Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, July 24, 1873, Image 1

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    DtMWlvmnscht gWp StMZ'Zntmig.
zhrqai, .
Die
Vennsylvanische StaatSzritnug,
I. xoitiZK Lox 19,
rschrin und kostN Aiö.oo
vö.AU nach Vtrfluß dr Jahrgangs.
Kctne Subsciiptionrn reden für wrniger
Nirmand da Blatt a "drsirllln!'d/s al! Rück
stände bezahlt sind.
Die größte Verbreitung.
Di Eiriulation drr „Pcnnsplvanische j
St aal. Zeitung" in Dauphin Sount,
ist als dir irgcnd iner anderen in Har- l
Umzug!
Bwgftreffkr - Boyö.
Tapeten Händler,
baben ihren Srore nach
Mo. Nord Market Square.
verlegt!
Elegante Tapeten und Fenster-Vorhange!
Das grösste Assortement in der Stadt!
.Hölzerne Anhänge verde besorgt und garantirt.
Gestempelte Gold-Tapeten,
Sammet- und Gold-Decorationen,
Mvrgeuländische AtlaS-Tapeten,
WachStuch-FreSco-Malereien,
Gewöhnliche Tapeten, Fenster-Lorhänge mit Springfedern und
Firturen. Das Publikum ist freundlichst eingeladen.
Hairtburg, Aprtl Ii), 1373.
Hauer-Haus,
Ecke der Fror Straße und Elbow Lan
Marietta, Pa.,
sshristopder Hauer, Eigenthümer.
grnnb" gurr Siaftungrn für Pferde, ic.
Dle besten Liguöven nd deltkalesten
Speisen strl orrälhlg,
Mmitlla, Juli >'!. '7l-tI.
Lauer s
Brauerei,
Ehestnut Straße, nteihalb der Drllte
Park Lager DierNrauerei,
Ecke Nord Ute und Walnut Straße,
Ree. >g, Pa.
Dampfkraft in allen Abihrlluitgrn
Malz-Geträte
Lttgerblrr, Braun Staut. Partrr lr
aus Flaschen, und Ale aus Fässern
Friedrich Lauer,
Readlng, Po. Mai li, I7!I-if.
Reinhardt's
KmtschesMastßaus
(Oiti-eu's Lome,)
No. I7 Smitbsield Straße,
Pittsburg. Pa.
Dttilattss/sin/ oft uad
tum?
Joseph Reinhardt,
Pittsburg. Juni -?. IS7--IZ.
Christin Seibolt's
Braue r e i
UNd
Lagerbier-Saloon,
Philadelphia, Pa.
Vorzüglich irr, sowie andere Sie
' Äzembei > '
Louis Michel's
Nv. 2l Bainbridge Straße,
Philadelphia. Pa.
>M-Rriscndr sindcitdnseldst die beste Be
quemlichkeit. ' Zu 3, >73-IJ.
Bernhard s HM
No.I Nord Frederilk Str.,
Pultimsre, Md.
ameezetchuelee erlöudt sich, seine Freund,
sowie eetreen Pndlikn ieertzedene -,i.
e z che, de er odige Hotel ütnno
it7uvritittft, efnchmi auf's teste zu reo
obir-
DM orteesstiche Bier, Wslu und
Ltqnör std steio bei ihm zu haben.
Lazarn vernhard,
R. IN gredertck Sir., vaUi, Md
Mai ZV. tS7S-If.
Das deutsche Ceittralorgan der Demokratie für Pemtsylvanien und die augränzenden Staaten.
Dr. Heo. Wm. Ruedi.
Deutscher Arzt k Augenarzt,
tettt htremil drm grrhrttn Putlitum siine pro
pelllouelr Dienste an.
vtste in No. so Zweitt Straße, dtil Thuren
unitrhalb der Mulderrp Sttaßc. Ossi-e- Stun
den : 7 diS S Ud' vormittag, l di Z ad 7 ti
Uhr Rachmittags.
Hariisdnrg. No !, IS?l—tf.
eeuz vrsiAger'
„Sechste Äard - Haus'
Ecke der Dritten und Vrrdile Straße,
HarrtSburg Pa.
Der Uuterzetchnet empsteht dr geehrte
Publikum seinen pdigenLtafthof unter Zusicher
ung promvter Stdtenung und billiger Bchant
lung.
Vinceaz Orstnger.
Haeeisdurg, Juli >B. 'K7> 11.
Amm-Hotes.
(Deutsche Gasthaus,)
Ro. 2W Pas.loa Sttage.
