Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, October 24, 1872, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    ihm seine erßnderlsche Grausamkeit au,
üble, um den höchsten Unwillen der An
siedler auf seinen Stamm zu laden, und
dann den offenen Krieg zu beginnen,
Oft umschlich r da Gebiet der Ansied
ler, lüstern nach Smith's Herzblut, der
ihm die Liebe Peccahonias entrissen;
allein umsonst war sein Bemühen. Ja,
auch dieser grausame Mord trug, da
Smith iaiin-r noch zum Frieden rieih,
die Frucht nicht, die Zukka erwartete.
Da ritzte er sich selbst blutig, nd kam
irlnmphirend t da Lager der Seinen,
t,i Skalp bis e-legien geindes zeigend,
tritein er erzählte, wie ihn ter Jäger,
ahne setn eigene Schuld, zelndlich an
gefallen. Cr aber hab, thu In offenem
Kamps erlegt, d ttrse That, diese'
Treubruch fordere Rache a den Treulo
sen. Ein i de Tobe und Brüllen
der leidenschasrltch errrgirir Indianer
war die Antwort aus Jnkka's Erzäh
lung. Wild schwangen sie die Spieß
und Pseile, und stimmten den schauerli
chen KeiegSgesairg an.
Ein kalter Schauder UirchileseltePoc
cahonta Glieder, als dieser fürchierli
che Ton. dessen Bedeutung sie nur zu
bald ,rieih, an ihr Ohr schlug. Sir
litte hinaus und vernahm die entsetzli
chen Racheichwüre; sah das wilde
Durcheinandeilausen und Sirbwaffnen
der Krieger, und eine namenlose Angst
vurchzitteriestr.
Sie ging in die Hütte zurück, ihre
Und Smith's Lage zu bedenken. Nach
kurzer tteberlegiing rirs sie aus. „Auch
wenn der falsche Jukka es nicht eedtch
let hat, so reizte er gewiß den Weißen,
und der edle Häuptling, au dessen Au
g der Frieden spricht, weiß nicht da
von. Cs soll kein nnschuldig Blut un
gewarnt fließ !"
Mit diese Wolle erhob sie sich
schnell, schlüpfte zur Hütte dinauS xnd
verschwand bald in dem Dunkel de
Waides.
(Zoilsetzung folgt.)
n w ä !t
Die Staats-Zeitung.
HarrlSblirg, Pa
Donnerstag, Ott. 24, 1872.
Trmokratisch-RepublikanischeS
National-Ticket:
Für Präsident:
Horace Meleij.
vo>l New-Hampslnre.
Für Ptce - Piäsioent:
IZ. Hrasj Rromn
von Missouri.
vv/ijranliln.'
Distrikte,
l. Tövmao I. Bargrr. s 111. D. kvwiiibeeg.
E>. D. nteisvn. 14.9. M.Kntgh,.
9. lohn/Vtoffal. I kb. Hemp Weich.
4. eo. N. Berrrll. s 4. H. 9. Stahle,
b. (Noch nicht bischt.) I 17. N. W. Ed'istit.
6. lesiab B. Honp. 48. Wm. g. Lvgan.
7. S. N. Dver. l't. R. B. Brown.
9. Irsse G. Hawlip. s S 9. g. M.Rodtnson.
9, H. B. Swarr. s 21. 9. R. Mollen.
19. . Reillp. 22. T.H.Stevenson.
11. Ivb Kunlie. I 29. 9ohn T. Bard.
12. g. W. unfter. s 21. Geo.W.Miller.
Mitbürger!
selbe noch gleichgiitlg bleibt, an den sind ge
genwärtige Worte nicht gerichtet.
Jenen be, die empört über den sich darin
trosiger, offener, hohnlachender, verbrecherischer
Verlegung der Wahlrechte und der Oberhoheit
des Volkes, über den verfall der Union und
schönen Pennslanie klagen, Denen rufen
wlr Nr Mit Klagen ist'S nicht ab
gethan!
Ein rechtlicher Mann sacht Slrril zu -
meide und hält sich i Allem an'S Besitz,
Wen adcr ein frech, rdrechntschee Schand
dube ihm irr'S Angrsichi trotz, und in drr Mrt
nung, daß r stch nichi zu Wöhren getraue, ihm
offen sein Eigenthum, seine Rechte, seine Ehre
zu nireißen sucht, tan hört die Geduld aus,
Udiig dlribi, ist: de wähnten Schandlmden
schädlich gemacht ist.—ln !t Tagen ist die Prä
sidenten - Wahl. Wir rufen den chilichen
Männndr Landes noch t d elftenSinnden
tisch Clubs, wo noch leine testihen, und be
leb, irbesseii die destibenten. Seid wachsam
,gn Beieäthre in En Mit! Riickt Ate
.-Alle aus in oll Zahl I Wer je tz , nichz
sttnn'i, erletz schwer seine Pstich,
Haltet Euch streng in den Schranten ter Ge
s Mleit tel der Wahl und vorher, so lan
tz rsehlichteit Such gegenüber
steht! wean aber brutale, gesehlose grech.
tzri er Gewalt, trohig Büberei Einem von
Euch beide Wahl seine Rechte zu „itretßm,
tic von Euch niederzuwerfen und zu unter,
drücken suchen sollte, so duldet das nicht,
shtlle fürEtnea, Einer für II,
irlbl Trotz mit Trotz, sfrechheit des Beehre
che durch den tüduen Muth des Rechts,
Gewalt durch Gewalt! Vorwärts mit Gott,
t Brrtrauen aus Wahrheit und Recht!
