Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, June 26, 1873, Image 1

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    Zahrgak 7.
Die
Ktnasylvanische StaatSzeitvng,
ck. drnkax Kl??, Lax 19,
ericheinl jeden Donnerstag, und kostet HlL.Nib
per Jahr, zahlbar innerhalb deslahrr, und
A2.ZN nach Brrfluh dc Jahrgang.
Einzelne Eremplarr, S CeutS prrü-ttiick.
Keine Sabftiiptionen werde für weniger
>S sechs Monaten angenommen! auch kann
Niemand da Blatt abdestrllen, bis alle Rück
ilände bezahlt sind.
Dir grögir Verbreitung.
Die Sirculation der „Prn ns, I an is ch e
Sinai S-Zeitung" in Dauphin Eouni,
ist größrr als dir irgend einrr anderen i Har
eidnrg gedruckten deutschen oder englischen Zei
tung. Sic bietet dcsbalb die beste Gelegenheit,
Anzeiae in diesem Theile des Staates eine
rite Verbreitung zu verschaffen.
B
Gr. Macklin's
DryGoodsHaus,
S!o 4 Market Square,
findet mau zu jeder Zeit einen vollständigen Vorrat!'
Waaren,
passend für die Jahreszeit,
worunter die beste
Schwarze Seide,
Schwarze Alpaea s,
Aechte Mohairs,
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nens, Cassimcrc, Jeans, Cotwnades, Hoftn
zeug, ic., zn allen Preisen.
Wir offerire die allerfelnste und besten Waare
zu den niedrigsten Preisen. Kommt und urrkeilet
fnr euch selbst.
wird Deutsch in diesem
Laden gesprochen.
Geo. Macklin,
Nachfolger von M. G. Einstein sc Solm,
Harrisbnrg, Vkärz 2V, 1873—3M1.
Bergstreffer I Boyd,
Tapeten Händler,
huben ihren Store nach
Ao. .5 Nord Market Square,
verlegt!
Elegante Tapeten nnd Fenster - Borhänge!
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Firtnre. Das Publikum ist freundlichst eingeladen.
Har>lburg. April tv. 1873.
Germania
Am, und Spar-Verein.
Jakob Lehner, Präsident.
E. F. Sie der, Sekreiär.
Hariitnrg. Mär 17, 1572.-IA
Hauer-Haus,
Marietta, Pa.,
tshristopber Hauer. Eigenthümer. j
Di besten Liquören und delikatesten
Speise stet orrttthig.
Mariilia, Juli 1.1, '7I—II.
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Reue Bäckerei,
Harrisburg, Pa.,
Weiß- und Roggen - Nrad.
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der Bönstadt Pndliln zu tttomoin, um wel
ch! freundlichst biltit,
John Becker,
HarriSburg, April 2t, I7Z.
Das deutsche Centralorgan der Demokratie für Pennsylvanie und die angränzenden Staaten.
Dr. geo. Wm. Ruedi.
Deutscher K Augenarzt,
den: bi S Uhr vormittag. I bt 1 und 7 dl
S Uhr Nachmittag.
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1865 und 1868 ; Fester Trainiiicr 1862 und 1868.
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G. H. Mumm k Co., „ „
Bir Bara, Avise, „
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Guille FrereS, Taragona, (in Holz oder Glas.)
(bei der Kiste oder beim Faß.)
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Wir ersuchen achtungsvoll, unsere Vorräthe i Augenschein zu nehmen.
Oblinger S Krstner,
Pen Straße, Süd Ost Ecke vo Blerter Straße,
Reading, P a., Jauilar 30, 1873—tf.
James Bcniz,
Rro. S Market Square,
Harrisburq, Pa.,
hat soeben einen immensen Vorrat Ii von
DryGoods,Notions,zc.,
erhalten, bestehend zum Tdeil in
Dreß-Goods
von jeder Gattung,
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Dankbar sür da bisherige Zutrauen und mil dem Irsten Vorsatz gute und
billig Waarn zu kaufen, bitten wir nm die serneie Gunst de Publikum.
Es wird Deutsch und Englisch in
diesem Store gesprochen.
Man irgeffe nicht den Platz.
James Bentz,
Nro. z Marker Square.
Harritburg, März 27. '7B.—tf.
Harrisbura, Pa , Donnerstag, Juni 2, ,57.
Porsic.
Ailter /colli von Voiicli.
