Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, November 07, 1872, Image 2

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    Die Klaaii-Mvag.
8, <.!,.>>,rn LlkVMr, >!"> 1
Heraulgeber.
HarrtSbürg Pa.
Do ußerstag, No. 7. >872.
Wieder zu Haufe, und wieder ver
reist.
Nach längerer Abwesenheit im Westcn
sind wir wieder wvhlbehalten in de Kreto
uusrerlieben Familie zmückgekrhrt, un
zwar einige Tag früher als wir erwar
ielen; die Ursacht davon war die Wahl,
da wir unsrr Recht al freier Bürger
au dießmal aa der Wahlurne auozn
üben wünschten. Wir waren indessen
kaum zu Hause, so mußte wir schon
wieder aus Reistz und zwar gedrnken
wir dießmal New Castle, Sharon, Mcad
vtllr, McKrrspork, DeavoSburg, Latrobe,
GrrenSburg, IohutoN, AUoona, Hol
lida,bürg und Trone zu besuchen.
Nach unsrer Rückkehr werden wir auch
bet unser rückständigenKundrn I Lau
taster, Philadelphia und Baltimore vor
sprechen. Damit erden wir unsere
Reisen vor Elatritt de Winter be
schließen.
Daß Alle berilt sein werden, ihren
verblndlichkeltea gegen uns nachzulom
wen, Holsen wir sehnlichst, besvnteiS
achtem wir thue ln ganz-S Jahr
lang (und Manche noch länger) ge
borgt habe. Wenn ll Arbeiter
und Beschäslslente so lange aus ihren
Lohn warten müßten, als wie, (und
lr warlen ja gerne, allein alle hat
seine Zell, und vsm Wind können wir
nlcht leben.) wie würde es dann ln der
Well aussehen 7 Darum, Freunde, er
gebt de Drucker nicht; denn auch er
veidient seinen Loh mit saurer Mühe.
AlleS nöthl.
D,r A-tib. Richard Vaux, welcher von
d,rtmokrallschenStaat-Commeealo
Borsther ernannt wurde, um die tm Ok
lvber begangenen Wahlbelrügereien zu
uniiisuiten, hat ine Versammlung zu
diesem Zweck auf den Ute November
lm Bolls Hotel in Harrlsburg beru
fen. Wlr betrachten die als ganz un
nöthlg, denn wenn einmal der Gaul ge
stöhlen ist, so braucht man den Sia
nicht zu schließe. Vor und am
Tage der Wahl war die Zrtt, um
Betrügereien zu veehüten, aber nicht
jeht, Mr. Baux. Wlr gestehen offen,
baß viele Demokraten, die sich kaufen
ließen, selbst an nnsrer Ntedcrlage schuld
find.
Trr Würfel ist gefalle.
Da Spiel Ist ans unserer Seite vertoic ;
dir Segnungen Grantlscher Administration sind
Wcnn rin Spiel, und mag rs ein noch so
höh. und mit Aufwand allen möglichen EiscrS
und Scharfsinnes von beiden Srili gispirllrs
gewtscn sein, einmal j Ende ist, dann ist es
sonniien und zu maulen, So ist eS mil dc
Wahle, Las Volk hat gesprochen; das 801 l
wird seinerzeit die Ernte guter oder tösrr
gincht —rinzuhiimsen Hader, die es seht ange
säet hat—Wir enlhalten uns alle nachlrägii
che llilhciis darüber.
Da Vergangene lst erklärlich genug, nun
nur vcnig Worte Übe die Zukui fi! Daß ein
P.ästient d.r auch nur ein StaaiSgouveineu-,
wenn er zum Welten Male ge
wähll sei w 111, ln dem fast allmächlige
Einflüsse, de tiii.tXlv o ihm aiigistclllc Bc
amiin mit alle ihrm Lerblndunge, grrnn
de. Beiwanttrn in allen Eiaaie aus das
Voll diu, und in den fast iindeschcänllen
Geldmitteln, die ihm per ins odir zu
Hand hat, siine Wiedererwählung duichznsrßrn
Ist klar und männigllch bekannt. Darum soll
te ein Präsident zum zweiten Maie erwählt
werten tiiairrn ! ndeinbles bestim
wende Gcseh ist nachgerade jch>
um wahren Ltb e Sb ed irr fn l fl,
ur wahren LetenSbebingnng der
Uiiton geworden. Schvn der Bater drr
Union, der große Maschlngton erkannte die
groß- Ärsahr, die iu einer mehrnraiizen Er
wählung ei und deSselbe Präsidentin für die
sirelheit t> Bolle liegt.
AlleEenlrallsa i n sowohl von Macht
als von Geldlröfteu begünstigt und
des, der, s chelnba tle Industrie und den
Berlehr. Die Mehrzahl te Voltes, besonder
der arbeitenden Klaffen fühlt sich ziemlich wohl
in seinrr Haut, und z nrzsichtig, um vrltir
hinaus in die Znlunf zu seh, und einzuiehn
daß S auf dirs- Welse nach und nach dcn brstin
Theil seine Ich'S, selne greiheit und seinen
politischen Willen del eentrallfirenden, hcrrsch
inchilgen Mächten gebunden in die Hände lie
fert, begünstigt -S eine gortdau-r dirser Zu
stände und drr verwaltenden r-niralifl>entc
Leichtsinn und die schmutzig klein! che. Prosit
chenhaschrnte Seldftsucht der Enkel verlöten
geh, was dir hohe, ein menschliche Gesinnung
und der für die Gesammtheit sich ausopsernde
Muth der Väiir gewönne hat. Es gibt keine
größere Gefuhr für ei Vvlk, als wenn sich c.n-
Nalisiile Getdmacht ans her einen Seite ud
organiflrur MitiläettzMNS ans der antiein
Seit daiüder zum BÜNbaiß hie Hänte rei
chen. laß Itn Präsident, wenn ie ander so
will, Iricht zum zwetttUMal erwählt wilde
tun, tsi nichts Neue ehr.
