Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, August 22, 1872, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Vmnsnliuuttschk ÄL
zhrg°k ?-
e,sqlvaischt StaatSzeitvug,
HerauSgrgeden von
(Zxooi! Lox 1,
'W.7Z.:srzW.x
eine Sudscriplionrn erden sur tntgrr
sechs Monaten angenommen! auch kann
Niemand das Blatt abdestelleu. US alle Rück
Blinde dezah sin.
Die größte Verbreitung.
Di. Si.ruiation derloa nN
S-nzeigen in diesem Tb-il- des Staates eine
weite Veidreilung zu verschalten.
Agenten
Penirsylvanischen Staats-Zettuiig.
Pennsylvania!
lleghen.—Nal. Hof f m a nn,t?ü Ohio Str
itooiia.-Golllted Hauser.
(Christ. Fcldt.CarsouSLs
Birmingham, <Jak od Dresse I.
(Charles Förster.
Butler. Ja tob Keck.
Brrakmck. Dr. Tdeod. Kersting.
Cariisle. Hrinri ch Braun.
Chambrrodurg. Georg Bietsch.
Columbia.— Ja lob Godel.
DanviUe-Michael Rosrnstein.
DravoSdurg und Coal Valley.—A. Schütz.
Caft- Ltderiy. Chr > st. HauS.
Ctna. Lorenz Wünsche!.
greetom. C d r i st. Schonemann.
Haemony. CaSprr Herzog.
Holtidayodnrg. S. Fleischer.
Huntington. Jalob Leonhard.
Zohnstonn. C ba s. S. Rüth.
Kreamer. R. Daudermann.
t J.M. Wrsthäffti.
Lankasie, j Ä> h 0 n y I s r,
Lanka,tri. .
(Grorg Wall,
Lylcnotown. Georg Weber.
Marietta. Fr irdr ich Haas.
MillrrSville. C. F. Rees.
Middletorv Christ. Ba r.
Mouiitville. Geirg Mellenbach.
Mount Oliver.-Ä ro. Golddach.
Natt,na. Georg Hagele.
New Brighton, > Hr. C.W. Wagner und
Zelienoplc ic. z Hr. Io h n Halst e i n.
sChaS. Low, Gen.-Agrnt, Nro,
miilli,... s Vit Pennsylvania Avenue.
PiltSdurg 1 isr. Schmidt, Nro. 7-j Smlth.
l. field Straße, nahe der Fünfte.
Punratawney—H ri nr ichFack i n c r.
Rochrster.—R, SN bin Schmidt.
Sunbury Joseph Bacher.
Zyrone Wilhrlin Bogt.
WtManikpoil—G eor g Wolsf,
Aork.— sjri e d rich St. Stieg.
Ohio:
BueyruS. Grorg Netttg.
Canton. Jalod Heingärlnii.
loh SN ss.
I dianai
gorlWayne.—P eter HohnhauS, Gen, Slgt.
Delaware.
Wilmington—S. Burlhart (Lehre,).
Harrisdurn
Arbeiter Spar - Verein,
Dies u d..,?V w'...sammelt sich I-.
Chestnu und Rasptrrro Allel
Heinrich Schstddemag,
Wm. F. Schell,
Dez. . 'SS-li. Sekretär.
Germania
Raa- Nut Spar-Verein,
Nro. S.
S?msiag Ädernd um Uhr im Lokale det
Hrn. Lukas Dleftnlgen, eine
Daniel Dickel, Prästdent.
E. F. Sieb-er, Sekretär.
HarriSbura, Mär, 17, 1570.—!1.
Hlluer-Haus,
Ecke der Front Straße und Clbow Laut
Marietta, Pa.,
ghriste pder Hauer, Eigenthümer.
Die besten Liquoren und dtllkalesten
11.
1872. U 1872.
NeneWaare!
Die Unterzeichneten beuachiichtigen hirrmil das
geehrte Publlkum, daß sie soeben eine
große ud vollständ'ge wähl von
Schuhen und Stiefeln,
sil.
Herren, Damen, Analen und Mädchen,
nach neuester gacon verfertigt, für
Frühjahr und Sommer
„halten haben, welche sie zu den niederste Prei
se verkaufen. Da Publikum ist freundlichst
tngeladen, unsere Waaren zu prüfe, ehe sie -
Um genetgl.n Zuspruch bitten^
No. IZ Süd Zweite Straße,
Geo.Htnn's Hotel,
Nr, v? und Tva Sallowhill Str.,
. Phitalielphia. Pa.
WtrthSschasts-Uedernahme.
D„ Unlerzeichnele „lautl sich seine greundi
uud Bekannten zu tenachrichtlgen, daß er da srü
her o Capt. Schuh gehaltene "Union-Ho
lii" an der Cheftuut Straße, de Penns.l.anl
Eisrudihu-Depo, in Laneaster gegenüber bezoat,
hat, und da Beschilft fernerhin daselbst belreibm
wird. Durch prompt uud reelle Bedienung, so
wie vorzügliche Speisen und Betrinke hofft er sich
die Gunst de Publikum, und die de Umo
Hotel" dther geschenkte Kundschaft z sicher.
