Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, April 24, 1873, Image 1

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Die
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Ncad iug, Pa., Januar 30, 1873—tf.
James Bentz,
Stro. S Market Square,
Harrisburg, P a.,
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diesemTtore gesprochen.
Man vergesse nicht den Platz.
James Bentz,
Nro. S Market Square.
Harriburg, März 27. '73.—tf.
Harrisbnra, Pa., Donnerstag, April 24. 157.
poeiie.
tstür die „StaatSzeirung" eingesanbl.)
Der Wein - AeinTrmperenz-Humdng.
greunbe, seht die Bläser blinken.
Wollt ihr müßig sei?
Knaben mögen Wasser trinken,
Männer trinke Wein !
Den au diesem edle Saft
Snöml die wahre Männrikiaft,
lind mae anders Irdri.
Dr i^rrbört.
Sb'vnik und Grichichle melde
veuilich schwarz aui riß !
gainmons Riüirichaft
Haue ichon beim Weine Kraft;
Der ist belbört.
Auch die Weise alter Zeur
Dessen Geist kein Nnsall schwächt,
Seldst der alte Saio zrchi!
Drr ist deibött,
Sri auf unsrer Ahnen Siilrii,
Die lii lühner Hand
Mulhvoll für die steeiheil stritte
Und für'S Vaterland >
Diese Männer, glaubt i mir.
Zechten zehnmal mehr als wir.
Und wer es anders lehrt.
Der ist beihört.
greunde, drum so laßt uns liiutrn
grohrn Muth im Wein!
Wenn sich andre weise dünken.
Wollen wir es sein!
Wenn da Licht der Weisbeii brennt
Nur in diesem Siemen;
Und wer es anders lehrt,
Der ist btihöri!
Dr. St
PittSburg, April I, 1873.
(Singesanti j
D r VciWbunft.
Gütz ist die Rache, sagt der Türke,
Der Sbrist nur rächt sich nicht,
Sr laßt die Rache jenem Richter,
Der lein falsches Ilrlbril sprich!.
Wo die wahre Hülse steht,
Denn ich trau' auf GotirS Hand.
Du halt ste's oirlleichl grhrißcn.
Daß sie fluchen ivllen mir,
Drnnoch will ich dich strlS pirißen,
Denn du meinst es gul mit mir.
Vater schenke mir die Kräfte,
Daß Ich Halle dein Gebot >
Lind e meiner geinde Härte
Gel mit ihnen in der Noth.
3st S aber je dein Wille,
Dieses tragen williglich.
Lehr' mich meine geinde lieben.
Daß ich segne, wenn sie droh n,
Hils mir diese Pflicht stet üben.
Welche stch erst später lohnt. K.
e u i s l e l o ii.
lies Domprobsts Modri.
Eine historisch-romantische Erzählung
au der
Mitte de vierzehnten Jahrhundert,
von
W. O. von Horn.
(Foilfttzung.)
Scharfenstein stand wie vernichtet; aber
nicht das tiefe Gefühl der Reue war es,
was jetzt in seinem Innern lebendig war;
„Rache, Rache I" rief es in ihm. „Ra
che an Ailen, zuerst an dem, der dich her
anzog, um dich zu zertreten!" Wie ein
Blitz zuckte es über sein früh zum
AuSdru kr des Greisenalter herangereif
tes Anllltz. „Teufel", schrie er, „der du
mich zermalmst s Stirb !" Sin Dolch
blitzte in seiner Hand und fuhr mit Blt
tzetschnell gegen dir Brust de Pflege
vater. Aber Cuno war zu gewandt
in jeglicher KampseSübung, um sich dem
Stoß preiszugeben. Er sprang zeitig
genug auf die Seite, und seine Faust fiel
mit solcher Riesenkraft auf da eniplöß
te Haupt des Entarteten, daß er mit
entsetzlicher Wucht zur Erde stürzte.
Der Dolch fuhr aus seiner Hand, die
Klinge sprang und erlrtztr so heftig sein
rechte Auge, daß e alsbald ausfloß.—
De Domprobsts Fuß trat dem Hinge
stürzten aus den Rücke. Unsonst schrie
er, vom fürchterlichsten Schmerz in sei
nem Auge gefoltert; umsonst wandte
sich wie ine Schlange. Der Fuß de
riesig starke Mannes hielt ihn am Bo
den g'f'ffelt.
