Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, September 11, 1873, Image 1

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    Jahrgang 8
Die
Peklsylvaische StaatSzeitmist,
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MechanicSburg, 7.03 11,5 3.1 .33
Kommen an ln
HarttSbUrg um 7.30 11.25 2.45 10.00
Poesie.
Des Bögelein's Lied.
Von Dr. Liltenthal.
Win rufest du, mein Vögelet,
Im trauten, grün?, Wald 7
Gilt e dem süßen Liebchen dein.
Daß e so lustig schallt 7
Haft du mit ihm ein Stelldichein,
Wa kündest du dem Wald,
Daß spotten au dem Zwelgelein
Da Echo wiederhatt 7
Ich berge meine Liebe nicht,
Ste ist so keusch und rein z
D'eum fing' mein Glück ich froh nnd schlicht
In alle Welt hinein."
„Mein Liebchen ist mein Weibchen mir,
Wie stnd uns och so gut,
AIS wären Braut und Bräut'gam wir
In erster Liebe Glnlh."
„Ich ruf' ste lockend her zu mir,
Sie schließt sich an mich fest >
Dann schau' ich in da Auge ihr:
Wo dau'n wlr unser Nest 7"
„Wir lüssen uns, und eilen weg.
Gefunden ist e schnell.
Dort dei dem trauten Lindensteg
Und bei dem Siiderquell."
„Vom Morgen dis zum Abend spät
Trag' Alles ich herbei.
Wie rührig doch die Arbeil geht.
Wenn Liedeist dabei."
„Und fertig ist da Häuschen schon,
Wlr wohnen kosend d'rin.
Die Lied ist der Liede Lohn,
Ihr süßester Gewinn."
„Und lömmt der Kindersegen dann.
Wird größer unjer Kreis z
Dann fängt des Leben Werth erst an.
Gesunden ist der Preis."
„Wir hegen ste, und pflegen sie.
Thun nimmer un genug,
Der Vaiee dorr, die Mutter hie,
Bis ste erlernt den Flug."
Au in die wette Welt,
Bleib' ich bei einem Weibchen werth.
Bis Hirdft sich eingestellt."
O Vöglein, singe deinen Sang
Laut durch de ganzen Wald,
Bis er mit tausendfachem Klang
Die ganze Welt duechschalit.
Bis Mcnschenherzen recht erflehen.
Des VögleinS süße Lted,
Der Liede Glück erdlü'yt.
-feuitlet o.
Die Zweite.
Eine Historie
W. O. von Horn.
I.
lilortsehung.)
Rühle hlell'S nicht länger aus. Er
rannte zur Thiiie hinaus und warf sie
hinter sich zu, daß das Thürfenster tlirr
te. Ob das eigentlich grau Rühle'
Ernst war, lassen wir dahingestellt seln.
Sie dihchte überhaupt nicht viel, am
wenigsten in dle dunkle Zutuns hinaus,
von der wlr Sterbllche ja doch Nicht
erdenken. Die Attaque, dle eben statt
gtsnnden, war dald ergrssru, denn eine
Bekannte, welche elntrat, gab der Scene
eine adre Richtung. Auch Rühle
kam zurück und bewies, daß sein Grlmm
HI aus den letzten Rest verraucht war,
denn er lächelte wieder saurrsüß.
Die Freundin kam aus der Residenz,
wo lulcheu ln Pension war. Nachdem
die neuesten Moden abgehandelt waren,
sagt die Dame - „Da muß ich Ihnen
denn doch auch eln kleine Abenteuer er
zählen. Meine Eoustne nahm mich ans
einen Maskenball mit. Alle Welt, was
da ln Pracht war ! Welche Eoftüme l
WelchZüge! WelcheCbaiaktrmokn!
Nt hab Ich Schöner, gesehen. Wie
ich nock so ganz vertieft im Auschauen
dieser Herrlichkeiten dastehe, kommt eine
allerliebste kleine Hexe von Zigeunerin
daher gehüpft, nimmt meine Hand und
sag mir Dtnge, die nur leman> wissen
konnte, der ganz vertraut mit unseren
BerhSltalffrn war. Ich gestehe, daß
mich da hrtllos seapplrte. Endlich
fäll mlr's wlr Schuppen von den Au
gen. Da war—lulchen! Ihr wun
dernette lulchen !"
