Jahrgang 8 Die Peklsylvaische StaatSzeitmist, Herausgegeben von ' ,1. tteoka Lox 19, tilchei! jeden Donnerstag, und kostet A.OO er Jade, zahlbar innerhalb deSlahrcS, und S.SO nach Verflnß des Jahrgangs. Einzelne Exemplaren,? tkentS per Stück. Keine Subscriptionen erden für weniger I sechs Monaten angenommen z auch lann Niemand da Blatt abbestellen, dis alle Rück stände bezahl sind. Die grösste Verbreitung. Die Eirculation der „Penns, l anis ch e StaatS - Zet I ng" in Dauphin Sonnt Ist größer als die legend einer anderen in Har cisdurg gedruckien deutschen oder enafischen Zei tuaa. Sie bietet deshalb die beste Gelegenheil. Anzeigen in diesem Theile de Staates ein leite Verbreitung zu verschaffen. Agenten der PennsylvanischtN StaatS-Zettung. Pennsylvania: llegheny.—Val. Hoffmann,t7s Ohio Str. Altoona. Goitlied Hauser. cEhrtst.gldt,EarsonSia Birmingham. < Ial d D res se I. ?Eha r I e gr st tr. Butter.-3-tod eck. Breakneck. Or. The o . Keestin. SarliSle. —Pht.liop Lisimann. Cylmbersburg. 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Abend "' " echrnieSburg, ,3h 2,27 5.22 It.SS Komme an In CarliSle, 0.00 2,55 5.5 iz.zo Nkwvillk, ,-t 3.27 .22 12 40 Sbippensburg, 10.11 2.55 .5 1.14 ChamberSdurg, >.-> 1.25 7.22 1.42 Green astle, 11.15 S.UZ 5.23 2.11 HagcrSiown, 11.45 5.35 .35 z.tv Vorm. Nördlich. . Veslassen VM. VM. NM. Adcnds HagIiSWWN um 7.4 12.00 .25 Grein Castle, .10 12.30 .55 Chamderiburg, sn 0.5 1.05 7.27 ShippenSdurg, 5.30 0.2 1,3 .oo Rewville, .oo 0.50 2.1 .00 CarliSle, 0.32 10,22 0.02 MechanicSburg, 7.03 11,5 3.1 .33 Kommen an ln HarttSbUrg um 7.30 11.25 2.45 10.00 Poesie. Des Bögelein's Lied. Von Dr. Liltenthal. Win rufest du, mein Vögelet, Im trauten, grün?, Wald 7 Gilt e dem süßen Liebchen dein. Daß e so lustig schallt 7 Haft du mit ihm ein Stelldichein, Wa kündest du dem Wald, Daß spotten au dem Zwelgelein Da Echo wiederhatt 7 Ich berge meine Liebe nicht, Ste ist so keusch und rein z D'eum fing' mein Glück ich froh nnd schlicht In alle Welt hinein." „Mein Liebchen ist mein Weibchen mir, Wie stnd uns och so gut, AIS wären Braut und Bräut'gam wir In erster Liebe Glnlh." „Ich ruf' ste lockend her zu mir, Sie schließt sich an mich fest > Dann schau' ich in da Auge ihr: Wo dau'n wlr unser Nest 7" „Wir lüssen uns, und eilen weg. Gefunden ist e schnell. Dort dei dem trauten Lindensteg Und bei dem Siiderquell." „Vom Morgen dis zum Abend spät Trag' Alles ich herbei. Wie rührig doch die Arbeil geht. Wenn Liedeist dabei." „Und fertig ist da Häuschen schon, Wlr wohnen kosend d'rin. Die Lied ist der Liede Lohn, Ihr süßester Gewinn." „Und lömmt der Kindersegen dann. Wird größer unjer Kreis z Dann fängt des Leben Werth erst an. Gesunden ist der Preis." „Wir hegen ste, und pflegen sie. Thun nimmer un genug, Der Vaiee dorr, die Mutter hie, Bis ste erlernt den Flug." Au in die wette Welt, Bleib' ich bei einem Weibchen werth. Bis Hirdft sich eingestellt." O Vöglein, singe deinen Sang Laut durch de ganzen Wald, Bis er mit tausendfachem Klang Die ganze Welt duechschalit. Bis Mcnschenherzen recht erflehen. Des VögleinS süße Lted, Der Liede Glück erdlü'yt. -feuitlet o. Die Zweite. Eine Historie W. O. von Horn. I. lilortsehung.) Rühle hlell'S nicht länger aus. Er rannte zur Thiiie hinaus und warf sie hinter sich zu, daß das Thürfenster tlirr te. Ob das eigentlich grau Rühle' Ernst war, lassen