Da Geschrei rief die Reisigen und
Knappen herzu, die voll Entsetzen zu
rückwichen.
„Holt Stricke!" donnerte der Dom
probst. Sie zauderten. Aber ai
zum zweiten Male der Ruf erschallte und
der geuerblick diese Auge ihn begleite
te, da eilten ste hinweg und waren bald
mit Stricken zur Hand.
Er fesselt selbst den Wüthenten.
Zwar regt flch noch einmal die alle Lie
be, al er in dir leere Höhle de bluten
den Auge blickte aber er gedaqie de
Dolchstoßt und rief: „Der Herr hat
dich gezeichnet, ?urrioickn I" und stieß
den Gefesselten den Reisigen zu, mit dem
Befehl, ihn in das ttesste verließ zu wer
fen.
Er selbst aber schritt in sein Klosett,
schloß die Thür ab und maß mit gewich
tigen Schritten das Gemach.
„Wohl hast du Rech,, Wiiiberg, ich
fange an zu ernten wie ich gesäet!"
sprach er zu stch selbst, und raufte wild
Indeß diese entsetzlichen Austritte flch
vier rretgneten, war Agnes trostlos er
w.nbi. Als man ihr alles Vorgefallene
erzahlit, ordnete st aus de andern Mor
gen an, daß Alles bereit sei zum Ritte
nach Frankfurt, In dem Schooß der
Familie, die sie so lied.nb ausgenom
men, wollte ste flüchten ans diesen schreck
lichen Wirren, um zu entgegen der G--
wait einrs VvrmundrS, der ste doch nur
elend machen wollte. Als ste aber am
andern Morgen den Ohrim sah, wie er
gebeugt, bleich und zerstört einherschritt,
sen wolle, da blieb ste und Hörle die herz
ergreifenden Klagen über Scharsensteia's
schnöden Undank an, entschlossen zu war
ten, bi ihr Oheim Philipp in die Burg
ein,iehen würde; obgleich ste flch nicht
trösten durste, in seiner Nähe ruhiger zu
leben. Von dem Geliebten ihrer Seele
jedoch hörte ste nichts mehr, und jede
Spur von ihm schien getilgt.
So war denn allseitig liefe Weh in
die Burg eingezogen, die früher ein
Wohnsitz stillen Glückes gewesen war.
Es schien des Ritter Ulrich's Tod der
Beginn einer Reihe schrecklicher Auftrit
te zu sein, die noch langhin in ihr oder
von ihr aus wallen sollten über Andere.
Der Dowprobst fragte nicht nach dem
Gefangenen. Seine Liebe war rstor
ben gegen ihn, oder ste war zum wilde
sten Hasse geworden, der nur in einer
Mrnschtirbrirst wohnen mochte.
Ein Knappe aus dem Domprvbst
Begleitung nur und er allrin nahm
Thril am Geschicke des Schändlichen.
Er band ihm die Bäuschirin auf das
jeher der Vertraute setner Händel gewe
sen, hatte oft mit ihm die Lust getheilt
und war erfahren in allen den ver
schlnngenen Wege de Lasters, di der
Junker zu gehen gewohnt war. Durch
ihn vernahm er den bodenlosen Grimm
des mißhandelten Pflegevaters, und die
Gewißheit folgte für ihn, das nun keine
Hoffnung mehr auf Vergebung sei. Mit
dem Knappen verabredete er nun die
Flucht, da er befürchtete, der Domprobst
überliest ihn dem Gericht in Mainz.
Ste gelang. Und als die Kunde davon
zu de Domprobsts Ohren kam, sagte
er freier ausaihmend: „Gottlob, daß
ich des Schwersten überhoben hin I" —
Als Rübiger aus der Burg galten-
Ilches i de letzten Tagen erlebt und
doch seine ganze Welt zurückließ, da war
S ihm, als könne er nun nicht mehr le
be. So lange sein edle Roß es aus
dauern konnte, trieb er ?s im wildesten
Galopp an; nicht zurück sah er, auch
nicht einmal, weil er sich da Herz nicht
schwerer machen wollte, al an und
für stch schon war. Wt, hatte da
Burggestnde geweint, als er schied!
