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Wohl ist drr Heedft rin Ehrenmann, Sr bringt un Schnabelwetde., Auch Ras' und Auge lockt er an Und üderspannt Thal ad, Berg an, Das Feld mit dunter Seide. Schon lange tüket uns der Gaum, Aus sein Korb zu nascht! Wann rrtft doch Apfel, Pstrsch' und Pslaum'? Ost sehn und hören wir Im Traum, Wie' ntrdrrrauscht; und haschen. ü-chaul aus, und jubelt hoch im Tanz! Wie sich die Bäume färben. Gelb roth und blau im dnnten Glanz! Er iomml, er lomm, tm Aftrikranz, Der Hrrdst mit vollen Körden. Bon Früchten regnet rund hirnm. Und was nur geh kann, sammelt; Drr schrei und macht den Rücken krumm, Der tne rrimt den andern um, nd all schmaußt und bammelt. Was rauscht und klappert dort und kracht ? Da hagrli'S welsch Nüsse! Frisch ausgehülst und ausgemacht! Wie euch dir Kern rntgegrnlacht Milchweiß und mandrlsüße! Drr Baum dort mit grstiitzlem Ast Den Apfelbrecher her in Hast, I Und nrhm behend ihm seine Last, Im Wintee a zu leben. Dein Opkee ans dem Tische; Feuilleton. Die Meergeusen. E t Ii e N o oell e W. O. v. Horn. 't. Drr Rath der Unruhen^ igortsttzung.) Veten Aubltcke va Strahlen' inKet ien fuhr er eihleicheud zurück und hielt sich zitternd an einer Tischecke, und ein lauter Schrei de Schreckens nisuhr ihm nnwiUkürlich. Van Strahlen schlug da Auge aus nnd sah erstaunt aus den Bauern. Der Hauptmann fuhr empor und Jan stürzte bleich aus der Ecke her vor, in welcher rr saß, denn der Ton dieser Stimme machte sein tanerstr Wesen erzittern und erheben. Blitzschnell riß der Bauer Bindr und Hut ab, und Wilm lag zu den Füßra seine Oheim. „Oheim!" rirf er, „ihrurrr Ohrim, also komm ich zu spät!" Van Strahlen sah ihn mit tieserVrr achtung an. Da Angr schien ihn durchbohren zu wollen. Wilm ertrug den Blick ruhtg. Sri Hrrz war ja frei. „Nicht zu spät kommst du," sagte Van Strahl kalt „um das Werk deiner Hände zu schauen! Sieh', Wilm, diese Fesseln und mein fallendes Haupt sind der Lohn meiner Liebe zu dir l Geh'bin und lebe glücklich wenn du S kannst. Ich fluche dir nicht, daß du mich elend gemacht, nicht, daß du Eltsabeth's Herz gebrochen!" Er wieß ihn von stch. „Ohetm, um GolleSwilleu, ich verste he Euch nicht! Ich Euch elend gemacht? Sprecht, ich beschwöre Euch, wodurch?" „Geh, Heuchler, geh!" rief Strahlen und gte ihn weg. Ich stehe nicht auf," rief Wilm, „und wenn ich den Tod hier finden soll te, bis Ihr mir sag, wa ich gegenTuch that! Jan war, während diese Worte ge wechselt wurde, leise zu dem Offizier geschlichen, der jetzt herzutrat. — „Was soll das hier?" fragte er barsch. „Hinweg, oder ich lasse dich fes seln I" „Wer wagt'S?" rief Wtlm und sprang aus Da eeblickle er Jan, der dastand, wie der Verräther, der seiner Entlarvung nahe ist. „Du hier? Ruchloser!" rief Wllm, „du hier? Ha, willst du vollenden den Verrath?"— „Er ist ein Anhänger der Geusen I" rief jetzt Jan dem Hauptmann zu; fes selt den Verräther, und Alba wird e Euch lohnen." Der Hauptmann ergriff Wllm, und die Netter halsen den stch wild Wehren den festnehmen. Van Strahlen hatte Jan' Worte ge hört, und ihren Widerspruch mit dem begriffen, was er ihm gesagt. Er rich tete stch auf, und sah ihn mit wachsen dem Staunen an. „Zurück!" donnerte Wtlm endlich dem Hauptmanne zu, auf eine so lmpo utttnde Weise, daß dieser einen Augen blick zweifelhaft wurde, wilm benutzt, diesen Moment, um ihm inen Zelt! hinzureichen. Der Hauptmann durch las ihn schnell, und sichtbarer Schrecken offenbarte stch in seinem Wesen, „verzeiht, Herr SimonSsoha," sagte er dann gedehnt „das wußte ich ja doch nicht, daß Ihr tn Spion von Don Barga seid. Zieht tn Frieden und laßt uns tu RHHe!"