Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, August 01, 1872, Image 2

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    I—
argthalien. Kuchen und allerlei Dinge bärge
reicht, „man muß ja de süßen Engel zu Wil
len sei!" Da Kind wird dann lolrber gestillt
und-nnd nach wenige Tage folg an ihm
zu Grade.
Ein anderes Kind wird durch tir Saugfla
sche, durch Kubmilch genährt, S ist schon
warm Wrilrr (denn wir schreib bloß ser
die Sommermonat), in Gewitier oder sonst
schwüle Lust Hai dir Milch (die oft schon in
größeren Slättrn durch den Milchmann er
fälschi worden ist, in Währung gebracht, st'
ist aber och nicht saurr genug, daß e dir un
achtsame Mutt-r deine,, oder daß diese glaubt,
eS sei gzsährllch. Da Kind gcaießi die Milch
und—der Bit.stdurchsall ist f-rttg.
Sehr haust traue Mütter ihre Säug
linge ober Kinder sogenannten „KiirtSmagden'
an. Man liest häufig in Zeitung'' „Ein
etc. Nun diese halberwachsenen Mädchen, di
fast selbst noch Kinder sind, sollen die Wärterin
en und Pslegrriunr der theurrsten Kleinodien
sein! Ist dieses denn nicht geradezu närrisch?
Gehöit denn nicht zur Pfleg- und Aufwartung
eine solchen zarten G'schöpfeS 'ine gesetzte und
e,ständige Person? Wie oft geschieht 'S, baß
diese sungen Mädchen die anvertrauten Kinder
i Ihrem gefährlichen Alter virirachlässtgr, st'
gehen au mlt ihnen, sie setzen sie auf den küh
len Boden, um mit jungen Leuten zu plaudern,
sie kennen die Bedürfnisse der anvertraut
Klelnrn nicht, wenn sie schrctrn, giebt es Püffe
und da Kind kommt mit einer Erkältung
nach Hause, Hltze, gieb und oft Durchfall
stirb die Folgen.
Eine Mutter, welche ihr Kind selbst stillt, bot
sich vor Erkältungen und Diarrhoe zu hüten, sie
darf dem Säugling mit der Muttermilch nlcht
die nachthriligrn Folge von hefilge Aufre
gungen, Leidenschaften, Sorge, Aerger, Furcht
ic. einflößen.
Jähzornige Frauen, sagt Dr. Klenkc, die kei
ne sittliche Kraft der Mäßigung haben, sollten
gar nicht stillen. Säuglinge bekomme st
durch sie gefährliche Eonvulstonen und den Keim
de Tode. Eine stillende Mutter soll edrr
erhitzend Gewürze, wie Pfrffer, Saffran, Senf,
Kümmel, Zimmrt, Muskainuß, Nrlkrn noch
Zwiebel, Sauerkraut, Kohl, rothe Aepfel, Apri
kose, Birnen, Pflaumen, Melonen, Gurken,
sauer Ingemachte Früchte, rohen Essig, Meeret-
Ilg, Rettich, noch Kuchen und Pasteten (pie),
sehr fette Fleischspeisen, Aal noch Heringe, Pö
kelfleisch, geräucherte Wurst, Eis, starken Käs,
och schwere bittere Biere, Weißbier, Thampag
ner, Ligtieur, Limonade, Punsch, und ander
spirlinosen Gelränke genieße.
ES kommt die Zeit des Obstes. Manche
Mütter können sich nicht enthalte, ein reich
liche Maß davon zu genießen. Wir wollen
den müssen. Zur Zeit der Obstretfe, der Kie
kose, eine Birne, höchstens zwei und sie sind
Durchfall, ein schmerzlicher Tob. E ist hier
Händchen, oft mit unreifen j gleichviel, reis
oder unreif, alles Obst ist iödtlicheS Gift für
Obstgenuß. Is das nicht der verttable Mord?
Aber was sollen denn die armen graue issen
und trinken in dieser verpönten Jahreszeit
Dafür stehen frrt - gut auSgrbackenr Brot-
Ictcht Mehlspeisen, Gries, Ret, Sago, Kar
toffeln, leichte Bier, Eier, Blumenkohl, Möh
ren, Spinat, Pastinaken, Rudeln, grüne Boh
en, Zuckererdsen, durchschlagende Hülsenfrüch
te, gekochtes Obst, Erbteere, Kalb-, Rind ,
Schweinefleisch, frische Wurst, Forellen, Weiß
fisch, Schellfisch. Hecht, frische Butter, Zucker-
Wasser, Warmbier, Thee, Kaffee (ohneStchorte),
mit viel Milch, Buttermilch, Sarao, Ehocslabe
ohne Gewürz, Bouillon, leichtrr Weia mit
Wasser. Bor allem wirb von br tüchtigsten
Aerzten Milch und Milchspeisen als vortheii
haft empfohlen.
Klnder, welche mit der Saugstasche aufgezo
gen erden müssen, dürfen le saure Milch er
halten. E muß darauf gesehen erden, daß
die Milch unverfälscht und unadgesihöpsl ist.
Um sie im Sommer besser vor dem Sauerwer
den zu iewahrcn und für de zarlen Magen des
Alnde angenehmer zu mache, empsieU Dr.
Döeger dle Beimischung on geeetnlgtem koh
lensauren Ratron, und zwar tann dle Mittel
gleich für B—N Tage oibeiettet erden, in
dem man j Lolh oder 5 Gramm gereinlgtr
tohlensanie Natron in 20 Loth oder 200
Gramm Wasser anstößt, in in reine Bla
sülli und wohl erschlossen hält. In jeher Fla
sehe Milch, welche da Klnd bekommt, Wied ein
Theelöffel voll dieser Flüssigkeit zugefügt.
Wird eln Kind vielleicht während er heißen
Jahre,ell entwöhnt, so muß eine Muller oder
Wärterin disondei sorgsättig <u der Auswahl
der Rahring für da Klnd sel, und sich hüten
ewselden solche Speisen zu reichen, die nur für
Erwachsene teßlwmt sind.
Dle helße lahreSzelt, in elcher in diesem
wleder da; möchten Mutter nicht durch Ver
nachlässigung otrr falsche Behandlung ihrer
Ileten Säuglinge ihre Herzen mll einer Schult
gen : „Ich erzclhe lr!"
