Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, August 08, 1872, Image 1

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)>!t-rkan 5-
lulvauischr StaatSzenunq,
V""'" H-,-Ugeg-d-°
xooL Kn rrk, Lox I^,
erscheint jeden D-nverstaq. und I-stel S.VV
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Cimbrla, S0i0 „ ~ W> Stahl.
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Germania Zl>oo „ leu> C. Hebich.
Hammonia Zi>oo „ ~ I. Mepcr.
Holfatia, ZOOO „ „ A. vaiend.
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un"^s-."-'.^'ch°f^,aSK°n.g.
HriiSdurg, No. Tb, 'SS.
Harrisburg, Pa.. Donnerstag. August 8, >872
Demokratisch-Republikanisches
Stational-Ticket:
Für Präsident:
Horace Zreeleis
von 3!ew-Hampshire.
Für Bice - Prasident:
ZZ. Zratz Rrown
von Missouri.
Demokratisches
Staats - Ticket.
Für Gouverneur:
Mb. Chas.N.Duckaltu,
Für General-Auditor:
William A Harlie .
on Bedford Eountp.
Für Richter derSupreme-Court:
Ichtb. James Thompson
oriErieEounttz. -
Congreßmmmer für den ganzen
Staat:
chtb. Richard Baux, Philadelphia,
chtb. JamrS H. H-ptin, Allegheny.
Achtb. Hrndrit! B. Wrlght, Luzerne.
Delegaten zur Conftitutions-
Coiivention für den ganzen
Staat:
1. G. W. Woodward, Philadelphia.
2. I. S. Black. S-'k.
3. Wm. Bigler, Slearfieid.
H. W. I. Baer, Somerset,
a. W. H. Smith. Allrghen.
ti. V. Gowen, Philadelphia.
7. John H. Campbell, Philadelphia.
8. S. A. Reynold. Lanraster.
v. LameS Elli, Schupikill.
l. S. C. T. Dodd, Venango.
11. George M.DallaS, Philadelphia.
12. Robert A.Lamberton, Dauphin.
13. A. A. Purman, Green.
11. Wm. L. Eorbett, lliario.
Elektoren r
Edgar Cowan, an Wefimoreland,
Geo. W. Sklnuer, von granllin.
Nepäsenlanten>
Seiden Marru, on Eile.
John S. Miller, on Huntington.
S. Groß Frp, on Philadelphia.
Distrikte!
t. Thomas I. Barger. I IZ. D. Löwenberg.
2. S. D. Anderson. tt. I. M.Knlghe.
Z. John Mossa. IS. Henrp Welsh.
. Geo. R. Berrell. lii. H. I. Stahle.
S. iNoch nicht besetzt.) 17. R. W. Ch'istie
k. Jefiah B. Houpt. tB. Wm. F. Logan
7. S. A. Der. t 9. R, B. Brown.
8. Jeff- G. Havlep. 20. F. M.Robinson
9. H. B. Swarr. 21. I. R. Mollen,
tv. B. Ritllp. 22. T.H.Stmenson
11. 2Z. John B. Bard
12. F. W. Gunster. 21. Wio.W.Miller
Alijses Grant, der Große.
Die Schaafs-Teduld giebt nicht um hohe Steuer,
Und läßt sich selbst den Bissen Brod ertheuer.
Der große Staatsmann braucht für seine,
Schädel
Mehr Urlheilskraft und schärferen verstand, -
Regierungskunst gilt ihm als Schwetfgewedel
Und ist als span'sche Dorf ihm unbekannt,
Unfähig für die großen BolkS-Zdie.
Bleibt er als reiner „Ochs am Berge" stehen.
Dlrgroße Diplomat braucht krumme Weg!
Er lärmt zuerst, springt dann au de Gehege
Und läßt da Feld denvritti weit und breit,-
Das Loo detHohn u. Spott bleibt dem Stupide
In seiner Ausland.Politik bischiedtti.
Der große Gaben-Held brauch große Tasche
Daß Pferde, Kutschen, Häuser, v-uerei'n
Und alle Dinge, die er kann erhaschen,
Leicht schlüpfen in den veltelsack hinein,
Wer noch den großen Rehmer will beschenken,
Und Esel on zweibeinigem Gestell',
Daß er an ihnen seine Kunst Probire
Und on de Leibern streife Haut und Fell,
Wer lmmerhtn dm „Tod de Ruhms" will sterben,
Der große Dränger braucht Legislmoren,
Die seiner Willkür leihen festen Halt
Und ihm, mit langen oder kurzen Ohren,
Gewähren unbeschränkte Amisgiwal,
Wie schön ist's doch, wenn geiste,wandte Seelen
Gesetze gebe und zugleich befehlen !