U geueigten Zuspruch titlet
Thrtftta Bender.
Ntw-kiork, ugust 2, 1871-tZ. >
Älio Wilsche Ceiitralorga der Dcuwtralie für Pennstslvauien und die augräiizendcn Stanlcn.
1872! 1872!
Aeue Waaren!
SteneWaaren!
Soeben rbalien, in großes und 01l
ständige Assorltmeitt
Dry Goods
und Notions,
paffend lii, die Ihrezit, worunter
Dreß Hoods
von allen Gattungen i
Tücher, Domesties
Casfimere, Linnens,
Bett- und Tisch-Tücher,
NapkinS,
S h N W l s,
Sonnenschirme,
Regenschirme,
daö größte Assortemcnt in der
Stadt, und zwar zu Preisen,
die alle Coacurreuz übertreffe.
James Bentz,
No. 3 Market Square,
Harris' ungcnahten, hirschleder
nen Handschuhe,
die einzigen zuverläisien Handschuhen im Markt.
Haertsdmg, Mai 2, 72.
Dlls populäre
Dreß - Goods
Haus.
Einstein k Sohn,
Vra. Market Square,
Harrisdurg.
Immenser Vorrath,
Herrliche Waaren,
Niedere Preise.
Hüter Verkauf,
Huter Haudef
Hute ZZargaiuB.
Alles für Baar gekauft.
Alles für Baar gekauft.
Alles für Baar gekauft.
Schwarze Seidenzeuge,
Neue Dreß-Goods,
Faney Seiden,
Trauer-Goods,
Lace - Points,
Leinwand
Linnens,
Lare Sacques,
FruhjahrS-ShawlS,
Männer- und Knaben-
Kleidungsstücke,
KoMmschtrM.
Frühjahrs- K Sommer
Goods,
oon jeder Gattung und Farbe;
Alle von der
neuesten Faeon.
Kommt und seht
die
schönsten und prachtvollsten
Güter
in der Stadt!
Harrisburg, Mai 16, '72—tf.
Rernhard's Hotel,
No. IS Nord Frcderick Str.,
Baltimore, Md.
Unter,ichneler erlaubt sich, s-iain Freunden
s°wt dm gerdrtrn Pndlikum die rrgrbenr blnzci.
z achrn, daß er obig Holrl übrrnowmr
Hai, und dm ist.sichern ans' beste zu acco
odtre.
>W-voekesfliche Bier. Wein und
Liquörr sixdstet bei ihm zu Hoden.
Lazaru Bernhard,
N. IV Fredntch Sie., Balti, Md.
Mai SO. MS-ff.
1872.
Hamburg-Amerikanisch
PaSetfahrt Aktie-Trsrllschast.
iniMe
zwischen
H amb urg
Plpmonih und Cberbourg, Havre und
R e w - B o r?,
Dampfschiife
llemania, aoao Ton, C apl. 11. L, Brand!,
avaria, Z<o „ ~ Kcrn.
Borussia, 2<oo „ „ W. Kühlewein,
ilimdria, ovo „ w. Slabl.
Hammonia Zoi> I. Meyer.
Hoisaiia, 0000 „ „ A. Barend.
„ „
Silesta,' ZOO " N. Traulmann.
Teutonia, Zivil „ „ H. Nil-.
„ „ S.^httpir.
VeretnigteStaaten-Pvst
svoitock Skate dlali)
und iverdr während diese Jahre regrlmtßtg
Donnerstags
Von New-Aork nach Plymouth,
London, Cherbourg, und
Hamburg:
l. ajüi. Salon - >Z
Zwischendeck . Z 0
Von Hamburg und Havre nach
New-Iork:
I il-iüi. I Otrrer Salon . .lii
i. Taiuie. j unlrrrr Salon - . 7,
Zwischendeck - .40
Ski d in Sold.)
C. B. Richard ä- BaaS,
No. li Barclap Str., nahe Broadway
PH. C. Ranninger,
T. R. Richard ck Raas.
Wechsel- und Schifffahrte - Erschüft.
Ha lnvuvaer D ampfschiffe.
Merher geschaut!
Frühjahr- - Sommer-
Waare!
F rischer Borrath!
Große neue Auflage!
Die besten und feinsten
Casimcre,
französische Tücher, .s.w.,
für
Frühjahr ° Sommer.
Doeskin u. s. w.,. s. w.
von den neuesten garone, sowie
Furnisching Goods,
aller billigste Preisen
Mar Grishaber,
818 Eider Straße, nabe der Zoster.
Harrladurg/März 7, 1872—KMI.
Wm. M. Schömberg,
Schneider/
No. V Nord Dritte Straßt,
Kleider-und Tuch-!
Handlung,
die besten Stoffe
t>
vorzüglicher Arbeit
zum
billigsten Preise
Wm. M. Schömberg,
Harritdurg, Sedt, 2S, ISsl.
Reinhardt's
Mastßims
Home,)
No. IS7 Smithfield Straße,
Pittsburg, Pa.
