Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, February 13, 1873, Image 2

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    Mr Ilaats-Maiig.
I. dco. liippor, Vox 10.
Harrtsbnrg, Pa.
Donnerstag, Febr. 13, 1873.
Plötzlicher Tod de Cx-
Goveruor Geary!
Die Bürgerschaft Harrlsburg's wui
de am letzte Samstag Vormittag nicht
wenig bestürzt, das plötzliche Hinscheiden
de Ex-Governör John W. Geary
genannten Morgen während r mit sei
ner Familie da Frühstück genoß. Am
Abend vorher war er erst von New Aork
grsnnd und munier zurückgekehrt, blos
daß er müde und ermattet sühii, und
wollte am Samstag der Beeidigung de
erstorbene Richier Woods In LewiS
lown beiwohnen. Seine Frau leih
th von seinem Vorhaben ab, beson
der da er sehr müde sei. Der Gooer
ör hatte jedoch kaum sein Frühstück ge
offen, und war eben im Begriff, seinem
kletan Sohn, der i be ihm saß, etwas
Essen zu reichen, als er seinen Kopf in
die Höhe hob, zurückfiel, und fast augen
b'.tck.lch rrrschitd! Man rief schnell
Hülfe hetbei, allein als diese kam, war
das Leben de Governör bereits erlo
schen.
Gov. Geary war sriner Familie ein
treuer Galle und guier Valrr, dessen
Tod, der s "warte kam, in herber
Schlag und schwerer Verlust sür sie ist.
Auch als Privat Bürger war er geach.
tet und hoch geschätzt von allen, weleye
persönllchen Umgang mit ihm hallen.
Sein Tod hat allgemeine Trauer ln die
ser Stadt verursacht, und die wärmste
Sympathie sür seine Familie hervorge
rufen. Seiner Gattin und Kinder war
e nicht grgönnt, am Krankenbette des
Verstorbenen zu stehe, und da noch die
letzten Worte te scheitenden Gatten
und Vater zu vernehmen. Schnell wl
in Blitzstrahl lam der TadeSbvle, und
zerriß da zarlr Familienbanv, da noch
vor wenigen Augenblicken seoh nnd mun
ter tm Kreise beisammen saß I Möge
ine allweis Vorsehung die tiefgebeugte
Familie ln ihrer schwere Heimsuchung
trösten, und uns Alle an die Ungewiß
yett deS irdischen Lebens ermahnen.
Wie viele andere Männer die hohe
Stellungen einnahmen, hatte auch Gov.
Geary sein Feinde. Allein trotz aller
Mängel dir r gehabt, und trotz aller
gehler und Irrungen dle er begangen
haben mag, verstummen dieselben doch
alle am Grabe de Dahingeschiedenen.
Wir alle hab unsr Fehler, und diese
behallt wir bis zum Tote. Vom
Grab hinüber bis in das Jenseits, ha
ben wir ketnNecht, selbst unsern schlimm
sten Feind zu verfolgen. Dafür ist ln
höherer Nichter, vor dessen Auge nichts
verborgen ik.
Gov. Geaiy wurde am 30. Dezein
ter, 1810, in Westmoreland County,
Pa., geboten, und war folglich In seinem
st. Lebensjahre. Als ter Krieg im
Jahr 1810 mit Mexico ausbrach, trat
er in die Rethen der Unionskämpfer, und
verblieb in der Armer bis zu Ende de
Kriege, wo ihn Präsident Polk ln An
"lrnnung seiner Dienste zum Postmei
ster In San FranrlSco, California, er
nannte. Später ernannte Ihn Präsi
dent Piere als Governör von Kansas,
welcht Stellung er jedoch nicht laiigt
luut hatte.
Gov. Geary war zwei Mal erheira
thet. Im Jahre 1843 heiralhet rr
nämlich eln MIB Loga von Weslmore.
Land Couiiiy ; diese starb jedoch in San
Francisco im Jahre 1852. Mit seiner
rftrn Frau hatte er drrl Kind", von
wrlchen in ganz jung starb ; da
zwrltr wurde in der Schlacht von Wan
hatchie grlödlet, und das tritt Kind, in
Sohn, lst jetzt als Cadrt zu West Point.
I Jahr 1358 heiraihrl ,r seine jetzt
g grau, ine Miß Henderson von Cum
berland Coualy, welche ihm vier Kin
der grbar, drei Töchter und rlnen Sohn,
drr einzige Svb, der je einem Gover
nö tieft Staate geboren wurde, wäh.
rrnd er da Governörsamt begleitet,.—
Früher war Geary ein Demokrat, rr
schloß sich ab" ln spätrrrn Jahren der
epubllkantschen Parlel an, welcht Ihn
lm Jahre 1806 zum ersten Mal als Go
vernör erwählte.
Die Ueberreste de Governör wur
den gestern imCapitollum-GebSude aus
gestellt, wo All, welche den Verstorbene
zu sehen wünschten, Gelegenheit dazu
geboten war. Heu t e svonnerslag)
n 11 Uhr, sollen die Bee,dtgangs-se
"llchkellen ln der PreSbylertaner Kirch
am Market Square stattfinden, woraus
sich der Leichenzug nach dem Cemeiaiy
der Stadt, wo der Governör beerdigt
werde soll, bewegen wird. Einem
Wunsch de Governör gemäß, ten er
schon früher äußerte, werden rie Zem
pel-Ritt" dle Beerdigung gelerlichkei
lr am Grabe errichlen.
Hr. Geary war eln Mitglied de
Freimaurer Orden, der Odd gellow,
Rolhmänner, Temperen, Söhne, Union-
League, ic.. welche alle, sowie auch viele
Militär, dl Feuerwehr von Harrioburg
und Bürger an dem Leichenbegängnisse
Theil nehmen werten.
Dr. Goodman von Philadelphia,
der Familien Arzt de Governör, wel
che hier anlangte, st der Anst,, daß
Hr. Geary an elner Herzkrankheit starb.
Mlt der Znfil nmung der Frau Geary
hat Dr. Goodman ine Dost ülaitar
Exam'n,ll>n t, Köipers vor.erom
ea. deffrn Risuitat angibt, daß drr
Tod de Hrn. Geary durch ein Art
Ohnmacht, ine Unterbrechung olec
Verklelaerung de Herzen, bgltr,t von
einer Einstellung der Bewegung de Ge
hirn, hei vorgerufen worden sei. Dar
Gehirn war groß, da e 50j Unzen wog.
Das höchste Gewicht eine Gehirn von
erwachsenen Personen ist etwa Kl Un
zen, nnd da nledrlgfte 34. Das Hirn
des berühmten französischen Naturfor
scher, Cuvier, wog LI Unzen.
Wm. L- Geary. der Sohn de Gover
nö,. und Wm. Henderson, sei Siies
sohn, langten am Samstag Abend von
West Poln, no ste Ue Mtltt.'r ?chu'e
besuchen, hier an.
