Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, June 27, 1872, Image 1

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    Zahrfta
Vtnshlt>anische StaatSzeitug
Herausgegeben on
(Zxona?. Kl??, Lox 19,
sittin jeden Donnerstag, und tostet OS.Ob
vnZahr, zahlbar rrhald deSlahre, uul
S.ON nack Vnstuß de Jahrgang.
Slmelne tremplaren, S ttentS V Stück
gkine Subsnlptlonen erden für enlge,
I sechs M-nal-n angenommen ! auch'ane
Niimand da Bla abbestellen, dl all, RUN.
stände bejah sind.
Di gröSt Verbreitung.
eile Verbreitung ju verschaffen.
Agenten
der
Pennsplvanlschcn Staats-Zeitung.
Prnnsplvania:
11-gheiip-Val. Hoff a nn,l?S Ohio Sr>
ltoona. —Sottlied Hauser.
c s h r i st. F r l d t, Saison St r
Birmingham. 7 läkod Dresse l.
FS Harle Förster.
Butler. Jakob Keck.
Break!. Dr. Theo. Kersting.
Sarllsle. Heinrich Brau.
Ehamdiröburg. Georg Lietsch.
Solumdia. Ja kob Ärdel.
Danville.—Michael Rosenstcin.
DravcSburg und CoalDallep.—A. Schüs.
East-Libnip. Christ. Haus.
Stna. Lorenz Wunsche l.
Freetom. Christ. Schön rmann.
Harmonp. Saoprr Herzog.
Hollidapoburg. S. Fletscher.
Hunlingdon. Jakob Leonhard.
lohnSlown. C daS. S. N ü l h.
Kreamer. R. Laubcrnian .
sJ.M. Westhäffer
i Äotbonp Jekr,
Lankaster. ztrau,
HGeorgWa^l,
MillnSvlUe. —S. F. Rer S.
Middlelown. Shi ist. Bauer.
Mountvillc. Gerrg Meisenbach.
Mount Oliver.—G co. Goldbach.
Natt,na. Georg Hagele.
New Brighion, > Hr. C. W. Wagner und
Zelienople ic. z Hr. Io d n Halst e i n.
sShaö. Low, Gen..Agrt, Nro,
I AU Plunchloaiiia Ävinue.
PtttSburg g s. Schmidi, Nro. 78 Smilh.
h sield Straße, nahe der Fünfte,
Älb 'in Schni i dl.'''
Varonbuig—H Tolle o.
Tprone.-W UHci'in Bogt.
Willlamepoil— Gcor / Wolss.
Kork.—Friedrich A. Stieg.
Ohio:
Bucpiu.—Georg Rett ig.
S?estline. John N°e?s!" ''
Springfitld. Joh. Georg Nipp er.
Upper Sanluöch. A. Mariin.
FoilWari.—Pter HohndauS, Gen. gl.
Delaware,
Wilmington.—Heinr. Mülle sßackei),
Marpl a n d.
Poit Dipcftl 6 Havie te Giaee.—l. Lamm.
Slklon Shesakllike Sich.—l. L. Meper.
Germania
Uau- ilud Sjiar-Verein.
Danlei Dickel, Präflden.
L. F. Sieb er, Sekretär.
H-r-iturg. Mär,> 7. 1570.-11.
Harrisburg
Arbeiter Spar - Verein,
eingeladen, dl Versammlungin'beizuwohnen.
Heinrich Schbddemag,
Präsiden.
Wm. F. Schell,
De,., '-II. Sekretär.
Hauer-Haus,
Sck der Front Straße und Slbow Lane
Marietta, Pa.,
ffhristcpbcr Hauer, Eigenthümer,
gut, Stallungen für Pferde, e.
Die besten LiquSren unv deltkatestea
Speisen stet orrälhtg.
R-riett-, Jull l. '7I-IJ.
John Wiedemeyer,
a. 1604 Markt Straße,
Restauration,
Mein, Liquör u.Riersason,
Philadelphia, Pa.
MUustt rn aus Art jede zuberei-
JulilZ, 1871-ZM.
Wirthsjchasts-Uederahme.
Der Unteezelchmte erlaubt sich seine greunde
er da^ru
st
Das Mansion-Haus,
Scke der Forstn und Sidn Straß,
Daniel Wagner,
Eigenthümer.
Meinen grrunben und dim Publikum übn-
Haupt mache ich hlnmlt dir zeige, das ich
dl mir frühn divodute Wirthschaft, Sit
n Forstn und Sldn Straße (gegrnüdn, de
Waffn-Vasi) bezogrn habe, und dtefelbe unter
r Namen
Mansion-Haus"
feninhl betreibe nde.