Kleine Blumenlese von Stinktlumen,
WohldrtrLgettitn am 8. Oktober
18V-
Wa tr bringen, ist nur stizzenhasi;
nur einzeln Züge, Umrisse zu dem gro
ßen Gemälde von der ganz Pennshlva
nien verpestenden Eorruption, mittelst
weicher die letzte Wahl möglich gemacht
warte ; wir geben nur die Andeutungen
einzelner Fülle unier Zausenden : Vor
Allem eine Notiz i Setter Dr Müh
lenberg, der in Lancaster von
Mr. Reiner angeklagt wurde,
inen B este ch ungS v e r >u ch an
thm gemacht z habe, ist
Steuereinnehmer jPoUcctor 5
gorvon Simon Came
xvu, Aha! Wehl der Wtnd da
her V —Und nun noch etliche andere Fäl
le, auj'S Geradewohlaus einer Waste
ähnliche Herausgegeissen -
l.
Mittwoch voriger Woche beschwor Hr.
Fort atus I. g r v ei Assida
vil vor dem Mapor er Stadt Lancaster,
Mr. Francis S. Pvser. dahin lautend,
daß -Mr. M ' Mellon, der Seiekl
llonncil Mann der!!. Ward, dem be
sagten FortunatuS I. Frep sals che
NaturalisationS-Papirre
(anscheinend von der Court der viertel
jährigen Gerichtssitzungen, woselbst üb-
rigens Frep nie in seinem Leben er
schienen, ausgestellt,) versprochen und
wirtlich verschafft habe, zu dem betrüge
eischen Zwecke und unter der Bedingung,
da republikanische Ticket zu stimmen.
Mr. M'Mellen wurde unter Süvtl Bürg
schaft gestellt.
Jeremlah Barnes. Superin
tendent der Cemeterp Grundes in Har
risburg wurde von Hrn. John Morll
mer angeklagt, bet ihm und noch einem
andern Manne dadurch Bestechung?,
suche gemacht zu haben, daß er tv
Dollars jedem bot, wenn sie das
republilanische Ticket stimmen wollten,
Jeremlah Barne wurde unier L w
Bürgschaft gestellt-
F.
Das „Fixen" der Wohlde
richte in Philadeiphi a.—W t e
die 2 ft, <> v (t Majorität fertig
gebracht wurde. Wahlrtchter,
Hr. John Priiner, (l. Dtvistoa.j Hr.
lami Naß, (2. Diviston,) Hr. W. I.
Murrap, (7. Diviston,) und Hr. Aisred
Muiphp, (22. Division,) richten a die
Ressrm-Affociatton in Dokument, wo
durch sie bezeuge, daß die Sttmmen
zähiuiig in der 15. Ward nicht so, wie
e die ossiclellen Wahlbertchte angeben,
für Hariranft k.lftft und für Buckaiew
2 S!1i!, also eine Majoiiiäl von 1,1>!>7
für Erstelln, sondern -
-t.-'jftv für Hariranst und
2,ft!N kür Buckaiew,
also ein Majorität von >,"97 folg
lich grrade 290 Stimmrn (Kleinigkeit
für tinr Ward w n i g r r sür
Hariranst ergab. Wenn dir Differenz
in jeder Ward ebenso groß ist. so würde
das für Philadelphia allein 5209 falsche
Stimmen ausmachen. Ein wohlunier
richt.'irr Correspsndent veestchert aber,
aß In der 19. Ward allein 1599 ille
gale Stimmen abgegeben wurde, und
t mehreren anderen Waids der Stadl
nicht weniger als 599 solcher Stimmen.
Wenn in jedem Wahl-Precinkt nur 49
illegale Slimmen mitgezählt wurden, so
ergibt ta sür die 499 Precincte 16.999
salsche Stimmen.
4.
Der Mayor und der Post
meister von Srranton und
andrrr Beamte, wrlche zur
Granl - Parti gehören, stnd
wegen Wahlkelrügeretn und
Bestechung verhastrt wor
den.
ü.
Et vollkommen zuverläs
siger Freund schreibt uns von
Nr novo, Ellnton To., d a ß allein
andies u klinen Platz 5 0 9
Dollars Geld geschickt wir'
den von wohl bekannter Sei
te her, angeblich um Taxen
i c>, z u bezahlen, —die sämmt
lich ihren Weg I einige we
sche Taschen fanden, und dort
verschwanden. Zu welchem
Zweck, undw e von jenen „De
mokraten" dann gestimmt wurde,
! brauchen wir nicht hinzuzufügen.
(Solche abtrünnige, verrSlherischeSchur
ken verdienten „gelyncht" zu werden.)
Renovo ergab eine Majorität von 78
Slimmen sür das demokratische Ticket,
statt der 299 Slimmen, die es hält ge
ben können und sollen, was unter sol
chen Umstände leicht erklärbar ist.
<>.
Sin hübscher Fall kam in er 19.
Ward, Philadelphia, vor. Drr von
den Ver. Sioaten angestellie Supervisor
(Oberaufseher) der Wahlen versuchte in
Erfüllung seiner Amtspflicht die Elim
wenabgabe eine „Rcpeaiers" zu bean-
standen, der aus den Namen eines an
dern, wohlbekannten Bürgers hin Voten
wollte. Dafür wurde der Ver.
Staaten-Supervisor vom
Ver. Staaten Deputv Mar
schall gewaltsam an dem
Precinlt-Haus geschleppt.
7.
HSrt und erstaunt! Der saubere
Allen rühmt stch öffentlich: svz
mit seinem "(.vx" oder seiner
Repeater Bande Kvoo Dollars
über die Erpenses gemacht, und
dabei noch stille Burschen sehr
liberal für ihr "Voten" bezahlt.
Wie das Voten aber vor stch ging, be
schrieb er selbst letzten Freitag einigen
! auswärtigen Freunden folgendermaßen,
mit der beigefügten Bein, kung, „Das
habe „Einiges geboten,"
was er in dieser Art all die Tage
seines Lebens gesehen oder ge
hört. „Die Bursche", sagte er,
"warfen ihre Tttmmzet-
tel in die Kaste, und wie
sie au, dem Zimmer kamen,
stand schon Einer da, der
ihnen ihr Geld gab,— und
fort ging's gleich znm
nächste Stimmkasten :c.
wo es wieder so gemacht
Wurde!" " Zuhörer
fragte, ob ste denn gar keine Troubel
mlt den OsstceeS gehabt hätten?
