Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, November 06, 1873, Image 2

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    3. dev. Kipper, kor IS.
Herausgeber.
HarrtSbnrg, Pa.
Donn'erstag, Nov. 0 1873.
BefuchSreifen.
Nächste Woche hoffe wir uns
reFreunde in Milton und Dan
ville zu besuchen; in der darauf
folqenden Woche jene inEnders,
Lykenstown ?c.; und an, Dank
snZUNZstag jene in Altoona.
Z Ohio beträgt dir Meh'kn N für den
Demokeatiscke Gouverneur Candi.-
te, Hrn. Allen. 847 Stimmen.
Llahd L. Clay, Redakteur d-r clnil?
Tims tn Eumberland, Md., wurde am
vortgea Montag von Jobn M. R'slev,
der sich durch eine Aittkel in dem gc
nannten Blatte, der stch ans ReSly's Va
ter öer Clerk de Gerichtes ist bezog, be
leidigt suhlte, erschossen. Der Möcde>
tst tn Hai.
vichkistc utschridnng. - Wie ras
Obrrgericht von greteetck Evunly Md.
letzthin entschied, so Hai kein Arrkriona
tor bei einer Versteigerung, die er be
sorgt, da Rech, g'gen eine Bieter zu
bieten d. h. 'in Gebot höher zu treiber.
Ein solcher Versuch ist Betrug. Das
selbe Gesetz gilt sür unseren
Staat Pennsvivanien.
Der Präsiden bat besohlen, bikan, t
zu maden, daß olle Soldaten, die faj-
Ntnflüchlig geworden, wenn sie a oder
vor dem ersten Januar 1874 zurbäkeh
reu, und stch an irgend einer Militär
Station stellen, tn voller Pardon e
ihetl werde.
Das wär eine gute Gelegenheit, de-
Gnatenakt auch aus die armen T,us>
auszudehnen, die jetzt unter den Kriegs
gesehen dt Strafe sür gahnenslüchNgkeit
erleide.
Die öffentliche Schuld der Vereinig,
ten Saaten hat im Monat September um
3 b 4 Millionen Thaler zugenommer.
Ein Gleiches wird auch vermuihlich in
den folgenden Monaten der Fall sein, da
die Einnahmen von Einfuhrzöllen er
heblich abfallen. Wenn die'wchuid stcb
Grant den Credit dafür. Ob er jetzt
auch wobt die Veraiilwortlichketl sür die
Verminderung aus sich nehmen wird ?
Die Seuche in Mrmphit scheint nach
gelaff'N zu haben, aber das Vedürsn ß
ach Hülse macht sich jetzt erst recht gel
tend, um einer ticimtrtrn Bevölkerung
aufzuhelfen, unter welcher Viele durch
den plötzlichen Tod ihrer Angehörigen
der natürlichen Stützen beraubt und
folglich aus dir Gesellschaft angewiesen
find, Alle aber unier den Keuleaschlägen
de Schicksals so snrchibar gelitten ha
ben, daß sie physisch und geistig unver
mögend sind, sich ohne Beistand wieder
emporzuarbeiten.
Der Mördrr Stotes virurtheilt.
StokeS, der Mörder von gisk, ist dem
Galgen, an den e geHörle, entronnen,
tndem er letzte Woche zu 4 lahren Zucht
hauSstrase verurtheilt wurde! Arme
Diebe häng man, reiche Mörder ab, r
läßt man lausen. O, schändliche G>
chtlgkeit! Richter Noah C. Davis,
der Mann, weicher „Vorsicht und Scko
nung" für Stob' „ausgrzrichnele
Freunde" von de Geschworenen sorder
t, ist ein etngesleiscbler Republika
ner; er war früher Bunde-Distrikls
arewalt und wurde im Jahre 1872 von
den Republikanern mit Hüls ter „Re.
foemer" zum Richter ter Supeeme
Court gewählt Soicki, Richter gehen
au den Reihe der republikanischen
Partei hervor.
Die.Mollh Mag!,", diese gehet
e Verbindung irischer Kohlengräber,
hat sich wieder einmal ausgezeichnet,
tteSmat bet Gallitzin, Cambria Courrip,
an der Pennsylvania Eisenbahn. Dort
waren die letzther beschäftigten Arbeiter
um höheren Lohn ausgestanden. Am
Freitag kamen neue Arbeiteron, um die
Plätze Jener einzunehmen. Am Sam.
lüg (singen dieselben in der Umgegend
spazieren. Am großes Tunnel wurden
st Plötzlich von den „Moll, Magutre."
die vermummt waren, überfallen und
Mit Prügel, Steinen ,c. schlimm zuge
richtei. Eine Anzahl Viehhändler, die
mit ihrem Zug ans einem Seite,igeletsr
arten mußte, stiegen au, um sich die
Prügelet näher anzusehen, und beka
e r „aus Mißveiftändrrlß" auch ihren
Theil ab. Die Polizei von Altoona
wurde gegen die Uebelthäter requlrirt.
Sonst und jetzt.
Ai Andre Jackson Präsident der
Ler. Staaten war, standen die Angele
genheiten ter „Uniled State Bank"
schlecht. Er ließ sofort die Staat De
positen au er Bank ziehen und rettete
so da Geld de Volke. Als Präflrrnl
Graut erfuhr, daß Jap Eoote's Nuiiv
oalbank, worin er H 30.000 deponirt hal
te, im Zusammenbrechen war, zog er
sein Geld sofort zurück und steckte e tp
de Strumps; dir 5187,000 Siaal.
Depositen aber, die sich in der Bant be
fanden, ließ er ruhig in dem allgemet
neu Rummel verschwinden. Da Geld
de Volke kümmert ihn nicht, setneGe
.danke waren lediglich auf die Rettung
dessen gerichtet, was er sich hatte müh
sa zusammen schenken lasse. Dt
ine Beispiel choraktertflrt seine ganze
Haltung al oberster Beamter der Re
publik. Erst kommt Ulpffe, dann noch
lnmal MpffeS und dann och tausend
mal Ulpsse. Er theilt die Menschen in
zwei große Classzi,, in solche, die ihm
'a schenken und solche, die th nicht
schenken. Erstere giebt er Aemter, da
mit st dle letzteren ausbeuten.
Rsch ein glanetthrr Gzrg j
Wir vergaffen in letzter Nummer zu
melden, daß auch dle Demokralea von
Baltimore kürzlich einen glorreichen
Sieg errungen haben, indem st nicht
allein ihren Mayor, Hrn. vairsant, mit
etwa 10,000 Stimmenmehrheit, son
der auch alle Mitglieder des Siadt
rath bt aus einen einzigen und einen
Richter sür dir Supreme Tsnrt erwähl
ten! Alle Ehre den wackere Balli
irorer. Vor lahren genoß jene Siadt
keinen dtsoudera guten Ruf, da die so
genannten lllooclz-'l'ups"l'luz-
n. d. gl- Teufelsgestüdel da
teibst regierte. Allein tn späterer Zeit
ist eine ungeheure Umwälzung dort vor
gegangen. Baltimore ist jetzt nicht al.
lein eine drr ruhigsten, sondeen auch ei
ne ter best legiertesten Städten diese
Landes. Möge die „Stadt der Monu
mente" stet ihre guten Namen bewah
re. Der Radikalismus hat lorl keinen
guten Boden; er verduftet, weil es da
noch gute demokratische Kost gibt.
Abstimmung her die nrnr Canstitu
lion.
