Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, September 05, 1872, Image 2

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    Die Itaats-Msttll.
Z. tZxo-Zk! Lose 19
HarrtSbnrg, Pa.
Donnerstag, Sept. 5, 1872.
Dir demokratische Eaunty E-nvcn<l-n.
Die Demoeratlsche Count Conven
tion von Dauphin Caunty versammelte
stch vorigen Dienstag t Brani's Halle.
Betnahe alle Townschip waren reprä
senttrt. 'Die größte.Einmüthlgketl
herrschte unter den Delegaten, denn Alle
schienen dle Wichtigkeit der jetzigen rlt
ttschen Lag des Lande zu begreifen.
(Zwei radikale RowdlrS, Namens G.
W. Philip, ln angestellter Clerk ln der
Landmesser Ossice, und Thad. McGow
an, welche als Zuschauer anwesend wa
een, versuchten dle Convention zu stö
ren, (wahischelnllch waren sie dazu an
gestiftet,) was ihnen sedoch nicht gelang.
Einige wohlgezlelie Hübe auf Ih" dicke
Hlrnschädel hätte nichts geschadet.)
Nachdem der Vorsitzer der County
Commlttee, Gen. Roumsort, die Ver
sammlung ln einer trefflichen Ansprache
eröffnet hatte, wurden die Namen der
Delegaten verlesen. Hr. B. L- Forster
von hier wurde als Präsident der Eon
v.-ntlon, und die Herren S. E. Murphy
und Fr. Vowman von Mtllersburg als
S-kretär, erwählt.
Hterauf schritt man zur Nomtnatlon
von Candllaleii sür dle verschiedenen
Aemter, mit folgendem Resultat!
S. P. Au ch mu ty,
Millirsbuig.
giir dir EoustitutionS-Eoirveirlion-.
HamiltonAlrickS,
Für die Gesrtzgrbung:
latod S. Bomberger,
HaerlSburg.
E. B.' <lobaug h,
Middleiown,
Für Sheriff!
geIir LandiS.
Deriy.
HairiSbnrg.
girr Aimen-Direlicr:
GeorgP a r l S,
Ilffeison.
Für Auditor:
F. M. LoomiS>
Halifax.
Das Ticket ist eines der besten, welches
je in Dauphin Couniy ausgestellt winde,
und wird die wärmste Unterstützung nicht
blos unierdenDemvkraten, sondern auch
unter drn Llberal-Republlkaner finden.
Es besteht aus Demokraten und Repu
blikaner, Männer von untatelhasiem
Charakter, denen wir die Interessen des
Volkes wohl anvertrauen dürfen.
Die Herrin Alricks, Bombcrger und
LandtS sind Männer von großem Ein
flüsse, und stehe unter ihren Mitbürgern
in hoher Achtung. In einer späteren
Nummer werten wir eingehender über
das Tickit und die verschteleden Candi
taten zu sprechen haben.
Hr. Nobert L. Münch von Har
risburg wurde einstimniig als Vorsitzer
der Couiily-Commiltee erwählt. Hr.
Münch ist einer unsrer thätigsten und
tüchtigste Demokraten, und der Stelle
vollkommen würdig.
Hr. Münch hat eine Versammlung
der Couniy Commlllee auf nächsten
Samstag Nachmittag im 2 Uhr in seiner
Office berufen.
Otz Imh, Buckakw!
Armer Buckalew ' du bist jetzt sutscht z
denn siehe! der hiesig „Vaterlands
njcer)äck>lrr" kommt jetzt sellem Lügen
blait in Philadelphia, genannt „Freie
Presse" zur Hülse, und versetzt dir noch
vollend ten Todesstoß! Jenes Pä
per sagte nämlich letzthin, daß du (öu
ckalew) ein fanatischer Temperenzler, d.
h>, ein Erz Massersimpel seist, und sitzt
kommt der „Vaterlandowächter", und
wiederholt dieselbe lioiriblo Geschichte,
Comma sür Conima, und Punkt sür
Punll, chne jedoch zu sagen, daß er den
betriffenden Artikel aus sellem Pöper ge
—nommen habe!
Also, in Temperenzler bist du, Mr.
Buckalew? So sagen wenigsten die
„Fiele Piesse" nd der „Valerlando
wächier", und S muß wahr sein, denn
diese Haben'S ja au den Senat Ver
handlungen herauogeschnüffelt.
Doch hall! so schnell schießt man noch
nicht. Wir erklären bieimit den betres
senden Arlikel der „Freie Presse" und
de „Vateilantswächter" als verfälscht
sage von 8566 bis zu K 1,666, daß diese
ganze Btsckuldlgung gegen Hrn. Bricka
lew nicht anderes al eine elende Per
läumdung ist, und sind bereit, dieses
durch die Vrrhanlluiigrn drS Senais
selbst zu beweise ! Nun, ihr Herren,
wer hat Lust?
Um nun noch schließlichuiisern L'lern
zu zeigen, weß Geisteokinder diese radi
kale Ehrabschneider sind, setzen wir der
„Freie Presse" d „VaterlantSwäch
sen" swie es Freund zum
Verdauen vor:
Das diesige "l-lwtn Journal" und
erz-radikale Blatte, veröffintlichle
letzthin einen Artikel noiin sie melde
leir, daß Hr. Bvckalew „im Besitze einer
prächtigen goldenen Uhr ist, welche er
on den Bierbrauern in Philadelphia
al Geschenk erhalt,n Hai, für Dien
ste, die er bet der Verwer
fung der Temperenz-Gese
tze im Senat leistete!"
klein ist da zu glauben? Das in,
radikale Blatt behauptet stets und fest
daß Hr. Buckale ein „fanatischer Tem
perenzler" sei, während da andre gra
de das Gegentheil behauptet, und sag,
er habe eine goldene Uhr bekommen,
weil er zur Verwerfung des Tempe
renzgesetz. seine Dienste geleistet habe!
Wäre es nicht besser, diese radikale
Heuler würden nach Jericho geben, und
st den Bart wachsen lassen, ehe sie ei
nen Mann wle Hrn. Buckalew mit ih
ren lügnerischen Gtslblasen bespritzen ?