Der große Egoist braucht große Schaan
Der Onkel-, Rissen- und Geatter-Brur,
Damit sie sämmtlich seine Gunst erfahren,
Wer haßt wohl je da nahe Fleisch und Blut ?
Die Patronage soll im Haufe bleiben,
Drum will er st demsilbe einverleiben.
Der große Epikur braucht viel Zerstreuung
Die Arte ist für ihn ,u schwer und groß,
Drum sucht er Wirts die Beschists-Befreiunl
Und reißt sich häufig on dem Posten los,
An Badeorten und an Sommerplätzen
Wo, in den Schlamm der Schlechtigkeit ersunke
Bon ihnen Zeder sich den eutel strickt,
Mit Earpel-Vagger im intimsten Bunde,
Beflehlen sie die Staaten ach der Runde.
Der große Zwangs-Marschall brauch
faule Fische
Und hihnt da „Eorpus-Haieas" Gesetz, -
Daß er sich in der Staaten Haushalt Ische,
Umgarn er sie durch sein Tprannm-Retz,
Bdi Kuklur-Humtug und mit Spuckgeschichten
Such er der Bürger Wahlrechtzu errrichte.
Der große Zntr ignan brauchtdnniliEcken,
Dam, sich in d-nseid-n schlau und klug
Dir E°nptlon und Riedeitrachl verstecken,
Und sich bergen Schwind! und Beirug.
Dam die gäulniß dr Regieiung-Z-Ige
Nicht ihr schaudirbaste Srllr zeige!
Dirgrade Zaubrrer brauch blauc Dünste
Uud lelrn Sand für Augcnblenderii, -
Daß man sich täusch mit drm Hirugrsdinnsir,
AI ob scn Wirk dir Schulden-Zahlung sti,
Dlc Geld vcrtc aufgcbrach durch Tarrn
Und kommcn au drm Bodrn nlch giwachsin.
Dergroßc Waffe nh ärrdler brauch Gc
schütz,
Aiwibr, Büchsen und Munition,
Damit cr sie von seinem Sünden-Sitze
verschachere für einen ZudaS-Lohn,
Nu, die Franzosen dürfe Waffen kaufen,
Daß sie die Deutschen mit dem Feuer taufen.
Der große Friedenmann braucht Bru
dlrliebe
Und Mitgefübl in die schrumpfte Brusi,
Daß er vergessen und Bergeben übe
Und fatzre lasse jede Rachelust,
Er will jedoch on Amnestie nicht wissen,
Durch Eigennutz und Selbstsucht fortgerissen.
Der große Reformator braucht Reformen
Und argen Ausatz, der den Dienst beschlich,
Um „Haupt und Mieder" dauerhaft,n heilen,
Bedarf de schnitt aller Eiterbeulen.
Der große Ringmann braucht zahllose Ringe,
Geschmiedet in dem Demagogen-Schachi',
Damit er sich die gorihcrischakt erzwinge
Undmehr eeniralisire seine Mach,
Umsonst ! - da volkloird alle Fesseln sprengen.
Der große Doktor braucht nur Rabulisten,
Die' „HoeuS-Koiu" Treiben gut ersteh',
Wie Liiuse sich in' Schmal, de Volke nisten
Und den Elienten eine Nase dreh',
Kann nicht au Grant, dem neuen NechtSgeleiir in,
Ein „große Licht" der Rech>Seiwaltung werde ?
Der große Läufer für' Nenominircn
Braucht feile Wichte ohne WilleniWahl,
Der große Eandidat branchtoicleSlimmen,
Stumpredner-Pufferei und Zeitung-Lob,
Doch wird er jenen Thron nicht mehr erklimmen,
Und zu sinken in sein alte Nicht,
Schon reget der Reform-Geist seine Schwing!,
Um einen großen Bolksieg zu erringen.
U. Rep.
/Eu illel in.
Der Hagestolz.
Mine Doppelhistorie
on
O. v. Ho rn.
issortsehnng.) .
