Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, July 31, 1873, Image 1

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    PkUNZvltmmscht Mmts-Zntnng,
Zahrftank 8.
Die
Vtuusylvanische Staatözeitnnff,
Herausgegeben von
I. 61 INI llli-piüii, llox IS,
erschiini jeden Donnerstag, nd kostet Z-2.00
pee Jahr, zahlbar inntrhalb desJahres, und
oz.tzo nach Verfluß des Jahrgangs.
Einzelne Eremplaren, 4 Cent per Stück,
lkcinc Stibscriplione werden für weniger
als sechs Monaten angenommen l auch kann
Niemand das Blatt abbestellen, bi alle Rstck-
Die grösste Verbreitung.
Dl Eirculallon der „Pennsl anisch e
S iaals -Ze >, uiig" in Dauphin Eounl,
ist größer al die irgend einer andere in Har
risburg gedruckte teutschen oder englischen Zri
tnng. ie dielet d-odald die beste Gelrgenheii,
Anzeigen in diesem Tdetie de Staates eine
eile Verbreitung zu erschafft.
Vr. Zes. Win. Nuedi,
Auge^iia^t,
Up Nachwiltagü.
Hireisbnrg, Ro >S7l—ls.
Biureuz vrsinger'S
, Jecliste lvard - Haus"
Eck d Dritten und Berbeke Stiaße,
Harrisbn eg Pa.
Der Unterzeichnete empfiehlt dem geehrten
Publikum seinen odigr Gasthof unter Zusicher
ung prompter Bedienung und billiger Behand
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K^ttschesMasthaus
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UNd
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Main Straße,
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'tobn B. Meyer,
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Lager-Bier Saloon,
Wein-, Liquor-, Lagerbier
Kost - Haus,
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Philadelphia.
Odi,r Saloon nd Kostdau ist dm
peilen und G?>,^
Rernyard^ZM
No. IS Nord Fredcrick Str.,
Daltimore, Md.
-e,
derrit ist, vrsnchrr ans' destezu ao
-M-Vortiessttche Bier, Wtiu und
Liquöre ftnd strl dei ihm zu haben,
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No. IS Sredrrick Slr., valtlmor, Md
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Das deutsche Centralorga der Demokratie für Pemisylvanien und die aagräiizenden Staaten.
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Ann- und Spar- Verein.
Jakob Lebnee, Prästdenk.
E. F. Sie ber, Sekretär.
HarriSburg, Mär,l7. >87?.-11.
John A. Gärtner
Nier-lkWein-Wirisischaft.
No. all llhestnuk Straße,
)k eadi n g, Pa.
Reiser nd Heinhe's bestes Bier.dor
ügltchee Wein und andere Eifrischungen stet
zu haben.
Riading, Noventber 28, >872—11.
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HariiSburg, April 21, >!>?!!.
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park Lager DierKrallerei,
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zu nlrdUgmJnitt-ss" und
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Zwei Züge verlassen lleavenwor'ib, Low,eine
und KansasCit täglich nach allen Punkt- ander
L. L. G. R. R. ?inie.
L-nd.Eiforschung.Ticktt sindzu kaufen, und
Pees- tvrlche Länder laufrn, ivrrdrn dt
näh lNNuckttitauei. gu,
John W. Scott,
Eha,iute, Kansas,
L. L. 6 G. R. N. Co., Lawrence, Kansas.
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Neadlng, P a., Januar.Bo, 1878—tf.
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Harrisburg, Pa.,
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geln, Matratzen, n.s.w.
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Harrisburg, Mai l, IB7Z—lj.
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New-lork,
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bisoral alle Selen o BeschäflS-Anzelgen, Perso
nal-ffoedeningen er. für
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. Vereinigten Staaten,
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Deutschland.und allen LändernTuropa'
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Harrisburg, Pa., Donnerstag, Juli I, 187
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nern,
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burger-Käse, sowie lalle Speise stad zu
seder Tage,,,!, haben.
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No. UZg Walnut Straße,
Columbia, Pa„ Juni tS.'TZ—tZ.