Haben oblge ZeitungSherauSgiber de
Arllkrl dcS alten Veteranen Rees von
MlllerSvllle (ein „Offener Brief') tn
letzter Reo. der „StaalSzrltuug" nicht
gel'srn? Wenn dieser ihnen nicht
den „rechten Wein einschenkt," dann
find sie Beide bedauernSwerlhe—Nlooli-
Eine Soldatrn-Contientlon.
Lrtzten Mittwoch fand eine Conven
tion der Soldaten und Matrosen dieses
Staates in Harrtsburg statt, deren
Zweck es ist. der PtttSburger Conven
tion, bestehend aus helmgrbackenen Ge
nerälen, Colonels und dergleichen „Lap
peittiager", die noch nie Puloer gerochen
haben, und stch dort tm Lause dieses
Monats versammeln entgegenzuwirken.
Dl Convention trat um 12 Uhr tm
Hause der Repräsentanten zusammen.
General-Major St. Clatr A. Muthol
lrnd rief die Veisammlung zur Ord
nung und erklärt den Zweck der Bewe
gung.
General William McCandleß wurde
zum Vorsitzenden erwählt und von Co
lone! Winters zum Prästdenlenstuhl ge
leitet. Der General hielt eine Rede,
w-lcher viel Beifall gezollt wurde. Cr
sagte, daß der Zweck dieser Convention
nur der sei, einen Ausruf sür eine Eon
v.-ntlo in Philadelphia zu erlassen, um
dort gegen die Convention ln Pltttburg
zu protestlre. Der Redner schlug vor,
vaß der Staat nach CvuntleS organl
strt und zu dl,fem Zwecke ein Cxecutlv-
Commltlee ernannt werde.
Capltä Graham, on Cumberland,
tage und um 2 Uhr 36 Min. im 80l-
Ankunst von Delegaten mit dem Mit
tagSzuge zu erwarten, damit dann ein
Exicutl Commltlee organtstrl werde.
Der Antrag wurde angenommen.
Die folgenden Beamten wurde ge
wählt - Prästrent, Gen. Wm. McCand
lkß ; Vice Piäfllenten, W. W. Ham
meroiiy, Colone! Levy Matsh, Capt.
Conn-or, Major Gen. Joseph F. Knipe
und S. C. Thonpson; Sirretäre, M
Zeiilmayer, John E. Slanton und
George S. Ewing.
Die Nachmittags Sitzung war srhr
Aus Antrag des Mr. Nandall von
Philadelphia wurde beschlossen, daß das
Erecullv Commitee eine Adresse vorlegen
soll, welche ine Entgegnung auf die
Adresse i Bezug aus die Plttsburg-
Convenilon enthält. Alsdann wurde
ein Protest gegen den Aufruf des Gen.
Burnflde verlese. Schließlich vertagte
sick dte Convention bis zum 1. Okiober,
um die Maßregeln der Misburg Eon
vention abzuwarten, und dagegen zu
handeln.
Der Wahrheit die Ehre.
'Wir meldeten letzthin, daß Dr. Key
ser von Pittsburg sich zu Gunst des
I Präsidenten Grant erklärt habe, und ga
ben dem Doktor darob einen ziemlich
starken Rüffel. Nun aber ei fahren wir,
daß wir im Jrlhume waren, und daß
Dr. Keyser das ganze demokratische Ti
cket stimmen werde!
Wir wurden damals durch den Pitts
burgrr „greiheiiSsrennd" zu jenen Be
merkungen verleilet, da derselbe angab,
daß Dr. Keyser eine Rede zu Gunsten
Gront's ballen würde. Es freut un
recht herzlich, unserm alten Schulkame
rad—Doktor Keyser-Gerechtigkeit wi
deisahren zu lassen, und bedauern nur,
ihn unrichiiger Weise beschuldigt zu ha
ben, besonders da wir ihn immrr als et-
Zwei Gesichter.
Die Herren Morwip So Hoffmann tn
Philadelphia, welche 15 Druckereien eig-
Gunslen von Greeliy, und fünf sind für
Grant! Bitte, welcher Hsfer wlrd da
gefressen^
Demokratisches Tickrt.—ln Schuyl
kill Co., Pa., wurde am 2tl. Aug. fol
gendes Ticket von den den Demokraten
aufgestellt: Präs Richter, Achlb. lamrS
Ryon; Geh. Richter, Achlb. Isaac
Kltne ; Congreßmann, Achlb. B. Neilly z
Delegalen zur ConstitutionS Conven
tion Joel McCamaiit und I. M.
Wethertll : Affembly : Chas. F. King,
Thomas Eastan und I. W. Manna.
Ex-Gooirnör (kurtin von Pennsh'v'n
Welcher stch seit seiner Heimkehr in
Brooklyn befindet und toit durch Un
päßllchleit zurückgehalten wird, bat die
Angabe eineo hiesigen Blaties, daß er
stch sür Grant erklärt habe und Reden
für Grant und Wilson zu halten beab
sichtige, sür unbegründet eiklärt. Eine
Einladung zu einem Banket, die ihm von
Seite der Unton Leaguc zugegangen,
und d! offenbar zu drm Zwecke gemacht
war, ihn sür da radikale Ticket zu, fan
gen", hat er abgelehnt. Die Grant
leute, deren Sacke in Pennsylvanien
schiecht steht, erwarten natürlich mit
größter Spannung, welche Haltmrg der
in seinem Heimalhstaaie popnlKe und
einflußreiche Staasmann annehmen
wiid. Es heißt, daß ihm on EapUali
sten, eich dabei interesslr find, daß
Grant gewählt werde, eine Summe on
8256,666 al Geschenk angeboten wer
den soll. Man erwartet, daß Herr Eur
ll diesen BestechnngSveisuch zurückwei
sen wird —N. Z>. I.
Die Mucker sur Graut.
