Zohrgans, 7. Die Pruiisylvaitischr StaatSzenunst U. (Zxoltii I!n>?rn, liox 19, „ickciinljedenDoniwrstaq. und lofteitS.Ut er )->hr, zahlbar innerhalb deSlahrc, und 2..1 na Berstuß de ZabrgangS. Einzelne iäremplarrn, H Cents per Stück. Ni'-m'nd Blatt adde'ileil.n, di'S aitt Ruck- Die größte Brrdrcitui'g. Die ilittulaiion ter,.P' nn iv l a nische ElaalS- Zeitung' in Dauphm sunt, ist größer gl tie irgend einei anderen in Har risburg gedruckten deutschen ter englischen Zei tung. Sic bietet deshalb die teste Gelegenheit, Anzeigen in tiefem TdeUr des Staate ine Harrisburg Arbeiter Spar Berein, " Heinrich Schütdemage, Präsident Wm. F. Sckclt. Germania Uau- unk! spm - Verein." D a n t ei D > ck eI, Präsident. E. F. Sleber, Sekretär. Harrwdliig. A!äi>t?, 1N72. —ist. FmiNt'ls' Minli, Nro. Ii 3,'ord Ire Crraße, gamöburj!, Pa. Kapital: OS<,BN. slrrll o i e ! Daiiiil Ep!>i>, Samuel A. Black, John Her. R. A. Lambert, H. H. Houtlo. I rmro North, S. T. C bunten, T. L. Wallaci, FC Fi'- k Depoi'iteii Ersparnisse zabii. r w t i F. C. Fink, llalfirer. Daniej Gpplev, Peasiteni. Harriöbura, Mai II!, 1872—2Mt. Trnlonia Lebens - Bersichcrungs- Gesellschaft, Chicago, Illinois, E'ntral-Ossirc: No. 172 Washington Straß. Activa: Kv-;,. Ivb Huck, Präsident. C. Knobelsdorfs, Sekretär. F. W. LieSmaik, Bismarck - Bund, Sectio No. Sl. Association zur Kürderung von Leben- und Kranken-Berficher ng durch wöchentliclie Beiträge F. W. LieSmann, No. 112 Mar? Alley, Agent für Harrisburg und Umgegend. August 'S, 1872-ZMt. Lancaster Bier bei John P. Deiter, No. CHestnlit Straße, Harrisburg, Pa. Juni 27, 1872-Bm. Geo.Henn's Hotel, Nro. 07 und OS ilallotvhill Str.. MladeWW. pa. finden stets de beste Aceommo- 01.2k.'71.--lj. Hauer-Haus, Marietta, Pa., ffhrlstopber Hauer, StgenlHSmer. Hinreichende leeommodatio feie Reisende und grewde. Btenso gule Ti-Uunge für Pseet, c. Die besten Liquören und delitaiestea eisen stel doriillhig. vi-rtelia, In IS, '7I-IZ. Das vcutschc Cciitralorgau der Demokratie für Pcnnslilvaine und die angrüttzcttdcil Staaten. Das populäre Dretz - Goods Haus. Einstein k Sohn, Vro. 4 Ulm liel SiMise. Harrisvurg. Immenser Vorrats), Herrliche Waaren, Niedere Preise. Hüter Verkauf, Huter Handef. Hute NargailG. AllrS für Baar glkauft. AlltS für Baar grkanft. Alles für Baar gekauft. Schwarze Seidenzeuge, Neue Dreß-Goods, Faney Seiden, Tramr-Goods, Lstce - Poinls, Kcinwand, Li cn ö, Lace saclMs. FrühjahcS-ShalvlS, Männer- und Änaben- Kleidnngsstiilke, Frühjahrs- K Sommer Goods, von jeder Gattung und Farbe; Alle von der neuesten Faeon. Koimiit und seht die schönsten aud prachtvollsten Güter in der Stadt ! Harrisburg, Mal 16, "72—cf. 1872. Packetfahrt Aktie-Gesellschaft. Schrnttlche V>st.mpstchtffs,hrt H amburg Ply nouih und Eherbourg, Havre und etv - ls-tla, sooo Ton, tlap. C. L. Brandt, Bauart, ZSoo „ „ Kern. Borussia, Zeit „ „ W. Kühlewein. Ctmbria, 8000 „ „ W. Stadl. Franca!, „ (neu) Frist, „ „ zoo aVenp. 8-ronia, -wo " „z. Minzen. Eilest, 8200 „ „ R. Trautmann. Zioo „ „H. Milo. westphattaÄo ", " ", H.'A Schw-nscn Die Dampfer dieser Linie befördern die BeretnlgteStaaten-Post (vuitock Ltatvo Uall) und erden während diese Zapre regelmäßig Donnerstags du g Rew-Borknach Haoi- Passage - Preise- Von New-York nach Plnmouch, London, Cherbourg, und Hamburg: I liatoe- j Odrrrr Salon - . 