Weste.
Der Pokal des Lebens.
Wie ist da Leben ivechselvoll und schwer!
llmlageii vön der Sorgen düstrem Heer,
G-drückel vo der Büede der Geschäfte
Berzehet er Mensch die besten Lebenskräfte
Und lebt auch wohl in seidsterzeiiglei Ha>,
Dahin, an süßen Lebensfreuden arm;
Wie sehr das Schicksal ihm gewogen.
Da Giück ist flüchtig und gar bald viiflsgen;
Ein Jeter nährt geheim in seinem Heizen
Wohl eine tiefe Wunde oller Schmerzen,
Die, wenn leicht am Rand nnd nur teiührt.
Dennoch den tiefsten Schmerz gebiert,
Bietet uns d t c W e I t,
Denn diese Eide
paß
Neid
Groll
Bi in ten Tod!
Wie de Leben Würfel fallen
801 l Wechsel bleibt da Erdenwallen
Nur helle Lichl folget dem Schatte,
Wo Wonne sich und Schmerze gatlcn.
der vlet, sslommenpenth gl neuen Much
Sie läßt nur Raum für Glückstraum,
D'rum rein und treu in Ebren
Soll' ihren Zaudcedechrr wie ne Ie,ln!
(Für lte „Peinisplvantsche SlaatS-Zettiing.")
Küß' mich nicht, wenn ich schon tobt!
Ich liebte dich, mein Leben lang.
Mit meine Herzen höchstem Drang,
Doch gingen wir nie um Altar,
Und wurden nie ein Ehepaar;
Sondirn, wenn die Wangen eoib.
Ja, küsse wich nurdan n.
Wenn ich rück dich küssen kann.
Da lieblest mich, dein Leben lang.
Mit deines Heizens döchsteui Drang,
Zu jtder Stpnd' an jedrm Tag
Ich dir in dem Gedanken lag,
Ii küsse mich nur dan n.
Wenn ich rück dich küssen kann,
Joseph Kahn,
Ehirago, JUS.
4e ui i l! l F it.
T eck.
Historisch - romatische Erzäh
lung ans drm dreizehn Jahr
hundert.
von
W. O. tzon Horn.
7.
(Schluß)
Gtsbald war nach seiner Flucht aus
Mainz außer sich vor Giimm und Zorn
gegen den Walpode und dir Städter
überhaupt. Auch er rüstete sich zum
Kampfe aus Soneck mit seine Vettern;
doch keine Gewaltthat fiel Ihm zur Last.
So stanh e, al an einem Feühmor
tzen da Rheiuthal von Bewaffneten
Wimmelle, welche gegen Reichenstetn und
Soneck anrückten.
Aus Fautsberg (dem jetzige Rhein-
Maße ; denn dort hätte Kaiser Rudolf
mit dem Erzbischos und dem Waipode,
der an der Spitze der Städler stand,
Ouarlier genommen. Die Burgen
wurden eingeschlossen. Wie ein Rasen
der schleuderte Hohenfels seine Siein
kugeln aus Reichensteln aus die Feinde;
aber meist sruchlloS, Die Sonecker da
gegen waren klüger. Die Burg schien
wie ausgestorben. Niemand zeigte sich
auf den Mauern, und keineilet Wehr
von innen veirieth das Dasein von
Slreiter.
„Trauet ihnen nicht," sprach der
Waipode, ste find schlauer als der He
tz nsel. und sparen ihre Wehr, bis wir
stürmen." So war es denn auckt. Die
Burg war s,str als Reichenstein. Sie
Holle hinlänglich Mundvoeeaih und
Kltegebitaef. Auch a Retstgen srhlie
e nicht. St konnten ruhiger den An
griff eiwarien, und thaten es.
Die Kunde aber von Rudolfs Wort
in Wüizburg halte sich denn doch, zu
mal Thaisacken es bewährte, weithin
Schlecken erregen, verbleitet. Am
Schme'zltchsten iras es Johann von
Walteck, Marschall von Soneck. den
Alien; denn er hatte zwei Söhne und
einen Enkel auf der Burg. Kr tiai da
her die Reise nach Funksberg an, m
die Gnade des milden und frommen
Kaisers anzuflehen, daß nicht die To
deSstraf st treffe, wie gemeine Diebe.