Die ist da Thema ine Artikels,
welchen wir tem „Davenport Demokrat"
entnehmen. Im Anschluß daran ist der
folgende bezeichnende Freudenerguß ei
ne Ptttsburger Grantblattes anzufüh
ren. Die „DiSpatch" sagt:
„Die Temperenzpartei tn Connecticut
hat beschlossen, diese Jahr nicht, wie
fle seit dem SonderbundSkrlege regelmä
ßtg gethan hat, ein eigeneeTicket aufzu
stellen. Die ist bedeutungsvoll, indem
das Volum der Temperenz
partei demrepublikanischen
Ticket jedeSma l IlVo—l',N<> Stim
men entzogen hat. -Dieses
Votum fällt nun im Novem
ber Granit Wilson zu und
sichert Connecticut erst recht
für die republikanische Par
tel."
Da hat man'. Das ist allerdings
bedeutungsvoll. Die Mucker sticken in
der Grant.Partrt; dorthin sübrt sie
dir Zug de Herzen. Davon „schnou
sen" die deutschen Grantzeitungen frei
lich gar nicht, und während ihre Paitei
über und über rußig ist wie ein Schorn
steinfeger, schreien sie, Greeley habe ei
nen schwarzen Flecken. Die edlen
Freunde der Wahrheit und der Fietbett!
Noch nie ist die Präsidentschaft der
Ver. Staaten durch die Annahm von
Präsenten, deren Geber hierauf öffent
llche Aemter erhielten, so entwürdigt
worden, wie durch ihren jetzigen Jrrha
her General Grant. Derselbe beries
gleich zu Ansang selbes Termins i das
Kabinet Männer, welche nur das „Ver
dienst" besaßen, daß sie stch bei Gescheit
ken für ihn mit großen Summen bethet
ligt hatten. Die Behauptung, daß er
seit seinem Amisantritt keine Präsente
mehr genommen, hat sich als unwahr er
wiesen. Bezeichnend lst übrigens, daß
auch durch sie die „S ch m!e e! g te! l'<
Geant's ln Bezug auf taS Präsentneh
men indlrelt zugestanden wlrd. Man
mag über die Vorgänger Grant'S vom
Partelstandpunkte aus gesagt haben,
was man will, ihr Ruf ist wenigsten
nicht mit Bestechung b,flickt. Andy
Johnson wurde erwünscht und ver
flucht, weil er, nachdem er Präsident ge
worden, einen politischen „Zirkel
schwung" machte. Aber auck der
bitterste poltlische Gegner muß es ihm
lassen, daß er nicht durch Präsent,reh
men sein Amt geschändet, daß er auch
den Schein einer Brstechung sorgfältig
gemieden hat.
Alle Welt macht gute und schlechte
Witze darüber, daß Geant seil Jahren
Alles genommen, was er hat bekommen
können. Bei den Witze sollte es aber
nicht s-In Bewenden haben. Die Sache
hat ihre sehr ernste Seite. Co ist Zeit,
daß wieder Anstand und seines Ehrge
sühl li Welße Hause zur Geltung
komme, daß die Präfldentschast der gieß
teil Republik der Welt aus dem schmutz
und der schlechten Atmosphäre geHobe
werde, welchen sie ln den letzten Jahre
anheimgefallen lst. Von Horsce Gree
ley missen wir seln ganzes bi.'herlgrs
Leben zeigt es, daß er auch in dieser
Hinsicht unendlich brsser ist als Grant.
Zwölf Gründe, wrßyalb Harare
Grerlty sür die Prasidrntschast gc
eignct ist:
1) Well er einen weiße Hut rntt
breitem Rande trägt.
2) Weil er einen alten welße Ue
berrock besitzt.
3) Well er nicht kaut, nicht raucht
und keinen Whiskey trinkt.
-1) Weil er arm geborcn wurde und
stch ohne Hülse emporzuarbetlen hatte.
5) Well er von dem Amherst Cellege
zum Drctor der Rechte gradulrt wurde.
6) Well er nie Tanzunterilcht ge
ommen hat und tn seinen Manieren so
schlicht und einfach lst, wie S dle red
llchen und patitotlschen Präsidenten
Gen. Zachary Taylor und Abraham
Lincoln waren.
7) Well er nicht zu bestechen und zu
lausen lst, sich das Parteiisch nicht auf
zwingen läßt und sich der Partelpetische
nicht unterwirft.
8) Well er polltiswe RlngS verab
scheut und sowohl in seiner eigenen Par
tei als ln der seiner Gegner die Corrup
tlon aus das Energischste bilämps.
9) Weil er eS nrlt der großen Masse
hält und dle Armen gegen die Ueber
grlffe ter Coervpten und Selbstlüchtt
gen verthetdlgl.
16) Werl er stch nlckrt sür verpflichtet
hält, einen Präsldenlschaft-canltbaten
vor der Nomtnatlon desselben zu unter
stützen.
11) Weil er. nachdem er selbst von
einer großen Eonvention patriotischer
Männer noinintrt worden war, nicht
die Unterstützung von Demokraten zu
rückwies, die ihn für redlich und weise
genug hallen, um Allen gleichviel zu
welchem Theile des liandes, zu welcher
Race, Farbe, Classe. Religion oder po
litische Partei dieselben gehören nrö
gen, Gerechtigkeit widersahren zu las
sen.
12) Weil er Präsident des ganzen
Volkes und nicht einer Partei oder eines
Ring sein wird.
Umfassende Vorbereitunge zu
Wahlbrtriigrrrlen werten oo den
Grantleuten in Indiana und Peunspl
anien getroffen. In ersterem Staate
dirigirt Senator Morton, in letzterem
Senator Cameron die „loyalen" Streit
kräfte. Beide sind mit enormen Geld
summen von Washington aus versehen
worden. Die Kosten bezahlt das
Volk der Ver. Staaten.
Die „Philadelphia Pieß" sagt, das
nung. Dabei sucht er seine Forderung,
so gut es gehen will, inzucasstee. Wie
ein Handelsmann aus dem Lande accep
tirt er an Zahlungostatt Alles und Je
des, on einem schönen Hunde an bis
zu einem Landsitz an der Sieküste,
Wenn sein AmtStermin zu Ende ist wird
er jedenfalls inen Trost haben.