—Aber zu Jan ge wendet, lief er diesem zu i „Ihr aber zähmet Eure Zunge, wenn Euch lteb ist, Euren Kops länger zwischen den Schultern zu tragen, den der womit dieser da im Bunte ist. kennt keinen Scherz. Wilm trat wieder zum Oheim, aber Strahlen wandle seinGestcht ad. ..Geh', Lerruchlee," sagte er, „deine Schmach ist erwiesen, geh', und freue dich, wenn du es vernimmst, wie mein Leben ende te! freue dich, wenn du Elisabeth mor detest und ihr Mutter, wi, mich ! Geh' hin und Heise dein Vaterland in Ketten schmieden und seine Bürger morden!" Er stand aus und sprach zum Haupt mann i „Lasset un schnell ausbrechen !'' Wtlm erstarrte. Er begriff jetzt lheii weise be Ohetms entsetzliche Rede. Er stand als Varga Spion da—erniedrig, entehr tn ten Augen des Manne, den überAlles liebte—und durste den Schlei er de Geheimnisse nicht lüslen. Ihm schwindelte. Heftig schlug er stch vor dir Stirn, und taumelte halb bewußt los in einen Lehnstuhl, indeß Alle die Stube verließen, und Jan stch heimlich tlnauoschlich. Schon waren die Reiter mit dem Ge fangenen eine Stunde weg, als Wilm zum ruhigen Nachdenken gelangte. Es lag ihm eine Zentnerschwere aus dem Herzen. Er war vernichtet. Wa soll te er beginnen? sollte er nach Brüssel zurück? —Dann verdarb er Alles—raub te stch vielleicht die Möglichkeit, etwas für seine Ohetms Rettung zu thun.— Nach langem verzweifelndem Schwan ken raffte er die Binde auf, bedeckte sein Auge, und setzte de Hut aus, die Reise nach Antwerpen fortzusetzen.—Bis hier her hatte die Liebe seine Schritte beflü gelt, die Begeisterung für seines Ohetms Rettung ihn rastlos fortgetrieben—jetzt war e ihm, nlo läge Biet tn seinen Andern, als ginge er in seinen Tod. Alle die Reden Strahlen'S rief sein Gedächtniß zurück, und suchte sie zu einem Ganzen zusammen zu reihen. Wohl geririh er ans die Spur der hölii sden Perräiheiei Jan's va der Doe, aber das ganze Gewebe de Schändli chen wurde ihm nicht klar. Da drü ckende Bewußtsein, in seines Oheims Augen als Verräther dazustehen, machte ihn namenlos elend. Selbst Elisabeths und ihrer Mutier trauriges LooS wurde dadurch in de Hiniergrnnd seiner See le gedrängt. Er kam in Antwerpen an, in seinem Innersten zerrissen, und etile sogleich z Lodrona, ihm das Schreiben Don Bar gas' zu übergeben. Er lao i. „Es ist schon geschehen," sagte er zu Wilm, und beurlaubte ihn. Doch rief er ihn wieder zurück. „Wann gehl Ihr nach Brüssel?" fragte er. „Das ist noch unbestimmt !" „Gut; Ihr könnt DonVarga münd lich berichten, daß ich Alles in Beschlag habe nehmen lassen!" Wilm ging. Er begriff diese Worte nicht, aber als er zu dem Hause seines Ohetms kam, eine spanische Wache da vor fand, und vernahm, daß man Eli sabeth und ihre Mutter herausgetrieben, und Alle konfiSzirl habe, was alsStrah leq's Eigenthum bekannt war, da öffnete sich ihm da Verständniß de Ganzen; da sah er ein, welch' eine Botschaft er getragen, und Wuth und Verzweiflung im Herzen, stürzt er zum Hasen, wo ihm De Ryk ein kleine, ärmliches Häuschen bezetchnel halte zum Wiedersehen. Der Besitzer desselben, ein armer SchlffSzim mermann, nahm ihn mit Freuten auf aber er rschrack über de jungen Mannes bleiche Aussehen, das Beben seiner Glieder. ..Ihr srid krank, Herr," sprach der gutmüthige Mann. „Legt Tuch zu Bett, ich dtlte Euch." AberWilm verwarsdenßalh. „Wollt Ihr etwa thun, um mich zu beruhigen," jagte er, so eilet, Erkundigungen einzuzie hen. wo die Gattin und die Tochter des Bürgermeisters van Strahlen sich aus halten." Der Mann versprach's