Nabe der 2len Straße unhT>ddS'Boilr-W°>sS,
Harrisburg, Pa.
Jacob Llnsinmcyer, Eigenthümer.
reifte Bedienung wird garaniirl,
Harrisburg, April 17, IS7.
Germania
Run- uiM Spar - Verein.
d ul
mite und ortherlhaflrn Br em anschlichen ol
le, sind freundllchst eingeladen, den Versamm
lungen detzumotznen.
Jakob Lehner, Präsident.
E. F. Stebrr, Sekretär.
aeeilbnr,. Mär, 17. U 7-.-11.
Exchange Holes,
Main Straße,
Glkto, Md..
John B. Meyer,
Etgenthümrr.
Die oezüglichste Speisen und Betränke stet
vorrätig. Sralluvg für so Pferde. Der Uulie
zeichattc emdsiehlt lein Gasthaus auf's teste, da
es sein Steeden sein wird, Kunden prompt und
" John B. Meper,
Iklon, Md.. Februar . l7?-i!M
R. Williard'S
Lager - Bier Saloon,
Wein-, Liquör-, Lagerbier
Kost - Haus,
Südwest Ecke der 22. ä- er Straße,
Phtladelpbta.
Obiger Saloon und Kostbau ist de
Pndlilum best empföhle, da die deligalesti
Speisen und Getränke stet daselbst zu haben sind.
Stpt. 9.-2.
John A. Gärtner
Vier- ck Wein-Wirthschaft.
No. dl iähestnut Straße
Reading, P a.
Reiser n Hrtntze'ck bestes Blee, or
zWichee Wein und andere itisrischungen stet
zu haben.
Readlng. November 28, 872— 1 J.
Aeue Bäckertis
Neue Bäckerei,
Ecke er Süd gweitt Straße tmd Readow Laie,
Harrisburg. Pa.,
eröffnet hat, and dereit ist,
Weiß- und Roggen - Rrod.
SPmmel, Euchen, ?c.
,a >i,str. und stet aus Hand zu h-hea. Seiae
vicknel'lst ganz neu, und mit den neuesten e
bessemngr ersehe. Durch iote und eer,
dtenungsowle guu w-arei, hofft er einen Iheil
ch?s?ttubktchftbiNl!' '
John ecker.
HeeeiSbur. Pill -ä.ä.
" HMer geschaut !
P SSda Sell Pfckr. ud
isNtble, DMt!
Muthem Pate.
' 'I Händler In
nuvJinu
Rro. 2, arson Gtr..
Güd.Sit,.Wttw,.ü.
Pin,. Dz. U. IS.
OblingmKestner
Jmporteurer und Händler in
Weinen und Liquoren,
Wirtbschaft- und Hotel - Bedürfnissen,
Penn Straße, Süd-Ost Ecke von 4ter Straße,
Reading Pa.
—,> —
Spezial Nachricht.
wir erlaube zur unsrre Kuudr uud Händler im Alltemelnen zu bruachrichrize, daß
unser neues Gebäude
Süd Ost Ecke der irrten und Venn Straße un Rau zu Aufspeichern von größern Quantitäten
von Li quören giebt, al bisher, und dre Gelegenheit dieselbe durch vnserc Hete-Et urtch
tun gen in dem dritten und vierten Stockwerk zu verbessern. Da wir anßerde schon jetzt den
Vortheil haben, direkt aussen er eien d^ Westens zu beziehen, so sind wir im Stande den
Noggeu (Nye) und Rourkou Whiskey
zu bitten. . . . .
Man findrt tri uns strls orrächig, eine ante Ausaabl von verschiedene Jahrgänge der Peodalle
nachsalgender beeüd Distifteeieen. Raallch, Virginia Mountain, I. und I. Al. Gaff und Co.,
Aurora, D. und S. Monvngaheia, H. und E. Golde, Overholl, Maeshall nd Vchrider Roe-
Wbislie.
Gene Spezialität.
Feine Kentucky Whisktes.
Einheimische Weine K Brändies,
California Brand von S. Schleffrr und Co.. San Franri,, Riiner Carawda Brändn au Ohio,
Horion Birginia Calawda, estcr Carawda rindv ou Viani Ferro,
Eindrimische Gin, Bitters, etr. Ramrnilich Coiognr-Gi, Deulschei und Aromalische Vitt,
. s. w.