Wenn da Land ihm dann noch etwas
schuldig ist, wird man das ihm nicht zur
Last lege können z dann er wird kein
Mittel unversucht gNassen haben, um
olle ZahluiHsu bekommen.
Herr Laucr und die drutfchrn Graut
knechte.
Der offene Brief de Herrn Friedrich
Lauer von Reading.ia Bezug det Brau
er und Hrn. „Greelep", elchen lr
neulich veröffenillchlen, hat namentlich
Im Westen des Landes große Aufsehen
erregt. Besonder find e die deutschen
Geant Knechte, welche über den Brief
ganz wüthend gewoede sind, weil er ih
nen den hauptsächlich, Boten unter
den Füßen wegzieht, aus den sie ihre Un
terstützung Granl's gründen, nämlich
daß Letzterer wacker während
Greelep ein Teibperenzler sei.
Betreffs dieser Stimmung im Westen
schreibt das „Minnesota Voikoblait"!
„Das Beauermanisest des Herrn
Lauer tn Renting, Pa., worin er sich
unter Angabe seiner Gründe sür Gree
lep und gegen Geant, und zwar von
seinem derpelten Standpunkte als
Beaner und aio Bll'gce, aus, erkläret,
ist wie eine Bombe unter die deutschen
Grant-Schreiber gefallen, welche sich be
mühten, durch die von ihnen stets nur
als Demagogen Waffe benutzte Tem
percnzfrage, Greelep deutsche Stimmen
zu berauben.
Ganz besonders hat solches zwei
Granliichtee, eine große Unschlitlkerze
und ein Psenniglichichen, die Illinois
und die Minnesola StaatSzettung zum
Flackern gebrocht, so war. aß letzteres
Lichlchen sogar den dem Herrn Lauer
mit Fug und Richt zukommenden Titel
als Ehrenpräsident des amerikanischen
Brauer.Congresseo mit einem veidächlt-
Die , Ist. StaatSzettung" ihrerseits
hat das Manifest des Herrn Lauer mit
einem schwülstigen Bandwurm, der von
Entstellungen, verdrehten Behauptun
gen und Raster'schen, national-ökono
mischen Gesalbader wimmelt, beant
wortet.
Wem werden die deutsch-amerikani
schen Brauer mehr Gehör schenken—der
Erklärung der Herrn Lauer, eines Man
nes, der mehr für Beförderung des
Brauerinteresses gethan hat, als irgend
ein Mann tn den Vereinigten Staaten,
oder dem Grant-Schreiber Nastex, wel
cher kürzlich noch die Dorfbewohner sei
ner eigenen deutschen Hetmalh in einer
Rede mit asrikanischenWilden verglich?''
Dr. SchöPtze'S Prozeß.—ln Carlisle
begann am 28. August die gerichtliche
Revision de erste Prozesse gegen Dr.
Paul Schöppe wegen Ermordung de
alten Fräuleins Steinecke von Baiti
more durch Gift, eine Prozesses, wel
cher bekanntlich mit der VeruriheUung
des Angeklagten zum Strang geeudet
hatte. Schöppe erwartet zuversichtlich,
diesmal freigesprochen zu werden, da der
wissenschaftliche Rs de Chemikers, auf
dessen Zeugniß hin er hauptsächlich ver
urlheilt worden war, seither in einem
ähnlichen Prozrsse völlig Schiffbruch er
litten hat. Er befindet sich sitzt drei
Jahre und acht Monate t Haft und
hat unter derselbe, namentlich im An
fang, viel auszustehen gehabt. Inder
letzter Zeit bewohnte er eine große, helle
und lustige, mit einer Bibllothrk und
einer Mclvteon ausgestattete Zelle.
Schöppe behanpiet standhaft, daß da
seinen Gunsten ächt sei, und sagt, die
Erben seiner Verlobten hätten ihm erst
kürzlich noch angeboten, die Anklage auf
Mord gegen Verzich'tleistung aus seine
Vermögenoansprüche fallen zu lassen ;
aber er habe das Anerbieten nrtt Ent
rüstung zurückgewiesen.
Drr euc Erzbischof der kath. Kirche.
Dr. James Roosevelt Bayley, bisher
Bischof on Newtttk, welcher vom Papste
zum Bischof von Baltimore an die Stelle
des vhnlängst verstorbene BlschosSpaul
ding ernannt wurde, ist aus New Aork
gebürtlgt. Er war ursprünglich in
Geistlicher der protestantischen EpiSco
palkirche und lebte als solcher mehrere
Jahre in jener Stadt. Nachdem er
zur römtsch-kathollchen Kirche überge
treten war, sungirte er eine Zeit lang
als Sekretär von Bischof Hughes. Er
stieg von Stufe zu Stufe, und ist nun
mehr durch eine päpstliche Bulle zu dem
erzbischöfliche Sitz, mit welchem be
kanntlich der Primat der katholtchen
Kirche in den Ver. Staaten verbunden
ist, erhoben worden. Er ist ein Mann
von großer Gelehrsamkeit und besitzt
alle die Eigenschaften, welche erforder
lich sind, um die hervorragende Stel
lung, zu welcher er jetzt berufen ist, wür
dig und mit Eisolg auszufüllen. Seine
Erhebung ist von dem Klerus und der
Latenschaft der katholischen Kirche mit
großer Befriedigung ausgenommen wor
den. Der Erzbtschos wird sich tn weni
gen Woche nach Baltimore begeben.
Eine scheußliche Geschichte wird aus
ColumbuS, Ohio, berichtet: Vor vier
Jahren hetrathile ein Mann ein Frau
enzimmer, das von einrm früheren Ehe
manne ein Mädchen von acht Jahren
hall. Bald nach der Heirath mlß
brauchie das Scheusal das junge Mäd
chen, während die unnatürliche Muiter
hielt. Seit der Zeit ist das Kind in
dieser Weise behandelt woeten ; cS wur
de krank, sürchlele sich aber, den Nach
barn von dieser scheußlichen Behandlung
zu erzählen. I der Freitags Stacht
zog dos Schleien der Kindes die Auf
meiksamletl der Nachbarn aus stck, wel
che dann durch das Fenster sahen, wie
da Kind auf der Erde lag und der Va
ter ihm den Muud zudrückte, um das
Schreien z ve>dtdr>n. Ais dann die
Polizei herbeigerufen wurde, erzählte
das Kind die ganze Geschichte. Die
Eitern de Ktndes wnrde natürlich so
fort arrettrt.