Ein Wink für Eltern. -^>,Was in
Hacken weiden will, das leümmt sich bald!"—
Die ist 'in alte teutscheSTpiüchwoe, welche
sich auf Eisahrung giiiatet und im Leben sich
nicht sosehr schwer, sie zu pflegen oder ins
rechte Gleis zu führen. Ob ein Kind friihzct
tlg im Feld und Wald umhergestreift, oder auf
derEete foimt nnd baut, odrrßiellchcn schwim
men laßt, oder still für sich Blumen, bunte
Steir.chen sammelt, der Käfer und Bogel i.i
ihrem Nest beobachtet >e., das hat alle seine
tlefe Bitiulung, und was gerade davon nicht
Frevel oder rohe Unart ist. dS muß dem Trei
ben te NlndeS gelassen werden. Nicht Ist er
reiblich,r, als Einengung der Kintesnatur durch
häupge Veidole und rauhe Zurechtweisungen.
Je sie, und kralliger sich die Kind,snalnr
entwickelt, desto bewähiter, seltstsiändiger wlrd
da spätere Austreten sein. Möglichste grii
her Theil de späteren Gemüthtgllick abhängt.
Eine Eltern oder Verwandte erbitteile
' Die Staats-Mnng.
I. ttron-ZK Dax 19.
Harrlsbnrg, Pa.
Donnerstag, August 1. 1872.
Die Wahlsin Rord-Earolina.
Heule findet die Wahl in Nordlarolina
statt. Da der Staat mii Soldaten, Saipet
daggrrS ub Neger übeifluthet ist, so dürfen
wie natürlich auf keine Sieg rechnen. Soll
te jedoch die Braitt-Partei dort geschlagen er
de, so wäre e derTodeSstoß de ganzen eadika
len Parteisippschaft.
Za Deutschland hat man den ameri
k mischen General die verrathe,ische
Handlung seiner Regierung während di
deutsch-französischen Krieges suhlen las
sen. Hier gibt es Deutsche, wtlche die
Beleidigung, welche Graut den Deut
schen damals in'S Gesicht schleuderte, mit
Handküsse vergelten.—Pfui.
Ha. Friedrich Lauer, der bekannt
Bierbrauer in Reading, veröffentlicht in
dortigen Zeitungen einen Brief, in wel
chem er sich für Greele? und Brown
ausspricht. Obschon Greelep persönlich
ein Temperenzler sei, so habe da Brau
.'-Interesse doch von ihm, wenn er aus
d m Prästdenlenstuhle sitze, nicht zu
fürchten. Bielmehr dürfe man unter
seiner Verwaltung eine bessere Reguli
rung der Steuergesebe erwarten, und
davon würden die Brauer ebenso sehr,
wie andere Geschäftsleute prositiren.
Hr. Lauer ist kein Wetterhahn, der
sich vomWinte hin und he,bewegen läßt.
Er kennt seine Pappenheimer, und weiß
nur zu gut die Absichten und Pläne der
radikalen Partei.
Trerleh und die Deutschen.
Die „Belleville (Illinois,) Zeitung",
bringt einen längeren Artikel, in wel
chem sie bemerk, daß man sich von ge
wissen Seiten die größte Mühe giebt,
Greelep unter den Deutschen zu verleum
den. Gegen einen Mann, der üv Jah
re lang eine tägliche Zeitung'geschrie
ben, lasse sich freilich Manche ausfia
den, das zu seinem Nachtheile benutzt
werten könne.
„Aber (fährt das genannte Blatt
fort) drri Fragen gab S während sei
ner öffentlichen Lausbahn, ln denen er
sich unverschütterlich gleich blieb, und
zwar Fragen von der äußersten Wich
tigkeit. dl das deutscht Element ernst
hast berstckstchtlgen sollte.
In seiner Oppositionen gegen das
Institut der Sklaverei war rr fest und
unerschütterlich von seiner ersten Ju
gend bis in sein jetziges reifes Mannes
alter.
In seinem Kamps gegen den Nativis
mu in jeder Form wankte er nie, ob
gleich er als Mitglied der allen Whig
Partei da irische und deutsche Element
zn seinen erbittertsten Gegnern hatte.
Die erklärt auch, daß seine Noml
nallon in Clncinnalt so lebhaften An
klang bet den Jrläneeen fand. Der
lrftche Charakter hat, wie der Charakter
srdeS Volke, seine Schattenseiten; aber
Eine zeichnet ihn au; individueller
und nallonaler Stolz. Wer sie als
Volt getränkt hat, dem reichen sie nicht
die link Backe ebenfalls zum Schlage
hin. Hält ln elnem Kriege zwischen
Irland und England unsere Regierung
ihre Arsenale an England ausverkauft,
so würde General Grant keine ein
zige irische Stimm im ganzen
Lande bekommen. Den phlegmatischen
Deutschen aber, denkt man, kann man
Alles bieten. Man betrachtet sie wie
Gras, da um so besser waeysen soll, je
mehr man rS tritt. Und ferner hielt er
stets das Banner religiöser Freiheit
hoch. Nie ließ er sich tn einen Kreuz
zug gegen ine Religionsgemeinschaft
ein, wie die Harpers e seit Jahren tn
ihren verbreiteten Journalen gethan
haben. Er tritt für die Rechte der Ka
tholiken, der Protestanten, der Juden
mlt gleicher Kraft und Schärfe ein."
Ist die demokratische Partei aufgc->
den?
Seit der Nomtntrung von Greelep
und Brown selten der demokratlschen
Natlonalconventlvn hört man oft dt
tische Partei aufgeqeben sei?
Wir beantworten dles Frage entschl
den mit Nein. Die Demokratische Par
tei hat nur ihr Stellung zu abgetha
neuen Fragen aufgegeben, sich aus den
Boden der Gegenwart gestellt und Ean
dltaten acceptlrt, dle in ihren Anficht
bezüglich der politischen Fragen der Ge
genwarl mit ihren Anschauungen über
einstimmen. Ihre Organisation hat
sie ausrecht halten, und alle Männer,
welche für die Erwählung von Greelep
I und Brown find, zur Mitwirkung ein
geladen.
Die Demokratie erwartet, daß Gree
iey im Falle seiner Erwählung ein Prä
sident de Volke und nicht einer Par
tei sein werte, und sie ist patriotisch ge
nug, in dieser Wahl auf all Partelvor
theile zu verzichten. Ob au der ge
genwärtigen Revolution im amertkant
schen Parleiltdei vielleicht neu Parlei
verbintuftgen entstehen und beide bis
herigen Organisollenru diese Landes
ersetzen weeten, muffen wir der Zukunft
überlassen. Vorläufig ist unsere Auf
gabe die Erhaltung der Republik.