Wir empfangrn deständig alle lominenttn Sorten von AnsländischrnWelnen. rtn
dir, Ginsund Cordialszudrn niedrigsten Markl-Priisen.
zrany i e 8 :
Olard, Dupuv und Co.! Zdoma Hine und Co., und I. Hennesse und Co. au den Ernte von
lüäg bis ISN ; A. C. Menkorvund Co. Cognac, Wein-Crntt von lüg dit lÜSS,
Nor>höser-Brantwein.
Rhein Weine:
Rüdesbeimer I8l5 und 1868; Niersteiner 1868 ; Hochheimer
1865 und 1868 ; Foster Tramincr 1862 und 1868.
Chanlpagne Weine:
Piper Heidsieck Co., in Quart- nd Pint - Flaschen.
G. Mumm K Co., ,> „
Bir Bara, Avise, „ „
Burgunder:
Guille FrereS, Taragvna, oder Glas.)
(tri der Kiste oder bei Faß.)
vou Galtbert ä- Baron, Borbea sr H Htrschseld, Fils S- T Urse.
Deutsche Roth - Weine:
AssmanShaufer IBSS. Ober-Jngelhetmer tSSS.
8 herries :
G. Woelltvarth Ä Co., und A. Anurria, Jerez de la Frontera'
Alleinige Agenten tn Ost-Peansploanlen sür H. Uftderbncht Albrecht Weltbe
rühmte Boouekamp of Maag Bitter, Alpine-Bttter, OUve-Trr und Schtrda
ächtr Holländische Gtu, Schweizer Absvuth, BsrUner Kümmel uud Dop
pel Kümmel. Ebenfall Agenten sür die brrühmlen ächt tmportirte Mturral-
Wasser, Selter, Vlchp, Ktsfingen Apollinaris.
Importirte Nancy Glas-Waaren,
zur Ausstattung von Hotels und Wirthschaften, Privat-Fa
milien, Liquor-Handler. Glas-Waaren in großen Quantitäten
zu Fabrik-Preisen.
Wir ersuchen achtungsvoll, unsere Vorräthe tn Augeuscheta zu nehmen.
Oblinger S 5 Kestner,
Pen Straße, Süd Ost Ecke vo Vierter Straße,
Reading, P a., Januar 3V, 1873—tf.
James Bentz.
Nro. 5 Market Square,
Harrisburg, Pa..
hat soeben einen immensen Vorrath von
DryGoods,Aotions,Zt^
erhalten, bestehend zum Theil in
Dreß-Goods
von jeder Gattung,
Tücher und Cassimere
für Männer und Knaben,
Calieses, Muslinen, Ginshams, Leinwand,
Tisch-Tücher Handtücher, Napkins, Bett-Tücher,
Shawls, Sonnenschirme, Regenschirme, Schwar
ztAlpaeas. erbeste und biMgste in der
Giiy.
Da Publikum ist sreuAdllchK eingeladr, unsr Waaru zu bflchtige.
Dankbar skr da iherige Zutrau, uuid mit dm sstu Vorsatz, gut uud
blllisi aar zu erkaussn, bitt wir um dir ferner Vuast Publikum.
G wird Deutsch und Englisch i
diese Gtore gesprochen.
Älast rgess cht den Platz.
James Bentz,
Nro. S Market Square.
H-nlsburg. Mär, 27. '73.—tf.
Harrisburg, Pa., Donnerstag, Juli 2, B7S.
Poesie.
(Für dir „Penns,lvanische Staatt-Zrttung.")
Die vittWischt Prüder.
Aul weite Schlachtfeld lag,
Bier Brüdi, sterbend da
D, ine HI zum Himmel
Dr dlauumliäuzten saht
Der Aad'r Hirt tu Bildchen,
In seiner recht,n Hand,
Und Augr, treu zu Todte.
War starr daiauf gewandt.
Der Drlttr hielt umschloffrn
Den Muttrrdtüf t Krampf,
Doch a sie ihm grschrüde
Dr Btrrtr u er jüngste.
Stützt fest Usch auf setu echw-td,
Al osttee, durchsisseu
Dt tlulgeträiltte Erd'.
Auch krtner ruft de Aad-,u
Ein einzig worlche zu,
E herrscht dlc höchste Stift
And Frieden GradeSruh,
Ans riamal höi man letse,
Ei Wispern Ein sprich,
Odwohl ihm schM da Auge
Im TodtSlampse trlcht.
„Leb' wohl, Pu meine Ltrbr",
~L' wohl", mit schwachem Laut,
„Wir sehr un nicht wird,
„Dn holde Krlezertdeaut,"
D rauf spricht der and'rr Bruder r
„Meto jüdisch V-11. Adje l
„Es mög' dich BU beschütz
„vor Unglück un vor Weh'."