Noch zu e>wähnen ist, daß aus Ach,
lang sür den Verstorbeuen, am Samstag
alle Glocke der Ställen läuteten, und
15 Kanonenschüsse austem Capllollum
gründ abgefeuert wurden. Die Zah-
Dir Tochter eines Präsldrntr bittet
um Hülse.
Dem Eongreß zu Waschington lhrilie
Sprecher Bi.iine am letzt. Dienstag
mit. daß Frau Nobrrt C. Wood,
Gattin des verstorbenen Wund-Aez
itS der Ver. Staaten - Armee, und
Tochter de Präsidenten Taylor, sehr in
Nöthe sei. Er mache deßhalb den An
trag, Frau Wood eine monalllche Pen
sion von 850 au der Ver. Staaten
Kasse zu ertauben. Der Vorschlag wur
de tinstimmig angenommen.
Erhöhung drr Gehalte.
Gen. Butler von Massachusetts Hai
im Congreß der Ver. Staate eine Bill
eingereicht, nach welcher da Salair de
Prästlenten, Vize-Präsidenten ir. s. w.
erhöht werlrn sollen, und zwar wie svlgi:
Präsident, per Jahr, 850,000
Vi,e Präsiden, 10.000
Ober-Nichter der Supr, Court, 10,500
Unter Richter, jeder, 10,000
Cabinet-Beamten, jeder, 10,000
Sprecher de Hause, 10,000
Congreßmltglieder, 8 000
Wie gefällt dem Volk diese Gehakt-
Erhöhung? Nun wer tanzen will,
muß auch sür dir Musik bezahlt. Da
Volk hat die Herren Radikalen in ihr
resp. Aemter "wählt; folglich hat S
nun auch sür diesen Streich zu „blr
chen". Heil. Columbia!
Eine vernünsligc Entscheidung.
Richter Waller H. Lowrie, den wir
da Vergnügen haben, persönlich zu ken
nen, gob bei der letzten Court in Craw
sord County, wo er als Rl hier jur
giri, ine Entscheidung dahin ab, daß,
"wennden Bedingungen Inder Petition
eines Applikanten sür WiilhschastS-Ll
zen entsprochen ist, so Hai die Court kein
Recht, die Licenze zu verweigern."
Dieser Ansicht ist auch Hr. Richter Ag
new von der Supreme-Court von Penn
sylvanien.
Nichter Pe.rrson mag obige Entschet
dung In seine Pfeife stopfen, den sie ist
im geraden Widerspruch mit der igen
mächtigen Handlung, welche er in letzter
Woche gegen Wirthe diese Couniy's
ausübte. Gegen Männer wie Richter
Lowrie und Richter Agnrw dürste Hr.
Pearson wohl nichts zu sagen haben,
denn diese stehen weit erHabe über dem
BigoilSinu und der Kleingelsterel vie
ler anderer Richter. „Wem der Schuh
paßt, der ziehe ihn au."
Immer höhcr.
In einer früheren Nummer der
..StaalSzeltung" wurde gemeldet, daß
die National-Schuld während de Mo-
Dezember 1872 um 81,034,307 gestie
gen sei. Jetzt meldet die Regierung
in Waschington, daß im Monat Janu
ar 1873, also im zweiten Monat nach
dem Präsident Grani erwählt, fleh die
National-Schuld wiederum um 84 0 0,
24 3 vermehrt Habel!! Also
ehr denn zwei Millionen
in zwei Monaten !!!
Wie gefällt das ? Vor der Wahl konn
te man in den radikalen Blättern in gro
ßen Buchstabe jeden Monat lesen, daß
abermals so und so viele Schulden ab
bezahlt worden seien, und jetzt? Ja,
jetzt uun die Wahl ist vorüber, und
das Volk steht, daß es wie schon oft zu
vor, wiederum belogen und betrogen
worden 1.1.
Und obrrmals besser.
Man muß es den Radikalen lassen,
daß st in der Rechenkunst nicht nber
trossen werden können, d. h. Im Rech
nen, In welchem e fIH um das Füllen
ihrer Säckel handelt.
So kommt es jetzt an's Tageslicht, daß
die Ausgaben des Clerks vom Senat
(Hrn. Hammer l y, ein Radikaler,)
während des letzten Jahre, für Ausbes
fern der Senats-Halle und vier Com
millee-Zimmer, sich aus 823,010:10, und
die Ausgaben de Clerk zum AuSbes
fern de Repräsentantenhauses aus Sil',-
089 beliefen, in allem zwei undvter
zig Tausend sieben Hundert
und acht Dollar! Es muß da
bei bemerkt werden, daß diese Ausgaben
nicht zur Anschaffung neuer oder an
derer Möbel verwendet wurden, sondern
blos für Au bessern der Alten
Ferner ist aus einem Bericht erficht
lieh, daß auch da Bibliothekar-Ami ein
ganz nette Sümmchen eingebracht hat,
nämlich:
Für Bibliothekar, Dienste. BI.OON
Für rrtra Gehalt um die lir
künden zu bewahren. nochmals I.kvtt
Für vier monall>ch Sxlra-Dien-
Dienste,. ( 200
Summa, summarum Sit 200
Also drei Tausend zwei Hundert Dol
lar für vhngesähr drei Monat Dienste!
Diese Summe "hielt der Bibliothekar,
S. S. Childs ; nebst diesem erhlel aber
Jakob Slyer bensall als Bibliothe
kar 8100, so daß Sit.ooo für Bibliolhe
kar-Dienste ausbezahlt wnrden I Kein
Wunder, daß e so viele hungrige Aem.
tersncher gib. Natürlich sind dieseße.
am, lauter loyale Radikale, und je tie
ser diese in Onkel SSm Schüssel grei
fen können, desto lieber ist e Ihnen.
Da kann man sehen, wohin da Geld
gehl; und wenn einmal kein Geld mehr
in dr K-ss, ist, dann wird da Volk
w der durch Taxen ..geschröpft". Da
ist alle.
Da Lara!iopll-Gesttz.
Wir haben schon öfter und mehisach
an über dir Zwecklostgkeit und üblen
Folgen, welche durch Annahm dS Lo
rak Option Gesetzes entstehen würden
ausgedrückt, daß wir r kaum der Mühe
werth hallen, nochmals auf diesen Ge
genstand zurückzukehren.
Der irge Eifer den die Temperen,-
Fanatiker an den Tag legen um ihre
Pläne durchzuführen, und die Kaltblü
tigkeit der Gegner de Gesetzt machen
e un jedoch zur Pflicht, unsre War
aungostimme an da Voll nochmals zu
eihebui, ehe S zu spät ist! denn ist ein
mal das Gesetz vom Volke genehmigt, so
dütsen innerhalb drei Jahren keine
Wirthschafts Lizenftn mehr ertheilt wer
den.