und entsrrnte stch. Nach einigen Stunden, die dem Har renden die Länge eines Jahrhunderts zu haben schienen, trat der Mann wie der herein. Sein Gesicht verkündigte nicht Erwünschte. „Sie sind nicht mehr tn Antwerpen," sagte er. „So viel konnte ich nur ersahien, daß sie mit ei nem Maler, der stch einige Zelt hier aufhielt, und mit dem Bürgermeister tn ertrauten Verhältnissen stand, Antwer pen bald nach der Abführung de Bür germelster nach Brüssel verlassen ha ben." „Habt Ihr den Namen de Malers nicht erfahren?" fragte der Jüngling hastig. Ich glaube, man nannt ihn Breug hel," war die Antwort. Wtlm lannte den Namen nicht. „Gott," rtes er aus, „sollten str denn auch tn böse Hände gerathen sein!" E bemächtigte stch setner eine namenlosse Angst. Er wußte nicht, was er begin nen sollte. 801 l innigen Mitleid sah ihn der Zimmermann an, denn Wllm's Wesen war tn wildem Aufruhre, der de Man- ns Herz mit banger Sorge erfüllte. Die Folgen dieses Seelenzustandes tonn ten nur schlimm sür de Jünglings Ge snndhelt sein und wirklich offenbarte stch balddle nachthelllgeWirknng deJnne,n aus das Aeußere. Ein HltzigesZieber iiß In der Nacht vollentrs den Unglücklichen nieder. Zum Glücke sür ihn und zur Beruhigung des SchiffSzimmermannS erschien am andern Tage De Ayl. Er war glücklicher gewesen, als Wilm. Unweit Löwen fand er Hoogstraien, der sorglos nach Brüssel wollte—aber nun schnell umkehrte, und glücklich die Gr ze erreichte. Alba war iudrssen rasch seinem Ziele zugeschritten. An dem Tage er zur Ge sangennehmung Egmonl's und Hör,.'s drstimniie, lud er alle Siaatsrälhe ud Riitter de goldenen Vließes, welche sich in Brüssel befanden, zur Berathung in das Kuilemburgische Hau ein. Der Schlaue wußt, jede Verdacht zu ent fernen. Mit Klugheit zog er die Be rathungen in die Länge. Er war hei tern Wesen, und wider seine Art freund ch und herablassend. Als gegen Abend noch die Beraihschlagnngen über dir Risse, welche der KrlrgSbaumeister Pa clotte zur Erbauung neuer Festungen vorgelegt, dauerten, wurde Alba abge rufen. VargaS meldete ihm die frohe Nachricht, daß Strahlen durch Lodrona, und gleichfalls die Schreiber des Gra fen Horn, mit dem de Grafen Egmont, gesangen seien. Lächrind trat er in den Saal zurück, und brach die Beraihschla gnngen schnell ab, indem er huldvoll die StaatSräthe und Ritter de Vließes be urlaubte. Sie entfernten stch—zuletzt der fröhliche Egmont, der in die Gemä cher Don Fernando's von Toledo stch begeben wollte, um noch einige heitre Stunden mit dem Freunde zu verleben; aber aus dem Corridor, der zu des Freun deoZtmmern sührle, trat ihm der Haup tmann vo Alba' Leibwache entgehe, und nahm den Bestürzte. Zu gleicher Zeit wurdt Gras Horn, der ohne Ahnung seines Schicksales rublg heimkehre woll te, gefangen genommen. Man brachte sie in abgesonderte Gefängnisse, nd dann, nachdem Alba Egmonien einen Beseht an den Commandanten der E> tadelle von Gent abgenäthigt, drm spani schen Obristen UUoa diese zu übergeben, nach Gent. Die Gesangennehmnng der Lieblinge der Nation brachte einen iödt ltchen Schrecken über diese. Jeder fürchtete jetzt sür sein Leben, sür seine Freiheit; Niemand hielt stch mehr sicher. Wer es konnte und vermochte, schied vo Heimath und Jreunten, und wanderte t die Fremde, sich glücklich schätzerd, Leben nnd Freiheit teilen zu können. Nach Aiba's Grundsätzrn, ach seiner Erklärung war Niemand mehr sicher- Der entsetzliche Gerichtshof, den er un ter dem Namen Rath der Unruhen ein setzte, der nur bestimm! war, zu morden jeden, auf den man einen Schein de Verdachts geworfen