(N A. Journal).
Minen-Unfälle.—Vorletzte Donner
stag wer eio'Mlnee, Ramm Thomas Earl, in
in<e Kohlingeud dei Tower Iti, Schutzltill
louni, deschäsiig, I, testieg einen Karre,
um Ach hinauf,iihen ,u lassen, und stieß er
muihiich gegen einen Pfeiler, wodurch er Her
unier geworfen und geioolel wurde. Der Ver
ungtiicite war Z! Jahre all, und hinieiläßi ein
grau und fünf Kinder.
<u dem New-Nork Journal.)
Di- Stellung der drutsch-amerlkoni
schrn Presse im Präfidentschaft-
Wllhlkllmpsr.
Wie vorauszusehen war, Hai die Siel
lung der deutsch amerikanlschen Press- in
der PrästdentschaftSfrage seit der Balti
morer Evnoenliou sich vollständig ge
klärt. Der überwiegend größere Theil
derselben hatt sich allerding schon Ende
Juni für Greelrp und Brown erklärt, es
gab aber eine Anzahl Blätter, wtlche da
Resultat der Convention zur Veranlas,
suitg einer entschiedenen Parteinahme
zu.nachen enlschlojsen waren.
Von den demokratischen Blättern, wel
che Grant durch Opposition gegen Gree
lep unterstützten, sind nur zwei bei die
ser Politik verhaut - die „New Aorker
Staats,eitung" und der „Anzeiger de
Westens" z die arider habe sich offen
für Greelep und Brown erklärt. Von
de ripublikanlschen Blättern, welche
noch keine enischiedene Stellung
vor der demokratischen Con
ge (wie der „Milivaukie Herold", „Wäch
ter am Erle" >c.) aus Greelep', andere
(wie tre „New Zlorker Demokrat") aus
Graut'S Seite getreten. Im Ganzen
ist da Verhältniß folgende: sämmtli
che eutsche demokratische Zeitungen und
ein sehr großer und einsiußreicher Theil
der republikanischen Zeitungen sind für
Gcerlep und Brown, so daß dieses Ticket
sich der Unterstützung einer überwälti
genden Mehrheit der teutsch-amirikant
scheu Press erfreut t die Zahl der re
publikantschen Granl-Blätler ist, so
wohl wa Größe wie Bedeutung anbe
trifft, verhältnißmäßig gering. Im
Folgenden geben wir Lrsten. woraus die
scheu politischen Blätter in der Präst
dentichasiesrage ersichtlich ist. Diese Liste
macht keinen Anspruch auf Vollständig
keit, insbesondere wolle wir nicht un
erwähnt lassen, daß e in Pennsplvania
und auch wohl an anderen Orten noch
manche LokalblSttchen gebe mag, die
für Grant sind, mit denen wir aber, ih
rer geringen Bedeutung wegen, in kei
nem Verkehr stehen. Auch wollen wir
nicht unerwähnt lassen, daß zwei in New-
Vork erscheinende, nicht politische Blät
ter, wie die „N.> I. Handel,ettuiig" und
das „Belletristische Journal" dle E
„Baltiinore Wecker", die ..Freie Zei
tung" in Newaik und t> „FretheitS
srenud" in PitlSburg. Das „Cinciiinatt
Vollsblatt" sitzt aus der „gen,", wo e
ihm angeblich so gut gefall, daß es kri
Stellung mit Geschick zu vertheidigen
weiß Seine Unadhängigleit besteht
nicht dailn, daß es gegen die Eandida
gegen den Einen wie den Andere cilirt.
Ja einer ähnlichen Position scheint sich
der „Philadelphia Demokrat" seit der
Baltimorer Conventlo zu befinden.
deutschen Blätter ist für Greelry und
Brown.
Blätter, die für Greele und
Brown sind:
Westliche Post, (St. Louis, Mo.). i>p.
Mttwaulie Herold, rep.
Pennshlbauische StaatSzriiung, Harrisburg,
Ealifoenla Demolea, dmr.
Wach" am Eete (Eleveland, O.). rep.
Freie Presse (Shteapo, Ill.s.rip.
Wekdote (EotllmbuS, O.) dem.
Buffalo VollSfreund, dem,
Detroit Abend-Post, dem.
Deutsche Zettung (Davenpoit, Iowa), re.
Deutsche Zeitung (Sharieston, S. E.). dem.
Slevelond Germania, dem.
PiliSdurgei VolkSblalt. rep.
New-lerslpßoltSmann (Newaik. N. I ). dem.
New Jersey Reform (Nrwark, N. I.), rcp.
Pdtlovrlpdla VolkSblalt, drm.
Republikaner (Allentown. Pa.) dem.
Nordwestlicher Tourtee, (Fond du stur, WiSc.)
dem.
ikrpreß k Reform, (DopleSlown. Pa.), dem.
Nebraska Staats, eilung, rep.
Michigan Volksblatt. rep,
Minneapolis Freie Presse (Mino,), neutral.
Minnesola VolkSblalt (MinnearoliS), rep.
Alban Freie Blätter, dem.
Marletta Zeitung (Odlo). dem.
tN.Pbiladelpdia, O.)dem
Fremonl llourier (Odlo). rep.
Deutsche Presse (Bloominglon, III.), rep.
Pale,so LolkSfreunb. dem,
Wellbürger (Walerlown, W'Sc.l, dem
Zeilgeist (Egg Haedor Sit. N. I ), rn.
Ha,leton Volkoblatt, (Pa.), dem.
Plonler lNe Ulm, Minn ), rep.
Illinois Freie Presse (Tpiingsleld). rep.
Deutsche Freie Presse, Ttssln. O.) dem,
Slaten Isländer' rep.
Reabiog Post (Pa). bem.
Mrbison Sonnt Bote (Edwa'dSolllr.lK.), rep.
Snnneclicul Staat,eltung.lNewdapen). bem.
Blrglnla Staat. Ga,ette l.Nlchmond), dem.
Stern des Westens (Belteille. Ist.). rip.
lowa SlaatSan,elger (Oes MoineS). rep.
Ärbeiler-Freunb (Wdeellng! W Va.). bem.
Tgoannal, Bdend Zeitung (Georqia), neutral.
lefferson Demokrat (PoltSville, Pa). dem.
a>a,etle
Schnestpost, tHamburg. Pa ), dem.