Vh. E. Ranninger,
Zu Lindenzell,
Da sich, in G.in grhau'n
Der Ritter Franz osn Bau n,
lind neden ihm zur Seile
vsrin Weib, die man im Land
Weilhin nur Adeiheide
Die Fromme damals nannt'.
Einst hauste er
Mii Waff' und Wehr,
Mil Knappe und wil Rost
Dort auf dem alten Schloß;
Er bracht' osl Rächt und T'ge
Beim Spiel und Trinkgelage
Und blut'gcn grhde hin.
Und Adelheid
Trug still ihr L^b.
Er ihr nur biti're Pein
Durch frevelnde Tibahern
In ihren Busen ein.
Da plötzlich siel,
Als rr beim Spiri
Noch spätzur Mitternacht
Um ihre ird'sche Hülle,
Nach heil'gen SrgcnSwelb'n,
Denn so war' stet ihr Wille,
Dem Staub' dort beizuirih'o.
An jener Strll'
Fuhr'S jhm wie BlitzeSlchijn
Und sinnlos gleicht
Da setrr Trost Ihm wich,
801 l bittrer Reue stch
Mit jammernder Bestritte
..O, Adelheid!
O, Adelheid!
Und lehre, Engclreine!
Zu mir zu Lied' und Blues.
So wie ich jetzt scheine.
Mein Leben sei
Nur Gott und dir geweiht!
Und schließ' a deiner Seite
Belstpst, stog bald daraus
Der schwere Dickil aus.
Und sieh'! da lag
Pin wo dir Ritier stand.
Sie All' entsetzt zuriiil;
In dtenstdisttss'ner Weise
Ihr hilsrrich jUg,wandt.
Entzückt schlost sie.
Mit grenzenloser Lust
Der Rttlir an die Brust,
Und viele Jahre listete
Mit Glück noch dirs, Paar.
Drnn ta, aS er
Einst hoch und hrhr
Bor Gott am heil'gen Oil,
Bor ihrrr Bahre dort,
Ihr selcilichft ans'S Neue
Belebt mll Herz und Mund,
Da hiell mit inn'ger Treue
Er bis zur letzten Stund'.
Bis man zugleich.
An Jahren reich,
Einst dort in die Kapell'
Am Rhein zu Llndenzell,
Wie noch in Stein zu schaurn.
Und Adeiheide trug.—
Ein tgrnthumliche Epidemie
kam trtzlr Woche in eine Städtchen Lunten
am Ohio, leine hnndeei Mellen von Whrrllng,
che Sucht difallrn, ihre Batten mit einem
hudschen Rasirzrug, Messer, Slreichrieae,Sei
fe, Srisendiichs und Pinsel, alle complet, >u
beschenk. AI Ursache dieser Epidemie wird
-seuilleton.
Soneck.
Histsrisch - romadtische Erzäh
lung aus dcm drei,eh Jahr
hundert.
vou
W. O. von Horn.
3.
iSortsltzung.i
Die Krankheit dl ehrwürdige Erz-
Priester Bodo hatt, ebe al Glbäid
wegrilt, den höchst Punkt erreicht, und
dtr noch ungeschwächte Kraft de Grei
se brach ihre Macht. Er lag in einem
sanften Schlaf, al dießrüder ankamen.
S! eilken an sein Lager > allein ste vn
ließen beruhigier, al ste stch Ihm ge
nahi, denn da war der Schlaf drr Ge
nesung. Der Domscholafter, so sehr er
auch seinen Bruder llebte, fand r denn
doch unbehaglich In seinem Haus, und
zwar ersten, weil er Ansteckung fürchte
te, uud vor dem Gedanken erbebte, er
könne sterben; zweiten, weil, im besten
Falle, das Lebe in dr Bruders Siech
Hause keine weiteren geselligen Reize tl,
die sonst in Lorch ehr recht zu Haus
loa,; und dritten, welk der Krank,
Ruhe bedurfte, uud der edle Domschola
fter Anstand grnvmmr haben würde,
in der Näh de Kraalen viel zu Irin
k-n. Se nahm daher gerur da Aner
bieten de Bicedom gq, hei ihm zu
wohn,,. Arnold dagegen blieb in de
Brude, stillem Hause, weil Hedwig er
klälie, ste werde in keinem Falle den lei
denden Oheim seemder Pflege überlas
ft, und er überdies den allen Bicedom
Hohenfels glühend hohle. Am wirk
samsten war jedoch sür sei Bleiben die
Ankunft Gisbald's, denn der alt Wal
pode kannte das Mlnschruherz obwohl
er nichl ahnet, daß bereit die Beide
stch äugst geft.aden.