hatte, und die Gü ter der Schuldtgerkannien zu consiSzt ren, war ein Schreckbtld, wie noch kei nes die Nation erzittern gemacht, weil er kein Mitleid und keine Schonung kannte. Alba selbst prästdtlte dieses Mord- und Blutgerscht, und unter ihm der Licen tiate Don Bargas, der Auswurf des Auswurfs der spanischen Nation, an an dem nichts mehr menschlich war, als die Gestalt, die dennoch als ein Zerrbild der Menschheit gelten konnte. Ansäng waren die dein Niederländer, die am meisten mit Alba' Denkart übriein sttmmten, Beisitzer dieses Gericht, allein nur zu bald empörte stch ihr bessere Ge fühl gegen das schreckliche Versahren desselben. Sie blieben weg, und Bar gas und Zwei, die ihm nahe verwandt waren tn Denkart und Leben, schalteten nach ihre Herzens Gelüsten über das Leben der Edelsten der Nation, die nun. durch Alba' Verbot der Auswanderung und strenge Wachsamkett tn den Häsen genöthigt waren, mit Gtsahr de Leben stch zu retten oder geduldig da Haupt aus den Block des Henker zu legen. Vor diese Gericht wurde van Sirah len gestellt, sobald er in Brüssel ange kommen war. Sein Reichthum leuchte te VargaS besonders ein, denn obwohl das Meiste von den confiScirlen Gütern tn den Säckel de Staate floß, so wur den doch die Finanzen Alba' und Var gao' und seiner Gehülfen nicht verges sen, wa um so leichter geschehen konnte, da diese Einnahmen nicht controiirt und beausstchtet wurden. Obgleich über sei neSchuld undVerurthetiung kelnZweifel bet Alba und VargaS war. so wurden dennoch von Zeit Zu Zelt Verhöre mit ihm angestellt, und da Zeugniß seines eigenen Neffen, das im Protokolle ihm vorgelesen wurde, ohne daß man den Namen de Neffen nannte, wa Jan zu bewerkstelligen gewußt, gegen ihn aufge stellt. Seine Vertheidigung war frucht los. All sein Berufe auf das Zeugniß seiner Mitbürger, auf die Rechtlichkeit seiuer Verwaltung, auf die Tadellosig keit seine Wandels, auf die Gewissen hafltgkeit, mit welcher er stet des Hose Befehle vollzogen, blieb erfolglos. Van Strahlen sah ein, daß man sein Urtheil schon vor setner Anklage durch seinen Neffen, vor setner Gefangennehmung ge sprochen hatte, und schwieg darum, da man ihm auch selbst abgeschlagen, ihn mit seinem Ankläger zu confrontlreu. Man hielt ihn fortwährend ln enger Hast ud in Fessel wie de größten Verbrecher. Der alle Mann, der stch freilich drffen schuldig wußte, was man gegen ihn als Schuld gellend macht, nämlich, daß er sür seines Vaterlandes Freiheit gls'bt. daher der gereintgien Lehee des Evangelium zugethan, und darum, die schrecklichen Urlheil der In qulsttto kennend, mtld gegen die Bil derstürmer gewesen war—sah tm Geist da Elend seine Volke unter dieser blutige Geißel—ahnet, wie die Bes sern bluten würden, und endlich de Tyrannen Fuß Recht, Freiheit und Ge rechtigkeit darnieder treten würde—und wünschte darum zu sterben. Sein Ver traue ans die Menschheit war unter graben—das Leben unter de Menschen verbaßt. Nur die Gattin und Elisa beth lagen ihm am Herzen nnd macht, ihm das Lebe noch lieb. Jan war der Einzige, den er bisweilen sah, dem er die geheimen Bestimmungen, dem er die Geheimnisse anvertraut, und besonder die Gelder anzeigte, die er auswäit an gelegt sür kommende böse Zeit—als Al ba's Ankunft in den Niederlanden te kannt wurde. Ihm ertheilte er Voll macht, sie zu heben nd sür Elisabeth und ihre Mutter zu verwenden. Ueber Haupt lauschte der Nichtswürdige voll kommen den edeln Manu. Uud wie frohlockte er! war r ihm ja doch genug sam klar geworden, daß Varga ihn be trog, ihm nichts von Sleahlen'o Ber mögen würde zukommin lassen. So