Ja dn Bestimmungen des Grs tze
handelt e stch nicht so viel darum, ob
geistige oder Malz- und andere Gelrän
ob stch da Volt Vorschriften machen
läßt, was rSzu ssenundzu
trinken Hai. Mit andern Worte,
e handelt stch darum, ob da Voll stch
einen Maulkorb, ähnlich wie dem dum
mlu Vieh, anlegen lassen will oder nicht.
Wir selbst betrachten da Gesetz als
einen Eingriff in die Freiheiten und
Rechte der Bürger; als einen Eingriff
in dle Getverbtsrrihett, und im Wider
spruch der weisen Einrichtung der gött
lichen Vorsehung. Gott schnsdle Welt,
heißt es in der Bibel, in sechs Tagen ;
und Gott sabe an alle, was er gemacht
halte, und flehe da, e war alle
sehr still, heißt es ferner. Erließ
den Grashalm, die Blumen, Wurzeln,
Gekeäui" und Getreide wachsen zum
Nutzen drr Menschen. Also
zum Nutzen der Menschen wuidr
alles "sehafftn.
Dle Temperenz-Fanatilrr wollen i
vess diese alle abschaffen. Die edle
Traube, au welchem ter perlende Wein
sabrijlrt wird der das Menschenherz er
freut, soll verbannt, die Gerste, on wei
cher das labende Bier gemach, und das
köstliche Waffer da dazu verwendet wird,
sollen mit einem Schlag ausgerottet
werden!
Wie ich oben bemeikt, ist da Ge
setz auch in Eingriff in tie Gewerbe
sreihiii. Drr Farmer, der Bäcker, der
Müller, der Metzger, kuiz alle würde
mehr oder weniger unter demselben zu
leiden haben indem dnech die Abschaf
fung der Wirthshäuser zugleich auch der
Verlaus der Lanteeprodakren u. s. w.
vermindern werde wird.
Man glaube jedoch nicht, daß went
ger getiunle werden wild. Die Er
fahrung lehrt uns, daß in Staaten wie
z V. Connecticut, Massachusetts u.s w.,
wo die Temperenz-Faualtker ihre Wil
len durchgesetzt haben, da Laster der
Trunkenheit weiter um sich gegriffen
hat, als in Staate, wo erwähnte Be
schränkungen nicht bestehen. E ist da
auch sehr erklärlich. Gegenwärlig ha
ben wir hier in Pennsylvanien z. B.
sehr strenge Gesetze, welche Wirihe und
Liquor-Verläufe sür Mißdräuche ver
antwortlich machen. Mit lein Verbote
der Ausgabe von Lirensen falle jene
Gesetze natürlich fort, nd Gelegenheit
und Anlässe zur Berauschung werden
zehnmal häusiger sein, a! gegeuwäriig.
Da Vorgeben der Temperenzler, daß
die Ausgaben sür Gerichte, Gefängniß,
das Armenhaus u. s. w. verringert wer
den würden, lst falsch ; es ist iu reiner
Schwind nd Betrug. Ihr Sieg wird
dem Staate nd den Ver. Staaten ei
ne sehr großen Betrag von Steuern
entziehen, die Geschäft nd damit die
Kosten der Gerichte vermehren, der
Trunkenheit Vorschub leisten und Ge
sängnisse und Armenhäuser stärker fül
len, als je zuvor.
Drr Liquör-Volaus wird lm Gehei
men sorlbestehen ; dabei werden aber die
Temperen, - Spionen vollauf zu hun
haben, nd Klagen gegen die Uebertre
ter haufenweise vor die Gericht brin
das Trinlea geistiger oder Malz Ge
tränke ein Verbrechen ist.
Da sind unsre Anstchien, klar und
ne Rechte, zu rffen und zu trinken was
ihm beliebt, sichern will, und keinen
Maulkorb angesetzt zu haben wünscht,
der stimme bei den kommenden Wahlen
gegen das verkappte und erheuchelte
Lokal Option Gesetz.
Wcr Ohre hat zu hörrn, drr hörr.
Die „Jork Gazelle" vom letzten Frei
lag meldet Folgende :
..Geheime Sch and t b a t.—Ein
Gerücht ciirnliiie hier im Lause dieser
Woche, weiche besagt, daß unsere re
publikanischen Siadtväler im Geheime
die Staats Legislatur um den Erlaß et
n,S Gesetze zu petitioniern gedenken,
welche alle Personen, die kein liegende
Eigenthum besitzen, bei allen Sladi- und
Municipal - Wahlen de Stimmrechtes
verlustig erklärt! Wir hoffen unsern
Lesern Ausführlichere über diese e -
bärmiiche Schandthat i unserer näch
sten Nummer mittheilen z können."
Hört ihr', die ihr kein liegendtg Ei
genthum bescht, wie man den armen
Bürgern in Jork da Silmmrecht rau
ben will? Und wie in Jork geschieht'
so kann e ehe lange in allen Theilen dc
Lande geschehen. Werdendem Bolle,
und besonder der arbeitenden Klasse,
bald die Augen geöffnet. Liegt e nicht
klar am Tage, daß alle aus eine Cen
tralisation, aus die Unterdrückung der
ärmeren Klasse gemünzt Ist? Und doch
gibt e noch Tausende, die blindlings
für die Partei stimmen, welche deren
Auch noch ?
Ich komm e an's Tageslicht, daß
es jenem llefbetranerten reinen und
loyalen (1) Bürger, Th-d. Eleven,
ebensall gelungen war, dt Summe
von achtzig lausend Dollar der Pacific
Eisenbahn-Bond aufzugabeln, und ln
seinen Säckel zu stecken I Steven st
der Mann, für welchen dl klelnenSchul.
klnder jede einen Cent beisteuern sollen,
um ihm ln Denkmal zu scheu! was
nächst?
Mit Fußtritten trakkirt.
Mit größem Vergnügen fthe lr au
unsern demokratischen Wrchftlblitteru,
daß jruer notorische verräth, „Bill"
M'Mullin on Phllahelphla, welch
der Cily Exekll.Entltttt jener
Stadl au ihrem Verband ausgeschlos
sen wnrdr, mit Fußtritten lraktlrt. und
dleHaudlung der Eommttle bslobt lrd.
Dies, selbe M'Mullin war es, wel
cher am Tag der litzten Kahl an den
Distrilt-Anwalt Swopr In Pittsburg
(eln Erz-Radikaler) trlegraphlrl - „Ich
hab mein Wort geHallen, daß Phila
delphia zwanzig Tausend Mehrheil (sür
Hartranft) geben wiid !"
lind diesen elenden Schurken, diesen
politischen Windbeutel und Verräth,r,
soll man noch ln der demotralischen
Partei dulden? Nie und nimmer!
Fort mit dem schuftigen Judas, der ter
demokratischen Partei in' Gesicht schmei
chelte, und ihr dann hinter dem Rücken
den Dolch in's Herz stieß! Fort mit
ihm, sage wie, denn er ist unwürdig,
ein Mitglied der demokralischen Partei
zu sei.
