Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, December 05, 1872, Image 1

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    V mns n i b innsch k Staats-Zeitung.
Jahrgang 7.
Die
Prnnshlvanischt StaatSzeitnng,
Herausgegeben on
Z. tliw Rll>?icir, ttox 19,
.-schein jeden Donnerstag, und lostet A.NV
er Jahr, zahlbar innerhalb deSlahre, und
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Haxioborg. Mär, >7. 1572
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Poesie.
Der Winter.
Mit keckem Finger weide ?
! Der Winler ist's mW gieisem Bnit -
Er spielt nach altir Leute A>l
Haut Schieß und Riegel filöern an
Und sormt, gleich ie an Marzipan,
Verzuckert Baum' und Swäuchrr.
Er stiiich- und pliifi AU, au.
Dem Warid'rer auf der Swaßr,
Wie lief im gmst dem lägeiSmann
Bemali er Barl und Nase,
Und an und schwant! daS Köpfchen ich.,,
Da stimm! er an tie liesst Weis',
Tanzt mit dem Schulzen wild im KeelS,
Bis er im Schnee rann zappelt.
Kommt Winter an den Wiisenbach.
Der thalwärl rauscht und rlnrirl.
Da wird dir Groll dr Alli n nach.
Aus lück rr dann stunrt,
Und hin zur Wrid sitzt er sich
Und pfrtst so srllsam wnndrrUch,
E üderläuft die Gänsehaut
Au ist' mit srlnem Murmeln.
Auch üdrr W.lher, und Srr'n
Möcht rr ln tollrr Laune
Aus eicher Wrü' spazirrrn gehn,
Wie auf drm Moos dir Saunr z
Allein die Wellrn sind zu zart.
Und dald rrstnkl er bi zum Bart.
Da blickt er grimnng finster drrln,
Daß sie erstarr' zu Eildrrfirln,
Und lustig tanzt rr dikdrr.
Er endet sich aus leichtem Psad
Auch zu dr Dorfe Mühle z
Dir Müller schlaft, e ftrhl da Rad,
Da paßt zu srtnem Spiele.
Schnell mauert er da Mühlrad in,
Wie mit Kipstall und Demantstrin
Kommt Müller dann ln raschrm Lauf
Und zieht—und hibl die Schütze auf—
Lacht er od Müller Grimme.
Steckt er an allen Zweigen
Krtstall'ne Lichileln glitzernd an,
Er schiricht sich Nacht in Dörfchen ein
Wohl Sädrl, spttzr Dolch und Spree
Und um den hagrrn Schimmel;
E stöhnt der Gaul, der Fuhrmann sck'illt.
Nur ärger wlrd'S Grlümmel;
Dort hält rr auf der flücht'grn Bahn
Dr Dampf selbst, de Eprlopen an ;
Er, der die weit Welt desieg,
Der stolz dahin wie Wintodraut stiegl—
Im Schnee lirgt er gefangen.
Drm rannt ud stüstcrt rr tu' Ohr
Schlaf wohl, o Wand'rrr schlasc !
S. T.
/eiilelon7
Gerettete Ghre.
R ovelle
von
(kvtnund Höfcr.
I.
„Jrtzl, Mamma, glaub' ich' wirtlich
nicht, daß sie noch kommen," sagt, da
sehr hübsche, achtzehnjährige Mädchen i
bedauerndem Ton und legte, von der
Brüstung de valcon zurücktretend, da
Fernrohr aus den Tisch neben ihre Kaf
feetasse. „Es ist schade, Großpapa wür
de gewiß eine große Freude gehobt ha
ben, wenn er un Alle hier plötzlich ge
funden hättr. Du hättest r der Tanlr
doch lieber sagen lassen sollen."
~Ua Alle bet einander gesunden!"
wiederholte die al „Mama" angeredete
Dame, welche jedoch von dem würdigen
Aller, da wir brt solchem Titrl und ei
ner solchen Tochter gegenüber vorauszu
setzen pflegen, noch wenig oder gar kei
nr Spuren zeigte. E war eine gerets.
te, aber völlig unversallrnr Schönheit
mit vollen, runden Formen, die blauen
Augen so hell u. beleb, wie die terToch-
ter, und die Haare nur um den jungen
Kops schmiegten. Frau von Berg,
!e wir sie den Lesrrn nennen müssen,
hatte sehr jung geheiralhet und niemal
von der Noth und Sorge zu leiden ge
habt, so daß sie nun neben ihren erwach
stnen Kindern frisch und lebensfroh gr
genug stand, um stch gelegentlich wohl
einmal selber lächelnd zu fragen, ob'
drnn möglich sei, daß die jungen, schmu
cken, fröhlichen Menschen al Kinder zu
ihr ausschauten?