Der Greis wußte, wie der alle Dom
scholaster Gtsbald liebe; laher bat er
ihn auch, für die Sonecker sich zu ver
wenden, unier denen ja auch GiSbald
begriffen war, da ihn Soneck' Mau
rn jetzt, ate dle Andern, einschlössen.
Der Bote, welcher dle sichere Kunde
dem Domschvlaster brachte, traf mil ei
ne zweiten zusammen, ten Bodo an
den Bruder sandle zu gleichem Zweck;
denn dle Befahr selne Gtsbald' zer
riß fast Bodo' He,. Auch den guten
Domschvlaster ergriff diese Nachricht sehr.
„So bi du kaum den Klauen de
UnversShnlichea enlgangen, um lhm
seh al Opfer zu fallen!" rief er
schmerzlich an, und maß, trotz seiner
Corpnlenz, flch unruhig die Sllrne rel
td, da Gemach.
„Was soll Ich thun?" fuhr ein sei
ne, Selbstgespräche soet. „Soll ich
schreiben? Da fruchte, nicht. Soll ich
selber Hinreisen, ich ter Mann de Feie
denS In das Get-iebe de Kriege, wo
man seine Ruhe, seine Pflege nicht fin
dei? Ach bao ist auch ein schwer, Op
fer ! Einmal bin lch lau, mit dem Le
ben davon g,komme. Mir sind Ret
sei, allezeit bedenklich In ihren Folgen
gewesen." Er fuhr ml, der Hand in
die Haare, wie Einer, der keinen Rath,
keine Hülse weiß.
stürmisch ausgerissen. Entsetzt fuhr der
Domschvlaster herum, meinend, die Ret-
flgen hätte ihn schon, schwängen über
einem geweihten Haupte Slreitäxte und
Morgensterne. Wer stürmt mein fried
lich Klvstet 7" rief er angstvoll aus.
Aber stehe, es war kein Feind, de,
stürmend eindrang, sonder die lieblich
ste Mädchengestalt, die man nur sehen
Anblick erschüttert dennoch den greisen
Oheim ; denn es lag dl Bläffe des To
de aus diese sonst so loflgen Wangen.
Da so wundeisüß lächelnde Aug, dem
man umsonst zn wideistehen versucht
hätte, schwamm in Thränen. Sie rang
verzweifelnd die Hänte.
„Oheim, Oheim I" rief ste, „rettet,
rettet! Er ist verloren, den der Kaiser
hat geschworen, ste Alle hängen zu las
sen, die er in der Burg fände, und
Gisbald ist dort; Gtsbald, der Euch
und uns das Leben irllete! Ach, mein
Valrr haßt ihn grimmig. Rur in sei
neai Blute wischt er seinen Haß ab.
Helf, o helsi, sonst mögt Ihr auch mich
begraben!"
Sie sank nieder in des Alten ?,hn
stuhl.
„lä> geschlagener Mann!" rief der
Domschvlaster au. „Ist denn Alle
vereint zu meinem Veideiben s"
„Ach, last mich klagen!" ,I,s da
liebende Mädchen und in demseib.n
Augenblicke netzte das besäiiigie Roth
der Scham d, Wangen, die eist todten-
Asir ter geistlich Oheti hörte S
nicht, wie er denn in solchen Momenten,
wo ihm silbst ,ie Gefahr drohte oder
seine Person in rgri-d bed-nkliche Eon
stille gerieib, weder hörte noch sah, wenn
nicht gerade die ganz- Kraft seiner Seele
aus diese Einen Punk Hingeelch,et
war.
Obwohl de Schweiß tn dicken Tro
pfen aus seiner Siirii stand, und er ge
wiß lange ..ich, soviel seine Beine In
Bewegung g> setzt hatte, als seit er die
beiden Boten erhalten, so rannte er im
mer schneller auf und nieder. Dann
stand er plötzlich stille.