Wie war mir jetzt 0.... so lleb ge
orte! Wie war ich so glücklich. Mei
nen Albert hall ich wieder. Blickte ich
aus sein häuslich Glück, dann drängle
sich Seufzer in meiner Brust. Konnte
ich e nicht auch so haben? Hatte ick
nicht durch de Fürsten Gnade meie
reichliches Auskommen? War ich denr
schon all ? ich trat or den Spiegel unl
besah mich, und mußte mir selbst dal
Zeugniß geben, ich sei noch eben jung
genug zum Heiralhen. Dreißig Jahre
sind ja nur zehn mehr als zwanzig?
Graue Haare hab ich noch nicht! Mei
ne Zähne waren noch gut! Eine Brille
brauchte ich auch noch nicht! Kurz, ich
wurde an diesem Abend, wo ich Zeu>gi
einer Engelseht geworden, bekehrt von
der Hagestolzeret. „Doch", sagte ich
zu mir selbst „nicht Alles ist Gold,
was glänzt." „Borgethan und nachbe
dacht, hat Manchen in großLetd gebracht."
Das war der kleine Asmvdi, der mtrda
ins Ohr rannte, der Schall. Mein
Verstand erhob auch seine Stimme im
hohen Rath und spracht Apropos!
Freund Adolph zum Heiralhen gehö
ren Zweie. Wie denn nun, wenn ihn
Niemand mag k He?-Der Bengel kam
just zur Unzeit. Ich lratzte mich hin
term Ohr und legt mich zu Bett, und
sah mich im Traum im Schlafrock, in
einer weißen Baumwollmütze, ine all
Annestbhlle um mich herum leisen, einen
alten Kater neben mir in behagliche
Ruhe liegen, die Pseise dampfend, dag
Podagra zwickend in den Füßen, kurz,
den ganzen Haushalt einer Hagestolzen
oomiuo ii kllUt..—Die Bild mußte mich
tief ergriffen haben. Ich wachte, und
im Erwachen hörte ich den letzten Seuf
zer, der meiner Beust entstieg, und—die
Sonne de Frühling sah freundlich
durch die hellen Fenster, und der llar
Himmel versprach einen heitern Tag.
Und er wurde e Im vollsten und schön
sten Sinne de Worte, denn über uns
und in un war'S In beilern Frühlings
tag 01l Lust und Licht, und Dust und
Freud.
Da, wo ein llare Baistn, von grü
nem, mit Veilchen und Vergißmeinnichi
reich durchwirkten Rasen umgeben, vor
himmelanstrebtnden Pappeln und deH-
und wehmüthigen Trauerweiden beschäl
tt, erquickende Kühle auf eine duftig
Geisblatllaube ausgoß, hatte die liebli
che malia da Frühstück bereitet. Al
bert und mein herziger Pathe riefen mist
ab, und wir fanden die Gastliche in al
ler emsigen Thätigkeit einer wackere
Hausfrau.
Ihre Frrundltchkett würzte da Früh
mahl. E mundete köstlich.
Nach dem Frühstück besahen wir de
schön und geschmackvoll angelegten, In
seinen abwichseinden Parthieen überra
schenden Garlen. Ich konnte nur be-
Eist achtem wir lange umhergewan
teit, sübilen die glücklichen Galten mich
zu einer der reizendste nd sinnigsten
Parthieen de Gartens. Dicht von
Jasmin und Rosen umgürtet, aus de
bobe, lag ein Gärtchen, wo die herr
lichsten Aurtkel, sorgsam gepflegt,
blühten. Eine Moosbank, von einem
Laubdache beschattet, lud zum Anblick in
Ruhe ein.
„Das ist unser und Harpel's Heilig
thm," sagte Amalia.
Albert zog mich aus die Moosbank
nieder.
„Hier, Adolph", hob er an. „ist der
Ort wo du erfahren sollst, was dir in
Harpe,' Lebe dunlel blieb, wo du hö
ren sollst, wir und durch welche Wege
mich die Hand des Himmels tn das Pa
radies meines ehelichen Lebens einführ
te."
„Höre also: Harpe! war der Sohn
überaus reicher, aber auch ebenso edler
Menschen, meiner Großeltern mütterli
cher Seite. Hier in diesen herrliche
Umgebungen wuchsen er und meine vol
lendete Mutter am Busen der Natu>
und der Elternliebe, geleitet von einer
innigen Religiosität, auf.