Für ante Brwirthnng und age
lchutte Getränk lrd deß gesorgt.—
Zu steunbllchen vesnch labet ngedenß In,
Dauiel wagaer,
Ktrritbaeg Npra IS, IS7Z—SMt.
Das vcutsche Centraloraa ver Demokratie für Pemishlvaaien ad die angrSlizenden Staate.
, GeschSftsverlegung
'' nach Nv. IIS
Nord Dritt Straß,
l (dim Wist-HarilSburgMaikthauS gegenüber.
Harrisburg, Pa.
7. Meine qerhrten grrunden und Gönnern
er ,ur Nachricht, daß ich da seitherige an mir
betet,dem
Schneidergeschäst
, an der äien Straße nach N. Nord
' Dritte Straße, lem W-st-HairiSbuig Marlt
. Hause grgrnüderl erlegt habe. wo ich ihren
, geehrten Aufträgen entgegen sehe.
Tücher,
' Cassiinere,
Westenzeuae,
Herrn-Artikel n. s. iv.,
liege siel zur Auswahl vor.
gür das mir bisherige geschenkte Zutrauen
dankend, bitte ich auch dirsiS mir in meinem
, neuen Lokal solgen zu lassen.
Order piinillich nach neuestrr gaeon auSge
, siihr. Achtungsvoll
Ferdinand Engel,
parrisburg, Januar 2S, 1872—IMt.
Julius Pagel,
Schneider,
Nro. 4014 Markt Straße,
Philadelphia,
Kleider-und Tuch-
aHandlung,
die besten Stoffe
bei
vorzüglicher Arbeit
zum
billigsten Preise
Julius Pagel
Philadelphia, Zanuar 1, 1872—1 f.
Jakob Lchner's
Warmor-Bard,
NqddlLblidg,
Grabsteinen
Monumente,
Marmor,
Granit und
./ree-Btoue
Jakob Lebner.
Hairisbuig, Jan. 2!>, '72. —tf.
Bücher-Agentur
Der Novellenschatz.
Leibziacr Gartenlaube,
Der Hausfreund,
Whtere^d-M
Wm. Gr. Liesmano.
Geo.Henn'sHotel
Nro. 7 und 40 Sall-whill Str..
Phitadechhia. ?a.
finden stet die belle Accommo
dalion.-W lOrt. 20, '7l—ls.
Brauerei
Gottlieb Jung.
Columkia, M.
UM leideste Material, Malz und Hopfen vor
trfler Qualität, erwendet wir, steht bereit!
ah und fern in Perms,l-anien, und selbst ei
daß mft'kau m,hr" übrig dl?idftal all°Be
sucher llolumtia', die in Gla gulen Gersten,
s-sle lieben, iuzuladen. fich in meinem Brau
Hause durch eigene Geschmack on der Stärke
Güte und Trefflichkeit de on mir gebrauter
Biere zu überzeuge. Geneigle Bestellunger
im Großen, on Wirthe und ander Kund
schaften wärt, erden mit der größte,
Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Sorgfalt es
. settnlrt erden. Zu, Bequemlichkeit auswar
> tige, lostume, hab ich meinen eigene,
> ilar auf er Pa. Eentral Railroad. ZnPhi
, ladelphia flnd die Wirthschafte von lohr
Miller, 22,2 Mar, Str.nnd oitfr
Groß. R. ÜS2 Nord Sie Str.. die Hau!
depo füe mein Lageetier. von de 23 Wirth
schafte loiumbta ersehe ich gegenwärtig ZI
i Bier. Wir sind seht bereite, auch de>
größte Nachfrage genüge zu können. Stech
. Mretchem Zuspruch empflehlt fich Hochach
. ng°llst
Gottli Jung,
. Str., ische Union und ill-Ttr.
Ig. tS, 1572. Sowmbia, Pa.
Wm. M. Schömberg.
Schneider.
R. K Nord Dritte Straße,
nahe dir Marlistraße,
und Besitzer einer andgen>ähl>en,
Kleider-und Tuch-
Handlung.
macht seine aeedrlen Freunde und Gönner hiermil
achlungtvoll darauf anfaerlsam, daß er an dlger
Stelle
die besten Stoffe
de!
vorzüglicher Arbeit
billigsten Preise
Wm. M, Schömberg,
1872.
Packetfahrt Artten - Gesellschaft.
ich.,- -B.D,°s>ch,iilrt
H amburg
Plpmouth und Ehrrbourg, Havre und
!"
Borussia', Zill " „ W> Kützlewetn.
Simdria, Zaoo „ „ W. Stahl.
Franeonia, „ (neu)
g'illa, „
Hammonia ovo ", " F. Meyer.