Nur et außerordentliche, außergewöhnli.
grnlheiligeu Vottswlllen kann dir verwahren.
Düfte Vottswille scheint fti j e Vt noch nicht
da zu sein z-Da Uedtl ist noch nicht weit ge
ug gedtehin, noch nicht empfindlich g>ug
der Mehrzahl gewortzea. Für d ie Z u-
luvst vorläufig woll, wir nicht elter
mrbr darüber sagen, als - Altraiten und sehen,
il°lgee ist da Resullat der Präsidenten
Wobt am letztrn Dienstag, sowie die Berichte
dt letzt eingelaufen sin!
stire Gr' eI ev stimmten die Staaten Ala
bama mit lv Eleliorensttmmen, Arkansas mit
k Delaware 8. Georgia it. Kentucky 12. Loui
stana 8, Maryland 8, Missouri t 5 Tennessee
l !, l.ras 8. Virginia 11. nd Wrst- Virzinia
5-Zusammen IM.
gllrGiant stimmten Sonneclieut I!, Calt
sornta ti, glorira , Illinois 2t, Indiana 15.
lowa It. Kansas 5, Maine 7. Massachusetts
18, Michigan ii. Minnesota!,. Mississippi 8
RebriSla 8, Nevada 8, New Hamptdi" 5,
New I-eie !. New Avil 85. Nord Carolina
it. Odio 22, Oreaon 8, Pennsylvania 2!
Nbode Island . Süd Carolina 7, Vrrmont
!>, Wisronsin I. Zusammen 257. Total
Summe der Slekloistlninien Bii6 zur Wahl
nöthig 181.
Harare Grcrlrh, der Trmp rrnzlrr.
Wohl wenige Menschen haben wegen
ihrer temperenzleiische Prinzipien und
Bestrebungen so defitg und zahlreiche
Angriffe erfahren, wie sie Horac- Gree
lep, unserem Candidaten für die Präst
drntschast, von allrn Seilen zu Theil ge
worden sind, vielleicht deshalb, weil er
e ernst mit der Sache meinte, und die
Lehren, die er Anderen predigte, auch
selbst befolgte, was im Allgemeinen be
kanntlich tie Art der Temperenzler nicht
ist. Viele Deutscht namentlich können
sich den allen Harare nicht anleri, wie
al einen Mann vorstellen, der sich läß
lich mindesten dreimal tn Eiwassee ei
nen anirlnlt und, sobald er nur von
gerne ein Gla Bier oder Wrin erblickt,
gleich in die unbändigste Wuth gerälh,
so zu sagen, die Bier- odrr Weinsche
bekommt. Wie falsch eine solche Vor
stellung ist, geht schon daran hrroor,
daß wir Horcce Greelip die Einbürger
ung dr Wlittbaue in drn Vrr. Staa
Ir zu vrrdanlen haben. Er lehrte zu
eist die ackerbauenden Classen, daß ta
ganze Land und nicht nur einige wenige
begünstigte Lokalitäten zur Produktion
von weingebenden Trauben tn lohnen
der Ouantität greignrl sei, und die bit
teren Slretllgkeiten, welche sich in Be
zug aufdie Concordtraube erhoben, nach
dem er ihr den Preis der Snpertortiät
zugesprochen, trugen wesentlich dazu bet,
Die „Concord" ist in der That nichts
Besondere, für den Tisch sowohl, als
für Wein, aber die festgestellte That
sache, daß sie innerhalb lii Brettrgra
u >d abgehärtet ist, dal der Traubencul
lr den möglichst starken Anstoß gege
ben Bi Hr. Horace Greeiry anfing,
di, T>aubensrage zu diskuliren, konnte
am rikanisrbe Wrine nicht hergestellt
weiden. Man kannte keine Traube, die
für allgemeinen Anbau zn empfehlen
war, nd man li'tete sich rin, daß eine
T aiibr nur in gewissen begünstigten und
ausgesuchtrn Lokalitäten gezogen wer
den löane, wie südliche glnßuser, See
user nd Insel. Hr. Grrelrp machte
den Werth und den Nutzen der ~Conc
srd" bekannt und z-rstreute da Vor
uriheil begünstigter Lokalitäten. Jetzt
ist es bekannt, daß seder Hügelathang
seinin Weinberg hab kann ; daß wir
zwanzig bis dreißig Tiaubenvartetäten
von vorzüglicher Ouaiilät für Wein
brreitung besitzen, und daß mit greigne
irr Ausbreitung der Cultur da ganze
amerikanische Volk eine guie reine, heil
same Sorte lischwetn zu einem Preise
genießen kann, der den Preis gnle El
der oder Bier nicht übersteigt. Zu
gleich wird e festgestellt, daß ein paar
Jahre und die geeigneten Umstände uns
in einige Lokalitäten Inen inheimi-
Wei geben werden, der an Geschmack
und Bouquet mit dem auSrrlesenrn
Produkte de Rhein, der Mosel, der
Loire oder der Garonne, drr Hügri von
Burgund und Spanien oder tri karpa
thische Abhänge wetteifern wird.
Nun wir sind zwar nicht ganz so san
guinisch, wie das angezogene Morgerr
blait, sondern glauben och immer, daß
es och langer Jahre dedürfen wird, ehe
sich die amerikanischen Weine mit denen
de Rhein, der Loire, Garonne, Un
ga.n's und Spanien's werde messen
können; indessen genügen die iobens
weilhen Bestrebungen Greeiep's zur
Einbürgerung di Wrtnbaurs in den
Ver. Staaten, um zn beweisen, daß
dieser Mann zwar für seinr Person
streng enlhallsam, srtoch nicht ei sol
cher Fanatiker ist, um auch Ander,
die ei Gta Wein liebe, dirs Ge
nuß zu verwehren, daß er sich vtrlmehr
bestrebt, eine billigen und ohlschmrck
enden Wein Jedermann zugänglich zu
machen. —Das ist Harare Greeiep, der
Temperenzler.