VolkSblalt (Polisllle. Pa.), dem.
lPa.). dem.
Da,ton VolkSttitnng (Ohio), dem.
Reading Adlir sßeabtn), dem.
Rocheker VolkSblalt, bem.
Deutsche Bolksdlctt (Westchefter So ), rep,
Emigrant und Beobachter (Nasbille.) dem.
WlSeoufin Staat,eilung (Green va), ep.
Nordkern (La S,-sse. WiSc ), rep.
Deutschn Anelger (Freeport, lii.), r,p.
Banner und Volksfreund (Milwaukie, WiSr.),
Nebraska StaatSzeitung (Llueoln, Nebe.), rep,
Indiana StaatSzetiung, de.
Hudson Sonnt, Journal, dem.
Quincp Tribune, re.
Dimolratlsche Wächter, (Wilkstarre, Pa.) de.
Zeltungen, welche fürGraut
sind:
Illinois Slaotizeitung.
New Nor er Demokrat
O-stlichc Polt.
Baltimore Wicke.
Pbiladrlpbia Freie Peess.'.
Washington Anzeiger.
Missouri StaatSzitlung.
Zuschauer am Eree (Pa.)
Pionier (Saut Sit. Wisconsin).
Toledo Erpreß. '
LouiSoille BottSdlalt.
New Irrst, Freie Zeilung.
Teree Haute Banner (Indiana).
Indiana Bottsfreund (Joel Wa,ne).
Sineinnaii llourier.
Fornchritl (Sineinnaii, O.)
FrtideitSsreund (PittSdurg).
Buffalo gi Presse.
WcsMchrS dtän (St. lostpd, Mo..
Post und Trtdune (Kansas Eil, Mo.),
Minnesota Staattzetlung (Dt. Paul).
Indianapolis
Penirsploanier, (Ledanon, Pa./
Republikaner, (PottSoille, Pa.)
Moegenstein, iDopleSiown. Pa)
Bolkcfrcund, (Lancafter. Pa,)
Alban, Herold, (N. A )
Bottsfreund, (Middleburg, Pa.
Zeitungen, die indirekt für
Grant wirken:
New pisikee SlarnSzeitung.
Anzeiger deS Westen.
Auf drr Fenz:
Eineianaii Bolksdiatt,
Grccleh's Annahm- der demakrati
schr Namt natlon.
New A°rk. 19.1uU HS7Z.
Schreiben vom l(>. d. M. eine eitere und aus
führlichere Antort erlheile, als die flüchtigen
Ihre Nominalion acciptiete.
Daß Ihre ilonoention e für angemesser er
achtete, die höchste Auszeichnung einem Manne
zu ertheilen, der in hervorragender und ent
schiedener Weise Ihrer Partei während den
is oder Brown gehandelt hätte, ist wohlbe
kannt. Daß ich IS Kandidat in Baltimore
adoptipt wurde, verdanke ich gänzlich dem Um-
Daß aber Ihre Tonvenlion es angemessen
sand mit Annahme des Eineinnatter Tickets
die Sincinnatier Platform zu adopiren und gu>
keil gezwungen, diesen wichtigen Schritt zu thun,
Sie hätte die Kandidaten der Lideralrevudiika
nrr auf etgenrr und srtbstständiger Basis arcip
tönnen. Da sie aber wohlüberlegt den fast ein
stimmigen Brschluß faßte, sich auf eine Bast
zu stellen, weiche die vollständistgc und klarst
Erklärung von Grundsähen, die ebenso unbe
streitbar republikanisch als entschieden demokra
tisch sind, bildet, hat sie die sicherste Garantie
gegeben, daß eine neue und glücklicher Aera
für unser durch langen Hader gespaltene kau
Ich erlangt, daß diese Princip!, sofort auf
unsere jehige Lage Anwendung finden. Nach
dem ich Alles, was ich vermocht, behufs oll
ständiger Befreiung der Neger gethan habe,
bestehe ich seht darauf, daß meine weißen Land.
leule alle ihre Rechte wieder erhallen, Ma
mag einwenden, daß der Bann o Allen ge
ältlicher Herrn, für die r sehr gleichgültig isi
od sie für Aemter wählbar sind der nicht. I,
sehe nicht auf dle Hunderte oa Prosertbirte
geboren und ln dessen Schulen lch erjagen woi
den bin, sehr hoch. Ich stelle leln andere vo!
hoher, wa Intelligenz, Fähigkeit und moralt
schen Werth anbetrifft. Aber wiewohl sie tel
Dlnge gut und mehrere orjüglich ausführe
so gibt es doch eine Sache, dle sie sicherlich
meiner Ansicht nach, nicht durchführen könn
nämlich für Staaten, die von ihnen well int
auSjuvähien. durch welche diese Staaten lo
Eongreß vertreten sein sollen. Wenn sie dl
wirklich thun könnten, dann wären ripudllkant
sche Institutionen uirniih und die Aristokratl
da einjlg wahre politische System. Und doch
aS Huden wir kürzlich mit ansehen müssen
Zebulan B. Banre, der unzweifelhaft von 'l
BolkeS stand, die für sie stimmte wurde de
Sih im BiindeSsenal, sür den er ln ehrliche
Werse erwählt worden war, eirvetgert und si
der d'ehlere der llnlcn treu blieb bis nach Tchlus
setnrs AmtSlermlneS. Ich protestire gegen dir
Entrechtung eiurs Staates so wie gegen dl,
einer Anzahl von Staaten auf so engherzig,
und geschraubi- ijlründe hin. Di- Thatsache
daß triselbr Senat, welcher Banre den Sih
oerweigeile, nachher seine DtSqualisiraliou auf
hob, nachdri ttrser Sih durch einen andern
Srlaverei zu hindern als ihre Aufhebung zu
ewkrkrn. Währe dieser Zeit waren meine
glirke meist freudlos, meine Bemühungen vur-
als nur Seelen tedölkerl, erblick Ibe.