Dann strammt r sich zu, Seite,
Und ruft mit öfter Krht'
D'rau qutftt h„r q Blutstiom
Ei letzt „Sch'ma Zsr'et."
~O Mutter, töaul' tch drücken,
„Dich noch iamal an' Herz,
„Das würde mir erlrichte,
„Den langen Todesschmrrz."
Drr Drttlr sprach's, strl nteder,
Zerknitternd srtueu Biiif,,
E sprang der Jüngste aus dann.
Als b iha Jemand tief.
De, stestl sich in dir Miltr,
Al wii' ihm tcht gescheh n.
Kann fest und g'rade steh'.
„Leb' wohl, leb' wohl, mein liede,
„Mein dentsihis Laletland,
„Ich sehe dich geeetlel,
„Bon wälschir Hireschafe-Schand,"
„So >öge dir denn leuchten,
„Der grethril gold'aer Stria,
„O, könnt' tch dich nur frei seh'n
„Wie stürbe ich so gern,"
Da stimmten die drei Biüder
In diesen Hochruf rt,
Sie schaut auf,um Htmmel,
Wir nach der Freiheit Schein.
Und welthtn, in die F.rae,
Wir Sieg'Sgesang e wog
~E lehr in Vaterland,
„Und seile grethri hoch."
Auch einer rtef de ander
Et tajtg Wart mehr zu
s heirschl' die höchste Stifte,
Joseph Kahn,
Ehlen, Jftinst.
Feuilleton.
Ge e
Hißarisch - raatische Erzah
lg aMt breizeh Jahr
hbert.
o
CS. o. Hnru.
.
(Fortsetzung.)
Schnell ließ de Watpod in Schrei
be an den König Rudois abgehen,
klagt dt Drangsal und bat um Hüls
tn solcher Roth.
In drr stete Erwartung dessen, wa
Rudolf ledern würd, stoßen ehr,
er Woche hin. Da rschten te Zusa
acht tilgen die Feinde öffentlicher Si
cherheit und de gemetuen Recht. Die
se Kuud war tt der Weisung deglet
te. dt Städte möchten st ,üstn zur
ethblse.
Diese Nächricht machte Niemand
glücklicher, a> d Walpode, ader tu
Herz beb tu schweeer Sorg uud ugst
od dr Geliebte.
Hätt e Hedwig geahnet. daß e
Tolllihu wagen könnt, die Stadt zu
brtrrlru, wo Haß Sttudschas, Ra
chr uud Wuth >dm überall nlgrge.
schuaudl, st üed noch ehr gezttirrk
und gezagt haben.
So kam da Osterfest it seineePracht.
De Dom strahlte von ansead Keeze.
Die Glocke r>s> >dr zu Peels
de Auserstaudenr dl Gläadtge, uud
zu er eheeue Psorle de lempel
strömte Meuschruwogen hu End.
Dt Räum waren all, 011. Anch dl
fromme Hedwig lntrt betend t de
Reitze. Itz> brgau da Hochamt.
Sie rtzob itzrr Blick uud sletz. da
stand vor itzr hrGelidt, uud sei glü
hen Aug sprach so brrrdt.daß sie la den
Tob rdlrtcht und stch lies hsrabbeuge
mußt,, stch nicht, eeaitze. i
pche ha Hsrz l Ihr ltze stockte fast
tn d vrast. Uad doch, t achte ste
da vnßtst srtner Rätz wird s
glücklich. E währt lang,, ti str
Math gewann, ihn ansehe ,u könne.
Doch er kam, dieser Muth, und auch in
ihrem Auge lag dl Seele. E gelang
selbst dem Nicht scheuenden Liebenden
bt an ihre Seite vorzudringen. Worte
können da Glück nicht schildern, wel
che ste empfanden. Leise flüsterten ste
lange, und zu frühe endete der GolteS
teast. Sie mußten scheiden-
Die Glücklichen sahen nur stch. Sie
dachten nicht daran, daß auch Andere
ste konnten beobachtet haben. Dle war
aber wirklich. Auch drr Walpode war
tm Dom au wer Ehrenstelle, unfein
de Altare. Sein scharfer Blick fand
bald die geliebt Tochter, welch ln der
Blüthe jungfräulicher Rrlze stand. Mit
Balersrrutr ruhte sein Blick auf ihr.
Da dünkte e Ihm, er sehe ste erbleichen.