„Un Alle bei einander gefunden !"
wiederholte sie lächelnd der Tochter
Worte! Sieh' Dich einmal um, Kind
wo die Alle stecke. Und sei einmal
recht ehrlich und sage: wenn Du nicht
. so erpicht grwrsen wärrst auf die Ueber
raschung für re Großoairr und die
Taute, die Dein Kopf stch da so wun
derbar hübsch aulgrmalt hat, sosäßest
, Du auch nicht hier, sondern ltrsest mit
j den Brüdern durch die Ställe und zu
den Hunden-ich sah wohl Deine sehn
süchtige Blicke, al Gustav und Otto
vorhin davonsprangen."
' „Ich hat mich auch ganz unmensch
ltch mit ihnen gefreut. Mama," sagte
das Märchen, und man merk e ihre Be
wegung nicht mur an der Sitmme, son
der sah sie auch i de glSnz'nden
Augen und auf den schimmernde Wan
gen „Dent', Mama, 0 find fast zwei
ovlle I >h>e, sei wir nicht mehr Alle zu
sammen gewesen find! Und," st, wand
te stch an de anwesenden Herrn, „daß
Du, lieber Qnkel, auch dem Otto er
iaubirst, mitzukommen, und aß Du
auch die Tante miibrachtest dafür
könnte ich Dich todt küssen!" Und st
sprang auch wirklich aus und schlang
die Arm um ten i behaglicher, ISch.
rlnder Ruhe am Tisch fitzenden und sei
ne Cigarre rauchenden Herrn Martin
Roth mann und küßte ihn herzhaft.
„Schönen Danl, Kleine, schönen
Dank, aber leben kannst Du mich im
mer noch ein wenig lassen !' m-inie er
hriter und legte seinrn Arm um die stch
schon wieder aufrichiendr, schlanke Ge
statt. „Bleib' nur noch in bischen
hier-lannft Dich auch aus mein Knie
setze, wie vor zehn Jahren, Du lustige.
Sommervogrl. Tie Tante wird nicht
eifersüchtig. Wir da heranwächst,
Charckottr!" fügte rr nach einem
langen, liebevollen Blick auf forttreteate
und wieder zum Fernrohr gretsrude
Nichte, stch gegt deren Mutter, seine
Schwester, wenden, hinzu. „Es geht
mir wir Dir, wenn tch da junge Volk
sehe und zumal hier die Kleinen, da
frag' ich mich zuweilen: bist Du',
Charlotte, oder ist's die Beatrix?
Wie lange ist's denn her, al Du gera
de so warst, wie sie jetzt!'
„Charlotte von Berg nickte
leise vor stch hin, erwiederte aber nicht,
da ihr da Thema um ihiir Schwäge
ein willen wehe that, deren Ehe nicht
mit Kindern gesegnet war. Erst nach
inrr Weile sagte sie zu dem Mädchen
munter: „Sieh Dir nicht die Augen
au, Kind! Kommen erden sie schon
noch—e ist ja gar nicht spät, und Tan
ie Marie hat's mir, für stch wenig
sten, bestimmt versprochen. Spring'
lieber in' Haus und sage, daß man,
während wir in wenig in den Wald
gehen, hier ausräumt und das BeSper
hrod besorgt. Da werden wir denn
hernach wohl wirklich nach Deinem
Wunsch bei einander sein," schloß st
mit schalkhaftem Blick und Ton. „Ich
kenne meine Jungen und Ihren Valer,
den Kasse lassen sie im Stich, aber
zum Brod find sie gewöhnt."
Das Mädchen legte da Fernglas
wieder hin nahm dafür ten Strohhut
von ter Stuhllrhn. „Es ist wirklich
nichts," sagte sie dabei, wie schmollend.
„Ich meinte drunten am Srr stch etwa
rühren zu sehen.—Du hättest doch schik
ken sollen, Mama !" Und stch zum Ge
hen wendend, fügte sie hinzu: „Geht
nicht zu wett, daß ich Euch wletersiude!"
„Was für ein liebe, gutes, herzige
Geschöpf!" bemerkte die sauf! Fite,
die Gattin de Kaufherr, Marlin
Roihmann, indem ihr Auge mit liebe
vollem Blick de Davoneilenden folgte.