Dl Bestätigung de kincinnalier Piatform
urch Ihreksuvenlio ist t zwingender Be
weis, aß ie Grlaveret ich dieß nioschen,
so aß ach Seist erschwuadm st.
aß kotz a Einwiirfe keine Parte übrig bleibt
NU kein zu fSrchteabiS Interesse, die en Um
ßar, eiaveret bedaant. Ich bt hier
kch t einer Hoffnung gerechtfertigt, nb
giane, aß a st Jahrhnnber de, ameri
lanischen Unabhängigkeit nicht zu Ende gehen
Ird. bevor dl große einfache Wahrheit, deren
Gerechtigkeit durch Jessens und de Kongreß
de Lande gegründet de. nicht länger als
Ich danke Ihnen, eine Herrn, darum daß
ein Name setzt auf heidorrageiide Weise den
Ihrige sich anreihe ird bei einem eifrigen
Versuche, die Amnestie 01l und allgemein zu
In diese, Sache ürde sogar ein Niederlage
kein Schmach hinterlasse, ährind in Tri.
umph sich solche Siegen an die Seite stellten
würde, welche kein Blut rhihe, und keine an
dern Thräne hervorlocken als die der Dank
barkeit und streute.
Meine Herrn, Ihr Pi-Isorm, die auch die
einige ist. giebt mir die Zusicherung, daß die
Demokratie hinfort nicht ehr eine Sache, der
Republikani eine andere vertheidigen
ird, sonder daß diese Ausdrücke in der Poli
tik In und dasselbe Ding bedeuten sollen, ie
sie die auch in Wörterbücher dedeulen, näm
lich : gleiche Rechte, ohne Rücksicht aus Blau
iedt hat, und einem bedeutungslosen Hader
ein Ende macht, und die Bah füe stortschrit
und Reform eröffnet. Ob ich ürdtg befunden
erde, da Banner der großen liberalen Be
egung, weiche da amerikanische Volk inaugu
rirl hat, oranzutrage, kann nur durch Thaten
und nicht durch Worte festgestellt erde. Diese
Bewegung wird, mit mir, wenn ich stetig vor
anschreite, über mich weg, wenn ich ante, th
rem Ziele entgegengehen, und unser Land seiner
hohen und ruhmreiche Bestimmung zuführen.
Ich eidlrtbe, eine Herren,
der Ihrige
An Hon. James R. Doolittie, Vorsitzenden
er Konvention, und die Herren S. W.
Sykes, Maeeade und Andere,
Hrr Greelth und Ztfferssa Dalli.
DerHoraceßreeleyhat für
den lefforson Davis Bürg
schaf grlristet und deßwe
grn kann ich nicht für ihn
stimmen, denn das ist ein Be
weis, daß er mit der Sezes
ston syinpathistrt."
So hört man manchmal Leute reden,
von deren Verstand und Kenntniß der
Geschichte man mehr erwarten sollte.
Was ist der Sachverhalt?
Doris wurde gesangen, nach Mon
roe gebracht, hier in strenger Hast ge
halten, ohne daß man ihn in Anklage
zustand vesetzte oder Anstalten zu seiner
Prozesslrung traf. Er war nun entwe
der Krieg S g e sa n gene r, und dann
hätte man ihn ohn Umstände sofort,
schon des moralischen Eindrucks wegen,
vor ein Kriegsgericht stellen, vernrlhet
len und erschießen lassen sollen ; oder er
war nach AushSeen des KrtegSzustan
des, nachdem der Krieg, laut Prokla
mation de Präsidenten zu Ende war,
Etvtlge fangen er. und dann er
forderte Recht und Billigkeit, daß man
ihn anklagte und prozesstrte oder frei
ließ. Das Recht, eine vom Staat set
ner Freiheit beraubten Bürgers, daß
man ihn anklage und prozesflre, selbst ob
er auch der größte und gemeinste Ver
brecher sei, ist durch die Constitution ge
sichert und ist eine der Grundlagenet
ner freien, demckratisch-republikanischen
Regterungssor.
Statt dessen hielt man Davis über
et Jahr lang tn Festungshaft, ohne
daß auch nur die geringsten Anstalten
getroffen wurden, ihn zu prozesstren.
Ja unserer Republik muß Recht und
Gerechtigkeit herrschen gegen Alle oder
e ist Wtllkürherrschast und die Repu
blick hört faktisch auf, zu bestehen.
Was waren nun die Umstände, unter
nelchen Greeley beider Freilassung Da
vis gegen Bürgschaft beihetltgt war?
Einfach diese: Die Frau des Jesferson
Davis gab sich natürlich alle mögliche
Mühe, ihren Mann au der Haft lo.
zubekommen. Sie that alle möglichen
Schritte und wandte sich unter anderem
an den bekannten und berühmten Erl
mtnaljuristea O'Conner, den st als
Anwalt engagirt. Dieser sprach sich
dahin au, daß eine Prozesstrung auf
lange Zeit, vielleicht Jahre hinaus un
möglich und tn Freilassung gegen
Bürgschaft urmöglich sein würde, wenn
hervorragende Republikaner und Män
ner von größte Etafluß sich dazu ver
stehen würden, dies Bürgschaft zu lei
sten. Frau Davis bat ihn, ihr die Na
men einiger solcher Männer zu nennen.
Er nannte Harare Greelep als den er
ste, Gerrit Smith, den alte Aboli
ttontsten, als inen anderen.
grau Davis begab sich zu Horace
Greelep, stellte ihm die Lage vor, appel
llrte an sein Gerechtigkeitsgefühl und er
erklärt sich berett, einer der Bürgen zu
werden, wen der Gerichtshof in die I
Sache willige, an verstehe das
Bn ad eSge richt. Auch Gerrit
Smith erklärt sich dazu bereit und
die Freilassung gegen Bürgschaft kam
endlich zu Stand.
Zeder rechtlich fühlende und denkende
Mensch muß zugestehen, daß, weit ent
fernt, ihm Unehre zu machen, weit ent
fernt, ihm zur Schande zu gereiche, ge
rade dieser Akt einer der schönsten seine
ehrenhaften Leben war. Das vorur
thetl de durch den Krieg noch leiden
schaftlich aufgeregten Nordens nicht ach
tend, sich dem Tadel vieler feiner besten
Freunde aussetzend, folgte er als gründ
satzgeirener Mann dem Rufe der Pflicht;
er sah einen Bürger der Bereinigten
Staaten in Haft, ohn daß mau Anstal
ien traf, th de Prozeß zu machen,
und er rat ein zur Rettung der Ehre
de Lande und zur Aufrechthallung
der Conftttulton und de Rechts. Aber
beute überhäuft ihn die Grantpresse mit
Schimpf, eil er eine noble That voll
irachtr, währen man Gerrit Smith,
,r dasselbe that, tn den siebenten Htm
nel erhebt, weil er für Grantist.
Reform.