Die Eltern Harpei'S starben frühe.
Meine Mutler kam zu entfernten Ver
and!, lernte meinen Baier kenne
und verb.n d sich mit ihm. Harpe! be
suchte mehrere Universitäten, ohne flck
zu irgend einem Berusstudio entschlie
ße zu können, was er bei seinem Ver
mögen auch nicht nöthig halte.
Einige Zeit weilte er darauf bei met
aen Eltern und sing dann a, die Wel
zu durchschweifen ach Ost, Süd, Wes
und Nord. Und wo der Himmel dar
Züllhorn seines Segens ausgegossen, de
lieb er, oder wo Wissenschaft und Kunst
hren Tempel halten. So lebt er viel
olle Jahre ein beneidensivertheS Le-
Er suchte endlich sein Vaterland wie
>er. Dresden mit seinen Schätzen und
ertlichen Umgebungen fesselte ihn. Ei
niethete sich eine Wohnung, die ihm dii
Aussicht aus die schöne Eibe bot, und
ührte, obwohl an keinen Ort gefesselt,
>as alte Leben, wenig Gesellschaft su
hend, sich selbst und die Wissenschaft und
stunst.
Wieder einmal, wo er den Winter tn
Dresden war, erkrankte er schwer. Ge
rade um diese Zeit kehrte die älteste
lochter des Rathes N in des
len Pause Harpe! wohnte, aus der Zern
heim. Sie war bei einer Tante erzogen
norden, deren Tod sie der Heimath und
ein älterlichen Hause wiedergab.
Harpe! hatte noch nie geliebt. Ein
mal halte ein Mädchen, welches r in
löpitz sah, Inen Eindruck auf sein Herz
zemacht z allein Harpe! konnte bei setner
einfachen Art zu sein, bei seiner, trotz
der vielen Melterfahrung und Welkennt
iß, großen Schüchternheit, tn der Nähe
es weiblichen Geschlechtes keine Gele
zrnheit finden, sie genauer kennen zu
lernen. Er sah sie oft in der Nähe, oh
ue ein Wort mit ihr gewechselt zu ha
den. Lange noch schwebte, nachdem sie
längst, unbekannt wohin, Töplitz ver
lassen hatte, das Bild vor seiner Seele—
allein die Zerstreuungen seiner Lebens
weise stellten S zuletzt wieder ganz in
den Hintergrund.
Jetzt sieht er da Mädchen plökltch
als seines Hausgenossen Tochter wieder
und ih, Bild nimmt den Raum wieder
ein, den es inst inne gehabt.
Aber er erkrankt. Ein heftiges Fie
ber zerrüttet sein Wesen. Er schwebt,
sich gänzlich unbewußt, am Rande des
Abgrundes.
Mit edler Ausopferung nehmen sich
die Hausgenossen de Kranken an. Er
genießt wahrhast elterlicher Pflege von
den Menschenfreundlichen, mit denen er
nie tn genauem Verkehre gestanden.
Die eigene ungeschwächte Natur, im
Bunde mit der Kunst von Dresdens be
rühmtest! Aerzten, rettrt ihn. Er ge
nest wieder, und an seinem Siechbette
findet er die edle Mutter und die noch
lieblichere, setzt zur vollendeten Jung
frau herangewachsene Tochter.
Das Band der Dankbarkeit fesselte
ihn an die achtungSwürdige Familie,
das Band einer tiefen und innigen Hin
neigung an Theodoren. Die Zeit be
ginnt setzt für ihn, die unbeschreiblich
selige für das liebende Herz, wo die Lie
be sich, der Blume gleich, entfaltet, nnd
plötzlich, den Gärt,er überraschend, in
ihrer vollen Blütheprangen vor ihm da
steht. Er ist des Rathes täglicherHauS
genösse. Er kann ohne die geist- und
gemüthvolle Theodora nicht mehr leben.
Auch er ist ihr theuer. Sie gesteht es
ihm in einer süßen Stunde, daß sie ihn
in Töplitz bemerkt; sie erröthet bei dem
Bekenntniß, als sei es eine Sünde. Da
kann Harpe! sich nicht mehr halten. Er
bekennt ihr seine Liebt. Im Mädchen
kämpft die Jungfräulichkeit und die Sie
be den unendlich reizenden Kampf. Die
Liebe stegt-sie liegt an seinem Herzen.