„lulchen l" riefen Balte und Mut
ler zugleich, hocherfreut über da Lob.
„Frelllch I ' snhe dl Freundin fort.
„Und st hällen fle sehen müssen, l ihr
da Cosiüme stand. Nein, das muß ich
Ihnen ohne Schmeichelet sagen, ein
solche Gestalt, so zart und sein gebaut
und doch so voll und jugendlich elastisch,
hab' ch lange nicht wiedergeseheu. Und
gar, als fle sich demasktrte! Sie haben
sie t eine Jahre nicht gesehen, wie ich
auch; ich welle, Sie kennen fie kaum
wieder. Eln allerllebste Gestchlchea,
von zaubcrlscher Anmuth umflossen l"
Die beiden Allen strahlten vom Glän
ze der Verklärung. Madam Rühle
hatte andächtig hre Hände gefaltet, und
Papa kraule sich unter der Perücke.
Di Erzählerin fuhr fort r „Mir war
a Mädchen gerade le ein Engel;
denn nun hatte Ich dock Jemand au der
Helmalh bel mlr ln dleser großen Welt.
Wieste mich ausfragie ! aber e dauer
te nicht lange; denn fle halte wahrhaft
das Gerisse, wie man hier sagen würde.
Sie tanzt aber auch wie In kompletter
Engel. Ewer besonder tanzte mit lhr
am häusigsten."—
„Wer war er dennfragte die
Mutler ln größter Spannung.
,,Es soll rl Gehülfe an der Hosapo-
Ihete sein."
„Daß dich der—!" lies mit der Zunge
schnalzend die Muller.
„Ei, fleh' 'mal," fuhr dle Freundin
Ich sage Ihne, e war der schönste
Man ans dem Balle, der beste Tänzer
und der gewandlrste Unterhalter."
„Seien Sie nur ruhig, werthe Frau
Gevatterin," nahm jrht Rühle das
Wort. „Meine grau hat heule so ihre
Ratte. Sie meint da nicht so arg, als
es aussteht."
Jene lachte, „ich denke auch
te sie daraus; „abe:auch Ihnen bringe
ich eine Neuigleit mit. Der Landrath
hat's nun durchgesept, e kommt Ine
zweite Apolheke her, und dir Concejstou
tst schon vergeben.'
Das wa ein Ovnneischlag. der aus
Haupt lras.
„Eine Zortt ! ' rief endlich Rühle
aus. „O, ich geschlagener Mann!
Wie soll's nun in der Zukunft grhrn ?"
Er rannte hinaus, um sich Lust zu holen,
denn lm Zimmer wurde e ihm zu enge.
„Sehen Sie," sprach Madame Rüh
le, „so stnd diese Neunnndneunziger!
Wenn auch ihr Schäfchen längst lm
Trocknen stßt, so meinen sie doch, ste
müßten za Grund gehen, wenn das Al
leinrecht ihnen genommen wird. Wir
stnd nicht arm. Leben und leben lassen
lft meln Grundsatz—aber—lulchen
darf krinen Apotheker hetrathen !"
11.
Der Erzähler hat hier den holden Le
serinnen ine Ehestandsscene geschildert,
dt, nichts weniger als grauln Grau ge
mall ist Er darf versichern, daß fle
sich haarklein ereignete. So vlel als ste
zuletzt als Nutzanwendung zu der Freun
din sprach, war lange nicht über die
Lippe der guten Dame gegangen, die
Freundin überhob sie auch des wetteren
.Reden, indem sie den Eourmacher lul
chen' schildert, aberauchewsließen ließ,
daß Ossizlre, Affessoren nv andere Fash
lonabilttäten ste umkreist, wie die Pla
neten dle Sonne. Di Reserenlin Hal
le wirklich gesunde Augen gehabt, und
zu lulchen' Lobe nicht zu vtel gesagt.