Der PrciS de EisrnS ist seit einiger
Zeit erheblich gestlegen. und die Eisen
sabrikanten machen glänzende Geschäfte,
trotzdem der Congreß in seiner letzten
Sitzung den Einfuhrzoll aus Eisen um
52.66 die Tonne herabsetzte. Beiläufig
bemerkt, der Tarifs aus Eisen war nie so
niedrig, als zur jetzigen Zeit, wo die re
publikanische Partei, welche vorzu,-
Welse di, „Schutzzoll Partei" sein soll,
flch seit 12 Jahren am Ruder befindet.
--Der Zoll auf Kohlen ist dagegen un
vrrSudert geblieben, und doch können
dieselbe kaum zu irgend einem Preise
'kaust erden. Zeigen diese That
sachen icht aus' Deutlichste, wie Irrig
dl Behauptung von dem wohlthätigen
Einfluss de Schutzzolles lii?
Das theure Vaterland.
Tausende von Deutschamerikanern,
welche ihr Vaterland vor zehn, fünfzehn,
zwanzig Jahren verlasftn haben, trogen
stch mit dem Gedanken, früher oder spä
ter einmal dle Früchte ihres Fleißes in
der Heimath z genießen. Mit jedem
wetteren Jahre Ihres FernseltS von dem
selben verwischt sich in ihrer Erinnerung
Alles, was unschön und unbehaglich tn
der Heimath war, mehr und mehr, und
nur freundliche Bilder bleiben hasten.
Besonder wohlthuend ist die Vorstel-
Elnfachhelt und Wohlsetlheit des däm
merigen Stilllebens tn den kleineren,
oder selbst den mittelgroße Städten
Deutschland's. - Wie oft hört man nicht
einen braven Handwerker, oder Ge
schäftsmann berechnen, wle er nun bald
genug ein kleines Vermögen beisammen
haben werde, da zwar für hiesige Ver-
Hältnisse nicht bedeutend sei, von dessen
Zinsen er aber drüben in Deutschland
sehr gemüthlich leben könne. Denn—
„reicht dort nicht ein Gulden so weil
wie hier ein Dollar?"
Aber, das sind Dinge dle gewesen sind.
Wer sich heule noch solche Phantasten
von dem billigen und behaglichen Leben
in Deutschland macht, der schlage sie stch
je eher je lieber aus dem Sinne. Denn
es ist nicht blos seit zwanzig oder zehn
Jahren, sondern selbst seit zw e i Jah
ren Vieles s.hr „annerscht" in
Deutschland geworden. Nameollich der
französische Krieg und der durch die
Milliardenzahlung bewirtle starke Zu
fluß von taarem Gelte nach Deutsch
land hat dort ebenso wie vor zehn lah
ren die Einführung der Papierwährung
in Amerika eine ungeheure Veränder
ung hervorgebracht. Anstatt, wle es
vor zwanzig Jahren war, wenn nicht
da billigste, doch nach Italien das bil
ligste Land ln Europa zu sein, lst
Deutschland htute eins der theuersten.
Und das gilt keineswegs blos von den
Großstädten, von Aerlln, Dresden,
Frankfurt, Wien, Stuttgart, In welchen
allen das Leben fast doppelt so theuer ist,
wie in Chicago, wenn man nämlich dort
ln Bezug aus Wohnung und Nahrung
ebenso bequem leben will, wie hier.
Es gibt auch von jenen kleinen Mit
telstädten von zehn- bis zwanzlgtausend
Einwohnern, welche in früheren Zelten
das Paradies sür kleine Rentiers, pen
slonlrte Beamte und für solche Englän
der und Amerikaner waren, dle nrlt ih
ren Jahreseinkommen tn ihrer eigenen
Heimath kaum ein Vierteljahr sehr be
scheiden hätten leben können. Die Pret
se der Lebensbedürfnisse ln dlesrn kleinen
Stätten sind von 25 bl 56 Prozent hö
her als ln Chicago. Beispielsweise
kostete im Monat Jnll tn etner nord
deutschen Städt von 16,666 Einwohnen
das Pfund Koch Rindfleisch nach amerl
kanlscher Währung 15 Cents, Schwel
neflelsch 16 bis 18 Cents, Rinderbraten
18, bis 26 Cents, das Psund Butter 16
-1t Cents, das Dutzend Eier 22 Cents.
Daß in Braunschwelg, Wolfenbütlel
und Halberstadl förmliche Krawalle der
Slädter gegen dle Marktbauern stattge
funden haben, ist schon gemeldet wor
den.
Wie die Lebensmittel, so stirb auch die
Wohnungspreise aus tine fabelhafte
Höhe gesttege. Dabei muß man na
türlich Großstädte bort mit Großstädte
hier und nicht hiesige Großstädte mit.
dortigen Kleinstädten vergleichen. Thut
man das, so findet man, daß mit Aus
nahme von New Volk tn keiner ameri
kanischrn Stadt die Wohnungspreise so
hoch sind, wie in deutsche Städten von
gleicher Größe sür Wohnungen von glet>
cher Geräumigkeit und Bequemlichkeit
bezahlt wird.
Die Zustände sind sür Deutschland
ein der Zufluß von Geld die Wiikung
gehabt hat, den Luxus zu steigern. Man
weiß, wie viel schwerer es in 'Deutsch
land für den Einzelnen ist, nach eigenem
Geschmack ohne Rücksicht auf die Erfor
dernisse seiner „gesellschaftlichen Stel
lung" zu leben, al hier. Wer dort ei
nem gewissen Kreise angehört, muß,
wohl oder übel, „mitmachen," wie eo die
Andern thun,—sollte er auch, um es
thun zu können, die überflüssigen Bet
ten oder Uhren heimlich in' Psandhau
tragen müssen. Namentlich sür Leute
mit bestimmtem Jahreseinkommen, Be
ainte und NentierS, ist die allgemeine
Theuerung ein schweres Leiden, fast noch
schwerer, als sür die Aibeiter, welche
doch gelegentlich durch StrikeS eine Er
höhung ihrer Löhne erzwingen.