Und nun lag die Welt vor ihm, und
doch kein Plätzchen, wo ihm die
Ruhe gegönnt gewesen wär. Sollte
er nach Wiliburg zu seiner Sippe?
Dort herrschte tiefe Armuth, und er
wußte Im Boraus, daß er ein unwill
kommener Gast sei. Da fiel ihm Lorch
ein, wo sein Freund Saneck im stattlich
Burgbaue lebte. Dorthin richtete stch
sein Weg. Mit schwerem Herzezr ritt er
durch den Rhetngau. Schmerzliche
Sehnsucht ergriff ihr, manchmal, wenn
er in die grünen klaren Welle blickte,
die stch rastlos dem fernen Meere zu
wälzten, die in schnelle Enten alles
Leide verhießen dem, der flch in ihren
Schooß stürzte; aber da Edle und
Gut in ihm ließ ihn nicht zur Verzweif
lung kommen. Er blickte in innigem
Glauben empor und trug mit rnSnnli
chem Muthe da herbe Loo, da ihm
so unerwartet gefallen war. Von allen
Seiten erwog er da, was i Falkenstetn
geschehen war. Er fühlte, daß er so
hatte handeln müssen, und wurde ruht
ger. Lebte doch die Hoffnung in ihm,
daß dennoch vielleicht ihm noch das
Glück blühen könnte, mit Agne vereint
zu werden. Wa aber au seiner Zu
kunst werden sollte, da war ihm selbst
ein Räthsel - denn seine Armuth drückte
ihn schwer. Als er bei Rüdesheim in
da wilde, schauerliche Rheinlhal hin
eintritt, wurde es ihm recht schwer, um'
Herz; denn überall erblickte er die Bur
gen de Domprvbst, de Manne, der
sein Glück zertrümmert hatte. Hier
Klopp bet Bingen, dort Ehrensels und
weiter unten VaUtzberg, seinen Lied
ltngSausenthalt. Freier aber wurde
ihm die Brust, al er endlich um den
letzten Bergvorsprung ritt und nun
da alte, reiche, schöne Lorch vor
ihm lag. und der große Thalkessel
de Rhein in seiner Pracht. Er
hielt da Roß an, flch z laben an dem
Anblick, der ihm au seiner Kindheit so
theuer war; denn hie in Lorch hatte
er ja seine rrstrn Jahr verlebt, bis ihn
Herr Ulrich nach galtenstein halte.
Noch war Alle wie damals. Dort
unten lag da alte Bacharach im Kran-
z seiner Mauer und Thürme, beherrscht
vom mäckttige Stahleck; dort drüben
Ibronte Fürstenbe.g f.,er Pracht,
und das Dörflein Diebach in seiner Ar
muth schmirgle stch schutzsuchend zu sei
nen Füße. Wieder grünte die erg.
nd die Traube schwoll von süßer Fülle,
und die Sonne lachte in das In. I so
sieuiidlich hinein, und ihre Sl aoiin
hüpften aus de Strome Wellen wie
damals aber wa lag Alle da
zwischen ?! --
Er spornte das Roß, al wolle e, die
sen jüngeren Erinnerungen entfliehen
und erreichte Lorch. Herzlich nahm
Saneck den Freund aus. und ebenso
herzlich der alle Lantniarschall de
Rheingaues, der Vater seine Freun
de. 801 l inniger Theilnahme hörten
ste sein Geschick, und suchten ihn zu trö
sten, so gul st,'s vermochten.
Ais Rüdiger mtt seinem Freunde Sa
neck aus der Burg Saneck saß, wohin
Beide schon am Adend des Tages seiner
Ankunsi stch begeben hatte, da erschloß
stch sein Her, in seiner ganzen Fülle,
da iheilie er dem Freunde da, Eiiedie
mil. Sanrck Hörle mit Theilnahme sei
ne Ergüsse an. „Rache dem Dom
probst!" rief er aus, als Rüdiger geen
det.