Er „schrack. Schärfer sah da Auge
der Vateilteb. Jetzt wieder sah er str
stch ausrichtn, ta ttrfer Gtuth un
war das nicht Gisbald k fragt er tn
stch htartn, und srtnr Faust faßt kramps
hafl dru Stab, welchen er als Zeichen
seine Amte trug. Er „kauatr ihn
ndltch bestimmt; sah, wie er stch au ih
re Srtte drängte, wir er mit ihr sprach.
Er hätte „jwrtselll mögen, daß er nicht
ohne das größte Autsrhen, vou srtner
Stelle konnte.
Austritte, nämlich Anton gorschner,
drr ehrliche Schiffer, drr stch so metstrr
hast ta dr Domscholaster Eigenlhetten
zu finden gewußt Halle, daß er ihm un
entbehrlich wurde und al rtbdtner
bet ihm blieb. Er hrgtr sür drn Jüng
ling etne hrizltchr Zuneigung. Er war
Zruge dessen nicht nur, wa brt en Str
brndrn vorfiel, sonder er beodachietr
auch durch einen glücklichen Zufall dle
Mienen de Walpode, den er von sei
nem Standpunkt au auch sehen konnt.
Wa diesen bewegte, das la sein Blick
la seinen Zügen. Er „kannte die Ge
sthr, welche Gtsbald drohte, und zupste
Ihn letse am Aermel, al er an dem
Stuhle trat.
Ntqt odne Erstaunen betrachtet ihn
Gtbal.
„Kennt Ihr mich nicht mehrt' fragte
Anton gorschner, und nannt dem Ber
aetneuden seinen Namen. „Doch, lun
ler," fuhr rsort, „folgt mir, so schnell
Ihr löaat, dran Euch droht Bideben.
Ich hab tn de gestrengen Herrn Wat
poden Angesichte gelesen, daß er Euch
rhasten wird. Wehe dann Euch!
Keine Macht kann Euch retten."
Gtsbald tschrack. Er kannle setnea
°unversöhnltchrn grtad zu gut. u.n nicht
die Wahrhett drssen etnzusehrn, wa
Forschn, sagte. Er folgte ihm also
möglichst schnill.
In weltem UmNetse bracht ihn tid
ltch der ehrliche Forschn zur Hinter-
Pforte etne großen und stolzen Gebäu
de. „Hier", sagte er, „seid Ihr sül's
Erste sicher; aber ich bürge Euch nicht
ia Minute tasbr, daß r Euch nicht
auch hter findet." Er drückte ihn tn die
Pforte uud schloß stch htntr st ab.
„Wo bin tch k" fragte Global be
sorg.
„Im Hause Eure besten Freunde,
de Dorrprobstis", versetzte Anton, „doch
wollt Ihr ganz sicher srin, zieht dies
Kleider an und etil zu Thore Hlaaus.
Euer Psrrd will tch Euch besorgen,
Et mrelmürdtge und höchst auffal
tende Getümmel wurde tn diesem Au
geadltcke hörbar.
gorschner eilte hinaus und kam, blech
vor Schrecken zurück. „Er hat Euch
ausgewittert und ist mit Mannschaft da,
Euch zu fassen !' so rief er au. „Nun
muß da Letzt ersucht werde I"
Er öffnete etne Thür und schob Gte
bald tzlaetn.
Dr Domscholaster, eben au tm
Dum zurückgekihit, und ärgerlich, sri
an Lrtbdtener nicht z find, erftaun
t nicht wnig, s>ntn Bruder mit Söld
uern ia sein Hau dring zu sehr. Al
dieser ihm sagte, daß gorschurr Global
ihm nizogrn und im Hause vrrborgrn
hadr, meinte der gutmüthige Würd-
Er erwie seinrm Brudrr streng die
se Grwaitstreich am erftrn heiligen Fest
tag, und war ed,a daran, diesem dr
Text ans allerbrste zn lesen, als in
Seilenthür geöff iet und Gtbald g.
watlsa heretngedeängt wurde.
Alle Diel stauten stch erblüffi an
und standen etne Mtnute rrgungstoSda.
Arnold gewann zuerst selu gaffuug
wieder.
„Seht, hier ist er I" rief er sei,
getplichrn Bruder zu. „Es ist Pflicht,
den Stäube mir anSzullrsrra."
Der sonst lenksam und schwache Dom
scholafter aber richtete stch stolz empor.
„Meinst du, aach das Hau ine Die
uer der Kirch habe kein Asplrrch mehr ?