Metz. Horn Greeley f
Mr. Harare Greeley jta-b letzten
Mittwoch, Morgens um 4 Uhr, tn dem
Hause von Mr. Alvin tn New Aork.
Gestern Abend zeigten sich Spmptome
der Besserung tn thremZustande, ,o daß
neue Hoffaungen für ihre Genesung ge
hegt wurden, welche jedoch während der
Nacht wieder schwanden. Sie ntschltef
ruhig ohne sichtbaren Todeskampf.
Das Begräbniß fand am Freitag um 12
Uhr von Dr. Cbopin'S Kirche aus statt.
Die Verstorbene hieß vor ihrer Hei
rath Maiy F. Chency. war tn New-
Aork geboren und t IB3ti Lehrerin tn
Warrento, Nord Carolina, als sie sich
mit dem damals 2i> jährige Hvrace
der Insel Wigbt sand. Sie lehne gleich
nach Mr. Greeliv's Nvmlnalton für die
Prästdriiischasl nach Amerlka zurück und
fiel bald wieder in ihre alte Krankheit
Johnson, No. 323 West 57 Str., New
Wahl 33 Jahre hindurch bts zum Tode
eine gute und treue LibenSgesührtia.—
Gott gebe ihr s-tnea Frieden und Trost
ihrem trauernden Gallen I
5 le Csnstitutlgnal-Csnvrntio.
Nächsten Dienstag, den 12.
November, 1872, wird sich die Conven
tion zur Revidtrung der Versassang
Pennsylvanten' zu Harrisburg im Re
Präsentanten - Hause veisammein, und
wahrscheinlich 2 bio 3 Monate in Titz
Nachstehen veiösfentltchen wir eine
vollständige Liste der am 8. Oktober er
wählten Delegaten zur Constttulional-
Conventton In ter aus 133 Delega
t,u bestehenden Convention weiden die
R>pnbltkan,r ine Mehrheit von 5> ha-
Drlcg-tcn für de stanzt Staat.
Wm. M. Meredilh. R. - I. Willing
kam Fell, R, ; Harry White, N W.
Lilly, R>; Lina Barlholomew, R.; H.
N. Mc SUtfter. R.; Wm. Davio, R. z
James L. N-ynoldS, R. ; Samuel E.
Dimmick. N.! Geo. B. Lawrence. R.;
W Utani H. Armstrong, R.; D. N.
Whiie, R.! W. H. Ainry, N.; Hohn
H. Walker, R ; Geo. W. Woodwart,
D.Jeremiah S. Black, D.; A. G.
Curtin, L. N.; Wm. I. Bär, D.-, W.
H. Smith, D.; Franklin B. Wowe.
D.John H. Campbell, v.z Samaet
H. Nepnvlds, D.! James Cllio, D.;
S. C. T. Totd. v ; Cieo. M. Dallas,
D. ; Robert A. Lamderton, D.; A. A
Purman, D.; Wm. L Corbett, D-
Dklcstatti für den stanzen Staat in
drr Stadt Philadrlphia.
Henip C. Carep R. ; Cdwa>d C
Knight. R.; Zohn Price WetheriU, N z
Lew! C. Casstdp, D.; James H. Hrve
rin, D.! Theodore Cuhler, v.
Distriti-Dtlkgatcn.
1. Stab, Philadelphia,-H, B.ards
lev. R.: I W. M, New, R. Geo.
W. Bivtle, V.
2. Stadt Philadelphia—'.Z, C Ad
dliks, R. i Wm. B H. na, N ; John
R, Reed, D.
3. Stadt Philadelphia—M Hall
Slantoa, R. z Wm. C. Litileion, R.;
Benj. L, lemple, D.
4. Stadl Philadelphia.—Wm. D.
Baker, R-; I Alex Simpson, R.j Cd.
R. Worrell, D,
5. Ch.ster und Delaware. —Jodn M.
Broomall, R.; Wm. Darling!, R.;
Joseph Heinphill, D.
6. Monigomeip. -James Loyd, v.
Chas, Hnnstcker, D ; Weo. N, Coison,
N.
7. Back und Noribamplo. —Cha.
Brodhead, D ; W-o. Roh, D.; Georg
Lear, R.
8. Beik.—Weo. W, Ba siop, v.;
Henry W Smith, L z H Ban Reed,
R,
S. Lancaster. —David W Pallerson,
R.! Henry Carter, R, ; Henry W.
Smith, D.
lii. Schiiyikitl. Joel B McCa
lant, D.! John M, Weiherill. V !
11. Lecha nnd Carboi'. —C. M, Runk
R. i Jachariah Long, D,; Cow Hae
Wayne Mcß-igd, R.'-
milto Alricko, D.
Henry S. Molt, D ! W. W. Polmer,
D; A. B, Dunntng, Dz Danirl L,
Rhone, v.z H. W. Palmer, R; Lewis
Pughe, R.
14. Ulatford, Susgnebanna, Wayne
und Wyoming -Weoeg F. Horton, R;
William I, Turiell, R; J's'pb G.
Patto, D.
Ist. Columbia, Lycomiag, Moolone
und SiiUivia. —John I N-Hger Dz
John W, sZ-eeze, D,; HrinyC Paisono,
C N It p
R; ÄD F Clliolt. V.
und llnwn, Josiph Bailey R L,v>
Nooke, R i Joh P. Cronmiller, D.