Man hat in der letzten Zeit vielfach
den Ursache der vermehrten Auswan
derung aus Deutschland nachgeforscht
und dabei den Wald vor lauter Bäume
nicht gesehe. Zchntausende verlassen
das theure Vaterland, weil S ihnen
nachgerade-z u theuer wird.
AuöMcnko.
Was sür Zustände tn Mexiko herr
schen, ersieht man aus der Nachricht,
daß der Gouverneur von Slnaloa von
einer Räuberbande tn der Nähe von
Mazatlan überfallen nd In' Gebirge
geschleppt worden ist. Für seine Frei
lassung wird ein bohr Lösegeld gesor
dert. Menschenraub Ist in Mexiko nichts
Ungewöhnliche! daß aber ein so hoher
Beamter entführt wurde, zeig, wie groß
dort die Unsicherheit ist und wie gerin
gen Schutz der Staat Personen nv Ei
genthum gewählt.
sl Ein schön Gegend.—Von dem Po-
Ilzelgeitchte inWaschington ist orgestee der
Eigenthümer einer R'siauratlon um P 166 be
straft worden, weil er stch geweigert hatte, einem
ersoffenen Neger SchnappS zu erlaufen. Das
Gesetz hat ein radilaier Congreß passtet! Man
Merke stch diese?.
Europäisches.
verheerender Gewitterfliirmim Gut
Deutschland.
Aus den verschiedtnsten Gegenden
Würtemberg'S, Baden und Baierri,
vom Maln bis In dl Schweiz, kamen
betrübende Berichte über die verheeren
den Wirkungen eine schweren
ler, welches am 28. Juli diese Gegen
den heimsuchte. Man schreibt darüber
au Karlsruhe, unter'm eil. Jull:
„Der 28. Jull war tn verhängniß
voller Tag sür viele Gegenden de Lan
de vom See bi zum Taubergrund-
Ein heftige, von Sturm nnd Hagel
schlag begleitete Gewitter, richtete viel
fachen Schaden an und verursachi, selbst
schwere Unglücksfälle. Da Unwetter,
hatte ine weite Verbreitung; bis seht
erfährt man von Unfällen auch auf tem
Züricher See und von Gewitlerstürmen
bis nach Würzburg hin. Au unserem
Lande liegen Berichte vor von Ueberltn
gen, Fretburg, greudenhelm bei Mann
heim, wo der Blitz eine Scheuer nebst
Wohnhaus In Brand setzte, von der
Bergstraße, und von Jlmspan im Tau
bergrund, wo die ganze herrliche Ernte
vernichtet ist, zahlreich Fensterscheiben
zertrümmert wurden und Böge! in gro
ßer Menge zur Erde fielen.
Hauptsächlich war der vikantsche
Sturm, der den meiste Schaden verur
sachte. Vom Bodeusee kommen ganz
erschreckliche Berichte. Das Dampf
boot „König Karl" habe nur mit größ
ter Anstrengung Kurs zu hallen ver-
möcht; die Wellen hätten über da Ver
deck geschlagen und er beinahe eine Frau
über Bord geschleudert; sämmtliche Pas
sagiere seien „seekrank" geworden; bei
Ueberltngen und Meersburg fanden ge
gen 20 Personen ihren Tod in den Wel
len des tobenden See's. Bei Hagenau
ertranken 2 Personen, während ine
dritte gerettet wurde. Bet Romans
horn sind .'l Personen ausgeslcht worden,
welche sich krampfhaft an das vom
Sturm umgeschlagene Schifflein ange
klammert und 14 Stunden lang in die
ser zwischen Leben und Tod schweben
den Lage ausgehallt hatten.
In Reutlingen und der Steinlach
sWürtemberg) hat der Sturm so viele
Bäume umgerissen, daß die Siraßen
und Wege unsahrbar wurde ; in Al
piesbach wurde die alte Klosterlinde zer
stört. Auch Aalen, Schorndorf.
Gmünd, Marbach, Backnang, Blaubeu
ren, Riedlingen, Saulgau, Tettnang,
Ravensburg, und andere Ställe und
Ortschaften hatten mehr oder minder
von der Gewalt dee Elemente zu leiden.
Der Hagelschlag In den Oberämtern
Rottweil, Spaichingen und Balingen
ist ach ollen Berichten sehr bedeutend
gewesen, mehr als L(l Markui.gen wer
de ausgezählt, die mehr oder minder
zum Theil „tvial" verhagelt worden sein
sollten, Auch aus dem Bayerischen, von
Würzburg und Schweinsurt, kommen
Berichte von großen Verheerungen des
Hagels. Im Rechsihai bat der kleine
Grumbach in dem von ihm benannten
Ein witnderlichir Blitzstrahl.
meldet: Bet einem G.-wltter, da stch
am 26. Juni über der hiesigen Gegend
entlud, schlug ln dem Dorfe Kraskan
ein Blitz In die Mühle ein und zeigte
aus eigenthümliche Weise seine Zerstör
ungskraft. Der Strahl fahr durch el
nen rnßischen Schornstein, nahm allen
Ruß mit stch. warf ihn durch den Ofen
tn da erste Zimmer, zertrümmerte hier
alle Fenster, riß in Wände und Decke
kleinere bis tcllergr°ße Löcher, ging durch
eins derselben in da anstoßende Ztm
mer, zerstörte auch hier die Fenster und
riß Löcyer, sprang über eine etwa 8 Zoll
von der Wand abstehende Wiege, tn
welcher ein Kind schlief und unverletzt
blieb, ging dicht über der Wiege durch
die Wand und kam i da dritte Ztm
Frau, ein Knabe, ein Knecht und ein
Magd um den MtttagStisch und aßen.