„Du mußt sie uns wirklich einmal mit
in die Stadt geben.—"
„So, damit Ihr mir da Kind vol
lend verderbt mit all' Euren Lobsprü
che und Schmeicheleien uud Eurem
Schönlhum?' fiel Frau von Berg
scherzend ein. „Es ist ein
Wunder, daß sie noch nicht schlimmer
geworden! Der Bater und Marle, und
der eigene Papa arbeilen redlich daran
und wen Ihr Beide auch noch dazu
kommt, wie eben, da bleibt mein btchen
Widerstand freilich umsonst."
Herr Marli lächelte ihr in seiner
ruhigen Weise zu. „Nun, nun, Char
lotte," sagte er, dt Cigarre zwischen
den Fingern drehend, „wenn man da
Ding bei Licht besieht, wirst Du
selber wohl die Aergste von Allen
sein Deine Augen sprechen deutlich
genug. Aber im Ernst," fuhr er fort
„wundern kannst Du Dich über diese
allgemeine Theilnahme sürßeatrix nicht.
Sie ist, wie Fides eben sagte, ein präch
tige liebe Klnd und daneben auch vlel
hübscher geworden, al ich' je erwar
wartete. Da wirkt denn auch selbst
aus Unser!. Und Lambert
hat da, mein' ich, gleichfalls schon ge
sundrn er machte ja gewaltig zroße
Augen."
„Was tch zugestehe, aber nicht gcradr
taktvoll fand—rr machte sie fichtbar ver
legrn," meinte Frau von Berg mit hör
barer Kälte
„Ei nun, Schwester," versetzte Mar
tin ruhig, „wie Beatrix einmal ist, wie
derhol ich, mußt Du Dich an derglei
chen gewöhnen. Sie Ist hübsch, frisch
und liebenswürdig. Dt Freier werden
nicht ausbleiben. Vielleicht springt so
gar au Lambert noch einer heraus."
~Wa du nicht Alle weißt l" sprach
sie fast unmuthig. „Sie ist ja ein rei
ne Kind, und er—"
„Bah, bah, Charlott! Sie ist, denl'
ich gerade so alt wie Du hetrathetest
achtzehn! Und er, zu Ansang der Drei
ßiger—da find' tch nicht zu alt lC ist
sa übrigen nur so ein Einfall, aber ich
meine, kein gerade schlechter. Wen
Du den Mann kenntest, wie wir, würde
er Dir ebenso gefallen wie un, und da
auch sonst—"
„Nun, laß' e bei dem Einfall," un
terbrach sie ihn, noch immer unmuthig,
sügie jedoch nach einer kurzen Paus,
sich gleichsam zusammennehmend, hinzu,
„sagt mir lieber mehr von diesem Lam-
Bert, was rr st, reib, wie Ihr mit ihm
bekann geworden,- wir konnten ja nicht
übrr ihn redrn. Cr muß mit übrigen
mit Irgend Jemand in meiner Bekannt
schaft frappante Aehnlichkei, haben. Da
Du ihn uns vorstelltest uid auch her
nach. dachte ich in paar Mal, wo und
wann ich ihm schon begegnet sein konu
ie."
Marlin streifte seine Gattin mit einem
eigenthümlichen Blick und sagte dann:
„Das Ist in der That filisam, Charlotte!
Mir erging e ebenso, und ich rath srit
ten acht Tagen, daß wir ihn kennen, in
aller Weit nnd bei Alt und Jung nach
ihm umher, ohne jemals auf den Richti
gen zu kommen. Jedesmal, wo er mir
begegnet, habe ist genau dt gleiche über
raschende Empfindung. Und er selber
war, wir rr sagt, noch nie in unserer
Gegend
„Und wa füri ihn jetzt hierher und
zu Dir?' frag! die Schwester nach
denklich.
„Das hast Du ja ungefähr schon ge
hört," anlworlrlr rr. „Er hat in paar
Güter, die aber vom Bater her sehr ver
schuldet waren und ihn aus da spar
samste zu wirthschaften zwangen. Jetzt
ist rr aus trnSchulden heraus und kann
bei den Verbesserungen auch hir und da
einer Lirbhaberri folg,n—beläufig, seta
jetzige Vorhaben ist, in Deine Man
ne Augen wenigsten, gewiß keine sol
che. Er ist in Eure schöne Rindvlehrace
verliebt und will stch ein fünfzig Stück
mit eigenen Augen aussuchen. Seist
auch schon fleißig hinauSgewesen, allein
tch er ist bei un mit einer tüchtigen
Summ eccredllirt—habe ihm gerathen
vor jrdrm Kauf sich zuerst Berg'S Heer
dt,, anzusehen und die Sache mit ihm
zu besprechen, wenn er hier auch nicht
kaufen könne. Und so brachten wir ihn
dran mit. Ich wiederhole, es ist wirk
lich ein angenehmer und liebenswürdi
ger Mensch."