18, Clinton, Cambria, Cleaifield und
Clk. George A. Rugblnbaugh, D.z
Joh G. Hall, V.! A, C. giniiey. R
M. Wherrg, v.; IMc V, Schärpe,
2i>, Adam und Aoik. Wm. Mc
Clran, D i Joh Wibson, D.: Thomas
Cochran, R.
W. .ur.y, R , Äugnstus
Hunlingdon. John M. Bailey. D,j
Andrew Reed, D,; John McCnUongh,
R.
23, ÄU-ghei.y, Thomas McCon
tll, R ; Samuel A. Purvianre, R;
Thomas Cwig, R; I, W. g. White,
R ; Matthew Cvwards, R,: Thomas
Howard, R; Maicom Hay, O.; John
B. Guthrie, v ; Thomas y B, Patier
san.D.
2l Indiana ud Westmoreland,
Daniel S. Porter, R. ; Ändrew M.
gulton, R ; Silas M Clark, D.
Katne, D.; Charles Ä. Black, D ; Ins.
CollinS, R ;
ton John N Purviance, R; I, R.
Hazzaid, R ; William Hopkins, D.
27, Clarion, Armstrong, Jefferson
Jobn Mc Nurray, v; John Giipin,
D
David Ceatg, R; MC Brede, R.;
N> M, DeZrar-c, D,
samn.l Minor, N Pea srn Eourch.
3?. Erie und Wserer, Thomas
Siruthei, N ; C, O-Bowman, N.;
Nass-ias Brown, D.
Paul Strohbach, der deutsche
Schnappjärk er und poiilische Beutel
schneidet, welcher im Norden mherreist,
um wie er sich rühmt, Schurz , Vernich
ten s'Ü) hat gute Grund, für einige
„World" lillheilt, ist Strohdach eines
„nenndaren Verbrechens" beschuldig.
Und dieser Mensch war als „Vertreter
dr OentschthumS" Vlceprästsent der
Philadelphia'! Convention, von wel
cher Hiram lllpssrs Simpson Grant no
mtnirt wulle! Dieser Mensch sordeit
ine Karl Schur, zum Rede Zweikampf
heraus" Doch worüber wundern wir
uns ? Cs ist ei wüidiger Vertreter der
jtirigen Deutschen, welch für den Was
s.nschacherer gestimmt haben. (N. ?> I.j
Patent - Ohrringe. Die barbarl
reißrnd in die Mode,
Vrlrs vom Herouigrb-r.
Spriugfield, O.Oki. 27,'72.
Ja d Hoffnung,daß nachfolgrnde
Correspouden, noch in drr Nummir o
dieser Wache (Oktober 8l.) erscheinen
möge, lasse ich noch Nachträgliche über
meine Besuch in Fort Wapne folgen.*
Mein junger Freund, Hr. Georg
St rodet, (ein kreuzguler Kamerad,)
kat srintli schöne Saison ach der
Main Straße, ganz in der Nähe der
Bäckereides Yen. W m. Jakob, ver
Sobn ihre Gewürz und K-ffee Fa
brik, tn wricher großartige G. schofle
betriebe weide. Durch dl getroste
gesetzt. ldc I Miauten, ilaei, vollen
Sack Kaffee zu rösten! Auch Pfeffer,
Nelken und andere Gewürze werden tn
diesem großen Eialltssement gemahlen,
i blecherne Kar neu von verschiedenen
Grösen veepacki und nach den entfern
testen Gegenden versende. Ebenso wird
Mustard au Mustard Samen, den sie
aus Eaiifornirn und anderwärts bezie
hen, zubereitet; deßgietchen auch Back-
Soda und der sog. k'roui ok 'l'artnr
So vi l ich weiß, ist dieß die einzige der
art,ze Fabrik diesseits dr AUeghrnp-
Grdirg. Täglich werden große Mas
sen der zubereilrten Waaren weiter be
fördert. Die ganze Einrichtung der
Fabrik ist eine höchst lobens.rerthe und
zweckmäßige. Die Firma gebort zu drn
angesthrnftrn und besten tn Fori
Wayne, die ich au,' Bs empseh
len kann. F.rmrlic wie ant Kaufleute
Sobn znbireilele Gewürz-, Kaffee ic.
sie! ächt nd gl staten werten.
Auch darf ich der Herren Trenkt,
k Slberzinger, früher in Cham
berSburg wvhnbakl, nicht vergessen, da st
stcherlich len schönsten. größten und best
herzlild z ver, eämen, daß es ibnen gut
gebt, und daß sie r cht gute Geschäfte
ihn >. Es gibt ta ganz Fort Wa,ne
noch irg.ndwo sonst, keine zwei ebiltchere.
tüchtige-e noch sreuiidltchere Geschäft.
iSniier, wie obengenannte Herren; und
e ist deßhalb auch kein Wunder, daß sie
eine so gute Kundschaft genießen. Ihr
Etablissement ist an der Calhoiin Stra
ße. die beste Geschäftsstraße in Zoit
Wa,e.
Wäbrcnd meine Aufrntha I in j-urr
Stadt blsuch't ich auch das schö re Bin
menthal, wo ich meine alte Freunde,
kannten Wirth Hrn. Grs. Meyer,
zwei kernsestr nd brav Männrr antraf.
Auch 'über', Canal" war ich, ber'm
Haudegen recht wohl nd munter.
Wen ich sagc „Zchwabriiköiitg", so
meine ich nicht de König von Würtrm
brrg, sondern nicinen wackeren Freund,
(Dießmal ich nicht mit Hr. K.
nach dent Bahnhof wie vorige Jahr,
und mein alter Freund Hohnhau stürz
te auch nicht au dem Wagen. Auch
Hr. Strodel hatte dieses Jahr keine Lust,
'nrii zu nehmen, da er och
satt vom letzten Jahre hat, was mir üb
rigen recht lieb war, denn bei einem
solchen „Ritt und Purzelbaum" wie da
mal, könnte e doch kommen, daß man
„in' Gras beißen müsse", ob man wol
le oder nicht.)