Ein grelles Aufleuchten und —alle stürz
ten betäubt von den Stühle und be
duesien erst längerer Zeit, um zum Be
wußtsein wieder zurückzukehren. Unter
dessen hatte der Blitz auch hier die Fen
vbe zeigte sich a leichteren Zer seien
gen de Ofens sein Weg) hinausgegan
gen. Bet der ärztlichen Untersuch,
nng, die bald darauf erfolgte, stellte stch
heran, daß jede der erwähnten Perso
nen vom Blitz- gestreift war, die ein am
Arm, die andere aus dem Rüken, die
dritte aufder Brust und andererseits am
Bein, bei der vierte zeigte stch ein
baumartige Röthung, etwa wie der
Stamm einer Pappel mit seinen tn sehr
spitzen Winkeln ausstrebenden Zweigen.
Keine dieser Personen hat jedoch eine
schwere Beschädigung erfahren.
Schweiz.
NnglückSsällc in der Schweiz.
Der 28, sie Juli war auch für die
Schweiz ein Unglückstag. Der Oikan,
welcher in la Chaur der Fonds das Dach
der Festhalle des „Eidgenössischen Turn
feste" hinwegriß, wüthete auch auf dem
Züricher See. Bet den vielen Lustfah
rrnden auf demselben befürchtete man
ansänglich, es würde eine größere An
zahl Menschrnlebln zu beklagen sein.
Glücklicherweise reduzirie stch dieselbe
nur auf vier Verunglückte. Des Fer
ner meldet man aus dem Rotlhal bei
Laulerbrunnen einen Lawinenfall,durch
welchen ein Lehrer von Lauterbrunnen,
Namens von Almen, und der Führer
Johann Bischof von Trachfellauenen
m'S Leben kamen. EI Lehrer von
Bern, Namens Merz, wurde gerettet.
Ein anderer Unglücksfall ereignete stch
ander Grotte au gel-bet Oebe tm
Canlvn Waadt. Ein junger Snglän
der stürzt von etner Felsenwand und
blieb tobt auf dem Platze. Und endlich
bel Bern, kaum 80 Schritte vom Aarber
ger User Untsernt, kam Abend 1 Uhr
sogar ein Raubanfall auf rinen heim
kehrenden Bürger vor. Derselbe er
hielt einen töbtlichen Stich und wurde
seiner Uhr nebst Baarschast beraubt.
Die auf den Hilferuf de Unglücklichen
herbeigeeilten Personen konnten leider
der Banditen nicht habhast werden.
Gen f, 2V. August. Bezüglich der
wichtigen Reitsrage, ob den Vereinig
ten Staaten d>e Zinsen auf die Cnt
schädigungberäge zuerkannt werden
sollen, ist das Schiedsgericht heute zu
keiner befriedigenden Lösung gelangt.
Die Mitglieder des Collegiums stehen
sich fast i gleicher Zahl aus beiden Sei
ten gegenüber, und man ist setzt der An
sicht, daß eine Verzögerung der endlichen
Beilegung der Streitsrage durch diesen
Umstand eintreten dürst.
Frankreich.
P a et, 20. Aug. Der Pioeeß ge
gen Marschall Bazatne wird bet ver
schlossenen Thüren forlgesetzt und die
Verhandlungen werden geheim geHallen;
nichtsdestoweniger dürfte al sicher aus
gemacht gelten, daß eine verrätherlsche
Eorrespondenz zwischen Bazatne und den
Deutschen vor der Uebergabe von Metz
stattgefunden hat. Die Anhänger des
Kaiserreichs und de Generals stellen
freilich diese Bericht aus Bestimmteste
tn Abrede, doch schenkt man ihm durch
weg Glaube und regt dle Gemüther be
deutend gegen den Angeklagten auf.
Diese Woche wird der Prozeß zu Ende
gehen und sämmtliche Verhandlungen
werde alsdann an die Oeffentllchkeit
gelangen.
Verschiedenes.
Wichtig Entscheidung. Da
Obergericht dieses Staat hat kürzlich einen
Entscheid getroffen, der höchst wichtig ist. Eine
Anzahl Studenten des Muhlenbeeg SoNegiumo
zu Allent-wn, die nicht in dieser Statt ansässig
leirtdwn gestimmtdie Sache wurde vor da
Lehlgh Sount,-Gericht gedrach, um zu ersah
ren, od sie dazu ein Recht gehadl hätten. Die
ses Gericht entschied erneinend und Diejeni
gen, die mit dieser Entscheidung nicht zufrieden
waren, appellirten an die Supiime-llonrl des
Juli dirs Urtheil des Lehlgh County-AerichteS
brachten Geünte als stichhaltig und gesetzlich
anerkannte. Dieselben lauteten!
Wobnort, als welchen die Staats-Constitution
(t Abschnitt, 3. Aitilel) die dletbende Heimstäl
te, tm Gegeniahe zu einem temporären Aufcnt-
Local-Arigilegendetlen zu mtschenl Kein Sin
Beamten aushalsen Helsen, eiche die Majori
tät nicht verlangt, dann morgen gradiern nnd
Da diese Entscheidung auch sür andere Städ
te dieses Staates gilt, so irden tn Zukunft die
fremden Studenten des hiesigen geanflin und
Schreckliche Erplosio in Ohio
sten Explosionen statt, wle sie wohl nie In die
sem Theil des Lande lebt wurden. Die
Seine des Unglücks war Brown, Bonrrill k
Der Heizer, Garaiy mit Namen, wurde so
fort getödtet. Ein großes Stück Eisen, etwa
266 Pfuno schwer, stog über 5(6 VartS weit
herab. Hrn. Quightry grau und Kind wur
den sofort gelöste. Etliche Stücke Eisen fand
ma auf tausend Zjaed Entfernung von der
Eisengießerei. Einer der riesigen Dampffessel
weicher ein Gewicht von 16.666 Pfund bat,
sauste durch die Decke d>o Maschinenraums und
stürzte später wieder mit lautem Gekrach in
denselben zurück.