120 U°'"" - - 72 Von Hamburg und Havre nach New-York: r tl-tüie l vd-rcr Salon . .120 l.tlajute. j „ (zahlbar In Gold.) Ktndrr ztvlschrn I und 10 Jahrr dir Hülste.- (Alle lnel. Beköstigung). Preist. E. B. Richard ä-BoaS, °' """ PH. C. Ranninger, Lancaster, Pa. E. A. Richard ck Raas, Wechsel- und Echlffsahrt, - Geschäft d Hamburger Dampfschiffe Ne.or, R°. „Gernmma" Kranken Unterstützungs- Gesellschaft von Alle1l) c tt y. (Incoederitt von der tZleftbziöung des Sloalc Pennsvlvanie am IN. Marz 1872./ Lfslct:No. NMOst-Lhiostrastr. Unterstützt Kranke und durch Zufall Verun glückt unter bin lidiralsten Bedingungen. Direktoren: N. C. Oehinler, PH. Schmidt, Anton Ztcgtcr, August Weinmann, Joseph Debacher, übrtst. Klicker, Mm. Schubmachcr, Nieleck, Hermann Luersteu, No. Il Rare Straße, Gen.-Agenr, für Cumberland. Dauphin, Lebanon und Nörk Counties. Thätige Agenten verlangt. Alleaben. P-„ Juni 27.1872-12. D-e einzige znverkätfige Gesekieiik- Ve.lootung im Lande! OK, i wertlwollcn Geschritten! L. D. Mine's Geschenk-Verloosung! Ziehung am Montag, den 7. Okt'bci-, 1872. Ein großer Capital-Gewi van 810,000 in Gold!! E in Gewinn von 85,000.-Cilber 5 Kevin tj 1000 ) S. , 5 Kelvin? 8500) ittka 10 Gewinne 8100> -^Nlllt'U!^. scnreni Pserdegespann und und stlberteschiagc nen Mescbirr, wrrtb je HI5! Zwei Pferde un Buggies mit silberbcschlagcncm Geschirr, wrrth je .MD! Zwri Rvienbolz Piano hmaschinen. ive Ih j seS, ruh vom Kllll bis SZiK jede. Grsammtzahl drr Gewinn, 10,900. Loosc limilirtauf - < - - üO.OW. Einzelne L o?se Hö.vv; sechs Loose, Hli>.tX; Ri).! ' nun zwanzg ov'i drr Preise, line^Bcschrri den bestellt. Alle Vr tcfr sind zu adresstrcn an! L. D. Sine, Office: Vor BV, ltlt Wrjt ü. Str., Vinctnnatl, llinclnnail, O. Obio. (Oktoder 5.1871-li l-S'p. b, 1872. Vr. Mn. Ruedi, A^llgena^c, s Uhr Nachmittag. HairlSdurg, Nov 2, IS7l—ts . . Ayer's Kirschen - Brustmittel. vr' cizxuuv i>lü<7ioi!.ci..i Gen Hals- und Lugctraiikhlteii, wie Alst, Erkältungen, Keuch husten, Bronchitis, Asthma und Schwindsucht. der Lungen prllcn irird, und alt irzcnd -in an. der-S Hrilmiiirl. D>° grsöhrlichsten Acnnlbcii- der Dr.J.CAyer praliische und anachiischrn Lhrmllrrn, vrausr von all-n Troguistrn überoll. Horrisburg Pl.. Oktober S, 7 -- John B. Bastian, Verfertige? und Händler in hübschen und netten MM Möbeln, Markt Straße, nahe dem Markt Square Marietla, pa. I. B. Bastian benachiichtlzt hlrimit da Publikum, baß er jetzt bereit ist, ganze Stil Mrlor - Möbel, den gewöhnlichen Döbeln zu ..fettigen bereit eltS' Patent-Särgen reitet weitend Diese Paienl-Todlenlanen ba den flache Deckel mit Bia, eiche da Gesicht tetecken. Auch bat er Ei boze11, um Tobt darinnen Man spreche vor, und sehe die neuen Waa re. Marittia, gedr. 15, 1872. ftorsti'. 