„Nun gingen andre Sonnen
Und andre Monden auf,
Nun war die Welt gewonnen
Für seinen Lebenslauf!"
„Wärest du nicht ein Hagestolz, und
da ein eingefleisibter," bemerkte Albert
„ich würde dir ein Bild der Tage ma
len, die Harpe! jetzt an der Zahl drei
hundert - fünf. und - sechszig genoß; ich
würde den Pinsel lauschen in dl Farben
der Erinnerung au dem eigenen lu
gendglück; aber so etwa crplrt der
Herr Kammerrath nicht sind auch Allo
tria, da in den Akten und Rechnungen
Hochdesselben niemals ähnliche blxvmpla
gefunden werden; darum schreibe ich
darunier r I-atul per so weil er da
am Beste rrrsteht, und gehe in meiner
Historie weiter vorwärt, indem ich a In
jetzt bedeutender Gelder. Verschiedene,
mir unbekannte Verhältnisse nöthigten
ihn, selbst die Reise nach England zu
unternehmen. Theodore und er waren
Uns. Nur bel dem Vater hatte Harpe!
noch nicht förmlich geworben. Er haß
te die Formalttäteri de altfränkischen
Leben seiner Zeit und ihre steifen reif
röcktgen Formen. Ueberdte schien die
hm auch überflüssig. Der Rathß...-
liebte ihn ungeheuchelt, und war nur in
em Einen Punkte nicht mit ihm einver
fanden, daß er kein Amt annehmen
sollte, wozu sich ihm schon oft d>e schön
te Aussicht dargeboten hatte. Er war
Kind der Familie. Seine Ltebe zu
!ho,doren war kein Geheimniß; denn
lede Gehelmihun war ihm, bei der offe
nen Biederkeit seine Charakter ver
haßt.
Dem Wunsche de allen wackern Ge
schäftsmannes zu entspechen, that Har
>el Schrille wegen einer Anstellung und
sollte, da sie einem so kenntnißreichen
Ranne nicht fehlen konnte, den alten
Ziath bei seiner Zurückkunst au Eng
land damit überrasche.
Nach oft gefaßtem und lmmer wieder
aufgeschobenem Vorsätze riß sich Harpe!
tntlich au dem Arme der Liebe und
reiste ab. Sein Geld gab seiner Reise
aus dem Festlande Blitzesschnelle. Nicht
so war e auf dem ungetreuen Element.
Aeolus und Neptun' Launen konnten
Dukaten nicht beherrschen.
Eine langsame Seefahrt war ihm
peinigend. Albion's weiße Küste wur
oe ihm ein Paradies, das seine Wünsch
irstrebten, indeß seine Gedanken nur
rückwärts eilten zu der Geliebten.
Schnell glaubte er in England sein
Ziel zu erreichen. Er halte sich bittei
zetäuscht. Das Geschäft zog sich in db
Länge der Winter kam. Groß
briitannien ungesunde Klima schwäch
te seine Kräste. Er erlag Ihm endlich
Tin schleichendes Fieber warf ihn dor
im fremden Land, mit dem Heimwej
er Liebe im Herzen, auf Krankenbett
Lange, lang, lttt er. Schreiben konn
vernicht, und halte Niemanden.de>
sür ihn hätte schreiben können, mochtl
ruch Theodoren nicht den Schmerz
machen, ihn in der Fremde, in der wei
ten Entfernung krank zu wissen. Der
zanzen Winter hindurch war er krank
Oer Frühling kam z seine Gesundhet
nicht. Spät im Frühling an de>
Grenze de Sommers erst, erholte e>
sich.
Im August war endlich sein Geschäft
beendet. Er schrieb, er eilte, die Gelieb
te wieder zu finden. Er kommt tri
Dresden an. Er eilt zu R 's Hau
se, klopft —man öffnet. Es find fremdl
Gesichter, die ihn kalt begrüßen.
„Ich suche den Rath R !" sag!
er.
„Wir bedauern, Ihnen sagen zu müs
sei, daß er selt drei Vierteljahr todt ist,'
da ist die Antwort, die ihn niederschlägt
„Und die Räthin?"
„Auch todt!-Wir haben da Haut
erstanden."
„Und sein Kinder ? Theodora?"