Meine Freund, Hrn. Marti
Hein gärt er, dais ich auch nicht
und schönen Kleider Laden, d reifer
ligt die besten Kieicer in Fort Wapne.
,^,gespickt".)
Ich hätte noch i Viele zu sagen,
aber dieser Brief würde zu lange wer
Hrn. Andrea Thtem und Hr.
Ernst Spiegel. Wer kennt nicht
den „Andres im Broadway?' einer der
jovialsten und freundlichsten Geschäft
männrr in der Weit. Wissend, daß
die Menschenkinder nicht ohne Esse und
Trinke leben können, (denn ohne Speis
und Trank wären wir Alle „sulsch")
hat er den wohlweißen Enischluß gefaßt,
dafür zu sorge, daß Keiner hungrig oder
durstig seine Wohnung verlassen darf.
Man besuche den allen Kamerad, nd
Hr. Thlrm gerade der rechte Mann am
rechten Platz ist. Ebenso ist au mein
Frrund Spiegel. Um alle etwaige ~)r
plostonen" zu verhüte, und daraus be
dacht, daß die „Siovep'p:" glücklich und
ovo nach Hause komme, gab er mir bet
Noch etwas, und dann Weiler. Trotz
dem ich eine Abneigung gegen' Buggy
sahren habe, konnte mein aller Freund,
Kirchhof nlhäit 40 Acker, den die Ge
SINK) ankausie. Er ist schön gelegen,
Ist aber noch nicht geebnet und ntvrllirt.
Nabe bei dem Kirchhofe wvbncn mei
ne alten Freunde, die Herren P, Drel
beibisi und Carl St räch, welche
ich aber nicht zu Hause aiitraf. Hrn.
Strach traf ich später bri Hrn. Strvbel.
In Gegenwart anderer liebe Freunde
verbrachte ich etliche sehr angenehme
Stunden mit ihm. Mit einer Guitarre
begleitete Hr. S, mehrere Gesangvor
träge ans eine sehr gelungene Weise, und
so liisjlich. daß es mich dermaßen „tän
mit der Schwiegeriuuiter de Hrn. Stru
del inen Walzer „verhammulschl" hat
te !
Auch war ich bet der Hochzeit de
Hr. Schalk sivenn ich nicht irre, so
ist die der Name des jungen Bränll
gam,) wo es kreuzfidel zuging, und wo
ich auch mit Hrn. Prof. S> Iruve, ei
nem Bender des bekannten deulschen
„greih-ttshelden" vom Jahr 1848, be
kannt wurde. Der alte Vater des Hrn.
Sirodel, in Huntingdon wohnhast, ein
Greis von etlichen lii Jahren, war eben
falls gegrirwärlig, tanzte mit der jungen
Brau, und zwar noch so flink nb lu
stig wie mancher 2Sjähriger Bursche.
Hr. Strodel ist Barer von dloa 28
Kinder, lauter handfest! Haudegen.
Lange lebe der wackere alle V-lerau !
So viel vyn Fort Wayu. Zwar
hätte ich noch Vieles z meide, allein
genug für diesmal. Wohl defriidigt
über mrinen Besuch in sener Si-idi. rei
st ich Dienstag Nachmittag' nach Up
per Sandusky, Ohio, ab, wo ich bei
meinem geschätzten Agenten, Hr. M a r
ti n (von der Firma Olstngee.V Mar
kl) einkehrlr, nd herzlich de villiomml
AI- ich letztes Jahr „ach Upper
aus meinen zwei „Guckkalen". al ob
gar nicht "lrtz" gewesen sei. Der Ein
druck den meine Gegenwart dießmal
wiederum eine schone Anzahl frischer
Waffenbrüder ctnzumustern, lauter tüch
tige Fegrr, die das Herz am echten Platz
haben.
Da der Sohn unsers verstorbenen
(Sties > Bruders, Hr. Peter Kill,
etliche Meilen von lipper Sandusky
wobat, und ich sehr ihn zu sehen
wünschte, so bäte Hr. Or singe
(Bruder des Hrn, Vlncenz Orstnger von
hier.) die Gü'e, wich nach dessen
Wohnung zu sabre. Ans dem Wege
dahin bemerk! ich eine große Anzahl
S.daase aus den Feldern weiden, die
Alle einem Innrer gehörten. Freund
Orstriger theilte mir mit, dag manche
Farmer von l.Wö liis i,SU(I Schaase
den Mann mit Namen, derselbe ist mir
aber entsallen > tzrsttze I l.ttvll Schaase,
und eigene lö>>ö Aster Land!
Das County (W?airdott) von Ivel
chem Upper Sandusky die Hauptstadt ist,
bat gute Boden, und scheint reich an
Holz und Mineralien zu sein. Die Gr
gerrd ist eine recht hübsche, und auch die
Stadt selbst hat eine schöne Lage, Man
spricht davon, eine Bahn von Toledo
nach Stncinnati zu bauen, und dieselbe
mit der Prttsbnrg, Fort Wayne und
Chlcigo Bahn in Upper Sanduslp zu
verbinden. Geschieht dieß, und man hat
alle so wird letztgenannte
Stadl einen ungeheuren Äussch vung er
ballen, und mit Riesenschritte vor
wärts schreiten, ein Wechsel, den wir
herzlich wünschen.
iks wohnen mehre Familien aus mct
nein Gelinrtsort in der Nähe von Upper
Sanduokp, nämlich du Herren Bü
re, die ich aber dießmai leider nicht be
suchen konnte. Meinen lieben Freu
diu in Upper Sanduskp uno besondeis
de Herren Martin ch O r s i g e r,
Hrn. August F. M ülle r, und Hrn.