wir dahingestellt seln. Sie dihchte überhaupt nicht viel, am wenigsten in dle dunkle Zutuns hinaus, von der wlr Sterbllche ja doch Nicht erdenken. Die Attaque, dle eben statt gtsnnden, war dald ergrssru, denn eine Bekannte, welche elntrat, gab der Scene eine adre Richtung. Auch Rühle kam zurück und bewies, daß sein Grlmm HI aus den letzten Rest verraucht war, denn er lächelte wieder saurrsüß. Die Freundin kam aus der Residenz, wo lulcheu ln Pension war. Nachdem die neuesten Moden abgehandelt waren, sagt die Dame - „Da muß ich Ihnen denn doch auch eln kleine Abenteuer er zählen. Meine Eoustne nahm mich ans einen Maskenball mit. Alle Welt, was da ln Pracht war ! Welche Eoftüme l WelchZüge! WelcheCbaiaktrmokn! Nt hab Ich Schöner, gesehen. Wie ich nock so ganz vertieft im Auschauen dieser Herrlichkeiten dastehe, kommt eine allerliebste kleine Hexe von Zigeunerin daher gehüpft, nimmt meine Hand und sag mir Dtnge, die nur leman> wissen konnte, der ganz vertraut mit unseren BerhSltalffrn war. Ich gestehe, daß mich da hrtllos seapplrte. Endlich fäll mlr's wlr Schuppen von den Au gen. Da war—lulchen! Ihr wun dernette lulchen !" „lulchen l" riefen Balte und Mut ler zugleich, hocherfreut über da Lob. „Frelllch I ' snhe dl Freundin fort. „Und st hällen fle sehen müssen, l ihr da Cosiüme stand. Nein, das muß ich Ihnen ohne Schmeichelet sagen, ein solche Gestalt, so zart und sein gebaut und doch so voll und jugendlich elastisch, hab' ch lange nicht wiedergeseheu. Und gar, als fle sich demasktrte! Sie haben sie t eine Jahre nicht gesehen, wie ich auch; ich welle, Sie kennen fie kaum wieder. Eln allerllebste Gestchlchea, von zaubcrlscher Anmuth umflossen l" Die beiden Allen strahlten vom Glän ze der Verklärung. Madam Rühle hatte andächtig hre Hände gefaltet, und Papa kraule sich unter der Perücke. Di Erzählerin fuhr fort r „Mir war a Mädchen gerade le ein Engel; denn nun hatte Ich dock Jemand au der Helmalh bel mlr ln dleser großen Welt. Wieste mich ausfragie ! aber e dauer te nicht lange; denn fle halte wahrhaft das Gerisse, wie man hier sagen würde. Sie tanzt aber auch wie In kompletter Engel. Ewer besonder tanzte mit lhr am häusigsten."— „Wer war er dennfragte die Mutler ln größter Spannung. ,,Es soll rl Gehülfe an der Hosapo- Ihete sein." „Daß dich der—!" lies mit der Zunge schnalzend die Muller. „Ei, fleh' 'mal," fuhr dle Freundin Ich sage Ihne, e war der schönste Man ans dem Balle, der beste Tänzer und der gewandlrste Unterhalter." „Seien Sie nur ruhig, werthe Frau Gevatterin," nahm jrht Rühle das Wort. „Meine grau hat heule so ihre Ratte. Sie meint da nicht so arg, als es aussteht." Jene lachte, „ich denke auch te sie daraus; „abe:auch Ihnen bringe ich eine Neuigleit mit. Der Landrath hat's nun durchgesept, e kommt Ine zweite Apolheke her, und dir Concejstou tst schon vergeben.' Das wa ein Ovnneischlag. der aus Haupt lras. „Eine Zortt ! ' rief endlich Rühle aus. „O, ich geschlagener Mann! Wie soll's nun in der Zukunft grhrn ?" Er rannte hinaus, um sich Lust zu holen, denn lm Zimmer wurde e ihm zu enge. „Sehen Sie," sprach Madame Rüh le, „so stnd diese Neunnndneunziger! Wenn auch ihr Schäfchen längst lm Trocknen stßt, so meinen sie doch, ste müßten za Grund gehen, wenn das Al leinrecht ihnen genommen wird. Wir stnd nicht arm. Leben und leben lassen lft meln Grundsatz—aber—lulchen darf krinen Apotheker hetrathen !" 