Die ConsttlnltonS Eor.ventton, wel
che seit beinahe einem Jahr ihre S>tz
gen tn Philadelphia htel, vertagte
stch am letzten Montag Abend. Die
neue Constitution soll am drillen Diens
rag im Dezember (am 10 ) dem Volk
;ur Abstimmung vorgelegt werden. Die
iriglieder der Constitution Cviivr
"oi> haben sich dann am Mitiiovlv den
24 Dezember wieder in Hairioburg zu
v>'sammeln, um die Wahlbertchte enl
aegenzunehmrn. Wird die Constitu
tion angenommen, so teitt sie unmittel
bar sogleich in Krasl.
Während lie Neue Constitution viel
leicht manche enthält, da zu veiwer
sn wär, und nicht vollkommen tst,
aber wa ist denn vollkommen in
dieser Welt? —so müssen wir doch ge
stehen, daß sie gar Vtls in stch schließt,
das unsre hetziichfte Zustimmung er
tzetsäit. Wir verweisen blos aus ei
nen Punkt, nämlich den in Bezug dir
Wahlen in Philadelphia. Da ganze
rinsine und betrügerische System, wie
die Wahlen j-tzt in Philadelphia gc
ballen werden, fällt irr der neuen Coi
sttlutton weg. so daß man wenigsieas
auf ehrliche Wahlen lechne daif.
Einerlei wer bel Wahlen beliügt,
ZuchlhauSstiafe ist noch zu gul sür solch
Wahlbeliüger; uno w edle Wahlen seit
lahren in Philadelphia gehalien wur
den, war eine wahie Schmach u. Schan
de ; man konnte ma die Betrüger nie
zar Rechenlckraft ziehen, da sie immer von
gewissen „Rings" und elenden I.oakr>v
n Schutz genommen wurden. W r
b ff-n t'ßhalb, daß alle guten Bül
ger in Penr.sylvanien sür die neue
Coi'stiiulio stimmen, und ihr Ver
dammuligSuilbeti gegen Wahlbeliügt
reien aussprechen möge.
Dir Gcschastc-Ausflchtcn.
Ueber die Aussichten des Geschäfte-
Verkehrs während tem kommenden Win
ter, bemerkt ler Philadelphia „Demo
krat"! Die Geschäfts Auesichten fürten
kommenden Winter sind nichts weniger
als erfreulich. Die Hoffnungen aus ein
'-aldigee Vorübergehen ler Nachwiiku
gen der Finanzkitfls solle sich nicht so
rasch erfüllen wie man erwarten. Die
unleugbaren Vorzeichen einer Bisseririrg
auf dem Geldmarkt sind nicht begleitet
von ähnlichen im Handel und Fabrik
livn, im Gegentheil scheint es. als ob
jene Äeschäftsstockungen die sich zuerst
vereinzelt Irr diesem oder senem Ge
schäftszweig zeigten, z. B. in den Lccs
motloen- und Maschinen - Fabriken sich
allmählich aus größere Kreise auadrh
neu. Es ist durchaus nicht die Absicht,
durch solche Bemerkungen irgend welche
Besorgnisse zu erregen oder zu vermeh
ren, aber es ist iiöihig, daß Jeder weiß
Was passtet und welches die Eiiv irlun
gen sind,die sich an vorkommende Eieig
iffe anknüpfen, damit er sich danach zu
rtchlen weiß.
In voriger Woche wurden eine An
zahl der größten Wollen Fabriken und
Spinnereien t Philadelphia, die am
SchuyikiU hinauf bis ach Norristow
liegen dis aus Weiteres geschlossen, und
Tausende von Arbeitern haben dadurch
für den Augenblick ihr Biod verloren.
Auch wird es für sie nicht möglich sein
andeiSwo leicki Beschäftigung z erhal
ten, da überall im ganzen Siaal viele
Fabriken ihre Aibeit einstellen, oder aus
halbe Zeil a>biten, oder ihr Arbeiter
zum Theil entlassen, oder ihnen die
Löhne küizen oder auch was das
Schlimmste ist melier ardiilen, abr
ihren Ardetirra seil Wochen, ja Mona
ta nur inen Theil des Lohne ja t
tazelnen Fällen gar k-lnea Lohn aus
zahlen.
Da diese Zustände gerade zu elner
Zeit tntrrt'ir wo sonst lie Geschäfte und
die Fabrikation am Lebhastest-n sind, so
sind te Befürchtungen aus schlimme
Zeiten im bevorstehenden Winter wohl
deglündet. ES ist kaum anzunehmen,
daß sich die Verhältnisse vor dem näch
sten Frühjahr wesentlich bessern können,
so srhr man auch wüaichea muß. daß es
der Fall ärr. A Alle teltt deßhalb
die ernste Mahnung heran, diesen Zu
ständen Rechnung zu tragen. Diejeni
gen welche Arbeit haben, mögen sich wohl
bedenken, ehe sie dieselbe aufgeben, oder
sich auf Slrikr elnlassen, wenn ihre Ar
beltgeber etwa die Arbeitszeit oder den
Lohn herabsetzen wollen. Es giebt kei
ne nngünsttgere Zeit zum Strtken für
Arbeiter al die gegenwärtige. Fabri
ken und Geschäft, welche jetzt ,!nmal
zur Einstellung der Arbeit gezwungen
find, werden nicht so leicht wieder gross
net wrrden, ja manchem Arbeilgeber der
nur mit Verlust weitrr arbeitet seiner
Arbeiter wegen, würde ine Einstellung
der Arbeit durch die L-tzterrn momentan
vielleicht nur eine schwere Last abneh
men.
Arbeiter eutlnffra.
Washin gt -n, W. Okivber. Gegen 400
Handwerker und Iva 1600 Taglötzner sind in
t em Schiffbauhose ,nilaffen woedtn, da die slir
ebelte in jenem Enrdttff.men, rrwillig,
Tu der gegeben ist.
Wurden dirdoUlitrt. Acht P,r
sonen in Blair Counly, welche wegen
Liquor Verkauf verklagt worden waren,
erklärten sich bet der neuttchen Court je
ne County'S sür schuldig. Drei der
selben wurden tn die Kosten und Stra
fen erdonnert, während drei stch au
ßerhalb den Klauen des ScheriffS bega
den. Die luiy von Blair Counly ge
höit wahrscheinlich zu jenerSoile Thire
mit langen Ohren, deren dicke Haut kei
nen Beistand hindurchdringe läßt.
Ist doS Recht? Der radikal
Siavlraih von Philadelphia Hai ent
schieden, in Ziiki nst alle Drehorgelspie
Ire u. s. w.. In jer er Stadt verhaften zu
lassen. So, so. Also eikiüppelle
Soldaten, die ihr Leben im Kriege aus'
Spiel setzten, während viele dieser radi
kalen Maulhelden zu Hause blieben, ;!-
len jetzt wegen Oegeldrehin verhastet
werden? Ist da die Dankbarkeit,
welche die Phlladelphier loyale Wind
beulet gegen de arme Soldaten au
üben ? Und doch sage sie, s i r seien d e
Freunde der Soldaten I Herr, erlöse uue
von solchen Freunden!
ir Tijttstrr und Musiker bei drr
10yjähr,grn Zudrlfcier. In Pdi
iadrlphia fand letzte Woche eine Ver
amerikanischer Gesang- und Musik-
Vereine statt, um Schritte zu thun, wel
che ine Veieinigung ter Sänger und
Musiker in te Ver. Staaten beduss
Beiherrlichung die 100jädrtg'n Jubel
stier durch G-sang und Orch'sier Msit
zum Zwecke haben soll.