Km, Eo stie ii, einrin allen Lanca
sterianer, bin ich zu vie'eui Danke für
ihre freundschastlichknOieasteverbunden.
Am Donnerstag reiste ich von dort
nach Bucprus, und kehrte daselbst bei
jenem biederen alten und ehrwürdige
Greise, Hrn. Georg Retli g, einem
tenkens, en. Ih traf den guten alten
Veteran echt munter, trotzdem da Al
ter schwer auf ihm zu lasten scheint.
Auch meint übrigen Frrunde in Bcp
ruS fand ich wohlauf. Mein alter
Freund, Hr. g rank Blist e. der ei
nen großen und eleganten I>rze.i!osts
Storr brsitz', genießt immer noch das
-siüraurn riner großrn Anzahl.stunden,
und von der aiisg'sucht.'flen Sorte.
Die Hciren Bästermetster Psleiterer
öo o,, sorgen nach wie vor noch für.
Spei r und Trank, amit keine Hungers
not! eintritt. Grade so machen es auch
die Herren R e't I ig. M az> e r, M a -
der, Rolle und von neu wirth,
lauirr Männer vom ächten Schrot und
Korn.
I b halte da Vergnügen, den würdi
gen Mayor von Bucyrus, Hrn. Geo.
Carl) als Rekrulen tn's „Nippir'sche
Corps" etnzumustern. Hurrah für die
„Buckrvrs", ei lustige und siveies
Völkchen! Hrn. W >. Volk seine
kreuzgult Seele) und Hrn. Nettig
bin ich ebenfalls zu vielem Danke für
ihre wohlwollende Dienste während mei
nes Ausenthaiis in ihrer schönen Siadi
veibiinte. Busyrus wie auch Upper
Santuskp und Fort Wapne sind demo
kratische Städte, vsr denen tch allen Ne
spekt und Achtung habe.
Da mein Schreibe berells jetzt schon
langt ist, so w-ll ich nun schließe.
Herzliche Grüße an die Leser der Staats
zrttung. --- Mehr in nächster 'Nummer,
I. Geo. Nipper,
„Slaaiozeilung", daß die lieben Mit
(Schlaf- oder Rauch Nock) beehrt haben!
Besten Dank, lieben Freunde.
Verschiedenes.
Neueste Die
" d >
Gin häßlicher Dr. !>!. H.
dabei cin kräftiger, gesunder und schöner Man,
(unter Anderm Crsindrr der besten Art von
Hufeisen, die bekannt sint>) kam vor etwa ei
daß da Psrrd an der schrrillichr Kranlheit,
weiche man die Druse (j-iun.l-) heiß, gelit
ten habe. Irring, a wrtchrm die Sektion
mcrtag und CrwaS von dem Krankheit - Gift
stoffe au dem verpestete Thieraase scheint, sri
e durch ein Verletzung mit dem Serirmiffer
der durch äinathmung in de Körper dr
Doktors iidergezangen zusein. Bald zeigten
sich die Spmptome der häßlichen Krankheit. Er
konnte den ganzen Winter sein Bet im Wash
ingtonhause selten mehr verlassen. Gegen An
fang diese Sommer schien 0 brsser zu gehn.
Nach kurzer Zeit wurde r aber wieder schttm
sein Ende nahen suhlend, zuiirrtgrzogen hatte,
um niemand zur Last zu fallen.
Philadelphia, 1.N0v.-Die Pfer
de se ch Mit Ausriadnie d.-r li>. und tl.
Sir. R. R. Co. baden die verschiedenen Sir.
zulprunru. Zur Äorsichl waren enseldrn ro.
Vergdoll uno Psolla, I. und P. Britz. A.
Gnropmsches.
DreiKaisrr inßcrli iid sünsZchied
richtcr in Genf.
Der berühmte Naturforscher Karl
Vogt („der grobe Vogt von Gießen",
wie lbn Heinrich Hetne nennt,—oder der
„Affenvogl", wie ihn dle Klerikalen lau
sen, weil er tle nahe Verwandschafi de
Menschen mit dem Affen behauptet)
spricht tu der „Wiener Zeitung" folgende
beherzlgenswtilht Worte aus:
Gewalt und dem pp ll
ge de giustrecht sonderlich gedeihen wird,
Bevor nicht dir Böller selbst ihre Geschicke in
die Hand nehmen, wird s ntchl d.sser und dleibt
Aus einer Münchener Korrespondenz
des „Ciittiiinati Bolksfreund"
Jubelfest ler Unlveist.ät betreff,,>te
Stelle:
Nachdem die Festlichkeiten vorüber
ächt deutscher Gründlichkeit. N.itür
lich bestand dlese Erholung hauptsächlich
ln dem Verschlingen von großen LZuan
Stoff:". Obwohl natürlich ganz lm
mense L)aantiälen deffclden vertilgt
wurden —besonder weil die Stadt „frei
es Bier" gegebe hatte so kann man
doch nicht sagen, daß mau Betrunkene
scheu Fröhlichkeit, welchen man liir Eng
tischen mit dem Karte „uurr)" kurz
wiedergibt.
Art, welche Jedem auffallen muß, tff die
Verschiedenheit des Benehmens der Eng
tischen und derAmerlkaner, wen sie der
deutschen Sprache nlcht mächtig sind.
Die Amerikaner haben in dieser Hinsicht
einen unverkennbaren Vorzug vor den
steifen Engländern. Köhren dersohn
Albtons durch seine Mangel au Ge
schwlndigkelt überall ln die unabsehbar
ste Verwickelungen und Mißlichkellen
grräth, weiß der mehr gewandte Ameri
bester tn die Verhältniße zuschicken. So
tischen Eaffee am Duetpiape. Dieselbe
siudlrte den Speisezettel mit der größten
Andacht und bestellte sich schließlich tlne !