"Xe.l!liib!'' sagte . Alle,
„wir wurde alle vo der Poli
zei und de Per. Staate Mar
schalle geschützt; weu sich Einer
gegen uns mncksr vollte, nahm
ihn sofort die Polizei oder einer
der Marschälle in Empfang."-
DI RepeateeS aus der ftten Ward vo
Nrw Zisik lühiuon stch! Jcder von
ibnen hadc ai Wahltage, dein
Bte Oktober 'ts.isic
fünf und vierzig Male
i„ Philadelphia gevotet.
Sie gingen in Truppen von 2i> bis 25
Mann, oder vielmrbr sie sichren zu den
Polls; denn jeder Trupp hall, seinen
Omnibus. Sie fuhren vorn Morgen
bis zieeNacht von elnemStlmmkaslen zum
andern, vielen, erhielten ihr Neid,
sprangen in den Omnibus, sichren zum
nächsten Elim mkaste, und vvlelen wieder.
sagten später in New-'Lsrk, von ihrer
Freude geschwätzig gemacht, sie hätten
not nie mehr Geld, leichter und in grv
Berer Sicherheit verdient, als bei dieser
Mihi am 3. Oltvber, 1872, im „Key
stone (Schlußstein)-Staale, unter den
Ausplcitn des „Ringes" und der Ver.
Staaten Reaierunn dahinter.
Das Zwett-Beste nach dieser Rotte
gehört jener Bande, die unter der Lei
tung von New Aorker ZollhauSbeamlen
stand. Wie viel deren waren, wissen
wir nicht. Ei Cvriduklor der Eisen
bahn zwischen New Asel und Philadel
phia schätzt ihre Anzahl aus jedenfalls
über sNi>.
Wen eS auch nr fünf Hundert
waren und jeder durchschnittlich nur
4 9 mal „votete", so gibt das 29.999
Stimme (!!) Dabei sind nun noch
nicht die einheimischen (Philatelphier)
porliite „Ecntreband's" und andere
Betrugs-Quellt, alo falsches Elim
menzähien >c. grrrchnet. Einer von
den großen Kaufleute Philadelphia',
eifriger Republikaner, sagie zu einem
New-Porker Freunde, es seien ach bei
läussger Schätzung 25,999 beliügerische
Stimmen sür das Hartronst-Tickit ab
grgebt worden, die man mit 19 bis 25
Dollaro per Siück bezahlt habr. Die
Tax Zahler Pennsyivanien's werd,,, S
vielleicht mit der Zeit ausfinden, daß sie
die Rechnung z bezahle habe. Wenn
all da itiigeahndet hingehl, wird e zu
verlässig bet spät' Wahlen wiederholt,
nnd was soll dann am Ende aus dem
Lande werden t Stellt den Grundsatz
ans, daß Einer zum Präsidenten
der Vex. Staaten nur einmal er
wählt weiden darf; dann fällt die Haupt
virsuchung weg, -- und dem Verderbe,',
welchem das Land aus diese Weise zu
treibt, wird vielleicht noch grsieucrt wer
dtir!
li.
Eö liegen nus i diesem Augenblick
bereits 14 Fälle vor, laß Hachau
gesehene nnd Stalt-bckaiiiiie Bürger
von Philadelphia, als sie zu tru Polls
kamen, um das demokratisch - liberal
Ticket zu stimmen, hören mußte, daß
nicht nur auf Ihren Namen, sonder auch
auf de IhrrrSöhnc(die sich och zuhau
se hefanden, schon gestimmt worden sei.
Man weigerte sich, ihre Stimmzettel an
zunehmen i und dies Herren mußten,
entrechtet, ihres Stimmrecht nl Bür
ger beraubt, nach Hausr gehn Dahin
gehört der oben angrsührte Fall In drr
19. Ward, wo in „Repealer" aus den
nächsten Nachbars von i h in
stimme wollte. Der Suviser wollte
das betrügerische Votum zurückweise,
erhielt durch's Fenster herein von
dem frechen Kerle die Antwort: „E r
(der Supervisor) kenne seine
Nachbarn nicht!" Der Kerl
votete, der Ver. Staaten-Supervisor
wurde arrelirt, — „weil er Unru
hen errege", und bis zum Schlüsse
der Wahl im Stationshause festgehal
ten. obgleich Capitän I. O. lameö sich
zur Stellung siles beliebigen Betrages
von Bürgschaft säe ihn erbot. Später
kam der wirkliche, angesehene Besitzer je
nes Namens und wurde abgewiesen.
Die Philatelphier Eoitore wagen S
nicht, solche Fälle nahmhast zuma
chen und zu besprechen, i.nd behaupten,
ste würden „in Lebensgefahr
se t n", wenn sie S thäten. Die um ihre
Vota betrogenen Bürger behaupte, es
würde gänzlich nutzlos sein, Klage zu
- stellen, well alle Rechtswege ihn ver
> schloffen sein, jedeGrandluizr ihreKla
. gen seht lgnvriren würd, und der Dtst
i rtk Aliorney Man s-ibst an der
- Spitze ter Verschwiirer sth. Wie
i gtsail, unsern Lesern ttise Zustände?
v.
Nur noch eine Kleinigkeit
. a u a Zndianft. Das „Pittübur.