'Ztccidcnts. Dasgluck, ist es noch so gioß, La Schcss bringt mich ganz sicher jetzt Bestürzt in jiter rennt I Jenseit in'S bisse Land ; Bet einem Advotat V.M. Trents, N.J. .je >itile l 0 11. Innderbnet s. Ein Bild uns dem heinischin Bolks- leben. W. O. . Horn. (Schluß.) dem Wältchc, da recht die Bergseite bellridet, damals so mein Liebling-Plätz chen. Sie kennen ja die große Eiche, tie dcrt steht, Herr Nachbar? Nu, an dem Fußt derselben hatt ich mir von abgeschältem Rasen rinr Bank gemacht wo ich manchmal saß und ausruhte von dr Tage Last oder ein gute Buch las. Ich sehnte mich, gerade jetzt allein zu sein, und richtete dorthin meine Schritte. Auffallend war es mir, daß tch-srische gußliitte im schwelltnden Grase fand, wo man abgehe mußtr vom Psade nach meinem Plätzchen; allein ich dachte, vielleicht sri ein Flurschütze daher gegan gen und achtele weiter nicht darauf. Als ich aber näher kam, war mir', als hör schenbrust. Ich dacht! „Es ist doch meikwürdtg, was die menschliche Eta biltungskrasl vermag! Nun hast du den arme Zuudribuch im Kopf und kannst den Gedanken an ihn nicht los weitrn. Du hörst ihn denn auch gleich in deiner Nähe wehklagen, und doch war's vielleicht nur in Ast, der stch an einem andern rieb, den drr Irise Abend wind tewrgte, der eben dieser lriseLust hauch säusrlie durch die dürren Blätter drr hohen Erlen." Doch horch! Da seufzte e wieder so tirs, so lief, daß ich stehen blieb. Jetzt E überlies mich eiskalt. Also doch kein Spiel der erregten Einbildungs kraft, dachte ich, und ging ganz leise meinem Ltebltngsplätzchen zu; tenn von daher klang der Ton. Al ich ganz nahe war und die Zweige sachte ausein auder bog, sah ich wirtlich Zunterbnch dasitzen. Er sah mich nicht; hatte mich auch nich gehört. Er saß in vorgebrug ter Stellung. Btide Ellenbogen stütz ten sich aus dir Knie und tn den hohlen Händen ruhte da Angesicht. Er ein te so heftig, aß seine Thränen auf die Erde rannen. Sie mögen sich wohl denken, Herr Nachbar, daß mich der Anblick de Man ne lies erschüttert, zumal meine See lenfltmmung dazu recht geeignet war. Thränen hab ich metner Lebtag nicht sehen könne, ohne da tiefste Mitleid zu empfinden; aber die Thränen de Mannes, der so mächtig sich zu beherr schen erstand, der so oft da tiese Weh in die wunde Brust htnabgedrückt und ihm Schweigen geboten halte, waren für mein Gefühl überwältigend. C mrißit etwas Außerordentliche sein, was die eiserne Macht de Willen die 'eS Manne so urplötzlich gebrochen hatte. Sollte ich ihn seinem Weh überlassen oder sollte ich tröstend ihn anreden? Die Frag drängte zur Entscheidung. Ich kann e beiheuern, daß keine eitle Neugierde den Wunsch erregte, inen tiestn Blick in da Herz und da Leben diese Manne zu thun ; mir fiel da Wort der Schrift ein e „Wetnet mit den Weinenden!" Ich hielt ich für beru fen, zu seine Troste jetzt zu ihm zu tre ten. Ich beugte vsllend die Hecken auseinander und trat ihm näher, einge denk de Worte, mit dem der Herr tu ! die Mitte setner irauernten Jünger trat, nd sprach : „Friede sri mit Euch!" 'S Gcsschti würbe freundlich. „Ach, Er ist's. Herr Schulmeister," sagte er barans und 'S klang ebenso, als ob er nahe tri, der er sagen könne, wa ihn dlückr. „Nun," fuhr er fort, al ob er für sich einen B ggiund suche, das schwere Geheimniß zu brechen. „Es ist immer dem armen Zundcibuchs freund lich gewesr. Ich weiß es von Stiner Muller, Gott hab' ste srlig. Die war auch gut. Vor Ihm brauch ich ja mrlu Leib nicht zu veihehlrn." Cr sprach dir Wolle so beweglich, daß mir auch schier da