„Nein," jagte dieser; „das ist nicht
wa ich wünschr. Wollte Gol. ich
könnte glühende Kohlen aus sein Haupt
„Das sind Grundsätze, die ihn nicht
leiten, ssreiind. Wer wird dir die Ur
„Das kann ich kaum glauben," war
Rüdiger' Aulwort i „vielmehr möchte
ich Krazzen her da Bubenstücks zei
hen."
„Aber sind nicht die Urkunden bet
Ulrich' leben entwendet worden, viel
leicht in seiner Krankheit? War nicht
der Pater Aoseimns vielleicht ein Wert
zeug teo lomp>odst, der durch Krazzen
von Scharsensteiii Haß gegen dich trug ?"
Rüdiger schwieg gestritten Hauptes.
Er sann. „Sollte es möglich sen!"
rief er endlich aus unv stellte das Ab
läugiien desselben, daß Uliich die Ver
btndung zwischen Agnes nd ihm ge
wünscht, i Verbindung mit Saneck'
Vermuthung.
„Du bis errathen I" rief Saneck
aus. „Doch, Freund, laß das Grübeln
jetzt. Es kommt ja noch für dich tue
bessere Zeit. Wir wollen jagen im
Walde droben auf der Höh der Berge
und von uns treiben die Grillen !"
Er bot Alles ans, den Freund zu zer
streuen, aber es gelang ihm nicht, unv
Rüdiger's düsterer Sinn blieb stch gleich.
Konnte er Agne vergessen? An ihr
hing seine Seele mit der Macht der er
sten heiligen Liebe. Si war seine
Welt, sein Alle. Ohne ste hatte ja sein
Leben alle Bedeutung und Zweck verlo
ren. Wenn auch aus kurze Zeit er auf
geheitert wurde, so kehrte doch schnell drr
rüde Ernst zurück, der stch seine Wr
sen bemristert.
So kam denn endlich drr Herbst mit
seinen Freuden am Rheine. Die Jahr
zeit war noch sommerlich mild, aber die
Stimmung de Volke war gedrückt auf
der eine Seite, und wieder oft au
schweisend aus der andern. Die er
uesachte jene gräuliche pestartige Krank
heit, weich mit Riesenschritten durch
Deutschland wanderte und namenlose
Elend verbreitete, der schwarz Tod.
Fürchterlich war der Schrecken vor die
ser entsetzlichen Krankheit, die wie ein
Würgengel durch Deutschland schritt,
die Städte nd da platte Land ent
vüikerte, daß Grauen und Entsetzen ihr
vorherging. Grauen und Entsetzen ihr
folgte. Es war gegen ste kein Schutz,
kein Heilmittel. Viel versenkten stch in
die strengsten Kasteiungen und Bußüb
ringen, weil ste ihren Tod vor Augen
sahen und stch aussöhnen wollten mit
de Himmel. Reiche Gaben flössen in
die Säckel der Kirchen und Klöster
Andere dagegen stürzten stch in den rvtl
desten Strom der Lust und wollten den
Bechefleeren bis zu den Hefen, ehe der
furchtbare Feind nahe und ihnen den
selben aus den Händen winde. In den
meisten Orten, wo dt Krankheit wüthe
te, ehrte stch er Haß de Volke gegen
die Juden, deren Reichthum Neid und
Mißgunst längst geweckt. Von fanati
schen Mönchen und Priestern geschürt
loderte ein furchtbarer Brand auf gegen
da arme, heimathlose, verfolgte Volk.
Sie sollten die Brunnen vergiftet und
dadurch da Uebel hervorgerufen haben.
Mord und Brand waren die Rachemit
tel gegen ste, und in da geplünderte
Gut theilte sich schwelgend der Pöbel.
Auch n Mainz hatte die Pest ihren
Einzug gehalten und furchtbar ihr
Verheerungen begonnen. Wer fliehen
konnte, floh, und glaubte dem Tode zu
entgehen. Regellos schaltet, der Pöbel
In der Stadt. Ludenblut floß in Strö
men, und im Brausen der Lust verflog
die gewonnene Beute. Der Kurfürst
war weggtflohtir, ebenso der Domprobst
und die Meisten der hohen Geistlichkeit.
An der Spitze de zerstörenden Pöbel
stand ein graulicher Mensch. Einäugig
war er und wild verzerrt sein Gesicht.
Woher er gekommen, wußte man nicht.