He. W. M. Abbiy führte den Vorsitz
und Hr. C. M. Baumann sunglrte als
Sekretär. Auf Antrag de Hr. John
Bellam wurde vom Präsidenten ei aus
jedem Drlegaien von jeter Vereinigung
besiehendes Commiitee ernanni, weiche
einen O'ganisattonspian. Constriuiio
und Nrbengisetze ausarbeite und einer
in 4 Wochen zusammentretende Dele
galt Versammlung vorlegen soll.
Die „Harmonik Sccieiy' von (arris
bürg, in au 100 Sänger bestehender
Gesang-Verein, fragte durch seinen Prä
sidenten, Hrn. Mitchell, brieflich an, wie
Constitution c. angenommen ist, wer
ren Circulare an alle Musik V"(ne
auSg'sandt weiden.
Wer trinkt in Washington?
So fragt dir in Washington, D. C ,
tn rngltsctrr Sprache erscheinende, aber
von einem Deutschen, L Schade, redt
girre „Sentinel" und aritivoilet dar
auf!
Der Präsident trinkt.
Der Srkreiär des Präsidenten trink!.
Der Staats-Sekretär trink'.
Der SchatzamlS-Sekreiär trinkt.
Der Krieg Sekretär trinkt.
Der Maitee Sekretär trinkt.
Die Richter ter Ver. Staaten Srpre
me Eourt trinken.
Die EhesS der Bureaus, die A>mee
und die Marine trinken.
Der Congreß trinkt.
Das diplomatische Corps trinkt.
Kurz Jedermann trinkt, der ein
„Gentlemen" ist, der Herr seiner Lei
denschastrn und mäßig in alle Dingen
st.
Da gemeine urid niedrige Volt aber,
das sich nicht selbst conleollieen kann
und sehr häufig auch jene „heimlichen
Säuser" („rctirecl taporu"), deren Na
me aus de Penstonslisten der Tem
perenz Vereine pranzen, sind nicht im
Stande mäßig zu trinke und erniedri
gen sich dabei zum Vieh.
Sollen wir um ter Letzteren Wille
in unserem Distrikt ein Prohibiliv-Ge
sep haben, welche die Ersteren ihrer
Rechte und Privilegien beraubt, die jede
civiiistrte Nation gewähr? Sollen wir
uns selbst lächerlich machen und die
Hauptstadt der Nation durch eine be
bereit verurtheille kindischer, Legisla
tur Akt, ter nur da Uebel der Trunk
sucht vermebrl, in .Mißkredit billigen?
Sollen wir den „allen heimlische Sän
see" zu Lieb, aus denen jrtzt die Tem
perenz Vereine bestehe, unsere Reflau
raiionen zu Liebe ausrotten.
Wir wissen, daß alle unsere Restau
ralionS-Inhaben sehr glücklich wären
wenn es keine allen Säufer mehr geben
würde, denn dieselben sind in der That
eine Pest süe alle anständiger, Plätze.
Daher lasse uns ausrotten r „Die alten
heimlichen Temperenz Säuser."
An einer andern Stelle fragt dasselbe
Blaiii
Wer find die sogenannten Temperenz
Männer im Distrikt Columbia?
Antwort:
1. Die heiligen Zsoung Mens'. Ehrt
stian Affccialionru, Freedman's Bureau
farbige Soldaten ' liuolc Philan
thropen ; Credit Mobilier's National
Bank und andere fromme Christen,
2. Einige alte mit Narbe bedeckte
Krieger de Königs Alkohol,' jetzt auf
den Invaliden-Listen, aber noch immer
im Stande, active Dienst zu leisten,
wenn die Gelegenheit sich dazu biete.
3. EinlgtMenscheufreunde. welche den
Grund zu ihrer jetzigen Wohlhabenheit
ehemal durch den Berkaus des elende,
sten „NachenputzeS" (der Sentinel ge
braucht da noch kräftigere Wort,,rob
kt") im ganzen Distrikt gelegt haben.
4. Einige schwache Personen, die nicht
Festigkeit genug laben um ihre Neigun
gen zu constrolliren, und die solchen Ver
einen in der Hoffnung beitreten, daß die
Oeffentllchkeit und ihre Beipflichtungen
sie im Zaume halten werden.
ö. Unbedeutende Bitrhau Politiker,
wtlche nach Notorität und vt,llicht auch
nach einer Office trachten, oder in'
Hau der Delegaten gewählt zu werden
wünschen.
0. Einige wenige gute, ehrenhafte
aber schwache Menschen, welch man in
der That bemitleiden kann.—
Da ist eine Kost, die den Temperenz
Herren bisher noch nicht aufgetischt wur
de ; hoffentlich verdirbt st ihnen grün
lich den Magen,
Osfijtlllr Wahlrrsuttst.
Ja nachftihrnder Tabelle finden äsen Lest
endlich die genauen amtlichen Ret über dle
a 1t- Oktvdrr abgehrllene StaatSwahl In
Penirsplvanie, bei in EtaaiSschaymeiftee
nd ein Richter er Supeeme-Ivurt gewätzit
wurden.
l SiaalS- Richter der
Schatzmeister. Snpreme-Courl.
Counlie. A I
i ?! 5
! ' ? ?
Ävam e,lb 2.4 V sViäö 2^7?
Alleadevv 45,2 s.svl, IS.ZÜ7 g.viüi
emstrona l M 5 2,517 -.Uli 2 00
Btaver I 2.SZ 2,15 - 2,722 2,10?
Bedford 2,570 2,544- 2.602 2,70
Bcrks 5,572 7.050 5.550 7W7
Blair 5,055 2.504 5,114 2.575
Beadiord .047 5.052 > 4.758 2.044
villi 5.5> 0,227! 4,558
Butter !.4>> 5,258 2,582 z IZ4
Cambri-I 5.047 5,20 i- 2,744 5.224
Cameron 448 >57 40l 475
Carbon 1.007 1-020 2,050 , VZS
Cenire 2,557 2.040 2 552 2,020
Cd'll"' 4,755 5.010 4,010 2
Clarion 1,775 2,0n0 ;,80 2.550
Clearfltld 1.007 2,01>0 ~140 2,555
IM! 2.554 , 117 2°550
Ceawfold 4.025 5,815 4„0 4 NOI
Eumberland 5,450 5 0,8 4752 5 040
Dauphin b.iio 5,52- 5,1j, 5,400
Delaware 5.500 1.07 2.112
E,t 447 1.21 S 4gF 1.210
5.052 2.5! 4880 2.700
wan-.i- 2.004 5.54 4-42 5.505
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Mvoming .150 1450 ~,,.2 , ,52
Noek -210 5.248 4.742 5 250
Total 244.825 2,0,t7i 240 15, ,25.0,1
2i,47l 225,041
.Maioriiäl 25,552 >4,102
Die Leftiblaiur bon PtNiishlvaniln
sür 1874
Folgend'S ist die olfiti lle Liste der M'tglie
der des Senats und des Repräsentantenhauses
süe die StagtS-Assemdip in 1874 !
Senat.
Die mii " l e;eichnettn Mitglieder sind neu er
wäelt.
Pdiiatelphia-James B. Alirander, R.,
E. W. Davis, R.i "John Lamon, R, ; A.
K MrSlure. Lib.-R'p.