Portion K che. In Folge der man
gelhasten Aussprache jedoch erstand der
Kellner statt Kuchen „Gurken" und
brachte demgemäß einen mit diesem Ar
tikel gefüllten Teller, welchen er vor der
erstaunten Dame auf de Tisch stellte.
Man kann sich die Entrüstung der alten
englischen Matrone denken: mlt elner
Geläufigkeit, welche der Frau des So
kratrs Ehre gemacht haben würde, über
schüttete ste den erschrockenen Kellner tn
ihrem dexlsch - englischen Kauderwelsch
derartig mlt Vorwürfen, daß dieser sich
rasch aus dem Staube machte, ohne et-
gentlich begriffen zu haben, tva die
Dame eigentlich begehrt, bis dann end
lich ein anderer Anfwärter weicher da !
Mtßyerständniß merkte, die verlangte
Portion Kuchen brachte.
E halten sich in diesem Jahre sehr
viel Amerikaner in den teutschen Haupt
städten auf. E ist diese gewiß eine
Folge de glorreichen deutschen Feldzu
ge. War srüber Paris der Magnet
für sämmtliche Amerikaner, so reist man
fetzt nach Deutschland um die berührn,
ien Männer von Angesicht zn Angesicht
zu sehe.
Es wird dieses natürlich vielfach dazu
beitrag-n, das amrrikarrische Element
mit de Deutschen auszusöhnen. Dl
Amerikaner klären fttzl durch da bessere
se ihre Vorstellungen von dem Werth
der deutsche Nation. I'. I>.
Deutschland.
Berli n. 28 Okt. Der amerikani
sche Gesandte, Mr. Bancroft, hat im
Auftrag de Präsidenten ein Schreiben
an Kaiser Wilhelm gerichtet, in welchem
er ihm den Dank e amerikanischen
Volke für seine Bemühung und Auf
merksamkeit in drr zwischen England
und den Ver Staate bestandenenSa
Juan Gcenzsrage darbringt Der
Schreiber schließt mit drr Versicherung
Berl in, 89. Oc>. Graf Arnim,
drr deutsche Gesandte tn Frankreich, ist
von Pari hier lingeticffen.
Die Cdoiera ist in Gumbinaen, Ost-
B erlin, 89. Ort. Die „Piovin
zial Corresponlenz" via heut sagt,
die preußische Regierung habe beschlos
sen, alle covstiiuttonellen Mittel anz
wenden, die Kretverwaitungs Reform
Bill im Bunderath durchzusetzen. Die
„Pro. Eorr." bemerkt, daß die Macht
der Krone und Regierung aus die Pas
strunz dieser Maßregel gegründet sei.
Berlin, 81. Okt. Da Herren
18 Slimwrn die neue Kretsordnung
verworfen. Die geschah nach einer
vorausgegangene Drohung de Mini
ster de Inner, wricher ine Auslös
ung de Landtage in Aussicht stellte,
wird ein Dekret verlesen werde, worin
dl Auflösuqg des Landtages auSge
len -
Ber l i li, 31. Oc!., Die „Preu
ßische K euzzeitung" erklärt, die .'lti
glerung habe lhrc Drohung, sie werde
Berlin, 1. Nov. Mtnlster
Roo verlas heule vor den
Kammern elnr königlich
Botschaft, wodurch dlrSlp
ung des Landtages aufgeho
ben wird.
Wle n, 3 Nov. Seit 2 Tage
sind viele vereinzelte Cholerasällc dahler
vorgeloniinen, v>>> denen mehrere mit
dem Tode endlgte. Die Behörden rr
greife alle Maßregeln, u n in Allge
förmlichen Ausbruch ter Cpidrmie ,z
verhüten.
Auch von Prag und ander bihmi
schen Städten wird geschrieben, dah dl
astatlsche Cholera daselbst wenn auch Ii
schiene sei, und bereits mehrere Opfer
dahingerafft habe.
Frankfurt a. M, 3. Nov.
Die Cholera hat sich bereits wieder l
Umsichgreifen der Seuche voibengen zu
können.
Frankreich.
Paris, 30. Oct. Präsident Thier
hat der Prinzessin Ciothilde, Gemah
lin teZ Prinzen Napoleon, mitgetheilt
daß sie ohne Molestirnng seitens ter
Behörden in Frankreich verweilen kann,
Ein Pariser Sp-claldepeiche sag, daß
Graf Chambord und hissen Anhänger
guston mit den Orleanisten zu Stande
zu belngen und, wenn möglich, die An
nahme der konstitutionellen Amende
ments, die In der nächsten Session der
Nationalversammlung vorgeschlagen
Pari, l. Novbr. Der Baarvor
rath I der Bank von Frankreich hat seit
dem letzten Bericht m 3 Millionen
Franken zugenommen.
Paris, l. Novbr. Sekretär Ge
neral M. Barthelemy St. Hilalr bertch
tet auf zahlreiche Anfragen, daß Präsi
dent Thier die Präsident? für die Le
benszeit nicht wünscht.
Die deulschen Truppen haben Sper
nay geräumt.
Ueber die Affaire Bazaine
komme aus Paris für de Vertheidiger
do Mep äußerst beunruhigende Nach'
richten. Der Marschall sowie sein Ad'
vocat Mcrachand haben alle Hoffnun
gen auf einen günstigen Verlaus des
Prozesses aufgegeben. Bazaine selbst
soll seine Verurtheiiung In Ztoussel
durch Pulver und Biel befürchten.
Nachdem sein Vertreter ihn auf das Un
statthafte, deutsche, als feindliche Offi
ziere zu Zeugen auszurufen, aufmerksam
gemacht, beruht die Hoffnung de An
geklagten nur noch aus einer Gegen En
quete, welche zwei englische Offizier, die
der Marschall ln der Krim kennen ge
lernt hat, in Berlin veranstalten wol
len. Diese haben sich erboten, Hrn.