11. Der Erzähler hat hier den holden Le serinnen ine Ehestandsscene geschildert, dt, nichts weniger als grauln Grau ge mall ist Er darf versichern, daß fle sich haarklein ereignete. So vlel als ste zuletzt als Nutzanwendung zu der Freun din sprach, war lange nicht über die Lippe der guten Dame gegangen, die Freundin überhob sie auch des wetteren .Reden, indem sie den Eourmacher lul chen' schildert, aberauchewsließen ließ, daß Ossizlre, Affessoren nv andere Fash lonabilttäten ste umkreist, wie die Pla neten dle Sonne. Di Reserenlin Hal le wirklich gesunde Augen gehabt, und zu lulchen' Lobe nicht zu vtel gesagt. Sie war wirklich allerliebst, das mußte ihr Jedermann zugestehen. So him melblaue Aeugleln sah man selten, und der Hlmmel, den fle bargen, war noch schvnr und iriner nnd treuer. Da nußbraune Haar hob den schneeweißen Teint und die Wängelei schienen pure Rosen. Doch wozu da Mädchen schil dern. Alle Männer riefen. Sie ist ein Engel! und die Dandy, Inrroya dlrS nnd MuccadinS flüsterten: Himm lisch ! Zauberisch! und waren dabei am Verschmelzen. Da Institut war stets umschwärmt von halbsatten Lieutenant, die aus Ehre schworen, sie jagte sich eine Kugel durch' Hirn, wrnn ste ste nicht sähen. lulchen Rühle halte von Ihrer Mut ter Ruhe, von ihrem Vater Beweglich keil, von ihrer Mutter Kälte und vom Vater grurr grrrbt, so war str eine recht ansprechende Erscheinung. Jedermann Itebtr ste, besonders Fritz Herbert. Neben dem Institute war die Hos apotheke. Hier war Fritz Herbert, dort lulchen Rühle. Alle Mädchen im In stitute waren der einstimmigen Meinung, der Fttp sei der schönstc Junge ver Stadt, und der bescheidenste und der be ste Tänzer, und der lieblichste Sänger, und der gewandteste Guitarspieler und noch eine Anzahl Und. Das war im Grunde Alles wahr nnd richtig, allein der Fritz kümweite sich m das Alle wenig, denn er sah nnr einzig und allein nach lulchen. War das der Zug des Herzen, oder der pharmaceutische, oter war's Gaivanie uns, z deutsch : M<- tallrelz—denn lulchen war reich, wie auch ihr Paler verzweifeln w-'llie. O der argen Welt, die überall Brrechnung wltleit, wo doch das Her; mit dem armen Kopse längst davon gelausen ist! Neir, eS war der stille heilige Zug, der Ver wandle verein!,. Mit Beiden war's der uralle Gang. Zuerst Blicke, dann Blicke mit Ausdruck, dann mit Lächeln, dann mit Erröthen—dann stumm Be grüßungen auf dem Balle—dann steile Redensarten-dann gelenkigere, dann zutrauliche Reden -dann warme —dann glühende—zuletzt: Liebe ! Als die ein mal da war, da war auch eine telegraphi sche Eorrespondeez tngerlchiet, die zu letzt einer paplernen den Platz gönnte. So stund'S, als die Landsmännin kam, sah, hörte und reserlrie. Und im In stitute ahnete kelne fiseele, was zwischen lulcheu und Fritz vorging. Alle war ja in der Ordnung, und um Klelnlgkei ten kümmerte stch die Vorsteherin nicht. Dir Mutter vergaß die Sache und der Vater meinte, es sel so Kinterel, wie zu setueu Subjeetenzeilen.wo er auch Sour gemacht, uud doch zuletz ohne alle Eour selu Settcheo acquirtrt, nebst der Apo htl zum Pelikan. Während de tu der Residenz dle parsümirlen Herren den Apotheker verwünschten, der das schönst Mädchen der Residenz gekapert, trug stch in der Apolheke zum Pellkau ln -m . ine fatale Geschichte zu. Das Subjekt, welches dermalen da selbst servirt, hleß