Cbest.-r und Delaware-"TbomaS V. Eoo
per, R.
Monigomerv—-'Wm, A. tzleogle, N
BuckS und AeikcS,
D.
Berks--Daniel Eenientrvut. D.
Laneaster—Jobn B. Warfe!, R.
Schupilill-'Oliver P. Bechtei, D.
Leiha und Carbon "Edwin Albrigbt, D.
Dauphin und Ledanon Jacob G, Heii-
ma. R.
Luzerne, Monroe und Pike Francis D.
Colli. D.; George H. Noviand, D.
Bradford, SuSgurbanna, W.ipne und Wv
cmiog—Lasapettc glich. N.
Columbia, Lvcoming. Moniour und Siilli
van-Thomas Ciialfaut, D.
Cameron, MrKean, Pottrr und Tioga
Bitticr B. Strang. R, ,
-Andrew H. Dill, D.
Cttnioii.Eamdria, Clrarstild und Elk—Wm.
A. Wallacr. D.
Cumbcrland und granlliu- laS. M. Weal
lep. N.
Adams und Aorl-Wm. M. Sberrp, D.
Bedsord, Fuilon, Blair, Someisrl John
A, Lamon, R.
Eentee, luninta, Miiftin und Hutingdou
*Josrph S. Waream, D.
Allrgdrnr—James L. Graham. R.; MiirS
S. HumphrepS, R.; 'George H, Antrison,
R.
Indiana und Wcstmorrland—Harr Whilr,
Fapettc und Green—W. H. Piapford. D.
Beaoer, Buller, und Wasbinglon lami
S. Rulan, R,
Clarion, Aemstrong, Jrffcrson und Forest -
David Maria, R
Lawrence, Mcrcer und Venango Samuri
MrKinlcv, R.
Srawford-Gecrgr K. Andcrson. R.
Erle und Warrrn—George H. Cutier, N.
Repudlilamr 20; Demolralen t 2; Lide
ral Rcpublikaner t.
Repräsentantenhaus.
Philadelphia,
t. A. H. Smich, R. ilO. B. Srawford, D.
2. I. S. Kennedv. Dill. W. Worrall, N.
3. S. los'PbS. R 12. 3°s'pd Ash. R.
1. Hanv O'Nelll. R. 43. John Wood. R.
6. I. A. O'Lrten. R 14 W. I. Ron,,. R
0. SV. A. Poiler, R. 45. R. Gilliesple. R.
7. 3. MrSulloud, R. lii. 3. W.Jon'S. R.
8. John Revdurn, R 47. C. B. Salier, R.
9. W. H. VodgeS. R. >B. JarneS Nene, R.
Adams—Wm. S. Hildedrand, D.
Allegbenp—H. McCormick, R. r I. New
mer, R.; S. 3. Walnrlgbt, R. ; R. B.
louna, R.! B. C. Christ,, R.; Henr Gee
ig. R.
Armstrong Robert Tdompsori, R.
Beaoer, Butler und Washington S. Croß,
R. i 3. Allison, R. ; A. Campcll, R. l David
Melle R.
Bedsord und guiton—3. M. Rcvnolt, D.
Berts—Mich. MrSullougli, D.z Beul. E.
Dr. D.! Dr. A. Smich, D.
Blair—S. R. McCune, R.
Bradford—E. R, Mper, R.z laS. 3. Webd,
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BuckS—G. S. Hageinan, D.! I. M. Ja
mison, D.
Samdria—Eautl. Heni R.
Samiron, Slk und lefferson—V. ft). Baird,
D.
Sarbon und Monroe-- S. E. Dimmick, D.
Sentre—John H. OrdiS, D.
Shester-S. W. Balle, R > Peter W. Ma
rr, R.
Starlon und goster—M Williams, D.
Elcarfielb—Dr. Z.-W. Potter, unabhängiger
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Slinton, Lcoming und Sullioan—Richard
Bedsord, D.; A. W. Pelriken, D.
Solumbta-TbaS. S- Brock, D.
rawiord-M. W. Oliver, R.; g.eberick
BateS, N.
Sumderland—Wm. B. Butler, D.
Daupdin und Peir-I. s. Allen, R., .
Forlindaugh, R.; Jodn H. Sheldlcp. R.
Delaware-Wm. Sooper Talle, D.
E,i-E. H. Wlleor.R.; Pen, Butte,sield,
Fapelte—JaSpar M. Thompson, N.
Franklin -Georg W. Welsy, D.
Greene—T. H. Laldlep. D.
Hunlingdon-W. K. Bruck rell, R.
. Indiana—Daniel Rame, R.
Juniaia und Misflin—H. P. P. Taylor, D.
Lankafter—H. A. Mylirr. R.j H. H. Tstzu
dp. R.; 3. L. Schnman, R.
Lawrence—S. G. N. Morgan, N.
Ledanon—W. M. Kaubman, R.
Lewa—Rodert Siickcl, D. ; James Kiai
elt, D.
Luzerne-Dr. B. H. Tbroop, R,, Michael
ilrogan, D. > Thomas Waddell, R.! T.W.
Lofill, D.
Merur—Jame A. Siranaban, D.
Montgomiry—Thomas G. Butler, v. i 3
B. SirleS, D. .
Skorlhamplou-R. E. Pple, D.; G. M.
Gtiee, D.
Norlbumberland und Monwur—A. T. De
Witt, D.z lesse Ammermann, D.
Pike und Wa,ue-W. H. Dimmick. D.
und MrKean Csarles S. Jone,
SchiipM—Thoma Egrn, D. > greteeick
L. Koste, V., Ivb W. Morgan R.
Snyter nd Ucton—Edaile S. W fe, R.
Sons,-I.R. cMullin, R.
SuSgnehanna nt> All, ing -H. M.Jone,
St.; Rvderi R. Llttl. D.
Ti°aa-3-b I. iichell.R.
Vinanxv—R. D. MrCrearp. R.
Warren-George W. Alle, R.
Westmoetlarrd—H. B. Piper, D.; I. L.
Toner, D.
Fort-Ge. W. Helge, D.; D. M. LouckS,
D.
Republikaner 59 > Demvkeaien 40 z Unab
hängiger Dearokralen t.
Die Rep iblikaner haben 2 im Senat gewvn
li! ui d 2 indause verloren gegen t 873. Ihr
Gesar Nitzahl ist dieselbe. Di Demvkiaien
erlieri 2iM I nal und gewinnen 1 im Hau
se. Gisan mizahl 52 gegen 53 in 1373. Die
republikanische Mehiheli I Senai beirägl 7,
im Hause 16, im Ganzen 23 bel Gesammtad
in Ausflug nach kalumbio.
Letzten Donnerstag und Freikag war
es uns gegönnt, auch leder einmal
unsre Freunde im benachbartem Colum
bia zu besuchen, ttnrrwarlet wie unser
Besuch auch war. fanden wir doch inan
ten ihre „Lampen" sür den Bräutigam
bereit geschmückt. Wir sind nun zwar
kein „Bläuitgam", denn jene Tage, wo
wir als Solcher signriilen, sind schon
lauge dinier', Rücken; aber wir wur
den gra'e wie so ein alter erprob!