„Können leider nicht dienen!'
„Hörpel taumelt und sinkt in einer
Stuhl.
„Mitleidig fleht man ihn an.
Er läßt fl Alle noch einmal erzäh
len und eilt dann zu dem Präsidenten
F r, einst das Rathes treuestew
Freunde.
Man meldet ihn.
E währt lange, bis er vorgelasser
wird.
Stolz, kalt, mit dem Blick der Ver
achtung, tritt ihm der Präsident entge
gen und fragt mit schneidender Bitter
keit -. „Womit kann ich dienen?"
Harpe! starrt ihn a und ist keine
Wortes mächtig.
„Womit ich dienen kann?" fragt noih
einmal ärgerlich der Präsident.
„Um—GotteSwillen I" stammelt Har
pel, „was ist geschehen? Erbarmen Sil
sich meiner, Herr Präsident, und löser
Sie mir das entsetzliche Räthsel!"
„Räthsel!" hohnlacht der. „Dil
Lösung können Sie sich selber geben!'
Noch nicht völlig genesen, greist dat
Alles Harpel'n fürchterlich an. Er sink
ohnmächtig nieder.
Den Präsidenten ergreift eine sansil
Regung. Er ruft Hilfe. Man bring
den Ohnmächtigen zu sich.
Der Präsident entfernt sich. NaH
einer Weile kommt er wieder.
„Wo ist Theodore ?" stammelt Har
pel.
Der Name erweckt wieder all Bit
terkeit in dem Präsidenten. „Nenner
Sie den Namen nicht wieder!" ruft i
au. „EristeutwiihtinlhremMunde,
Stejhaben niedrig gehandelt, Sie sind
ein Bösewicht, denn Sie haben da Herz
eine Engels betrogen, mSinen Freund
in Grab gestürzt, die Mutter getödtet
die Kinder zu hilflose Walsen gemach
Ihr AuSsehn ist der Beleg zu dem, w
l da Gerücht sagte. Kehren Sie in dt
ro. s.
Arm von London Buhldirneo zurück.
Da aber sage ich Ihnen, daß Sie uicht
rlumphiren können: Theodore ist glück
lich verheiralbet, sehr glücklich. Und—
i habe zu viel Zeit an einen Nieder
trächtigen verschwendet—gehen Sie und
treten Sie nie mehr einem Ehrenmann
unter das Auge!"—Er wendet Harpe!'
den Stücken und läßt ihn stehen.
Der ist starr. Da Gelächter der ro
den Dienerschaft erwrckt ihn wieder. Er
zerrauft sein Haar und stürzt hinweg."
„A.mer Sarpei! seuzfte ich. „So
wurdest du veilann?—Und wie wär'
mit ihm?" fragte ich, auf Höchste ge
spannt.
..Er flieht nach O hieher. uud
lebt in stummer Beezweislung lange
Zeit van aller Welt verschieden. Ihm
konnte da- Leben ja nicht mehr geben.
Aber dteZrit nitioerle ftineVerzweifluag.
Da Gefühl der Unschuld erhebt ihn
wieder und gibt tbn sich selbst zurück.
Er forscht nach R ' Waisen.
Er seht ihnen, ohne daß e Jemand
ahnt, woher es komme, Jahrgelder au.
Sie sind wackere Diener de Staate,
glückliche Väter geworden durch ihn.
Von Theodoren hurte er, sie lebe giück
l>a> und sei Mutter von fünf Kind,ru.
Er liebte sie noch ebenso wie einst. Sei
ne Se,le war nicht zum Vergessen ge
schaffen. Ich erinnere mich dunkel, daß
wir Kinder ihn nur den traurigen Oheim
nannten. Er lebte lange Zeit bet mei
nen Eitern. Zuletzt, als meine M-schwi
fter von den Blattern hingerafft wur
oen, verließ er sie nicht mehr. Und al
auch mir rer WI- de Himmel dl
Eltern nahm, da ging er mit mir hier
her und erzog mich mit väterlicher Lie
be. Zwischen seineu Auriktln und mir
war sein Leben getheilt und sein Herz.
Aurikeln waren Theodoren's Liebling,
kiumen.
„Es liegt ein dunkler Schatten auf
Theodore/' hob mit Thränen im Blick
Amalia an: „ihn aufzuhellen, ich mtine
Pflicht. Du vergönnst es mir, Albert,
nicht wahr?—lch hab, eö ja au ihrem
Munde!"