Weinen kam; ich sagte: „Nein, ich Hab's gewiß immer gut mit Euch gemrlnt, und was Ihr mir sagt, da schwör' ich Euch, soll auch bri mir birtbrn." Nun setzte ich mich zu ihm. „Was ist Euch den heule begegnet?" fcagit ich traulich. „Kann ich Euch Vielleicht Heist ?" „Helsen?" fragte er mit schmerzli chem Tone; „et, das kann Er nicht; Helsen kann nur Einer, der alle Bür den abnimmi. Hier (er deutete aus sei ne Brust) brennt's arg," „Theilt mir'o mit!" bat ich herzlich. „Es wird leichter, wen man sei Leid Aateien mitgetheilt, die Theil daran nrhmen." Ein langer, prüfender Blick fiel auf mei Gesicht. Cr mußte ihm Gewiß heit gegeben haben, denn r sagt i „Warum drnn nicht k Hat Cr Zeit. Herr Schulmeister, so will ich Ihm Alle sa gen, Alle, wa mich so schwer drückt." Ich verstcherir ihn, daß ich von '.bis abgehalten wäre, ihm zuzuhören. „Wohlan denn," sagte er, und seufzt lief auf. ~Eist das crstr Mal, daß ich einem Mensche mein Leid klage." „Mein, Vater", hob er an, „war weit hrr, au Böhmen, und kam dort oben an der Saar in die Kohlenwrike als junger Kerl. Er verstand sei Berg mannsgeschäsl und war Sonntag rin gar beliebter Spielman bei ten Knp pe. 'Auch der Herrschaft machte er stch bald geneigt, und ach wenig Jahre war er Steiger. Es glückte ihm halt. Hau und Gut erwarb er stch und eiae brave grau. Ich war ihr einzige Kind. Mein Vater war ri braver Mann, aber wattige Stolz, und diesen Hochmuth pflanzt er auch in meine Seele schon frühe. Cr hielt stch für besser al ande re Leute, und suchte nur immer Gesrll schafi und Gunst Hoher heraus. Längst hatte er da Geigen für Gels aufgege ben ; aber die Vorliebe für da Spiel der Geige steckte tief bei ihm im Holz. Ich mußte e auch lernen und ihn' gerne. Damals dachte ich nicht daran, aß es einst noch vor Hunger sichern würde. AI mein Vater alt grwor.'en, die Mutter starb frühe, da wurde ich sei Nachfolger im Amt als Steiger. Lu ftig war ich, aber sehr hochmüthig aus meinen Reichthum und mein Amt. Wo ich unter der Knappschaft oder sonst auf trat, soldrrle ich den ersten Platz. Da stieß dle Leute von mir ab. In Wirtht haus ging ich nich, weil die Leute mir auswichen. So geigte ich daheim desto fleißiger. Durch meinen Reichthum ge lang e mir, Eingang tn da Hau ei ne RevlerfSrster zu gewinnen, dessen Tochter ich lted halt. Sie war mir auch nicht abhold, und wir wurden Mann und Frau. Ach, fle war gut, zu gut für mich, der ich nach und nach ein Wucherer wurde. Darum nahm fle mir auch Gott tm eisten Wochenbett, und mir blieb da mutterlose Kind. Met ganze Herz hing an dem Kinde, da aufblüht wie ein Blume. Sie war noch schöner wie ihre Mutter. Ach, Herr Schulmeister, hat Er da schone Appelchen gesehen?" Ich bejahte, nicht ohne Schamrölhe. „Nun, die gleicht ihr ein Tropfen Wasser dem andern. Durch meinen Hochmuth enlsremdete ich mir auch mei ne vorgesetzten. Da Pochen auf inet nen Wohlstand machte mich tropig. Ein Wortwechsel brachte den Beamten so aus, daß ich abgesetzt wurde. Kränkte da auch anfangs meinen Stolz, so nahm ich mir da doch vor den Leuten nicht an. Ich baute mein Gut. Gün stige Zeiten mehrten meinen Wohlstand. Ich war der Reichste im Dorf.