„Hochzet er", der seine Kunden immer
auf's he zlichstr bewillkcmmt.
binar der Rebellion rem Rufe seines
adopitrie Vaterland' folgie und aus
de Kamp'plop eilte, von welchem er
mit dem Peilufte seines einen Armes zu
rückkihite, uns neulich eir.lud bei ihm
zu üteinachien. so ahmen wir dessen
freundlich Etnladui g auch an, und
kehrten bei ihm in. Daß wir von ihm
und seiner lieben guten Gallin auf's
beste bewirihet wurde, läßi stch'ö wohl
denken.
Begleitet von unserm Agenten, He.
Godel, besuchte wir während unsre
Ausrnihai'S in Eolnmdia die Milglie
der de „Ripper'schen Corps", und san
den dieselben AU. wohl auf ; blos eini
ge Wenige waren abwesend. Ueber
raschi wurden wir von Hrn. Joseph
Lo p, einem krruzgute Kamerad, als
er sei „Geldsäckle" hervorzog, und uns
iantrr Sp>zie klingend
Münze überreichte! Hr. Lop hatt
schon zuvor de Plan gefaßt, selbst ten
Anfang mlt Auszablung klingender
Münze bel dem Drucker zu machen, be
sonder da diesen armen Schluckern
schon seit Jahren das köstliche Metall
vorenthalten wurde, und jetzt blos
noch mit „Läppten" oder „Laudsrösch
len" gefüttert werden. Hat man diese
klingende Münze elnmal tn der Tasche,
so suhlt man ganz anders wie ueü
geboren. Es ist rbrn Gel t, wäh! end
GreenbackS ja doch nur Lumpen find.
Wie die meist n Stätte längs den
verschiedenen Eisenbahnen dieses Lan
des, so ist auch Columbia seit einigen
Jahren sehr gewachsen > das kleine
„Städtel" ist z einer bedeutenden
Stadt geworden. Es hat ein große
hübsches MarkihauS, und gegenwäitig
wird auch eine große Stadthalle gebaut.
Da große Roundhau der Penniylva
nta Eisenbahn-Compagnie ist betnahe
fertig, und ihm zur Seite kommen jetzt
auch noch andere Werkstätten zu stehen.
Auch bat Columbia eine beträchtliche
Anzahl andrer Fabriken und Eisenwer
ken im Gange. Nebst diesen wird auw
in auSgedrhnter Holzhandel daselbst
betrieben. Kurz, Columbia ist keine
der .kleinsten Städten i Israel"; die
Höschen werten bald zu eng. Am
meisttl, dehnt sich rie ladt m süd öst
lichen Theil derselben au, wie z. B.
da sogenannte „Kitlchenlowir", wel
che der schönste Theil der Stadt zu wer
den verspricht. Dort wohnen unsre
Freunde, die Herren Andre, Stall,
Ehmanu, Hübsch, Kopple r, Bo
giSky und Andere, deren Name uS
entfallen sind eln fleißige, biedere
Völkchen. Die Ursache, warum man
diesen Thril der Stadt „Kiischentown"
heißt kommt daher: Vor Jahren errich
teten ineAnzohl teutscker Bürger kleine
Wohnungen im Hinte!grude ihrer Lo
ten, um später größere Wohnungen a
deren Front zu bauen, und die kiel
nere Wohnungen als „Kuchen" zu ge
brauche. Dieß ist geschehen. Wo
früher kleine Hütten stand,, stehen jetzt
schöne Wohnhäuser, umringt mit hüb
schen Gälten und piächtigen Anlagen
Die ganze Gegend ist etn Paradies, und
ist lieblich dort zu wohnen.
Zu diesem Wachsthum ter Start Ira
da ein beleulender Veikihr dnich diesel
ben betrieben wird, Die beiden üom
pagnilen, lesondeis erstere, beschäsltgen
eine große Anzahl Arbeiter.
Leider vernahmen wlr, daß auch diese
Compagnie!, sich genöthigt fanden, den
Lohn Heer gewöhnlichen Arbeiter aus
81.20 per Tag berunterzusitzen. Da
ist zu bedauern, besonders da der Win
ter vor der Thüre ist, wo viele derselben
nicht jeden Tag arbeiten könne. Im
merhin ist ein geringer Lohn doch noch
besser al gar keiner, oder als gar keine
Arbeil. aßt uns Höffen, daß dieser
Ueltlstand nur von kurzer Dauer sei,
und im kommenden Frühjahr wieder
neue Leben und neuer Verkehr eintre
ten mögen.
Columbia zählt -unter seinen Ein
wohnern ine große Anzahl Deutsche.
Dlese haben ihre eigene Kirchen. Gesell
schaften, eine vortresfltche Mufliband
u. s. w. ; viele der angesehensten Ge
schäftshäuser sind Deutsche. Die beiden
Brauereien daselbst werden von Deut
scher, betrieben, und liesern ein sehr gu
te Bier. Alle Ehre Hrn. Go ttlteb
Jung, und den Herren Desch ck
Weiß, die diesen trefflichen Gerstensaft
brauen. Si brauchen stch wegen ihrem
famosen Bier sicherlich nicht zu schämen.
Die beide Brauereien sind große und
stattliche Gebäude, keine Krähwinkler
Neste, in denen Nachteulen und Spin
nen Ihre Nester bauen. Hr. lobo F.
Metzger hat dl Wirthschaft tn De sch
<k Weiß'S Brauerei im Besitze, während
Hr. Peter Büttner jene in Hrn.
Jung'S betreib.
Am Freitag Nachmittag verließen wir
Columbia, nd reisten aus Schufter
rappen läng dem Eanal nach Marietta;
die Strecke beträgt drei Meilen, die wir
in einer Stunde 16 Minuten zurück
legten. In Anbetracht unsrer kurzen
Beinen war der Marsch kein so ganz
schlechter, besonder da wir auch noch
mit vermaledeiten Hühnerauge ge
plagt find. Gerade al wir EhickieS
(am unlerrn Ende Marietta's) ereich
ten, begegnete uns auch unser Hanls,
ster alter Freund, Herr Bierbrauer
Knapp, von Laneaster, der ebenfalls
eine Reise auf Schuftersrappen machte,
und zwar noch Columbia, wo r her
gekommen waren. Er hall noch et-va
Geschäften in Eolnmdia abzumachen,
eh er am Abend wieder nach Hause zu-
rückt,hrt. Wir lockten echt herzlich,
als na Hc. Knapp begegnete. Man
drnke sich aber auch mal 'aen Blerbrau
rr, mit Slebenmetlen Stiefeln an und
'neu Drucker auf SchusterSrapprn am
Eanal marschleren zu sehen l O herrje I
Nach freundlichem Händeschütteln schte
den wir wieder, wissend, daß es weit und
beeil keine zwei bessere Freunde gibt als
Hr. Knapp und Schreibet dieses.
In Marietta kehrten wir blos einigt
Minuten bei unserm Agenten, Hrn.
Haas, in, Irasen ihn aber nicht gleich
zu Hause an, da er au jenem Tage nach
Harrtsburg gereist war. Wir gedenken
tn einigen Woche (Anfangs Derember)
auch unsre Freund tn Marietta zu be
suchen, um die ausstehende Gelder zu
kollekitren, nd werde,, auch zugleich
jenen Freunden in Columbia verspre
chen, weiche wir diesmal nrcdl antrafen,
oder nicht bet Kasse waren.
Schließlich erstatten wir den lieben
Freunden in Columbia und Marietta,
besonder Hrn. Meyer 0 Columbia
und Hrn. Agent Haas in Marietta
unsern verbindlichsten Dank lür tb>e
liebevolle Unterstützung und gastftiund
liche Bewirthung.