. ger Voitsblaii" schreibt: Das Ist
> freilich stark. In Indianapolis
wurden am it. Oktober k2.9',i Srim
men abgegeben. So ineldet ein nns
vorliegender Bericht. Nach dem Cen
sus von 187 hatte die Stadt 48,244
Einwohner. Angenommen, die BevSl
kerung halte stch seither aus MM ver
mehrt gewiß ein liberales Zugefländ
niß und es hätten alle Berechtigte
gestimmt, so hätte das Gesammtvotum,
im Verhältniß von einem Slimmgeber
auf sechs Personen, nicht über bei li),,
voll sein dürfen. C wurden somit
2974 Stimmen abgegeben oder als ab.
gegebest verzeichnet, von denen man
' nicht weiß, woher sie ehrlicher Weiss g.
kommen setn können. Nun weiß ma
aber seener, daß r.i'mals die ganz
Zahl ter wahlberrchtlgien Bürger zur
Stlmmurne gehe ; auch zur Zelt großer
politischer Aufregung bleibt durchgängig
einer von zehn zu Hause, g wohnlich
mehr. Somit kimenen wtr zu dem
Schlüsse, daß am 3 Oktober belläuslg
viertausend Sitmmen mehr verzeichnet
Ausweis erbringen läßt. Es scheint,
ter Lbeistc r Muiloii dal dort setn
M-tÜerstiul getllsert.
uirgrn blnsschtftch des WahtschwtndelS
wcadeii tn Philadelphia und an andern
Orlen soitgisetzt. Wir behalten uns
vor, gelrgenttich iioch cinlgr auSerlesere,
besonder hübsche oder merkwürdige Ex
emplare dr vorstehenden Blumen-
Sammlung beizufügen.
Nachtrag znr Bluneenlose. -
Stlm m in -Zäh> c n. Vo der Lösten
Die Listen beiftlbcn eegaben tt td 0 Stimmen
voraus, und so gibt tir Ift Ward jetzt l-wlt
Masoiität sür H a t r a nf I - Ist völlig
Drei Urtheile
ldoö eine Ssaoißmani, oa eine
Geldmaiiiie und daerinr Geistlichen)
über >vrace Greeley
Horalio Skhmour's Ansichten über
dis politischr Situation imGtaa
te New Bork.
Ein Cvrrespondenl der St. Louis
Times stattete neulich Herrn Horatio
Seymour einen Besuch ab, um sich über
dessen Ansichten über den bevorstehenden
Wahlkamps zu iiiformiren. Die Er
wählung Keriian's als Gouverneur des
Staate New Aork ist nach der Ansicht
de Herrn H. Seymour so gut wie ge
sichert, lieber die Aussichten Horace
Greeleh'S im Staate New Bork sprach
er sich ungesäh: folge, dermaßen aus.
gelampsi Hai; gerade aus trm Lande fand sich
die Siaite drr repudiilanilchen Parici. Auf
dem Lande wird Hrrr Greeiev auch dlisrn
Sl. T. Sirwart's Ansichten über die
Wirkung welche die Wahl Grcelrh's
aus unsere Finailz-Berhssitnisse
luisllbki wurde.
Wenn in stnanziclle Kreisen irgend
eine Ansicht maßgebend ist, so es die des
Millionärs A ?. Stewart vo New
Bork. Es ist tahlr in grgrnwäriiger
Zelt von Wichtigkeit, zu hören, was
Stewart der die Boutwelt'sche Fiuanz-
Polilik, sowie über die Wirkung, wel
che Greelev'o Wahl zum Präsidenten
aus die Finanz Verhältnisse unseres
Landes ausüben würde, z sage hat.
In Bezug aus Boutwell äußerte sich
Herr Stewart wie folgt: „Ich habe nie.
mal recht begreisen können, was er
tßonlweii) eigentlich für Ansichten über
Finanz Politik bat. Ich vermuthe, daß
er sich in seinen Finanz-Operationen
durch die Umstände treiben ließ. Was
leine Politik des Ankaufs vo noch nicht
hohen Prämium anbetrifft, so glaube
ich, daß. se eher dir eingestellt wird,
desto besser rS für das Land sein loird,
und je hergezeigt wird, daß die Regie
rung an diiser letzteren Politik festzu
bailen drabsichtigk, welchr früher oder
später zur Wiederaufnahme der Halt
geld Zahlung fähren wlrd, desto besser
wird es sür Jrterman srtn. Eine
Fortsetzungl,S seit den letzlen vier Jah
ren eingehailinen Verfahrens wird uns
niemalo zur Hartgeld Zahlung führe,
sondern unsere Geschäfisleute immer in
der Gewalt der Gold-Cpeculanien be
lassen."
Ans eine direkte Frage an Herrn
Stewart, ob er leine Befürchtungen he
ge, daß die Erwädlung Greeley'a dem
Lande finanzielle Schwierigkeiten berei
te werde, antwortete derselbe: „Nicht
im Mindesten!"
Eine weitere Frage, was er überGree
lep'S Ansichten über den Tarif denke,
und ob nicht, wenn diese Ansichten zur
Geltung gebracht und der Tarif verän
dert würde, de Kaufleuten Confuflonen
bereitet würden beantwortete Herr Ste
wart wie folgt!
„Durchaus nicht; ich glaube im Ge
gentbetl, daß Greeley die Frage da läßt
wo sie immer gelassen werde sollte,
Mitglieder, nnkontrollirt durch Partei-
Dtktate. Ich habe stets behauptet, daß
die Tarif Gesetze, auf welche das Land
für seine Revenuen angewiesen ist, ein
zig und allein auf den Ziegel der
Gleichheit und Gcrecvligkeit baflrt sein
sollten, so aß die Last derselben gleich
mäßig auf alle Interessen nd Klaff,
verihetlt wird.
Man nehme die Partei-Pellsche fort
und lasse dt Congretzmiiglieder bei der
Ausarbeitung der Tarife Gesetzt die all
gemeinen Interesse ihrer respektixen
Constituenie zu Rathe ziehen; dann
würde, metner Ansicht nach, jedes Inte- '
risse viel brffrr veilieie und beschütz !
sei, a'.S sitzt ist."' i
r
e
?
t
il
Urthpil kittt Kath. Psarrrr übrr
Hoiacr Grerley.