fand er Ersatz, und sah sich über sein kühllsks Hoffen in Bestß eines ansehn lichen Vermögens, auch wen alle An dre der Staat, Alba und Vargas a stch risse und keine Neue kam in da entmenschte Herz. Das entsetzliche Llutgericht Halle end lich das Urtheil gefällt, als Elisabeth und ihre Mutter in Brüssel intt Breug hel ankamen. Breughel hatte stch, der Kunst wegen, einige Zeit in Antwerpen aufgehalten, und war durch seine Denk art und sein Bekanntschaft mit Ora nicn, Monlignt, Egmont und Horn, schnell mit van Sirahle vertraut ge worden. AIS er tn Brüssel war, traf den Bürgermeister das entsetzliche Lvos. Er war der treue grcnnd im Unglück, als die meisten Aniwetpner, an Furcht, mit tn van Strahlen'S Fall gezogen zu werden, sich scheu zurückzogen. Des ein pört über Lodrona's Härte, sorgte er sür die Unglücklichen, und von ihren Für bitten bei Alba, bei Margarethen von Parma, die damals noch tn Brüssel war nd vo seiner Einwirkung aus diese noch Rettung hoffend, eilte er mit ih nen dorthin. Jan erschrak, als er ihre Ankunft vernähme Konnte nicht ein unglücklicher Zufall dao Gewerbe seiner ruchlosen Stänke nihüllen? Durfte er e Elisabeth, duisle er es der Tante ab schlagen, mit ihnen bet Alba sür den Verhafteten zu bitten? und stand er dann nicht al Ankläger und als Für bitter t höchst zweideutigem Lichte va, und lag nicht dann seine Entlarvung nahe ? -So erwog der Schlaue die Ver hältnisse, und fand es gerathener, schnell Brüssel zu verlassen, um, das war ja Vorwand, und ihn tm besten Lichte zei gender Vorwand genug, tn Antwerpen von Strahlen'S Vermögen so viel zu retten, als möglich sei. Lottletzung folg.) Eine interessante Schilderung der Deutsch-Amrrikaner von einem amerikanischen Beobachter. Aus der Oktober-Nummer dr „Atlantic einen Artilel über „die Deutschen im Westen" der besonder deshalb interessant ist, eil der Verfasser da deutsche Lede ziemlich genau de dachtet hat und darüder vom amerikanischen Slantpunlte vorurtheiisfrei urtheilt, „Die Deutschen, heißt es darin, find uname rilanisch in Sprache, unamrrikanisch in Cezte hang, unamrrikanisch tn ihren Anschauungen ; vom Amerikaner >ie zur der nicht ä lncw und bieten für den amerilanischen Patrioten und Staatsmann den wichtigen Gegenstand ei nes Studiums. Dezin es drangt sich die gra ge auf! Werden sie ein imperi, i impei-io (einen Staate im Staate) gründen, erden sie ImAmerllaneithum aufgehen, werben sie einen dlelbenden Einfluß auf den amerikanischen Cha rakter äußrrn? Die Deutschen bilden minde sten den kten Theil unserer Bevölkerung und eine abgesondert Familie tn der amertkantschen Nation. Dir Lagrrbirr Salons der Deutschen In den Städten sind so zablrelch, daß mlt jedem Schritt in der Straße diese Salons sich In ge ometrischer Ratio (2. 4. 8. IIZ. u. s. w) recht und llnls vermehren, so daß sie den Begriff de „Unendlichen" veranschaulichen. Der Beo bachter frägt sich, wie und wovon können die unzähligen Salonhaller leben? Er kommt zu dem Schluß, daß dieselben entweder verbun gern, oder daß die Deutschen dle pünktllchsten und zahlreichsten Besucher sein müsse. So richtig S auch ist, daß die trvtsche Bevölkerung dle größte Zahl sür die Salons liefert, so liefert sie andererseits doch die geringste Zahl her Be trunkenen. Da männliche Geschlecht der Deutschen ist groß, stark nnd schön, da weib liche ist körperlich mehr kräftig, aber dagegrn ein facher und sittlicher als dle Amerikanerinnen. Den deutschen Sharalterzug bilden Sparsam keit, Sdrenhaftlgkei und thätige Jndnftrle. Ja ihre Gewalt wird einst der große Westen kom men, der