Manchem wollte r bekannt vorkommen;
allein er läugnete keck, je Mainz gesehen
zu haben, und war doch überall genau
bekannt wie ein Einheimischer. Al
ro.
er alle Gräu.l geg. die Juden ..schöpf,
schlug er in einem engeren Kreise den
Genossen vor, stch des Domprobsts E.
s.°°. Schönenb"n°'ist-n und
dl <dm abzupressen, nm lustig
dl zum Ende l,bn z können.
Bettall Man" n,7 fand
eifall. Man stürmt die W-hnnna
de Domprobsts. raubte ste au fand
aber weder ihn noch die Schätze deren
ewahrungsoit der Emaugig' genau
kann,, und angab.. Im wüth.nd.n
Grimme wurde von ihm da Gebände
ntedergrbrann. Wohin der Domprobft
geflohen, war von einem seiner Diener
bekannt worden der. al er den Etnäu
wo"?.-'s" z'..!," --ruf anbre-
D'"i>' enthüllen
n.m,p, " wh>
glttg?n"S -NUB..
5 D Doiprohst Bingen ans
dem Schlöffe Klopp, „p der er-
Münd.', ""°a'sagt. mit ihm sein
S-lkenstetn. di.
flch entschlossen haben sollte, im Kloster
Rüper,sberg. das einst die heilig. Hti,.
i ">. Dies.
Kund, war g.„"g ,gr den Einäugigen
Ee " v°"- H-ln, nanu...
Er verschwand piötz„ch „ Main,, wie
iSorlsrtzung folgt.)
Da habt ihr die escheernug. -
Die radikal. G.fttzg.dung bat noch in den letz
ten Tagen ibrer Sitzung. in Gesetz passt,
und drr Mooernör dal rs auch berrfts unter
schrieben, daß hiernach ein Bürgrr on Hae
risbnrg ms Schul Direktor oder in den Siabt
raib "wählt werden kann, es sei den, er besitze
litgcnde Sigenltzum! Oho, auch da noch?
Also, ein armer Mann ist nicht fähig ha Amt
eine GchuldirrkiorS odir Siip Sonnril zu
bekleiden, so lange er kein Elgenihum besitz!
voei ibr's, die ihr fttzl.n H,.dft für diese radi
kalen Windbeutel gestimmt hab? Seht ihr
jetzl, wie man euch einen gußlritt ersetzt, und
'ine Art ristolratle einfühtt? Haben I,'s
ich, schon früh., gesagt, paß,s so kommen
wird?
W,e lange wirv'S noch dauern, bi selbst
Niemand mebr stimmen darf, es sei denn er
besitz i° no so ie> Eigenthum? Nur drauf
>°s geiiimm, für di. Raditalen. dam die
Wobifteibel, noch vollends aufgehoben, und
dem Voll das Sliavenjrch aufgezwungen wird!
Nun, man will es ja i baden, denn sonst wür
de man nicht für dir Radikalen stimmen.-An
eine andirin Stelle baden wir mehr über die
ses Gesetz zu sagen.
Ein unverseträmter Haustier.
Vor einigen Tagen machic ein Kräme jüdischer
Sonfeision einen Angriff auf grau Beppard
von Montgomerp Sounip. die stch allein in Ih.
rem Hause befand, den Unoerschämten jedoch
erfolgreich abwehrte. Al Hr. Geppard kirr,
darauf nach Hause kam und von der Sache
hörte, oeefügic stch zu Squlre Lauck, ei
cher sofort den Sonstadier aussandte, de e
auch gelang, den Haustrer in SngeMlle ab
zufangen. Squire Laucks schickte ihn in Er
mangelung von Bürgschaft in das Montgomerp
Sounip Gefängniß.
Lokal - Option in Gerrirantown.