Sie war wirklich allerliebst, das mußte
ihr Jedermann zugestehen. So him
melblaue Aeugleln sah man selten, und
der Hlmmel, den fle bargen, war noch
schvnr und iriner nnd treuer. Da
nußbraune Haar hob den schneeweißen
Teint und die Wängelei schienen pure
Rosen. Doch wozu da Mädchen schil
dern. Alle Männer riefen. Sie ist
ein Engel! und die Dandy, Inrroya
dlrS nnd MuccadinS flüsterten: Himm
lisch ! Zauberisch! und waren dabei am
Verschmelzen. Da Institut war stets
umschwärmt von halbsatten Lieutenant,
die aus Ehre schworen, sie jagte sich eine
Kugel durch' Hirn, wrnn ste ste nicht
sähen.
lulchen Rühle halte von Ihrer Mut
ter Ruhe, von ihrem Vater Beweglich
keil, von ihrer Mutter Kälte und vom
Vater grurr grrrbt, so war str eine recht
ansprechende Erscheinung. Jedermann
Itebtr ste, besonders Fritz Herbert.
Neben dem Institute war die Hos
apotheke. Hier war Fritz Herbert, dort
lulchen Rühle. Alle Mädchen im In
stitute waren der einstimmigen Meinung,
der Fttp sei der schönstc Junge ver
Stadt, und der bescheidenste und der be
ste Tänzer, und der lieblichste Sänger,
und der gewandteste Guitarspieler und
noch eine Anzahl Und. Das war im
Grunde Alles wahr nnd richtig, allein
der Fritz kümweite sich m das Alle
wenig, denn er sah nnr einzig und allein
nach lulchen. War das der Zug des
Herzen, oder der pharmaceutische, oter
war's Gaivanie uns, z deutsch : M<-
tallrelz—denn lulchen war reich, wie
auch ihr Paler verzweifeln w-'llie. O
der argen Welt, die überall Brrechnung
wltleit, wo doch das Her; mit dem armen
Kopse längst davon gelausen ist! Neir,
eS war der stille heilige Zug, der Ver
wandle verein!,. Mit Beiden war's
der uralle Gang. Zuerst Blicke, dann
Blicke mit Ausdruck, dann mit Lächeln,
dann mit Erröthen—dann stumm Be
grüßungen auf dem Balle—dann steile
Redensarten-dann gelenkigere, dann
zutrauliche Reden -dann warme —dann
glühende—zuletzt: Liebe ! Als die ein
mal da war, da war auch eine telegraphi
sche Eorrespondeez tngerlchiet, die zu
letzt einer paplernen den Platz gönnte.
So stund'S, als die Landsmännin kam,
sah, hörte und reserlrie. Und im In
stitute ahnete kelne fiseele, was zwischen
lulcheu und Fritz vorging. Alle war
ja in der Ordnung, und um Klelnlgkei
ten kümmerte stch die Vorsteherin nicht.
Dir Mutter vergaß die Sache und der
Vater meinte, es sel so Kinterel, wie zu
setueu Subjeetenzeilen.wo er auch Sour
gemacht, uud doch zuletz ohne alle Eour
selu Settcheo acquirtrt, nebst der Apo
htl zum Pelikan. Während de tu
der Residenz dle parsümirlen Herren den
Apotheker verwünschten, der das schönst
Mädchen der Residenz gekapert, trug stch
in der Apolheke zum Pellkau ln -m . ine
fatale Geschichte zu.
Das Subjekt, welches dermalen da
selbst servirt, hleß Mörser und war, so
viel Herr Rühle dafür hielt, in ganz
traitabler Mensch, der Bolanie mlt
Maaß und auch Ehemle trieb, ohne viel
z verderben. Er besaß die große Kunst
zu schweigen und zu jchmrichela, schien
Schaaf und war ein Fuchs. Er liebte
t! Splrltuosa über Gebühr, besonder
den Malaga. Da nun Herr Rühle
solche haben mußte, jedoch selten an
wandle, so sah er nicht viel darnach.
Er wußte, sechs glaschen waren da, und
damit Hollah. Eines Tages blieb da
Subji it über Gebühr lange tn der Ma
lertalkammer, wo er eben Malaga holen
sollte. Als das die Geduld de Prin
zipals ermüdete, und er hinauf lief, steh,
da lag Mörser, das edle Subject, toll
und voll der Stuhr und sang:
„Me,u Lrbenslaus Ist Lied' und Lust tc."