Holsatia, „ „ yl. Barend.
Silesia, itsoo " N. Trautmann.
Teutonia, Ztoo „ „H. Milo.
Thuringta.Zlloo „ , E. Meyer,
vandalta, ttnoo „ „ „ Fischer.
Westphalia."vol> „ „ H.F. Schwenseu
Die Dampfer dieser Linie befördern die
VereinigteStaaten-Post
(vuitock Staton dlnil)
und Verden während diese Fahre regelmäßig
Donnerstags
Von New-Aork nach Plymouth,
London, Cherbourg, und
Hamburg:
I Galüie l Oberer Salon - . 17
' t Uuiercr Salon - -
Zwischendeck . z
Von Haiti bürg und Havre nach
New-Aork:
I tlaiüi. I Oberer Salon . .litt
'.azuie. j unterer Salon . . 7
Zwischendeck - .4
(zahlbar in Sold.)
Kinder zwischen t und I Fahren die Häisie.—
(Alle inrl.^lösligung).
C. B. Richard ä- BoaS,
No. V Barclay Str., nahe Broadway
PH. C. Ranninger,
Lancaftrr, Pa.
C. A. Aichard ck Raas.
Wechsel- und Gchiffsahrt - eschäst.
H D ampfschiffe.
John B. Bastians
Verfertiger und Händler .
in
hübschen und netten
MM Möbeln.
Marli Straße, nahe dem Marli Square
Marietta. Pa.
F. B. Bastian benachrichtigt Hlrrmlt da
Publikum, daß rr letzt drret Ist, ganze Srtt
Mrlor - Möbeln,
tp.
Cham der eN s.
Patent-Särgen '
reim Diese Paienl-Todtenladen ba
den flache Deckel mit Gla, welche da Gesicht
Martetta, Fedr. >d, 1572.
Nernharb'sHolel,
No. tS Nord Frederick Str.,
Daltimore, M.
Voetresfltche lyier, Wein und
Ltquöre sind stet det ihm , haben.
Lazaru Beruhard,
No. IS grederick Str., Baiiimoi, Md>
Mat 30. 1572-tf.
An das Publikum.
Fiennden Pudlilum überhaupt die er
gebenste Anzeige, daß ,r dir früher von Hrn.
Philipp Brttsch gtgnte
Bäckerei
an der Thestnut Straße,
uedru Hrn. Luca König' Braueret, kaustich
üderuomme ha, und dieselbe frrnrihi dr
reidrn wir.
Br,d uudKuch,
flu zu l-dr Tage,ll bei ih ha. Zu
freundlichen Besticht lade ergrßruft in,
Hirrtz Lecker,
Hartdurg, AprU 2S, 1572,
Harrisburg, Pa.. Z>oncrstaa. Juni 27. >^72.
Das populäre
Dreß - Goods
Haus.
Einstein k Sohn.
Uro. 4 Zltarket Square.
Harrisburg.
Immenser Vorrath,
Herrliche Waaren,
Niedere Preise.
Mer Verkauf,
Huler Handel,
Hule Rargaink.
Alles für Baar gekauft.
Alles für Baar gesaust.
Alles für Baar gekauft.
Schwarze Seidenzeuge,
Neue Dreß-Goods,
Nancy Seiben,
Trauer-Goods,
Lacc Points,
Leinwand,
Linnens,
Lace Sacques,
FrühjahrS-ShawlS,
Männer- und Knaben-
Kleidungsstücke.
KiMmnsMnm.
Frühjahrs- ä- Sommer
Goods,
oon jeder Gattung und Färbe;
Alle von der
neuesten Faeon.
Kommt und seht
die
schönsten nud prachtvollste
Güter
in der Stadt!
Harrisburg, Mai 16, '72—tf.
1872! 1872!
Neue Waaren!
SteueWaaren!
Soeben erhalten, ein große und voll
ständige Affortement
Dry Goods
und Notions,
paffend für dl Jahreszeit, worunter
Drehpoods
oon allen Gaitunae;
Tücher,Doinesties
Casfimere, Linnens,
Nett und Tisch-Tücher,
Stapkins,
Shawls,
Sonnenschirme,
Regenschirme,
)as größte Assortemenr in der
Ztadt, und zwar zu Preisen,
>ir alle Caucurreuz übertreffe.
James Bentz,
Ro. S Market Square,
llitntger Agent der terShmien
yarrts' ungenähten, hirschleder
nen Handschuhe,
i einzigen uoeelSsfien Handschuhen Im Markt.
HarrtSdnrg, Mai 2,
Wein, Wem, Wein!