Bri allrr Vorsicht war e drnnoch un
thunlich, so scharfe Ausslchl zu führen,
daß nicht die Liebenden irgend S ermö
licht Halle, sich zu sehen, stch zu sprechen
uud den Bund inniger zu knüpfen, den
inst eine harmlose Kindheit keiwl und
sttdeihen sah,
Konnt c ander seln, al daß es bei
der Pflege dc Oheim Stunden gab,
wo ste stch ungestört sahen? Da flössen
dann die Herzen über; da sank dann
da liebende Mädchen, überwältigt von
der Macht ihrer Gefühle, an de Jüng
lings Brust und hörte mit seltgrr Freu
de die Schwüre seiner L>be und Treue.
Arnold war est abwcsend in ftinr
Geschäften. Der Domscholafter kam
wohl oft zu drm Bruder, der stch better
Pflege seiner Lieblinge zusehends eihoi
te. Auch er lobte dann dir Treue Bei
haben, wenn GiSbatd'S glühender Blick
die schwebinde Jungfrau aus Schrill
und Trlllen begleitete. Dl Lese war
derwelir in vollem Gang und der Hiilst
zrra zu.
Lust und KurzweN berrschle ia de
Rebenbergen, wo der deist, Wein da
Herz abwechselnd mit der duftende
Traube ilsreul. Alle Ritier der Nach
barschasl strömten mit ihren grauen und
Töchter in Lorch zusammen, und nicht
selten rsreute ter Tanz an den Aben
den die lustig Sippschall. Nur Gt.
bald fehlte. Man lachte und spöttele
seiner allzusirengen Sorgsalt, und mein-
Ir, de verhaßten Walpoden Töchierlein
habe mrhe Autheil an seiner Zurückge
zogrnheil, al Bodo' Gebreste. Doch
halten die Ritter gerat an Arnold den
Stein de Anstoße gesunden. Sie
haßie ib auo ihrer Herzen Gruud,
und wo er stch zeigt, da zeigte stch auch
dieser Haß so llar, so bestimmt und so
argdrvbend, doß e zuletzt dem Waipo
doch unheimlich wurde, und er dem
Wunsche Rom gab, recht bald au der
Nähr der setntseligea Menschen stch zu
enlseenen, dir zu fttem grrvel gegen den
Man sähig waren, den ste mit Grund
ihre rbtileriste Gegner nennrn moch
en. Diesem Wunsche begegnet in
tnlausendeo Schreiben seine Herrn,
de Erzbischos, ta ihn innerhalb acht
Zagen nach Mainz zurückrief, weil wich
tlge Obliegenheiten seine Amte seine
Anwesenheit erheischten.
Er besucht auch da Banlett nicht,
da der Bicedom gab, wo aber Gibald
erschien und sröbN d im Tanze stch er
götzt, obwohl die sehltr, an die seine
Liebe idn band.
So ungehemmt er stch auch der lang
eallieh'ten geselligen Luft hingab, zu
der die Sladlpseiser von Bingen so lo
ckend einluden, so beimrkte er doch unter
den Jüngern de Rillerstande ein seit
sam, heimlich Tretben.
Besonder war ,s de Bicedom
Sohn, Philipp, der Jüngere von Ho
hensel, der aus Reichenstein hauste,
Han und Karl von Waldeck, von So
neck, seine lustigen und wilden Bellern,
Rudolph von Heppenhöft und andere
der Jüngeren au de Gegend de Wt
perlhal und jenseit de Rhein. E
schien, al Höllen ste irgend eine Absicht
die ste vor ihm geheim zu hallen suchten.
Sin Argwohn stieg in seiner Seele
auf, al könne e dem verhaßten Wal-
poden gelten. Er nß, ketnen Grnnd
für diesen rgwvhn, al eben drn all
seil l'f gewurzellen Haß gegen einen
Mann, der eisist die Seele Derer gewe
sen war, die die Burgen gebrochen, und
der in rotzigem ttebermnthe en Rit
tern seinen glühenden Haß ,u jeder Zeil
fühlbar zu machen sucht.