Obige Gasthaus ist noch ganz neu, und auf'
asterd,auemste eingertchlel, i daß Besucher stch
rech heimathlich fühlen. Die testen Gitrinle und
Deiilalessen M>d stet oriäthig. Kost und
Logi dillig. Unter,eichneler einpsieblt stch der
unst te reisenden wie auch einheimischen Pub.
Joseph Reinhardt,
Pitltburg, Juni Z 7, j72—11.
Lucas König s
City Bierbrauerei,
Thesnut Straße, zwischen der 2. nd 3.
Harribrg, Va.
Obige Brauerei ist mit allen euere Bertei
serunaen ersehen und dam eingerichtet, alle
Bestellungen auf ügliche Sommerdler nd
Schenibier innerhalb nd außerhalb der Siadi
ollständig u geniigen.
I dem Wirlhtiokalt findet an stet frische
Bier am Zapf, sowie
gutenWei, Bitter, Schweizer'
und Lim b urg erläsr, ,c.
Danldistk fiir da ihm bisher aeschenN Z.
Nauen seiner lorrthe eschästlfreunde, dittel
Hnitburg, No. Tb, 'Lk.
Harrisburg, Pa., Donnerstag, August 22, 572.
Demskratisch-RrpudlikanischeS
Vtatlonal-Ticket:
Für Prästdcnt:
Greese,,.
von Ne>v-Hampshire.
Für Vice-Präsident:
R. Zratz ZZrown
von Missouri.
Demokratisches
Staats - Ticket
Für Gouverneur:
Ichtb. Chas. N-Dockalw
o TI t I ntp.
Für General-Auditor:
Witttom H. Horttey
Für Richter derSuprcme-Court:
Ichlb. James Thompson
von Erle Tount.
Congreßmänner fiir den ganzen
Staat:
Achth. Richard Vaux, Philadelphia.
>chtt. Ja H. Hopkins, Alleghenp.
Achtd. Hendrick B. Wright, Luzerne.
Delegaten zur Coustitutious-
Convcntion für den ganzen
Staat:
K. G. W- Woodward, Philatelphia.
2. Z. S. Black. S°rk.
tt. Wm. Bigler, tliearfield.
ff. W. I. Barr, Somerset.
S. W sv Smith. Allegbenv.
ti. A. B. Gowen Philadelphla.
7. John H. Eamvbell, Pdiladelphi.'.
8. S. A. RtYnoldS, Lancaster.
M. JauitS ElltS. Scbupllill.
It S. E. T- Dodd, Venango.
11. Georg M. Dallas, Philadelphia.
12. Robert A.Lamberton, Dauphin,
ltt A. A. Vurman, Bree.
kl. Wm. . E-rbett, iarion.
Elektoren!
Edgahr Cowan, on Westmoreland,
Äeo. W. Sktnner, von granllin.
Jod S. Miller', von Huntington.
T. Groß grp, on Philadelphia.
- Dtftiiktei
t. Thoma I. Borger. I kZ. D. Lowinberg.
2. S. D. Anderson. lt. I. M.Knight.
3. Zoh M-ffat. Ib. Henry Welsh.
t. Bio. R. Berrell. tk. v. I. Stahle.
. lNoch nicht disiht.) 17. R. W. Ldristie
v. leiiah B. Houpt. 18. Wm. F. Loga.
7. S.. Do". 19. RB. Brown.
S. lesse G. Hawlep. AI. F. M.Rodlnson.
9. H. B. Swarr. 21. I. R. Möllen,
111. B. Relllp. 22. T.H.Slevenson.
11. John Kuntle. 23. John T. Bard.
IZ. S. W. Bunster. 21. Geo. W. Mlller.
Die Demokratie levt noch!
vorwart zum amtzfr!
Der Troß derGrant-Seribent en
Erheb da lomische Beschiel,
„Da seht mit etg'nen Händen
Die demokratische Partei
Dem selbstgemachirn Brahe
Sich üdeiliefert habe!"
In' Lied der Berbers-Knechle
Stimmt manch deutsche Zeitung ein.
Die, nach ererbtem Rechte,
Noch ächte demokratisch sein,—
Kämmt diese schlimm Neigung
Nicht von Behtrn-Eiueichug?
Di Erste sühien Schrecken
Vor Breelih und vor Brown gevlß
Und suche zu verdecken
Durch Lärm diettef Kümmerniß,
Die wie ein Alp sie rücke
Und ihren Kopf errücke.
DerZwiitn laute Zürnen
Bedeutet dl Berkäuflichkeit,—
Ti steh' al feite Dirnen
gür jede schlechten Dienst derett,—
S kann ei setr Brocken
Sie recht und link erlocken.
Mägt Ihr auch raison! r
Da gute 801 l sei schwach und dumm
Und kriech' auf allen viere
Bor Eurem Edangelium,—
Er läßt durch falsche Lehre
Sich immermehr bethlre!
Durch Journaliften-Brillen
Brauch jetzt da L° nicht mehr zu feh'n,
E folgt de ig' Willen,
Und will auf etg'nen Süßen stth'a,
E kann sich selber lenken
Und für selber denke.