Welch ans der Stelle!" donnerte er
de alpodrn w. daß dieser zurückfuhr
und fluchend von dannen eilt, um bei
de Churfürsten sich da Rech zu er
wirken, ihn erhasten zu dürfrn.
„Mein Sohn", so wandt stch de >l-
I jetzt u TiSbald, „du hast II gewagt
zumal du Ißt, wa du rrübrn halsst.
Ell, daß du au der Stadt kommst.
Ich fürcht sh, daß tch dich vor dr
Wuth der Bürge nicht schützen kann."
Gtsbald belhenerts und dewir seine
Unschuld an dru Freveln ; allrtn er er
kannt selbst dt Roth zu fliehen. Mit
Hüls gorschaer kleidete er stch u, r-
reicht srtue Herberge uud floh, schnell
t der Blitz, zum Thorr hta-u; nach
dem er Vem ehrliche Mensche noch
Grüße an Hedwig aufgetragen hatte.
Kurz Zeit, achde Global die
Gi ad verlassen hatt, wurde die Thor
besetzt, und der Wald „schien, tzl.t
vor Wuth, tm Hause silue srtevttrden
den Bruder mit dem Befehle de Ehue.
sürsteu, den Frevler auszuliefern.
„Arnold, Arnold I" rirf der Dom
scholaster, „hast du vergessen, daß dieser
Jüngling dich und dein Kind rrtlzte, al
dir da Schwerd der Brrfolgrr schon
an der Krhle saß! Ist ketue Dankbar,
kett tu detner Seele übrig, so sollte die
Achtung vor deinem Bruder dl abg.
hallen haben, öffentlich dir Arrgrrniß
zu geben."
„Habt Ihr dedacht," gegenredete hes.
ttg der Walpode, „daß da Gebot der
Pflicht über jede andere geht—Gera
de Ihr sollt,, mich ta lrhrrn, stall mich
davon abzubringen. Uebrtgrn solltet
Ihr „wägrn, wa tn Vater fühl, wenn
solch In G-ldschnabet sein Kind brthört;
denn darum Ist er hirr, well er rtnen
Ltebhaudl mit Hedwig unterhält.
Und tch sollt da dulden k Ich. vre t
jeden Hass,, drr drm Staad angrhört,
drr nur vom Schweiße Audrrerzehrt uad
tn sremdra Gute zuschwrlgkn gewohnt
tst, Noch einmal, gebt Ihn tm Namrn
dr Churfürsten heraus, den Strolch!''
Der Domscholaster zog ein lange
Gesicht. „Wenn dos so tst. so ist es
schlimm," sagte er; allein dann suchst
du ihn doch umsonst, >r tst längst jenseit
de Döifleln Eastel. Sein guie Roß
trug thu, schnell wie er Blitz, von ton
neu "
Dre walpode fluchte uad tbte wir
unfliittig. Sein ganzer Zorn wandle
stch grgrn Hedwig, die Schwree zn r
-daldr hall, aber gern trug, weil str
Ihn gerettet wußte. Drr treue go>-
schner hatte seinen Austrag bereit au
gertchlel.
Ia de Domscholaster Seele war
plötzlich ta helle Licht ausgegangen.
Er entsann stch der Aastrttt tm Hanse
Bodo', er lies stch da, „schwinden
Gisbald's von setner Sette tn Anden
ken. al ste tn jener Fluchtnacht durch
den Wald zog,—setzt „st etnuert er
stch, daß ihm Gisbald von seiner Lieb
zn Hedwig uud Ihrer Ltrbr zu ihm ge
sprach, ohne aß rr amal tn er
Angst seine Herzen daraus grachtrt
halt. Darum truchlete also Hedwig'
Auge so, wean von Gtba> die Ret,
war s
Der Damscholaftrr achte an setr>
Jugend zurück, und noch setzt t seine
dohe Alter drängt stch tn Grufzrr aus
seiner Brust beroor. Anch er hatte sa
tast geliebt, und muß, aß schönste
Gefühl an sttner Brust scheuchen.
o „Wohlan l" sagt er, „tch habe ge
schworen unter Gottes freiem Htmmel,
tch wollte nie ergesse, was er ta teuer
giänltchen Nacht an mir gethan, so will
tch Ihm ergelten und setner Liede Gchü
tzer sein." Er ergriff seinen Pokal und
leert ihn ta einem männlichen Zuge,
gleich al wolle er alle Erinnerungen
htaabschwenken, die tn seiner Seele auf
zutauchen Miene machten.
7.