Seit der Entscheidung der Supreme Tonet
qelreffs be L-c-l-Option Gesetzes wird Ter
piren, in Grrmaittvwn, nahe' Philadelphia,
staek getrieben. Man kann jedoch für K,,p
und gute Worte auch jetzt doch dort eiwa
Stärkeres, als Wasser erhalten. Jetzt halten
die Wirthe Sßwaaeen, wie Semmeln, geröstete
Kartoffeln, gebratene Austern etc., die ste für
lv Sems per Stück veikaufen. Auf dem Ne
b-iittsche stebt dann eine vergessene giasche, au
welcher stch jeder nach Belieden stärke kann.
in Banern.Krirg.-Ver St.Loui
„Demokral" läßt stch von seinem Sorresponden
ttn aus Peoria. lii., ichreiben, daß die dortigen
Bau-, sich ,um K.i.g. gegen die Eisenbahnen
! d'" Versammlungen wurden Be
schlussc angenommen, den Krieg gegen die Ei
sendadn Sorporalionen so lange fori,setzen,
bis die Rechic der Bauern anerkannt nd re
ipeetirt seien. Sine permanenie Organisation
wurde ins Leben ge.ufep und ein ernster Snt
schluß zeigte sich bet den Berathungen.
Wieder verschoben.-DieZiehung
de Omada Gaden - SonrntS, welche am k.
peil staiifinden sollte, Ist wieder eischoden.
und ,ar auf den AI. Mai, um den verschiede
nen Agenten Gelegendeii zu dielen, ihre Bei
trage einkassiern ,n können. Und wenn die
Beiträge all eintasüei sind, was dann ?
Leider zu wahr. —S weede jährlich
Tausende von Dollars fllr Sircus-Vorstellun
gen verauSgadt. Will man ader Geld für
Noihieidende sammeln, oder rusen arme Witt
wen und Waisen um Hülfe an. dann ist das
Her, erschlossen und die mild Hand lahm.
Er-Senator Soleman von Ledanon er
lieg gestern seine Heimath, um ai Sommissto
näe der B-r. Staaten der Weit.Ausstellung in
Wien deizuwobnen.
Letzten Donnerstag deach eine der sog.
„Boom" in Lpcoming ileee, wodurch,wische,,
7.0iX1,0v und S.cvu.mo 'guß H?l,ftäm"
entwischst. Dieselbe wurden jedoch deinahe
Alle wieder durch den Boom in Sunburp auf
gefangen.
-77 -n P- 28 Jahn stand
PitiSburg in glammen.
Bücherttsch.
Deutsch . Amerikanisch Eon
versatiou - Lextcou. Da soebe er
schieneue 80. Heft de von Prof. A. I. Schem
rediglilea und im Sommissions-Verlag von E.
Steiger in Nrw Port erscheinende Deutsch.
Amerikanischen SonversaiionS-Lirlcon schliekt
den 8. Band diese Werke ad. I einem
der früheren Bände sind so lest und wichtia-
Arilkri Uder die Verhältnisse der Neuen Welt
enthalten, wie in diesem 8. Die de! volkreich,
sten und daber dedeulendsten Staaten der
Union, New Zsoek, Pennsoloania und Ohio so
wie die größten Glätte New Aoik nd Pdi a
d.lphla, finden sich hie, de.etnil da.ukommm
noch die Staaten New Hampshire, New Ins,
North Eaeoltna und Orgeon, da Territorium
New Merieo, die Städle New Orleans, New
Häven, Piitsburg usw. Für alle diese rltket
sind nicht nur dir ofsietelen Sinsusdeetchi, so
wie die in den Hauplsiädlen der detreffendeu
Staaten eroffeniltchien Doeumentr sorgfältig
bennht worden, sondern e habe de Versal
sn dieser Artikel in den meiste stallen sogar
reichhaltige handscheiflltche Miiid.ilunge ,u
Bedote gestanden, und es daif kühn dedaurket
erden, daß die Denische Amerika' in einer
andern, in deutsche, der englischer Sprache
erschienenen Saepllopadie eine solche gülle die
Betthlungüdn amerikanische, und namenllich
auch den,sch-amertkanische Virhälinisse. finde
°"d-n- Uni., de tele üdetgen intnrssar..
te Artikel de Bandes erweisen wir och
auf Norddeulscher-Bund, Nordpol.Petition.
Nuevo Leon-Oaraca, Paeaguap, Tho. Paine
Parifirdahne, Parker. Patente, l>eaco
roncc, Pennspivantsch-deutscher, Dialekt. Pra
dod,. Persien. Peen, Pettoieum, Pin IX
Pianos,te, Prästdrnt Pierre,