De Herausgeber.
Corrrspondrnz au Berks Counth.
Woi elSdors, Po., Nov. 2, '73.
Lieber R pper!
Du fragst wv ich stecke. Noch
immer in Womelsdorf, wo ich gesund
bin und mich rett angenehm langweile,
wenn tch nicht zu thun habe. Sei un
besorgt ich werte bald wieder v.'ii mir
höre lasse, und werde bvffenllich auch
baldsda Vergnügen habe, Dich und
Deine Lieben persönlich zu sehe, wenn
der grose Reisende Freund Christian
Hä Hillen von Colisornien zurückge
kommen Ist, und Du. derAllerwellSträv
ler, zu Hause bist. Unierdisscn lese ich
mit aller Andacht deine „StantSzeitung"
und freue mich über die große Zunah
me Deiner Abonnenten.— Au unserer
Weltgegend kann ich Dir nichts besonde
re jetzt mittheilen, als daß wir außer
Obst eine reck t gesegnete Ernte halten,
daß die Ver. Staaten-Regierung ent
schiessen ist in Observatorium aus Hack
mebr von vorn, sondern von hinten irr's
Wirthshaus gehl. Ja noch ein!
Freund Christian Mack von Nea-
Ung, will nun nöckentlich 2 Train von
Milwaukie mit Bier nach Neadiog lau
fen lassen, un dann mit dem edlen Ger
stensaft versorgen, und uns zeige, was
Unternehmen ein schweres wird,da uns
I-tz! die Reabinger und Lancaster Brau
er ein tresst ch-s Bier liefern. Doch
besser Ist bess-r!
Dein
Alter v. Berge.
Die Nilchtvchcn drr Wiener AuS
stcllung.
Wasbinglon, 29. Ott. Das
Vre. Staaten Schiff „Guaid ' wird nach
Schluß ter Austellung die Waaren der
amerikanischen Aussteller, sowie eine An
zahl verarmter Amerikaner hie her zurück
bringen. Dieselben gingen nach Wien
um Geld zu machen, sahen sich aber in
ihren Erwartungen geiäusckt und müs
sen nun auf R-gimentounkoste In ir
Heimalh zurückdesörteil werden.
Europäisches.
Kaisrr Wilhrlm und Papst Pius.
Dem „N. ?>. Journal" entnehmen
wlr nunmehr den Wortlaut der Cor
spondenz zwischen Papst Pius IX. und
Kaiser Wilhelm I derer wir in letzter
tcir. Blies PapstrS an den deut
sche Kaiser.
Im Botican, de 7. August 1873.
Majestät! Sämmtliche Maßregeln,
welche seit einiger Zeit von Ew. Maje
stät R'g'erung ergriffen worden sind,
zielen mehr und mehr auf die Vernich
tung des Katholicismus ab. Wenn ich
mlt mir selber darüber zu Rath gehe,
welche U>fachen dlese sehr harten Maß
regeln veranlaßt haben mögen, so be
kenne Ich. daß ich kelne Gründe anfzusin
den im Stand bin. Andererseits wird
mir mitgelhetit, daß Cw. Majestät das
Verfahren Ihrer Regierung nicht bil
ligen und dle Härt ter Maßregeln wi
der katholische Religion nlch gutheißen.
Wenn S aber wahr ist, daß Ew. Ma
jestät e nicht billigen-und die Schrei
ben, welche Ailerhöchstdteselben früher
an mich gerichtet haben, dürften zur Ge
nüge darihun, daß Sie dasjenige, was
gegenwärtig vorgeht, nicht billigen kön
nen, wenn, sage ich. Ew. Majestät
eS nicht billigen, daß Ihre Regierung
auf den eingeschlagenen Bahnen sort
fährt, die rigorosen Maßregeln gegen
die Religio Jesu Christi immer weiter
auszudehnen und letztere Hledurch so
schwer schädigt, wann E. Majestät
nicht dle Ueberzeugung gewinne, daß
diese Maßeegeln keine andere Wirkung
baden, als dlesenige, den eigenen Thron
Ew. Majestät zu untergraben? Ich
rede mit Frsimnth, denn mein Panier
ist Wahrheit, und Ich rede, um ine mei
ner Pflichten zu erfüllen, welche darin
besteht, Allen die Wahrheit zu sagen,
auch denen, die nicht Katholiken sind,
denn Jeder, welcher die Taufe empfan
hat, gehört <n irgend einer Beziehung
oder auf irgend eine Weise, welche hier
näher darzulegen nicht der Ort ist, ge
hört, sage ich, dem Papste an. Ich gebe
mich der Ueberzeugung hin, daß Ew.
Majestät meiue Betrachtungen mit der
gewohnten Güte ausnehmen und die in
dem vorliegenden Falle erforderlichen
Maßregeln treffen werden. Indem ich
Allerhöckistdenselben den Ausdruck met
mer Ergebenheit und Verehrung dar
bringe, bitt tch Gott, daß er Ew. Ma
jestät und mich mit den Banden der
gleichen Barmherzigkeit umfassen möge.
Pio.
Antwort de Kaisers:
Berli, 3. September.
Ich bin erfreut, daß Ew. Heiligkeit
mir, wie in früheren Zeiten, die Ehre er
weisen, mir zu schreiben; tch bin e um
so mehr, als lr dadurch die Gelegen
heit zu Theil wird, Irrthümer zu be
richtigen, welche nach Inhalt de Schrei
ben Ew. Heiligkeit vom 7. August in
den Ihnen über teutsche Verhältnisse
zugegangenen Meldungen vorgekommen
lein müssen. Wenn die Berichte, welche
Ew. Heiligkeit über deutsche Verhältnisse
erstattet werden, nur Wahrheit melde
ten. so wäre e nicht möglich, daß Ew.
Heiligkett der Vermuthung Raum geben
könnten, daß meine Regierung Bahnen
einschlüge, welche ich nicht billigte.
Nach der Verfassung meiner Staaten
kann ein solcher nicht eintreten, da die
Vesetze und Regierungsmaßregeln tn
Preußen meine landesherrlichen Zu
stimwnng tedürfen. Zu meinem liefen
Schmerze hat ei Theil meiner katholi
schen Unirrthanen seit zwei lahren ine
politische Partel organtstet, welche de in
Preußen seltJahrhunterten bestehenden
consesstonellen Frieden durch staatsseind
ttche Umtrtebe zu stören sucht. Leider
haben höhere katholische Geistliche dies
Bewegung nicht nur gebilligt, sondern
stch ihr bis zur offenen Auflehnung g
gen die testehenden Landesgesetze ange
schloffen. Die Wahrnehmung Cw.