„Ja, Hedwig, du hast Recht; AU,
will ich überwinde, selbst die Beschwer,
de der Reise nach Fauloberg, um Gl,
bald zu teile; aber du mußt mit mir,
du mußt mir le Kaiser anstehe, und
t wird HS Ailingen.
Hedwig eischrack, Sie überdachte
schnell Alles, was Sitte und Weiblich
keit dein entgegenstellte; aber ste erkann
te e. daß er verloren sei, nvn nicht
Alle aufgeboten würde und sie sagte
„Gut, meine lochtet", spiach er, ~s
eile beim ~ni> rüste Alles, was Noth ist,
Schon waren bei Reichenslein alle
Voikebeutigen zum Siuim, getroffen,
als In gieniid in das Zell de Waipo
de ieat. „Eins," sagte er, „scheint mir
ubegrttltck>, nämlich, dafi ter Vicedom
des Nheingau's schweigt, während sei
ne Sohn das schmachvolle Gericht de
Stranges irworiet. Er hat keine Bitte
~I g'st'he, daß ich da selbst nicht
begreife," entgegnete der Walpode, „ob
wohl ich glauben möcht, die Bitte wär
feuchilo, denn >e, Kaiser Hai so bestimmt
und entschieden gesprochen, daß kaum ir
gend etwa zu hoffen stünde.—Doch er
ist mtlo, und konnte einem Vater ine
solche Utile nicht abschlagen
Der Freund sah ihn eistaunt an, und
wnßle nicht, wie er da Wort deuten
sollte, da er des Walpode Gesinnung
Der Befehl zum Sturm un
teibrach die Unteriedung. Wie Wüth
ende fielen die Streiter de Kaiser die
die Burg an. Die Vertheidigung war
wacker aber gegen Abend war sie er
stürmt. Die Flammen loderten wild
zum Himmel aus. die Reichensteln ver
zehrten. Was die Flamme übrig ließ,
zerstörte am folgenden Morgen dle
Krieges. Relchinstein war, al die
St>ahlen der Mittagssonne es beschie
nen, ein stirchlbarer Trümmerhaufen,
an dessen völliger Zerstörung mit uner
sättlicher Wuth die Reisigen arbeiieten.
Aber unier ten Gefangenen, die mau
auf der Burg machte, war Hohenfels
nicht Er hatte durch einen unterirdi
schen Gang, der an da Rheinusrr führ
te, zu entkommen gewußt.
Der Walpvde kuirschie vor Zorn, daß
ihm dieser Felnd entgangen war, den er
für den Schlimmsten kannte, während
die Sonecker mehr den Namen hergege
ben hatten. Er war der Schlaueste, der
Keckst von Allen ; auch wohl der Grau
samste. Doch ttgöpie es Ihn, daß Hp.
ptnhoesk unter den Gefangenen war.
ZHer folgende Tag zeigke in sürchler-
che Schauspiel. All. Gefangenen
hingen an den Eichen de die Burg um
gebenden Walde. So hielt Rudolf
sein fürchterliche Wort.
„Es muß ein schreckend Beispiel ge
geben werden." sprach er, „sonst wird
morgen wiedee, wenn ich werde geschie
den sein, der vandsrieten gebrochen und
die Zügellosstgkeit Herischend sein. Ein
Kaiser muß sein Rtchieewort halten."
Diese Nachricht erschreckte die Sone
cker heftig und stellte ihnen nur eine
zweifache Wahl, flch unter de Mauern
hier Burg ehrenvoll begrabe, oder als
Dlebe hängen zu lassen. Diese vre
zwetfelle Ausstcht aber konnte ste nur et
nen Augenbltck schrecken. Im nächsten
kehlte auch thr Muth wieder und thie
Todesverachtung, dl ste so oft in ten
Fehden-irden Tag geleg, und ei prob
hatten.
Die Stunde kam aber, wo die notb
wendtg wurde.
Da, wo das Kapellchen stand, unwe,.