E hat da Volk gesprochen!
Drum drescht nicht länge leere Stroh!
Nagt nicht an dürrer Knochen !
So ahn Euch de Latetnrr,
Ihr stärr'sch Säege-Schreiner.
Auf ewigen Ideen
Beruht ja dt Dem I, aie.—
Kanu st, runde gehe,
Wen ?e di olle Energie
Und ihre ganze Stärke
Leicht einem edle Werke?
In der Begeisterung Flamme
l Ha st bu zähen Griff und Halt,—
Nicht fällt und deicht zusammen
IhrOrganiSmu leicht und bald, .
StMIR'ZntUM.
Sie ist hrroorgegangen
Au uns.-i Volte Marl und Kern,
Sic Hort eist auf zu schimmern
Mit tieft Lande Trummern.
Sie lebt durch VoilSgedanlen,
Die rie und nimmer sie erläßt.
Und schlingt mit tausend Rante
Sich an da treue V->ssb>z f'si.
Um nie von ihm zu lassen
Und Warzri dort zu fassen.
Sie bat bei allen Stürmen
Den Palrioien-Weiebeit schuf
Und drssen eile Halle
Geöffnet steht für All,.
Tie eaffi im Pflicht-Bisühie
Sich fehl 01l Muth und Kühnheil auf,
D-ß sie „Nef 01 m" erzie!
Und jeaiine derßerdridniß Lauf,
Die alle Bundrozweige
Durijdringt gleich eine Seuche.
Entwarf sie ihren geldzug Plan;
Sie reiht aloHeereSsäuie
Sich stolz den Liberalen an.—
Ai Phalanx stehen Beide
Da vündniß ist geschlossen
Durch wack'eer Brüder Herz und Hand,—
Tie sind fehl Kampfgenossen
Zu stritten für da Va I ela n d,—
Schon mahnen die Trompeten,
D.'il Wahiplah zu beirrten!
Ihr gutgesinnten Bürger,
Zirhl seht mit un hinaus zur Schlacht!
E gilt, Hz g relhelt S-W ürgee
Zu schlagen durch vereinte Macht,—
S gilt, da Volt zu reiten
Au seinen Stlaventeilen!
Feuilleton.
Der Hagestolz.
G> Dcpprihistorie.
M. O. v. H 0 r n.
tZ-rlfttznng.
Al ich zulückkthrle, ruhte der Mut"
irr Haupt an Harpe!' Herzen, und
Beide weinten.
Harpe! zog mich zu stch.
„Er ist rein und edel, ineiii Amalio,
wie ich an ihn geglaubt!" sagte die
Mutter.
„So munter, so stark war fle lange
nicht gewesen.
Haipel ging spät weg.
O wie dantten wir All du Helfer in
der Noth, der keines bedrängten Her
zen Gebet unerhört läßt.
Am andern Morgen kam er wieder.
Er brachte zwei Aerzte. Er sorgte für
Alle. Er gab so reich, daß ich fast
niedergedrückt wurde von einem namen
losen Gefühl. Aber er gab wie ein
Vater. „Meine Kinder seid Ihr jetzt",
sagte er. „Ich sorge für Euch."
Und er Ihai'o wie in Bater; aber
nicht lange genoß die gute Mutler die
Freude, Harpe!' gereinigt von aller
Schuld zu wissen. Sie starb an seinem
Herzen.
Aibeii unterbrach die weinende Ama
lia. Sie ging binn eg. „Ja, Adolph,"
sagte er, „fle starb an seinem Herzen.
Vergeblich wäre r, den Schmerz zu
schildern, den er empfand. Doch in den
Schmerz mischte sich da süße Gefühl,
daß er rein vor ihr gestanden, daß sie
tbm ein Herz voll heiliger Liebe bewahrt
daß sie an seinem Herzen gestorben war."
Engel, der meiner t Liebe harret," sag
te er zu mir. Sein Schmerz war still,
darum desto tiefer.
Obwohl er mich von Allem unterrich
tete, so war ich doch nicht zu der Fami
lie gekommen. Ich hatte ihn darum
gebeten ; allein ich sah, daß er e nicht
gerne gehabt. Warum? da konnte
ich nicht ergründen. Am Tage vor der
Beerdigung nahm er die Klnder und
führt sie hierher, und trauerte mit ih
nen. Ich ehrte seinen Schmerz und
blieb noch einige Zeit in Leipzig. Ich
hatte dort Alle besorgt, wa nölhig
war. Vierzehn Tage darauf fuhr ich
hierher. Vor dem Thore de Städt
chen begegnete er mir. Er führte zwei
Knaben mit sich, herrliche Jungen.
Sehr froh begrüßte er mich. „Komm
Albert," sagte er, „und begrüße dieKln
der. Sie sind meine Söhne. E ist
Frieden in metner Brust, theurer Al
bert. Eine neue Wirke eröffnet sich
lta tritt herein, geschmückt mit allen Rei
zen der neunzehn Jahre.
Eine glammenröthe übergießt lhr Ge
sicht wie da meine. „Das ist Albert",
sagte er zu ihc.