Heiligkeit wird nicht entgangen sein, daß
ähnliche Erscheinungen stch gegenwär
tig in der Mehrzahl der uropäisckren und
in einige überseeischen Staate, wie
derhole. Es tst meine Aufgabe, die
Ursachen zu untersuchen, durch die Pete
ster und Gläubige einer der christlichen
Confessloaen bewogrn werden können,
den Feinden jeder staatitchrn Ortung
in Bekämpfung der letzteren behülslich
zu sein. Wohl aber ist e meine Ans
gabt, in den Staaten, deren Regierung
mir von Gott anvertraut ist, den innern
Flieden zu schützen und das Ansehender
Gesetze zu wahren. Ich bin mir be
wußt, daß ich über Erfüllung dieser mel
ner königlichen Pflicht Gott Rechenschaft
schuldig bin, und Ich werde Ordnung
und Gesetze in meinen Siaaien sedee
Anfechtung gegenüber ausrecht ballen,
so lange Go mir die Macht dazu ver
leiht. Ich bin als christlicher Monarch
dazu verpflichtet auch da, wo ich zu mei
nein Schmrrz diesen königlichen Berus
gegen die Diener riner Kirch zu erfül
le hab, von der ich annehme, daß sie
nicht minder wir die evangelische Kirche
da Gebot des Gehorsams gegen die
weliltche Obrigkeit als inen Ausfluß
de uns geoffenbarien göttlichen Wil
len erkennt. Zu meinem Bedauern
verläugnen viele der Ew. Heiligkeit un
terworfenen Gelstllche tn Preußen die
christliche Lehre in dieser Richtung, und
setzen meine Negierung in dle olhwen
digkeit, gestützt aus die große Mehrzahl
meiner neuen katholischen und evangeli
schen Unterthanen, die Befolgung der
LandtSgesetze durch wrllliche M'ttel zu
erzwingen. Ich gebe mich gern der
Hoffnung hin, dag Ew. Heiligkeit, wen
von der wahren Lage der Dinge unter
richtet, Ihre Autorität werden anwen
den wollen, um so der unter bedauer
licher Entstellung der Wahrheit und u
ler Mißbrauch des priesteelichen Anse
hen betriebenen Agitation ein Ende zu
machen. Die Religion Jesu Christi
hat, wie ich Ew. Hliligkeit vor Gott be
zeug, mit diesen Umtrieben nichts zu
thun, auch nicht die Wahrheit, zu deren
von Ew. Heiligkitt ausgerusenem Pa
nier ich mich rückhaltlos bekenne. Noch
eine Aeußerung in dem Schreibe Ew.
Heiligkeit kann ich nicht ohne Wider
spruch übergehen, wenn sie auch nicht
aus irrigen Berichterstattungen, sondern
auf Ew. Heiligkeit Glauben beruht die
Äußerung nämlich, daß Jeder, der die
Zause empfange dat. dem Papste ange
höre. Der evangelische Glaube, zu dem
ich mich, wie Ew. Heiligkeit bekannt sein
muß, gleich meine Vorfahren i-nd mit
der Mehrheit meiner Unterthanen be
kenne, gestattet uns nicht, tn dem Ver
bälintß zu Gott einen andern Vermitt
ler a'S unsern Herrn Jesum arizuneh
men. Diese Verschiedenheit de Glau
den bält mich nicht ab, mit denen, wel
che den unser nicht theilen, tn Frieden
zu leben und Ew. Heiligkeit den Aus
druck meiner persönlichen Ergebung und
Verehrung darzubringen.
Wilhelm.
Diese Antwort de Kaiser ist von grö
Berer Tragweite, als bei dem oberfläch
lichen Lesen derselben eescheiren mag.
Es verwirst damit zunächst die angeb
lichen Eingriffe der Priester, worüber sich
der Kaiser beschwert, und gibt zugleich
zu erkennen, daß er nicht gesonnen set,
ihnen auch nur einen Schritt nach>uge
ben. Wenn er erklärt, er sei nicht ab
hängig von Rom, so veelündet er damit
einfach die Ungültigkeit der Unfehlbar
keit de Papstes für das deutsche Reich.
Am wichtigsten ist jedoch der Ausspruch
de Kaiser, daß er unter dem Gesetze
stehe Vor ihm Hai das och kein deut
scher Fürst ausgesprochen oder zugege
ben. Er erkennt damit die Souveräni
tät de Volkes an, der auch er untersteht.
Der Kampf de deutschen Reiche mit
dem Unsehibarktlisprinzip des Papstes
ist damit zur Volkssache geworden.
Welche Folgen uns diesem Brief
wechsel noch entstehen mögen, wird die
Zukunft lehre. Hoffen wir, daß eS zum
inneren Friede de Landes und Volke
führen möge.
Berltn, 28, Okt. Bei den Vor
wahlen für den Landtag war hier die
ForlschrittsPartet erfolgreich. Die
Liberalen haben in Magdeburg, Wies
baben, Königsberg, Erfurt, Cassel, Kiel,
Elberseld und Slettln mlt bedeutende
Majoritäten gesiegt, und lhetlwetse Er
folge in Cölir und Fulda errungen.
In Münster haben die Elerlcalen gesiegt.
Weiler Berichte ergeben, daß dle Li
beralen bel den Wahlen in Schleswig
und Frankfurt a. M. gesiegt haben und
im Allgemeinen in West-Preußen, Ha
nover Schlesien ersolgrelch gewesen sind.
Posen erwählte 142 Deutsche und 160
polnische Wahlmänaer.
Seit Menschengedenken hat Wür
temberg nicht so viel Hagelschlägt gelit
ten, als im Sommer dieses Jahns.
Laut einer Zusammenstellung im
„Staats Anzeiger" wurden tn43Ober-
AmlSbezirken (von 06) 256 Gemeinden
mit 188.266 Morgen Land davon heim
gesucht und ein Schaden von 7,452.876
Gulden verursacht. Da jüngste Ha
gelwetler bel Heilbronn, da die dorti
gen Weinberge und auch die Wetnbau
schule arg verheerte, beziffert sich allein
auf 200,000 Gulden.
Dresden, 22. Okt. Heute früh
langte die Mittheilung ein, daß Se.
Majestät der König Johann von Sach
sen, in dem königlichen Schlosse zu Pill
nitz, sechs Meilen von hier, gestorben sei.
(Johann 1., König von Sachse, wurde am
12, Dezember 18vl geboren. Er war der
zweite Sohn dr Herzog Maximilian ou
Sachsen und der Prinzessin Carolina von Par
ma. Er war ein hochgedtldeter Mann, nahm
mehrer hohe Stellungen in der Verwaltung
de Landes in und war auch als Schriftstel
ler unter dem Namen Philalelhe thätig. Der
Tod seine Brudir Friedrich August 11.. am
g. August 18S4. berief ihn auf de Thron.
Er war seit 1822 mit Amalie Auguste, Tochtee
de König Maximilian Joseph von Balexn
vermähl.
London, 28. Ott. Eine Special
depesche der „Times" au Constantino
pel zeigt au, daß in Special-Gesandter
au Oestreich dort ingetroffen sei, um
eine freundschaftliche Austragung der in
Folge de Benehmen eine östreichischen
Eonsul in Bosnien zwtschen den beiden
Regierungen entstandenen Differenzen
zu Stand zu bringen.
Jmllen.
Ro m, 28. Okt. Da Gesetz für die
Reorganisation der italienischen Arme
wurde heute in rast gesetzt. Die
Stärke der Armee auf dem FriedenSfuße
ist auf 214,0v0 Man,, festgtßestk.
Lomle Neuigkeiten.
LancaSter, spa.
Donnerstag, Noo' 0, 1873.
General Frost stattete unsrer Statt
während der letzten Woche mehrmals Besuch
ad.
Wilde Enten. Eine große Anzahl
wilde Snien solle stch läng dem SuSguehan
na zu Häver de Grace aufballen.
Da Reformationsfest wurde am
letzten Freitag Abend in Lankafter von der
ZionS und Trlnlty Gemeinde auf lue sehr
iiedige Weise gcfciee.
Ein Stall verbrannt. El Stall
de Hr. Longenecker in Marietta wurde in
l'tzier Woche durch einen Braiidstislee angezün
det, und mit seinem ganzen Inhalt durch Feuer
zeestiiet.