Dir hochw. Vater Franz Joseph Hu
ber, Pfarrer zu College Poiyt aus Long
Island, einer der angesehensten Priester
der Dtöcvse Brooklyn, welcher schon seit
1852 ln den Vir. Slaaien wlrlt, also
die hiesigen Verhältnisse sicher zu beur
thellen tui Stande ist, fallt in den tref
lichen „Nciseskizzen anSAmertka," welche
er im „Vvrarlberger Voikhl."vröffent-
licht ha, nachstehendes Urtheil übrr
Ida tn einem Eonvenie der Schwestern zum
(Viele bebaupten, sie sei dort mit Gulb'ißung
ihres VarerS talholtsch geworden. Gier! ist
am in Gisellschaft von taiboltschenPrle
gchen. Idr habt gewiß tn
Mitglieder In rurer Partei und vielleicht eifrige
richt frührr ine Gegenpartei geböllen. Grre-
Wasbtnglon gebadt haben.' Graut ist kein
Staatsmann, tri Diplomat, Irin Gesetztundt
ger, ketie Redner--und besitzt überhaupt nicht
fennri, witch letzn es Geschäft besser versiebt
als die Geschäfte srineo AmlrS. Das ist meine
über Harare Drreiep, den ich schon sei
ten ich
Doch ich Hesse, dir Maloriiät der amerikanischen
Bürger weiden mit mir übereinstimmen, wa
An das Volk von Pennsylvania.
PH ilad e Iph ta, 12, Olloder 1872.
rer Krastanstrriigung rranlossrn.
DaS amtliche Volum, welches in Phiiadrl
phla aiigelündlgl worden lii, hat nicht einmal
den Schein von Nichligleit. Die Beamten,
welche mit den ReturnS nach der Versammlung
sich bei diesem Kampfe handelte, durch eine zeit
sein, nicht untergehen. Die Nation ist da
Schlachtfeld der Reform, und srldst ohne Penn-
seiner Kraft zurückhielte, weil eine lokale oder
zeilwelligc Niederlage wahrscheinlich ist.
DI eserK a in p s dr Nefor m w t rd
irsal-Neglcrulig gelod Hai, und von j-dem
Bürger, welcher die Helligkeit des Wahlrechtes
hochachtet. >!S darf kein Wanken in den Nei
den stchidar werden. Lasset die Freunde von
Horace Greelrp und der Prinzipien, die er re-
w Pennsplvanien verdienrn, und das was dir
Raiton retten. SS wird sicher unsere Sache
vor Entehrung wahren und einen baldigen
Triumph sichern.
S a m. I. R a n d a 11,
Voischrnder drS demokratischen StaatS-
A. K. M c 2 I u r r,
Abrisse de deniokratischrn Natioiial
kommittckö an oas Volk der Ver.
Staaten.
Waschinglon hat solgende Adresse erlassen :
An das Volk der Ver. Staaten.
uns in den Stand, unSeine ziemlich genau
Ansicht von der politischen Vage des Landes zu
Hilden.
zum Voraus ans mindestens 12S Stimmen in
dem Tollegluin der Tlelt-ren rechnen. Zu die.
ser Zahl brauchen zur Sicherung von Wreelep
und Brown nur noch Lei Stimmen der Wahl
sriflichrn Nachdrnlen dr LandrS.
In Ohio habe dir Äranl'sche Werkzeuge
trotz drr Gewinnr drS lidrral.nputlisanischrn
lilfrlS drn Wahlsteg, veyngleich mit vermin,
teilen Majoritäten, errungen, indem sie das
ganze Niseivevclum zur Wahl auidoten. Wä
ren unsere demolratischen sse<nnde in gewissen
Orten jene großen Gemeinwesens mir denisel
den srnst und Elser an das W-rt grgangrn und
hätten sir wir uns gelnde ihre ganz Stärke
so ürdrn sie sich rrqn über sne glän
,enden Sieg zu freuen haden.
ln Indiana haden die Demolraten und Lt
diral-Reputlikaner gegenüber pennslvanischer
Tactic, welche von der Administration und il>.
Ren Bundesgenosse auf das Gewissenloseste in
Anwendung gebracht wurdr, einen wichtigen
Volk, wenn eS wach gemacht wird, seine Reqte
, und sie >u wahren weiß. Indtän hat
dargrihan, daß rs veter gekauft noch grschreckt
werten kann. Ans diesem Resultate läßt sich
schließen, daß ter Steg unserem nationalen
Itckrt noch tn Aussicht steht und daß er durch
Muid und Energie grsicherl vcrlen tonne
Dtisrr Steg muß eiiiingei! weiden. Wollen
wir aus dilftm zlontininl seile Institutionen
bewadir, so muß er sichre gestellt weiden.
l ic Vorgänge im letzlen Dlrnstag in Penn
splvarlen sind, venu man ihnen auf dinGiund
geht, die erschreckendste politische Satastrcpe,
eiche sich in diesem Lande jemals ereignet hat.
Sollte das Epstein, rlches diese Eatastrophe
ermöglicht hat, bet dem Voll Vrrzcihung finden
und noch auf andere Staaten übertragen wer
den, so wird damit der Ruin der gielhrit in
Amerika drsirgclt. Es ist sichre ein trauriger
Tonieast, daß dlc Stadl, i welcher unsere re
pudUlanischen Institutionen nnirr den Segen
sprächen eines freien Volke in s Leben gerufen
wurden, nun die erste sein soll, welche der Frei
heit Drabgeläute herbeiführt, ES ist Sache
des firicn, nicht käuflichen VolkrS alle? Staa
ten, das schreckliche Verbrechen, welches tn Pcnn
splvanien gegen das Stimmrecht eiudt wurde,
in Erwägung zu ziehen un zu rntschrlorn, ob
rS in ihirni eigenen Staate wtedriholt writcn
soll.
rechts in dcn Vre, Staaten itoei rinsten Prü
fung und Gefahr ausgesetzt sind. Von Hinte
an müssen gegenüber dir vollen Ausrechterhal
tung de Stimmrechts alle sonstigen Fragt In
den Hintergrund Irrten,
Mögen unsere Freunde in jedem inzelnen
Staate aus dem heroischen Benehme nnserer
Mitbürger in Georgia und Indiana Muth
schöpft, und niögr sie von srtzi bis zum No
veinbrr mannhaft und unablässig sür die Frei
best nd das unversäischle Wahlrecht, sür Re
form und sür eine ebilichc Regierung kämpfen.