„Sieh Albert, hier deine Schwester
Amalia!"
Ich trat zögernd auf die Liebliche zu.
„Gib ihr den Bruderkuß, Albert,"
rief der Oheim.
Ich Ihai's, Adolph. Aber der Kuß
enlschied über mein Leben. Ich blieb
vierzehn Tage in 0., .. Ts waren
selig Tage, denn Amalien' Herz neigte
sich zu mir in keuscher heiliger Lteb, und
VN ging mir da Licht auf, da da
L bin vxderiiXti r >t> seine wohie
Brdeulung ersidlvß. Ha>p-> " s'h'.
sehr glücklich.
I muß, nach Leipzig zurück. Har
pel eilte nach Dreden. E gelingt ihm,
die Versetzung de JusiizamtmanneS ,
bewirten, der längst darum angesucht.
Kaum ist r wieder tnO ..... so er
halte ich Briefe, schnell Leipzig zu ver
lassen und zu ihm zu kommen.
Skr ich noch abieiste, kam der alte
Juweiierrr und drsad alle meine Modi
lien.
„Im Austrage de Oheim!" sagte
er.
Was das sollte, wußte ich nicht.
Ich kam hier an, Amalien' Lirbe
war mein Himmel.
Da kommen Wagen mit Sff>cln—es
sind die meinigen au Leipzig.
„was soll a, lieber Oheim?" frage
>.
Er lächelt, zieht ein Papier hrrau,
reicht es mir und —r ist meine Be
stallung als Justizamtmann hier.
„Na," ruft er, mich an seine Brust
drücken, „wie ist's? Graiulir l Aber
du Kerl bist ja toll, wa starrst du da
Papier so an?"—
Ich konnte nicht reden. Allein bald
fand ich mich.
Ich flog an seine Brust. „Tin fehl
mir noch, theurer Vater," ruf ich au.
„Fehlt?" spricht er lachend. „Ist
doch der Mensch die unzufriedenste See
le, die ich kenne." —
„O theurer Oheim!"
~Na, wa fehlt dir denn?"—
„Meine Amalia l" platze ich heran.
„So?" scherzt er aber die hellen
Thränen standen ihm tn den Augen, die
Areudenth'änen, Adolph.—„So?—lst
das dein Ernst? —Und wie steht's denn
bei dir Malchrn?" fragt er fle, „die
nicht weiß, wo sie ist.—
„Kommt, Kinder," rief r aber plötz
lich, übermannt von seinem Gefühl,
„ihr liebt euch ! Gott segne euch!"
Da lag fle an meiner Brust, Adolph,
und er umschlang uns, und die Selig
keit de Himmel wohnte in unserer
Brust. Sie wurde meine Gallin—der
Schutzgeist meine Lebens, der Engel,
trr mir täglich neue Blüthen auf den
Lebenspsad streut. Sieh, so kam mein
Glück mit Riesenschritten, und blieb
Gottlob dt heute. Noch zwei Jahre
lebte Harpe!. Er und tu, ihr wäret
Palhen bet meinem Nettesten. Er wur
de wieder jung, Adolph. Er trug den
Knaben, er spielt mit ihm, er war
glücklich wie tn Kind.
„Ach," sagte er oft, „mir ist's, al
könne ich nun in Frieden von bannen
ziehen—und doch eure Liebe fesselt mich
ans Leben, daß ich mit Seufzen an die
Stunde denke, wo de Herrn Stimme
ruft!"
Amalia trug ihn aber auch fast, wie
man sagt, aus den Händen. Ihre Brü
der versorgte er, und wa er nicht vol
lenden konnte, ist jetzt meine Sache.
Drei Jahre lebte er im Tchooß un
serer Familie, dann entschlief er, um zu
einem beseligenden Wiedersehen jenseit
zu erwachen, und dort geläutert vor Al
len in der Liebe Aller beglückt zu wer
den.
„Frieden seiner Asche!" sprach ich
gerührt, al al Albert geendet hatt.
„Laß na Amalien fachen," bat er.
Wir gingen. Ja laer stillen Laub
saß sie unv einte der Erinnerung
Thränen, und der kleine'Avolph küßte fle
ihr weg.
Auch ihre Ruhe und Heiterkeit kehrte
wieder, und in der Mitte dieser Men
schen, in der Erinnerung der glücklichen
Jugendzeit schwanden mir drei Wochen
wie drei Tage.
Mit Mißbehagen vernahm ich den
Ruf der Pflicht. Hier war ja so gut
sein. O, hätte auch ich mir da eine
Hütte bauen können'
Ich mußte ziehen.
Schweren Herzen schied ich von dem
Wiedergefundenen, dem Treuen. Nur
der Gedanke, aß ich auf der Rückreise
länger weilen könne, machte mir den
Abschied weniger schwer. Thränen und
Segenswünsche begleiteten mich.
Meine Reise war einförmig und ohne
große Interesse. Ich hatte aber so
viel zu sinnen, zu erwägen, zu bedenken
—daß ich dennoch vergnügt in dem Ort
meiner Bestimmung eintraf. S kostete
mich schwere Kämpfe, bt ich die Schein
traulichkeit der politischen Gemüther
mir hiilegen konnte. Es muß! sein.