Correspondenz.
lCarrrspoadruz au Pittsburg j
Pitts bürg, den 25. Juli, 1872.
Lieber Herr Rlpper!
Ja Ihrer letzten Nr, der „Staats
zeilung" meldeten Sie, daß nach einem
Beschluß der letzten Tagsapung der Tur
ner „kein Turner gegen Gran stimmen
dürfe." Da sind Sie aber auf dem
„Holzweg." Meinen Sie vielleicht, etl
die Turuer keine weiße „Stovepipe'S"
tragen, daß sie auch keine Greele,-Freun
de sein können? Nun, wenn wir auch
keine Greelep „StovepipiS" haben, so
haben wir Turner doch wei-igstens Gree
lep - G d a n k e n.
In Betreff der Turner Tagsatzung i
LouiSville muß ich tbnen wissen lassen,
daß der Beschluß dahin lautete -
„Daß die Spmpathteen derPar
tel zufallen sollen, deren Grundsätze
mit der Platform de N. A. Turnerbun
de am meisten übereinstimmt."
Da nun aber die Platform beider Par
teien einander so ähnlich wie ein Et dem
andern sind, so wirft sich die Frage aus:
wem sollen die Turner glauben r
Grant, Conklin, Morton, Tom Murphp,
Gov.Bullock.Eameron.Hartranst,Evans,
. welche betrogen und gestohlen
haben? oder Greelep, Snmner, Schurz,
Stall, Hendrick, Trumbull, Go. Kör
ner, Buckalew und anderen ehrenwerthen
Männern von derselben Sorte, die nicht
zu kaufen, und niemals als feile Trea
uren aufdemMarkt angetroffen waren?
Hoffentlich werden Sie nn Turner
in ein anderes Licht stellen, und nicht in
lie Well hinausposaunen, als ob wir
nicht klar in Kopfe seien, und nicht wüß
ten, welche Partei e am ehrlichsten meint.
Obschon, wie bereit bemerkt, wir keine
„Stoves" haben, so sehen wir un
dennoch nicht gern in schiefe Licht gesetz,
oder auf unschuldige Weise blamirt.
Ihr Ergebenster,
T. R. Tollev.
Anmerkung de Herausgeber.—
Wir begrüßen odtge Mittheilung mit Freuden,
und gönnen Ihr bereitwilligst ei Stelle in
liegt, als uns selbst. Hoffentlich erden alle
unsre Wechselblälter obige Mittheilung in ihre
resp. Blätter aufnehmen, damit die Ansichten
(Korrespondenz au? Philadelphia.)
Philadelphia, Juli 27, 1872.
Lieber Rippe!
Die Pickelhauben in Phila
delphia! Dieselben Mannen, die am
Abend der Schlacht bei Sedan dir
„Wacht am Rhein" ausspielten, die durch
den stolzen Triumphbogen des gedehmü
thigten Pari einzogen, waren hier in
der prosaischen Ouäkerstadt wie ein Er
scheinung und ein Nachklang einer heroi
schen Zeit. „Juhrisassa—die Preußen
sind da!" und haben gezeigt, daß sie in
der Mufll ebenso Meister sind, wie in
der Strategik, daß ste Blechinstrumente
so sicher und erfolgreich zu handhaben
wissen, als Zündnatelgewehre und
Krupp'sche Kanonen. Es war so schön
und gelungen, daß man beinahe darü
ber vergessen könnte, wie viel besser die
ganze Sache hätte eingerichtet werden
können. Aber unsere Schützen, oder
wenigstens die damit beauftragten Tom
milter', haben schon öfters, besonders
bet Anlaß tS FrtedenSsesteS, ein' Bock
geschossen. Dteßmal wieder einen dun
derschlächtig feisten. Laut unv allge
mein waren die Klagen über die armse
lige Bretterbude, te dem Orchester nicht
gehörigen Raum gab sich zu entfalten,
dir noch dazu mit Fahnen und Tüchern
erhängt war, so daß der Schall ge
dämpft und die feinsten Abstu/ungen und
Schaltirungen der sanfteren Stellen er
drückt wurden. Warum das Orchester
nicht in dem schönen geräumigen, für
solche Aufführungen wie bestimmten
Tanzsaal aufgestellt wurde, übersteigt,—
wie der Friede Gottes alle Verständ
niß. Das sind mir Schützen, nicht vom
rechten Schrot und Korn! Dazu war
auch da Bier schlecht, wie es gewöhn
lich dort der Fall ist. Die Sache wird
auch nicht besser, bl ein anderes gleich
artiges Unternehmen ihnen Eoncurrenz
die Musst selbst war unvergleichlich. Da
sttion. Jubel und patriotisches Aus
sprach au den feurigen Klängen und
wirkte züntend auf die Gemüther der
anwesenden Deutschen. Mit ebenso
lautem Beifall wurde „dle Wacht am
Rhein", „Was ist de Deutschen Vater
land", . und andere Stücke belohnt.
Ein geborener Amerikaner eislcherte
mir, daß er in seinem Leben "?>>o Ltar
spanßloä Llmner" oft genug gehöit ha
be, nie aber habe eine Bande so den
„Geist de Stück aufgefaßt und au-
gedrückt wt dlese, nie sei es ihm deßhalb
„so kalt den Buckel hinuntergelaufen",
als wie von der preußischen Grenadter
baade der pompöse erhabene National-
Hpmnu. Der Amerikaner erklang, die
der selbstbewußte Stolz tusplrtrle, daß
durch den Pulverdampf hindurch da
Slernenpanier noch zu erblicke war
wehend über „das Land der Freien und
die Hetmalh der Tapfern", wurde so
das Ohr ergötzt, so war S dem Auge
kein gerlugeres Vergnügen den Kapell
meister Saro in den schwierigeren Stü
cken tlriglren zu sehen. In strammer
mtlllärlscher Hallung stand er da, hoch
und stark gewachsen wle eine deulsche
Eiche, dabei vom relnsten Ebenmaß der
! kräftigen Glieder. Eine wahr Apollo-
Gestalt, schien er auch in Apollo ln der
Macht über die Tönr. Indem sich die
meisten Anwesenden ganz den Einflößen
der Musik Hingaben, und diese genau
und pünktlich seinen leisesten Winken
folgie, schien er durch Bewegung von
Hand und Arm unmittelbar aus das Ge-
Wie mlt dem Stab de Götterdoten
Beherrscht er da bewegte Herz.