Einen Augenblick stand der Prinzipal
beirossen, da aber eitannle seln
schlauer Blick de Zusammenhang.
, Warle, dn Kölner Funke, du Saus
aus," rief er, „ich will dir die Lieb' und
Lust aus dem Leibe treiben !' eilte und
nahm ein spaiitsche Rohr, das da stand,
und begann den Truutendoldzu tielho
len. Unglücklicher Weis war aber
Mörser einer von denen, welche durch
prägnante Fälle schnell wieder zur Be
sinnung kommen. Er raffle stch aus
und tauschte dle Rolle in einer Weise,
daß der dürre P'itiz'pal Mordio ! schrie.
Die Malerlaltamine lag hiulrn hinaus,
wo seile Jemand war. So hört ihn
Niemand.
Durch die qngestrengle Arbeit war
das Subjict ganz zu stch gekommen, stell
te endlich das malttiöse Instrument an
seinen Ort und sprach i
„Verehrtester Herr Prinzipal, das zu
tallic., zu deutsch: Vergeltung,,
lst da älteste, wie ich seiner Zeit von
meinem Rektor vernommen, und hatte
selbst vor dem mosaischen nnd 'ömichen
Rechte Geltung unter allen Gebildeten
gewonnen, und ist in der Regel unter
vier Augen ausgeübt wo,den, bis vor
wenigen Minuten. Ich erhoffe, Slt
haben, Verehrtester, dessen Prinzipien
jetzt aus'S Vollkommenste gefaßt und er
lauben daß wir jetzt zusammen in die
Apotheke zum Dispensiern zu schreiten,
nachdem wir uns hlerselbst beiderseits
durch einige Leibeübung und Pflaster
streichung geziemendst vorbereitet. Bil
ligeiweise lasse ich Ihnen den Vortritt,
eil ich, im Vertrauen gesagt, den Nach
triit von Ihrer Seite fürchte, sintemalen
Ste stark echausstr zu sein scheinen,"
„Hand!" schrie der Apotheker.—
„Entschuldigen Sie, Verehrtester, tch
heiße Mörser, nnd habe mit dleser Gat
tung. was zootoglsch feststeht, keine Ver
wandtschaft '" Mit diesen Worten mach
te er eine Verbeugung und führte den
hinkenden Prinzipal zur Stnbeulhüre
der stch umsonst von seiner neivigen
Faust looziimachen bemühte.
„Aus meinem Hause! Fort!" schrl
mlt den ivülhendsten Geberden und von
Wuth erstickter Stimm der Prinzip/,!.
„Sehr güiig," repllclrle ln unverwüst
licher Laune der Gehülfe, „lch werde mir
die Ehre gebe, Ihr Geschäft zu verlas
sen, werd ober zuvor dem von Ihne
so benanuten langdetntge Mediclnal
rath elnige Eröffnungen über die Art
und Welse machen, wie ste der Taxcwohl
meinen nachhelfe, wo ste zu bescheiden
ist, und die Medikamente verarbeiten,
damit ste weiter reichen; auch dle ge
brauchten Blutegel um halben Preis
wieder annehmen, damit sie den Leulea
nicht kiepiren u. s. w."
„Satan!" brüllte Herr Rühle, und
fuhr mit der Hand nach de Subject
Gurgel.
Der aber faßte seine Faust mlt Kraft
und hob den Prinzipal unter seinen llu
ten Arm wie inen Waaienkallen, und
schritt gehende mit Ihm die Stiege hinab
setzte iho dann nieder nnd ging mit
nein Knlx in seine Sind, um sein Bün
del zu schnüren.
Rühle mußte in die Apolheke, um die
M riur zu bereiten. Hier veirauchlr
sei Grimm so schnell, wie er gekom
men. Er sah ein, daß er bei der Malice
des Mörser in nicht geringe Verlegenheit
kommen könne. Daher versuchte r,
seine Frau ln da Interesse zu ziehe;
allein hier fand er taube Ohren. Der
Mörser war der rlebling der Madame
nlch, denn er mallraiitrte dle Katze be
ständig und war nicht weniger als ar-
lig gegen ste gewesen. So blieb denn
dem Apotheker nicht übrig, als gm
Miene zum dösen Spiele zu machen nnd
da Subject freundllch zu gewinnen.