Mein Glück war e, daß ich mit redli
chen Männern zu thun hatte. Ich war
so glücklich, schnell, sicher und erwünscht
meinem Ziele nahe zu kommen, und mir
nebenbet die Gunst de Minister, mit
dem mich mein Beruf zusammenbrachte,
zu werben. Die brachte mir Einla
dungen die Fülle.
Nur eine nahm ich gerne an—tei dem
Staalraihe v. H ...., und da au
einem besondern Grunde—den ich—jetzt
ohne zu erröthen, bekennen darf; die
Tochter de Staatsrathe hatte ine
Gesellschafterin mehr eine Busen
freundin, die mir mein Hagestolzenthum
zu verleide anfing. Diese Mädchen,
ine Inbegriff der Liebenswürdigkeit,
hatte metn Herz gewonnen beim ersten
Anblick, vielleicht trug e viel dazu
bei, daß fle mit Älberl' Amalia ln ih
ren Zügen eine rntfernt Aehalichkett,
in ihrem Thun und Lassen, in der Art,
sich zu benehmen, eine ei.t chlrdene hatte.
OK sie mir ftut war k—ldr B„ck ruhte
oft lange auf mir, wenn sie st übeach
tet glaubt.—Redete ste mit mir, so war
sie sehr beklommen, und der sonst spru
delnd Wih ftohte—diese und viele an
der Zeichen wollten mir fast Muth zum
Glauben geben, ste sei mir gut. Was
sollst du lange aus' Liebeln warten
dachte ich frlsch gewagt, ist halb ge
wonnen. Ich kleidet mich gut und
ging zum Staatraih. in der Absicht,
entscheidend Schritte zu thun. Ich
mußte auch eilen, den meine Geschäft
waren beendet; ich hatte erreicht, wa
ich wollt, vollkommener, al die Excel
lenz daheim geglaubt und mine drei
se war nahe.
Ich fahre vor de Staaisralb vor.
..Excellenz find nicht zu Hause! - saat
der Portier.
, Üud wohin dann k'
„Aus's Land l"
„Und grau Gemahlin?'
„Ja's Bad mit Fräulein Julie!
„Donnerwetter!" fluchte ich und ließ
umkehren. „So macht mir das Schick
sal einen Ouerstri !"
Jeh war ich äegerli. „gort !"
rieft. „Hier ist nichts. Du bist zum
Hagestolzen verdammt. Alter Rarr
wie konntest du auch glauben, das blü'
hende Mädchen lieb dich? Pah! Laß
fahren I'
Den Tag darauf rollt , 5^
zum Thorr btaau. Ja O hoff,,
ich Erh.il..az. Ohue gäh.lichk.ii.n
erretchle tch es. ibert wußte nicht
daß ich kam. Ich wollte ihn überra
scheu. Leise schlich ich zur wohlbekann
ten Barl,npforte hinein durch dl er
schlangen Gänge zu malle' Lieb
ngslaube am getch. Dort dachte ich
beide Gattin zu fluten.
Al ich mich leise nähere, höre ich
Stimmen, die ch nicht recht unterschet
den tonnte. Ich schlich näher. Aura
lien'o Stimme erkannt ich, die andre
nicht. „Horchen ist verbolen I" sprach
mein Gewissen, aber-jetzt erkannte ich
die andere Stimme auch, und mein in
erste Wesen erbebte. So war ja die
Engeistimme Augusten', die ich bei
dem SiaatSrathe gesehen-geliebt
die Gedanken vergingen mir, denn ich
Hörle folgende abgebrochene Gespräch >
„Und er zeichnete ich aus ?" fra-ite
Amalia. °
„Ja," lispelte Auguste.
„Er ist ein edler, gnier Schwest.r
(an vergrbe da Eelbstlob. da jedoch
robv-, >o-stantibus, kein Selbstlob ist)
der ein Weib glücklich mache, wird
Du wirst ihu bald wirdersehen. Freust
du dich?" '
„Als ja I" lispelte der Engel wieder
und umschlang die Schwester.
Da aber konnte ich mich nicht mehr
fassen. Ich stürzte in die Laube zu ih
ren Füßen und bekannte meine Liebe
Die Ueberraschung, der S-breck.a war
groß aber ich hatt, ja gelauscht und
Amalia legte sie an mein Herz—und
der Hagestolz wurde-was er noch ist
der glücklichste Garle, ja, bei Golt. der
glücklichste!" -
Mit dem Auorufe i „Ja, bei Gott
einer der Glücklichsten!" schloß zch
meine erste Historie, und wollte damit
nur sage, wie unendlich glücklich ich
mich al Gatte von Amalta's Schwe
ster, die in Allem ihr Ebenbild ist, fühl,.