McLachaud bei der Schlußverhandlung
als militärische Beirälh zu unterstü.
tz'n. Wir werden also dannÄtelegenhett
haben, den ersten Abschnitt dt s denk
würdigen deutsch.sranzSstschen Kriege
nochmal am grünen Tische durchkäm
pfen zn sehen. wir glaube indessen, ,
daß, wenn die Engländer nicht bessere
Theoretiker sind, al fle sich in der Krim
als Praktiker bewiesen ha!n, auch dl
Schlacht aus dem festen Lande von ih
nen verloren werde wird. In der
sranzöstschen Armee, schreibt un ser Eor
respontrnt, ist die Stimmung gegen Ba
zalne ine sehr erbitterte, und sürchtet
Ulan nr, daß Thier ihn begnadigen
könnt.
Mehrere Mitglieder der deutsch
ameiitanischen Association überretchleo
heute dem amerikanischen Gesandle tn
Part, Mr. Elihu B. Washbnrne, te
Adresse, in wricher fle der Güte de Ge
sandten den deutschen Einwohnern in
Parts gegenüber während der Belager
ung, nicht nur den Instructionen seiner
Regierung gemäß, sondern auch für
seine persönliche Großmulh gebührende
Mr. Washburne erwiederte, daß rr
All im Austrag dr Administration
in Washington gethan habe, welche von
drr deutschen Regierung um Schuß für
di Deutschen in Frankreich ersucht wur
de und daß r dm Wunsch de aneri
kantschen Volke entgegen kam, alter
rem Drange seine Herzen folgte. Er
mar ta den Stand gesetzt, 89,1)99 viut
sche au Pari zu schaffen, ehe die Thore
geschlossen wurden, weil sich tie deutsche
Regierung äußerst liberal in der Liefer
ung von Geldmitteln zeigte und dir
französische Regierung ihn unterstützte,.
Er war serner in den letzten fürchterlich
en Tagen dir Belagerung im Stande,
8999 Deutsche mit Nahrungsmitteln zu
England.
London, 28. Ort. Die LicenSacte,
wonach die Wirthschaften in Liverpool
Sonntag m !> Uhr Abend geschlossen
setzte.
In virsch>,tet Theilt d,r Stndt
Irland.
Während einer GerichlSsthung in
Ourras, l Cork Couniy, Irland, krach
plöhllch der Fußboden de Gertchtssaa
les ein, und ungefähr 2vi) Personra
stürzten eine Höhe von 12 Fuß hinab.
Mrhrerr Personen blieben aus der Stel
le iodt und ungefähr 4 lrugen'Vrr--
lrhnngcn davon, von denen och mehr
re eincn tödiiichr Ausgang nehmen
werden
Italien.
Ro m, Okt. 31. Drpcschen aus Tu
bend. lieber 4i>llo Menschen flnd damit
beschäftigt, Dämme gegen die hireinbre
chenden Finthen aufzuthürmen, um den
Schaden a Cigenthum und Feldfrüch
ten tst unberechenbar. In gdrrara al
in sind iil/jvll Pesoae obdachlos ge
woidrn. Bon allen Seiten tvlrd rasch
den Nothletdendei, Hülfe gebracht.
Rom, 31. Oc. Depeschen au Z
ri melden von keinem Nachlassender
Ueberschwemmungen der beiden P-Ufer.
Tag für Tag arbeiten 4l>vo Mann an
der Errichtung von Schranken zur Ver
hinderung des witteren Fortschreitin
der Fluthen. Der ln den Provinzen
von Moiitua und Ferrara angerichllte
Schaden lst außerordenillch groß. In
Ferrara sind etwa 40,vv11 Menschen ob-
Eine oristiiirllcs Marktstssckch,.—
Ein Guispächtei in der Nähe van Te
meSvar, (Ungarn) halte zwei Pferdr
und ebensoviel Ochsen in seinem Stalle,
die ihm nicht mrhr des Futter werth
Er seihst hatte keine Zeit, den Temes
einen Bekannten, der sich anschickte, den
selben zu besuchen, die beiden Pferde
mitznnihmen und daselbst zu verkaufen
oder zu vertauschen. Einen anderen
Vrkan-ri belästigte er mit derselben
Bitte in Bezug aus die Ochsen. Der
guie Pächter haiie sich auch an die rech
te Adresse gewendet, und schon anderen
Tages halten die beiden Abgesandten
ein vortreffliche Geschäft abgeschlossen.
Der Eine theilte ihm nämlich mit, daß
er die Pferde zwar nicht verkaufen könne,
allein er habe sie mit einer geringen
Anfzahlung von 80 st. gegen ein Paar
sehr schönerOchsen ausgetauscht, und der
Andere that Ihm zu wissen, daß es ihm
gelungen sei, die schäbigen Ochsen, die
nur mehr aS Hanl und Knochen be
standen, mit nur 5 fl. Auszahlung ge
gen ei Paar wunderschöner Wagen
pferde umzutauschen. Wen man nun
erfährt, daß der Pächter, als das umge
tauschte Vieh nach Hause kam, in dem
selben sein eigenes erkannte, so kann man
sich denken, ein wie erfreutes Gesicht er
zu diesem guten Geschäfte machte.
Um einen nachlässigen Schuldner endlich
zur Zahlung zu bewegen, schickte der Schnei
dernielsler Läpp seinen Lehrdurschen Pips mit
der guitlieten Rechnung zu deinselden. Nach
einigem Besinnen gidt der der Schuldner die
Rechnung mit dem Bemerken zurück! „Sage
Deinem Meister, ich könne mich mit dem testen
Willen nicht daraus besinnen, die Rechnung be
zahlt j haben, und da ich nichts Unrechte
All, so schicke ich ihm die Quittung zuriick,"