Faulsberg. wurde ein Zelt sür den Kat,
ser Rudolf errichte. Er wollte las
Ungemach seiner Slreiter iheilen und
stets bei dem Kampfe sein. Näher rück
te das Heer gegen Soneck an. Aus die
Höhe, welche die Burg beherischle, stritte
der Walpode seine Wurfgeschosse und
schleuerte gewaltige Sirtnkugel binad
auf die Burg, welche manchen Käu pien
erschlugen und ten Mauern und Ge
bäuden große Schaden brachten.
Schon am zweite Tage warte de,
Sturm unternommen, aber die N itei
schlugen Ihn mit ungeheurem Veiluste
der Stürmenden ab. Sie gössen sieden
des Oel und Wasser auf ste herab, und
mähelen schieckiich mit dem Schweidle
unier ihnen. Letchenhause lagen um
die Sturmleitern und ring um die
Mauern der Bnrg, die stolz, wie ein
Adlerhorst, auf thien. hohe Felsen lax.
Di Erbitterung war schrecklich auf
beiden Selten. Dm oben kämpfte die
Verzweiflung, hier unien eine Wuth
die auf's Aergfte gesteigert war.
Rudolf selbst war außer flch, als er
dle Hausen der Todte, die große Zahl
der Schweiverwuitdrie, und noch gar
keinen Vortheil erkämpf, sah. >, ,hn
selbst war der Tod nahe genug herange
treten. Ein Pfeil fuhr in sein L-de,.
kotier, gerade über dem Herzen; aber er
war matt, he er sein wohlgewählt, Ziel
traf.
Die velageeten hatibn verhällnißmä
ßtg eben so viel gelitten. Viele Töbie
lagen Hinlea de Mauern, und desWal
pvden Wurfgeschosse spieen, ohne zu er
müden, Tod und Verderben in dteßurg.
Da Burghaus am Thore. Global'
Wohnung, war zu einer Ruine gewoi.
den. Es schien, als richte ter Walpcde
gerade doilhi die ganze Mach, sein,
Geschosse. Gisbald selbst war verwun
det. Er trug de linsen Arm >u ,r
Bind, denn eine Sleinkugtl hatte ihn
schwer verletzt; dennoch aber war er er
Erste aus der Mauer, der Letzte, der sich
die Ruhe gönnte.
Nitdols erlannie die Nvlhwtndigkett,
se! Heer ruhn, z lassen, und erst am
dritten Tage den Kamps zu erneuern.
Es wind, freilich hier auch den 8,-
lager en Zell gegönnt, sich zu erholen,
Zerstört, herjiistelle und flch stieben
neu.' Anfall zu tüstea.
Der Tag des Sturmes kam. Rudolf
selbst führt seine Schäaeen an zum
Sturme.
War der eiste wild gewesen, so wuite
e der zweite in „och erhöhet, Maß,.
Vom frühen Morgen a dauerte de
Kamps. Schon war e Mittag, und
immer noch kein Gewinn sür die Stür
menden ; denn die Belog,eie stritten mit
dem Todesmuibe kalte Veezwelslung, dle
den sichern Tod vo> Augen sah.
Rudolf selbst ,ra, sep, in die Reihen
der Kämpfer aus' Neue et und seine
Nähe btgelsleriezur ungebeuerstenKraft
anstrengung. Allmählig wurde die Ber
thitdigung der Burg schwächer. E
zeigte sich aus den Mauern große Lü
cken in der Reih der Venheidiger.
„Hinaus zum Sturme!" schrie der
der Waipode den Mainzern und Op
penheimern zu, die er führte. Jetzt
klelteiien dir Kühnsten die Leitern hin
an. Ks wimmelle auf allen Seiten.
Ein lubilg,schrei verkündete auf der
uöidiichen Seil den Sieg. Alle
stimmt ein. Der Schrecken lahmte dl
Arme der Veiibettiger.
R,ldols's hohe Gestalt zeigte flch auf
der Mauer—die Burg war robeit, aber
noch war der Kampf nicht geendet; denn
in den Thurm halten sich dle Veeiheidi
ger zurückgezogen. Bon der Höhe herab
strömte das heiße Oel, und dt Wurf,
maffen zerschmetterten die Kämpfer.