AugustuS Schell,
Voisttzeiidcr trS nationas-drmokralischen
Eommftlers.
Ausgepaßt!
Wir machen unsere vrrehrllchen Leser
auf folgenbt Sektlon des Neglstrlr-
Gesetze aufmerksam:
Pedl des Präsidenten der Vrr.Siaa-
sc von Amerika, li. S. Gra t
während drr Wahlcamfiagiic im
Znhre drö Herrn HB7Z und
vorher.
Wir haben schon viele Rite bedeu
tender Mäizner gebracht, lim nicht den
Verdacht der Parteilichkeit aus uns zu
laden, iverde wir ltler auch tZ Reden
denen der Grad seiner staatsmannische
Erleuchtung und seiner geistigen Gaben
klar ersichtlich ist >
Gehalten im Oktober !87l tn Erwiederung auf
ble Ansprache de MaporS.
US giwabrl wir grosirS Vergnügen, Pen mlr
gunge briwohnen zu koiinrn. sich hoffe, daß
Ich immer de Beifall des Voltes der Vrr, St.
rrdallen Unlerschlrd der Partrl,
dah n".
Grhalli ln Banger, Mainr, 18. L 9. lv7l.
Präsident Ärant'S Ansprache an
dieAürgirvonPortland, Mass.
Gehaltenem "N. lB7l.
ich eii?ganz alter Mann geworden bin.
Präsident G r a n t'S Rede In der
Newarker Ausstellung,
Gehalten I!>. September 1871.
Mein Heilen!—lch schätze mich glücklich
heute Abend der Ausstellung von Newart',
weithin belangte Stadt bat wohlgethan; ihr
Fabrikanten besitzen einen Einfluß in Opposition
zu der Jmportatton ausländischer Fabriken.
Präsident G rant'S N ede in New ari
Gehalten bei Gelegenheu einer ihm gebrachte
Serenade in Gouvernpur Warts Tol
lersep gewordenen Empfang lhnnte ich nuht
anderrS als eilennllich sein. Ich hatte da
Vergnügen, die StaatSausstellung >u besuchen
wo ich beinahe nichts Anders als Leute aesehe
habe. Ich war heute in Ihrer Äussteiliin
und sah wieder Leute, aber tpentg von den
wag sie zu sehen dpe hallen. Ich hoffe mor.'
gen zu sehen, cha ich beute Abend zu sehen
ausging.
Präsident Graut'S Rede a das
loyale Vollvon Phlla delphia.
Bei Gelegenheit einer Serenade gebalien in
Philadelphia am 2. Srplember 1872.
Geekelt Herren und Kaufleute von Pblla
delphia !—Sie daben heute Adend schon hxssc
Reden gihöri, als ich sie halten taua, wen lch
dazu aufgeirgl Wäre. Ich freue mich. Sie ,u
sihen und es ist mir sehr angruehm zu hören,
daß so schöne Reden zudören gewesen sind und
wie Sie den Adend rerdrachl haden.
Wenn diese stsedi Vicht ehr, und
staalSmijnirischere he, Streitfrage
dieser Wahl getr, IS dir Reden Greelrp's,
dann gehen wir jede Hcffnung auf die
Berbesseeung der Wrllauf. In der That,
wer, nachdem er diese inhaltsvollen Reden
gelesen, noch Immir nicht zugeben will, daß
Geant in größerer Staatsmann, Devste,
Rrdner, Gelehrter und Wlos-ph iß, als
Breele, drr eidient ohne Weiteres wcgyz
MäjestälSdeleldigung und H-chverrath nach
Europa deportlet zu weeden. f
Elsaß und da Deutsche Reich.
Aus Recht wird Unrecht. Wohlthat Piaze,
W.HDie, daß Du ein Enkel dist!
Vom Rechte, dag mir un geboren ist,
Ben dem ist Irider l nie die Frage.
(Böthe'S „staust".)
Viel, unserer Landsleute und geneig
te Leser haben gewiß schon von einer
„Opiio n" im Elsaß gehört, oder die
sen Ausdruck in unserer eigenen und an
dern Zettungen bemeike, ohne stch inen
rech klaren Begriff davon zu machen,
was eigentlich damit gemeint sei.
Das Wort "option" stammt aus dem
Lateinischen und heißt: der Wunsch,
die Wa hl, da Wahl re ch t. Ais
nach Beendigung des letzten Krieges >tl
Frankreich, die Provinzen Elsaß und
Lothringen durch den granlsueler Fete
denSvrrtrag wieder an's deuisch Reich
kamen, d. h. von Frankreich adgetreien
und von Denlschland anncrliit wurden,
versügie ein Beschluß des Leulscheii
Nelches, daß lle Bewohner der neu an
nertliten Provinzen die Wahl (oxtion)
haben solllei-, vd st lieber französische
vder deutsche ttuterltzane sein wollten.
Ma gab ihnen lj lahe Zeit, sich
hierüber zu etschetden, und setzte den I.
Oktober diese Jahres als letzte Ter
min htifür fest. — Dabei kommt nur der
tletne instand in Betracht, daß diejeni
gen der Bewohner von Elsaß und Loth
ringen, welche stch für Frankreich ent
scheiden, faktisch in Sack und Pack aus
wantcrn und stch in grankieich nieder
lassen lügen.