Daß ich aber am Schlüsse der Historia
Viele übersprang, wa zwischen dem
Tage meiner Abreis au O .... und
meiner Verheirathung lag, ahnet viel
leicht Niemand, zumal man geneigt sein
möcht, u glauben, wa ich erzähl, sei
eine bloße ufschncideret, oder, mich
technisch auszudrücken; so eine Art von
Romänchen. Dagegen muß Ich doch
mit dm ehelichsten Gesichte von der
Welt und der Hand aus dem Herzen
protestier! Ich bin keineswegs der
Man, der den lieben Leuten etwa
aufbindet. Ick, habe aus meinem Le-
Leben jene Lichter und Schatten treu
und retlich abkonterfeit, und wer mich
kennt, glaubt mir' auf Wort schon.
Wa ich aber dort zu erzählen ver
säumt, hole ich gewissenhaft nach, so wir
e sich ereigne, ohne daß ich der Putz
macherin Phantast erlaube, auch nur
Ein ihrer gemackiten Blumen dem Kind
lein in die Locken zu stecken.
Obi inO ... bei meiner Holden,
bet meinem Albert, meiner Amalia und
all den Herrlichen glücklich war k—Dar
nach wird wohl Niemand fragen, weil
I,atiu per so wäre. Ich wär' im
Superlativ. „Bräutigam!" du Wort
voll Seligkeit l du Namen, der nur al
lein die Seele meine Freunde, de
Mediclnalrathe griederict, de Tinge
fleischtest aller Hagestolze, ohne Won
ne lassen kann !—Dich hörte ich von den
Lippen, den Rosenlippen meine Mäd
chen säuseln, und jeder Nero bebte, und
mein Herz schlug in lauter Bitrundsech,
zlgsteln. Ich schäme mich gar nicht, e
,u sagen, daß da liebliche Wesen tau
sendmal mieden süßen Namen geben
mußt. O, lachet nicht, ihr Alltagsee
len, die ihr euren Bund schlösset mit
Kraßfüßen und „Erlauben Sie' I Ihr
begreift der Liebe Seligkett nicht, well sie
eben nicht zu begreife, nicht Sache de
Verstände, sondern de Gefühl ist,
aber wenn ein Glücklicher e liest, dem
die Rosenlage noch lächeln, oder ter eben
noch mit stiller Lust in sie zurückblickt
wie in ein verlorne Paradies ,r
wird mich erstehen und nicht lachen,
und entweder sagen—„Ja, ja, so ist'!"
oder mit einem tiefen Seufzer: ?ui
muo Troo!" Blitzschnell flogen die
Tage hin, und meine Urlaubkzett eilte
ihrem Ende zu. Der Bräutigam flucht
auf de Kamerrath wie ein BootSknecht,
und tonnte ihn doch nicht abschütteln,
weil der Ehemann in pa ihn gar zu
nöthig hatte. Die Thränen im Auge
meiner Braut drückten mir fast da Herz
ab—und doch mußte ich weg, um dahetm
Alle vorzubereiten, einzuleiten et eao
tera.
Der Abschied bleibe ungeschildert.
Jeder, der einmal glücklich geliebt, grei
fe in seinen TrtnnerungSkaften, und er
wird gewiß ein treue loaterfei finden.
Erst nachdem die Thürme de Refl
tenzchnchen wir wieder entgegen sa
hen, wurde ich ruhig, den der Kamerraih
gebot eine Weile dem Liebenden Ruhe.
T war ein heiterer Sommermorgen,
da ich zum Thore hinein rollt und
tausend Willkommen empfing von alle.
Seiten.
r>. 5.
Ja ganz anderer Stimmung trat ich
üder die Schwelle meine Hause, al
ich über sie hinausgcschrm ar vor
weüig Monaten. Mein alter Eo>ad
wußte gar nicht, wa er sage sollt,
denn sein und sah thu doch
nicht a. erwiedert doch seinen herz,
en Gruß nicht. Er beschwert sich
nachher darüber. Der alt, Rare wußt
nicht, daß ich seht im Geiste ineiNt Braut
in mein Hau führte !
schon der Secreiär So. Excellenz herein,
„Excellenz haben de Herrn Kammer
ralho Ankunft vernommen" sagte er
paiheiisch, „und—"
„Werde sogleich die Ehr hab,"
erwitverie ich, und da Mäanieln husch
te hinan.
Excellenz lagen aus der Ottomane
und sahen rech lüstern nach den Novitü
„Giüß Sie Goit, lieber Kammer
ralh ! Endlich ?—Na, setzen Sie stch
mir und refeeiren Sie haarklein ich
birnne vor Begierde."
ovo begann ich, die laug Brühe
anzuiühren, legte die Dokumente vor—
unv 0 Minuie zu Minute wurde da
gelbe hohe Antlitz sreudiger.
(storifehung f01g,.)
„Mene, mene, trkrl, upharsin."
„Da ist aier die Schrift, Ida er
etchaei! „Meue, mene, telet,
up haesiu."
Und sie tednilel dies „Reue,
da ist, Soll da dein Königreich ge
zählt und ollendet."
„Tekel, da,lst. man ha dl
in einer Wag, ge,,,
und zu lelcht de funden."
lvoch Daniel 5, er Zt—Z7.)