„Steckl die Burg in Brand!" schrie
der Waipode. „Mögen die Strolche,
wenn ste keine Salamander sind leben
big verbrennen!"
Der Ruf wurde befolgt. Au allen
Theilen der Gebäude stieg sttzl dle gieri
ge Zunge de Feuer aus und leckte an
den Wänden des Thurmes, ihn tn eine
fürchterliche Rauchsäule Inhüllend.
Der Anblick war schauderhast! Ueber
all Hörle man da Röcheln Sterbender,
den Hülseruf der verwundeten. Aber
an In Ergeben war nlcht zu denken.
Da ließ der Walpode dle höchsten
Leitern zusammen binden. Sie relchk,
dl zur Thurmthüee.
Bald war dies, rreicht. El brach
ntrr de Eirrtchr der Aexte und
Nro. .
Stieltkolben. Die Sieger dcangen et
und der Kamps war geendet. Soaeck
letzte Stunde hatte geschlagen.
war kaun, au dem Hause ihre
Obetms gelreleu. als auch schon Forsch,
tter zu de.,, älteste der Kap-Uä„ dt
E-Zbischos, ritt,. ,hn zu leinen, H,„
de Eiligst, ,u be-
Die Hast des Diener brach,, sch,n
den K>'p-Uan ,u dem Srwarkenden.
Herzltch empfing idn der Domschvlaster
„Nicht wahr. Ihr seid ein Schweizer "
iragle er ihn.
Der Kapellan bejahi.
„Und Il>r wa,',. z„
HochwUtdigsten rem Grafen von Hab,
bürg begegn,,., als Ihr einrm Kranken
den letzten Trost bringen wolltet?"
„So tft rs." sprach freudig bewegt der
de- P. est.e ..>S er sah." fh.
~w eben die Schübe lösen wollt, um
den G ,-bach zu durchwaten, da schenkte
er miecasßoß, aß . künftig p.
a'a gew.ih, sei. und kehete
u Fuße Hilm. Der so fromm und de
muibig war, ist nun uns.p Kaise,
I . Und Ihr," fahr ,r so,, .
unsern Herrn das Meist, de, daß btt
Wahl auf Heer Rudolf fiel," °
'° tu' weine
h st'äii na h Kräften zu wir
te, daß Veultchlund tuchitgen
und frommen H„.n st, >.
sprach der Kap-lbm.
" Vom
Kasserk" - "'"V -> der
„Er weiß es!" ania-srlrl. I,n,p.
- o-,pfl,att,t."
sahe der Ovmlchvlaster fort. „Und dar
aus bau ch eine schöne Hoffnung " Er
..,-bU. nun dem Kapellan den ganz.
Zusammenhang der Geschicht Gtsbald'
und des kaiserlich.,, Hchwmo. Er er
wieg selbst die Liebe ber Tochter seine
Bruders zu dem Züngiinge nicht nicht
de Haß dieses selbst, und forte.,, ihn
dann aus, ttzn ach Faulsberg zu bea1et
....,..m das L.tzte z.. oe.sach.„'
ihm veriprach. die Erlaubniß de ezbi
sos- zu erwirken. '
Der Kapellan stimmte augenblicklich
zu, und der Domscholaller eilte, ihm die
Erlaubniß zu verschaffen.
So segelt dann mit günstigem Wind
am andern Morgen., wodl verivahrter
Kahn ab aus dem Hasen von Main,
gen B.ngeu. i„ p.m Dre, ,aß.n. wie
einst ,ruber, als zuerst „ach Jahren wie
der der Domschvlaster gen Lorch sahe.
Er war es selbst, nd der Kapellan und
um den
Gtlledien brach, p., aber, alle kindische
Furch, von sich werfend, zum höchste
heldenmulhe der Lieb- sich erhoben hat
te, namltch, Alle.geringe zu achten ge
gen das Eine: de Geliebten zu rette.