-. Met Evchen war ein Gegenstand vieler Be werbungen. All Bursche sahen ste ger ne. Sie war schön und reich konnte S sich fehlen? Aber ich litt nicht, daß fie sich mit Einem einließ. Ich wollte st nur an einen Mann verhetrathen, der mir auch gefiele und meinem Ehrgeiz entspräche. Ich kurzsichtiger Mensch wollte der göttlichen Fügung vorgreifen, die die Ehen im Himmel schließt, und diejeni gen sich finden läßt, die für einander passen. Da kam ein Revtersörster auf da nahe Forsthau E war ein junger, schöner, stattlicher Mann von gutem Herkommen; aber man munkelte aller hand. Er sollte autschweifend, fürch- teiltch roh und boshaft und ein Spieler und Säuser sei drr ans seiner frühern derg-schcss n habe, weil er ihm Vorstel lung gemacht, daß er mit dem Lesen nicht, wenigsten war r mir damals in Grhrimnlß. Denk ich jetzt so dran, so mrin'ich, daHerz müßte mir bre- Wie glücklich hätte ich ste und mich selbst todt!" Händen und jammerte laut! „Der Förster mochte erfahren haben, daß ich ihn gern al Eidam h-de; er suchte an mich zu kommen. Ich kam ihm übeifeeunditch entgegen. Cr wuß te au schlauer Berechnung mich zu läuschen, so daß ich nichts von alledem mehr glauble, was ihm die Leute nach sagten, und ihm schon nach wenigen Wochen mein Jawort gab. Al ich ihr da sagte, war Evchen trostlos. Jetzt erst merkte ich, woher drr Wind wehte, und mein Zorn kannte keine Grenze mehr. Ich tobte, raset, ja ich mißhandelte da Kind, da nie mich durch icn Ungehorsam oder eine Unart betrübt; ich fluchte ihrer Liebe Die Vateiliebe war tn meinem Herzen gestorben. Der Hochmuth herrschte nur daiin. Von nun an bewachte ich st aus Schrill und Tritt, und zwang ste zur Verhrirathung mit dem Förster. Nie Kinde Schmerz und Thränen machten keinen Eindruck auf mich. In der Freude meinr Herzen über den ange den Sitz tu meinem Hau au. Um mein Freude voll zu machen, starb Con rad' Mutter, und er ließ sich als Sol dat anwerbe in Saarlouis. War der fort, dann, so dachte Ich, wird sich ja Alle grbrn! Ach, wie ist der Mensch so blind, wenn er von einem bösen Gei ste, wie ich von dem Hochmuthe, be herrscht ist! Der Förster wußte Alle. Er trug dem Eonrad einen erschreckli che Haß. Ich machte eine Hochzeit, die vier Tage dauert. Seit dreißig Jahren war so keine im Doise gehalten worden; aber mein Kind war wie das Lamm zur Schlachtbank geschleppt worden. Alle Welt sah's, nur ich, ich allein nicht! Am letzten Hochzeitstage ging auch der Conrad zu den isoldaten fort. Abends ging Evchen hinaus; gleich darauf auch der Förster. Sie kam mit rothgrwei. ten Augen wieder. Der Förster blieb soft zwei Stunden aus. Er kam end lich wieder und war ausgelassen lustig; allein diese seine Lustigkeit hatte etwa an sich, daß ste entsetzlich machte. Er lacht, aber die Lachen klang wie teu flische Lust. „Schwiegervater," rief er, , spielt un Ein auf, ich möchte tanzen!" Ich spielte auf und er tanzte nicht, er rastr. Es fiel uns Allen auf, aber wer dacht etwa Arge ? Ware früher ausfchweisend, so wur de er' jetzt noch mehr. Jeden Abend war er betrunken und mißhandelte mein arme, sichtlich und zusehend hinwel kende Kind. Cr verspielte hohe Sum wen in Einem Sitze. Sagten ihm die Leute etwa, so rief er: „Der Alte hat ja Geld und Alle ist ja mein!" Al ich