Sr taucht es tu da Reich er Todten
Und hebt e staunend himmelwärts.
Und i-leg es zwischen Ernst und Spiele
Auf schwanler Letter der Gefühle.
Thomas' Bande in New-lork soll
einer Deutschen Zeitung gemäß —die
Kaiser Franz-Bande noch übertreffen,
weil jede einzelne Mitglied der erster
ein vollendeter Künstler ans seinem In
strument sei. Der angegebene Grund
mag wahr sein, jedoch ist es unmöglich,
daß irgend eine Bande in Amerika in
Präzision und gleichzeitigem Zusammen
wirken so Erstaunliches leiste, wie was
wir hier auf dem Schützenpar? hörten.
Es ist wieder ein Triumph preußischer
Disciplin, den ine Organisation ohne
tlitärische Subordination und ManS
zucht nicht erreichen kann. Darum
schien Herr Saro seiner selbst und seiner
Leute so sicher; mit majestätischer Ruhe
seilet e di schwierigste Passage; in
getreue Abbild von dem tmmer klare,
t beäagsttgten, i erregte Mottle, al
er den Franzosen da große Eonzert avf
spiette, essen Ouverlüre Wörth un
dessen glänzende Finale r der „Part
ser Etnzugsmarsch" dildetr.
Deßhalb war jede Bewegung Garo'S
würdevoll, gemessen, sicher uud von
wahrhaft königliche, Anstand.
Alle Zweifel, alle Käwps schwetgeu
Ja de Stege hoher Sicherhett.
Ausgestoßen hat e jeden Zeugen
Menschlicher Bedüifttgkeit.
Den Glanzpunkt des CzrtS am
Freitag bildete nach etntgen ein solo
über' „Sträusle" von Theodor Hoch,
der seinem Tarnet Töne entlockt, die
von höhern Sphären zu kommen schle
schmetterte und brauste, wt nur di
Natur ta thrrn rhadenften Moment.
Wir da Meer, wir der Sturm durch drn
Eichwald, wir da Säuseln de Winde
durch die Büsche. Wer Wagner'S Mu
sik. die „Musik der Zukunft", verspottet
ud bespöttelt, stellt sich damit seta gel
sitze Armuihszeugntß aus. Auch aus
Wagner können Deutsche stolz sein.
Wa haben dle Jankee dagegen auszu
weisen? Oh, ich vergaß, dle Janker
haben Boston und GNur vre!
Auf Wledersehev.
DI. vi.
(Eingrsandt.)
Schwltzgedanken.
Sech und neunzig Brod im Schattin !
Da muß Mensch und Vieh ermattenz
Leute auch von jedem Fach
Fächern sich und sichten schwach.
Die ermaledeite Hltze I
Wie ich schnaufe, ie ich schwitze!
Außen naß doch innerlich
Ist die Dürre fürchterlich.
Politik laßt au dem Spiele!
Bin für Geant ich oder Mreele V
Frag mich nicht e ist mir Wurst,
Wa ich weiß nur ist ein Durst.
IM diu für 'neu Präsidenten,
Der uu kühle Lust kann senden
Und mit frische Lagerdier
UnS ersorge für und für. -
Taugen nicht bei dieser Schwüle;
Was auch schön ist, was auch nüht
päd ich alles ausgeschwitzt.
Selbst die heiterste Lektüren
Können mich nicht amüsiren.
uf der Nase mir 'rum tanzen,
Wär' ich Padst, ich unfehlbar,
Würd' erfiuchea dies Schaar.
Wenn zum Fenster raus nur Jeder
Mit der Hitze Hat'S geschellt.
Wann d r her et
Philadelphia. Juli 27, 1572.
Uebn den enjsrhlichtn dreifachen
Eiazelnheile!
grau, Namens Esther, Zü Jahre alt und drei
Kindern, Arthur, 9 Georg Wilson 7
Ben ließen, daß auch th, Geist trank war.
bis ä Monate altes Kind und diese Verlust
brachte eine förmliche Geistesstörung bei ihr
heroor. Der Arzt der sie behandelte, rleth da
her ihren Aug,hörigen, Obacht aus sie zu geben,
Sopha in der Haste seine Frau, über und über
mit Blut bebest, welches reichlich aus einer
klaffende HalSwunt heroorströmte. Man
kaun sich aS Entsetze de unglücklichen Man
nes denke z auf seine Fragen an dl grau er-
und sandte Boten nach Berea und hier um
ärztliche Hilf, während aste Mögliche gethan
wurde, der unglücklichen Frau läufigen Bei
stand zu leisten. E war in Scene, die ei
nem Jeden Thränen in die Augen rieb. Da
lagen die drei Knabe, et Kissen unter dem
Kopfe, mit einem Tuche über dem Gesicht und
die Händchen auf der Brust gefaltet. Die
Mutter hatte ihren letzte Athemzug abgewar
iet, sich dann die Kehle durchgeschnitti und
war aus da Sopha in der Haste gesunken, th.
Ren Tod zu erwarten. Unzweifelhaft hatte sie
en Kindern Gift gegeben. Sie selbst scheint
eine Dosis davon genommen zu habe. Abends
If Uhr lebte sie noch, man zweifelte indeß an
hre Aufkommen.
in Stirsenhotel. - Amerlla ha be
relt eine ziemliche Anzahl Riesenhotel, aber
Eh lcag erspricht in dieser Beziehung den Rie
sen unter den Riesen in Leben , rasen.
Man geh dort nämlich mit de Plane um,
eln Hotel zu erbauen, dessen Koste auf nicht
weniger als A 20,000,000 eranschlagt sind.
ES wirb dasselbe ganz au Eisen gebaut, 10
Stock hoch erde und den Raum oft 1 Blocks
einnehmen. Die Straßen werde durch das
selbe nicht uaterbrochen, indem da Tedäude
dieselben einfach überwölben lrd. Da Hotel
wird in Stadt Im Kleine bilden, vazar
und Berkausllokaliläte aller r in sich enthal
te, so daß die Gäste unter ihrem Dache gleich
sa In kleine Ihicago eretnig sind. Di
Hotilpreise erden Gl bis Eilt per Tag
artiren, so daß de, ermste wie er Reichste in
demselben seine Aufenthalt wird nehme
können. !
Europäisches.
Bessere verhiiktnisse zwischen Deutsch
lnd und Frankreich.