So sprach der Prophet vor üirr zmei
tausend lahren, uu so spricht heut
nicht der Prvphrt, tnsptrtrt durch die
Stimme seine Gottes sondern da
souveräne Volt mit nicht weniger Wahr
bett, denn „Volke S-imme istG ot
tea Sitmme."
Au den Stätten und Dörfer Rott-
Carolina', aus seinen Weiler nd
Hösen, au seinen Fichten- und Tannen
wäldern blitzte der Telegraph vorig
Woche das „M e n e, mene, tekel,
upharsin". Es steht geschrieben
anGrant! „Dei,.e Herrschast tft
gezählt und vollendet."
E steht ges trieben an die Grant
part e i i „man hat dich tn tnrr Wa
ge gewogen und zu leicht befunden."
Der Ausfall der Wahl tn Nord-Caro
lina ist für uns kein überraschend, so
sehr er auch der herrschenden Sorrup
tionSpariei wie ein Blitz au heiterem
Himmel erscheinen mag. Die Drahtzie
her der Grantparlei, große wie kleine,
von den KabineiSmiigliedern an, die in
Nord-Carolina „stumpften", bis
hirunter zu den kleinsten Parieikleppern,
glaubten alle an die Allmacht der Pa -
tronage an die Unbesteglichkeit der
Parteidtci plin, an die Unsehl
darkeit der Beschwörungsfor
meln, mit denen man auf die Dumm
deit der Mass spekuiirt. Auch tn der
volk partei gibt e noch Manche,
die an diese Allmacht der drei' Fakto
ren unsere Parteileben glaubten, und
auch Diesen schien in Steg de Volke
über die organtfirie Patronage, Partet
dtciplin und dt Beschwörungsformeln
unmöglich. Beide flu enttäuscht z dt
die eine wie der König Betsazer,
al er die Schrift la „uad th die Len
den schüttelten und die Beine zitterten";
die anderen freudig enttäusch, da st jetzr
den Weg llar uad offen vor-sich sehen,
welcher da Volk der Beretnlgtea Staa
ten aus der Nacht politischer Zerfahren
heit herausführen wird tn den hellen
Tag eine neuen Volksleben, wo alter
Hader und alter Haß vergesstn sein wer
den, wo neuergrteden und
Einigkeit da Volk fester
binden werden, äl persönliche Re
gierung und Mtlltärhenschaft e kön
nen ; wo dt Parteien vergessen sein er
drn tn dem allgemeinen Bedürfniß einer
freien, friedlichen, republikanisch-demo
kratischen Entwicklung
Die Graaipress wird natürlich alle
möglichen Deutungen und AaSleauugen
„der Slyrift an der getünchten Wand"
ersuchen. Wie es Inder Schrift heißt
„Und der König rief überlaut, das
man die Weisen, Ehaidäer und Wahr
sager herauf bringen sollte. Uad ließ
den Weisen zu Babel sagen: Welcher
Mensch dies Schrift liefet und sägen
kann, wa fle bedeute: der soll tt Pur
pur gekleidet werden und goldene Ket
ten am Hals tragen und der drttN Herr
sein tn meinem Königreich.
Da wurden alle Weisen de König
heraufgebracht; aber sie konnte der
die Schrift lesen, noch die Deutung de
Könige anzeigen."
So erden dt wrantbläiter ihre
Herrn und Meister gegenüter die wahr
Auslegung der Schrift zu verschweigen
sacht. Wir aber rufen thue zu,
Kiinifireich ist ge
zihlt und vollendet, man
hat Euch in einer wa> >e
wog, und zu leicht befnn
d e N." (Reform.)
Sauer Gurken.
In der saure Gurkeuzei, b. h. im Gemme
seile nach alter Sage derart an Neutgkeite
fehlen, aß die Zeutungeschreiber zur Erfin
dung on haarsträubenden Lügen gretfen müß
ten, nur um ihre Lesern da näihige Unter
haltungefntter versehen ,u tonnen. Solche
dumme Lügen in den Zeitungen nenn an
„saure Burten", während „Snle' n, dieser
Jahreszeiten orten.
. In Wahrheit hat die Gemwerzeit nicht we
Niger Uedersluß an interessanten Neuigkeiten
al jede andere Zeit im Jahr, im Gegentheil
temmeu grad tm Sommer, znselge ledhasteree
Reiselust, mehr Eisenbahn- und Dampfboot
ilalastrophen vor, als zu anderer Zeit, her
bei der überwältigenden Hitze sind die Bericht
erstatte oft zu träg um Thatsachen zu sammeln
oder zu berlchien, und sehe sich Ileder im küh
len Zimmer hin, um in aller Ruhe einige pa
ckende Neuigkeiten zu dichte. So entsteh,
die „sauren Gurken." Sie stnd auch tn
Deutschland Mode, die hiesige aher übertreffen
jene an traster Ueberlreidung etens t -
s.re Sommerhthe die t Deutschland über
iff.
Die Seeschlange,da wtldeWetb
und der ild M a stnd drei der gewäh
lichftrn „saUre a T nrken." All drei stnd auch
in lese Sommer zu Borschein gekommen.