Aach hier schetterte seine Bemühung.
Mörser lächelte kühl, zog dle Achsein und
meinte, nach so lranllchen Mittheilun
gen, wie ste stch gegenseitig tn der Mate
riaikammer gemacht, wäre e nicht gut,
länger unter Einem Dache zu weilen.
Er strich sein Salatr eln, empfahl stch zu
geneigtem Andenken und gtag.
Dl Ealamiläten Rühle' halten
durch de Gehülfen Weggang etnen
höchst unersreullchen Zuwachs -rlttten
welcher durch die augenschelnllche Hei
terkett seiner grau an Wirkung zunahm.
Schnell ergingen rlefe an Tommjsflo
näre und Maierlallsten, welch stch, wie
Rühle sarkastlsch stch ausdrückle. auch
mit dieser Mtoria xoeoaus befaßten, um
den Defert zu decken. Nebenbei schetet
denn auch dle Mutter an lulchen uud
Nro. s.
äußerte ihre Freude daß der Katzeaseiuy
Mörser ou 7em Hansr pegange.
Wie es zusammenhi,,.,. !, lulchen
dabei thätig war, tst undekaaut; allein
Thatsache ivai's, daß ein Pharmaceut
Namen Herbert, stch h.j Rühle >.,
und sofort ngaqlrt nedr. Obgleich
ihm das Herz tlu eie, die Hosapotheke
und mit ihr lulchen' beglSckcnd Nähe
zu melden so zog giltz Herbert doch aus
der Rrlldrnz ad. und manche klug Leute
wollten bemerkt haben, daß sein AnSse
hen ganz eigen unternehmend gewesen.
Eine Tage rollte denn vor der Apo
theke zum Pettkan ln-M ein stattlicher
Mtethwagen an, htaler dem ein schwerer
Koffer aufgeschnallt war; aber keine
Herbarien, und Minerallea - Kasten.
Daher glaubte auch grau Rühle, sei
eln Besuch, und der Apotheker erwartete
nichts weniger, als elnen Gehtlseu.
Dennoch stieg ein blühend schöner jun
ger Mann an dem Wagen, i.a, ,n dle
Apolheke und stellte stch als den Gehül
fen Fritz Herbert vor; daß er an, der
Residenz kam, konnte yalüittch nicht
verschwiege dleiden, wie auch, daß er
tn ter Hosapotheke condltlonlrt habe.
Herr Andlc stell,- ihn sogl.ech 5.,..„
Frau vor, welch die Complertv u>>
dir Manieren des Herrn Herbert sehr
angenehm fand, und besond.rs betsälltg
lemetlir. wir er th,n Liebling. Freund
Muri,,, gar guimüthttch aus dem Kop
se krauet, der höchst amüsant zu schnür
re begann und mit n,kräftigem Brha
gen den dicken Schweis an dem neuen
Gönner rleb. Das war eln mächilger
Schellt zur Gunst der Dame !
Ueber Tisch sprach Herr Herbeit mit
besonderer Salbung von der schönen
Lage der Statt —A wie re serner s.i
Btelrs vo de ttefiensiviirdtg, Be
wobnern nnd ihre, geselligen Verkeber
vernommen, und dergleichen. Da
klang vir Musik , den Obren der Ma
dum Rudi, oen ste war te wett über
das Welchblld der Vaterstadt hinausge
kommen. So galt ihr denn Alle hier
den höchsten Preis. Es gab keine grßße
re Localpatriotin als st. Nun kam
dieser charmante Mensch direkt au der
Restdeuz. wo denn doch da Paradte
ganz,, tri Nähe war. und fand—M so
schön ! Das war ein Schritt wetter ln
der Gunst rr Patronin. Ste brachte
endlich fein und schlau dte Rede auf
das Institut, dessen Penflonäetn lul
chen war, und locker Herben' Meinung
heraus. Er lobte dte Anstalt und Pete
die Weisheit ter Eltern, welche dort ihr
Töchter bilden ließen.
Setteben's Antlitz leuchtete wir der
Vollmond ln einer kalten Wlntrrnacht.