Auch aus die Gefahr hin, v,> einem
oder dem andern isiigen Deutschen Pa
trioten des Mangels an Patriotismus
und französischer Sympathien beschul
digt zu werten, wollen wir unser völ
lig unpartheiischrs ivede, durch Franzo
senhaß, noch durch Vorliebe sür Frank
reich bestimmte Urtheil hierüber sagen.
Nach den Prinzipien Europäischen
Staatsrechtes haben die Bewohner ei
ner eroberten oder ans irgend eine Wei
se annektirten Provinz Ihre Nationalität
aufzugeben und die Regierung, die Gr
srhe, Rechte ic. der erobernden oder an
nectirenden Nation anzunehme. Die
Bevöllerung von Elsaß Lothringen wä
re also durch Abtretung dieser Provin
zen von Seite Frankreich' an Deutsch
land „deutsch geworden.
Das Europäische Staatsrecht, so wie
es ist, wurzelt in dem tvtitlelaltee. in der
sähe stammen von jener Area her, wo
unbedlngtdaS „Bon Gottes Gnaden"
galt, und keineswegs als obeisterGeuud
sah festgestellt war, daß der Wille der
Majorität des Volks dieeinztge Duelle
allerßegierungsgewaltsei.—Dleßeltgiü
sen alle, Parlheten sagen - Die oberste
Duelle aller Regieruugsgewall sei
Vot > z nnr nietneu die Einen, daß sich
dieser ilLille Gottes lediglich durch den
Wille und Befehl des erobernde, „von
Gottes Gnaden" Fürsten äußere, wäh
rend die Andern sich aus das! "Ve,x
xoprili, vnx voi", < Volkes - Stimme,
GotteS'Sliinaie) beziehen.—lih! macht
stch allerdings das Natur - Neckt, oder
das ursprüngliche, von keiner Nationa
len befragen. Ilm liberal zu erscheinen
und diesem Naturrcchts Geunbsahe ei
nigermaßen Rechnung zu tragen, be
chloß nach Beendigung des Krieges die
teutsche Negierung, der Bevölkerung des
Elsasser Inßezug ausdie Wahl ihrecßa-
Da wär nun ganz recht und schön,
wenn nicht die lletne Klausel angehängt
wäre, daß jeder Elsässer und Lothringer,
etwa Selbst Regierung der Drulschen
Regierung vsrziehi, auswandern, das
Land veilassen müsse, was jene „t)p-
oder Wahl ziemlich illusorisch
Dir Bivölterung tr Elsasses und
Lothringen iß theils deutscher —(Ale
manrn). Ihrlis romanischer und kelti
scher Abstammung; —im Brrlrag von
Verdun 1848 kam das Land zum Reiche
es wurde durch den Willen und die Ge
walt eines erobernngssüchtigen Despo
ten, Ludwig XIV., sUebersall Straß
burg'S ninr, 1681) Frankreich unter
worfen. Im Frieden von RpSwijk
(1897) wurde diese gewaltsame Erwer
bung IS zu Recht bestehend anerkannt
und die Vereinigung des Elsasses und
Lothringens mit Frankreich bestätigt.—
Seit 174 Jahren steht Elsaß - Lothrin
gen unter sranzSstscher Regierung, und
es schein, daß es während jener langen
Zeit dieselbe liebgewonnen hat, da die
ungeheure Majorität seiner Bewohner
dasDeutscheßeglment, resp, die Diktatur
dzS drulschrn Kaiser und Königs von
Prerzßzn, sowie seines StaatskanzieiS,
BlSmärck, sammt Obergertchte in Leip,
sstg grßndljch haßt, neuerdings sehr
stark „vplirt" hat, mit aizdern Worten
massenhaft nach Frankreich und Amerika
ausgewandert ist ziud auswandert, wäh
rend die Einwanderung von Deutsch,
land her sehr spärlich vor sich geht.
Auch religiös Triebfedern kommen hie
bei in'S Spiel,da Elsaß Lothringen über
wiegend katholisch ist, und die Austrei
bung der Jesuiten (z.B. ausJssenheim),
und Unteedrückurigbe Ordens d,r
Schulbrüter von Lasalle rc., sehr übel
vermerkt hat.- -Feryfr zrud hauxlsächlich
ist in ryahriS Schrrch-ngesxenst der Zu.
kgnst sür alle Slsässer und Lothringer
der jedem nach 185! dort Geborenen dro
hent, gezwungene teutsch,, „sp.
Blsche Militärdienst, durch den es sich
sehr leicht fssgen konnte, daß ste einmal
gegenFrantreich, vpa ste noch Immer als
HrVatexlanb betrachten, zu kämpfen ha
benwürden.—K->nn manelneoWenschen
oder in Volk befreien wenn er oder es
nicht befreit sein will? Eine solche Be
frelüvg wäre schlimmer, als Sklaverei!
Wenn in Mädchen von einem Räuber
gewaltsam entführt wurde, später
aber während langer Jahre, die S mit
demselben verlebt, denselben herzlich Ited
gewinnt, seine Frau wird, Kinder mit
demselben erzeugt, würde e nicht
hartherzig von den Elte, sein, nach
träglich d! grau von Gatte und Kln-
I So ist es mit Cisaß-Loiheingen.
Das teuische Reich hätte nach der
LoSretßung diese Lande von Frankreich
seine Bevölkerung unparlellsch abstim
men und demselben die Wahl seiner
künftigen Regierang nicht formell, son
dern faktisch, unbedingt völlig selbst
übe,lasse sollen. Da wäee die rech
te „Option" gewesen. Die gewähr
te ist mehr ein Hohn gegen den Willen
der Maloriiät des annectirien Volkes,
liberale Spiegelfechterei.