Müde vom Tanz, stand e im Genn.
de de Eike, er den Saal zierte, wo
die lustige Weil stch seeule. Der Glanz
der Lichter halte bereit nachzulassen be
gonnen, und gerade in der Tieft de
Eikee wa ein duntlrr Schatten, der
seine Gestalt barg. Er dachte a Hed
wig, dl nun daheim am Siechbeil de
Oheim saß, wo ste heute de Baier
Eigenwille mehr, al die Noth de Lei
denden seffelt. Sein Herz sehnte stch
nach ihr. O wie hätte er wünschen
mögen, mil ihr de Feste Freuden zu
theilen ! Aber der Seufzer seiner Brust
machte die Umstände nicht ander.
In den Nrbengemächern klang, die
Pokale, und die schweren Zungen gaben
Zeugniß von drr Fülle de gruoffenen
Weine, de heule der alte, stolz Bice
dom in Strömen stießen ließ.
Während Gisbald in seinem duukel
Erker stand und der Neige die Paare
wieder an ihm voihrirausche ließ, tea
tri zwei Ritter gerade vor ihn hin. E
wa drr wilde Han von Waldeck, von
Soneck sein Better, und ter noch wilde
rt. zu jetrm Streiche ausgelegte Rudolph
von H.ppendöst. Sie andien ihm
den Rücken ,n und stüst-rien ansang
leise; ihr Gespräch wurde aber „gchge
rade durch das Schalle der Pfeifen tau
ter, also daß er, ohn, e zu wollen, je
de ihrer Worte deullich vernahm.
E muß grltngrn. sprach, vom Wil,
erhitzt, Han Soarck; wie könnte n
der Pradlhan rnlgehen t Will rr u
Schiffe hinaus, so ist er unser; will er
zu Land hinaus, so wirv er trn Wrg
durch den Kammrisoist nehmen, und er
muß in unftren Hinlerhall fallen, den
ich von ler Barg waidlck au schon so
schlau legen will, aß sein Stadinas
Nicht wittern soll, bi der Fuchs in der
Falle und da Prellen unser ist
, Den Hinterhalt vertrau' mir an,
Han," bat jetzt lir Hepprnhöft. „Ich
hab' nach ein Biltchrn mit ihm von dem
FrohnletchnamSftste her, wo rr wich, der
ich in Mainz aus ter Rttlerftub guter
Dinge gewesen, in die Martinsburg in
Hast bringen ließ, weil ich den Schenken
geprügelt, die Tische zerschmissen, und
einem feisten Domherrn auf der Straße
ine Backpfeife gegeben haben sollte;
wa aber Alle erlogen war, weil ich da
von keine Probe weiß. Da möcht' ich
ihn auch noch in wenig liebkosen, ehe
er in da Beiließ kommt, wo er saften
lernen soll, bt er r so wohl versteh,
daß er krinr Splift mehr braucht "
Hippenhöft lächle über den letzten
Witz herzlich, und der Sonecker stimmt
ihm bei in einem Tone, der den Grad
de Rausches Gttbalden deutlich zu
verst-hen gab. Diesen durchreiselte in
kaller Schauer, al er Hippenhös,' Re
deschluß vernahm.
„Da soll dir werd, Rolf", entgeg
nete Han Soneck, ..vorausgesetzt, daß
du ihn un lebend lieferst. Wüßten
wir nur, wie er Gisbald denlt! Von
dem wär's ein Leichte, den Tag seiner
Abreise gehörig voraus zu erkunden, ta
er mit ihm unier einem Dache wohnt."
„Wie der brnli? Alle Pest über ihn
wenn er nicht denkt wie wir!" ries Hrp
penhösl fast laut. „Hat er nicht so gut
Ursache, den Walpode zu hasftn, wie
wlr auch? '—
. Freilich; aber er nimmt den Wal
poden Töchteil-tn," velsetz! der Soue
cker.
„Da Ist schlimm," sprach ruhiger
Rolf von Hippenhösl; „denn die Min
ne macht so eine sangen Kerl zum Nar
ren und bringt >h zu de tollsten Strei
ihen.' Indeß glaub' ich der GiSbald
ist klug genug, zu glaube, daß ihm der
Rilieiseind niemals das schöne Täub
che gibt. Er soll ohnehin, wie mir der
Fuße stehen.—Wie dem sei, übeilaß da
mir. Ich will' ihm schon herauslo
cken, wann der Alte wegzieht; aber wo
macht Ihr dann mit dem dicken allen
Sauser, dem Domscholafter, der det ihm
ist ? Den müßt Ihr schon mit in den
Kauf nehme. Wollt Ihr ihn au
braten k Schmalz gibt' genug sür die
Riemen."