Wie e heißt, will stch M'Mullin
i-tzi lachen, und geg-n die Eil Sxecu
tiv Com ntttee austreten. Allein diese
wiid Ih nicht nützen, da kei hern<
ha st er Demokrat etwas mlt einem
Judas zu schaffen haben will Dt, gu
ten Bürger Philadelphia werte dem
Verräiher schon den Kamm schneiden, und
ihn mit Virachtnilg vön stch stoßen.
Ki Krz-Hrchl".
Vre - Präsident Colsar und ter
neuer,väbiit Vize P.Sfldenl Wilson,
hiellen am vorletzten Dienstag Retru in
einer Versammlung der sogenannten
Philadelphia, bei welcher Gelegenheti
sie sehr fromme Gesichter gemacht haben
sollen. Ein vor un liegende republi
kanische Blatt sagt über Colfax:
„Wenn ter Vice-Prästdeut eln auf
richtiger und consequenter Temperenz-
Mann ist. so liefert er den Beweis, daß
e vielen Leuten leichter ist. da Verlan
grn ah gelten Getränken, al dle
Begierde nach unerlaubtem Gewinn zu
beberischen. Den Gelüsten nach Credit
Mobil!" - Dividenden hat Herr Colsar
nicht zu widerstehen vermocht, und doch
war diesen aeaenüber ..gänzliche Cnt
hrltsan kett" für ihn rin Gebot der Ehre
und der Pflicht."
llLahlbklrügcrricn.
0i Memorial der sttcform Assoeiutiou an
dir VersassnngS Canvrnti.
Betrug Im Sitz der National Regie
rung, Betrug in den Hauptstädten drr
Staate und Betrug in jeder Stadt de
Landes, das stnd die drei fatalen Kapi
tel, deren Besprechung sich jeden Tag
wiederholt. Es Ist traurig, aber rt
kann nicht besser werden, wenn da Volk
die Corruplion, die au seinem Herzblut
frißt, im vollen Umfang kennen lernt.
Nur dann ist ihre Niederlage zu hoffe.
Die „Citizen' Reform Municipal-
Asscciation" vonPhiladrlphia hat bet der
Verfassung-Convention eine Eingabe
in Bezug aufWahlbetrügereie gemacht.
Darin heißt es, daß dieser Uebelständ,
namentlich in einer so großen Stadt
wie Philadelphia nicht genug hervorge
hoben werden könne. Da jetzige Sy
stem gibt thatsächlich der herrschenden
Partei das Recht im Voran zu sagen,
wer am Wahltag wählen und Wieda
das Volum gezählt werden soll. Da
durch wird der Betrug so leicht, daß der
Versuchung dazu kauni zu wireistehen
ist
Seit einer Generation ging die allge
meine Tendenz dahin, daß alle andere
Beamten gewählt wurden, aber die Le
gislatur Hai die Bürger drr Stadt seit
einigen Jahren de Recht beraubt, die
Wahlbeamien zu wählen nnd dem
Board der Aldermen. drr kein Vertrauen
besitzt und kein verdien, dieses Recht
gegeben. Das mahnt dazu, daß die
neue Constiitllton Bestimmungen ei hal
te, welche solche Ui recht verhindeee.
Die Minorität muß gegen die Majori
tät geschützt werde, da muß der Haupt
zweck elner geschriebenen Constitution
sein.
Deßhalb werden folgende Vorschlägt
gemacht r
1) Verkleinerung de Umsange der
Wahl-Distrikt, so daß jeder gesetzliche
Wähler desselben allen andern bekannt
und kein Betrug möglich ist.
2) Zurückgabe des Rechte an da
Volk, sein, Wahlrichter zu wählen und
zwar so. daß jede politische Partei Re
präsentanlen hat.
3) Beseitigung der Wahl-Ausstcht
Derer, welche als Beamte oder als
Ami Candida,n die stärkste Versuch
ung haben zum Betrug z durch Beseel
nug vom lurpdienst sollten unparteiische
Männer für den Wahlbeamten-Dienft
gewonnen Wieden.
4) Strenge Strafen gegen Wahlbe
irug.
5) Die Candidaten jeder Partei müs
sen da Recht haben, Kenntniß von den
Vorgängen am Slimmkasten zu nehmen
zur Verhütung möglichen Betrug.
Um obige Vorschläge praktisch durch
zusühren wird empfohlen, daß kein
Wahldistrikt mehr al 200 Wähler ha
ben soll. Alle Mahlbeamte sollen vom
Volk gewählt werden und zwar ln dem
beirtffendt Distrikt. Drei sollen für
jede Stelle gewählt erden, jeder Wäh.
ler soll nur für einen stimmen ; "wählt
sind die drei, welch die meiste Sil,
men erhallen. Kein Bunde, oder
Staatsbeamter soll Wahlbeamter sein
dürfen. Sin Wahlbeamter brauch
keinen lurydienst zu thun. Die Can
didaten eine Tickets sollen einen Ja.
spektor für jeden Wahldistrikt in der
Stadt ernenn",, welcher zwar Recht
haben soll, Stimmzettel anzunehmen
oder zu zählen, oder dabei Ausficht zu
sühren. Wahlbetrug soll mit Entzieh
ng des Wahlrechte und de Rechte
in Am zu bekleiden, bestrast erden.
Solche Bestimmungen stnd in Phila
delphia oder besser im ganzen Lande
nothwendig Nur dadurch kann an die
Stelle der herrschenden Parthet neue
aktive Theilnahme an der Politik tr.
len.
Diese Petition ist unterzeichnet von :
Henry C. Lea,
R. R n dl Smt t h,
W. Henryßawlr.
irnspsKdr, Blair Kounty
Die Licenz-Fragt.
! H ll id ayb u r g. Pa.. den )
5. Februar, 1873 j
Herr Rlpprr!
El Schreiber dr hlrstgen
"kexisior", i rrz-radikalrS Blatt, ließ
vvr Inlgtn Tagen einen Artikel vsm
Stapel, der an anmaßender Bornirlhrit,
Arroganz und Lägen alle üderlrlfft,
was wir noch je gelesen. Der Artikel
trägt dir Uebrrschrlst: „L cenz", und
gib! vier verschiedrae Gründe an. wa
rum keine Llzensen "theilt werden
sollten. Die Gründe lauten wie folgt:
I.s Dle Licenz ist rin Schaden sür
den Mann, elcher dieselbe erhält und
Gebrauch davon macht.
WH.2.) Dle Licenz Ist ein Verbrechen,
dr an ter Gesellschaft begangen, in
welch" str gebraucht wird.
3.) Licenz ist ein Betrug am reisen
den Publikum.
4.) Licenz ist rin Fluch der Regie
rung und de Landr im allgemeinen.
Dem fanalischen Windbeutel In sei
nen Erlinlerrungrn auf obrngenanntrn
Gründen zu folgen, hatten wir nicht der
Mühe werth, da sie nur einem verrück
trn Hirn entsprungrn, und Wetter nichts
als ein heuchlerisches Lügengewebe stnd.