Mörser und war, so viel Herr Rühle dafür hielt, in ganz traitabler Mensch, der Bolanie mlt Maaß und auch Ehemle trieb, ohne viel z verderben. Er besaß die große Kunst zu schweigen und zu jchmrichela, schien Schaaf und war ein Fuchs. Er liebte t! Splrltuosa über Gebühr, besonder den Malaga. Da nun Herr Rühle solche haben mußte, jedoch selten an wandle, so sah er nicht viel darnach. Er wußte, sechs glaschen waren da, und damit Hollah. Eines Tages blieb da Subji it über Gebühr lange tn der Ma lertalkammer, wo er eben Malaga holen sollte. Als das die Geduld de Prin zipals ermüdete, und er hinauf lief, steh, da lag Mörser, das edle Subject, toll und voll der Stuhr und sang: „Me,u Lrbenslaus Ist Lied' und Lust tc." Einen Augenblick stand der Prinzipal beirossen, da aber eitannle seln schlauer Blick de Zusammenhang. , Warle, dn Kölner Funke, du Saus aus," rief er, „ich will dir die Lieb' und Lust aus dem Leibe treiben !' eilte und nahm ein spaiitsche Rohr, das da stand, und begann den Truutendoldzu tielho len. Unglücklicher Weis war aber Mörser einer von denen, welche durch prägnante Fälle schnell wieder zur Be sinnung kommen. Er raffle stch aus und tauschte dle Rolle in einer Weise, daß der dürre P'itiz'pal Mordio ! schrie. Die Malerlaltamine lag hiulrn hinaus, wo seile Jemand war. So hört ihn Niemand. Durch die qngestrengle Arbeit war das Subjict ganz zu stch gekommen, stell te endlich das malttiöse Instrument an seinen Ort und sprach i „Verehrtester Herr Prinzipal, das zu tallic., zu deutsch: Vergeltung,, lst da älteste, wie ich seiner Zeit von meinem Rektor vernommen, und hatte selbst vor dem mosaischen nnd 'ömichen Rechte Geltung unter allen Gebildeten gewonnen, und ist in der Regel unter vier Augen ausgeübt wo,den, bis vor wenigen Minuten. Ich erhoffe, Slt haben, Verehrtester, dessen Prinzipien jetzt aus'S Vollkommenste gefaßt und er lauben daß wir jetzt zusammen in die Apotheke zum Dispensiern zu schreiten, nachdem wir uns hlerselbst beiderseits durch einige Leibeübung und Pflaster streichung geziemendst vorbereitet. Bil ligeiweise lasse ich Ihnen den Vortritt, eil ich, im Vertrauen gesagt, den Nach triit von Ihrer Seite fürchte, sintemalen Ste stark echausstr zu sein scheinen," „Hand!" schrie der Apotheker.— „Entschuldigen Sie, Verehrtester, tch heiße Mörser, nnd habe mit dleser Gat tung. was zootoglsch feststeht, keine Ver wandtschaft '" Mit diesen Worten mach te er eine Verbeugung und führte den hinkenden Prinzipal zur Stnbeulhüre der stch umsonst von seiner neivigen Faust looziimachen bemühte. „Aus meinem Hause! Fort!" schrl mlt den ivülhendsten Geberden und von Wuth erstickter Stimm der Prinzip/,!. „Sehr güiig," repllclrle ln unverwüst licher Laune der Gehülfe, „lch werde mir die Ehre gebe, Ihr Geschäft zu verlas sen, werd ober zuvor dem von Ihne so benanuten langdetntge Mediclnal rath elnige Eröffnungen über die Art und Welse machen, wie ste der Taxcwohl meinen nachhelfe, wo ste zu bescheiden ist, und die Medikamente verarbeiten, damit ste weiter reichen; auch dle ge brauchten Blutegel um halben Preis wieder annehmen, damit sie den Leulea nicht kiepiren u. s. w." „Satan!" brüllte Herr Rühle, und fuhr mit der Hand nach de Subject Gurgel. Der aber faßte seine Faust mlt Kraft und hob den Prinzipal unter seinen llu ten Arm wie inen Waaienkallen, und schritt gehende mit Ihm die Stiege