Soeben erhalte, direkt von Deidesheim,
Deutschland, in srisch Sendnng von drei
lnndeet Ballone ausgezeichneter
Veidekgeimerüöer NBer.
Zu hate dei
G. Walz,
Miller'S wein- und Lagerdier-Saloon,
Biaittin Alle,, nahe der Ma'S Office.
Met Liqnör ist aetarisch,
Met wein ist susartsch.
Auch bad' ich gutt vier.
Odl hergeht z t.
hairiSdnrg, Mär, 2t, 1M2.-ZMi.
Poesir.
Der Werth der Thränen.
Von A. Sberlp.
Dt Thräne glänit bet'm seohin Wiedeisehn.
DI Thräne mildert unser Srdenlelden,
Und läßt un Sonnsihein durch Woltcn sehn.
Wir einen an der Liede GiabeShligel.
Wenn niedeistürzt, a mir mit Miih' erbaut
gel.
Die mitleidsvoll in griudc>Auge haut.
Dem schein de Plück find Thränen oft ent
sprossen.
Wer ohne Thränen ftil sein Brod genossen.
Der preise laut sein günftlge Geschick,
Die Thräne ist da eiste Lebenszeichen,
Sin Senfzir ist der lehie Srdenluß.
Da Hasse Regung Wied duich Thränen wii
Der holden Braut, der auf schämten Wan>
gen
De Jugend,auber Rosenschimmer streut.
Der Gattin reine Giiick lann nur eisprleßen.
An drs geliebten Gatten treuer Brust!
Denn wo ereinl der Wehmuth Thränt
fließen.
Da blüht auch doppelt schön de Leben Lust.
Wenn sie in' Aug ihre Kinde blickt:
Erfüll ist nun ihr Hoffe, und ihr Sehne,
Da selbst de Säugling Thräne sie nt
iickt.
Die greundschast hält am Kranlenlager Wache.
Der Liede Thräne trotz der Menschen Hohn.
De Unteidrückten Thräne schreit um Rache,
De Danle Thräne fleht um Gölte Lohn.
Die Thräne kann un von Vrriweiflung retten,
ieh'n.
Der Sclade suhlt nur halb die Last der Ketten
blüh'.
Gieb' Thränen uns in greude wie im Schmer,
Die Thrän hebt den Werth on allem Scho
nen,
euillelo n.
Das böse Gewissen.
Crzählu ng
Friedrich Gerstacker.
Capitel S.
Wie es zuletzt och kam.
(Schluß.)
„Und a lst au dem au tem
Wilderer geworden?"
„Ja, Du lieber Göll, wer weiß ",
lacht der kreiser „halte lue Capl
talhtrsch die Nach geschossen, mochte lhm
aber doch wohl nicht mehr geheuer in
der Gegend scheinen, denn ich wußte jetzt
wer' war, und als ihm die Polizei aus
dle Haken wollte, war er nirgend mehr
zu finden."
„Nirgends mehr zu finden" wie
herholte Merkel eintönig, denn dl gan
ze Stube ging mit ihm im Kresse herum.
E war ihm, al ob er Flügel bekom
men hätte und nun gar nicht mehr in
dem engen Zimmer bleiben könne, son
dern zur Decke htnau fliegen müsse.
„Nein bewahre", lachte er kretser
„klug war der Merkel, da muß man
ihm lassen, und kein Mensch hatte ihn
die ganzen Jahre lang für einen Wilde
rer gehalten, so unschuldig that er im
mer. Nach der Geschichte wußte er aber
wohl recht gut, daß e ihm an den kra
gen gehen müßte, und da machte er sich
denn nalürllch rar."
„Der Merkel?"
.Jawohl. Haben Sie ihn denn ge
kannt?"
„Nein", sagt Merkel, mit dem Kops
schüttelnd „woher sollt' ich ihn auch
kennen."
„Sie sagen, er wär' nach Amerika
gegangen", melnte ter kreiser, „und da
ist auch wohl möglich, denn indem Ame
rika drüben stecken ein Menge Men
schen, die hier 'was ausgesressen haben
und da soll sie nachher Einer kriegen."
„Was trinkt Ihr denn da, Freund?',
„Einfache."
„Ja ' fleht nicht blos so au"
lacht der Ktelser „aber andere
lohnt's nlcht.—"
„Lohnt'S nlcht. —"
„Mit 30 Thaler Geholt jährlich",
meinte der Mann, „kann man kein La
gerbier zahlen."
„Und wie wär'S mit einem Glas
Grog?"
„Ja, Grog", schüttelte kaurtch mit
dem Kopf, „elnen Schnaps wohl,
aber ein Glas Grog kostet hier dre,
Groschen."
„Kellner! noch in Glas Grog sür
den Mann."