Am 20. Februar haben die Bürger
diese (Blair) Cvunlv darüber abzu
werben sollen oder nicht. Wir möchten
hier fragen ! ' Wie kann ein vernünfti
ger Bürger bei dieser Wahl dafür
stimmen, daß man uns das Recht
eln Gla Bier oder Wein zu trinken 1
Wäre das nicht Ine Leranbung unsrer
Rechte
gen Genuß im Essen und im Trinke,
sowie gegen sonstige lasterhafte Aus
schweifungen. Wir stnd gegen alle Ar
irr vo Lasterhöhlen, mögen fle heißen
wie str ollen. DI Gesetzen unsre
Staates besteasen alle diese Laster, wa
wir sür ganz recht und billig halt.
Würde man d'e Gesetze strenger vollzie
hen, so gäbe r nicht so viele Säufer
ivahnflnnige im Staate al jetzt.
Unsere Wissen gibt es in Blair
Couniy keine einzige Branntweinbren
nerei, und bis neun Brauerelen, näm
lich 5 in Alto, 3 in Hollldaysburg,
und lin Tyrone. Die Wirthschaften
stnd brreil um die Hälft ,duzirt. Da
Capital, (und zwar In bedeutende)
welches iu dieseni Geschäftszweige ver
wendet lst, soll den darin betheiligte
Geschäftsleuten durch dir Temperen;
Fanatiker geraubt werden. Ist da
Gewerbe-Freiheit? Ist da nicht ein
Eingriff In dir Rechten eines seeiev
Bürger?
Bürger von Blair Counlp. Ueber
legt und bedenkt, was ihr Ihui, irrn ih,
am Freitag, drn 21. Diese an den
Stimmkasten gehl. Laßt euch Niehl he
ihören und Irre leiten, den Ii? Ten,
perenzl" gehen einher wie schleichende
Wölfe, und suchen euch um eure N-ch
te zu betrüge.
Viese Bürger von Blair County.
der. Die geehrten Freunden von
Blair County, welche uns obiges Schrei
ben zusandt.n. verweisen wir aus einen
Artikel in Bezug des Lokal Option Ge
setze an einer anderu Stelle in heutiger
Nummer. Es freut uns, daß da Volk
erwacht, und die Pläne der sanatischen
Temperenzler zu vereiteln sucht.
Die Kinwailderung.
Aus Frankfurt a. M. wird unterm
Datum, Dezember, 24,1872, dem Sekre
tär der „deutschen EinwanderungS-Ge
s-llschast" in New Aork geschrieben t
Mein Herr! Unsere Commission
wird Bremen am 12. Januar ml einem
mit Ankaus von Land und zu theiwetser
Bezahlung von Ackergeräihschasten hin
relchenden Capitale verlassen. Ich
hoffe, Sie werden ihr alle mögliche
Hülfe leisten und Information erthei
len, so daß unsere Kolonie im Februar
oder Anfang März nach New Nork ab
fahre kann. Die Auswanderung aus
Deutschland wird nächstes Jahre größer
sein, als jemals vorher. Während de
lausenden Jahres stnd trotz der höhere
Fahrpreise 55,000 Personen mehr al
im vorigen Jahre auSgewandeit, im
Ganzen also 145.000.
Die Regierung Ist sür diese Veihält
niß sehr entrüstet, und sollte die Aus-
Wanderung noch mehr zunehmen, so
glaubt man hier allgemein, daß die Re
gierung sie gänzlich verhindern werde;
denn im Fall der Fortdauer einer star
ken Auswanderung, läßt eS fleh an den
Finger abzählen, wie bald die sran
zöflsch Armee die Deutschland'S an
Zahl übertreffen wird.
Da nächste Jahr wird die Auswan
derung ine enorme sein, au Ursache,
die schon früher erwähnt wurden und
au anderen, welche den Deutschen da
zu Haus Bleibe verleldet haben.
Unsere Gesellschaft zählt über da
Land 02,583 Personen, von denen nahe
zu 12,000 au den Weingegenden kom
men, wo die Welneeadle dtes Jahr
mtßrleth und wo auch sür da nächste
Jahr kein bessere Aussicht ist. Diese
Leute suchen zu retten, was möglicher
Weise gerettet erden kann, um damit
aus der andern Seile de Ocean ine
Zuflucht zu finden. Diese Leute wer
den Nch unserer Solonle anschließen
und Weinberge anlegen.
Wir habe auch in unsern Reiht
8472 Tabacktauer und Fabrikanten.
Di Steuer aus Taback ist enorm erhöh
worden, was alle Tabacksflanzungen
rutnirt, und fast alle Tabackspflanzer In
der Pfalz denken an Auswanderung.
Ein großer Theil unserer Leuie, die
nach Brasilien augewandert stnd, ist
sehr schwer betrogen und beschwindelt
worden, und unsere Gesellschaft hat ei
ne Beschluß gesaßt, ihnen Mittel sür
ihre Rückkehr oder für ihre Versetzung
nach Nordamerika zu verschaffen, um
dort sich mit unserer Colonle zu vereint
gen, welche zeitig im Frühjahr abgehen
wird. Wir brauchen daher geeignetes
Land sür den Tabackbau und sür Wein
berge und hinreichende Kraft für Ma>
schiaenwerkftätten.
Lebensmittel stehen norm hoch und
die Steuern find höher al jemals zu
vor, nicht nur dl Staatssteuer, sondern
auch die Gemeindesteuern und schließlich
die Regierungssteuer, so bleibt einem
Arbeiter, nachdem er seine Steuer mit
dem Gelde bezahlt ha, da er durch sei
uen Schweiß erworben hat, nicht üb
rig, da er sei Eigenthum nennen
veipflichlet, Mtlttatrttenst zu thun.
Unser- Commission besteht au acht
Herren, die sehr befähigt stnd und gute
Beurtheil" stad und ich hoffe, daß un
sere Landsleuie, Einer für Alle sich In
Amerika bereit zeigen, ihnen bei ihrer
Ankunft in Amerika behülstich z sein.
Sie sind instrnirt Land zu kaufen und
Contraktc für Baumalrrialten, Farm
geräthe nnd Saatsrüchte abzuschließen.
Ich hoffe, daß die amettkanischt Re
gierung sich ball, mit Deutschland br
jügltch l" Auswanderung uud der Bc
schützungter Auowaudeinng verständi
gen wird. Die hirstge Regierung scheint
die Schuld der amerikanischen Regier
ung beizumessen, daß beide nicht zu ei
nem Verständnisse gelangen.
Di nach Amerika kommenden Deut
schen iu uuseier Colon! stnd durchaus
hartarbettende Leute und gehen nicht in
der 'Absicht dahin, In Vermögen zu er
werben und damit zurückkommen, wie
e früher Abenteurer gr,ha. Beinah
alle habe Familien und wünschen nicht
nach Ihrem Valeilandr zurückzukehren.