Da Hinzutreten eine Dritten mach
te den vertraulichen Aeußerungen der
beiden Ritter in schnelle Sud. Sie
solgten dem Rasenden in du Trialge
wach, wo die Wülfel raffelten und der
Wein floß.
Am Tanz und der Lust überhaupt
konnte Gtsbald nun keinen Antheil ehr
nehmen. Ernst Stimmung halte stch
setner bemeisterl; daher erließ er still
und unbemerkt den Saal, und nur die
Fräulein sahen stch umsonst nach dem
schönen und gelenkigen Tänzer um, den
ste jedoch vergeblich suchten und erwar
tete. Die schwerer erdende Köpft
der Ritter ließe ohnehin nicht zu, sein
Entfernung zu bemerken.
Eine schlaflose Nacht folgte diese
Abend, der einen schroffen Uebergang
von Freude zu trübem Ernste, ja zu stil.
ler Trauer hervorgebracht, da ober
stand am andern Morgen in seiner See
I fest, gälte jetzt, seine Lebenrlung
durch Arnold mit Gleichem zn vergelten.
Er trat darum schon frühe in da Ge
ach desselben. Ein unfreundlicher
rs. so.
Empfang, wl, er ihn erwartet hatte
orte idm. der aber anch Gib,ld'
Selbstbewußtsein aufrief.
..wa brlug Such so frühe schon z
mir?' fragte mkt stolze und wegwer
sende Ton, der alpote den Jikng.
ling der mit te edlen Siolze. der
in entscheidende Momente ft,t au,
zeichne,, leicht grüßend vor ihn hintrat.
. Ihr könnt Euch wobk denken, Herr
Walpode, daß da, wa ich bringe, nicht
mich angeh, i denn tch
En, am wenigsten, wenn Ihr so „n
-freundlich mir begegnet."
Arnold biß sta, i die Lippen. „Soll
ich iellrichi Euch freundlich ftin,
Ihr mein schuldlose Kind belhSrt?"
donnerte der Walpode. und sah Ihn g.
bei an mit dem durchbohrenden uud fast
zermalmenden Blicke, den ihm gegen,
über seilen Einer ertrug; aber der
Jüngling, wen ,r auch von diesem
uuerwarleiea Borwurse stch beiroffen
fühlt, richtete stch nur noch stolzer aus
Seine Wangen färbten stch höher, fti
Auge krahlte mächliger und die Hand
ballle sich krawpstzasi, als habe sieden
Tchlverdigriss und solle die Klinge ti.
he, und zügig Nr schwing,,.
Der grr.iz! Walpode fuhr soeti
„Meint Itz>, mir ftt es unbekannt, daß
Ihr Such leo Kinde Zuneigung r
-schleichet, und Such „ich, blöde, um ihn,
zu mtnnen? Da ist die Rttteeetzre. te
Ihr und Ihr und En,,, Gleichen so
so gerne Im Munde sühr, die Ihr ohne
hin auch am Raub, so wacker bethätigt."
G obal hatte mit Ruhe ihm zg?.
höil; aber jitzi brach er wildeste
Glimm lo. Er stampslr aus den Bo
de, daß dir iiiudrn Sidrib, ter gen
strr rassrllrn. wir wen drr Wrslwind
brüll.
~Dlr Pesl üder ach!" rles er au.
..Wäre richt Euer Haupt hier im gast
>i-ten Haui mir g, heilig,, ich würde
doch nein," sadr er. sich wundeebae
mähigrnd. ivrt. „Jhr eedelim Jähzorn?
und obr Besonnenbell, und >ollt mich
nichi zu gleicher unlöblicher Weise vblhi
gl. Hört metn Wort, und machl und
denkt da, wo Ihr wvlll; ilr kau's
und ioll' ganz gleich gelten. Ich mac
mll Einer Hedwig Kind. Euer selige
Hauoseau. Goit gebe der Edlen Frie
den ! dteil stch oft lange hier auf. wit
Ihr wisse,. Da senkte stch er Keim ei
ner gegenseitigen Liebe schon tief in un
serr Herzen. Hedwig liebt ml und
ich ste. Da ist kein Getzeimoiß; zu
am wenigiitn vor Such; denn unsere
Liebe hat stch nicht nölhig zu verbergen,
well ste lauter und letn ist; allein es
ist verruchte Lüge, daß ich ste belhöe.