Er nickte wehmüthig.
(ijoitsehuiig folgt.)
Greeley und Brown!
Mit diesem Feldgeschrei wollen wir
nunmehr lnuthig in den Kampf ziehen,
nicht fragend, wer und wa unser Nach
bar früher gewesen, sondern nur den ei
nen, alle andern zum Schweigen brin
genden Gedanken hegen t
Grantzu schlagen!
Denn Grant schlagen, heißt da
Grant'sche Spst-m unter unsere Füße
bringen, und das heißt nichts Geringere
als
eine gefährliche Executive, eine
korrupt Administration,
eine servil Tongrest-Majori
tät.
Sechztgtausend geldhuug
rige Beamte,
ein gekaufte Presse,
und alle die erbärmlichen Prak
tiker
zu beseitigen, die mehr als alle Ander
unser Volk moralisch ruiniren.
Kurz, die regelrecht erwählten Führet
der demokratischen Partei haben gespro
chen, so daß nicht mehr übrig bleibt, al
daß wir alle —ja al > e Demokra
ten in Reih' und Glied fallen, und
Schulter an Schulter zum Stege
schreiten und zwar zum gewissen
Stege!
Ueber Senator Schurz mag gesagt
werden, was da will, daß er von der
Höhe des Staatsmanne herabgestiegen,
aß er ein gewöhnlicher politischer
Drahtzieher geworden sei, und sowetter,
—soviel steht doch fest, daß er nach wie
vor da Haupt der Bewegung zum
Sturze der Grant-Dhnastie und der
Parlet-Tprannei ist. Auf ihn schaut
Alles. Mit Spannung wartet man
auf seine erste „Campagne-Rede". Boa
ihm hofft man eine klare Darlegung der
Gründe, welche die Gcgner Grant' be
stimmen sollten, für Greeley zu stimmen.
Der Ton, den er anschlägt, wird al
Grundton als maßgebend betrachtet.
Daß der deutsche Senator die Erwäh
lung Greeley's nicht als Abschluß der
politischen Sieformthätigkeit, sondern
vielmehr als Ausgangspunkt für wettere
Bestrebungen in gedachter Richtung be
trachtet, hat er selbst deutlich genug er
klär.—
Charles Sumner für Sreeleh.
Au St. Lout, datirt 13 Juli wird
Folgende gemeldet!
Die „Times" wird morgen folgenden
Brief von Charles Sumner an L. M.
Reavi, dahter veröffentlichen:
„Ich denke, daß nach reiflicher Ueber
legung Sie es nicht für rathsam für mich
halten werden, einen offenen Brief
in Bezug auf die Sache, auf weld
die Sie mein Aufmerksamkeit lenken, zu
schreiben. Herr Greeley und ich flnd in
vielen Dingen Mitarbeiter gewesen.
Wir find beide in demselben Jahre ge
boren. Ich achte ihn sehr hoch. Zwi
schen ihm und einer anderen
Person, die nicht genannt
werden soll, bin ich ernstlich
für ihn."
Mögen gewisse deutscht Blätter
gegen Greeley sagen, wa sie wol
len, ei n große Verdienst müssen fle
dem alten Tribun- Philosophen lassen.
Er war stet ein entschiedener Gegner
des Know - Nothingthum. Selbst in
den dunkelsten Tagen, als jener Orden
in der höchsten Blüthe stand, bekämpfte
Greeley denselben in seiner Tribune
nachdrücklich. Kein andere Blait hat
! so viel zur Anerkennung der deutsche
Literatur in Amerika beigetragen al da
seinig und Im deutsch'sranzöstschenKrie
ge stand keines entschiedener auf der
Seite der Deutschen al Greeley' Tri
bune. Sie scheute keine Kosten, um
vollständige und wahrheitgelrue Be
richt über die deutschen Erfolge mitzu
theilen ; für eine einzige Depesche über
die Schlacht bei Sedan zahlte fle allein
b3OOO. Thatsächlich wurde Greeley'
Tribune dt große Ouelle, an weicher
dt amerikanischen Blätter schöpften und
ihr verdanken wir die Htnwegräumuag
vieler Vorurthetle, dt unter de Ame
rikaner gegen Deutschland und die Deut
schen vorlagen.