—Achtungsvoll, Heinrich Angler."
Ein Blick a'us Dcutschland.
Der in Allenlvwtt "scheinende „Welt
böte" spricht in seinem Jahresrückblick
über die Verhältnisse In Deulschiand sich
wir folgt au :
„Das vnsioffene Jahr war ein Jade polili
scher Windstille. Nlchio aupeioidenlliche hat
sich aus dem Gebiete der Pvlilik zugetragen
Stil dem französisch deutsche Krieg ha,
Deulschiand, da doch gegenwärtig in allen
Beziehungen den To in Europa nngidi, sich
mit den inneren Aeigelcgendeilen des Reiche
beschäftigt. Und i dieser Hinsicht hat e noch
diel zu schaffen und zu ordnen. Je mehr der
Siegesrausch abgenommen, desto fühlbarer wer
ten die Nachwehe,i des Krieges. Der Süden
veuischlants sreui sich wohl über die Einheit
des deutsche Vaterlandes, aber er fühlt auch
den übermächtigen strammen Einfluß Preu
ßens ; die Pickelhaube will nicht rech, aussitzen
und sängi an , drücke. Das alle, ecgel
rechle preußische Regiment, das sich im Süden
immer mehr Geltung verschafft, will den ge
müthlichen, jovialen südlichen Bollsstämmen
nicht recht behagen. Es ist Schabe, baß man
in Berlin dem süddeutschen BoiiScha,alter so
wenig Rechnung trägt. Das fühlen auch die
Elsässer und Lothringer. Diese allemanischen
Botlsstäinme fühle sich mehr zu Baden und
Württemberg hingezoge, als zu Preuße, denn
sie sind etgentttch doch ei Bollsstamm. Hät-
It dle RetchSeegierung in Berlin diese neu ge
wonreaen Länder mehr durch süddeutsche Be
amten verwalt lassen, die Erdllteeung gegen
Deulschiand wäre nte so groß gewoiden. Man
sieht dies in Slraßdueg! dort Hegt preußische
un ürtemderglsche Gaenison. Die Preußen
sind gehaßt und die Wüillemberger d-ttebt.
Der Preuße ritt doit lall und höflich aus, der
Süddeutsche aber gewinnt die Herzen de Be
öllcrung. Und so tst es durchweg n Elsaß und
Lothringen. ES tauchte Im letzten Jahre da
Gerücht auf, daß Baden, Elsaß und Lothiwge
verbunden weiden sollten unler dem Namen i
„Memanlsches Königreich" und daß der Geoß-
Herzog von Baten, der Tochtermann des Kai
sers Wilhelm > König dieses Reiches werden
solle. Dieser Plan wäre gewlß nicht zu ver
weisen. Diese neu erworbenen NcichSlande
müssen stch doch einmal unter einem Namen
rem Reiche -inverleiden und ihre Bcetreter ha
ben. Ei Biee-Königreich oder eine Provinz
von Preußen ließe sich doch gar nicht denken.
Baden und Elsaß-Lolhringen lassen sich ade,
irichl zusamnieudenken, r ist ein Voll in
Sl-rachc. Sitte und Gewohnheit. Die Nach
lomincn der Zähringer und besonders de edlen
Kursilisten Eail Friedrich von Baden, wüeden
sich die Elsässer schon als Regenten gefallen las
sen.
Die Besuche des Kaisers von Rußland und
des Kaisers von Oesterreich iu Berlin werden
Fliedens ausgelegt, a?er"waS'eigeÄch diese
mächtigen Potentaten unter sich ausgeheckt ha
d.-n, das bleibt ein Geheimniß; das, was man
dort gesagt und geschrieben, beruht doch nur auf
Vermuthungen. Ein unheimliches Gefühl de
i.öleichl den Beobachter, wenn er sieht, daß trotz
Pennsylvania Legislatur.
El Art wegen Eonsolidirung der verschiede
nen Gesehe betresss der Jagd und de Fisch
fangs.
Mr. Wallaee die Bill, wonach alle Gesetze
widerrufen werden sollen, durch eich, Grund
eigenthum von Besteuerung befreit wird. Da
nach sollen nur Kirchen und Friedhöfe, sowie
WohlthätigkeitS - Anstalten des Staates oder
den Anstalten gehört, die Staats Unterstützung
bezieheii, von Besteuerung befreit sein.
Mr. Rutan eine Bill, wonach Bersührung
in Fällen, wo beide Theile unverhelralhet sind,
SuSgaehanna-Thai als ine günstige Roule
Mr. MeElure brachte eine Bill ein, wonach
der Staat ine Million Dollar sür die Een
tennial Sommission beisteuern soll, vorausge
setzt, daß tie Bürger Philadelphia' nrindc
stendS auch eine Million und die Stadt Phila
delphia eine Haide Million zeichnen. Mit die
sem Gelde soll sür die Summe von 81,500,000
ES sollen die Herren Aierander Henry, I.
Giiilngham gell, John O. James von Philo
delphia, Wm. M. Lyon und John H. Shone
derger von Alleghen, To., Wm. Algier von
Eiearsield Co, und Arlo Pardre sen. von Lu
zerne So. als Supervisor snngiren, welche
den Verbrauch de Geldes, den Bau de per
manenten Gebäudes etc. beaufsichtigen sollen.
ES wurde beschlossen, 1000 Erewplare der
811 l drucken zu lassen.
Hau.
Der SiaatS-Schahmeister wurde um Aus
kunft ersucht, wie viel Geld sich außer dem
Amortisation - Jond.im StaaiSschah bisliidit.
Eine Resolution wurde dem Eommittee für
gung dienen muß,
Mr. Roß brachte eine Resolution ein, wo
nach die Bill wegen VtiwMigung elner Mil
lion Dollars für die Sentennial Busstellung
Hiergegen sprach Mr. Mitchell von Tioga,
weicher erklärte, daß man sich beeilen müsse,
wenn iiderhaupt Etwas für da Vorhabe ge
dere auch der Sprech, des Hause, Mr. Es.
iiot betheiligte i er war dagegen, daß die Bill
an da Eommittee zurückgewiesen erde, da sie
dann möglicher Weise überstimm und odt ge
macht erden lönnte. Schließlich wurde mit
Sl gegen 36 Stimmen beschlossen, die Bill an
da Eommittee zurückzuderwiesen.
Da Eomite für Wege und Mittel berichte
te über die Bill für Zahlung von 500,000 an
derßepnblik.
Dir Bill bezüglich der gegen da Sonntag,
gesch erhobenen Klagen, rief eine heftige De
batt hervor und wurde niedergestimm.
Da Eomite für Untersuchung de Wahl-
streite i, dem.7 richterliche Disteill on Backs
und Montgymery Couuly zwischen dem Re
pudlilauir Miller und dem Demolraten Ro
bert entschied stch für dt.i letzteren.