Denkt Euch Tausende und abermals
Tausende dieses unglücklichen, zum Thei
le Deutsch sprechenden, aber dt, lebhaf
teste Spmpathle mit dem allerdings schul
dige und jetzt daniedergewoifenen
Frankreich hegenden Voiles— stch von
ihrem Grundbesitze, IhrerHeimaih, den
Gräbern ihrer Liebe losreißend, ihr
Eigenthum um Spottpreise othgedrun
gen verkaufend, mühsam gegründete Ge
schäsie, iiebzewordene Verhältnisse aus
gebend, um in der Fremde de Versuch
zu mache, sich im Herbste ihres Lebens
' ein neue Existenz zu gi ünden, oder
aber dableibend und seufzend, mit kies
iniicrm Mederwillen stch eincr gehaßte,
- aufgedrungene Regierung, scemden Ge
Eine solche Geriiianiflrnng 'st nicht
germanisch, in solches Wleder
veutsch Werden ist nicht deutsch, d. h.
nicht dculscher An und deutschem, seeln
Herzen entspringend.
Unsere Leser mögen irderzrugt sei,
daß wir edens gute p-uisch, Patrioten
sind, alo irgcndEiaer,- -daß wie begeistert
und aus vollem Heizen Deutschland'
Wohl und Gedeihen wünschen, daß wie
stolz aus die deutschen Sieg und das
glorreich wiederanserstanteur Deutschr
Reich sind. Wir denke, daß die Leser
ge, den Kisten Dienst rweist, der zu al
len ihren Fehler schwört, d. h. tiesilden
gutheißt, und mit der Partbetflagge
durch Dick und Dünn gebt. Dt
Wahrheit über Alle!
- Prinz Albrecht von Preußen..
Der jüngste Bruder dco Kaisers Wil
helm, Friedrich Heinrich Alkrcchz ist
gestorben. Er glich demKaisrr sehr, war
ebenso einfach und soviai, und vor,
stall et wahrer Aihlet. In seiiue Jiz>
gind galt er sür ine der geiiußsüchttxz.
sie Prinzen res Hause Hobenzriie,
und das will Viel sagen. Srtnir Li'
schasien und Abontcuer waren Legiv.
Zm Jabre 1898 that er sich durch
Fretstiintgkeit hervor, uo trug tu den
Märztagen viel dazu bet. daß ver Kö
nig grlrdrlch Wilhelm l V. Ezesstu,i
Machte und das Volk brrukigth. Er
war vollständig ..Demokrat" geosrhStt
und die Berliner, weich den jetzigen
Kaiser. Prinz Mciher" ode. . Kartät
sche Prinz" getauft, de Prinzen Karl
sVaier von Friedrich Kail) aber als
„Staats,vucherer" chaaliistrt hatten,
gaben ihm de Name „Prinz
Am 12 Mäez 1842 ging er surchllo
vom rSniglichen Schloff- nach setne.ig
Palais zurück. Der Pöbel aber,
Haß aus die Uniform, wollt- thu
krircu. Da sprangen zwei
vor, nahmen ibn unter de y
sagten - „Des is ja unser P-g
Ute, dem düts: ihr nischl --
Nachdem Ist von
wieder die Rede bis er na
dem Krimseldzuge e'.ne Rundreise durch
Rnfiiand machte -und dort sehr gefeiert
wurde. Ande-m i.tzw,. Kriege geg..,
Frankreich r,ahm er keinen Anihrtl, va
gegen ha', sein Sohn Pein, Albrecht sich
als Nhlanensührer ausgezeichnet.
Prinz Albrecht der Arltere war ver
mähl, mij der Prinzessin Wilhelmtne
Friederika Lauise Eharlotte Marianus
von Halland, aber die Ehe war kein
glücklich. Die Prinzessin war eine
Frau vo sehr lebhaftem Temperament
und von durchaus nicht aristolr,tischen
Manieren. „Ich ennuytre mich heute
Abend wie ein Mop", sagt, sie äußre
nem Hosball. Bege,stich, daß sie a
Hofe der HshsnzoUern wenig Frmd
ball. Im Jahre 1848 erfolgte dle
Scheidung. Di Prinzessin, welche sehr
reich ist, ließ sich in Rln nieder. Sie
erhob einen Behtonden.zM Stellung th
res Liebhabers. Dhese? Mensch war
! aber so roh und gemein, daß preußische
s Offiziere, die in Rom ihre Aufwartung
bet Prinzeß Martauni machten, seiner
ordinär Redeweise wegen ohne Gcuß
weggingen. Im Vorzimmer stand ei
ne antike Statnengruppe: es war der
KriegSgolt Mars, welcher die Benus
prügelt. Später lebte diese Prinzessin
ln Schlestin, wo sie durch ihren Lebens
wandel vielen Anstoß gab. Pclnz Ai
brecht war in zweiter Ehe. mit etnee
Gräfin Hohenau vermählt.
Vielumfassende Anzeige. U.
r Pariser Blatt enthält folgend Anaon
> ce r Freunden und Vc'<annen dle An
zeige,dass mir gesUrn meine geliebte
Gattin im selben Augenblicke durch
den Tod entrisse wurde, als ste mich
durch die Geburt eines muntern Kna
ben rsreute, zu deffrn Wartung ich est
kräftige Amme suche, bis e mir
gelingt, e lue liebenswürdige,
verwüst nde Dame als Le
bensgefährtin wieder zu finden,
welche besähigt ist, meinem gut re
nommtrten Wetßwaaren-
Geschäft, in welchem alle Bestellun
gen binnen !2 Stunden aus das Bil
ligste ausgeführt werden, vorläufig vor
zustehen, da ich das Engagement einer
tüchtigen Dtrecttce, mit 1000
Franke Jahrgehalt, erst beabsichtige,
wenn her angeblich a tut xrii stattha
bende Ausverkauf beendet und
mein Geschäft am I. August nach der
Zj. Straße No. N verlegt jri wlrd, wo
ich noch ine Etage für 2500 Franken
abzulassen habe.