hinab setzte iho dann nieder nnd ging mit nein Knlx in seine Sind, um sein Bün del zu schnüren. Rühle mußte in die Apolheke, um die M riur zu bereiten. Hier veirauchlr sei Grimm so schnell, wie er gekom men. Er sah ein, daß er bei der Malice des Mörser in nicht geringe Verlegenheit kommen könne. Daher versuchte r, seine Frau ln da Interesse zu ziehe; allein hier fand er taube Ohren. Der Mörser war der rlebling der Madame nlch, denn er mallraiitrte dle Katze be ständig und war nicht weniger als ar- lig gegen ste gewesen. So blieb denn dem Apotheker nicht übrig, als gm Miene zum dösen Spiele zu machen nnd da Subject freundllch zu gewinnen. Aach hier schetterte seine Bemühung. Mörser lächelte kühl, zog dle Achsein und meinte, nach so lranllchen Mittheilun gen, wie ste stch gegenseitig tn der Mate riaikammer gemacht, wäre e nicht gut, länger unter Einem Dache zu weilen. Er strich sein Salatr eln, empfahl stch zu geneigtem Andenken und gtag. Dl Ealamiläten Rühle' halten durch de Gehülfen Weggang etnen höchst unersreullchen Zuwachs -rlttten welcher durch die augenschelnllche Hei terkett seiner grau an Wirkung zunahm. Schnell ergingen rlefe an Tommjsflo näre und Maierlallsten, welch stch, wie Rühle sarkastlsch stch ausdrückle. auch mit dieser Mtoria xoeoaus befaßten, um den Defert zu decken. Nebenbei schetet denn auch dle Mutter an lulchen uud Nro. s. äußerte ihre Freude daß der Katzeaseiuy Mörser ou 7em Hansr pegange. Wie es zusammenhi,,.,. !, lulchen dabei thätig war, tst undekaaut; allein Thatsache ivai's, daß ein Pharmaceut Namen Herbert, stch h.j Rühle >., und sofort ngaqlrt nedr. Obgleich ihm das Herz tlu eie, die Hosapotheke und mit ihr lulchen' beglSckcnd Nähe zu melden so zog giltz Herbert doch aus der Rrlldrnz ad. und manche klug Leute wollten bemerkt haben, daß sein AnSse hen ganz eigen unternehmend gewesen. Eine Tage rollte denn vor der Apo theke zum Pettkan ln-M ein stattlicher Mtethwagen an, htaler dem ein schwerer Koffer aufgeschnallt war; aber keine Herbarien, und Minerallea - Kasten. Daher glaubte auch grau Rühle, sei eln Besuch, und der Apotheker erwartete nichts weniger, als elnen Gehtlseu. Dennoch stieg ein blühend schöner jun ger Mann an dem Wagen, i.a, ,n dle Apolheke und stellte stch als den Gehül fen Fritz Herbert vor; daß er an, der Residenz kam, konnte yalüittch nicht verschwiege dleiden, wie auch, daß er tn ter Hosapotheke condltlonlrt habe. Herr Andlc stell,- ihn sogl.ech 5.,..„ Frau vor, welch die Complertv u>> dir Manieren des Herrn Herbert sehr angenehm fand, und besond.rs betsälltg lemetlir. wir er th,n Liebling. Freund Muri,,, gar guimüthttch aus dem Kop se krauet, der höchst amüsant zu schnür re begann und mit n,kräftigem Brha gen den dicken Schweis an dem neuen Gönner rleb. Das war eln mächilger Schellt zur Gunst der Dame ! Ueber Tisch sprach Herr Herbeit mit besonderer Salbung von der schönen Lage der Statt —A wie re serner s.i Btelrs vo de ttefiensiviirdtg, Be wobnern nnd ihre, geselligen Verkeber vernommen, und dergleichen. Da klang vir Musik , den Obren der Ma dum Rudi, oen ste war te wett über das Welchblld der Vaterstadt hinausge kommen. So galt ihr denn Alle hier den höchsten Preis. Es gab keine grßße re Localpatriotin als st. Nun kam dieser charmante Mensch direkt au der Restdeuz. wo denn doch da Paradte ganz,, tri Nähe war. und fand—M so schön ! Das war ein Schritt wetter ln der Gunst rr Patronin. Ste brachte endlich fein und schlau dte Rede auf das Institut, dessen Penflonäetn lul chen war, und locker Herben' Meinung heraus. Er lobte dte Anstalt und Pete die Weisheit ter Eltern, welche dort ihr Töchter bilden ließen. Setteben's Antlitz leuchtete wir der Vollmond ln einer kalten Wlntrrnacht. „Wir haben auch eine Tochter ln die sem Institute," sagte ste mit einer Selbst, zusrtedrnhei, dle ei linder selbst tm Tone der R de wahrgenommen haben würd! und mlt besonderem Nachdruck. Herbert fragte überrascht! „Ste?" Madame nickte. „Kennen Sle dte Mädchen ß" fragte fle. , „Gr 4ß ! Vo Ansehen l" war Her bert's Aniw.it. „So rathen Sie mal!" Herbert sann ; sah Madame Rühle und ihren heute sehr schweigsamen Gat ten achdenkttch an, und hob donnan r „Sie Beide haben braune Haare, blaue Augen.—Aha-jetzt sällt's mir ein, nnd dte Aehnltchkett fällt mir frap pant auf, gewiß die allerliebste Brünette, dle allen Herren so außerordeutttch ge fäll, 7 Ich glaube, fle heiß,-" „lulchen fiel Frau Rühle ein. „Richtig! Sie glückliche Mutter l lulchen ist das Ideal der Dichter! Ss rrgnrl Sonnrtlr aus str im Wochenblatt." „Was Sie jagen ? Ei ter Tausrnd l" brmrikir selig lächelnd Madame. „Ich versichere Ihnen! Aber wie kann das fehle 7 Sie ist schön wie ein Engel I" Frau Rühle eriölhele vor Seligkeit und Rühle rückte vor Lust auf seinem Stuhle hin und her. „Aber hob ste endlich an, „man sagt, so ein GeHülse auo der Hvsspoihele mache ihr die Eour. Ist das wahr 7" „Wüßte nicht," ntgrgnrtr Hrrr Herber, trm I diesem Augenblick etwas l die SonntagSguegel kam, daß er be deutend husten mußte und da Gesicht ia der Serviette barg. Herr Rühle klopsie ihm mitleidig recht wacker zwischen die Schultern, daß das Uebel schnell vorüber ging. Dies gab dem Gespräche eine andere Wendung, und bald wurde der Tisch ausgehoben. „Ein netter Meirich, wahrhasiig ! " sprach mit Lächeln Frau Rühle; ~wle der artig sein kann, und wa der elnen richtigen Bllck hat! ikennt ja dock gleich au meinen Zügen meln Toch ter!" St letzte sich in deritenfl,recke,schlürf te lhr Taßchen und sank ln ihre Slesta, während Herr Stühle mit Herbeit die Runde ln der Malerlalkainmmer, Apo thekr und Laboratorium machte. „Ich gestehe, verehrter Herr Prinz pal, ' hob Herbeit an, als Velde wiedir in der Apoih'ke waren, daß ich noch in keiner Apotheke servirie. wo solche Ele ganz, solche Ordnung, solche Hülle aller Medtcameule und Sloffe, solche Voll ständigkeit lm Laboratorium gehrrrsckt hätte, als lirl Ihnen. Selbst, lm Vr trauen gesagt, tn der Hosapotheke steht'S so nicht au!'' „Was St da sagen ' Der Herr Hof apotheker Ist ja doch der lertiuS dr Btsttalorea. der's also überall am testen haben sollte." „Nun, Sie wissen doch, daß e leich ter krttlstren ist,'als besser machen?" weesetzle Herbert. „Fiellich!" ftel Rühle ein; „aber da hat er mir Sache erwoesen, wie z. B. dle Ehtna —" „Die er selber nicht besser führt," er gänzte Herbert. „Glauben Sie mlr, tn der Hosapotheke thut der Name Alle. Mußten St, wa ch weiß."— „Glaub's wohl," sprach Rühle. „Es mag auch als so wenig kanscher sein als bet andern Leuten. Item, s geht ihn an." Die Gespräch würde noch sortgedau rt haben, wenn nicht Herr Herbert noch ein Bestellung zu machen gehabt hätte. Er empfahl sich also nur aus eln Vtertel stündchen. (gortlidurig fogt.)l