später durch seine Einstuß da ganze Land beherrschen wird. Der Man ardeilet, die Kinder arteiten und die grau arteitet, denn der Deutsche betrachtet seine grau nicht wie der Amrrtkaner al ein bloße Oenameitt; er besitzt überall im Westen sein eigenes Hau seinen eigenen Grund für eine Helmstätte, er sorgt gewissenhaft für die Zukunft seiuer gamt iie und genießt daher mit Recht ie Achtung eine arbeitsamen, gesetzitetenden Bürger. Die amrrlkanische Spekulation nach schnelle Nro. i. Rrichihum ist ihm fremd, den die deutsche Spelulattvn deschränt stch nur auf da Gebt, der Philosophie. Dt, Deutschen sind social, allein nur unter sich, denn den mei.faneiu gegenüdee sind sie zurückhaltend. Die deutsche Sctallät dehnt tich somit aus, daß sie soqae den deutschen Kausfmann. den deusscheu Kllnst- Ire und Gewerdetietbende üdcr den Amerika ner stell und vorzieht. Die Deutsche haden tbrr eigenen literarischen Gesellschaften mit Bibliotheken, ihre eigene Kl, ch, ihre etgeniu Doktoren, und sogar ihre eigenen Advokaten. Gleichwohl darf man hieraus nicht schließen daß der Deutsche eine Abneigung gegen h. Amerikaner hat. WaS die Religion betriff so gehören die gebildeten Deutschen keiner tr che an: selbst die HI geborenen Kinder gedti dete Deutschen stnh dem hrtstenlhume fremd. Der Rationalismus, der Atheismus und über- Haupt der Nichtglaute ist unter der drntschen Bevölkeinug verde,rschend, selbst die freisinnig, sie Amerikaner sind i dieser Beziehung ,3ch, so radikal wie die Deutschen. 't)ie sich, er Deutschen üdee die Sonntagsfetrr ist dem Pu rltanismus direkt entgegengesetzt; sie de,ach. ten de Sonntag IS einen Tag der Erholung und des Vergnügens. Der gläudtge Amerika, er ist staune, am Montag unter Deutschen die Frage zu hören - „Wir haden Sie stch g. Stern amüstrt?" Männer. Wetber und Kinder, Alt und Jung, besuchen Sonnlag öffentliche Bergnügiingsorle oder Hallen, wo sie sich an so cialer Unterhaltung, tn Musik on Vrethoven und Mevirdeer, a Bier, wein und Kaffee, an Tadacksrauch nd am Geruch der Rosrn und Heliotropen rrgötzen, den der Deutsche ist ein großer Freund der V'umeii. Bezüglich der Schulen, so hadrn die Deut schen zwar ihre eigenen deuische Prlvatschulen; girichwohl senden sehr viele Deuische ihre Kits der in die öffentlichen Schule. Die Deutschen sehen vorzugsweise darauf, daß ihre Kinder tu der deutsche Sprache nach deutscher Methode unterrichtet wriden, wenn unsere öffrntlichen Schulen durch Sinführund der deutschen Spra che gkttnanlsiit wurden, so würden auch die Deutschrn fein Bedürfniß von deutschen Pri valschulen suhlen, vielmehr die öffentitchen Schulen vorziehen, so daß die letzteren an Zahl und Untereicht gcwiuurn müßten. Die Deut scheu sind im Allgemeinen desorg, daß durch den Mangel -der Wegsall des deutschen Unter richte ihre Kinder enldrutscht oder denationalt str werden. Eigenthümlich ist die Abneigung der Deutschen gegen grauen als Lehrerinnen, sie stellen die Frauen in eine engere, niedere Sphäre als die Amerikaner, darum sind sie auch gegen das Frauenstimmrecht. Eigenthum liche Institute der Deutschen sind die Tiern- Vereine, Wesang-Veeeine, Schützen - Vereine, welche den gemeinsamen Zweck der socialen llnieihallung sowie der physische, geistigen und musikalische Ausbildung und des Waffenge- Wir haden un so viele Punkie erwähn tn drnrn drr Deutsche vom Amerikaner ganz ge trennt und tsolirt ist; wir fragen nun: Haben die Deutschen nicht etwas gemeinsam mit den Amerikanern? Sicher, sie haben; denn dle Deutschen und Amerikaner sind Ein in der Hingrdung an die Prlvetpirn der