prinzen Javaston in Brabant,
hier tn Briet seiner Kunst lebte, uud
mehreren Andern aus das Stadthaus
geleitet, wo der Ctadlrath versammelt
war. Robool forderte ten Rath auf,
die Stadt dem Prinzen von Oranten zu
übergebt, der die Flott gesandt habe,
ste vom Joche Alba's und dem zehnte
Pfennig, dieser furchtbar verhaßten Ab
gabe Alba's, zu befreien. Der Rath
sandle zwei Gesandte an Wilhelm von
dir Mark, über dir Bedingungen der
Uebergabe zu unterhandeln. Der Ein
derselben war Breughel, dessen muthvol
les Benehmen tm Augenblicke der Gefahr
ihm das allgemeine Vertrauen in hohem
Grad erworben hatte.
Um Wilhelm von er Mark saßen dir
ältesten Hauplleute versammelt, al dte
Abgeordneten eintraten tn dte Kajüte
des Admtralschtffe. Breughel führte
männlich kräftig da Wort. Er ver
sprach dle Stadt zu überliefern, wenn
man ste al FreundeSgebtet beHandel
und von jeder Plünderung abstehen
wollte. Wilhelm von der Mark hatt
ihm stille zugehört; aber das Aufschwel
len seine Gesichts, dir stq runzelnde
Stirne, das rollende, roth unterlausene
Auge—der ganze Ausdruck fürchterlich
ausbrechender Wuth zeigt die Austritte,
die jetzt folgen mußten. Wüthend
sprang er auf. „Und da wagt Ihr
mir vorzuschreiben, Rauchschwalben,
spießbürgerliche Jagdhund ?" rief er
schäumend und riß da Geusenmeffer
heraus, um ans Breuab! einzudringen,
der surchilos dem Wüthenden gegenüber
stand. Jn diesem Augenblicke trat De
Ryk tn dte Versammlung. Ein Blick
betehrte lhn über Alles, und vor Breug
hel trat er, indem er kühn dem Admiral
zurief: „Der Gesandte tst unverletzlich l
Wollt Ihr Euch und uns brandmarken,
so geht der Weg zuerst durch meine
Brust!"—T-otz, Verachtung lag tn Dr
Ryl's Miene.
Alle Hauplleute, mit dem Unleradml
rale Menthedo, sprangen setzt auf und
beruhigten den Rasenden, ten De Ryk'
Benehmen schon zu entwaffnen angefan
gen hatte.
„Ihr habt Recht," sagt er besonne
ner—„ich fehlte. Geht," rief er aber
Breugbet zu, „und lernt brschetdrner
und temüthtger gegen dir Sieger sein!"
De Ryk sah sich setzt nach dem Gesand
ten um und erkannte Breughel voll
freudigen Staunens. Er reichte Ihm
die treue Hand. Breughel drückte ste
dankbar. „Seit wann seid Ihr tu
Brtel?' fragte rr. Brrughrl sagt
ihm. „Und wo ist Elisabeth?"—fragte
dringend De Ryk.
„Davon ein andermal!" rntgrgurt
Breughel.—„Laßt mich jetzt, und redet
für die Stadt." Sich nrtgend, wollt
er sich entfernen.
„Zivet Stunden Bevinkzeit!" rief der
wild Admiral. —„Keine Minute drü
ber!" Und Breughel ging schweren Her
zen. Sicherheit der Person, de Ei
genthum war ihm gesichert—aber Wil
helm von der Mark giug nicht davon ab,
'"st alle Kirchen der Katholiken und alle
*> r Plünderung sollten unter
Klöster .
morsen sein. '-budlung de
I Noch dauerte die B>.
Stadtralhs, als die zwei Stur.,
waren, und Robool und Wilm v..
Strahlen gegen das Norrerthor vorrück
ten mit zwei hundert und fünfzig Mann
Matrosen, und mit ihnen die Hauptleute
TreSlong, De Ryk, Daan und Brand.
Immer noch unentschlossen zauderte der
Rath. Da rückten sie zum Sturme her
an. Vermittelst eine Schiffsmaste von
Jan van der Doe Schiffe wurde da
Norderthor eingestoßen, und mit dem
Ruf: Oranieu hoch l stürmten die Geu
sen in die zitternde Stadt. Während
noch in wilder Hast die Flüchtlinge zum
Süderthore hinauseilten, erschien plötz
lich der wild von der Mark. Ueber die
blanke Rüstung hing das Ebers.ll, dessen
Kopf al Helmschmuck diente. „Der
Eber der Ardenaen I" schrie Alle, und
von Schrecken gelähmt, vermochte Nie
mand voran zu gehen. Hohnlachend
trieb sie der Wilde vor sich in die Stadl,
sich einend an thrrr Angst, und rückte
unmittelbar na.
E war acht Übr Abends, al st sich, ?
jene vom Norderthore, dies vom Süder
thore her, auf dem Markte rasen, und
ein jubelndes Beusenlied angestimmt :
da durch Mark und Bet der bebenden," '
die zildeste Plünderung fürchtenden