ihm selber Vorstellungen machte, rief er aus l „Alte Eule, willst du auch kräch zen ? Nimm dich in Acht, sonst stopfe ich dir das Maul!" Und diese Worte be gleiteten er mit Geberden, die e deut lich genug machten, e seien eben keine leeren Worte. Etwa ein Vierteljahr glng e so fort. Er vernachlässigt sei nen Dienst. Die Vorgesetzten zogen lhn zur Rechenschaft und da sich allerlei schlechte und faule Handel fanden, wur de er abgefttzt. Da knickte zuerst mei nrn Hochmuth. Jetzt zog tu mein Hau, und lch war täglich Zeuge, wie elend meln arme Klnd war, und In meiner Seele erwachte die Hölle. Um dies Zeit entstand in beängsti gendes Gerüchte. Wo der Weg nach der Stadt führte, war in dichte Schlag zur Seite de Wege. Dort pflückten Kinder Erdbee ren und fanden ein Wamm, da ste heimbrachten. E waren schwarze dicke Flecken dran, wie wenn' Vi wäre, ad die Leute erkannten e sogleich für da Svnntagswamm des armen Conrad, Seiner verwandten Einer ging nach Saarlouts und fragte bet dem Werber nach ihm; aber Niemand wußt etwa Rr. is. von ihm. Da er stch nur hatt anwerben lasse, aber noch kein Hand gelb erhalten hatte, so fragte auch der Weiber nicht weiter na, a! er nicht Jetzt Ivuide die Sache ruchbar. Man sagte fast laut: „Der Unhold Hai ihn lodtgrschiagrn! ' Da kam endltch dem Gericht >n Ohren, und in dem Schlage wurde nachgesucht, und steht da! Mau fand de Leichnam de Eonrav mit zer- Betl! -' " ' " ' ' ''"bet mein Ihr mögt Euch denken," sagte ach einer stummen Pause dir schweraufalh mende Zuildrrducho. „daß wir alle bei de eingesetzt wurde at, seine Mörder. Da gab einen langen Proceß. Ich wurde, weil alle Zeugen für mich spra chen, freigegeben. Ec aber wurde in der Hast behalten, bis er endlich e ein gestand. er habe ihn erschlagen an jene A""' Cr ist daraus öffentlich hing, Als ich heimkam, wie fand Ich Alle orrändert! Der verworfene Mensch hat te schwere Schulden gehabt, die Nie mand kannte. Als er und ich tn da Gefängniß gesetzt wurden, kamen die Schuldner mit ihren Forderungen. Ev chen Ittt furchtbar. Ste mußte Hab und Gut verkaufen. Wa übrig blieb, nahmen die Gerichte. Da stand ich nun. herabgestürzt von meiner Höhe, tn Schande, Armuth und Elend. Ach, meine Buße begann! Ja Conrad's Hültchen zöge wie. Eocheu und ich. Und diser leidende Enget klagt nicht. Still trug fle da Weh, bi ihr das arme, gequält Herz brach. Nun war da Maaß voll! Aus dem Grabbügel meine gemorde ten Kindes brachte ich manche Nacht hin; aber rö war zu spät. Die treue Seele hatte ausgeit'ten. Ihr Leben, glück Halle ich zerstört. Ich war thr Mörder I O, da hat's mich hinauSgetrlehen in die Welt, ohne Rast, ohne Rahe. Das KalnSzelchen stand aus meiner Stirne. Mit der Geigr rrdienie ich mein wenig Brod. Da war meine Buße, daß ich mit dem Weh im Herzen der Leute Lu stigmacher sein mußte. Und wenn ich recht lustig gOgte, dann schnitt da Schwert des Srbmcrzi durch meine Seele und zerriß ste! Dann sah ich mein Kind, wir es mich im Tode noch ansah mit dem Blicke der Vergebung; aber e kam tennoch kein Frieden in meine arme Brust. So trag ich' nun schon zwan zig Jahre un darüber. O sag, sag, kommt der Tod bald?" Cr hatte seine Hände zusammeugipreßt und sab mich mit einem Blick