„Wir haben auch eine Tochter ln die
sem Institute," sagte ste mit einer Selbst,
zusrtedrnhei, dle ei linder selbst tm
Tone der R de wahrgenommen haben
würd! und mlt besonderem Nachdruck.
Herbert fragte überrascht! „Ste?"
Madame nickte. „Kennen Sle dte
Mädchen ß" fragte fle. ,
„Gr 4ß ! Vo Ansehen l" war Her
bert's Aniw.it.
„So rathen Sie mal!"
Herbert sann ; sah Madame Rühle
und ihren heute sehr schweigsamen Gat
ten achdenkttch an, und hob donnan r
„Sie Beide haben braune Haare,
blaue Augen.—Aha-jetzt sällt's mir
ein, nnd dte Aehnltchkett fällt mir frap
pant auf, gewiß die allerliebste Brünette,
dle allen Herren so außerordeutttch ge
fäll, 7 Ich glaube, fle heiß,-"
„lulchen fiel Frau Rühle ein.
„Richtig! Sie glückliche Mutter l
lulchen ist das Ideal der Dichter! Ss
rrgnrl Sonnrtlr aus str im Wochenblatt."
„Was Sie jagen ? Ei ter Tausrnd l"
brmrikir selig lächelnd Madame.
„Ich versichere Ihnen! Aber wie
kann das fehle 7 Sie ist schön wie ein
Engel I"
Frau Rühle eriölhele vor Seligkeit
und Rühle rückte vor Lust auf seinem
Stuhle hin und her.
„Aber hob ste endlich an, „man sagt,
so ein GeHülse auo der Hvsspoihele
mache ihr die Eour. Ist das wahr 7"
„Wüßte nicht," ntgrgnrtr Hrrr
Herber, trm I diesem Augenblick etwas
l die SonntagSguegel kam, daß er be
deutend husten mußte und da Gesicht
ia der Serviette barg.
Herr Rühle klopsie ihm mitleidig recht
wacker zwischen die Schultern, daß das
Uebel schnell vorüber ging. Dies gab
dem Gespräche eine andere Wendung,
und bald wurde der Tisch ausgehoben.
„Ein netter Meirich, wahrhasiig ! "
sprach mit Lächeln Frau Rühle; ~wle
der artig sein kann, und wa der elnen
richtigen Bllck hat! ikennt ja dock
gleich au meinen Zügen meln Toch
ter!"
St letzte sich in deritenfl,recke,schlürf
te lhr Taßchen und sank ln ihre Slesta,
während Herr Stühle mit Herbeit die
Runde ln der Malerlalkainmmer, Apo
thekr und Laboratorium machte.
„Ich gestehe, verehrter Herr Prinz
pal, ' hob Herbeit an, als Velde wiedir
in der Apoih'ke waren, daß ich noch in
keiner Apotheke servirie. wo solche Ele
ganz, solche Ordnung, solche Hülle aller
Medtcameule und Sloffe, solche Voll
ständigkeit lm Laboratorium gehrrrsckt
hätte, als lirl Ihnen. Selbst, lm Vr
trauen gesagt, tn der Hosapotheke steht'S
so nicht au!''
„Was St da sagen ' Der Herr Hof
apotheker Ist ja doch der lertiuS dr
Btsttalorea. der's also überall am testen
haben sollte."
„Nun, Sie wissen doch, daß e leich
ter krttlstren ist,'als besser machen?"
weesetzle Herbert.
„Fiellich!" ftel Rühle ein; „aber
da hat er mir Sache erwoesen, wie z.
B. dle Ehtna —"
„Die er selber nicht besser führt," er
gänzte Herbert. „Glauben Sie mlr, tn
der Hosapotheke thut der Name Alle.
Mußten St, wa ch weiß."—
„Glaub's wohl," sprach Rühle. „Es
mag auch als so wenig kanscher sein als
bet andern Leuten. Item, s geht ihn
an."
Die Gespräch würde noch sortgedau
rt haben, wenn nicht Herr Herbert noch
ein Bestellung zu machen gehabt hätte.
Er empfahl sich also nur aus eln Vtertel
stündchen.
(gortlidurig fogt.)l