Dl politischen Kreise in Berlin be
schäftigen sich vorwltgend mit der Frie
denSdürgschast, welche der bevorstrhrnde
Vertrag - Abschluß mlt Frankreich ge
währen wird. Mau constatirt die that
sächlichen Beweise der französischen Zah
lungsfähigkeit und de sranzSfischen Cre
dits, erinnert sich aber auch, wir gleich
mäßig dadurch rwlesr wird, daß die
Forderung von fünf Milliarden beim
Friedensschluß keineswegs zu hoch ge
griffen war nnd man Frankreichs finan
zielle Kräfte nicht überschätzt hatte, wie
riaige neutrale Mächte das zu fürchten
scheinen. Zu grankeeichS Einlenken in
eine Linie, die vor Allem jetzt auf die
Ausführung de Friedens bedacht ist,
ha ohne Zweisei auch die Ueberzeugung
btigetrag-ir, daß die Revanchegedanken
sich vollständig tsolirt rweisen müßten.
Di latimiiät zwischen Deutschland und
Italien au ohne förmliche Allianz, da
orlresfliche Einvernehznen zwischen den
Höfen von Wien und Berlin, während
beide zu Rußland gut stehen, da alle
mußte die heißblütigen Franzosen die
Ueberzeugung gewinnen lassen, daß ei
ne adermalige Friedensstörung ein
Tollheit sein würde, di st unter dem
Betfall der civtlislrten Welt och därler
strafen müßte, daß dle letzte vom Juli
1870. So desann sich Frankreich, vaß
e dringendere Geschäfte zu erlevlgen
hatte, und suchte eine Verständigung
mit Deutschland nach, di bald in sor
mulirtea Vertragsbestimmungen Ihren
Deutschland.
Wiesbaden. Der Herzog Adolf
von Nassau ist am 27. Junt von Krank
furt am Mala nach Schliers gereist,
um sich von dort nach dem Rieß zu be
geben.
Hannover. Der lm Jahr 1371
geborirr Major a. D. W von Görden,
ein Veteran au den napoleonischeu
Kriegen, ist kürzlich hier gestorben.
Tübingen. Da am 2Ü. Juni
abgehaltene Fest zum 25jährige Jubi
läum der htestgen freiwilligen Feuer
wehr war zahlreich von auwärllgen
Feuerwehren besucht und verlies in
schönster Weise.
Leipzig. Dt htestge Burschen,
schaft „Germania" hat ihre bisherigen
Farbe Schwarz Roth Gold abgelegt,
und dafür die Farben de neuerstande
nen Deutschen Reich Schwarz-Weiß-
Roth, in Mützen und Bändern ange
nomine.
Wien. T wird wieder einmal tu
Gerücht kolportirt, daß der dortige Bot
schaster de deutschen Reiche, v.
Schweinitz, sich mit der Tochter de
amerikanischen Gesandten Zay verloben
weide.
W rthetm. Die kürzlich ln dem
hessischen Odenwald aufgetauchte Räu
berbande scheint sich tn unser friedliches
Malnlbal verirrt zu habe. Am 25.
Juni kam nämlich dle Nachricht hier
her, daß dle Kutsche eines Reisenden bet
Retstenhausen, jedocy diesseits de
Main, von elnige Männern auge
fallen und ein Raub veisuchl worden
sei. Näheres ist jedoch bis jetzt über
diesen Vorfall nicht bekannt.
Bremen. Die Auswanderung ist
tn diesem Jahre sehr groß, und zwar
au allen Deutschlands sowie aus der
Schweiz. Ueber Bremerhaven allein
sind bis Ende Mai ungefähr OL.OOO
Personen abgegangen, etwa 10,000
Köpfe mehr als ln dem gleichen Zeit
räume de vorigen Jahre. Fernerstnd
jetzt schon für dle Herbstsahrt der Lopd
schlffsplätze belegt. Besonder stark
ist die Zunahme der Frequenz nach
Baltimore hin.
Schweiz.
Gen s, 25. Juli. Das Schtedsge
richt traf hrute Mittag zusammen und
vertagte sich nach vierstündiger Sitzung
bis nächsten Montag. Die Verhand
lungen werden immer noch strikt geheim
gehalten und derhalb ist Nicht von
Bedeutung über die heutige Sitzung zu
erfahren.
Frankrcich.
Pari, 25. Inli. Heule wurden
dle drei Eommunisten, welche der Er
mordung der Geißeln, ln der Stühe
Rare überführt, in Sarlorp erschossen.
Einer der Verurthetlten rief vor seinem
Tode t bns In Oommuno ! ple ande
ren Beiden aber: Vivo la Lomiuuuo!
Pa r i. 25. Jult. Die Kohleaar
heiter zu Denaln tm Departement Nord,
welche sich tm Ausstande befinden, grif
fen heute Ine Abtheilung Truppen an,
welche nach jene m Platze gesandt wor
den, um die Ruhe ausrecht zu erhalten.
Dle Truppen wurden genöthigt, auf
ihr Angreifer zu fernen. Einer der
letztereu wurde getödlet und mehrere
verwundet. Vierzig von den Angrel
sern wurden verhaftet und in Gefäng
ntk gebracht.
Die Regierungsbehörden haben ine
Ouantttät Waffen in der Nähe der
spanischen Grenze in Beschlag gewom.
meu. Man glaubt, daß dle Waffen,
für dle Insurgenten gegen die Regier
ung de Königs Amadeus bestimmt w-v
reu.
Letzte Nacht verursachten in der
Stadt Anzin im Departement Nord die
Ausständigen ebenfall Ruhestörungen.
Dieselben wurden jedoch bald von den
Truppe ohne Blutvergießen unter
drückt. Bon Paris au find Verstär
kung nach dem Departement gesandt
worden, welch dort wahrscheinlich län
gere Zeit bleiben werten.
Thier hat an die Perfekten de De
garlement, sowie an den commandlren
den General geschrieben, daß sie da
Möglichste thun sollen, um die Ordnung
aufrecht zu erhalten.
Di Ruhestörungen in Anzin began
nen heut auf's Neue. Die Truppen
wurde mit Steinen beworfen und ge
nSthtgt ihre Mästeten zu gebrauchen,
wobei einer der Aufrührer getSdtet ward.
Sonst herrscht im Departement Nord
wie im ganzen Departement Summe
Ordnung und die Arbeiter haben an die
Arbeitgeber keine Forderungen gestellt.
Man glaubt, daß die Störungen tn den
Kohlendtstrikten durch die belgischen
Internationalen hervorgerufen wurden.