„Wär' nicht übel, aber wie komm ich
dazu?"
„Ich trin.'e nlcht gern allein, Freund,
und Ihr thut mir ine Gefalle, wenn
Ihr ir helft/'
„wenn arr allen Menschen so leicht
tue Gefallen thun könnte", sagt der
kretser sreundliich, „da wär' hübsch auf
der Welt."
.So aber nichtk"
,Na ich will nicht klagen, ich hab
nicht wehr.
„Uno wurd der Geschick damaii
nicht weiter nachgeforscht t '
„Der mit dem Wilderer? Et nur
ia i Sie kriegten einen Wtltprelehäad
ler hier in der Stadt den Hasenmül
ier, wran Ihr ihn kennt, aber Ihr seil
doch wohl fremd da--den krieglen st
mit dem Merkel verkehrt haben abei
sie tonnten ihm Nicht dewetsen. lii
mnßte deßhalb auch in paar Mal her
ein aus' Am, e machte sich aber mcht
und wie ihnen denn ter Merk! tchtiz
auegewischt war, schlief die Sache e
gel. Ader Pitz Wrtter e tst gleiit
die Polizei heschieden, wegen in paa>
Holzdieben."
„Eueren Grog könnt Ihr aber doch
erst trinken? da kommt er."
„Na, so lange werden sie wohl noch
warten", lachte der Mann, indem er ver.
gnügt den heißen Duft de Getränket
einsog, und dann langsam zu kosten an
fing. Endlich wurde er damit fertig,
schüttelte dem Mann mit dem weißen
Bart freundlich die Hand draußen
schlug es gerade neun Uhr hing sich
selnrn Ranzen wieder um, nd verließ
raschen Schritte die Wtrthsstube um
seiner Bai ladung pünktlich Folge zu
leisten.
Merkel saß wle li einem Traum, Es
war ihm zu Sinn, al ob er gar nicht
mehr dieser Erde angehöre, und in
himmlischen Sphären mit den Engeln
herumflöge. Laurich lebte—rr hat
te ihn nicht erschossen er war kein
Mörder und die Jahre lange, ndtos-
Angst und Gewissenöpeln umsonst ge
wesen aber dann nicht allein —z
brauchte sich seht den Gerichten nicht zu
stellen; da Schreckenbild de Kerkert
und Zuchthauses schmolz wie ein Nebel
bau ia Rauch und Duft zusammen.
Frei—frei frei! er war frei
wie der Bogel in er Lust, und mitte
in der Wirthsstube hätte er atedeikaleer
und seinem Gott au vollem, jubelnden
Herzen danken mögen.
Er fühlte auch, daß er seiner Bewe
gung nicht lange mehr Herr bleibe
konnt! er mußt hinaus in die fröhlt
che Lust mußte unter grüne Bäume
in den Sonnenschein. Er war ja ih>
wiedergegeben, der herrlichen Natur
aus' Neue geschenkt auf' Neue ge
boren!
Da waren selige Moment, die erd
draußen im Wald nuter den grüne
Bäumen verbrachte, und heiße Freuden
thränen, aber auch Thränen de inai
grn Danke und brünstige Gebete quol
lea zu Ihm empor, der in seiner Va>
terhuid so Entsetzliche von ihm abge
wendet. Wa er die langen, furchtba
ren Jahre gelitten und ertragea, e war
sa ergeffen in de einen seligen Gefühl
diese Augenblick.
Al er aber, nach wohl einer Stande,
>n die Stadt zurückkehrt, erfaßte ihn
'änderbarer Weis jetzt die Angst, daß er
trkann und festgehalten werden, denn
er Mordversuch wie Wilddiebkahl
var ebenfalls strasbar genug, um ihn
iahrelang hinter die feuchten Kerker
nauern zu bringen. Soweit ging aber
'eine Gewissenhaftigkeit nicht, „m sich
itne geschossenen Hirsche nd blo au
zeschoffeoen Kreiser wegen, freiwillig
>n Händen der grimmen Polizei zu
berlieferu, und er beschloß deshalb, sich
ich länger hier auszuhalten, sondern
un mit freiem Gewtffe und glückliche
herzen ungesäumt nach Amerika zurück
>ukehren.
Aber er war nicht undankbar. Von
Bremen au eine Stunde vorher et
a, ehe der Dampfer Bremerhaftn er
ieß, gab er einen Geldbries „an den
Kreiser Kaurich in Pastewitz, Revier
Heunitz in " aus die Post, und wäh
rend er weit draußen schon wieder ans
dlauem Waffer schwamm, liefert der
Postbote da Schreiben an die bezeichne
l Adresst ab. Da der Kreiser nicht le
sen konnte, wegen de Gelde, da in
dem Briefe enthalten, auch ia großer
Unruhe war, so ging er damit zum gör
ster, um sich von dem Rath zu erholen.