Der Ras, der Kaiser Rudolf sei t
Würzburg ans rm Schloss angelangt,
uud werde dort weilen, bis er am Maln
den Sandfrleden ausgerichtet und die
Wegelagerer gerichtethab, war nicht
sobald nach Mainz gelaagt, al stch auch
schon der Tdursürst mit glänzen Ge
folg erhob, um den Kaiser zu begrüßen
und ins Rheine Elend durch die Wsge
lageeer ihm vorzustellen. E ließ den
Walpodea, der sein sonderltche Ver
trauen besaß, alsobald ,u stch Hescheld.
„Dn bist bered, Arnold." sprach der
Churfürst und Erzbtschos, „wie Sentg,
darum magst d uns begleiten gea
Würzburg, und dort das wort für n
thun vor dem Kaiser. Drr ist gerecht
und wetse, von Gott und Menschen ge
ltet. uad wtid Helsen, da de Elend
ein Ende werde."
Durch Arnold' Seelr strömt in
wundrbar Fruer. Da war längst
stia giühndrr Wunsch gwsa, Nnn
sah r ihn so nah, sein Ersüllung so
gtß, daß r srinr Freude kanm Per
wrdn tonnt.
Di Reise wurde mit großer Schnellig
keit angelrelrn und fortgesetzt.
Arnold schwelgte in dem Gedanke,
seine Piänr vollständig in' Werk setzen
zu könn. Seine Einbildungskraft
erschöpfte stch tn Borstellungrn über den
Kaiser und seine Persou.
Wie erstaunte r, ai er bri dem Ein
tritt tn r Saal die Umgebung
de Kaisei im volle Glanz, ihn
selbst aber in einem infachen brau
ne luchwamm,mit Lederkoller, erblick
te. El breite und schwere Schwerd
hing an seiner Linken, und ein ganz in
sacher Sammthu deckt sei Haupt. E
war eine hohe Sestalt von sehr schlan
ke Gliederbau. Sein Antlitz war
bleich z eine Schligs Rase beherrschte
. Getue Stirn war hoch und des,
und der Schädel von der Stirn an M
ganz seine Haare beraubt. Nu am
am Hinlerkops zeigte stch noch starke
Haar. Sin strenger Ernst ruhte auf
diesen Zügen z aber redet er mit Je
mand, e sei hoch oder geringe gewesen,
so überstrahlt ein greundllchkett da
Nr.
Antlitz d,e std. H„, und da
unbrdtnp, Zutrauen einflößte.
AI d„ Ehursürst mt, setnr Gefolge
etntrar, erhob st p„ Rudolf
und ging thm mehrere Schritte entz.
gen. tnden. er sein Ha„pz
um Irn e.g Obr.hl.l.n p,„
dt'srr de,rl,au.g hatte
sein Haupt entblößt und eteckte erst
na empfangenem Segen wieder
N-.m Eibisch? nebst s.tn.n
R-"d. stch niedergelassen, rat auf den
v'nk ,e,n. He, er alpo. vor
und sprach mi, gener und Kraft üterdl
jug'llosrn Räuber am Rbetne. teste
!'. Rrch, mißachteten, keine H„.
u r stch „krnneten. fr,, nd fesells
- wie. Robh.it nd H.hsnchr
oingade. und Raub und Mord an Ktr
en. Klöstern und Leuten ihr Tagewerk
sit. Absondeilich seien dir die Rttter
von Son.ck und Retchenftein. E, fleh,,
de Kaiser an, z.. h.lf.n In dirs. ve
rangntß. u,.d ft.lli. t, Ausstch,. da
dir -drlnlsch.n
wurdrn, d,r Burg,, z brrchr tz.lfrp.
Nr,-t> haue mit de, größten Aus
'"-'k1a...1.„z,.g.hö„. Mausahesitzm
n daß dir Rrdr einen srhr tlrsen Etn
drack mach.,. er watpod. gren
d". rr,,. thm Nadols srtn, d„b Hand
nd da„ki, ihm sür das männliche Wort,
wo „ sür Rrcht und Ordnung gespr:
,. w.'ntte stch abrr dann gegen dr
und sprach!
„Ml, der Kion de teutschen Volke
hat mir Gott da Slrafamt überant
worte, üdrr Alles was Unrecht tst. Ich
will mit Gottes Hülse den Landsrteden
ausrichte,, n„d erhalten, die Fredlee un
achilchttlch strafen, und so dem echt,
„ Ordnung und d„ Zuch, .in freie
Bahn machen."