Herr Wulpode 7-Ste zu lieben, könnt
Ihr mir nicht wehren, uud Niemand
kann es ; aber ich würde auf der Stelle
da Hau verlassen, hätte, ich nicht et
wa Ander,, wa mich zu Euch führt.
Wißt, daß Euer Verderben beschlossen
ist. Ihr fttb de Nitterstande ärgster
Feind. Wen Ihr als Stifter de un
seligen Spießbürgirbunte, ihnen er
haßt fti. so ist da eben so natürlich,
al daß Earr stoizrr Uebermulh vollend
Alle mit Haß gegen Euch erfüllt. Ste
sind verbünde, Euch zu fangen und—
schrrckitch! — ergreifen ste Such, so ist
Hungertod Euer Loo. Reift Ibr auf
dem Rheine, so ergreifen st Euch;
kehrt Ihr über da Gebirge heim, so
fallet Ihr in Hinterhalt. Ich habe es
Such gesagt; thut wo Ihr wollt!"
Er vrohle dem Walpoden den Rücken
und ging.
Arnold blieb in einer sehr gvmischten
Simmung zurück. Sein Jähzorn war
verraucht. Er empfand über die Alr
und Weift, wie er den Jüngling gewis
iermaßen angrsallen, eine beschämend
R-ue; dennderlüngling stand ihm. rem
gereiften Manne, überlegen, ruhig und
würdevoll da. Urberdie war die Mit
theilung über de AdelsGestnnung gegen
ihn, der den Jüngling wahrhaft meß
handeil Halle, so edel, sür ihn aber zu
gleich so beugend, daß er fast raihlo im
Gemache umher rannte und im Wider
streite zahlreiche Entschlüsse garnicht
wab'nahm. daß die Stiege herauf ein
kolossaler gnßirili stch vernehmen ließ.
Die Thüre wurde bald daraus mehr
ausgeriffrn al ausgemacht, und herein
irat, keuchend und heislig husten, und
den rinnenden Schweiß wegwischend,
der dicke Dochscholafter.
Er Waes stch, fast außer Athem, in
den Weichen Lehnftuhl. Nach einige
Minuten ries er. Immer noch niiht recht
bet Luft - „Weißt du e schon, Arnold 1
Weißt du, daß die Ritter auf dich sahn
Kind und mich?— Bei dir haben st
Grund; aber was habe ich, der Man
de Frieden ihnen gethan? Ich weiß
nicht Rath. Seit gestern Aben >. wo ich
r fuhr, schmeckt mir kein Tropfen
Maikebeonner mehr. Ich habe lo
hanursberger versucht, aber auch der
mundet nicht, und er köstliche Auer-
Hahn, den der Bicedom au dem gorst
aus dem Windinantei erhielt, war wie
Stroh unter nietnr Zähnen. Ich
brachte ihn nicht klein, und er schmeckt
mir wie ein alle Huhn. Auch regt stch
au Schrecken mein Zipperlein wieder.
Ich verlassener, unftltger Mann! Wa
soll au mir werden f Auobraten wol
leaste mich, wie ter Heppenhoeft gesagt
hat, und mit meinem Schmalze Ihre Le
deiriemen anschmieren! Hast du je so
etwa gehörtk Meint man nicht,
seien Sarazenen ?"
Trotzdem, daß r Arnold unheimlich
wa, tonnt er denn doch da Lachen
nicht bergen. E brach in unverhal-
Zornglühend suhr der geistliche Herr
ans. „Wir, to lachst ? Unflnnlger, der
der du mich mit in dein BrhSgniß
hiaabziehft b Ist da dir Achtung, die
ru mir schuldest, kecker Laie? Ist da
die Art und Weift, stch zu gehabe, wo
der Strick an deinem Halft schon kitzelt k
Und du stößest noch den Etnztge von
dtr, der un retten kann, de gute Gl,
bald?— Forschner, dr Schiffer, eint,
zu Waffer ftt e nicht thunltch, hinaus
zuführen. Und im Kammrrforfte wür
den ste un schon einen wehrhaften Hin
terhalt legen. Einer nr könne un
retten, der ftt Gtbald, der alle Schluch
ten im Forste kenne, wir ein guch,
weil er seit langen lahren darin ge
bürscht Haie und völlig kundig sei. Un
der begegnet mir untrn im Hanse und
glüht vor Zorn über die Wrtft, wir du
ihn behandelt?"—
' ' (Sorisetznngftlgt.)