„Wenn ich nur tisr Aehnltchkelt ver
stände begegnet kann ich ihm kaum
sein, ich war ja längst nicht mehr hin
au!" saglr grau von Berg grübeln
und stand aus und fügte, drr gleichfalls
stch erhebenden Schwägerin zunickend,
hinzu- „Gehen wie ein wenig, Fide?
Mau wird ganz stets vom langen Si
tzen."
„Das Dir ine uugewohntt—Arbeit
ist!" meinte Fides lächelnd und trat
mit ihr aus die Trrrffe, weicht den klei
nen Platz vor dem Hause rinfaßt.
Es war wirklich eine schöne Stelle
uud die Aussichten so reich und anmuth
tg, wie man sie in diesem Gegenden
schwerlich oft wiedrrsindrn möchte.
Durch den Küchengarten des nicht allzu
großen Schlosse sührle der Wrg hinauf
zu etnrm lleinen Plateau, hart vor dem
Waide, ter stch auf rlnrr Anhöht au
brriteie. E war mit nun schon starken
Linden bepflanzt, die über den hier ge
wählten Ruheplvtz der Familie ihren
Schallen und ihren Dust verbreiteten.
Hinab schaute man aus da Hau
und den Wtrthsschaslthof, aus inen
Theil des nahen Dorfe, und was stch
hier anschloß. SeiiSwärt begann der
„Park' von Mildensee, so hieß
nämlich da Gut, welche Herr von
Berg besaß, und eine seiner breitesten
und gradesten, sogenannten Alleen, die
von uud nach RothmannSruhe
gelegenilich al Fahrweg benutzt wurde,
mündet, weithin übersehbar, aus drm
„Ltndrnbrrg"—drnn sa war da Platz
che gelaust worden. Nach vorne end
ltch, wo der Hügel hlnler der Brüstung
jäh abfiel, lag daß ganze Seelhal vor
den Augen de Brschaurr, bt zu den
für da bloße Auge schon nlcht mehr
ganz deutlichen, Mühlengebäuten, wäh
rend die Villa Rolhmannruhe, der
kleine Bootshafen, die Terarssen und
Anlagen von RothmannSruhe im linken
Thalbogen sich hell uud freundlich prä
senlirtrn, so daß da kleine, von Bea
trix brnutzic Fernrohr Alle erkenne
ließ, wa dort vorging.
Der See lag leise slulhend, kühl und
weich In seinem Grund, die Wälder
umher ruhten grün und schweigrnd, und
am tiesblauen Himmel strahlte die Son
ne. die sich bereit gegen die Mühleahü
gel drüben zu senken begann, schwam
men kleine weiße Wolken vorüber-e
war wirklich ln schöner, herzerquickender
Tag, wie die grau vom Hause vorhin
gesagt halte.
Auf RothmannSruhe, woselbst Herr
Clemens Rothmann, der Bater
der Kaufherrn Martin Rothmann, zu
rückgezogen von allen Geschäften, mit
seiner jüngsten Tochter Marie seit Jah
ren lebte, war aber auch jetzt noch Alle
still, wie e vorhin da junge Mädchen
gesunddn hatte, und überhaupt herrschte
diese Ruhe im gamzen Thal—nicht
drückend, den sie stimmte zum Charakter
de Gesammtbtlde.
„So oft ich' auch wltdrsth," sprach
grau Fids sinnend, „jdSmal suhl'
tch' und muß tch' auch sprechen:
der Vater hat sich den schönsten Punkt
ausgesucht—da ist in rechler Ruhesitz!"
„Wenn er sie nur selber hätte dl
Ruhe'" sprach Frau von Berg leise, fast
nur !e vor sich hin.
(Sortsetzung folgi.)
Für nicht weniger al tlw.ooo halte St
ward sein Letzen zum Besten seiner Kinder er
sicher.
r. ,2.
Die Indianer.D.legatlon.n
dem vornehmen Southern H„,.
St. bout groß. uffib,.
sah ihren Mahlz.tt.
träch,ltchc zahl
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-tion und sprachen .