Ein Strike. —Da den Aideiieen in der
Rallmühle zu RohrerStown, Lancastee Couni
10 pro Eent. an ihrem Tagelohn abgezogen
wurde, haben diese aufgehiiet zu arbeite! und
die Rollmüblc zum Stillstehe gezwungen.
Diese Ardeiter werden rhe lange ausfinder-,
daß sie einen grodcn Mißgriff gemacht hat,.
Berkauf riner Gastwirthsckaft
laß di dcrstorbenen George Holtzel gehörige
Gasthof in der Ost King Straße, in Lankastee,
durch den Srekuioe, Wm. Ea,Pente, öffeniiich
ersteigert und grau Kalh. Hützel um 85,650
zugeschlagen.
KirebliclreS. Letze Samstag und
Sonnlag wurden die Feste drr Allerheiligen
und Aller Seelen allgemein von den katholi
schen nlrchen dies. Landes gefeiert. Das Bl
ierseelensest ist besonders siieeiich und eindrucks
voll durch die Erinnerung an die geschiedenen
Freund und den feierlichen Besuch ihrer Grä
der.
Ei sonderbarer Selbstmord.
Henrp Walters von Mount Jop Townschip,
Lankaster Eountp, erhing stch a 27sten letzten
Monat im Waide nahe seiner Wohnung. Es
wir siine Gewohnheit, eine Gurte anstatt Ho
senträger um seinen Köcper zu tragen, eiche
hielt. Letzthin verstecktc sie das Bett, worauf
er drohte, stch zu erhängen, weiche Deobung er
auch wirklich vollzog.
EinErinnerungSfest.-Die Schwei
zee von Lankaster deadstchtigen am Adrnd des
17ten November in der Fusion Halle einen
gestdaU zu rranstalten, zur Erinnerung an
jene drei biedere Schweizermänner, welche an
sencm Tage im Jahre 1307 auf dem Gistili
de denkwürdigen Schwur thaten, sich von dem
Joche ihre Tyrannen zu befreien, und drr
Schweiz rine freie Republik zu verschaffen, ei
che heule noch desser ist, als diese, die wir be
sitzen. Wir wünschen den Unternehmern de
hcrzlichstc Erfolg.
Butter confiScirt. —Der Marllmri
strr von Lankaster ist mit einem langen Stecken
Hinte drn Bauern, welche Butter auf den
Marli bringen, ohne da gehörige Gewicht zu
haben. Letzten Mittwoch consiSeirte er 2t
Klumpen auf eine Schlag. Die Lankafter
Countp Bauern sind fast beinahe alle Rtpubli
gg. erstehen. Es scheint oder, als hab her
Marktmeister ei scharfes Auge auf die Bur
schen, da er seine Papprnhclmcr kennt.—Nur
d'ruf, Mr. Marktmeister; Betrüger und Spitz
buden müssen „verhammuischt" erben.
Fetts wrunzer. Bei unserm Besuch
in Columbia in letzter Woche, sahen wir eh
rcre Schweine, die an Größe und Corpulenz
schwer zu üderireffen sind. Bei Hrn. Hüdsch
sahen wir eine dcrscldrn, welchiS nahezu 400
Pfund wiege muß; es war ein wahrer Kolos
se. He. Lop. welcher uns die ttingendr Mün
ze überreich', hat drei derselben von der S
lichc Sorte,-prächtige Thiere. (Unser Be
gleiter wunterie, ob, wenn die Schlachtenzei
lomnrt, dlm Drucker nicht vielleicht so'n
.Würschi'e" drscheer werde würde S Wlr ga
ben ihm schnell 'neu Wink zu schweigen, dtnn
Wink, und hielt'—Maul. Aber seine Anspie-
Ein sonderbarer Schuß —lm fro
hen Eifer über die nruiiche Niederlage der
Temprctnzlcr und trs Lolal Option Gesetzt
in Philadelphia, wollte ein gemüthlicher Wirth
in Columbia, welcher unter dem Namen 3 a
t o b F. dckannt ist, (Manche behaupten, er set
der „wahre lakod,") vor einige Tagen rinrn
Hahn schießen; rr schoß auch nach ihm, aber,
anstalt daß lie Kugel den Hahne traf, ging sie
in en tgege ges etzt er Nich ung, und
traf zum großen Leidwesen einer brave Nach
barin, deren Huhn! Od nun der Schuß nach
Bornen oder Hinten losging, daeüder herrschen
in Coiumdia verschiedene Meinungen, Die
gute Nachbarin war natürlich srhr aufgebracht
über birst Maiheucr, und hatte fast Lust, de
„Ialod" ein' aus drn „Rüffel" zu ersetzen;
doch, nach reiflicher Ueberlegung hielt sie S für
gut, ihn unbestraft o danne ziehen zu lassen,
Ein Wort ai, die Deutsekieu So
lumbia'S und Umgegend. Uusre
Nachbarstadt Columbia erfreut sich einer Ge
sellschaft, weiche von allen Deutschen jener Stadt
und Umgegend die wärmste Unterstützung ver
dient, wir meinen den „teutscher, Arbeiter Un
terflützungS.Verein". Derselbe, obwohl noch
nicht lange gegründet, besteht bereit au etwa
70 Mitglieder, worunter die angesehensten nd>
besten Bürger von Columbia zu zähle sind.
SS ist dieses keine heimlische Gesellschaft, Lille
haben Zutritt, sofern ihr Betragen moralisch
und sittlich ist, mögen sie zu irgend elchir Be
nennung oder Kirche gehören. Die Unterstütz
ung (GZ 00) eiche einem kranken Mitglied
wöchentlich ausbezahlt wird, trägt viele dazu
bei, um kranke Mitglied er einigermaße au
der Noth zu helfen, und da Niemand vor
Krankheit der Unglücksfälle sicher ist, so kann
man nicht Bessere thun, al sich einem srl
che UnterstühungS-BereiN auzuschließ. Ix.
Ren vir nicht, so ist Hr. Pete Büttner,
Sekretär, und Hr. Gottlib lung, Schatz
meister diese Verein, gewiß zwei recht ehren
hafte Männer, die zu jeder Zeit bereit sind,
wie auch die übrigen Mitglieder der Gesell
schast, irgend welche Auskunft über den Berein
zu ertheile.
Ein Prozeß von großer Trng
wette. Bon der Cireult-Court in Scott
ounth, lowa, schwebt augenblicklich in Pro
zeß unter dem neuen Liquorgesetz diese Staa
te, welche den Verkäufer berauschender Ge
tränke für allen Schaden erantwortlich mach,
die Personen im Rausche, erzeugt durch von ihm
verabreichte Spirituosen, anrichten. Die Klä
gerin ist Mary L. Reuhau S. Andrea uxd
Magdalena Leuglachner. Sie führt an, deß
ihr Mann, I. I. Neuhau, wenn betrunken,
sie und ihre Kinder auf grausam Weise r.
handelte und ernachlässiate. Wenn erselbe
nüchtern sei, könne er setne Familie anständig
ernähre. Sie hatte die Angeklagten wleder
holentlich gebet, ihtem Mann ketue geistigen
Getränk zu verabreichen, aber die Bitte sei
nicht berücksichtigt worden. Jetzt erlangt si
aus Grund de neuen Liquorgesrtze von en
Verklagten 510,000 Schadenersatz.