Wie pfeilschnell auch der Kahn flog, er
ging ihr zu laugsam. Wie ledhast auch
die beide Männer sprachen, ste vernahm
der Worte keines; denn ihre Seele war
do,t aus der steilgelegenrn Burg, wo
Gisbald war. Wie st. auch da arme,
bangende Kind trösteten, ste konnten ihr
keine Gewißheit geben, und so lange die
fehlt, Hai das Herz keinen Fr eden und
ud kann ihn he, nicht und nirgend
gewinnen.
Endlich lag das Biausen de Bingee
Loches btiiler tbneii. und auch dt Stelle,
wo einst der Jüngling von tbrem Va
irr war g.reii.i worden. Allmählig
lrat Fauirbeeg h„vor. und bald die
Landsp tze, wo Sanci Ettmeu Kteche
he, nachm..!. baut wurde. Dort stand
das Zeil Ivo Habsburg Fahne wehte—
dort mußten ste landen.
Aber >e näher ste kamen, desto snriht
barer wuchs Hedwig' Aiigst,desto hefki
ger schlug ihr He,,, p.sto bleicher wnsd
,hr Lippe tinbihr Anilitz,
.Kind," rles p„ Domschoiastee,
„ilimm einen T,„„i Wein, vu sttibst
mir >a! '
Aber sie wähii. e ab. und thr, Thiä
neu rannen tn Stlömen.
Schon sah man deuilich, was um da
Zelt des Kaisers vorging.
Meißjchf,! krängten sich dort in Hau
sen; meisten wareneoßewaffaete, reisige
Ranner der Ställe oder Rudolf'. Ei
waren von Sonick zurück. Die mutht
ge Verihtldiger waren im Thurm end
lich zu Gefangene gemacht worden,
aber ist. nachcim ste Alle bis zur Wehr
lostgkett verwundet eben waren. Dle
Flamme hatte die Burg ganz verzehrt,
und Rudolf den surchldattn Spruch ge
>ban l „Soneck soll keint Urständ mehr
sehen I"
Als man ihm die helvrnmüthtge Ber-
der drei Sonrcker metdetr,
ste! Sie waren eines besseren Loose
würdig!"
Ohne weiter die Gefangenen anzuse
hen, kehrte Rudolf in sein Zelt zurück,
und mit ihm der Walpode und dt Rit
ter und Herren ,-ine Gefolges. Auch
o>t Rrtslgrn Vit ließen die Burg, nachdem
sie >eiche Beule gemacht, um die Flamme
wüthe zu lassen, ehe fte da We.k der
Zerstörung vollendeten. Sie führten
die Gefangenen mit sich Im wildesten
und rohesten Tiiumphe.
Als die Gefangenen dem Zelte Halte
ten, bot thr Anblick wlrNlch etwa Eni
setzeneriegenles dar. Es war GiSbald,
Johann und Kurt von Soaeck, nebst
Knappen und retstgen Männern threr tn
Allem noch dreizehn. GiSbald' Arm
war gelahmt; doch auch der rechte hing
blutend heiab, denn er war von de
Wa>poden lschwerdl hart getroffen. Ue
ber seinem Haupte war ein tiesee Hieb.
Das Blul rann über da Gesicht, daß
e kaum kenntlich war; uns doch ging
er och so stolz einher, al sei er der
Sieger und Jene die Veflegten. Auch
seine Vetlern waren verwundet; aber in
ihnen ging da schlechte Gewissen über
den männlichen Ritlermuth. Es stand
die Todesfurcht recht leserlich In Ihren
Zügen.
Eben als die Flamme au Soneck
Mauer schlug, läulete in Lorch a
Todlenglöcklein. S galt de all
Landmarschall von Waldeck von Soneck,
*) Johanne von Müller erzäh'i nach Tschu
di, daß er Piiistee, de Raroif einst sein
Pferdai iehen. Kapellan des Erzdischoss
von Main, geworden, und ri,l zu Ru
doipiö Wahl delgilragin had. Schweiz.
Gesch. 111. >7Z. Anmeiknng 2Z.