Dle Bill, betreffend die Vakanzen in de
Peothonotariat. der Registratur und der Ofstee
on Slerk der Berichte, wurde passte,.
ittschetften wurden eingereicht sür die Pas
steinig einer Alte, in weicher der Beikauf
Liqueuren Nährend dlerundzwanzlg Stunden
am Wahltage reeboten lrd.
Für den besseren Schutz ter Gräder in den
Regionen ter bitunenösen Kohlenregionen,
Für eine Acte, welche ine Arte, nach welche,
Kirchengut on Besteuerung vnschont wird,
wietrrust.
Um die Zirftöiung von Fischen in Flüssen
on Braver County zu rehindirn. .
Die Arle, welche das Gesetz, ach welchem
Geundeigenthum on Besteuerung defrelt wird,
widerruft, tvurde zu Drucke angewiesen.
Folgende Bills wurden vo den verschiedenen
Comite, eiche über dieselben berathen soste-
Wiederrus sämmtlicher Gesetze, welcheG, und
elgtttthuin von Besteuerung beseelen-
Mr. Wallare, vom Justiz-Eommittee belich
tete für die Annahme einer Bill, eiche alle
Gesetz abschafft, die zu Gunsten der Beseeiuug
on Meundeig-nihuin von Taren eristircn. Au
ßer bei mehreren Spezialfällen, welche durch
Gesetze bestimmt sind, soll dle Bifeelung on
Taren nur angewendet weiden aus Irrenan
stalten, Aimenhäusee, BisseeungS. Anstallen,
Zuchthäuser und Asyle, Schulen und Hospitä
ler uuteibalten duich jährliche StaalSverwilli
guugen, alle Institutionen, eiche duich Wohl
lhätigkeit gegründet find und deren Haupt
terstützulig aus freiwilligen Beileägen besteht.
Folgende Bills uiden to> den Comite
ausgegeben:
In Bezug auf die Jury Ccmmissäre.
Daß in Westmoriland Co, sür seleS Schaas
i 0 Cent Steuer entrichtet werde.
Durch Herr Strang: Gemeinlame Reso
luiicn an den Congreß, in welcher dl Verbes
serung des SuSquehanna'S befürwortet wird.
Dir EauflltutionS-Eonvrntiou.
Mr. Hall Stanton on Philadelphia drachle
eine Resolution ei, wonach alle HauShal
lungS-Möbel, Betten, Bettzeug und Uhren, dil
on der Familie wirtlich gedeaucht erden,
Steuern befrei, sein sollen und nicht aus ein
Crecution oder wegen rückständiger Miethe er
lauft werben dürfen z edenso wenig Kleider,
Bücher, ein Piano, Melodeoa oder Parlor-
Orget > und daß on jetzt ab nicht mehr ans
die Vortheile dieser Bestimmung veezichtet zu
erden raucht.
Mr. Lilly brachte eiae Resolution ei, wo
durch der StaatSschatzaeister verhindert werdin
soll, die StaatSgelder auszuleihen
Da Eommittee >- k'r.-lj-e- reichte seinen
Bericht ein, wonach nur den Mann da
Stimmiecht zugestanden weiden soll.
In der Plcnar-Sttzung berieth die Conven
tion den Bericht de EommitteeS >, l'o-:>M,
Die erste Sectio bestimmt, daß jeter männ
liche Bürger der Ver. Staaten, der 2l Jahre
ist, im Staate ein Jahr lang und im Wahidi
stellte zwei Monate unmitteldar vor der Wahl
gewohnt hat, da Wahlrecht ausüben darf.
Wenn ein Wähler inen Distrikt verläßt und
wieder dorthin zurückkehrt, soll ein sechsmonat
licher Auslnlha genügen. Kein Adoptivdür
gee soll da Wahlrecht ausüben, wenn nicht be
reits in Monat seit seiner Neutrattsirung ver
strichen ist.
Me. Bioomall trug darauf an, daß das
Wort „männlicher" Bürger aus der Scrlion
gestrichen werde.
ES enljland eine längere Debatte für und
wider Weibersiimmrecht, an weicher sich die
Herren McAlllster, Campbell, Simpson, White
(Indiana), Mantor, MeEonnell, Mann, Wo
wen, Wm. H. Smiih (Alleghen,), MeMue
ray, Gidson, Dallas, Boyd und Broomall br
iheiligteu.
Mr. Beodhiad trachte eine Resolution ein,
wonach Schiedsgerichte ernannt werten sollen,
eiche die Rechte dei-achbaiier Bergweike bei
etwaigen Beschädigungen durch Wasser etc.
Congreß-Btrhalldlltllge.
Senat.
Hill au Georgia brachte ine Bill ein, wo
durch der Gehait des Präsidenten auf 850,000
und das de Vlee-Präsideniea aus 840,000 per
Jahr erhöht wird, in die Hände des Eommit
teeS für Privilegien und Wahlangelegenhettin
gegeben.
Bayard (Del.) suchte die Dringlichkeit einer
recht baldigen Wiederaufnahme der Zahlungen
in Hartgeld nachzuweisen. Er ereiferte sich
auch gegen das unelniösbaie Papiergeld und
sagte, wenn man ermieden hätte, seine Zu
stacht zu solchem Papiergeld zu nehmen, so wür
de die LandeSschuid um eine Billion geringer
sein.
DaweS (Mass.) brachte Namens des Finanz
EommitteeS eine Bill zur Borlage, wonach der
Zoii'von Güter, die bet dem Bostoner Feuer
verbrannt sind, erlassen werden soll.
Auf Antrag von DameS ging eine Bill durch
worin für die Wittwe von R. E. Wood, eine
wesene Wundarztes in der Bunderarmee, eine
monatliche Pension von 850, die sich vom To
destag WoodS (28. Mär, löv0) datiren soll,
bewilligt wird.
Europäisches.
Deutschland.
Berli n, 4. Febr. Die Regierung
erlangt die Bewilligung von 08 Millio
nen Thaler, um neue Festungen in
Deutschland bauen und die allen vei
beffern zu können.
Berlin, 5. gebr. Die Bill über
Reorganisation der preußischen Armee
wird demnächst in der Kammer lahe
richtet werden. Dieselbe erfügt eine
12 jährige Dienstzeit, 3 Jahre Fahnen
dienst, 4 Jahre Reserve und 5 Jahre
Landwehr.
Da neue Gesetz für gortifikationen
bewilligt 53,000.000 Thlr. für die Ver
befferung bestehender und Einrichtung
neuer gortifikationen in Deutschland.
Di katholischen Bischöfe haben eine
Denkschrift an de Kaiser eingereicht,
worin sie gegen die Pafftrung der Vor
lag über geistlich Angelegenheiten pro
testirea, elche jetzt der preußischen Kam
mer zur Debatte übergeben worden ist.