Dieser erbrach da Schreiben, welche
zwei Hundertthalerscheia enthielt und
die folgenden Zeilen -
Mein lieber Kaurich Ihr
löant gar nicht glauben, welch
Freude Ihr mir damit gemacht
habt, daß Ihr och am Leben seid,
denn ein Gewissen hatt mich, weil
ich Euch todt glaubt, nach Deutsch
land zurückgetrieben. Goit sei
Dank, daß Euch die Kugel Richt
geschade ha. Ich gehe jetzt wie
der nach Amerika zurück, aber
Schmerzensgeld bin ich Euch noch
schuldig, und da folg autel mit
200 Thlr. Pr. Tour. Seid mir
nicht mehr böse und grüßt den
Herrn Förster von mir.
Euer alter Bekannter von
neullch im Bierhau mit dem et
Ben Bart, ' .
Juftu Merkel,
früher Kürschnermeister und Wilddieb.
Die Freude de arme Kretser läßt
stch kau denken. So viel Geld hatt
er tn seine ganzen Leben noch nicht
einmal bei einander gesehen, viel
wenlger selber gehabt, und leerend-
II jubelnd nach Hause sprang, um sei
ner grau da uaverhoffie Glück zu er
' künden, meint er „für wieder zwet
t hundert Thaler ließe er sich um die an
der Seite au noch tumal heruu
schießen."
Kein Kuß Kein Lotto
gewittust.
lSienredild au dem Schwabenlande 1
In einem er schönsten Dörfer de
Schwabenlande lebte in junger Bau
rnburschr, Hann, der liebt in reizen
de Bauernmärchen, Bärbel, und da
Mädchen lieble Ihn wieder zum Ster
ben. Da war schon recht, aber den El
ern de Mädel war' n'ch rech, denn
Hans hatte kein Geld und auch wenig
Ausstcht, sich in kurzer Zeit viel zu er
werben. Die Liebenden kümmert da
blutwenig, so lange der Mond mit sei
nn heilen Strahlen ihre Herzen run>
tert und die Sonne warin auf ihre Ausse
herabschieo. Auf einmal erdunkel
sich der Mond, und die Sonne ward von
Wolken bedeckt, denn e kam in reicher
Freier, ein Grnadbeflher, der viele Aek
ker und Wiesen, und viele Taudsende im
vermögen hatte, und tm die holde
Bärbel in die Augen stach.
Die Ellern fühlten sich von dem An
trag sehr geschmeichelt, und da Wei
nen der Tochter half wenig oder gar
nicht. Den reichen Grundbesitzer soll
t man abweisen? Nimmermehr. Dl
Eitern stellten die Sache der Tochter so
oft au diesem Gesichtspunkte vor, daß
dies endlich glaubte, ihren Eltern und
Geschwisieru, deren letzter Zahl nicht
gering war, diese Opfer bringen zu
müssen. Hanns war darüber in Ver
zweiflung, allein was half da ihm ?
Der Versprach war geschehe und konn
te nicht mehr rückgängig gemacht werden-
Die Tochter wurde zwar immer bleicher
und bleicher, aber er Hochzeitstag rück
le reSwegen doch immer aäher und nä
her.
Der reiche Guisbefltzer kannte da
Frauenzimmer so ziemlich genau und
oermetnt halb, mit Präsenten und
dergleichen viel ausrichten zu können.
Er schickte also einen Shawl, bald ein
goldene Ringlein, bald ein nene Aleid;
die schöne Bärbel nah die Ding an
aber zu ihrer Ehre müssen wir e ge
stehen ohne besonder Freude. Ein
mal übergab er ihr eine prachtvolle Eha
toulle, mit Silber ausgelegt, und da'<
rtnnen in Frankfurter Lotterielos,
Nummer 20.978. Da hübsche Aiud
legte Ehatoull und Loo zu den andere
Geschenken, und dachte nicht welter da
ran.
Da brgab es sich denn, daß der Gut,
besitze plötzlich erkrankt- Eine Epide
mie grasstrte in der Gegend und steckt,
auch den Gutbesitzer an, ohne sich da
rum zu bekümmern, daß derselbe Bräu
tigam war und in ein paar Wochen Hei
rathen wollte. Die Aranthett würd
immer schlimmer und schien endlich et.
nen betrübenden Ausgang nehmen zv
wollen. Da rührte Bärbel, und st
rntschloß sich daher, mit ihrer Mutte>
den Araukeu zu besuchen. Allein auch
dadurch wurde e nicht besser, sonder
der Gutbesitzer starb nach weaigeo Ta
gen, und wurde in allen Ehren begra
ben.