an. der mein Blut schier erstarren macht. Ich sprach zu ihm Worte de Troste. Worte der Liebe. Er hörte n ir mit großer Ai dacht zu. „HabtDankl" sagteer dann. „Ja i h u>l harren, bi der Herr die Last de Leben mir abnimmt. Was Ihr sogt ist Balsam sür miy l" Aber", fragte ich, „was war'S, doch, was Euch so ergriff, als Ihr vorhin am Kirchwrihbaume geigtet? „Ich will's nicht verhehlen", rief er aus. „Heute lst der Jahrestag von Cvchen's Hochzrit. Während ich so geigte, gingen alle dle Schicksale, die Ich erduldet und selbst verschulbet, an met ner Seele vorüber, und dle alten Wun den bluteten wieder. Da blickte ich herab und—Appelchen tanzte gerade vorüber. Da war mtr's, al sei'S mein Kind, mein arme Kind. Innerlich hat e mich da geschüttelt, meine Sinne flad mir vergangen, und der Bogen, der über die Saiten fuhr, brachte einen To hervor, der mir wie ein Gruß der Hölle durch die Serledrang. Da bin ich um gesunken. Nun kennt Ihr meto Leid", sagte er, drückte meine Hand, und ehe ich mich' versah, war er weg. Ich hab' ihn nicht wieder gesehen!" „Auch nicht mehr von idm gehört?" fragte ich mil großer Theilnahme. „Doch," sagte der alte Schnllehrer, „doch. Sin Jahr nachher, ich war schon mii Appelchen verheicaihr, da kam ein mal ,inGlahändler in' Dorf, ni: ste so au der Gegend da Hinte an der Saar mit ihren Glaskarren i Lande herum fahren, den sragie ich nach Zuaderbuch'. „Ach ja," sagte er, stch eiinnernd, „das war Sliiger's Joseph au unsermDotf." Er erzählte mir nun tie Geschichte de Arme, ni- ich st schon kannte. „Er ist s,ü eiaem Jahr und länger nicht mehr hr-r gewesen," sagte ich. „Glaub's wohl", er!, der Glas- Händler. „Er war lange Jahre nicht mebr in unser Do f gekommen ; aber im vorigen Sommer, gleich nach Johann!- tag, sahen ihn die Leute daher wanken an rinem Stabe. Man sah'S ihm an, daßr krank war, und daß s,in Gtündliia nicht mehr ferne sei. Wie hatten Alle so ri.-l Mirleis mit ihm. Einer sriner Kameraden au der Jugendzeit nahm ihn freundlich aus und erquickte ihn; aber, er war so still, so leir muthig, daß ihn der Manu am Ente nicht mebr nii Fragen quälen möchte. Abend ging er 'mal hinaus, kam aber nicht wieder. Die Leute wartete auf ihn bi zehn, lis elf Uhr; al er aber da auch nicht kam, da würd's ihnen unheimlich. Sie iuchten ihn, fanden ihn aber nirgend, bi endlich die Kinder sagten, st hätten ihn ausden Kirchhof gehen sehen. Da gingen sie bin zu suchen, und fan den ihn liegend aus dem Grabe seine Kindes, und er war todt. Da ganze Voif beklagte ihn. Sie hatten ihm ja Alle vergeben seinen Uebermulh, den er so schwer gebüßt hatte. Er wurde ehr lich begraben neben seinem Kind. „Ach," sagte der Glashändler, „Herr Schulmeister, der Hochmuth ist vor Gott in Greuel, und des Zunderbuch Ge schichte sollte alle harten Väter warne, ihre Kinder richt zu liaerEhe zu zwingen, da wird nur Herzelei? daraus und Jam mer!" So sprach der Mann," schloß der alt brave Lehrer; „und er hat rech. S wird mir kühl; gute Nacht, Herr Nach barl" Er ging in Hau. Es war dunkel geworden. Ich saß noch lange da, recht tiefbewegt, und dachte an de lichter „Wo Gleiche sich zu Gleiche finde. Da gibt einen guten Klang!"
Significant historical Pennsylvania newspapers