KS ließ sich erwarte, daß die jüng
ste Sturmstuih an der teutschen Ostsee-
Küste manche Erscheinungen von In
teresse für die Raturforschung bringen
werde. Al höchst merkwürdig verdient
Erwähnung, daß bei elnrm niedrigen
Wasserstande mitten im Hafen von
Ekernsörde einegroße Anzahl von Baum
stämmen zum Vorschein gekommen st,
tief unier dem gewöhnlichen Niveau de
Wasserspiegel, die man bither nicht
kannte. Die Wurzeln sind noch oll
ständig erhalten, da Holz aber ganz
morsch. Also mehrere Ellen unter dem
jetzigen Meeresspiegel ist früher ein
Wald gewesen.
Wir. 0. Feh. Dir Kaiser Vitt
wr Earoitna Augufta, vierte Gemahlin
und Wittwe de Kais.., Fxa.z I ,,d
Sil.sgroßmutt" des r.g,.rrne Kai
ftr von Oesterreich starb grstero, 8l
Jahr. all.
Berlin, 5. Fehx. Di „Nord
drutsch Zeitung" enthält he.t Mor
grn einen Artikel über die zwischen Eng.
Land und Rußland bestehenden Schwir
'igkeiten betreffs drr östlichen Frag,.
Dir Zeitung sagt:
„Man muß abwarten, ob England
nachgeben wir.' wo seine wichtigsten
Interessen auf dem Spiele stehen.
Deutschland kann nicht vergessen, daß
England seil Jahrhunderte eln auf
richtiger Alllirien war. Die Inieressen
Englands und Deutschland werden
schwerlich ,n Conflik, kommen."
Der Artikel wird in Wellen Krei
sen als eine Erklärung Deutschlands
angesehen, daß . Im Falle eine rir
g'S ans die Seite England trelrn wer
de.
Die Bill über Reorganisalisn der
preußischen Armee wird bald dem Land
tag vorgelegt werten können. Diesel
be setz! die Dienstzeit aus 12 Jahr. v°n
denen drei in aktivem Dienst, vier in
der Reftiv und süns in der Landwehr
abgedient werden sollen.
Der prolrstanttschr Abgr
ordnete Slrosserhat nenttch im
prruß. Abgeordnetenhaus eine brach
trnSlvrrlh Rede geHallen. Cr sag, da
rin unler Anderem:
„Was ich am tiefsten beklagt
nach staatlicher Seile hin—und der
Herr Minister hat dI,S selbst s.ln.rfttt
anrrkannt-das ist. daß durch diesen
bittern und schweren Kampf und durch
die rasch auseinander folgenden Schläge,
womit der Staat selaerftll vorgegan
gen ist. dle Gemüther drr kathollschen
Preußen ln eine Umfange und in el
ner Tieft ln Vrrstimmung und Mlß
stimmung versetzt worden sta, wie ich
fle im Gebiete der prrußlschen weschichtr
noch nlch gekannt habe. (Unruhe
links. Sehr wahr! recht.!"
Und in Beireff der Maßregeln er
preußischen Regierung gegen die Schul
schweftern!
„Diese Schnlschivestern und die mit ih
nen verwandten Orden unlerrichten doch
nicht erst seil dem letzten Jahre, sondern
sie iiierrichten wie uns vorhin gesagt
tv rd, seit Menschenaltrru, ln ausge
dehntem Maße seit einem Menschenal
ter, nd sie haben unler denselben
Obern gestanden, unter den fle jetzt
stehen, und es hat Niemand irgend wel
che nachtheilige Folgen au diesem Ver
hältnisse erweisen können; denn sonst
würde die königl. Slaatsregierung nicht
durch ganze Menschenalter hindurch die
Verhältniß haben fortbestehen lassen.
ES haben bisher gerade die kalh. Or
den, welche sich mit der Schul- und
Krankenpfleg beschäftigen, auch ln evan
gelischen Kreisen, die sonst wohl dem
ganzen Mönch und Nonnenwesen ab
hold stnd, d>e entschiedenste Anerkennung
sür Ihre segensreiche Wirksamkeit gesun
vermögen. Es haben dieselben durch
eine lange Reihe von Jahren In ihren
Schulen unlerrichie, und aus diesen
Schulen ist das Geschlecht hervorgegan
gen, elche in diesem Augenblicke leb
und das alle patriotischen Thaten
der Gegenwurt mit herrichtet hat—
(Sehr gul l im Centrum). Und nun
mlt elnrm Male spricht man ihnen ten
Patriotismus ad, ln einem Umfange
und in einer Ausdehnung, die Erstan
nen "regen muß, während doch Nie
mand den Berne? geführt hat, wo dle
unparihelischtn Handlungen der Schü
ler gerade dieser Seyulen zu finden sein
sollen. 4
Schweiz.
Bern. Der schweizerische BunteS
raih hat für die Gesandtschaft in Wa
shington och einen Legatious-Sekretär
zweiter Klasse ernannt.
Schwyz. Im zrtzien Jahr hat
der Kanton sür etwa 3 Millionen Fran
ken Vieh und sür 100.000 Franken Obst
verkauft, und noch genug sür den eige
nen Bedarf zurückgehalten.
Waadt. Im laufenden Jahre
wird außer dem Gotthardi-Tunnel noch
ein anderer technisch sehr werkwürdiger
Eisenbahnbau begonnen werden, näm
lich die pneumatische Bahn, durch wel
che die jedem Reisenden in unangeneh
mer Erinnerung stehente steile Höhe von
Ouchy, derSlsenbahn- und Dampfschiff-
Station Lausanne' zur Stadt Lau
sanne befahren werden soll.
Die Schweiz überläßt dl Wahl ihre
Präsidenten dem Bundrath und
Slaalsralh, die ungefähr dasselbe find
wie unser Bundesstaat und Haus dir
Repräsentanten. Der Amltiermin
de Präsidenten Ist nur ein Jahr.
Gegenwärtig ist Herr Paul Cerebole,
Sohn de resormirten Pastor von
FriedrichSdors, nah Frankfurt, der er
folgreiche Candida.—C ist etwas über
40 Jahr all, da er am 7. November
1832 geboren wurde. E studirte die
Rechte und begann im Jahre 1858 in
V-vay zu spraktiztren. Bald wurde er
Inden Rath gesält und nahm nun eine
hervorragende Stellung in. Später
wurde er KriegSminft". Er ist ein n
-abhängiger Liberaler in der Politik, ein
beredter Redner, ein unermüdlicher Ar
better, e laer Denker und wird all
gemein al einer der fähigsten Beair
ten angesehen, die jemai berufen wur
den, die Angelegenheiten de Bunde zu
verwalten. Da wahrscheinlich bald
eine Revision der Constitution unter
nommen wird, so hält man seine Cr
wählung zu dieser Zeit für ein glückli
che Erelgniß.
England.
London, 2. Febr. Der Capitä
und die Mannschaft des Dampfer
„Murillo" find in Folge eine Verhör
von dem engl. Konsul in Cadir verhaf
tet worden, obgleich sie leugneten, die
„Northsieet" übeisahren zu haben.