Somit war die Sache gut; aber st
sollte bald noch besser werden, Bald
la man nämlich in den Zeitungen, daß
die Nummer 20,978 da große Los g
ounea habe, und wer malt nun VL>
bel'S Entzücken? Hann, der sich trotz
setner Verzweiflung glücklicherweise den
Tod nicht gegeben, obgleich er im Pa
roximu öfter davon gesprochen, wurde
wieder aufgefunden, nd bald feiert da
glückliche Paar seine Hochzeit, der au
die Elter jetzt freudig ihren Segen ga
ben, und die sich recht hübsch aunahm.
Soweit war e wieder gut, allein
bald sollte schlimmer werder. Der
Gnis-Besttzrr hatte nämlich nur einen
Vetter, der ihn beerble, und dieser Vet
ter war in leichtsinniger Bursche, der
sein Hab und Gut, alle verthan hatte,
und auch mit dem reichen Erbe bald fer
tig war. Nach einigen Jahren nun, al
Hann und Bärbel bereit von niedli
chen Atndleto umspielt wurden, war der
Vetter fast am Bettelstabe und wußte sich
nicht zu Helsen. Ja setner Roth wende
te er sich an inen Advokaten und er
zählte ihm seine LeidiuSgeschtchte.
Ei, antwortet dieser, da ist bald ge
holfen. Sie sagen mir, daß die einst
malige Braut de Seligen auf I ihr
geschenkte Loo den Haupt-Treffer ge
macht l Di zu ihrer grau Base desialrt
gewesene Bärbel muß den Gewinn zu
rückgeben.
Hierüder werden nun vielleicht die Le
ser lachen, aber die Sache ist deßwegen
doch so gekommen, wie der Advokat vor
ausgesagt hatte. E besteht nämlich
nach de römischen Rechte dt Verord
nung, daß Präseal, die man der Braut
macht, ohne einen Auß dabei
zu wechseln, an den Erbe zurück
falle, fall der Bräutigam vor der Hoch
zeit stirbt. Nun aber war ein Zweifel,
daß Bärbel, die den Grundbesitzer ntcht
recht leiden mochte, diese bet Ueberge
bung der Ehatoulle mit de Lotterie-
Loose keinen Auß gegeben haben erd
und darauf fußten er Advokat und sein
Mandant ihr Hoffnung.
Dt verklagte ahn natürlich auch
Ar. St.
Inen Är,otan an, und so nrh
dl Sa lang hinausgeschoben, tl dl
erste Entscheidung t-m; aber dies schlug
sogleich dn Muth ta Ehepaar hart
danlrr, tnn fl laut, ggn st.
Sie appellirte natürlich, und nun hat,
en ste die Freut, daß da Urlhtll der
ersten Instanz verwoisen würd, Aber
setzt appellirte dr Gegenpart, und hf
Entscheidung fiel wieder aadrr
So ging dl Sache vll Moral schwan
tend htn ad her, Hofgrlcht urd
ausge.uf.n und luristea-F-cultäte.
lerpelliri; ganz. Fuhren von >ttu
wurden niedergeschrieben, und dl Pro
zefikosten btllefen fich brliauf eh,,r
tausend Gulden.
Dt Sach wäre gleich augsu,
wenn nur Bärbel fich dazu verstand
hätte, ,u schwör, dr Guisbefltzer hat
sie bet Ueberretchung lnr Ehatoull g.
tüßt. Dazu war st aber nicht zu brtn
gen. denn fl war selbst vom Gegen
thell überzeug.
Endlich nah, tr letzte Entscheidung.
Tag und flehe da, da Urlhtll fiel da
hin au, daß Hann und sein Frau de
Erben de Gutsbesitzer den Betrag dt
Looses herauabezahlen mußten, wogegen
der Andere dl Prozeßkostea zu bezahl
hab.
So endet dieser berühmt Prozeß.
Glücklicherweise hatte da Ehepaar fich
während seine Reichthum durch klng
Wirth,chast und glückliche Epetulatlo
noch seperat ein anständige Gütchen er
worben, so daß e fernerhin sorgenlo
leben tonnte.
Wlr rathen aber deßhalb doch unse
ren schönen Leserinnen, ihren Bräuti
gam bel Ueberretchung eine Präsente
recht herzlich zu küsseil, damit fl ohn
Anstand in ähnlicher Verlegenheit schwö
ren könne.
EI deutsche Gymnasium.
Dle lutherische Kirche tn Pennsylva
nlen hat betanutllch etwa 4zS deutsche
und nur IzS englische Gemelndea.