Der Verlust der Hrrren Brown, B-inrell k
E°. wird sich auf iider LM.66 belaufen, on
weicher Summe nur in kleiner Theil durch
Versicherung gedeckt ist. Natürlich weiß man
nicht die Ursache der Erpl-ston und es wird auch
unmöglich sein, eine IrweStigallon dorzuneh
wen, denn die noch üdeigen Dampfkessel sind
dermaßen deschädigt, daß andenseiden nicht
vorzunehmen ist
Rur rüstig vorzvärt. Hr. Adam
Daudee, Geschäftsführer der „Vucks Sounty
Erpreß", et gedorner Deutscher, ist al Ean
didat sür Schretber der Waisen Eouet aufge
treten. Bravo! Die Deutschen sollten ihr Licht
nicht länger untee den Scheffel stellen, sondern
Ihren Antheil an der Verwaltung dreist erlan
ge. Viel Glück, Heer College!
Lomle Neuigkeiten.
LancaSter, Pa.
Donnerstag, Sept. 5.1872.
Der Ned Jacket Stamm N. äl I.
O. R. M-, ° L-ink-jler, hält am 23. Sept.
seinen sünszrbnten lahrrsball tn galten Halle
ab.
Die Registrirers-Ltste.—Aus den
hat. Don diesen kommen auf die Stadt Lan
sastee-1,637; auf Evlirmdia Boeough 1551;
Maetettr 535; Straßdueg 228 z Manheim
296 -, und aus Mt. loy 381.
Plötzlicher Tod,—strauAmos Mlnnlch
von East Hcmpsietd Townschip, LairkasterEoun
ly, starb am vorigen Dienstag Morgen fast ganz
plötzlich. El stand an jenem Morgen anschei
nend gesund nnd wohl aus. frühstückte, und er
sah ihre nöthige Aibel. Gleich nach dem Früh
stück klagte sie über Schmerzen, und noch he ein
Arzt hirbeigiholl weiden tonnte, war st Ine
Leiche.
Der St. Joseph's Bau und Spar
Verein.-Die jährliche Wahl der Beamtin
Heeren erwählt:
Präsident—Franz I. Martin.
Vlee-Präsideirt—Wm. Sleber.
Sekrrtär—losepd latod.
Schatzmeister—Mich. Haberdusch.
Direktoren—ä'. Rüticht, Andr. Waller, Gr.
Wall, H. Breiter, Anton Iske, Ad. Finger und
Wm. Gerz.
Ein Wässer-Ticket.*-Die Was-
Seifedlase zerplatz, sobald ma es nur im hei
l<m Lichte betrachtet. Es ist uns tißhatb un
möglich, die Namen ter„Masstilöps"zu geben,
sch" zu machen.
Eine neu BersichernngSgesell
schafe.—Nebst de bereits vielen anderenGe-
SwteS Plate Glas Versicherungsgesellschaft"
eganisir. Da System ist derart, daß man
Art tn Vrrsichrrung grnommen wird.--Wa
nächst?
Ein neuer Stamm.—LetztenMrilwoch
Abend wurde ein neuer Stamm de „Unabdän
gellow Halle zu Lantaster feierlichst eingesetzt.
welcher bereits etliche 1 Mitglieder zählt, er
-176 d. U. O. R. M.", und erwählte folgende
Oder-Edlef—Conrad Merz.
Unter ildief—Adam Bertsch.
Bet Wrtllrngcr.
Stammes hotte Crmrntrout'S Musilcoip die
tob Effing er'S Gasthaus, woselbst ln
voezüglicher Imbiß der Gäste wartete, die dem
auch demselben volle Ehre anthaten, während
die Musik ihre schönste Stückt spielte. Der
Stamm ersammelt sich jede Mittwoch Abend
tn der Odd gellow Halle.
NeueS GcschäfeSlolren.—Die frü
ber Phllatelrchia und Nrading Eisenbahngesell
schaft gebildet hat. Ein Hr. Killer ist der Su
mal die volle Anzahl i Arbeitern beschäftigt
ist (man spricht von 766), weithin geltend ma
chen wird.
Höchst einfache Mittel gegen
die rothe Ruhr.—Ein Herr I.E.Spick
mann schreibt tm „E. Apol." über ein höchst
einfache, von ihm seidst als sehr wirlsam be
fundene Mittel gegen die rothe Ruhr folgen
de ! „Schon sei einigen lahren war e be
genieße aber nur da, welches schön aufgesprun
gen ist, gerade wie e „gepoppt" st, da andere
ist nicht nützlich, sondern schädlich."
Schreckliches Unglück. Fünf
Personen durch einen Eisenbahn
zug getödtet ! Als am vorletzten Dien
stag Aden der L-ker einer Kutsche in welcher
fünf Personen saßen, den Versuch machte, an
der Taeony Station nahe Philadelphia über
da Eisendahngeleis, fahren, wurde die Kut
sche on dem on Nr Lioil ach Philadelphia
kommende Zug gelrosse. Die Kutsche wurde
völlig zertrümmert, und alle Insassen deeselben
fast augenblicklich getödtet! Es waren die Hr.
Reuben Deal, 65 Jahre alt, der Besitzer eine
Brorrry an der 13. und Monterry nahe Line
Straße, dessen Enkel Geo. Mulock und Ell
greidceger, ein junge Mädchen Namen Mae?
dleton, seinem Schwager nach Tacony auf Be
such gefahren und halte dort dr Tag erlebt.
Am Abend wollte er mit dem Erpreß-Zuge
nach der Stadt zurückkehren und stellte ihm
Mr. Middleton seine Kutsche zur Verfügung,
um nach dem Bahnhofe zufahren. Um noch
rechtzeitig die Station zu erreiche, wollte der
Kutsche vor dem heranbrausenden Zuge über
erleht, während die Insaffen schrrckliche Vtr
iehungen davontrugen, wrtche ihren Tod zur
Folge hatten. Der Kutscher überlebte den Un
fall noch drei Viertel Stunden und starb dann
in dem Hause des Herrn Middleton, wohin er
gebracht worden; die Uebrigen waren fast au
genblicklich todt.