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ach dem G,kchaw
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französisch. Küch.""" -d dl
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auf schließen lis. . °
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Zu kenn " 'b"n 'fall
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vollst", dt. Gabeln
loa? ? "^'^ietllrßr.muß eben
." T'hu7d""> "ie die Ungezogen
hm stehende Kanne Milch ergriff a,
n s.in"ee R dl°" Stoff
" "schwinden ließ, uch
Anstand noch nicht rech, oerttaut zu sein
denn er ergriff mit der Gabel ein ganz,,
Näli
' außerhalb desselben blieb und
ü .g größlen Gaudium de.
außen versammelten Publikum mii vem
Messer b. Sonst benahmen st. stch
anständig und
bewahr.en ihr. Würde während der
st""/'!' N-blz.it. E .st s.h,
daß ihnen in den h.imaihli
"Wigwams- ich. solch. z),n..S
öU'..sügung steh. und
ie sich wohl noch of, nach den Fleisch-
ISpfen von S. Louis sehnen werden.
<kin Raucher König. si„
liebenswürdiger Mann in Holland hat
in diesem Frühjahr da Zeitliche g.s.g.
et. Master Klaas, der allgemein un
ter dem Titel „Raucher-König" bekannt
war. starb am 20. Maid. J.zußctl.r
-dam Nach den Berichten belaischer
Zeitungen hatte er durch Leinwandhau
drl in höchst bedeutende vermögen er
orben und in seinen alten Tagen sich
Zur Ruh. ges.tz. Ctn Flügel seine ele
gante-, Hauses enthielt schließlich ei
ue Pfeifensammlung aller
Nationen, chronologisch geordnet
und durch viel. Raritäten interessant.
In seinem Testament hatte er bestimmt,
daß all. Raucher Rotterdam zu seinem
Begrabntß öffentlich eingeladen und je
dem derselben z.h„ Psuad Tabak und
Zwei neue holländische Thonpfeife ge
schenkt werten sollten, auf welchen letzte
ren seine Jnllalien und sein Todeöiag
-ingebrannt waren. Set, erwand
ten, Freunden und allen Begräbnißgä
sten hatte er r zur Pflicht gemacht, wäh
rend de Lcichenzuges zu rauchen und
die Asch, aus den Pfeifen aus seinen
Sarg in der Grufi zuschütten. Die
Armen der Stadt, welche sich dlesrn An
ordnungen fügen würden, solllen jähr
ch zehn Pfund Tabak und ein Fäßcheo
Bier erhalten. Außerdem hatte er br
stimmt, daß sein Sarg mit den Brettern
seiner alte Havannah - Ctgarrenkiflen
sournirt wrrdrn sollte und Ihm ein PSck
che französischer „Cvporal", sowie in
Beutel holländischer Tabak in den Sarg
u legen sei, mi, sammt seiner Liebling-
Pfeife milFenersteinStahl ndSchwam
„denn," heißt e im Testamente, „In
Mensch kann wissen, wa noch kommt."
—Den Anordnungen diese Testament
wurde aus da Pünktlichst. Folge gel.,-
stet. Man hat berechnet, daß der alte
Biedermann während seiner achtzlgjäh.
rigrn Lebtjit mrbr al ler Tonnen
Tabak (also ca. 80 Eentner) ln die Lust
geblasen und dazu dreihunderiauseud
Quart Bier getrunken hat. ..Ist ein
höchst drückender Gedanke," fügt dir
Londoner „Pall Mall Gazette" dieser
Schilderung hinzu, „daß ein Mann von
so hervorragenden edlrn Elgenschasien
bttttt-inderßlütheselne.
zgst' nIahre da Zeitliche segnen
mußte, weil er stch dem Laster de Rau
che ergeben hatte! Möge sein Geschick
allen Rauchern zur eindringlich War
nung dlrnen, und mit vollem Rechte
wird der Londoner AntitabakSvereli
durch diese schreckliche Beispiel elnr ,
frühzeitigen Tode durch Ntcotinvergis.
tung an Milgllederzahl gewinnen."
Zer Wllketzdarre „Wächter" sagt.
Eine versuchte Mordbrenneret wurde
am Sonnabend in Providen frühzei
tig entdeckt, und so Menschenleben ad
Eigenthum vom Untergang gerettet.
Ein Schuft war neulich in die Fabrik
von I. White und Sohn gebrochen,
Halle dann, nachdem er ein starke Feuer
unter die Kessel gemacht, da Sicher
hett Ventil zugedreht, so daß in sehr
kurzer Zeit ine Explosion hätte stattsia
den müssen. Zum Glück wurden vor.
beigehende durch ein Zischen ausmerk
sam gemacht und kamen gerade in rech,
er Zeit um da Eigenthum sowohl al
auch viele Menschenleben, die in mit
lelbarerNäh wohnen, von einem schreck
lichen Tode zu retten. Di Aufregung
unier der Bürgerschaft war groß.