Dle Nothwendigkeit, daß ihr Prediger
Deutsch verstehen müssen, liegt demnach
auf der Hand. In neuerer Zeit erst ist
Da auf den Spoden der Kirche voll
ständig anerkaaat worden und hatte
man sich entsblossen, dem Unterricht im
Deutschen auf den Seminaren und
demgemäß be
sondere Berücksichtig zu schenken.
Da ist nun ganz r gelungen, wie man
erwartet der gewünscht hat. Darüber
erhob fich auf er letzten Shuode eine
lebhafte Dicusfioa, eiche wir aus
führlich mittheilten. Dabei kamen alle
dt Schwierigkeiten zur Sprache, mit
welchen in der Lorberettung-Anstalt
zum lutherische Seminar, im Mühlea
berg-College der Unterricht im Veut
schen zu kämpfen hat, so daß da erzielt
Resultat nicht genügte.
Zur Abhülfe dieser Uebelstäude wur
deu verschiedene Vorschlägt gemacht, u.
a. einer, welcher die einzig Lösung in
der Errichtung eine deutschen Gymna
sium findet.
Dieser Vorschlag wurde von deutfcher
wie von englischer Seile au lebhaft be
fürwortet. Auf Widerstand stieß er
Seiten der pennsyivantsche Landpre
diger, die von einer Theilung der Syna
dalanstaltea auch in Spaltung der
Synode befürchteten, aber insofern im
Irrthum waren, al ste glaubten, e
handle fich um Anlegung tar Anstalt,
dt ganz Deutsch sein und da Englisch
schließen solle, und Synodalaaftalt
wäre. S ergab fich im Verlauf der
Debatte, daß die Vertreter de Plan
weder da Eine noch da Ander für
wünschewerih hielte. Ebenso enig
waren die Gegner diese Plane t
Stande, anzugeben, wie an unter den
bestehenden Verhältnissen au der Allen
towner Anstalt dem Deutsche zu seinem
Recht neben de Snglisaien erhelfen
tönn. Da nun der vorgeschlagen
Plan der Gründung ine besonder
Deutsch englischen Gymnasium sowShl
beuticher al englischer Seit arme
Vertheidiger hat und diese flck> klar be
wußt sin, " ste wollen und wie fl
wollen, da endlich auch och verschieden
sonstige Umstände ihrem Plan sehr
förderlich find, so ist gegründete Aus
sicht vorhanden, daß auch Pennsyiva
ntea bald ein Gymnafium besitzen erde,
da euischea BtlangSansörruge
entsprich.
Dolly-Barden."—Was dicse Zau
berwort, welch iich jiht in aller Mädel Mund
b,findet, eigentlich deoeuiet, möchten unlere Le-
Ia London lebte während er Regierung es
drillen Georg ein Schlosser, Namen Barden,
er wurde der Nachwelt erhalten, nicht etwa in
erweise sene schwäbische Genossen, ou
de e heißt:
~A Schlosser Hot an G'selle g'hot,
Der Hot gar langsam „'seilt,
Wenn'S aber Ischl um Esse gang,
Do ho er grausam geilt."
Nein! Vielmehr hatte er Londoner Schlos
ser in liebliches Töchterlein, Namen Dolly,
und wt, diese Dolly Barde tn kurzer Zeit in
MeS. will, wurde, da ifi echt rbaulich zu
lesen in er Historie onßarnabyßudge,
welche ein gewisser Charles Dicken, Vor ge
n-unt, ,schrieben hat, und welch für wenig,
DimeS om Buchhändler bezog werd kann.
Miß Dolly Barden Neidete fich immer einfach
und schicklich, und wir möchten darauf schwöre,
aß e ihr ich eingesalle sei würde, groß
dlümigen Möbel Kattune mir grelle Sarben,
großen Blume und steife Mustern, die da
mals Mode waren.
„AIS der Bater I Großmutter nahm." spä
ter fanden wir dieselbe Stoff aIS Ueberzüge
auf de bürgerliche Kanapee, zu welcher Zeit
fi auf englisch "cbinr" genannt wurde. Jetzt
st den Modefadritante da Erfindung!
ausgegangen! fi falle zurück ans altmodisch
Mnfier, nn damit doch wenigsten Etwa an
de Sach gut st, h-de ste ihnen den süße
Name voll - Barde angeheftet. Bereit
aber erscheine auch geschmaikolle Stoff und
Muster er dieser Etikette, wahrscheinlich
um de gedildete Geschmacke unser Dame
gerecht zu werde, die natürlich ihre eigen
Schönheit Ich dnrch Mödeltaltunkliider ung.
nießda machen wolle.