Humanitct und grctheit; ml Kopf uud Herz ist drr Dritt sche sür amerikanische rcpuplikanische Princi pien, mit dem Magen aber ist er durchaus un amerikanisch, denn er haß die amerikanische Kost. Im Uedrigen aber ist der Deutsche ein strenger Richter über dcn Amrrikanismus. denn r sagt uns Amerikanern, daß wir in Li teratur. Kunst und Wissenschaft Nicht produ ziet baden. Wa besonders amrrtkantsch ist, daß wir nur Nachahmer seien und daß endlich die ganze amerikanische Produktion blos in Tischklopfen und Taseiumwerfen, sowie in Mormonismus best-de. Die graae ist nun: Werden die Deutschen und ihre Nachkommen Amerikaner erden? denn zu einer elnheitlt che Ration darf fein Unterschied zwischen Diulschen und Amerika eriftieen. Ader de Deuische will nicht als solcher aufhören, er will als Deutscher sagar aus amertkantschem Boden nstredllch sein. Dennoch wird der Deutsche seinen Einfluß auf da Amerikaner thum und dadurch eine Asstmilattrn hervsr dringen, nämlich auf zwei Wagen, mittelst sei neS Blutes und mittelst seiner Ideen; n sozia ler und religiöser Hinsicht wird der Deutsche den Amerikaner gttmantstren ; wünschensverlh wäre es auch, daß die deuische Sparsamkeit, Genügsamkeit un Industrie den Amerikanern on seiner üdertriedenrn Gewinn- und Speku lationSsucht zurückbrächte. Doch was die ame rikanisSden Prinzipien der revudlikanischen Seldllregierung drtrisft, so muß Deulsetiand i die Schule Amerika'S ihr. Denn daß rin Bismarck in kurzer Zeit die deutsche Ein heit z Stände brachte, was die deuische Na tion seit einem Jahrtausend nicht fertig bringen sonnte, dies zetgt einen große Maiigel de deutschen Volts in der wahren Volksregierung, Als i Rom bekannt wurde, daß Victor Emanuel tn Berlin angekommen war und sowohl von Seiten de Hos wie von der Bevölkerung der Stadt die herzlichste Ausnahme gefunden halte, kam die Freude darüber an demselben Abend zum Durchbruch, als die Mtli tärmuslk auf dem Platze Colonna das Preußenlted spielte und die Betsällsbe zeugungen und Freudenruse nicht auf hören wollten, so daß es wiederholt nnd zum dritten Male gespielt werden muß te. Nachdem aus allgemeines Verlan gen auch der Köntgsmarsch vorgetragen und applaudtrt worden war. hieß e: „zum Palazzo Caffarellt!" Beinahe der ganze Platz entleerle stch und alles zog nach dem deutschen Gesandlschaflsholel, wo Reden gehalten wurden, die immer damit schloffen: „Es lebe Deuts öland, er deutsche Kaiser, Bismarck, Allianz mit Deutschland u. s. w." Hernach zog man nach dem Palazzo Venezlg, dem österreischen GesandlSholel, wo man Oestreich und den Kaiser Franz Joseph leben ließ. Einige Herren au der ver sammelten Menge begaben stch lns dent sche Gesandtschaftshotel, um de Gefüh len des römischen Volkes durch eine Anrede an den Vertreter de drntschen Gesandten Ausdruck zu geben. Fürst Lynar empfimg die Deputation, dankte Im Namen setner Regierung und nt schuldigie stch, daß er wegen Unkenniniß der italienische Sprache stch nicht dem Volke zeigen könne, um ihm im Namen seiner Regierung zu danken. Als die Deputation die Antwoit des Fürsten Lynar überbrachte, brach drr Beifalls sturm de Volke von Neuem los—Der Enthusiasmus hat stch auch nach Siei llen verpflanzt. Am 25. Srptembrr Abends durchzogen tn Parlermo mehre krausend Personen mit Fackeln, Fah nen nnd Musik die Stadt um thre Sym pathleen für Oestreich.Ungarn und Dutschland kundzugeben. Vor dem östreichisch ungarischen und de deut schen EonsularS-Gebäude wurden unter jubelnden Zurufe die respecliven Na tional Hymne execnUet.
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