Und zu drn Herren gewendet, setzte
r dinzu i „Es ,ft ,st sür
da Riiiriitzum. daß es also -geartet
tst, und seinrr Bestimmung so schnöde
erg'ffe ha. Eben darum aber qn
müssen die, dt. sein Satzung so srevl.
tsch übertreten, die herbste Strafe er
leiden. Sie stnd keine Rtttrr ehr; st
stnd Räuber, und verdienen nur dr
Ränbri Strafe."
Seine Stimme wurde bet diese Wo
en rohend, wie rollender Donner, und
r schlug an sein Schwer. „Bet mrl
nem gut. Schwerd,e, da nie für Un
rech so, schwöre ich ," sprach „ z„
höchster Erregung; „ich will komm
und Gericht holte, und will ste hängen
lassen, wie es Räuber und Mörder er
dienen!"
Die Voist,llung war zu Ende, aber
das Wort de König z.lgte stch alsbald
wirksam. Cr zog Heerrsmacht an stch.
Au den Städten strömten ste he,bet,
t s-hdelusttgra Bürger, und bat sah
Rudolf ein stattltch Herr um stch, a
mit jedem Tage, gl.tch t Lawtne,
wuchs.
Die Rltler, stolz ans ihr festen Bur
gen, lachten über die Gefahr. St ht,l
aber dir Gerücht stch mehrten und häuf
ten, da dachte st edensowoht an ihre
Stcheihel. Schnell wurden dt Bur
gen hergestellt, wo etwa Fehler waren.
Aus den benachbarten Orten raubten
ste Vteh uad Lebensmittel, dt htatäng-
ItchNahrung vorbanden mar.
(Schluß folgt.)
MoSquito.—Dasich hiese mnstkalischcu
Zwetstügler seit einigen Tagen kereii hier und
da anlllndlgen, so ivollen wir ste denen von un
ser Lesern, die sieln diesem Jahre noch nicht
gespürt baden, roesteften und hoffe, daß sie
ganz dal ibee iulimeic Betanntschafe machen
uud das musitalische Talent sowrhl al techt
urgisch, Fertigkeit der Iletae Tauseudklluftler
tbren borstenjöimigen Fühlern tinnl, Sie
lewunden in fuhlosem Herze die unschul
dige Schläfe und bohrn den Schmerz ihre
Stiche durch das Gif, a sie in die Wunde
titufela. Ost bleide auch te abgebrochene
Stichdoisten, dire da Jasik dtee besitzt, tn
und da ist ein süßer Teost. Bet de Men
schengeschlecht ist oft der Kopf der Weidchen
mit geoern geschmückt > bei de Geschlecht der
MosqntloS der zrspf der Männchen, die zwei
schon geftedeitr Fühle- besitzen. Das ader ba
den MoSgatto und Menschen gemet, daß dt
die Glieder der Familie Sütel, die sich duich
tue lange Rüssel auszeichnen, sonder auch
I Sippschase Simutia. Die elftere steche
meistens nur dei sNacht, die letzte det Tag.
Ste stnd in alle Zonen und Ländern erdeet
tri. tteten de, desondee arme, sumpfige Rle
derunge. Ihre Larven leden t affer.
Für Ltedhader dieser Thieechen sei bemerk,
daß sie Lichlfeeunde sind, die eine die menscht,
che Wohnungen besuchen, wenn man dei ff,
nem Fenster t er Dämmerung oder tm Dun
tel der Nacht Licht anzündet Ste durch Netze
von Gaze auszuschließen, hatte ich für etne
Fühlloslgkeit und Grausamkeit gegen diese zier
lichen Thiere, De Wideestand ezüint sie nur
so ehe, uad surchtbar ist ihre Rache, wenn
etne Oeffnung de Netze ste einläßt. Am Ta
g erhalten sie stch uhtg, schlafe, erpauen
teäame o dem blutigen Mahl der vor
hergegangenen Nacht. Dan lasse sie sich
leicht fange ; wen man et Glas tt >-
hol ntee die an er Decke sitzenden Blutsauger
hält, so sali sie von seldst Hera und stud so
fort sür ine Sammlnng präpartrt. Amoutal
ist ei Mittel zur Ltnderuug de dreuuende
Jucken und zur Hetuug de Geschwulste, die
de Stich der MoSguitoS begleite. El
Tiopfe auf te Wunde eingerieben Hilst schon.
Die MoSquitos t einem Schmetterling
der mit der Hand zu sang, halten wir für
in schwierige Arbeit, die viel Ausbaute und
Geschtckltchkrtt erfordert, wer ader stete Zeit
gen ha, de mag's probt.